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Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 413 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


sehr gut

Sehr unterhaltsamer Sommerroman

Als Stella durch das Aus ihrer Beziehung auch ihre Wohnung und den Job verliert, macht sie sich kurzer Hand auf den Weg aufs Land. Sie will das Haus ihrer Großeltern verkaufen, um sich ihren lang gehegten Traum mit dem Geld zu erfüllen. Noch ahnt sie nicht, was alles auf sie zukommen wird.

Stella ist ein interessanter Charakter. Obwohl sie sich selbst als Großstadtmensch bezeichnet, kommt sie erstaunlich gut mit dem Landleben zurecht. Sie schreckt vor keiner Arbeit oder Anstrengung zurück. Sie kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen und ist sehr hilfsbereit.

Mit Thor hatte ich zu Anfang so meine Probleme, aber schnell musste ich meine Vorurteile revidieren und zum Schluss mochte ich ihn sehr.

Aber nicht nur diese beiden Hauptcharaktere sind gut getroffen. Auch die diversen Nebenrollen wurden gut und mit interessanten Figuren besetzt.

Der Schreibstil von Simona Ahrnstedt ist etwas speziell, aber ich kannte ihn bereits aus anderen Büchern und komme gut damit klar. Auch in diesem Buch nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund, selbst bei den heißesten Sexszenen gibt’s detaillierte Beschreibungen. Mir persönlich waren es etwas zu viele Sexszenen und auch ohne die Häufigkeit wäre die starke körperliche Anziehung zwischen Stella und Thor erkennbar gewesen.

Gut gefallen haben mir die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, des Hofes und der Tiere. Vor meinem inneren Auge entstanden die Bilder als wenn ich es schon einmal live gesehen hätte.

Etwas mehr Tiefgang erhielt der Roman durch Themen wie Rassismus, Mobbing oder Homosexualität.

Insgesamt ein toller Sommerroman mit dem ich mich sehr wohl gefühlt habe. Gerne vergebe ich hierfür vier Sterne.

Bewertung vom 04.08.2020
Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2
Läckberg, Camilla

Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2


sehr gut

Unterschätze nie die Rache einer Frau

Wings of Silver ist die Fortsetzung von Golden Cage mit der Protagonistin Faye. Da die Geschehnisse des vorherigen Bandes eine Rolle spielen, sollte man m. E. den Vorgängerband gelesen haben.

Durch Rückblenden in Fayes Kindheit kann man ihr Verhalten als Leser besser nachvollziehen. Es ist heftiger Tobak, der einem geboten wird und nichts für zart besaitete Seelen. Zumindest ich konnte Fayes „Lösungen“ auch nicht immer gutheißen.

Durch den flüssigen und fesselnden Schreibstil hatte mich die Autorin sofort wieder in die Geschichte hineingezogen und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Auf eindrucksvolle Weise hat Camilla Läckberg aufgezeigt, dass Frauen sich ganz anders rächen als Männer, besonders wenn sie betrogen oder jahrelang unterdrückt wurden. Eine tolle Fortsetzung, die für mich leider wieder mit einem gemeinen Cliffhanger endet, so dass ich voller Ungeduld auf Band drei warten muss. Gerne vergebe ich vier wohlverdiente Sterne.

Bewertung vom 29.07.2020
Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1
Sabbag, Britta

Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1


ausgezeichnet

Herzallerliebste Feengeschichte

Schon das Cover verspricht eine zauberhafte Geschichte … und der Leser wird nicht enttäuscht.

Klara ist eine kleine liebenswerte Fee, die das Herz am rechten Fleck hat. Ihr liegt die Natur mit ihren Blumen und Tieren sehr am Herzen. Mit dem Menschenjungen Oskar trifft sie einen Seelenverwandten und zusammen erleben sie ein spannendes Abenteuer.

Durch die einfache Schreibweise und die große Schrift mit entsprechendem Zeilenabstand eignet sich das Buch sehr gut zum Selberlesen für kleine Leseratten ab ca. 8 Jahren. Aber auch zum Vorlesen ist die Geschichte gut geeignet. Auf den wunderschönen vielen, teils großformatigen, und farbigen Illustrationen gibt es sehr viel zu entdecken, was besonders für die ganz jungen Kinder ein großer Spaß sein dürfte. Die Zeichnungen verdeutlichen und ergänzen das Gelesene noch.

Der Preis von knapp 13,00 € ist meines Erachtens für dieses hochwertige Hardcover-Buch in Ordnung.

Die zauberhafte Geschichte über Naturschutz und Mut, die dazu noch spannend und auch witzig ist, hat volle fünf Sterne verdient.

Bewertung vom 24.07.2020
Kinder backen mit Christina
Bauer, Christina

Kinder backen mit Christina


ausgezeichnet

Mehr als ein Backbuch

Nicht von dem Titel irritieren lassen, man muss sich keine Kinder backen (auch wenn sich das vielleicht einige wünschen). 30 einfache Rezepte, die quasi mit Gelinggarantie versehen sind, die ansprechende Namen wie Turboschnecken-Biskuitroulade oder Igelbande erhalten haben und Ergebnisse, die einen dazu noch in großformatigen bunten Fotos anlachen, versprechen neben dem Backspaß auch anschließend schmackhafte Leckereien. Da möchte man doch sofort loslegen.

Aber halt! Bevor es an den Mixer geht, befassen wir uns erstmal mit den Zutaten. In sehr ansprechender und kindgerechter Form gibt’s einige wissenswerte und interessante Informationen z. B. zu Getreide, Milch und deren weitere Verarbeitung. Mit den Experimentier-Tipps können die Kinder die Theorie mit praktischen Erfahrungen verknüpfen.

Nach Berücksichtigung der Tipps zur Vorbereitung damit anschließend auch alles glatt läuft, muss man sich nur noch für ein Rezept entscheiden und auf geht’s. Die von mir ausprobierten Rezepte haben alle auf Anhieb geklappt und es hat auch geschmeckt. Lediglich die Backzeiten musste ich etwas verkürzen, aber das ist ja von Ofen zu Ofen unterschiedlich.

Die letzten Seiten sind dem Bauernhof und seinen Tieren gewidmet. Christina gewährt uns einen tiefen Einblick in das Leben und die Arbeit der Menschen auf einem Bauernhof. Auch dieses Kapitel ist für Kinder sehr ansprechend gestaltet und vermittelt wieviel Arbeit in den einzelnen Lebensmitteln steckt.

Mir persönlich gefallen an diesem Buch eigentlich die Kapitel rund um die Zutaten und dem Leben auf dem Bauernhof besser als die Rezepte (lach). Aber für Kinder sind auch die Rezepte toll, denn man braucht wenig Zutaten, die Herstellung ist einfach und gut erklärt. Und das wichtigste: nach relativer kurzer Zeit gibt’s ein schmackhaftes Ergebnis. Und weil das Buch von Anfang bis Ende für gut befunden wurde, gibt es fünf satte Sterne.

Bewertung vom 17.07.2020
Eine Liebe zwischen den Fronten
Peter, Maria W.

Eine Liebe zwischen den Fronten


ausgezeichnet

Ein historischer Roman, den ich nur jedem ans Herz legen kann

Dass Maria W. Peter spannende und fesselnde Bücher schreiben kann, wusste ich von vorherigen Büchern, aber was mich mit „Eine Liebe zwischen den Fronten“ erwartete, hätte ich im Traum nicht gedacht.

Die Autorin nimmt uns mit in die Zeit von 1870 – 1872 und wir erleben den Deutsch-Französischen Krieg hauptsächlich aus der Sicht von Madeleine und Paul. Die zwei haben sich in Berlin kennen und lieben gelernt. Sie ist Französin und er Deutscher und damit beginnt schon das Dilemma, denn plötzlich sollen sie Feinde sein.

Die Autorin schildert die Begebenheiten und Gräuel, die Not und das Elend der Bevölkerung, die Repressalien, aber auch die Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Liebe so real, dass die Geschichte einen wahren Sog auf mich ausgeübt hat, dem ich mich nicht entziehen konnte und wollte. Ich durchlebte die gesamte Bandbreite der Emotionen mit den Charakteren.

Mit Madeleine und Paul hat Maria W. Peter unheimlich starke Charaktere geschaffen. Aber auch die Nebenrollen, die teilweise historisch belegt sind, sind ausdrucksstarke Persönlichkeiten – jede auf ihre besondere Art und Weise.

Ich liebe diesen genialen Schreibstil, der fesselt und für ein noch intensiveres Lesegefühl verantwortlich ist. Diese Intensität wird noch dadurch verstärkt, dass historisch belegbare Personen und Vorkommnisse genial in die fiktive Geschichte eingebunden wurden.

Die Autorin hat einen immensen Aufwand für die Recherche betrieben. Während des ganzen Buches konnte ich merken mit welchem außerordentlichen Engagement und mit wieviel Herzblut die Geschichte geschrieben wurde. Vielleicht konnte dieses Werk nur so grandios werden, weil die Ereignisse Teil der Familiengeschichte von Maria W. Peter sind.

Ich hatte das große Glück, dieses Buch in einer Leserunde mit Begleitung durch die Autorin zu lesen. Sie hat uns während der Zeit noch in großem Umfang mit zusätzlichen Informationen, Fotos und Links zu dem Thema versorgt. So wünscht man sich das Engagement eines Autors. Dieser Absatz gehört eigentlich nicht in eine Rezension, aber ich musste es einfach erwähnen.

Für mich hätte das Buch noch viele Seiten mehr haben können. Lange hat mich kein Buch so begeistert und es wird definitiv mein Highlight des Jahres 2020 sein. Traurig stimmt mich, dass ich auch hier nur maximal fünf Sterne vergeben kann, denn in meinen Augen hätte das Buch mehr verdient.

Bewertung vom 09.07.2020
Expedition Natur: WILD! Der Steinkauz
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Expedition Natur: WILD! Der Steinkauz


ausgezeichnet

Spannend und lehrreich

Was für ein tolles und informatives Buch für große und kleine Leser. Zu Beginn gibt es eine Geschichte, in der wir ab November zwei Steinkäuze (Pärchen) für ein Jahr begleiten. Die Geschichte ist sehr anschaulich, spannend und enthält schon ganz viele Informationen zu diesen Eulenvögeln. Durch die spannende Erzählung bleiben mit Sicherheit viele der Informationen dem Leser im Gedächtnis haften.

An die Geschichte schließt sich der sachliche Teil an. Hier erfährt man praktisch alles rund um den Steinkauz. Wir lernen seine Verwandtschaft kennen, wissen anschließend wo er gerne wohnt, was auf seinem Speiseplan steht, wie er kommuniziert und vieles mehr, aber auch welchen Gefahren er ausgesetzt ist. Es gibt immer weniger geeignete Lebensräume und auch Nahrung für ihn. Auch im Straßenverkehr und durch Pestizide findet die kleine Eule den Tod.

Durch detailgetreue Zeichnungen und ganz vielen Fotos wird das Gelesene noch anschaulicher.

Eine Lektüre, die unterhält, viel Wissenswertes über den kleinen Vogel vermittelt und auch sensibilisiert. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und gerne vergebe ich volle fünf Sterne.

Bewertung vom 28.06.2020
Jella hat genug!
Hoßfeld, Dagmar

Jella hat genug!


ausgezeichnet

Es gibt keine zweite Welt in Reserve

Jella ist ein toughes elfjähriges Mädchen, die vor allem genug hat von der Gedankenlosigkeit und Respektlosigkeit der Menschen gegenüber der Natur. Sie erkennt, dass nur darüber zu reden, nichts bringt. Jeder kann seinen Beitrag leisten. Trotz aller Widerstände und anfänglicher Schwierigkeiten packt Jella das Problem an.

Jella ist ein sympathischer und liebenswerter Charakter. Sie ist sehr realistisch beschrieben und die jungen Leser können sich sicherlich mindestens teilweise mit ihr identifizieren. In ihrem Denken und Handeln in Sachen Umwelt ist sie meines Erachtens aber vielen Gleichaltrigen ein Stück voraus. Sie kann gut als Vorbild dienen und die unterschiedlichen Aktionen liefern Denkanstöße was jeder Einzelne tun kann.

Die Schreibweise ist genau wie die Handlung auf die Zielgruppe der jungen Leser ab ca. 10 Jahre ausgerichtet.

Insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die zum Nachdenken anregen kann und sollte. Von mir gibt es dafür fünf Sterne.

Bewertung vom 25.06.2020
Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14
Bergmann, Renate

Ans Vorzelt kommen Geranien dran / Online-Omi Bd.14


ausgezeichnet

Angriff auf die Lachmuskeln

Ich liebe die Bücher von und mit der Online-Omi und habe mich daher auf dieses neue Werk gefreut.

Campen mit Renate, Ilse und Kurt ist ja besser als jeder Abenteuerurlaub. Und bei ihren Berichten kommt Renate Bergmann zwischendurch wieder vom Hölzchen aufs Stöckchen. Aber gerade das macht es so abwechslungsreich und amüsant. Die drei Rentner haben so ihre Probleme mit der modernen Technik, der aktuellen Mode und den Vorschriften auf dem Campingplatz.

Der Schreibstil ist einfach und teilweise wie gesprochen so geschrieben. Manche Worte muss man sich einfach mehr oder minder laut (je nachdem wo man sich befindet) vorsprechen, um zu wissen was gemeint ist – einfach köstlich.

Die drei Rentner kommen total sympathisch rüber. Und ich konnte sie mir lebhaft bei ihrem Campingurlaub vorstellen. Natürlich sind viele Situationen total überzogen, aber diese Art von Humor ist typisch für die Reihe und ich mag ihn.

Für mich war es wieder ein Angriff auf meine Lachmuskeln und ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen, daher gibt es volle fünf Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2


ausgezeichnet

Die Fortsetzung ist gelungen!

Sophias Träume ist Band zwei der Trilogie und mindestens ebenso fesselnd wie der Vorgänger. Bevor man sich an diesen Wälzer mit nicht ganz 600 Seiten heranmacht, sollte man aber unbedingt den ersten Band lesen.

Ich hatte schon mit Spannung auf die Fortsetzung gewartet und muss sagen, das Warten hat sich gelohnt. Mich hat Sophias Geschichte sofort wieder in ihren Bann gezogen. Vor allen Dingen eine Information hat mich ziemlich geschockt.

Auch in der Fortsetzung wird der Leser mit der ganzen Bandbreite an Gefühlen konfrontiert. Ich habe oft mit Sophia mitgefiebert, gehofft, gefreut, aber auch gelitten. Corina Bomann versteht es hervorragend auf der Klaviatur der Emotionen zu spielen.

Sophias kurzer Besuch im mittlerweile von Hitler regierten Deutschland war nicht nur für sie sehr bedrückend. Aufgrund der eindringlich geschilderten Vorkommnisse und der Beklemmung von Sophia und Darren hat sich dieses Gefühl auch auf mich ausgedehnt.

Interessant war es auch das Verhältnis zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein jetzt von der anderen Seite aus zu sehen.

Den Schreibstil der Autorin finde ich einfach genial. Er ist flüssig, fesselnd und eindringlich. Es dauert nie lange bis mich eine ihrer Geschichten förmlich absorbiert hat und ich die Welt um mich herum vergesse.

Gemeinerweise lässt mich auch Band zwei mit einigen offen Fragen zurück und ich muss mich wohl oder übel gedulden und auf den letzten Band warten. Gerne vergebe ich fünf fette Sterne für das Buch.

Bewertung vom 03.06.2020
Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


sehr gut

Wenn es keinen interessiert

„Der Knochengarten“ ist bereits Band 11 der Reihe mit Tony Hill und Carol Jordan, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es fehlen einem nur einige Informationen auf der zwischenmenschlichen Ebene der Personen, die für den Fall keine große Bedeutung haben.

Val McDermid hat wieder einen komplexen Thriller geschaffen, in dem dieses Mal Personen, die im Leben im Abseits stehen eine Hauptrolle spielen. Ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass es um Obdachlose und Waisenkinder geht.

Da ich keinen der Vorgängerbände kenne, waren mir die Protagonisten unbekannt. Einige waren mir auf Anhieb sympathisch und andere mochte ich nicht besonders. Aber die Charaktere waren alle sehr gut angelegt und realistisch in ihren Handlungen.

Kurze Kapitel und Perspektivwechsel sorgten für Kurzweiligkeit, aber erhöhten auch die Spannung. Ich habe aufmerksam die akribische Ermittlungsarbeit des Teams verfolgt und manchmal hätte ich ihnen gerne zugerufen, dass sie sich auf dem Holzweg befinden.

Das etwas andere Ende hat mich überrascht und ich weiß immer noch nicht ob es mir gefällt oder nicht. Insgesamt ist das Konstrukt gut aufgebaut und schlüssig.

Mich hat das Thema bewegt und auch zum Nachdenken gebracht, was bei einem Thriller nicht so oft geschieht. Gerne vergebe ich vier Sterne.