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Bewertungen
Insgesamt 410 BewertungenBewertung vom 23.03.2020 | ||
"Besser zu weit gehen, als nicht weit genug" wird Josef Stalin im vorliegenden Buch zitiert. Das könnte durchaus auf diese Geschichte zutreffen. Denn es mag durchaus sein, dass selbst hart gesottene Horror-Thriller-Liebhaber bei so manchen dargestellten Szenen an ihre Grenzen stoßen. Zu weit geht auch das Ermittlerteam letztendlich. Aber man will nicht vorgreifen. Diese Beurteilung sollte jeder selbst treffen. |
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Bewertung vom 05.03.2020 | ||
Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1 Nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch - und das macht das Buch besonders - eine umfasssende Einführung in ein Venedig, das der Tourist so wohl nicht wahrnehmen würde, und eine ebenso umfassende Einführung in Geschichte und "Arbeitsweise" der Mafia und ihre Verstrickungen mit Politik, Politikern und einflussreichen Leuten. Wobei der Leser der Logik nicht ganz zu folgen vermag, wie jemand, der auf der Abschussliste der Mafia steht, in Venedig sicherer sein soll, als in Sizilien, weil - so das Buch - die Mafia nur im eigenen Revier mordet. Aber wenn diese doch überall in Italien und darüber hinaus angekommen und tätig ist, so eben auch in Venedig, dann ist sie doch in ihrem Revier und damit der, der auf der Abschussliste steht, eben nicht sicher. Sei es drum, die Geschichte ist locker, leicht, aber auch konsequent erzählt. Die "Stadtführung" durch Venedig und seine vielen Kirchen ist mindestens genauso lesenswert, wie die eigentliche Story. Und auch die "Einweisung" in die Hintergründe und Entstehungsgeschichte der Mafia ist überauslesenswert. Fazit: Eine gute, flott geschriebene Geschichte mit eindrucksvollen Charakteren. |
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Bewertung vom 16.02.2020 | ||
Eine Geschichte über Organhandel, Korruption und Menschen, die sich über alles, was man landläufig als menschlich bezeichnen würde, hinwegsetzen, nur ihr eigenes Wohlbefinden im Blick. Eine Geschichte über Individuen, die dermaßen verkommen sind, dass einen schwindelt. Eine derart moralische Verkommenheit macht spachlos. Dabei bleibt fraglich, wie weit man gehen darf, um die eigenen Ziele zu erreichen, mögen sie vordergründig noch so hehr sein. Nicht nur die in der Colonia Rhein und der Clinica Bavaria agierenden Scheusale gehen unbehelligt und skupellos über Leichen. Auch Vanessa und Nicolas tun eben dies. Zwar mit dem Ziel, Menschen zu retten, dennoch unbeirrt und mindestens genauso skrupellos. Die Vorgehensweise, wie sie ihre Ziele zu erreichen versuchen, errscheint ebenso wahnsitzig wie unwahrscheinlich. Man blickt in dieser Geschichte, die hier erzählt wird, in wiederwärtige menschliche Abgründe. Das Buch selbst ist zügig geschrieben, in kurze, überschaubare Abschnitte gehalten und mit stets wechselnden Szenarien, dass der Leser zügig voran- und durchlesen kann und bis zum Schluss gespannt bleibt. |
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Bewertung vom 26.01.2020 | ||
Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4 Eine Serie von Morden, die ursprünglich als Selbstmorde eingestuft wurden, da es an Abstimmung mangelte. Denn die Vorfälle befinden sich zwar in zeitlicher Nähe, jedoch räumlicher Ferne, so dass ein Zusammenhang nicht unmittelbar ersichtlich ist. Eine Beziehung der betroffenen Toten untereinander ist auch nicht auszumachen. Dennoch gibt es etliche Tatverdächtige aus dem Umfeld des einen oder andere Getöteten. Die Ermittlertruppe stochert lange im Nebel herum, erst der Nerd unter ihnen findet einen wichtigen Hinweis und bringt damit die Gruppe auf die richtige Spur. |
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Bewertung vom 23.12.2019 | ||
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2 Um es vorweg zu nehmen, so sehr sonst Lisa Jacksons Thriller gefallen, dieser - mit Nancy Bush und Rosalind Noonan co-autorte Krimi lässt es ein wenig an Glaubwürdigkeit und Schlüssigkeit mangeln. Eine Tat, die 15 Jahre ungesühnt bleibt - gut, kann vorkommen, ist ganz sicher schon vielfach vorgekommen. Dass der Täter sich in diesen 15 Jahren komplett bedeckt hält, mutet wenig logisch an, handelt es sich doch um einen Triebtäter. Gut, er hat noch ein Opfer, wie man recht früh erfährt - aber dennoch. Dass die Freundinnen von damals an den Ort zurückkehren bzw. ihn niemals verlassen haben, ist auch nicht ohne Weiteres nachvollziehbar. Die Geschichte ist ansich spannend geschrieben und der Spannungsbogen wird auch bis zum Schluss gehalten. Insofern kann und will man das Buch zügig durchlesen. Das allzu Friede-Freude-Eierkuchen-Ende ist aber möglicherweise manchem Leser denn doch zuviel des Guten. |
