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HSL

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Insgesamt 780 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2017
Wie komme ich zu Geld?
Stelzl, Diethard

Wie komme ich zu Geld?


ausgezeichnet

Mein Eindruck
Den enormen Wert des kleinen Büchleins vom Schirner Verlag erkennt man sofort am hübschen Cover mit dem sprießenden grünen Pflänzchen, was man natürlich hegen und pflegen muss. So ist es auch mit dem Geld, was im breiten Volksmund immer noch nicht entsprechend geschätzt wird. Oft ist es so, dass wir im westlichen Raum die energetischen Zusammenhänge und den Bezug zu Geld, außer es sind Menschen die ihr Geldbewusstsein bereits auf Reichtum gestellt haben, gar nicht kennen. Dazu gibt uns der Autor und promovierter Nationalökonom Dr. Diethard Stelzl Anregungen, die bis in den uralten hawaiianischen Schamanismus, des Huna hineinreichen. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Theorie und der Praxis spiritueller Fragen der universalen Ordnung. Mit dem 135 seitigen Büchlein führt er in puncto blockierender Geldsituationen, Glaubenssätze, Denkformen und seiner unterschätzten Energien ein. Huna bedeutet soviel wie „Geheimnis“ und die Philosophie fasziniert mich mit ihrer Klarheit und Verständlichkeit, so dass diese Techniken leicht zu erlernen und in jeden Abschnitt unseres Lebens integriert werden können. So sind die 30 Übungen, die erst einmal zu bewältigen sind, um überhaupt in Fülle und Wohlstand zu leben. Wie bereits erwähnt beschränkt sich diese 2.Auflage speziell auf das Thema Geld und wie es dazu in der Huna - Lehre gesehen wird. Aber es gibt in noch weiteren, anderen Büchern noch sehr viel mehr aus dem umfangreichen, uralten schamanischen Wissen in unser Leben zu integrieren. Geld hat wohl nichts mit Glück und Zufall zu tun, sondern mit der persönlichen Einstellung und man kann daran arbeiten, dass es nicht durch die Finger rinnt. Es bedarf einer gewissen Heilung, einer spirituellen Wertschätzung, um an materiellen Reichtum und finanzielle Freiheit zu gelangen. Die ausgewählten Illustrationen, Bilder und Graphiken passen sehr gut zu den Themen. Die Fotografie auf Seite 14 wirkt auf mich ganz besonderes gut. Auch die Schriftart, die Hintergrundfarbe und die zitierten Verse bekannter Größen ergänzen durchgehend und haben eine gute Energie. Die hawaiianische Philosophie stellt hohe ethische Ansprüche, denn es geht darum, dass es allen gut geht und die Wirkung nur eintritt, wenn man keinem anderen Lebewesen schadet. All das bringt der Autor perfekt in seinen Empfehlungen und Informationen zum Ausdruck und gibt in der Tabelle des persönlichen Geldbewusstseins uns die Möglichkeit den derzeitigen Stand fest zustellen. Interessant ist, dass Menschen in kleineren Ländern die zufriedensten sind, leider gehört Deutschland, der auf Rang 26 von 158 liegt, offenbar nicht dazu. Nun stellt sich die Frage, was hindert uns daran sich für ein freudvolles Leben zu entscheiden? Tun wir es jetzt in diesem Augenblick und laden wir das Geld zu uns ein, denn Geld regiert die Welt! Segne die Gegenwart! Vertraue auf dich selbst! Erwarte das Beste! Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 11.11.2017
Yin und Yang
Linck, Gudula

