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KittysKiste
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2019
Das Dornental
Romer, Anna

Das Dornental


ausgezeichnet

Bei einer ihrer Joggingrunden durch ein Naturschutzgebiet, in dem vor Jahren bereits einige tote Mädchen gefunden wurden, stößt die junge Journalistin Abby auf eine ohnmächtige junge Frau. Nachdem sie Hilfe geholt hat, ist diese jedoch spurlos verschwunden. Daraufhin macht Abby sich auf die Suche nach ihr und begegnet dabei verschiedenen Menschen, unter anderem dem zurückgezogen lebenden Autor Tom Gabriel, und wird so mit dramatischen Ereignissen aus ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Mich konnte das Buch von der ersten Seite in seinen Bann ziehen und es hat mir auch insgesamt super gut gefallen. So war es auch nicht verwunderlich, dass ich für die knapp fünfhundert Seiten gerade einmal zwei Tage gebraucht habe.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die sich nicht nur kapitelweise, sondern auch von Absatz zu Absatz ändern können. Allerdings kommt man beim Lesen überhaupt nicht durcheinander, da nur die Kapitel und Absätze der Protagonistin Abby, die definitiv auch im Mittelpunkt steht, in Ich-Form geschrieben sind. Ansonsten finde ich den Schreibstil von Anna Romer einfach toll. Sie erzählt nicht nur wahnsinnig packend, sondern auch bildlich und ein Stück weit emotional, so dass man sich sehr schnell in die Geschichte hineinversetzen kann.

Diese ist, eingebettet in ein raues, einsames aber auch wunderschönes australisches Setting, mitreißend, romantisch und irgendwie melancholisch. Dabei verbindet die Autorin eine packende Familiengeschichte mit spannenden Krimielementen und einer großen Portion Romantik, die aber so gar nicht kitschig wirkt, sondern erwachsen und sich langsam und nachvollziehbar entwickelt. Außerdem gibt es eine ganze Menge Geheimnisse und interessante Wendungen, so dass ich bis zum Ende nicht wusste, was wie zusammenhängt. Und obwohl die Auflösung des Ganzen dann doch nicht so ganz war, was ich mir vorgestellt hatte, war sie durchaus schlüssig und konnte mich absolut überzeugen. Das Ende hat den Roman dann richtig gut abgeschlossen und mich vollkommen zufrieden zurückgelassen.

Was die Charaktere angeht, so stellt man ganz schnell fest, dass eigentlich fast jeder von ihnen eine tragische Vergangenheit hat oder anderweitige Probleme. Das macht sie alle sehr menschlich und ihr Handeln, auch wenn es nicht immer richtig ist, nachvollziehbar. Abby ist eine ziemlich in sich gekehrte aber dennoch resolute Frau und auf ihre Weise wirklich sympathisch. Und auch die Personen, denen sie auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet, sind sehr spezielle Charaktere, die sehr gut geschrieben wurden. Irgendwie mochte ich sie alle sehr gern.

Wer Familiengeschichten mag, die spannend erzählt werden und auch einem Bisschen Romantik nicht abgeneigt ist, der sollte auf jeden Fall zu diesem Roman greifen. Mich hat er jedenfalls sehr unterhalten und ich bin sicher, dass ich noch mehr Bücher der Autorin lesen werde.

Bewertung vom 09.06.2019
Gravity: Verbotene Versuchung
Richter, Isabelle

Gravity: Verbotene Versuchung


sehr gut

Eigentlich wollte Emilia nach ihrer letzten, wenig glücklichen Beziehung nichts Festes mehr. Doch einer lockeren, rein sexuellen Affäre ist sie dennoch nicht abgeneigt und wer ist besser dafür geeignet als Liam, der von sich selbst behauptet, kein Mann für nur eine Frau zu sein und selbst für seine zahlreichen Sexgeschichten bekannt ist? Bald schon müssen Emilia und der Gravity Keyboarder jedoch feststellen, dass da mehr zwischen ihnen ist. Und außerdem ist da noch Logan, Emilias Cousin, der ausdrücklich klar gemacht hat, dass diese für seine Bandkollegen tabu ist.

