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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2021
Red Eagle : Ava Canary
Hebesberger, Roland

Red Eagle : Ava Canary


sehr gut

Die junge Ava Canary ist zur Top-Agentin ausgebildet worden und wird nun von ihrer Organisation Eagles zu geheimen Einsätzen in verschiedene Länder geschickt. Offiziell wurde sie für tot erklärt, das war wohl aus Sicherheitsgründen notwendig. Die Insurgents bedrohen die Menschheit und die verbündeten Abbas und wollen sie auslöschen. Die Eagles unter der Leitung von Avas Onkel Jonathan haben Hinweise auf eine Bedrohung erhalten und müssen handeln. Mithilfe hochmoderner Technologien macht sich Ava zusammen mit dem jungen Kollegen Sunny an den Feind heran und die beiden müssen viele schmerzhafte Kämpfe bei ihren Einsätzen bestehen.

Dies ist der zweite actiongeladene Teil dieser Reihe um Ava und ihre Geheim-Organisation Eagles. Der fesselnde Schreibstil und die vielen gefährlichen Aktionen lassen die Spannung bis zum Schluss ständig ansteigen. Die junge Ava ist sehr sympathisch dargestellt - sie liebt ihre Familie und würde alles für sie riskieren. Sie ist hochintelligent und weiß sich in jeder Situation zu helfen, auch wenn es oft recht brenzlig für sie wird. Ein spannender Sci-Fi-Thriller für alle, die es actionreich mögen.

Bewertung vom 04.09.2021
Bis ans Ende aller Fragen
Hertz, Anne

Bis ans Ende aller Fragen


sehr gut

Maxi ist Anfang 40 und führt ein gut gehendes Café in Hamburg in bester Lage. Leider ist ihr großer Wunsch von einer eigenen Familie nie in Erfüllung gegangen. Ihr Ex hat sie für eine Jüngere verlassen und führt ihr stolz sein Baby vor, was sie noch mehr deprimiert - denn mit ihr wollte er offenbar keine Kinder. Ihre Nichte Summer hilft bei ihr im Café aus und hat eine tolle Idee - sie führt sie in eine Trauergruppe. Dort müsste doch ein passender Witwer mit süßen Kindern und ohne nervende Ex zu finden sein. Maxi findet das zwar verwerflich, macht dann aber doch gute Miene zum bösen Spiel und erfindet einen toten Mann. Gleich zwei Verehrer bringt ihr diese Aktion ein - aber ist auch der Mr. Right dabei?

Dieser mitreißend geschriebene Roman über eine Frau über 40 auf der Suche nach dem Lebensglück ist witzig und unterhaltsam geschrieben und hat mir gut gefallen. Schön fand ich auch die Einblendungen mit den Tagebuch-Eintragungen aus Maxis Jugendzeit und ihre naiven Vorstellungen, die natürlich alle nicht eingetroffen sind - was manchmal wirklich ein Glück ist! Aber - die Devise ist: man bzw. frau darf nie aufgeben, dann kommt das Glück und eine neue Liebe auch zu dir!

Bewertung vom 31.08.2021
Wie man einen Tiger fängt
Keller, Tae

Wie man einen Tiger fängt


sehr gut

Lily und ihre ältere Schwester Sam sind nicht sehr erfreut, dass ihre Mutter plötzlich zu ihrer Halmoni (koreanisch für Großmutter) ziehen will. Was sie nicht wissen ist, dass ihre Oma schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Die Mädchen lieben ihre extravagante Halmoni, die viel Verständnis für sie hat - leider hat sie krankheitsbedingt immer öfters Aussetzer. Da erscheint vor Lily ein magischer Tiger, den nur sie sehen kann. Genauso einer kam immer in Halmonis koreanischen Märchen vor, die sie ihnen so gerne erzählt hat. Lily geht auf einen Deal mit dem Tiger ein - sie soll ihm die Gläser mit den gestohlenen und eingesperrten Geschichten ihrer Oma zurückgeben und dafür soll Halmoni wieder gesund werden. Aber kann man einem magischen Tiger glauben?

Diese magische Geschichte wird aus der Sicht von Lily erzählt. Sie ist eher schüchtern und meint, sie hat das Unsichtbarkeit-Gen. Denn ihre beliebte Schwester Sam wird viel mehr beachtet als sie. Im Laufe der Geschichte mausert sie sich aber vom BAM (braves asiatisches Mädchen) zur mutigen Tochter, die sich traut, einen Tiger zu fangen. Einfühlsam und rührend, aber auch voller Witz, wird erzählt, wie sich Lily abmüht, um ihrer Oma zu helfen, die sie nicht verlieren möchte. Am Ende muss sie einsehen, dass man, wenn man liebt, auch loslassen muss.

Dieses wunderschön geschriebene Buch zur Trauerbewältigung ist für Kinder ab 11 Jahren geeignet, wobei auch sicher ältere Kinder und ebenso Erwachsene sich davon angesprochen fühlen können.