Yin und Yang


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Unsere Suche nach der Ganzheit, die das chinesische Denken erklärt ist nichts anderes, als das was schon immer war und ist, nämlich die Lebenskraft oder die fließenden Lebensenergien. Sie ist schon dort, wo wir sie suchen. Ob wir nach scheinbar Innen oder nach scheinbar Außen schauen, wir finden immer nur Gesamtheit oder Ganzheit. Die polare Zusammengehörigkeit veranschaulicht, dass Himmel und Erde, Dunkelheit und Helligkeit, Feuchtigkeit und Trockenheit, und so weiter schon immer gegeben hat. Dieses kulturelle Erbe des asiatischen Denkens, was unter den Begriffen yin-qi und yang-qi bekannt ist und nichts anderes ist als kosmische Atmosphäre, wird in diesem 200 seitigem Buch untersucht und zum Besten wiedergegeben. Hierbei ist der Karl Alber Verlag, der dieses Werk im August 2017 herausbrachte immer eine gute Adresse für philosophische, geschichtliche und ganzheitliche Bücher. Gerade in der westlichen Gesellschaft suchen wir nach etwas, was trotz materieller Annehmlichkeiten, in der immer lauter wertenden Welt befriedigt. Viele Versprechungen waren da, dass durch Technik, Industrie, Medizin und Pharmazie, Information und Kommunikation alles leichter wird. Dabei berücksichtigte man das Nichtsichtbare, was aber absolute Realität besitzt, kaum noch. Diese zwei Seiten der Medaille spüren wir auch als Mensch am Körper und Leib in tast- und sichtbaren Dingen, so wie spürbare Phänomene. Hierfür stehen die östlichen Weisheitslehren unter dem Symbol des Yin und Yang und sind tausende von Jahren alt, wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in der Kampfkunst, im Qigong und im Schattenboxen. Gudula Linck, die Autorin macht das vielgestaltige Verhältnis von Yin und Yang in Philosophie, Religion und Sozialgeschichte Chinas an zahlreichen Beispielen deutlich. Das Yin und Yang, also bevor wir uns in der westlichen Welt überhaupt damit beschäftigt haben, auf einander angewiesen sind und eines das andere bedingt und hervorbringt, steht für das Anerkennen der Naturgesetze. Aber längst haben wir mit unseren Verlangen ein Umkehrverhältnis bewirkt. In dem vorliegenden Buch werden ein paar wenige Fehlvorstellungen in der chinesischen Philosophie, wenn sie auch nicht die Tragweite haben wie im westlichen Raum, von der Autorin gegenüber gestellt. Den Ursprung der Welt, die Entstehungsgeschichte vom Universum oder Himmel und Erde, es teilweise real aber überwiegend mythisch klingt, selbst über die Menschwerdung gefallen mir diese Darlegungen. Der Schreibstil der Autorin ist fließend und sehr verständlich. Der gesamte Inhalt, der auch über Makro-und Mikrokosmos und die Wandlungsphasen über Mensch, Natur, Seele und Lebenskräfte, sowie über die Wege des Schönen, von Wind und Wasser und auch über die Kunst des Wohnens berichtet, hat mein Wissen um einiges erweitert. Das Konzert der Gefühle und nicht zuletzt vom Kornwein zum flüssigen Nephrit beschreibt die Autorin. Die Einheit von Mensch und Welt sowie die zeitweilige Gefahr der Ganzheit wird unter die Lupe genommen. Ganz interessant sind noch die Kalligraphischen Schriften und die gesprochenen Verse aus alten Zeiten.

Bewertung vom 10.11.2017
Kraftvoll im (Berufs-)Alltag mit Tai Chi und Qi Gong
Jünemann-Bauer, Ute