Was soll ich sagen? Ich war wirklich positiv überrascht, denn dieser Band hat tatsächlich noch einmal eine Schippe drauf gelegt und zum ersten Mal tat es mir wirklich leid, dass ich das Buch nicht öfter zur Hand nehmen konnte, um die Geschichte weiterzulesen.

Zwar war der Schreibstil der Autorin schon immer gut und ließ sich leicht und flüssig lesen, aber die Sprache ist tatsächlich noch besser und pointierter geworden und fühlt sich vor allem nicht mehr so falsch an. Klar, sie ist noch immer recht derb, doch das passt einfach zu den Jungs von Gravity.

Die Geschichte beginnt auch hier, wie schon in Band eins, unmittelbar mit einer Sexszene, dennoch finde ich, dass es ganz anders und viel überlegter rüber kommt. Im Laufe der Handlung gibt es allerdings nicht mehr so viele und ausschweifende Szenen dieser Art und wenn doch, so sind sie doch sehr kreativ, außergewöhnlich und prickelnd beschrieben, was ein absoluter Pluspunkt an diesem Band ist. Außerdem fand ich die ganze Liebesgeschichte richtig toll. Ich mochte die Entwicklung der Beziehung zwischen Emilia und Liam, auch wenn die Probleme, die sich ergeben, manchmal ein bisschen zu konstruiert wirkten, und ich mochte, das man sie außerhalb der Sexszenen mehr gemeinsam in Aktion erlebt, als die Paare aus den ersten beiden Bänden. Dazu kommt das große Geheimnis ihrer wie auch immer gearteten Beziehung, was noch eine extra Portion Spannung brachte. Und auch die Leichtigkeit, die ich so an Rockstar Romanen liebe, kommt hier gut zum tragen.

Ebenso habe ich Emilia und Liam als Charaktere sehr gemocht. Endlich ließ sich bei Liam auch einmal ein Unterschied zu den anderen Bandmitgliedern feststellen. Und auch, wenn ich persönlich seine sexuellen Vorlieben etwas befremdlich finde, so ist er mir mit seiner lockeren und witzigen Art doch sehr ans Herz gewachsen. Genauso mochte ich Emilia, die gleich ganz anders ist als Amy und Elle, wirklich sehr. Ihr offene und leicht verspielte Art hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Überhaupt habe ich inzwischen alle der Charaktere inzwischen enorm ins Herz geschlossen und freue mich schon darauf, auch die folgenden Paare kennenzulernen.

Alles in allem ist auch dieser Roman noch immer nicht perfekt, aber dennoch richtig gut und für mich bisher der beste Band aus der Reihe. Ich glaube, wenn man einmal weiß, womit man es hiermit zu tun bekommt, können die Bücher rund um die Jungs von Gravity wirklich gut unterhalten.

Bewertung vom 05.06.2019
Gravity: Verführerische Anziehung
Richter, Isabelle

Gravity: Verführerische Anziehung


sehr gut

Elle bekommt die einzigartige Chance als Tourfotografin für die berühmte kanadische Rockband Gravity zu arbeiten. Allerdings hat sie eine gewisse Abneigung gegen Logan, den ziemlich eingebildeten und launischen Frontmann und Gitarristen der Band. Dieser ist noch immer von seiner letzten festen Beziehung gebrandmarkt und hat sich geschworen, keine Frau mehr nah an sich heran zu lassen. Dennoch sprühen schon sehr schnell die Funken zwischen den beiden.

Im Gegensatz zum ersten Roman aus dieser Reihe, kann ich sagen, dass mir dieser hier schon ein ganzen Stück besser gefallen hat. Dennoch hat er hier und da noch einige Macken und ich habe doch ein bisschen gebraucht, um durch die Geschichte hindurch zu kommen.

Wie auch schon im ersten Band ist auch hier der Schreibstil wieder recht einfach und gut lesbar. Aufgefallen ist mir nur, dass die Charaktere sehr oft entweder „frotzelten“ oder „blafften“. Andererseits fand ich aber auch, dass die Sprache, mal abgesehen, dass sie recht derbe ist, was aber gut zur Geschichte passt, nicht mehr so sexistisch ist.

