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Ele
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Insgesamt 416 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2017
Das erste Opfer / Oxen Bd.1
Jensen, Jens Henrik

Das erste Opfer / Oxen Bd.1


gut

Oxen das erste Opfer, Thriller von Jens Henrik Jensen, 459 Seiten, erschienen im dtv premium –Verlag. Auftaktband einer Trilogie um den traumatisierten Ex-Elitesoldaten Niels Oxen.
Niels Oxen ein mehrfach ausgezeichneter dänischer Elitesoldat leidet an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, er hat mehrere lebensgefährliche Kriegseinsätze an verschiedenen Kriegsschauplätzen in aller Welt hinter sich. Der größte Kriegsheld den die dänische Nation zu bieten hat, er hat Schwierigkeiten zu kommunizieren überhaupt Probleme mit anderen Menschen umzugehen, im Kampf gegen seine Dämonen sucht er Zuflucht in der Natur. Ein Aussteiger, begleitet von seinem treuen Samojedenspitz Mr. White. Als die beiden sich die nähere Umgebung ihres Lagerplatzes ansehen, entdecken Herr und Hund in der Nähe des Schlosses Norlund Slot, seltsame Aktivitäten. Überwachungskameras, Wachpersonal und einen erhängten toten Hund. Schnell ziehen sich beide zurück. Als sich herausstellt, dass der Exbotschafter Gründer eines Thinktank und Bewohner des Schlosses, Hans-Otto Corfitzen ermordet wurde, gerät Oxen ziemlich schnell unter Verdacht. Zusammen mit der ebenfalls „gehandicapten“ Margarethe Franck, einer Geheimdienstmitarbeiterin versucht Oxen Licht in den mysteriösen Fall zu bringen, mit ihren zum Teil unorthodoxen Methoden, geraten die beiden selbst in Lebensgefahr.
Die auktoriale Erzählung ist eingeteilt in 66 übersichtliche Kapitel. In klaren deutlichen Sätzen wird die Geschichte erzählt. Dazwischen Dialoge in wörtlicher Rede die die Story auflockern bzw. beleben. Und in kursiver Schrift immer wieder die Alpträume des Protagonisten, seine Dämonen die ihn nachts wachhalten, die er nur mit Massen von Alkohol und Joints bekämpfen kann. Niels Oxen der Protagonist ist mein Lieblingscharakter. Trotz seiner Neurose ist er immer „Herr der Lage“ und schafft es öfters, sich und „Franckie“ raffiniert aus der Gefahrenzone zu bringen. Immer hatte ich im Hinterkopf, da ist eine große Macht dahinter, da braucht man einen Schuldigen, einen psychisch kranken Einzelgänger mit Vergangenheit. Leider musste ich mich trotzdem durch die Geschichte quälen. Am Anfang tut man sich unheimlich schwer, wegen der vielen dänischen Eigennamen und auch Orte. Dauernd hoffte ich, jetzt geht die Geschichte los, sie verlor sich aber immer wieder in Nebensächlichkeiten. Bei Corfitzen ist immer wieder von einem „Thinktank“-Gründer die Rede, ob bei dieser Bezeichnung der legendäre Danehof gemeint ist, man kann es nur ahnen. Die vorhandenen Ungereimtheiten genau zu begründen ist hier, ohne zu spoilern, gar nicht möglich. Insgesamt finde ich, dass der Thriller zu keinem Zeitpunkt so richtig in Fahrt kommt. Im letzten Drittel zeichnet sich langsam ab, was den Morden als Motiv zugrunde liegen könnte, da kommt etwas Spannung auf, da zieht die Story an.
Zu guter Letzt handelt es sich hier um einen etwas verwirrenden, mäßig spannenden Thriller, der mir keine Lust auf die folgenden Teile der Trilogie macht. Weil Niels Oxen eigentlich ein toller Typ ist, gutgemeinte 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 07.09.2017
Und du kommst auch drin vor
Bronsky, Alina