Kraftvoll im (Berufs-)Alltag mit Tai Chi und Qi Gong


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Hundertzwanzig Seiten Entspannung pur, das bietet das im September 2017 herausgebrachte Taschenbuch vom LV-Buch Verlag mit Sitz in Münster. Hier bietet mir der Verlag bzw. die Autorin eine neue Funktion, die ich bisher in meinen gelesenen Büchern noch nicht hatte. Per QR-Code kann man die Übungen auch als Video ansehen und in Echtzeit mit der ehemaligen Finanzexpertin umsetzen. Falls keine Scannerfunktion auf dem Smartphone vorhanden ist, kann man sie auch durch ein Download, dessen Internetadresse ist im Buch angegeben, aufrufen. Ich habe alle Videos angesehen und es ist die absolute Ergänzung zum Buch. Sehr fachmännisch, ruhig und gelassen, genau wie es sein muss, wirken die asiatischen, alternativen Heilmethoden, vorgeführt von der Autorin auf einer satten grünen Wiese. Mit Tai Chi und Qi Gong gehen wir ein Schritt mehr in Richtung Gesundheit und sie sind ein absoluter Stressbewältiger. Ich kann Frau Jünemann-Bauer gratulieren, dass sie sich schon rechtzeitig für diese fern östliche Tradition entschieden hat. Diese Art der Körperarbeit ist für mich fast gleich bedeutend dem Yoga und der Meditation. Tai Chi, die chinesische, effektive, innere Kampfkunst wird im allgemeinen als die höchste oder ultimative Hand-Faust - bzw. Kampfkunst übersetzt und längst hat sie sich als westlicher Gesundheitssport etabliert. Muskeln werden gekräftigt und macht den Körper sehr stabil. Zielsetzung beim Qi Gong ist, das Geheimnis der Energie für die Menschen und unsere Welt zu entdecken. Mit Qi Gong und Tai Chi haben wir die Möglichkeit unser Leben noch schöner und kraftvoller zu gestalten. Wenn diese beiden Methoden immer mehr in den Fokus der Krankenkassen und Ärzte rücken, hat man endlich erkannt wie wertvoll diese asiatischen Kampfkünste sind. Mit 20-25 Minuten täglich kann man schon eine gute Trainingsgrundlage aufbauen. Durch einen besonderen Hinweis auf Mentaltraining, gibt es im Buch zusätzliche Übungen, die man mit Gedankenkraft praktizieren kann, falls man in der Warteschlange, im Wartezimmer, in Sitzungen, im Flugzeug ist oder auch als Einschlafhilfe oder bei Streitigkeiten nutzen will. Die Quickies, die in orange gekennzeichnet sind eignen sich zur schnellen Stärkung, um unnötige Spannungen zu lösen. Bei allen Übungen in diesem Buch ist es nicht wichtig die Reihenfolge einzuhalten, sondern man startet mit denen, die uns ansprechen. Diese gleichmäßigen, langsamen, fließenden Bewegungen helfen Dir wieder beweglich zu werden wie ein Kind. Die Autorin erklärt detailliert und von Anfang an, wie man mit kleinen Schritten Großes bewirken kann. Jede Übung ist detailreich bebildert, sehr gut erklärt. Zusätzlich, wie bereits erwähnt, konnte ich die Videos nutzen und am eigenen Körper erfahren, welche heilsamen Wirkungsweisen und Stärkungen Tai Chi und Qi Gong besitzen.

