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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2011
Sorry
Drvenkar, Zoran

Sorry


sehr gut

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich mich in den Schreibstil erst einlesen mußte. Er ist sehr ungewöhnlich und neu für mich. Keine wörtliche Rede, was mich anfangs etwas irritierte. Zoran Drvenkar wechselt die ganze Zeit zwischen verschiedenen Perspektiven und man muß aufpassen wo, bei wem man gerade ist. Er spricht mich, den Leser direkt an. Der Stil hat etwas voyeuristisches, was das Buch für mich reizvoll macht. Ich gucke nicht auf die Geschichte, ich bin in ihr drin. Und das als Mörder!

Es geht um Schuld und Verzeihen. Die vier Freunde Tamar, Wolf, Kris und Frauke haben mit ihrem Leben nicht viel angefangen. Sie dümpeln in die Zukunft auf Kosten anderer. Sie können sich dies selbst nicht verzeihen, versuchen es aber - erfolgreich - bei anderen. Sie gründen eine Agentur mit Namen sorry. Die vier entschuldigen sich im Namen von z.B. Firmen bei Mitarbeiten für ihre Entlassung. Als Entschädigung bieten sie Geld oder eine Tätigkeit in einer anderen Firma. Hauptsache die Entschuldigung wird angenommen und der Auftraggeber hat sein Gewissen beruhigt, wieder eine reine Weste. Die Idee ist gut. Die Idee wird ein Renner und die vier haben fast mehr Aufträge, als sie bewältigen können.

Bis sie eines Tages an einen Mörder geraten. Sie sollen sich bei den Opfern entschuldigen. Eine gnadenlose Jagd beginnt, ein mörderisches Katz- und Mausspiel.

Die Hintergründe werden sehr gut dargestellt und ich hatte teilweise Mitleid mit dem Mörder, da die Einblicke in seine geschändete Seele mich sehr mitgenommen haben. Für mich persönlich hinkt der Schluß etwas. Er ist nicht ganz rund. Wie wenn jetzt das Ende dahin muß, obwohl noch hundert Seiten Material da gewesen wären. Ein lesenswertes Buch, aber auf keinen fall für schwache Nerven geeignet!

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Eisiges Blut
Masello, Robert

Eisiges Blut


ausgezeichnet

Um dieses Buch zu beschreiben, fehlen mir wirklich - fast - die Worte! Robert Masello ist ein wahres Meisterwerk gelungen. "Eisiges Blut" ist ein Krimi, ein beklemmender Psychothriller, ein Liebesroman, ein verständlicher Wissenschaftsroman, ein packendes Historienbuch gepaart mit blutigem Horror. So eine Mischung habe ich noch nie gelesenn. Ich war gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite.

Michael Wilde reist in die Antarktis, um einen Bericht über eine Forschungsstation zu schreiben. Am Ende der Welt, in Point Adélie angekommen, stellt er sich der Herausforderung des Lebens an einem der kältesten Regionen unserer Erde. Der Autor beschreibt das so anschaulich, dass mich Kälteschauer gepackt haben. Trotz Sommer herrschen Temperaturen von um die -30°C, eisiger Wind und permanente Helligkeit. Er schreibt nicht nur über die Natur, sondern auch über die Wissenschaftler und ihre Themengebiete. Komplex, aber verständlich für einen Laien wie mich. Bei einem Tauchgang entdeckt Michael zwei Leichen im ewigen Eis und eine geheimnisvolle Truhe. Mit Hilfe der Crew bergen sie seinen Fund und der pure Horror nimmt Einzug in die Forschungsstation. Ob Tier, ob Mensch, niemand ist mehr sicher. Trotzdem wirkt das Buch nicht düster, wie ein Horrorroman, sondern spannend und man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen!

Gerne würde ich von Sinclair und Eleanor, dem historischen Liebespaar, Danzig, dem bärbeißigen aber gutmütigen Huskyführer, der herzzerreißenden Liebesgeschichte von Michael und Kristin, von Murphy, dem Chief von Point Adélien oder Charlotte, der Ärztin mehr berichten, aber dann verrate ich vermutlich zu viel!