Und du kommst auch drin vor


gut

Und du kommst auch drin vor, Teenager-Roman von Alina Bronsky, empfohlene Altersgruppe 10-13 Jahre, 192 Seiten, erschienen im dtv-Verlag.
Nettes Buch über Freundschaft und erste Liebe.
Die 15 jährige Kim und ihre Freundin Petrowna sind Freundinnen, seit sie sich in der 1. Klasse geprügelt haben. Obwohl Petrowna Hausverbot bei Kim zuhause hat, sind die beiden unzertrennlich. Eines Tages nehmen sie mit ihrer Klasse an einer Autorenlesung in der Bibliothek teil. Zuerst langweilen sie sich, doch plötzlich entdeckt Kim, dass die gelesene Geschichte von ihr handelt, umgehend besorgt sie sich das Buch und entdeckt immer mehr Parallelen zu ihrem Leben, dringend versucht sie, unterstützt von Petrowna an die Autorin ranzukommen, doch die ist furchtbar unsympathisch und blockt total ab. Bei der weiteren Lektüre zeigt sich, dass ein Schulkamerad, Jasper, in naher Zukunft sterben könnte. Mit aller Macht versuchen die beiden Mädchen, den Lauf der Geschichte zu verändern, doch dann kommt alles anders als gedacht.
Vorliegender Jugendroman wird für die Zielgruppe der 10 - 13jährigen empfohlen. Er ist aus der Sicht der Protagonistin Kim in der Ich-Perspektive geschrieben. 15 Kapitel, in der für das empfohlene Lesealter genau richtigen Länge. Gut gefallen haben mir die wie mit einem Pinsel geschriebenen Zahlen der Kapitel. Der Umfang ist m.E. für die Zielgruppe passend und kann durch den flüssigen Schreibstil schnell gelesen werden. Ein besonderer Eyecatcher ist das Cover. Verspiegelter Hintergrund mit kleinen pastellfarbigen Quadraten, die einen verpixelten Eindruck erwecken.
Mir hätte das Buch, wenn ich im empfohlenen Lesealter wäre vermutlich außerordentlich gut gefallen. Als „erfahrener“ Leser hinterfragt man eher einige Dinge, die nicht ganz schlüssig scheinen, für die es auch keine Erklärung am Ende gibt. Wieso z.B. wusste die Autorin so viele Einzelheiten aus Kims Leben, obwohl sie das Mädchen gar nicht persönlich kennt? Besonders bemerkenswert fand ich das Verhältnis zwischen den Freundinnen. Petrowna, die aus einer „schwierigen“ Familie stammt, ist eine „Macherin“ sie behält jederzeit den Überblick, die nötige Coolness, sozusagen eine richtig taffe Göre. Sie war auch durch ihre Art meine absoluter Lieblingscharakter. Kim dagegen, ein verwöhntes Scheidungskind nimmt sich selbst zu sehr wichtig und muss lernen, in der Familie und auch bei ihren Freunden nicht nur die „erste Geige“ zu spielen. Sehr unsympathisch fand ich die Autorin des zugrunde liegenden Buches, Leah Eriksson. Schon bei der Lesung nuschelt sie ihren Text runter, versucht die anschließenden Fragen möglichst schnell hinter sich zu bringen dazu sieht sie auch noch sehr ungepflegt aus. Als Kim mit ihr Kontakt aufnehmen will, blockt sie das Mädchen kaltschnäuzig ab, dann lässt sie sich von der Jugendlichen auch noch zu einem Kaffee einladen! Insgesamt ist für mich der ganze Plot nicht ganz stimmig, dazu das schwache Ende. Ich bin mir aber sicher, dass das Buch in der empfohlenen Zielgruppe, die vermutlich nicht so viel hinterfragt, sehr gut ankommt. Dafür von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 01.09.2017
Was man von hier aus sehen kann
Leky, Mariana

Was man von hier aus sehen kann


sehr gut

Was man von hier aus sehen kann, Familienroman von Mariana Leky, 314 Seiten, erschienen im Dumont Verlag.
Familienepos aus dem Westerwald.
Luise ist die Protagonistin in dieser Geschichte. Zusammen mit ihrem Freund Martin besucht sie die Grundschule. Sie beschließt später Martin zu heiraten, weil sie findet er ist der Richtige nämlich der, der ihr „das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt“. Ihre Oma Selma ist eine besondere Frau, wenn diese von einem Okapi träumt dann stirbt jemand in ihrem Dorf, innerhalb der nächsten 24 Stunden. Jedoch weiß man nie wen dann das Schicksal ereilt. Eigentlich spricht Selma nicht gerne darüber, denn sobald die Bewohner des kleinen Westerwalddorfes von einem „Okapitraum“ erfahren, dann geht alles drunter und drüber, Geständnisse werden gemacht. Briefe werden geschrieben, aus dem Postsack wieder herausgefischt und alle haben Angst, dass es sie treffen könnte. Die Geschichte beginnt, als Selma mit einem „Hallöchen“ morgens die Küche betritt. Luise merkt sofort, dass etwas im Argen ist. Selma hatte einen ihrer ahnungsvollen Träume. Wen wird es diesmal treffen?
Die Geschichte geschrieben in der Ich-Perspektive Luises, gliedert sich in 3 Teile, wobei der erste Teil hauptsächlich den aktuellen Traum und seine Konsequenzen schildert. Jedes der Kapitel hat eine Überschrift die auf den Inhalt eingeht. Ein emotionsgeladenes Werk in wunderschöner Sprache ist der Autorin hier gelungen. Folgender Satz hat sich mir besonders eingeprägt: „Keiner ist allein, solange er wir sagen kann“. Ein Roman voller interessanter tiefgründiger Personen, die so gut beschrieben sind, dass der Leser sie geradezu vor sich sieht. Selma z.B. hat Ähnlichkeit mit Rudi Carell. Faszinierend fand ich auch den Kartoffelbrei der die unentschlossene Farbe von Marlies Unterhose hat. Die Personen im vorliegenden Roman haben irgendwie alle „ein Rad ab.“ Meine Lieblingsfigur neben Selma, war natürlich der Optiker, ein wahrer Freund und Helfer in allen Lebens- und Notlagen, der seit vielen Jahren Selma liebt und nie geschafft hat, es ihr zu gestehen. Witzig fand ich die vielfältigen Anfänge seiner Liebesbriefe. Er und Luises Oma sind die richtige, echte Familie für die beiden Kinder. Martin wird von seinem Vater geschlagen und auch Luises Eltern sind ein „Totalausfall“. Dazu die esoterische Elsbeth, Selmas Schwägerin, die immer einen abergläubischen Tipp für alle Lebenslagen parat hält, oder Palm mit seinen „Bibelzitaten“ und der buddhistische Mönch Frederik so ist jeder Charakter für sich spannend und einzigartig, ja etwas Besonderes. Nur eines gefällt mir am vorliegenden Roman nicht – es fehlt eine richtige, spannende Handlung. Es plätschert ein wenig dahin mir fehlte auch am Schluss ein zufriedenstellendes Ende.
Trotzdem eine Empfehlung für die Leser, die skurrile Familiengeschichten mögen, bei denen es auch gerne etwas übersinnlich zugehen darf. Für alle die gerne „ein bisschen Welt hereinlassen“ wollen. Dazu von mir verdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 26.08.2017
Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1
Bayer, Alma

Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1


sehr gut

Wildfutter, Regionalkrimi von Alma Bayer, 480 Seiten, erschienen im btb-Verlag.
Ein Rosenheim-Krimi bei dem sich alles um die wichtigste „Nebensache“ der Welt dreht und um Fußball.
Vitus Pankratz ist pensionierter Kommissar, eigentlich wollte er seinen Ruhestand ganz anders gestalten, nämlich mit einer Fotosafari im Wildschweingehege. Bis er sich versieht, stolpert er über eine abgetrennte Hand und somit in einen Kriminalfall. Eine Hand ohne den dazugehörigen Körper, mitten unter der Wildschweinrotte. Er hat sofort eine Vermutung, wer die dazugehörige Leiche sein könnte, der seit einiger Zeit verschwundene Jugendfußballtrainer Marius „Tiger“ Wild. Mit von der Partie Vitus Tochter Johanna, die Lokalreporterin Jo Coleman. Da er vermutet, dass sein Nachfolger und die Kollegen von der örtlichen Polizei den Fall nicht alleine lösen können, nimmt er die Sache in die Hand und ermittelt. Kann er mit Hilfe seiner Tochter den Fall lösen?
Erst einmal hat mir das g‘spaßige Cover gefallen, welches mich ganz spontan angesprochen hat. Die einzelnen Kapitel sind kurz und aus wechselnder Perspektive geschrieben. Der Anfangsbuchstabe eines jeden Kapitels ist hervorgehoben durch eine größere Schriftart, dadurch ist der Kapitelanfang deutlich hervorgehoben. Das Buch beginnt sehr spannend und der Spannungsbogen bleibt auch gleichbleibend hoch. Gut gelegte falsche Spuren haben mich nicht nur einmal auf die falsche Fährte geführt, dadurch hatte ich viel Spaß beim Mitermitteln. Zwar zeichnet sich auf den letzten hundert Seiten ab, wer der Täter sein könnte, die endgültige Auflösung ergibt sich aber erst auf den letzten Seiten. Die Autorin hat in ihrem Werk keinesfalls an Wortwitz gespart, der jedem Bayern viel Freude macht, lustige schlagfertige Dialoge und eine Kaskade deftiger Schimpfwörter, brachten mich des Öfteren zum Schmunzeln. Meine bayrischen Lieblingsschimpfwörter z.B. Watschngsicht, Kniabiesla und Trutschn waren dabei, dazu habe ich noch einige andere deftige „kotlastige“ Kraftausdrücke kennengelernt. Insgesamt war die Geschichte aber etwas zu sehr „unterhalb der Gürtellinie“ angesiedelt. Einige Beschreibungen hätte ich in einer Geschichte dieses Genres nicht erwartet, wären aber m.E. so detailgenau auch nicht nötig gewesen. Sehr liebenswert fand ich, den Protagonisten, Vitus Pangratz ein bayrischer Elvis, ein Urviech, sehr sympathisch wie er sich um seine Tochter und seine Angebetete bemüht und sorgt. Ich könnte mir weitere Folgen mit dem Kommissar a.D. ohne Weiteres vorstellen. Auch Johanna seine Tochter hat mir gut gefallen, zu gerne wüsste ich wie die Zukunft mit ihrem Exmann sich gestaltet. Der neue Trainer Alois Steimer ist von Alma Bayer hervorragend charakterisiert worden. Die Geschichte zeigt auch deutlich auf, was zu ehrgeizige Eltern ihren Kinder heutzutage abverlangen, Mütter die ihren Söhnen, die Frisuren der angebeteten Fußballstar verpassen. Väter die die Versagerangst ihrer Kinder ignorieren. Kinder die ihre Jugend wegen der Zukunftspläne ihrer Eltern nicht genießen können, das hat mich stellenweise betroffen gemacht. Die Geschichte ist insgesamt gesehen gut. Für weitere Folgen ist aber noch Platz nach oben. Stellenweise wäre etwas weniger dick aufgetragen, mehr gewesen, übel fand ich das Wildsau-Burger Essen, das hätte ich nicht gebraucht. Ein Buch für Fans von Regionalkrimis mit Lokalkolorit, für Fußballfans und Freunde der deftigen bayrischen Mundart. Von mir dafür 4 Sterne.