Genauso hat mir schon der Einstieg in die Handlung viel besser gefallen, weil es bereits am Ende von Band eins Anspielungen auf das Verhältnis zwischen Elle und Logan gibt und damit eine bessere Entwicklung der Liebesgeschichte stattfindet. Auch insgesamt fand ich, dass sich die Geschichte hier viel besser und nachvollziehbarer entwickelt und auch das Rockstarfeeling hat sich endlich bei mir eingestellt. Dazu gibt es einige echt witzige Szenen und obwohl das flapsige Verhalten der Bandmitglieder manchmal schon sehr kindisch ist, hat es der Geschichte ein bisschen Leichtigkeit gegeben, die mir im ersten Band eben noch gefehlt hat. Ansonsten gibt es aber auch wieder sehr viele und vor allem ausführliche Sexszenen, die mir persönlich einfach zu viel waren und wahrscheinlich auch daran Schuld sind, dass ich nicht besonders schnell durch die gerade mal knapp dreihundert Seiten hindurch gekommen bin.

Was die Charaktere angeht, so kann ich sagen, dass sie mir dieses Mal auch viel besser gefallen haben. Zwar habe ich bei Logan keinen großen charakterlichen Unterschied zu seinem Bruder entdeckt, dennoch mochte ich ihn ganz gern. Elle hingegen ist ein richtig toller Charakter mit Ecken und Kanten und trotzdem total liebenswürdig. Dabei wirkt sie sehr realistisch und menschlich. Außerdem mochte ich total, dass auch Amy aus Band eins wieder eine Nebenrolle spielt und sich endlich weiterentwickelt hat.

Meiner Meinung nach ist Band zwei rund um die Gravityjungs, auch wenn er noch nicht perfekt ist, ein wirklich guter und unterhaltsamer Roman, dem allerdings ein wenig kürzere Sexszenen gut getan hätten, um mich vollends packen zu können. Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf Band drei und bin gespannt auf die Liebesgeschichte zwischen Emilia und Keyboarder Liam.

Bewertung vom 01.06.2019
Gravity: Brennendes Begehren
Richter, Isabelle

Gravity: Brennendes Begehren


gut

Als Amy, Violinistin einer noch recht unbekannten Band, auf Ethan, den Drummer der angesagten Band „Gravity“ trifft, gibt diese vor, ihn nicht zu kennen. Allerdings findet Ethan schon sehr bald das Gegenteil heraus, weshalb es zum Streit kommt, bei welchem er Amy sehr kränkt. Amy zieht sich daraufhin zurück, will nichts mehr mit Ethan zu tun haben, ohne zu ahnen, dass der ziemlich hartnäckig sein kann.

Auf Grund der zahlreichen guten Meinungen zu dieser ganzen Reihe, habe ich sie mir gleich komplett zugelegt und nun mit diesem ersten Band hier angefangen. Leider muss ich aber sagen, dass er noch sehr ausbaufähig ist und mich nicht gänzlich überzeugen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist zwar wirklich gut und lässt sich einfach und flüssig lesen, die Sprache jedoch war mir für diese Geschichte doch ein bisschen zu übertrieben sexistisch. Irgendwie hat sich das nicht richtig angefühlt, wodurch der ganze Liebesroman eher wie ein Erotikroman wirkte.

Genauso hatte ich meine Probleme mit dem Einstieg in die Geschichte. Mir ging das irgendwie viel zu schnell und auch, wenn Ethan danach zurückrudert, fand ich das alles nicht ganz stimmig. Und auch die vielen Sexszenen, die durchaus prickelnd und teilweise auch romantisch beschrieben wurden, waren mir insgesamt zu viel. Dafür hat es dann allerdings wieder an Entwicklung gefehlt. Weder die Liebesgeschichte zwischen Amy und Ethan, noch die Freundschaft zwischen ihr und Logan war so recht nachvollziehbar, weil es einfach zu wenige Szenen gab, die erklärt hätten, wie es dazu gekommen ist. Genauso hat mir diese Leichtigkeit gefehlt, die ich aus anderen Rockstar Liebesgeschichten kenne, der Witz und das Bandgefüge, was erst ziemlich spät überhaupt ansatzweise zu spüren war. Dennoch ist die Geschichte insgesamt nicht schlecht, hat mich aber nicht unbedingt vom Hocker gerissen.

Auch mit den Charakteren bin ich nicht zu einhundert Prozent zufrieden. Gerade Amy war mir zu inkonsequent geschrieben. Einerseits ist sie total schüchtern, wird ständig rot und stolpert von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, andererseits hat sie nichts anderes im Kopf, als Ethan ins Bett zu bekommen, was mich ehrlich gesagt schon sehr genervt hat. Ethan hingegen mochte ich schon sehr, obwohl auch er noch ein kleines bisschen Individualität vertragen hätte. Ansonsten sind da noch diverse Nebencharaktere, die okay waren, aber auch nicht besonders umfangreich beschrieben.

Insgesamt hatte ich wirklich mehr von dieser Geschichte erwartet, auch wenn sie mich im Großen und Ganzen recht gut unterhalten hat. Dennoch hoffe ich, dass die weiteren Bände besser sind.

Bewertung vom 31.05.2019
Sister, Sister - Zwei Schwestern. Eine Wahrheit.
Fortin, Sue

Sister, Sister - Zwei Schwestern. Eine Wahrheit.


gut

Zwanzig Jahre ist es her, seit Clares Vater ihre kleine Schwester Alice mit nach Amerika genommen hat und nie wieder zurück gekehrt ist. Doch dann erreicht Clare und ihre Mutter ein Brief von ihr, mit der Bitte um ein Wiedersehen. Als Alice allerdings in England eintrifft, merkt Clare schon bald, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt, denn die junge Frau verhält sich sehr merkwürdig und auch um sie herum geschehen plötzlich mysteriöse Dinge. Auf ihre Bedenken reagiert ihre Familie jedoch alles andere als erfreut und bald schon steht die Frage im Raum, wer hier eigentlich ein falsches Spiel spielt.

Leider konnte mich dieses Buch nur sehr eingeschränkt begeistern, denn es hatte nichts mit der Geschichte zu tun, die ich erwartet hätte und war eher zäh.

Der Schreibstil von Sue Fortin ist eigentlich ganz gut, lässt sich leicht und flüssig lesen. Des weiteren konnte ich mir alles richtig gut bildlich vorstellen. Dennoch hatte ich so meine Probleme, durch die Geschichte hindurch zu kommen und wurde nicht so richtig gepackt.

Die Geschichte hat sich nämlich gerade in der ersten Hälfte noch sehr gezogen und hatte bis ungefähr Seite zweihundert rein gar nichts von einem spannenden Psychothriller, wie auf dem Cover des Buches geschrieben steht. Vielmehr schleppt sie sich nur so dahin, stellt erst einmal die ganze Familie rund um Clare vor, genauso wie ihre Arbeit als Rechtsanwältin, was meiner Meinung nach hätte extrem abgekürzt werden können. Außerdem bekommt Alice erst relativ spät ihren Auftritt und was anfangs noch im Zusammenhang mit ihr geschieht, ist alles andere als wahnsinnig aufregend. Allerdings wurde es später dann irgendwann umso spannender und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Und obwohl einige Dinge vorhersehbar waren, wollte ich immer wissen, wie die Geschichte nun ausgeht. Das Ende war dann zwar nicht unbedingt überraschend, dennoch bin ich damit gut zurecht gekommen.

Mit den Charakteren bin ich allerdings nur mittelmäßig klar gekommen, denn keiner von ihnen war in irgendeiner Form besonders sympathisch oder charismatisch. Dafür hätte ich mich die ganze Zeit über die überbordende Ignoranz von Clares Familie aufregen können, was wahrscheinlich auch so von der Autorin gewollt, aber dennoch nicht immer nachvollziehbar war. Nicht einmal die Protagonistin konnte mich wahnsinnig für sich einnehmen, so hat sie außer Mitleid nicht viel in mir angerührt. Wenn ich überhaupt irgendetwas an den Charakteren richtig gut fand, dann die Intriganz von Alice, die mich auf eine fiese Weise wirklich begeistert hat.

Lässt sich am Ende nur sagen, dass dieses Buch für einen Psychothriller einfach insgesamt nicht spannend genug war, um mich überzeugen zu können. Ich denke jedoch, dass es sicher auch hierfür eine Zielgruppe gibt, denn gerade für solche Leser, die eher ruhigere Thriller mögen, könnte dieser hier einer sein.

Bewertung vom 27.05.2019
Tears of Tess - Buch 2
Winters, Pepper

Tears of Tess - Buch 2


gut

Tess ist zu Q zurückgekehrt, aber zu ihren Bedingungen. Endlich sind beide ebenbürtige Partner und können sich ihrem erotischen Verlangen hingeben. Die Bestie in Q hat jedoch Blut gerochen und will Tess umso mehr besitzen und verletzten. Doch dann geschieht etwas Grausames und ein neuer Albtraum beginnt.

Wenn der erste Band dieser Reihe schon brutal war, so hat dieser hier es endgültig geschafft, an meinen Nerven zu kratzen, leider aber nicht nur auf positive Weise. Ich muss nämlich sagen, dass er mir bei Weitem nicht mehr so gut gefallen hat wie Band eins.

Anders als sein Vorgänger wird dieser Band aus den Perspektiven von Tess und Q erzählt, was auch sinnvoll ist, weil die zwei nicht immer gemeinsam unterwegs sind und man sie so trotzdem beide begleiten kann und hautnah an ihnen dran ist. Ansonsten ist der Schreibstil ebenfalls wieder super gut, wenn auch beschreibender als sonst.

Allerdings muss ich sagen, dass ich dieses Mal mit der Geschichte nicht wirklich klar kam. Schon am Anfang brauchte ich wirklich lange, um überhaupt wieder hineinzufinden und zum Schluss hin wurde es dann richtig zäh und langweilig. Nur zwischendrin, nach einer echt guten und plötzlichen Wendung, war es mal richtig spannend, aber auch sehr brutal und selbst mir sind dieses Mal die Ereignisse wirklich an die Nieren gegangen. Doch dann wurde es durch ständige Wiederholungen und sinnlose innere Monologe und Dialoge sehr langatmig, nicht mehr ganz nachvollziehbar und komisch. Nicht nur, dass ich nicht mochte, wie psychischen Probleme wie eine posttraumatische Belastungsstörung beschrieben werden und wie dann noch mit ihnen umgegangen wird, fand ich auch die Entwicklungen insgesamt eher skurril. Die letzten Seiten haben mir dann aber noch einmal durchaus gut gefallen und für mich die Geschichte auch zufriedenstellend abgeschlossen, weshalb ich mich vorerst dagegen entschieden habe, die weiteren Bände zu lesen.

Genauso mochte ich die Entwicklung der Charaktere nicht mehr so ganz. Zwar mag ich Tess und Q noch immer sehr, aber ihre Gedanken und ihr Handeln waren teilweise nicht mehr ganz nachvollziehbar und zum Teil ein bisschen übertrieben. Gerade die starke Tess wurde zu einem Menschen, den ich, obwohl sie wirklich Grausames durchmachen muss, irgendwann einfach nicht mehr ernst nehmen konnte. Dafür fand ich die kleinen romantischen und fürsorglichen Anwandlungen von Q wirklich niedlich, seine Brutalität aber auch echt hart an der Grenze.

Alles in Allem hat die Geschichte durch diese ganzen kleinen und größeren Problemchen leider sehr an Qualität eingebüßt und konnte mich nicht mehr so gut unterhalten, wie erhofft. Ich finde jedenfalls, mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie die weiteren Bände sind, man getrost nach dem großartigen ersten Band mit dieser Reihe aufhören kann.

Bewertung vom 25.05.2019
Too Late
Hoover, Colleen

Too Late


ausgezeichnet

Um die Heimkosten für ihren kranken Bruder weiterhin bezahlt zu wissen, bleibt Sloan gegen jede Vernunft bei Asa. Mit dem berühmt berüchtigten Drogenboss führt sie eine Beziehung, die der Hölle gleicht. Für Asa jedoch ist sie die Liebe seines Lebens und nichts lässt er zwischen sich uns Sloan kommen. Doch dann taucht der Undercovercop Carter auf und stellt alles auf den Kopf, was Sloan bisher kannte.

Ohne Frage ist dieses Buch nicht das, was man von Colleen Hoover gewohnt ist und auch wenn ich bisher noch nicht viele Bücher von ihr gelesen habe, kann ich sagen, dass „Too Late“ für mich mit Abstand ihr bestes Werk ist. Ich habe dieses Buch zusammen mit ein paar lieben Mädels gelesen und kann sagen, dass es meine Erwartungen mehr als übertroffen hat.

Der Aufbau dieses Romans ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, aber auch genial, eingeteilt ist es nämlich so, wie es die Autorin geschrieben hat. Da kommt der Prolog dann eben erst ziemlich am Ende und es gibt gleich zwei Epiloge. Außerdem gibt es gleich drei Erzählperspektiven, wodurch man direkt an jedem der drei Hauptcharaktere dran ist, erfährt aus erster Hand ihre Gedanken und Gefühle, was diese Geschichte extrem intensiv macht. Aber auch ansonsten schreibt die Autorin sehr flüssig, einfach und doch emotional.

Was die Handlung angeht, so hatte ich anfangs gar keine richtige Vorstellung, in welche Richtung es wohl geht, schließlich sagt auch der Klappentext nicht sehr viel aus. Was ich aber wusste ist, dass es sich hier um keine romantische, weichgespülte Liebesgeschichte handelt und das ist sie wirklich nicht. Vielmehr gibt es eine ganze Menge Gewalt- und Sexszenen, die alles andere als gefühlvoll sind. Genauso spielen psychische Probleme und gefährliche Machtspielchen eine erhebliche Rolle und nie weiß man, was als nächstes passiert. Das alles hat diesen Roman so wahnsinnig spannend gemacht, dass ich ihn irgendwann einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Und selbst als ich dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen könnte, kam noch eine Wendung und noch eine. Allerdings kommt die Liebe natürlich trotzdem nicht zu kurz, denn gerade diese, egal ob obsessiv und irgendwie falsch oder gefährlich, aber emotional, bringt die Ereignisse in diesem grandiosen Buch erst ins Rollen. Dabei mochte ich die Chemie zwischen Sloan und Carter extrem, aber vor allem die krankhafte Liebe von Asa zu Sloan, seine Psyche und sein Hintergrund, machen die Geschichte erst aus. Und am Ende hat mich diese dann auf ihre ganz besondere Weise auch noch zum Weinen gebracht.

Ein riesiges Kunststück ist der Autorin ebenfalls mit den Charakteren gelungen. Diese sind so facettenreich und realistisch geschrieben, dass man direkt mit ihnen fühlt und sie einfach ins Herz schließt. Ja, genau, ich habe nicht nur Sloan und Carter, die beide sehr herzliche und gute Menschen sind, ins Herz geschlossen, sondern auf eine mitfühlende Art genauso Asa. Und genau dieser Charakter hat mich, so sehr ich ihn auch gehasst habe, am meisten berührt und er hat mir das Herz gebrochen. Er hat mir bewiesen, dass ein Mensch, so schlecht er auch sein mag, nie nur schlecht ist und eine Vergangenheit hat, dass es Menschen gibt, die so sehr von ihrer lieblosen Kindheit geprägt werden, dass sie als Erwachsene gar keine guten Menschen mehr sein können. Das alles hat mich einfach nur unendlich traurig gemacht.

Abschließend kann ich sagen, dass mich dieses Buch zutiefst berührt hat und ich die schlechten Meinungen darüber überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wenn es überhaupt irgendetwas gibt, was ich bemängeln könnte, wäre es die fehlende Altersempfehlung, denn diese sollte schon bei mindestens sechzehn liegen. Bleibt nur noch das: Dieses Buch ist eine Explosion. Dieses Buch hat mich zerstört. Und dieses Buch hat mich gleichermaßen traurig und glücklich gemacht. Ein absolutes Highlight.

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