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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2016
Auf Leben und Tod
Burkhardt, Martin S.

Auf Leben und Tod


gut

Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Erzählsträngen, welche aber beim Lesen sehr gut zu unterscheiden sind durch die Angabe der Jahreszahlen.
Man begleitet den kleinen Jungen Henry wie ihm in seinem Leben, auf dem Hof seiner Eltern, nichts Gutes widerfährt und wie er sich so langsam zu dem Herrscher und König entwickelt, der er später sein wird. Man könnte auch kurz und knapp schreiben: Wie ein Opfer zum Täter wird, denn so habe ich das beim Lesen empfunden. Anfangs tat Henry mir noch leid, er konnte seinem Vater nichts recht machen und wurde vermöbelt, seine Mutter bot auch keinen Schutz, denn sie belästigte ihn sexuell. In dieser Zeit beherrschte Henry immer mehr der Wunsch und der Gedanken über andere Menschen zu bestimmen, sich Folterungen auszudenken und seine Macht auf diese auszuüben, sich als König aufzuspielen. Diese kindlichen Gedanken arten später so extrem aus, wie man es sich kaum vorstellen kann. Diesen Übergang vom Traum zur brutalen Realität ist dem Autor sehr gut gelungen.
Allerdings, und deswegen gibt es von mir keine volle Sternenanzahl, haben mich die Kapitel mit den so detaillierten Kämpfen im Untergrund etwas gelangweilt. Die kleine Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen die dort "unten" leben, konnte das leider nicht rausreissen.
Sehr viel interessanter fand ich dagegen wieder das Ende, welches ich so nicht erahnt hatte.
Alles in allem ein gutes Grundthema welches mich aber durch die Kämpfe, die zwar auch Teil der Geschichte sind und dort berechtigt Erwähnung finden, nicht richtig in einen durchgehenden Lesebann ziehen konnte. Die alleinigen Kapitel über Henry's Leben, haben mich aber begeistert.

Bewertung vom 04.12.2016
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


gut

Ich muss gestehen, das ich die letzten 2-3 Krimis dieser Reihe nicht mehr gelesen habe, da mich die Vorgänger nicht richtig überzeugen und packen konnten. Diesen Band habe ich mir mal wieder gekauft, da ich das Dorf Ruppertshain sehr gut kenne (Verwandschaft) und ich vermutete dadurch noch mehr Lokalkolorit zu spüren und irgendwie beim Lesen fast "live" mit vor Ort zu sein. Das war ich auf alle Fälle, denn Bäckerei, Kneipe und der Zauberberg kamen mir vor wie alte, lang nicht gesehen, Bekannte. Diese typischen Ortsbeschreibungen, die Art der Ruppscher gegenüber allem und jedem Neuen, genauso ist es wirklich. Herrlich, da hat Nele Neuhaus genau den Nerv getroffen. Ein eigentümliches Völkchen eben, die wie im Buch, ein Geheimnis seit Jahrzehnten hüten und durch einen Brandanschlag auf einen Wohnwagen mit einer Leiche kommt bei einigen Leuten von damals die Vermutung auf, das demnächst einiges zu Tage kommt, was lieber niemals mehr erwähnt werden sollte. Pia Sander und Oliver von Bodenstein ermitteln und immer kurz bevor sie eine Person zu diesem Fall näher befragen wollen, geschieht dieser was schreckliches. Irgendwer ist den beiden Polizisten immer einen Tacken voraus. Den Fall an sich fand ich ganz gut, nur ein Störfaktor waren für mich die vielen Wiederholungen und mehrfach Erwähnungen, wie z.b. das Pia nicht will, das Oliver sich ein Jahr frei nimmt und noch andere Sachen. 1-2 mal erwähnt hätte auch gereicht. Ein solider Krimi, der mich aber nicht wirklich vom Hocker hauen konnte. Viele Wendungen, irgendwie waren alle Mitwirkenden mal verdächtigt, dann wurde das aufgelöst und der Nächste stand unter Verdacht, bis fast der halbe Ort mal kurz vor der Verhaftung stand.
Dankbar war ich bei den vielen Namen, über die Personenliste zu Anfang des Buches, da konnte man ab und zu mal nachschlagen um die familiären Bande richtig zuzuordnen.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2016
Die Schuld vergangener Tage
Temple, Peter