Bewertung vom 20.08.2017
Liebe findet uns
Monninger, Joseph P.

Liebe findet uns


gut

Liebe findet uns, Liebesroman von J.P. Monninger, 416 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Eine Liebesgeschichte vom Finden, Reisen, Verlieren und Wiederfinden.
Heather eine amerikanische Uniabsolventin, ist mit ihren beiden besten Freundinnen durch Europa unterwegs. Im Zug nach Amsterdam begegnet sie Jack, der die Stationen aus dem Tagebuch seines Großvaters bereist. Die beiden verlieben sich unsterblich ineinander und verbringen eine wunderbare Zeit miteinander. Jack verspricht Heather, sie nach New York zu begleiten, wo die junge intelligente Frau eine Stelle als Investmentbankerin antreten will. Am Flughafen in Paris verschwindet Jack plötzlich spurlos. Völlig fassungslos fliegt Heather alleine in die Staaten zurück, doch sie kann "Jack Vermont“ nicht vergessen. Verzweifelt sucht sie nach ihm.
Das Buch überzeugt mit seinem wunderschönen Cover, die Innenseiten der Klappen sind mit Zitaten aus dem Buch beschriftet. Mit 56 nicht zu langen Kapiteln und großer Schrift ist es in kurzer Zeit möglich, das Buch zu lesen. Gut gefallen hat mir am Anfang jeder neuen Stadt, bzw. Lands welches sie bereisten, die Silhouette des Paares am Kapitelanfang. Die Einträge aus dem Tagebuch sind kursiv gedruckt, so dass man sie klar erkennen konnte. Der Roman ist in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Heather verfasst, wobei der Autor ab und an, in den Du-Stil wechselt.
Es handelt sich bei der Geschichte um einen gefühlvollen melancholischen Roman. Die Zeit die die Beiden auf den Spuren des Großvaters verbringen, hat mir am besten gefallen, sehr romantisch sehr gefühlvoll und traumhaft schön. Mit schlagfertigen Dialogen zwischen Kopfmensch Heather und dem eher spontanen Jack. Der zweite Teil konnte mich nicht überzeugen, die Protagonistin, die die Uni mit Bestnoten abgeschlossen hat und hoffnungsvolle Investmentbankerin werden soll, benimmt sich naiv und unreif, z.B. bei Verabredungen, auch im Skiurlaub mit ihren Freundinnen. Trotzdem kann sie ihre große Liebe nicht vergessen. Wie sie auf die Idee kam unter der Esche im Park zu graben bleibt mir unverständlich. Ob die Esche das ständige Graben überstanden hat, bleibt offen. Auch war mir der Mittelteil zu langweilig und ausschweifend. Dem Schluss fehlte m.E. die Vollendung, wobei aber viel Platz für eigene Interpretation bleibt, ich hätte ihn mir lieber anders gewünscht. Am besten gefallen hat mir die Idee des Reisetagebuchs, der Gedanke, dass Jacks Großvater durch Europa gezogen ist, um zu sehen, was der Krieg der Welt angetan hat. Besonders gefallen hat mir der Satz: „Mit ihm an meiner Seite kommt mir die Welt größer vor“. Mein Lieblingscharakter ist Constance die auf der Reise ihr Glück findet und auch festhalten kann. Weder Heather noch Jack konnten mich überzeugen Heather angepasst und stets bemüht wie ein kleines Mädchen ihren Eltern zu gehorchen. Wie auch Jack, dessen Gründe, zuerst sich zurückzuziehen und sich durch Hinweise doch finden zu lassen, waren für mich völlig inkonsequent. Alles in allem hätte aus der Grundidee für die Geschichte ein schönes Buch werden können, das hat J.P. Monninger in meinen Augen leider nicht ganz geschafft. Deshalb 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 10.08.2017
Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf / Die Henkerstochter-Saga Bd.7
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf / Die Henkerstochter-Saga Bd.7