Bewertung vom 08.11.2017
Das Gesicht Deutschlands
Seitz, Bernd-Jürgen

Das Gesicht Deutschlands


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Warum in die Ferne schweifen - das Gute liegt doch so nah. Das wurde mir auf meinem Lebensweg mitgegeben. Das Gesicht Deutschlands mit seinen Landschaften und seiner Geschichte ist ein lehrreiche Werk vom Theiss Verlag. Dieser Titel wurde im Oktober 2017 veröffentlicht und wir haben es den Vereinsmitgliedern der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft zu verdanken. Die fachlichen Schwerpunkte des Autors und promovierten Biologen liegen im Arten- und Biotopschutz, der Geobotanik und der Landschaftsgeschichte. Ich bin der Meinung, dass dieses Fachbuch sogar etwas besonderes darstellt für die Bildung unserer Kinder, aber natürlich auch für jeden Deutschen, dem was an seiner Heimat liegt. Das Buch hat einen guten Geruch, wiegt 1400g, ist 23,1 x 2,4 x 29,9 cm groß und hat 240 Seiten. Die vier Kapitel sind gut gegliedert, zeigen prachtvolle Bilder der Flüsse, Städte und Länder und was sonst noch vor der Haustür blüht, wächst und gedeiht. Wie groß ist Deutschland mit ihren Flächen und der Besiedlungsdichte. Auch der Wald, das Feld, die Siedlungen, eben alles was genutzt wird,
Natürlich sind auch das Klima, die Vegetation die Grundlagen der Vielfalt ein inhaltliches Thema.
Weiterhin zeigt der Autor auf, wie die Landschaften entstanden sind, was sie so charakteristisch macht und vor allem wie sie auch dem Besucher nahe gebracht werden können und wie eindrucksvoll „Das Gesicht Deutschlands“ präsentiert werden kann. Das Buch ist es wert immer wieder darin zu blättern. Geohistorische Entwicklungen der Bevölkerungsgeschichte von den Germanen und Römern über Absolutismus und Aufklärung, die beiden Weltkriege, dem Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrtausends bis hin zum World Wide Web.
Ab Seite 180 werden die 16 Bundesländer nach ihrer Größe vorgestellt und was der touristische Teil alles bietet. Es werden dazu die Hauptstädte, weitere Großstädte, die Flächenangabe, Einwohnerzahl, der Waldanteil, die höchste Erhebung, die Anrainerländer und Staaten genannt.
Unsere Landschaft war bereits in der Vergangenheit ständigem Wandel ausgesetzt und wird es höchstwahrscheinlich auch in Zukunft sein. Die Prognosen für den Klimawandel werden trotz aller Verhandlungen sich wohl kaum um weniger als 2°C Durchschnittstemperatur erhöhen. Beim Landschafts- und Flächenverbrauch kommen in Deutschland täglich nach wie vor 65 ha an bebauter Fläche hinzu und gehen anderen Nutzungen wie Land-und Forstwirtschaft, Naturschutz und Freizeit verloren. Auch die Monokulturen mit der sogenannten Vermaisung zur Biogasnutzung wird ein zunehmendes Problem und das Bienensterben durch den Wirkstoff Clothainidin vorangetrieben. Die jetzigen Entwicklungen führen immer mehr zum Artenrückgang und die Nachhaltigkeit konnte sich bislang auch noch nicht so richtig entfalten. Also es gibt immer noch kein Zukunftsoptimismus. Ein gutes Buch für alle.

Bewertung vom 03.11.2017
Lieb und teuer
Stephani, Ilan

Lieb und teuer


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Eine Frau mit einem tiefsinnigen aber auch undurchsichtigen Blick, so erscheint sie mir auf dem Cover des Titels „Lieb und Teuer“ vom Ecowin-Verlag. Doch was dahinter steckt wird in dem 265 seitigen Buch recht schnell und auch mit dem Untertitel klar. Ich war nun sehr gespannt auf die Erlebnisse der Autorin, die sich während ihrer Ausbildung auch für die Prostituiertenorganisation „Hydra“ interessierte und ich nenne es vorsichtig, danach „Hure“ wurde. Heute arbeitet Ilan Stephani allerdings als Körpertherapeutin und Autorin, leitet Seminare für Frauen und hat einen Blogg über Sexualität und Freiheit. Ilan Stephani alias Paula, beginnt ihr Buch mit einer Szene, die einen ganz normalen Alltag beinhaltet und es hat keinen schlechten Beigeschmack, den man sonnst kennt oder vermittelt bekommt. Hier glaube ich einfach auch, dass es in diesem Gewerbe große Unterschiede gibt, wie eben in allen anderen Berufen. Es sei nur die Leiharbeit genannt, die heute in allen Branchen ausgeübt wird, die sogar von der Bundesagentur für Arbeit unterstützt wird, empfinde ich zu tiefst beschämend und ausbeutend. Aber zurück zum Buch und hier gibt Paula ihre eigene Geschichte wieder und ganz sicher gibt es viele Frauen die es nicht freiwillig tun. Hintergrundinformationen die beim Tausch von Sex gegen Geld und zwar realistische Zahlen, die sich rund um dieses Geschäft drehen, faszinieren erstmal. Die Reise in die Tiefen und Untiefen von Sex gegen Geld führt sie nun zum ersten Mal auf das Bett ihres zukünftigen Lebens. Was Paula immer wieder betont, dass sie hier in diesem Puff, die ersten rührendsten Kollegen getroffen hat. Die ersten Begegnungen mit ihren Freiern waren auch ganz anders als gedacht. Es ging um normale Männer mit normalen Sex, aber auch Überraschungen, Findungen und Gefühle ohne Machtanspruch. Um es zu betonen, es geht hier nicht um Zwangsprostitution. Sexuelle Abläufe sind ansonsten, ob im Puff oder Außerhalb, recht ähnlich. Das beschreibt zum einen die Autorin mit ihren Erfahrungen und Beispielen, die wahrscheinlich auch einige Frauen, die nicht prostituiert sind, erleben. Bezahlter Sex kann ein Spiegel dafür sein, was wir im Privaten vielleicht übersehen. Interessant ist auch, dass Frauen öfter die diejenigen sind, die sich bezahlen lassen würden, als dass es Männer für möglich halten. Da die Menschen generell jeweils andere Wahrnehmungen haben, wird auch immer in unterschiedlichen Ansichten und Tönen gesprochen. Was mir aber unklar ist, wenn die Prostitution doch so am Rande steht, dass unsere Kultur so viel in sie investiert. Wer nur „feuchte“ Geschichten sucht, ist hier an der falschen Adresse. Wer etwas über sich und die Gesellschaft lernen will, bekommt hier etwas Wertvolles zur Hand. Das Buch hat mich von der ersten Minute an gefesselt und habe es an einem Tag gelesen. Es bekommt eine klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2017
Unternehmen brauchen Streitkultur
Becker, Heinz