Ich kann nur sagen, "Eisiges Blut" ist ein Buch, welches man unbedingt gelesen haben muß! Für mich eins der besten Neuerscheinungen in diesem Jahr!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Untot mit Biss
Chance, Karen

Untot mit Biss


gut

Untot mit Biss ist ein Buch der ganz besonderen Art! Kein Fantasy-Wunsch bleibt offen! Von den Vampiren, die mit den Magiern die Hauptrollen spielen, über Satyr, Geister, Werwölfe und Feen. Keine Figur wurde ausgelassen und schön beschrieben in Aussehen und Charakter. Die Geschichte spielt in unserer heutigen Zeit; die Figuren leben neben unserer realen, menschlichen Welt und sind, wenn auch unentdeckt, voll integriert. Ob als Mafiaboss, Clubbesitzer oder Hure. Dieser Ansatz gefällt mir gut!

Trotzdem konnte das Buch mich leider nicht ganz überzeugen. Die Geschichte um Cassie Palmer und ihre Freunde ist sehr abstrus und verworren. Die langen, eingehenden Rückblicke dienen mehr der Verwirrung, als dass sie wirklich hilfreich sind. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass ich Teil eins besser erst gelesen hätte, dabei soll der vorliegende der erste Teil sein. Immer wieder kommen neue Figuren in die Geschichte, obwohl ich den Zusammenhang der Alten noch nicht ganz entschlüsselt hatte.

Abschließend sein gesagt, dass ich mir Band zwei schon besorgt habe! Der Schreibstil ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber durchaus lesenswert, wenn man nicht aufgibt und hin und wieder Personen (Wesen) und Orte für sich selber neu sortiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Caravaggios Geheimnis
Röhrig, Tilman

Caravaggios Geheimnis


sehr gut

Das Buch hat mir sehr gut gefallen! Ein mittelalterlicher Roman, der alle Höhen und Tiefen dieser Zeit deutlich beschreibt. Der Leser leidet, lacht und fiebert mit der Hauptperson. Der Einstieg über unsere heutige Zeit ist dem Autor Tilman Röhrig sehr gut gelungen und macht das Buch interessanter. Das Gemälde eines berühmten Malers, Michelangelo Merisi, der für den Ort eine große Bedeutung hat, wird in Caravaggio aus einer Kirche gestohlen. Wie Merisi diese erlangte, wird in dem Buch beschrieben. Das Leben und Leiden eines Malers.

Michelangelo Merisi verbrachte seine Kindheit in Caravaggio auf dem Weingut seines Großvaters. Er wuchs frei und ungebunden mit seinen Geschwistern und Paola, einer und später seiner Freundin, auf. Nach einer schweren Krankheit verliert er früh seinen Vater und seinen Großvater. Am Beerdigungstag wirft er aus reiner Wut Paola einen Stein ins Gesicht, der ihr eine hässliche Narbe beschert. Michele übernimmt dafür nicht die Verantwortung und Paola lügt für ihn. Dies ist eine der Schlüsselszenen in dem Buch. Man bekommt einen recht guten Eindruck von Micheles Charakter. Er will immer alles um jeden Preis haben, kann seinen Jähzorn nicht zügeln und versucht seine Fehler zu vertuschen und steht nicht zu ihnen. Nach der Beerdigung zieht Michele mit seiner Mutter zu seinem anderen Großvater, der ihn an die Malerei heranführt. Es folgt eine harte Ausbildungszeit. Michele absolviert seine Lehre, wird gequält und vergewaltigt von dem Gesellen seines Meisters, macht aber seine Weg.

In Rom lernt er Mario kennen. Mario wird sein Freund, seine Muse, sein Geliebter. Er liebt Michele und gibt sich ihm voll hin. Michele hingegen verwendet Mario als zentrale Figur in seinen Bildern, wohnt bei ihm, lässt sich von ihm aushalten, nutzt ihn aus, ohne, dass es ihm in seiner gedankenlosen Art bewusst wird. Michele nimmt es als gegeben, dass alle für ihn etwas tun, ohne eine wirkliche Gegenleistung zu erbringen. Er will einzig und alleine malen.

Endlich ist Michelangelo Merisi an der Spitze der Künstler Roms angekommen. Seine Werke werden gekauft, sind anerkannt und heiß begehrt. Durch seinen jähzornigen, unüberlegten Chrakter bringt er sich in Schwierigkeiten und muß Rom verlassen. Eine Odyssee nimmt ihren Lauf...

Genauso stelle ich mir das Mittelalter von! Jeder sucht nur das Beste für sich. Nach oben buckeln und nach unten treten! Ein wirklich wunderbares Buch. Wer das Mittelalter mag, wird dieses Buch lieben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.