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Bewertung vom 09.12.2019 | ||
Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod Um es vorweg zu nehmen: Dem vollmundigen Klappentext mit Beurteilungen von Liv Constantine und Karen Slaughter vermag der geneigte Leser nicht zuzustimmen. "... wird Sie beim Lesen so packen, dass Sie nicht mehr von diesem Buch loskommen..." und "... wenn Sie einmal angefangen haben zu lesen, werden Sie nicht mehr aufhören wollen...". Nein, das stimmt so nicht. Es ist auch weniger ein Thriller, auch wenn man sich bemüht hat, noch so etwas wie einen Pharmaskandal einzubauen. Es ist vielmehr die Geschichte einer unglaublich naiven Frau ohne Selbstwertgefühl und ohne Standing, die ständig andere für ihre lage und ihr Scheitern verantwortlich macht. Die sich selbst verkauft und dann allen Ernstes glaubt, in eine äußerst reiche und einflussreiche Familie einheiraten zu können und fortan in Luxus zu leben, weil ihr "Traumprinz" sie rettet. Der ihr allerdings ständig seinen Willen aufzwingt. Wie unglaublich bescheuert muss man sein, zu glauben, der "Traumprinz" habe nur versehentlich Kleider zwei Nummern zu klein gekauft, ihr aber genau das Anziehen dieser Kleider diktiert, woraufhin sie sich in diese Kleider hineinhungert. Die Geschichte belügt den Leser von Anfang an, denn Ally weiß als Einzige, was wirklich passiert ist, aber bis zum Schluss wird dies ganz anders dargestellt, auch durch Allys Tun und Gedanken. Man will ja nicht spoilern, deshalb bleibt dies an dieser Stelle nebulös. Und zum Schluss: Sie wird wirklich für kein einziges Tun zur Verantwortung gezogen. Mit Verlaub! |
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Bewertung vom 13.11.2019 | ||
Eine Serie, die sich nach über 20 Jahren wiederholt? Ein Täter, der nach dieser langen "Pause" erneut zuschlägt? Oder doch ein Nachahmungstäter? Aber wieso nach all diesen Jahren? Diesen Fragen geht die ehrgeizige Journalistin Tuva nach. Nimmt dabei weder Rücksicht auf die Dorfbewohnen, die nach einander sämtlichst zu Verdächtigen werden, noch auf ihre kranke Mutter oder sich selbst. Dabei irrt sie von Vermutung zu Verdacht und retour. Und die örtliche Polizei kommt merkwürdig untätig und uninteressiert daher. An der an sich spannenden Story stört die sehr - zu - detaillierte Beschreibung von Wegen, die Tuva geht oder fährt, von Wetterverhältnissen, die sich ständig ändern, aber in ihren Änderungen extrem detailreich beschrieben werden, und den umfangreichen Schilderungen der jeweiligen Befindlichkeiten von Tuva. So sehr es auch dazu gehört, ihre Handicaps zu beschreiben, so nervig ist dieser Detailreichtum. Und das stört den Lesegenuss leider doch erheblich. Ein überraschendes Ende. Man ist dann doch froh, dass es da ist. |
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Bewertung vom 10.11.2019 | ||
Zügig und spannend geschrieben - man liest und liest und liest - und hat bei der überraschenden und doch nicht so überraschenden Auflösung glatt den Anfang vergessen. Es fällt einem wie Schuppen vor die Augen: ja, da war doch was. Wie bei den Vorgängerromanen wird wieder ausführlich über Region, Landschaft, die Menschen dort, das savoir vivre referiert. Da möchte man gleich hinfahren/wieder hinfahren, wenn man selbst die Provence schon kennenlernen durfte. Ein schwierige, äußerst verwickelte Geschichte, die den Ermittlern viel abverlangt. Aber auch ein stimmungsvolles Bild aus dem Leben der Protagonisten - Leben besteht eben nicht nur aus Arbeit. Da gibt es private Beziehungen, Lebensplanungen und -entwicklungen. Dass das nicht zu kurz kommt, macht auch diesen Kriminalfall stimmig und rund. Ein schöner Erzählstil, genügend temporeich für eine angenehme Lesegeschwindigkeit. Da freut man sich auf Folgetitel. |
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Bewertung vom 09.11.2019 | ||
Winteraustern / Luc Verlain Bd.3 (eBook, ePUB) Das hat Lesefreude bereitet, Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Wenngleich es um Überfall und Mord -oder zumindest Tötungsdelikte - geht, die sehr übel anmuten. Obwohl es auch um Hab- und Raffgier geht. Wenngleich die Geschichte an Tragik nicht zu überbieten ist. Obwohl Luc Verlain erneut einen Schlag ins Kontor erhält. Aber die Beschreibung der Gegend, des Bassin, der Menschen vor Ort und ihrer Eigenheiten, der Austernm der Austerngerichte und sie begleitenden Weine - man gekommt einen Schlecklichen, wenn man das so liest. Und es liest sich - sprachlich fein und leicht abgestimmt - sehr locker, leicht weg. Da ist man im Nu durch und wartet auf die nächste Geschichte um Luc Verlain und Anouk. |
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