Unternehmen brauchen Streitkultur


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Auch mit diesem Kursbuch „Unternehmen brauchen Streitkultur“ zeichnet sich der Hanser Verlag aus. Nicht selten bietet er außer des Printmediums auch die E-Book Version mit einem persönlichen Code zum sofortigen downloaden an. Der Autor unterstützt als Managementberater und Coach Führungskräfte bei der Überwindung von Problem- und Umbruchsituationen, aber auch bei der Verarbeitung von Niederlagen und Krisen. Das Buch beginnt mit einem Leitspruch von Hermann Schmitz „Der Schlüssel zum Erfolg der westlichen Kultur ist die freie Diskussion mit ihrer kritischen Prüfung aller Ideen, Meinungen und Interessen“. Trotz alle dem werden Fehlentscheidungen von Managern getroffen und wichtige Fakten ignoriert. Eine aktuelle Situation ist das Beispiel von VW, einem bisher Weltklasse Konzern, dass wohl keine konstruktiven Streitgespräche statt gefunden haben. Das kommt oft zu Stande, wenn Angst vorherrscht und der Gehorsam regelrecht zur Tagesordnung übergeht. So kann kein Teamgeist oder ein Wir-Gefühl entstehen, Menschen müssen eingebunden werden. Deshalb hat der Autor ein 135 seitiges Kursbuch verfasst mit absolut aufrüttelnden Themen. Insgesamt sind es sechs Kapitel, die durch großes Fachwissen und Erfahrungen bestechen. Alle wichtigen Details sind umrandet und durch ein Ausrufezeichen gekennzeichnet. Wenn an Problemen und nachhaltigen Lösungen für ein Unternehmen gearbeitet werden soll, wird schnell klar, dass in der Diskussionsrunde die Leitung und ebenso das Team gleichermaßen wichtig sind. Als Leitfaden dient hierzu ein vierphasiges Prozessmodell, was sich überall anwenden lässt. An einem Beratungsfall macht der Autor deutlich, wie es mit den Intrigen läuft und wie man sie abwenden kann. Anschließend geht er präzise auf jede einzelne Phase des Prozesses ein. Eine systematische Schrittfolge, die aus Themensetzung, Diskussionsphase, Entscheidungsphase und Umsetzungsphase besteht, erlauben eine sorgfältige Planung und somit eine konsequente Umsetzung der Ziele. Eine eindeutige Willensbekundung muss plausibel, unverkennbar und schlagartig einleuchtend sein und dazu gehört die Themensetzung. Das Aufrütteln, Beratschlagen, Zupacken, Entscheiden, Machen und Durchsetzen sind Qualitäten eines guten Leaderships. Wettbewerbe für Ideen müssen entstehen und klare Definitionen dafür. In diesem Werk kommt klar zum Ausdruck, dass respektvolle Führung kooperatives Verhalten begünstigt und ist entscheidend wie man unmittelbar mit Gegebenen umgeht. Der Autor bringt sehr gute Handlungsmöglichkeiten ins Spiel und sie gefallen mir außerordentlich gut. Jeder Betrieb, der gut organisiert sein will, sollte sich mit dieser Lektüre befassen.