ausgezeichnet

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf, Historischer Roman von Oliver Pötzsch, 688 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
Im Februar 1672 findet in München ein großes Scharfrichtertreffen statt. Jakob Kuisl, Scharfrichter aus Schongau ist in den Rat der Zwölf berufen worden, das Gremium der bayrischen Scharfrichterzunft. Voller Stolz will er mit seiner gesamten Familie daran teilnehmen um seine Familie vorzustellen, wie es die Henkerszunft verlangt. Anfangs sind die Familienmitglieder von der Idee nicht begeistert. Doch jedes Mitglied der Kuisl-Familie findet mit der Zeit einen guten Grund an der Reise nach München teilzunehmen. Gleich nach der Ankunft im Vorort Au, die Henker dürfen sich nicht in der Stadt aufhalten, wird die Leiche eines Mädchens entdeckt, das sich im Mühlrad verfangen hat. Als immer mehr tote junge Frauen, nach Henkersart hingerichtet gefunden werden, beginnt die Familie Kuisl zu ermitteln. Einige Familienmitglieder begeben sich in Lebensgefahr und jeder der anwesenden Henker wird verdächtigt. Kann Kuisl die mysteriösen Morde aufklären?
Schon der Prolog bietet dem Leser einen mysteriösen Auftakt. Von da an blieb mir keine Chance, mich dem spannungsgeladenen Mittelalter-Krimi zu entziehen. Seite um Seite ließ sich das Buch weglesen wie nichts. Durch 15 umfangreiche Kapitel blieb die Spannung unglaublich hoch. Ich habe richtig mitgefiebert und bis zum letzten Kapitel mitgerätselt wer die Jungen Frauen auf dem Gewissen haben könnte. Die Auflösung hat mich sehr überrascht. Immer wieder blätterte ich auf die Stadtkarte von München von 1672 zurück, um mich im Setting zurechtzufinden, auch die „Dramatis Personae“ am Anfang des Buches war hilfreich, da es sich im Buch um viele beteiligte Personen handelt. Der Autor, ein Nachfahre der Schongauer Henkersfamilie hat seinen Roman hervorragend recherchiert. Etliche Personen z.B. die Kurfürstliche Familie, die im Plot vorkommenden Henker, auch Münchner Orte entsprechen der historischen Wirklichkeit. Die Personen oder auch die Szenen zu Hofe, sind sehr anschaulich geschildert, man meint mittendrin im Geschehen zu sein, deutlich merkt man, dass Pötzsch Filmautor ist. Wieder einmal bin ich froh, nicht in der damaligen Zeit gelebt zu haben, Frauen hatten es im Mittelalter nicht leicht, auch diese Schwierigkeiten werden im Buch auf eine einfühlsame Weise ausgeführt. Besonders gefallen hat mir die ältere Tochter Kuisls - Magdalena, eine mutige Frau mit viel Empathie für ihre Umgebung, daneben blieb ihr Ehemann Simon, eher blass. Die beiden Buben, Peter und Paul haben mir beim Lesen immer wieder ein Schmunzeln entlockt. Ich fühlte mich einfach rundherum sehr gut unterhalten von der Lektüre, habe mit den Charakteren mitgefiebert. Obwohl mich die Henkerstochter-Saga schon lange interessiert, war es das erste Buch der Reihe für mich, trotzdem konnte ich zu jeder Zeit, der Geschichte folgen, da es sich um eine in sich abgeschlossene Story handelt. Ich bedaure nun, dass ich die Bücher nicht schon von Anfang an gelesen habe und werde das unbedingt bald nachholen.
Eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Leser, die gerne historische Romane, bzw. historische Krimis mögen und natürlich für alle Fans der Henkerstochter-Reihe. Dazu von mir 5 verdiente Sterne

Bewertung vom 29.07.2017
VONG
H1

VONG


gut

Das Buch mit dem Titel "VONG – Was ist das für 1 Sprache?" ist "vong H1 für dich" verfasst worden, und ist im Ullstein Verlag erschienen. "VONG" unterteilt sich in ein Wörterbuch, das Tagebuch von H1, Kurzgeschichten & Sprüche mit und von H1, wie auch einen H1-Comic am Ende des Buches. Da das Werk in der personalen ICH-Form verfasst wurde, ist H1, gleichzeitig Autor und Protagonist in den Erzählungen.

Zuerst einmal zur VONG-Sprache:
Durch das Lesen einiger Meinungen im Forum, lässt sich darauf schließen, dass entweder totale Begeisterung vorherrscht oder die Jugendsprache als Untergang der deutschen Sprache deklariert wird. M. E. haben die meisten Vertreter solcher Meinungen nicht verstanden, welchen Sinn die VONG-Sprache eigentlich vertritt. Die meisten Jugendlichen bzw. die Internetkultur verwenden diese Sprache nicht wie eine eigentliche Jugendsprache, um sich etwa abzugrenzen oder eine besonders kreative und "coole" Ausdrucksweise zu benutzen – viel eher ist VONG als Satire anzusehen. Veräppelt werden damit Menschen, die sich tatsächlich mit so einer nicht ganz so überspitzen Sprache ausdrücken bzw. es wird auf die mangelnden Sprachkenntnisse hingewiesen und appelliert diese zu verbessern.
Darüber hinaus möchte ich nun auf den Inhalt und Aufbau des Buches eingehen:
Das Taschenbuch besitzt ein handliches Format und sieht mit seiner Mattfolierung durchaus edel aus. Das Layout des Umschlages wurde bewusst im ähnlichen Stil eines Wörterbuches gewählt, obwohl der Wörterbuchteil nicht gerade der ausschlaggebendste Teil des Buches ist. Nachdem der Leser mit einigen Sprüchen und einem kleinen Wörterindex in die VONG-Sprache eingeweiht wurde, beginnt ein Interview mit H1 um ihn kennen zu lernen, bevor mit dem eigentlichen Hauptteil, seinem Tagebuch, fortgesetzt wird. Im Tagebuchstil erfahren wir von H1 verschiedene Erlebnisse, die aber nicht gerade prägend oder literarisch hochwertig sind. Der Spannungsbogen besteht größtenteils darin, dass H1 sich in 11ride verliebt und man mit ihm mit fiebert, dass die Beiden zusammenkommen…
Um das Buch noch zu füllen wurde am Schluss ein Comic über 18 Seiten gedruckt, der nicht wirklich anspruchsvoll oder sonst irgendwie stilvoll wäre. Auch wurde jedes Kapitel mit einer Zeichnung gestreckt. Dennoch kann das Werk durch das Wörterbuch punkten, da die kreativen VONG-Wörter stellenweise echt witzig sind, leider ist dieser Teil aber zu kurz geraten.
Ich gebe VONG gutgemeinte drei von möglichen fünf Sternen. Wie bereits erwähnt, VONG ist Satire und deshalb auch Übertreibung, und kein Untergang der Sprache vong Dichter und Denker her. Für Fans wäre es durchaus ein nettes Geschenk – persönlich würde ich es mir aber für den Preis von zehn Euro nicht kaufen! Grund: für diesen Preis ist einfach zu wenig Inhalt vorhanden. 36 von 111 Seiten, die nur mit Bildern gefüllt wurden – der Rest davon ist stellenweise nicht einmal Fließtext sondern mit vielen Absätzen bestückt, da es Sprüche oder H1-Zitate sind - ist definitiv zu gering! Das Werk wirkt auf mich so, dass dieser VONG-Zeitgeist einfach schnell monetarisiert wird, bevor die Welle wieder abnimmt. Dennoch hatte ich eine amüsante, wenn auch kurze, Zeit mit „VONG – Was ist das für 1 Sprache?“.

Bewertung vom 24.07.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1


ausgezeichnet

Glaube Liebe Tod, Krimi von Jörg Reiter und Peter Gallert, 384 Seiten erschienen im Ullstein-Verlag.
Auftaktband einer Krimireihe um den Polizeiseelsorger Martin Bauer, geschrieben vom Autorenduo Reiter & Gallert, die bekannt durch ihre erfolgreichen Drehbücher sind.
Martin Bauer, evangelischer Pfarrer, Seelsorger bei der Duisburger Polizei, verheiratet, eine Tochter Nina, bewahrt seinen Kollegen Walter Keunert , durch einen Sprung von der Duisburger Rheinbrücke von einem Selbstmordversuch. Wenige Stunden später wird Keunert tot aufgefunden. Er ist anscheinend von einem Parkhaus in den Tod gesprungen. Bauer macht sich schwere Vorwürfe - hätte er Keunert vom Suizid bewahren können? Er glaubt eigentlich nicht, dass der Kollege seinen suizidalen Plan wahrgemacht hat. Angeblich wurde gegen ihn wegen Bestechlichkeit ermittelt.
Der Tod seines Vaters und einige andere familiäre Verstrickungen, bringt Tilo Keunert zum Verzweifeln, er fühlt sich von seinem Vater, der für ihn immer der Held war, verraten. Bauer will dem Jungen helfen und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Mit Hilfe der Hauptkommissarin, Verena Dohr macht er sich auf, um die Hintergründe von Keunerts Tod zu ergründen. Beide geraten in den Sumpf von Prostitution, Drogenhandel und knallharter Bandenkriminalität. Dohr gerät in einen Loyalitätskonflikt gegenüber ihren Vorgesetzten. Kann Bauer den Fall lösen?
62 Kapitel voller Spannung, beginnend. Schon auf den ersten Seiten, steigt der Spannungsbogen immer weiter an, die letzten 150 Seiten habe ich ohne Unterbrechung gelesen. Bei der endgültigen Aufklärung des Falls kann der Leser bis zur Lösung auf den letzten Seiten mit ermitteln. Der Handlung konnte ich zu jeder Zeit, an jeder Stelle des Buches folgen, der Plot war stimmig und nachvollziehbar. Da es sich beim vorliegenden Krimi um eine Erzählung mit zwei verschiedenen Erzählsträngen handelt , war ich neugierig, wie die Autoren, die Enden zusammenfügen und zu einem befriedigenden Ende bringen, dies ist ihnen mit Bravour gelungen. Die im Buch zitierten Bibelstellen werden im Anhang mit Kapitel und Verszahlen noch einmal genannt. Das Buch wird vom Verlag mit einem Aufkleber „Kopfkino Edition“ beworben und ich finde, dass hier absolut nicht übertrieben wird. Die Beschreibung des Settings und der Personen ist hervorragend gelungen. Auch hat mich die Erzählung zu weiteren Recherchen im Internet angeregt. Das Tauchglockenschiff und die Thronoi –Skulptur haben mich neugierig gemacht. Bei Bauer handelt es sich um einen tiefgründigen, tiefgläubigen, aufrechten und doch an seinem Glauben zweifelnden Menschen. Seine Deals mit Gott, seine Gebete und Gespräche mit „ihm“ haben mich aufrichtig berührt. Dies wurde in hervorragender Weise und einfühlsam geschildert. Am wenigsten sympathisch war mir der Charakter Annette Keunert, die sich weder um ihren Sohn, geschweige denn um ihren Mann wirkliche Sorgen machte. Der 2. Erzählstrang um die beiden jungen Rumäninnen die zur Prostitution gezwungen wurden, hätte gerne ein bisschen ausführlicher erzählt werden dürfen. Gerne hätte ich am Ende auch gewusst, was mit Tilo und Mariana weiter geschieht. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, freu ich mich auf jeden Fall über eine Fortsetzung mit dem charismatischen Polizeiseelsorger Martin Bauer. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung , dieses Buch ist es wert gelesen zu werden, deshalb auch von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 06.07.2017
Nothing Like Us (eBook, ePUB)
Ocker, Kim Nina

Nothing Like Us (eBook, ePUB)


sehr gut

Nothing like us, New-Adult Roman im Ebook-Format von Kim Nina Ocker, 530 Seiten erschienen im LYX-Verlag.
Frauenroman der erfolgreichen Autorin, erster Teil der Upper-East-Side Reihe.
Lena Winter 19 Jahre ist eine taffe junge Frau die ihr Leben im Griff hat, sie weiß genau was sie will, wohin sie will und was sie auf keinen Fall will. Sie erhält, durch Beziehungen, einen begehrten Praktikumsplatz im noblen West Hotel in New York. Sie träumt davon eine erfolgreiche Patissière zu werden, süße Kunstwerke zu kreieren. Der erste Schritt ist getan, doch am ersten Arbeitstag folgt die Ernüchterung, Foyer kehren, Wäscheschränke sortieren, Lena ist frustriert. Zum sortieren „rekrutiert“ sie Sander, ihrer Meinung nach auch ein Praktikant. Sie weiß nicht, dass es sich dabei um den Sohn des milliardenschweren Hotelbesitzers handelt. Zuerst lässt er sie in dem Glauben und ein Flirt zwischen den beiden bahnt sich an. Irgendwann ist der ideale Zeitpunkt für die Wahrheit verstrichen und Sanders Geheimnisse drohen, die Beziehung zu zerstören.
Durch 55? Kapitel schaffte es die Autorin mich zu verzaubern, in gefühlvollen Worten wächst eine Geschichte von Liebe, Vertrauen und Romantik. Die Erzählung spielt hauptsächlich aus der Ich-Perspektive Lenas, wobei die Ansichten Sanders auch zum Tragen kommen. Gut gefallen haben mir die lustigen Wortwechsel der Charaktere, dabei war Kaito, der Mitbewohner Lenas ein Quell der humorvollen Aussagen, aber auch die frechen Wortgefechte der beiden Hauptcharaktere, gaben mir das Gefühl, von Anfang an mittendrin im Geschehen zu sein. Schöne Liebesszenen mit einem Hauch von Erotik lassen Platz fürs Kopf-Kino, ohne abzustoßen. Jederzeit schaffte es Ocker eine nachvollziehbare, stimmige Handlung zu zaubern. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und hatte den Roman in kurzer Zeit gelesen. Die Figur Sander hat mir am besten gefallen, ein toller junger Mann, nicht verdorben von Geld und Macht und sehr natürlich. Alle anderen Figuren, einschließlich der Protagonistin, handelten authentisch. Nur sollte Lena in Zukunft ihren „Alkoholkonsum „ überdenken, diese Ausführung wäre m.E. nicht unbedingt nötig gewesen. Tiefgründige Handlungen sind im Plot nicht vorhanden wurden von mir im vorliegenden Werk auch nicht erwartet. Sehr gut gelungen und zur Story passend, finde ich auch das „noble“ Cover. Insgesamt hat mir die Lektüre viel Spaß gemacht, obwohl ich diese Art Frauenromane eher für eine etwas jüngere Zielgruppe passend finde.
Alles in allem ein Wohlfühl-Roman, durchaus auch spannend, packend und emotional. Geeignet für alle Leserinnen, die sich gerne zum Träumen verführen lassen wollen und Solche, die gerne New-Adult Romane lesen. Von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 30.06.2017
Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Hüter der verlorenen Dinge

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge. Debütroman von Ruth Hogan, 320 Seiten, erschienen im List-Verlag.
Ein wunderschöner Roman über das Verlieren und Wiederfinden, über Krankheit und Tod , über Liebe und Trennung, Freud und Leid. Eine Geschichte einer Liebe über den Tod hinaus.
Anthony Peardew hat etwas verloren, ein Liebespfand, ein Medaillon welches er von seiner Verlobten erhalten hat, er hat ihr versprochen es immer bei sich zu tragen. An diesem Tag ist sie verstorben. Er kommt nie über den Verlust hinweg, ihr Tod hat seine Seele zerstört. Seitdem sammelt, archiviert und katalogisiert der Schriftsteller Fundstücke um sie seinen Besitzern eines Tages wieder zuzuführen. Zu einigen Fundstücken schreibt er Geschichten, die in einem Buch erscheinen. Dabei hilft ihm seine Assistentin Laura, die in ihrem Leben auch schon so einiges erlebt hat, ohne Anthony und Padua, die viktorianische Villa wäre sie verloren. Mr. Peardew traut ihr so einiges zu, mehr als sie sich selbst und nach seinem Tod, soll sie sein Lebenswerk fortführen. Dabei helfen ihr, der Gärtner Freddy der ihr sehr gut gefällt und ihre „Freundin“ mit Down-Syndrom, Sunshine. Wird sich auch für Laura alles zum Guten wenden, wird sie ihr Glück finden?
Ruth Hogan schreibt in einer einfühlsamen, bildhaften und bezaubernden Sprache (das Haus war frei vom Tinnitus der Technologie). 51 Kapitel in genau richtiger Länge, viele schöne Sätze, erzählen hier eine ergreifende Geschichte in mehreren Zeitebenen und zwei Erzählsträngen, die am Ende zu einem versöhnlichen Ende führen. Dazwischen sind einige Gegenstände der Sammlung, mit den dazugehörigen Geschichten, kenntlich gemacht durch eine andere Schriftart, eingefügt. Ein optisches Highlight ist der Schutzumschlag aus mattem Papier mit glänzenden Titelbuchstaben und einer Taschenuhr zusätzlich das Vorsatzpapier mit den kleinen Uhren haben mich fasziniert.
Einerseits wollte ich die Geschichte in einem Stück lesen, ohne das Buch aus der Hand zu legen. Andererseits wollte ich die Erzählung nicht enden lassen, die Charaktere noch nicht gehen lassen. Ich habe mit den Figuren gelacht und geweint. So traurig, lustig, wunderschön ein Buch voller Emotionen.
Alle Figuren waren authentisch , die Charaktere glaubhaft, die Entwicklung von Laura und Eunice unbedingt nachvollziehbar. Die Autorin schafft es, sich ganz nah dabei zu fühlen. Nur Portia (eine Frau wie eine aufgebogene Büroklammer) konnte ich nicht leiden. Dafür war Sunshine, die junge Frau mit dem „Daunendrom“ mein absoluter Liebling. So echt und unverfälscht, liebenswert und voller Lebensweisheit (Wie kann ein Getränk, dass nass ist, weil es ein Getränk ist, trocken sein). Im letzten Drittel des Buches bekommt der Plot eine esoterische Wendung, was ich eigentlich nicht mag, es passte aber unbedingt zu dieser Geschichte. Auch der Schluss ergibt sich äußerst harmonisch, die beiden Erzählstränge fügen sich hervorragend zusammen, selbst für den Inhalt der Keksdose gibt es ein Happy End. Dieses gefühlvolle Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Buch welches man einem lieben Menschen schenken sollte, oder sich selbst zum Geschenk machen darf. Dieses Buch muss man lesen. Absolute Leseempfehlung und hervorragende 5 Sterne.