Die Schuld vergangener Tage


sehr gut

Dies war mein erster Thriller vom Autor Peter Temple und der Mann kann es einfach. Ein Schreibstil zum Niederknien und er beschreibt Situationen bzw. auch Dinge, die er in Nebensätze mit anderen Sachen vergleicht, wo ich nicht weiß, wie der Mann darauf kommt.
Hier ein paar Beispiele, die ich gerne zitiere:
"Die Nacht war schwarz und absolut still, dann überquerte in der Ferne ein schnelles Fahrzeug die Schwelle zum Hörbaren."
Sehr lachen musste ich beim Vergleich, als ein junger PC-Nerd sich in die Datenbank des Sozialamtes hackt und so kinderleicht an wichtige Informationen kommt, dies beschreibt Temple dann so:
"Die Datensicherung war so gut wie ein gehäkeltes Kondom." Das hat, trotz des spannenden Falles, bei mir zu einigen Lachern geführt. Aber warum soll man in einem Thriller auch nichts zu lachen haben? Hier macht es diese Mischung zwischen Spannung, Verfolgung, Aufklärung, Humor, Sex und kurzweilige Liebesgeschichten. Der Hauptprotagonist Mac Faraday, ein suspendierter Detective, ist eben ein Frauenheld und ein harter Hund.
Einzigster Kritikpunkt, manchmal waren es mir zuviele Personen, die ich gar nicht alle namentlich zuordnen konnte, bzw. wer gehört zu den Guten oder zu den Bösen. Die überraschenden Wendungen und die Art und Weise wie Faraday versucht den Fall zu lösen, war außergewöhnlich spannend und gut beschrieben.

Bewertung vom 04.12.2016
DNA / Kommissar Huldar Bd.1
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

Da ist der Autorin ein toller Start einer neuen Serie gelungen, die ich auf alle Fälle weiterverfolgen werde. Ein spannender Fall, mit fiesen Mordmethoden und einer Aufklärung die mich extrem überrascht hat. Zudem bekommen auch die einzelnen Protagonisten hier genug Zeit sich vorzustellen und manches ist nicht leicht zu lesen, vor allem wenn es um die kleine Margret geht, die während des schrecklichen Mordes an ihrer Mutter, sich unter deren Bett versteckt hält und alles direkt mitbekommt. Des Mädchens, welches extrem verstört ist, nimmt sich die Kinderpsychologin Freyja an, die mit diesem Kontakt dann auch noch ins Visier des verrückten Mörders gerat. Kommissar Jonas Huldar bearbeitet den Fall und kann somit auf der Karriereleiter etwas aufsteigen, deswegen kann er diesen nicht vermasseln und er hängt sich voll rein. Den Großteil des Buches nimmt deswegen auch die Ermittlerarbeit ein, die aber keineswegs langweilig oder unrealistisch daherkommt. Zudem werden die Foltermethoden erwähnt, aber nur angedeutet und ich konnte als Leserin dann meine Phantasie spielen lassen. Interessant fand ich beim Lesen, das ich irgendwie so gar keine Verbindung zwischen den einzelnen Opfern finden konnte und was die Amateurfunkerfreunde darin zu suchen hatten, außer das sie ID's und Personennummern illegal abgehört hatten. Doch die ganzen einzelnen Fäden kamen am Ende des Buches logisch zusammen und es hat mich echt umgehauen, denn damit hatte ich so gar nicht gerechnet, das die Person was damit zutun hatte. In der Story haben fast alle Charaktere ihr persönliches Päckchen zu tragen, so das oftmals diese düstere und schwer zu ertragende Wehmut aufkam, die aber wieder so typisch für diese skandinavischen Krimis und Thriller ist. Ich liebe das sehr.
Freue mich schon auf weitere Fälle mit Freyja und Jonas.

Bewertung vom 04.12.2016
Schere 9
Archan, Isabella

Schere 9


ausgezeichnet

Nach dem Prolog wurde mir sofort klar, das ich das Buch nicht würde lange aus der Hand legen können und so kam es, das ich es an einem Abend regelrecht verschlungen habe. Isabella Archan ist es mit der ungewöhnlichen Story, dem neuen Ermittlerteam um Hauptkommissar Heinz Baldur und ihrem unvergleichlichen Schreibstil gelungen mich in einen regelrechten Lese-Sog zu ziehen. Der Prolog alleine ist schon ein "heißer" und dramatischer Start in eine Story um untreue Ehemänner, die willenlos gemacht und dann qualvoll gefoltert werden, bis zum erlösenden Tod. Auf dem Cover ist das Buch als Kriminalroman beschrieben worden, ich würde es aber eher in die Kategorie Thriller einordnen, denn dafür ist es schon ziemlich hart und brutal an einigen Stellen.
Gut gelungen ist das schnelle Zusammenfinden des neuen Teams geworden, welches mit seinen Ermittlungen den Großteil des Buches einnimmt, aber auch kleine Einblicke in das wenige Privatleben bietet. Plausibel und gut erklärt ist auch die Lösung des Falles, der zum Ende nochmal eine nicht zu ahnende Wendung nimmt und die Spannung nochmals in die Höhe treibt.
Besonders haben mich wieder die einzelnen Abschnitte fasziniert, bei denen man lesen konnte wie der/die Täter agieren, ohne das bis auf den letzten Seiten jemals ein Name in Bezug darauf genannt wurde. Im Verlauf der Story werden zwar immer wieder Personen und Hinweise genannt, die man zwar schon kennt, aber noch nicht so richtig einzuordnen wusste in den Fall, aber so nach und nach setzt sich alles zu einem Ganzen zusammen und man kommt der Lösung aber trotzdem noch nicht so richtig nah, so das man denkt, ach ja, der/die könnte/n das gewesen sein.
Isabella Archan's Schreibstil ist wie immer klar, kurz und knackig, keine großen Umschreibungen, sie kommt direkt auf den Punkt und so schleicht sich auch keine Stelle ein, die ich als langatmig oder langweilig empfunden habe.
Ich könnte mir vorstellen, das es mit Hauptkommissar Heinz Baldur, Kommissar Thomas Habermann und der Praktikantin Melek Arslan noch weitere Fälle geben könnte, ich wäre auf alle Fälle lesetechnisch wieder mit dabei.

Bewertung vom 04.12.2016
Wolfsspinne
Eckert, Horst

Wolfsspinne


sehr gut

Mein erster Politthriller und ich habe festgestellt, daß das Thema in einen Thriller verpackt wurde, der sehr gut recherchiert und packend zu lesen ist. Die verschiedenen Handlungsstränge sind übersichtlich und nähern sich logischerweise immer mehr an.
Extrem berührend fand ich den Prolog, den Epilog und den Anhang. Im Prolog und Epilog kommt ein Kind eines der NSU-Opfers zu Wort und das berührt sehr, wie die Familie ihr "normales Leben" verliert und sehen muss wie sie weiter klarkommen, wie sehr der Vater vermisst wird. Der Anhang, der über 10 Seiten geht, führt uns nochmal namentlich alle Todesopfer rechter Gewalt vor Augen seit 1999. Diese extrem lange Liste hat mich echt geschockt.
Horst Eckert schafft es die ganzen, immer noch aktuelle Themen, interessant zu beschreiben und in einer Story unterzubekommen, ohne das es beim Lesen gezwungen und überlastet wirkt.
Als Charakter hat mir Ronny Vogt sehr gut gefallen, als Undercovermann, der bei der NSU-Truppe eingeschleust wurde und sich ihnen anpassen musste, um nicht aufzufliegen. Er ging über seine persönlichen Grenzen, er musste morden und seine Gedanken auf "rechts" drehen um in der Gruppe angesehen zu sein und vor allem um nicht aufzufallen.
Beim Lesen der Geschichte verwendet Eckert zwar andere Namen für die NSU-Terror-Zelle, aber man weiß sofort wer eigentlich damit in echt gemeint ist.
Tja und wer weiß wie es nun eigentlich wirklich war? Haben uns Geheimdienst und Verfassungsschutz die Wahrheit gesagt? Ich glaube das wir Bürger gar nicht alles wissen sollen und auch niemals wissen werden.
Ein Buch welches mich, aufgrund des brisanten Themas fesseln konnte, aber mich nicht zum Fan dieses Genres *Politthriller* machen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2016
Anton zaubert wieder
Archan, Isabella

Anton zaubert wieder


ausgezeichnet

Mit diesem Band, legt die Autorin Isabella Archan, den dritten Fall der Grazer Ermittlerin Willa Stark vor, die extra dafür wieder zurück nach Köln beordert wird. Sie hofft, aber noch im Geheimen, das sie für immer in der Domstadt bleiben kann. Ob ihr dieser Fall hilft, dem Traum näher zu kommen?
Das Buch beginnt mit einem Rückblick und bis ich das geschnallt hatte, hat es bis zum Ende dieses Abschnitts gedauert. Die Kapitelüberschrift "Neunziger" hatte ich nicht mit der Jahreszahl verbunden. Dachte nur beim Lesen, wieso haben die Handy's die so groß wie ein Pflasterstein sind und ist das DIE Willa, da diese hier erst mit 10 Jahren angegeben wurde. Aber dann habe auch ich es geschnallt. Dann kommt ein zeitlicher Sprung und Willa wird aus Graz mal wieder nach Köln geholt, zu einem mysteriösen Mordfall, in den ein Mann verwickelt sein soll, der ein paar Jahre seiner Kindheit in Graz verbrachte. Er, Anton, wurde an einem Tatort neben einer Leiche aufgefunden und schweigt seitdem. Willa soll mit ihrem Grazer Dialekt eine Verbindung zu Anton aufbauen und seine Mauer aus Schweigen durchbrechen, was ihr auch gelingt. Leider gelingt es ihr zu gut und zu intensiv, was später noch zu Verwicklungen führen wird.
In den ersten Kapiteln werden kaum Namen genannt, so das man beim Lesen schon etwas aufpassen muss, da es schwer zuzuordnen ist, wer gerade was denkt und fühlt. Aber das macht es zusätzlich irgendwie noch unheimlicher.
Sehr gelungen finde ich, das Willa mir begegnete wie eine Freundin, sie legt ihre Gefühle offen, ihre Meinung, ihr trauriges Liebesleben und gibt einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt. So kam der Charakter echt, ehrlich und sehr nah an mich heran als Leserin.
Ohne zuviel zu verraten, der Fall und Willa's Privatleben werden sich extrem nah kommen und die Probleme werden dadurch nicht kleiner.
Zum Ende hin wird es nochmal spektakulär und ich hoffe, das sich alles zum Guten wenden wird. Ein trauriger Schluss mit ungewissem Ausgang, ungewöhnlich, aber diesmal sehr passend.
Der Fall wird geklärt, aber das traurige Ende bezieht sich nur auf Willa als Privatperson.

Isabella Archan gelingt es irgendwie so verwirrend und spannend zu schreiben, oftmals so undurchsichtig, das ich beim Lesen dachte, wie will sie das später bloß zusammenführen oder logisch erklären können. Ich kann bestätigen, sie schafft es. Zudem finde ich es bewundernswert, das hier in der Serie Willa Stark ein ganz anderer Schreibstil zustande kommt, als wie z.B. beim Thriller "Schere 9", den ich kurz zuvor gelesen hatte. Man könnte denken, es wären zwei verschiedene Autorinnen die dort schreiben.
Isabella Archan konnte mich mit diesem Krimi wieder vollends überzeugen, sehr gut unterhalten und ich hoffe auf einen weiteren Band der Willa Stark(en) Serie.

Bewertung vom 04.12.2016
Belgravia  (Restauflage)
Fellowes, Julian

Belgravia (Restauflage)


ausgezeichnet

Wer "Downton Abbey" toll findet, wird dieses Buch lieben, so erging es mir zumindest sofort.
Ein Jahreshighlight für mich in der Kategorie *Romane*.
Julian Fellowes hat einen göttlichen Schreibstil, der sich im Ausdruck vollends der Zeit des Romanes anpasst und niemals überlastet, oder unglaubwürdig daherkommt. Wundervoll zu lesen.
Es kommen sehr viele Personen aus den Familien Trenchard und Blackhurst vor, so das ich mir, glücklicherweise, von Beginn an der Geschichte, eine kleine Namensliste angelegt hatte, die ich ab und zu zu Rate ziehen konnte, aber andere Leser könnte dies vielleicht auch gar nicht stören.
Auch die Story an sich hat mir sehr gut gefallen, mit diesem Geheimnis welches die Familien jahrelang mit sich herum getragen haben, mit den Intrigen der weitläufigen Verwandschaft bis hin zum Mordversuch kommt hier alles darin vor. Beim Lesen fühlte ich mich zurückversetzt in die Jahre ab 1815, in die prunkvollen Häuser mit ihren Säulen, den Teenachmittagen, den Dinnerpartys, den Bediensteten die beim Ein- und Auskleiden helfen, die aber auch ihrerseits Intrigen schmiedeten und gegen Geld familiäre Informationen verkauften.
Zudem erlebt man wie dezimiert in diesen Zeiten die Gefühle gehalten wurden, es durfte eine Dame nicht heiraten wen sie wollte, er musste schon Geld haben oder die Aussicht auf ein großes Erbe, so das die älteren Familienmitglieder wussten, das sie später gut versorgt sind. Dieses öffentliche zur Schau stellen der Liebe war verpönt und uneheliche Kinder sowieso. Das konnte den Ruf einer Frau für immer schädigen.
Mir sind die Familien des Romanes, Trenchard und Blackhurst (auch die miesen Charaktere dieser Familien), sehr ans Herz gewachsen und ich war richtig traurig, als ich merkte, das sich das Buch so langsam den Ende näherte.
Dieser Roman ist Leser/innen zu empfehlen die gerne Geschichten lesen über Freundschaften, Intrigen, Liebe, Leid, Tod, Lügen und Familiengeheimnisse.

Bewertung vom 04.12.2016
Nordische Nächte
Blixen, Tania

Nordische Nächte


sehr gut

Tania Blixen hat einen Schreibstil der seinesgleichen sucht. Sprachgewaltig und vornehm, der damaligen Zeit angepasst, sowas liest man heutezutage kaum noch. Die Geschichten spielen in den Jahren zwischen 1905 und 1957. Ich habe mich beim Lesen einfach treiben lassen und man kann wundervoll in die Geschichten eintauchen.
Am besten hat mir die Geschichte aus Norwegen gefallen *Babettes Fest*. Sie ist einfach nur schön, ohne große Dramatik oder das viel passiert, sondern es zeigt das auch die kleinen Dinge des Lebens einen Menschen glücklich machen können, es muss nicht immer das Größte, Beste, Teuerste und Schönste sein.

Mit der Geschichte "Karneval" konnte ich leider nicht so viel anfangen, da es hauptsächlich um Harlekine und Co. ging.

Man muss sich als Leser schon darauf einlassen, das hier nichts neumodisches oder so erwähnt wird, sondern alles wird so beschrieben, wie es damals eben war.

Bewertung vom 04.12.2016
Das Paket
Fitzek, Sebastian

Das Paket


ausgezeichnet

Jaaaa, da ist er endlich wieder, der "alte" Sebastian Fitzek, der mich wieder von der ersten Seite an mit der Story in seinen Bann ziehen konnte. Da hat er mal wieder einen superduper 5 Sterne-Psycho-Thriller raus gehauen. Leider fand ich die letzten 2-3 Bücher nicht so dolle und deswegen war ich auf *Das Paket* extrem gespannt. Aber er hat nochmal die Kurve bekommen und mich überzeugen können, denn das Buch hatte ich von einen Tag auf den anderen regelrecht verschlungen.
So ist man es von ihm gewohnt, kein großes Vorgeplänkel, Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels und Wendungen die wirklich nicht vorauszuahnen waren. Es geschehen einige Zeitsprünge, die den Fall dann etwas von hinten aufrollen, aber alles erscheint dadurch logischer und verständlicher. Extrem spannend fand ich wieder, das ich beim Lesen Emma Stein alles glaubte, bis nur eine andere Person einen Satz sagen musste, um Emma wieder in Frage zu stellen. Manchmal wusste ich nicht mehr, wem ich glauben sollte. Ich war total verwirrt und da hat das Lesen noch mehr Spaß gemacht. Ich liebe es ja, wenn man denkt, ach ja so war es also, und dann zack, ist es ganz anders auf einmal. Das hat der Herr Fitzek echt im Blut.
Es ist ja bekannt das Sebastian am Ende seiner Bücher immer noch ein paar Worte an seine Leser/innen richtet, diesmal überlässt er das zum Großteil, nach einem Aufruf Seinerseits, einigen Lesern.
Vorteil des Buches: Spannender Plot, flüssig zu lesender Schreibstil und immer wieder überraschendes in der Geschichte zu erleben.
Nachteil des Buches: Die Charaktere blieben mir etwas zu flach und zu oberflächlich, was aber der Story keinen Abbruch tut.
Ich fühlte mich bestens unterhalten !!!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.