Bewertung vom 30.10.2017
Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde
Ruß-Mohl, Stephan

Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde


sehr gut

Mein Eindruck

Dass wir mit Frau Merkel schon länger eine Planwirtschaft ausüben, dürfte nun auch bei den letzten Bürgern in Deutschland angekommen sein. Die Risiken und Nebenwirkungen moderner Kommunikationstechnologien und die Neuverteilung ökonomischer, politischer und publizistischer Macht werden in diesem Buch sehr deutlich. Der Herbert von Halem Verlag veröffentlichte am 12. Oktober 2017 die erste Auflage von „Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde“. Stephan Russ-Mohl ist Professor für Journalistik und Medienmanagement. Er war Publizistik-Professor an der FU Berlin, verbrachte mehrere Forschungsaufenthalte an der Stanford University in Kalifornien, schreibt über Medien und Journalismus regelmäßig. Mein persönlicher Eindruck täuscht nicht und es wird immer offensichtlicher - wir sind am Ende der Aufklärung durch guten Journalismus und es gibt nur noch Desinformationen. So erlebt man es jeden Tag, ob bei Facebook, Twitter, in der Öffentlichkeit und in den Mainstream - Medien. Niemand und Nichts ist mehr heilig. Und noch schlimmer, als es schon ist, wird aus der ganzen Geschichte auch noch ein Geschäft gemacht. In den Nachkriegsjahren entwickelte sich die Branche in erstaunlich kurzer Zeit sehr positiv, aber heute ist die offene Gesellschaft, wie Politik, Journalismus und die öffentliche Kommunikation stark gefährdet. Die Tatsache, dass die Bundesregierung und die Wirtschaft sich bereits 1968 schlecht auf die technologische Revolution der Computertechnik vorbereitet hat, zeigt nun abermals die problematischen Auswirkungen auf das rasante Fortschreiten der Digitalisierung und deren gesamten Vernetzung. Dieser Riesenproblematik mit den fortwährenden Falschmeldungen geht der Autor seit Jahren auf den Grund und legt nun die kaum abzuwendende Gefährdung unserer Demokratie offen. Aber auch einige Möglichkeiten des Gegensteuerns bringt er zur Sprache. Die Notwendigkeit des Buches sehe ich darin, obwohl inzwischen gegen Fake News, digitale Discruption usw. vorgegangen wird, weil noch längst nicht die enormen Folgen in der breiten Öffentlichkeit angekommen sind. Weshalb ist denn nun der Journalismus in Bedrängnis geraten? Durch ihre PR- Arbeit im Interesse der Mächtigen in Politik, Wirtschaft, Sport- und Kulturbetriebe. Sie verstehen sich als Bildungselite und predigen sehr gerne vom Wasser das getrunken werden soll, schöpfen aber Wein aus dem Vollen. Denn die Einkommens- und Vermögenszuwächse als Privilegierte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind enorm gewachsen. Aber auch die regelmäßigen Diätenerhöhungen von Politikern, Top-Managern, Top-Fußballspielern, Showstars usw. die sie sich genehmigen, sorgen für dieses Ungleichgewicht. Wir als „Normalbürger“ sitzen in der Falle und haben es nur noch nicht gemerkt. Der Film läuft. Ich hoffe, das dieses Buch noch sehr viele Leser erreicht und die tickende Uhr noch gestoppt werden kann.