Bewertung vom 30.08.2021
Dein dunkelstes Geheimnis
Blackhurst, Jenny

Dein dunkelstes Geheimnis


sehr gut

Die 30-jährige Kathryn hadert mit ihrem Schicksal - sie wird immer die Tochter des Kindermörders sein, auch wenn sie noch so oft umzieht und ihren Namen wechselt. Vor 25 Jahren hat ihr Vater ihre 5-jährige Freundin Elsie umgebracht, hat gestanden und sitzt lebenslänglich im Gefängnis. Sie besucht ihn immer wieder, um ihm jedes Mal die gleiche Frage zu stellen: Wo ist sie? Denn die Leiche wurde nie gefunden.

Da erreicht sie eine schreckliche Nachricht - wieder ist ein kleines Mädchen auf ihrer Heimatinsel Anglesey in Wales verschwunden und das ausgerechnet am 25. Jahrestag von Elsies Verschwinden. Kathryn fährt in ihre alte Heimat und schließt sich den Suchtruppen an, wird aber dort nicht gern gesehen und gerät auch noch in Gefahr.

Dieser überaus spannend geschriebene Psychothriller hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich habe lange gerätselt, was dort damals auf der walisischen Insel geschah. Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Kathryn und Maggie, der Ermittlerin im aktuellen Fall, erzählt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ich habe mich nie gelangweilt, wollte immer nur wissen, wie es weitergeht und war etwas überrascht über die Wendungen zum Ende hin. Die Insel in Wales und ihre Bewohner sind gut beschrieben - leider konnte ich mit Kat und Maggie nicht so ganz warm werden. Kat war mir zu unausgereift mit ihren Handlungen und Gedanken und Maggie zu sehr von sich eingenommen.

Bewertung vom 29.08.2021
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1


sehr gut

Die junge Assistentin der Rechtsmedizin, Cassie Raven, erregt von ihrem Look her stets Aufmerksamkeit, denn mit ihren Piercings und Tattoos zum Gothic-Look wirkt sie eher schräg. Doch sie geht in ihrem Beruf auf, ist sehr aufmerksam und intelligent und ihr Chef hält große Stücke auf sie. Sie behandelt die Toten sehr respektvoll und spricht mit ihnen - manchmal antworten sie ihr sogar. Sie hatte keine einfache Jugend, lebte auf der Straße und nur durch die Hilfe ihrer Mentorin Mrs. E schaffte sie es, das Abitur zu machen und sesshaft zu werden.

Dann erlebt sie einen Schock, als sie in der Leichenhalle einen Leichensack öffnet und das Gesicht ihrer geliebten Lehrerin Mrs. E. sieht, die angeblich durch einen Unfall in ihrer Badewanne ums Leben kam. Doch daran kann Cassie nicht glauben und setzt alles daran, mehr in Erfahrung zu bringen. Nach anfänglichen Problemen hilft ihr DS Phyllida Flyte, die wegen eines anderen Falles in der Leichenhalle ermittelt. Die junge Polizistin, die auch schon Schweres durchgemacht hat, ist eher das Gegenteil von Cassie. Stets überkorrekt im Dienst und auch in der Kleidung, stets sehr gepflegt.

Der erste Band zu einer neuen Reihe aus dem Rechtsmedizin-Bereich mit den beiden sympathischen Protagonisten Raven und Flyte hat mir gut gefallen. Die Art, wie Cassie ihren Beruf ausübt und mit den Toten kommuniziert, fand ich sehr interessant - wie auch die genauen Beschreibungen der Abläufe in einer Leichenhalle. Auch Cassies polnische Großmutter hat mir gut gefallen. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Cassie und Phyllida erzählt, was keine Langeweile aufkommen lässt. Überraschende Wendungen machen den Fall spannend und für Cassie auch noch gefährlich. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung dieser außergewöhnlichen Reihe!

Bewertung vom 19.08.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


ausgezeichnet

Der Londoner Polizist Jonah Colley erhält überraschend einen Anruf von einem Freund und Kollegen, zu dem er seit 10 Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Er beschwört ihn, zu einem abgelegenen Quai zu kommen, doch dort findet Jonah nur noch die Leiche seines Freundes und noch drei unbekannte Tote, in Folie eingewickelt. Er wird selbst angegriffen und schwer verletzt. Doch die Polizei, in Gestalt eines äußerst unsympathischen Inspector Fletcher, glaubt ihm nicht und ist der Meinung, dass er etwas verheimlicht. Jonah hat vor 10 Jahren einen schweren Schicksalsschlag erlitten, als sein vierjähriger Sohn Theo spurlos verschwand und bis heute noch nicht gefunden wurde. Damals ging auch seine Ehe in die Brüche und der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin brach ab.

Dieser äußerst spannende Thriller hat mich wieder von Anfang an begeistert und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Jonah war mir gleich sehr sympathisch - er hat viel mitgemacht und muss nun noch mehr erleiden. Immer wieder gerät er in gefährliche Situationen und zudem verdächtigt ihn FLetcher, ein Mörder zu sein. Nach etlichen unerwarteten Wendungen und Verknüpfungen zum Fall seines verschwundenen Sohnes kommt etwas Licht in das Dunkel. Mir hat der erste Teil der neuen Serie um Jonah sehr gut gefallen und ich bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt!

Bewertung vom 12.08.2021
Die Überlebenden
Schulman, Alex

Die Überlebenden


sehr gut

Eine schwedische Familie verbringt die Sommer regelmäßig an ihrem Sommerhaus, das einsam an einem See gelegen ist. Die drei Söhne sind überwiegend sich selbst überlassen, die Eltern konsumieren lieber übermäßig Alkohol. Der mittlere Sohn, Benjamin, versucht die oft unberechenbaren Reaktionen seiner Mutter vorauszusehen und zu vermeiden. Dennoch wetteifern sie um die Gunst der Mutter, die auch mal vorliest, was dann ein Highlight darstellt. Eines Tages kommt es zu einem schwerwiegenden Unfall...

Diese Kindheitserinnerungen werden in einzelnen Kapiteln als Rückblenden eingestreut. Das Besondere an diesem eindrucksvollen Buch ist, dass es im Jetzt beginnt und dann rückwärts erzählt wird. Denn die Mutter ist verstorben und hat in einem Brief an ihre Söhne verfügt, dass sie ihre Asche am Sommerhaus verstreuen sollen. Die Söhne haben sich seit 20 Jahren kaum noch gesehen und treten nun die Fahrt zum See an, um den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen. Endlich sprechen sie über die dramatischen Ereignisse in ihrer Kindheit und Jugend. Das geht nicht ohne Verletzungen ab...

Ein wirklich lesenswertes Buch, oft bedrückend, manchmal schockierend - sehr mitreißend und fesselnd erzählt. Ein besonderer Debüt-Roman!

Bewertung vom 05.08.2021
Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4
Winkelmann, Andreas

Die Karte / Kerner und Oswald Bd.4


ausgezeichnet

Eine junge Frau in Hamburg verabschiedet sich von ihrer Lebensgefährtin, um ihre abendliche Jogging-Runde zu drehen. Doch sie werden sich nicht mehr wiedersehen, denn ein brutaler Mörder lauert ihr auf und lässt sie qualvoll ersticken. Ihren Todeskampf zeichnet er auch noch mit ihrem eigenen Handy auf. Soviel Kaltblütigkeit erschüttert auch die Kollegen der Kripo. Offenbar hat der Täter über den Fitness-Tracker des Opfers ihre Laufstrecke verfolgen können. Sind noch mehr Läuferinnen in Gefahr? Oder handelt er aus persönlichen Gründen?

Auch der vierte Fall für Hauptkommissar Jens Kerner und seine, im Rollstuhl sitzende Kollegin Rebecca Oswald ist wieder ein äußerst spannender Thriller - und zwar von Anfang an. Die beiden waren mir sehr sympathisch, besonders Jens hatte reichlich mit Gewissensbissen zu kämpfen - hätte er etwas verhindern können, wenn er anders gehandelt hätte? Becca baut ihn immer wieder auf und hilft ihm sehr. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben, der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Einzelne eingestreute kurze Kapitel werden aus der Sichtweise des Täters dargestellt. Ich kann diesen aufregenden Thriller nur wärmstens weiterempfehlen!

Bewertung vom 01.08.2021
Erben wollen sie alle
Hennig, Tessa

Erben wollen sie alle


sehr gut

Bianca steht kurz vor ihrem 75. Geburtstag, sie lebt in ihrer großen Finca auf Mallorca ganz alleine - ihre beiden Kinder leben in Deutschland - leider hat sie wenig Kontakt zu ihnen. Doch das ändert sich schlagartig, als ihre Putzhilfe Teresa Biancas Tochter anruft, um ihr mitzuteilen, dass ihre Mutter das Haus verkaufen und mit einem jüngeren Mann auf Weltreise gehen will. Ganz klar - der will nur ihr Geld! Sofort beschließt die Familie, geschlossen zum Geburtstag auf Mallorca aufzutauchen und die Lage zu checken - schließlich geht es ja um ihr Erbe! Doch dann entwickelt sich die Lage ganz anders als erwartet ...

Ich fand diese turbulente Familien-Komödie sehr fesselnd und abwechslungsreich erzählt und habe mich köstlich amüsiert über die diversen Verstrickungen und Missverständnisse, die sehr witzig kommentiert wurden. Die Familie wurde sehr lebhaft und genau beschrieben und ich konnte sie mir recht gut vorstellen. Dazu gab es interessante Beschreibungen der schönen Urlaubsinsel Mallorca. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt!