Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3

sehr gut

Runde 3 für Leopold von Herzfeldt

In Jahresfrist präsentiert uns der Autor die Fortsetzung seiner Totengräber-Reihe. Wieder werden wir von der ersten Seite in einen neuen spannenden Fall des jungen Inspektors in Wien hineingezogen. Alles beginnt mit dem Mord an Doktor Lichtenstein- dem besten Freund von Leo Herzfeldts Vorgesetzen Ober-polizeirat Stukart. Als auf der Tatortfotografie über der Leiche noch ein Geist erscheint, sieht sich der Inspektor einem sehr spiritistischen Fall gegenüber. Währenddessen verschwinden in Wien immer häufiger Waisenkinder und das ruft schlussendlich auch den Totengräber Augustin Rothmayer auf den Plan. Oliver Pötzsch unterhält uns mit interessanten Details der Wiener Geschichte, verbunden mit dem kriminalistischen Gespür seiner Protagonisten. Besonders gefallen hat mir auch die Fortentwicklung der Charaktere, insbesondere Leos Beziehung zu Julia. Empfehlenswert ist die Kenntnis der beiden vorherigen Bände. Leider ist der Totengräber, der zu Beginn der Reihe noch eine Hauptfigur ist, auch in Band 3 wieder eher eine Randfigur des Geschehens.

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1

ausgezeichnet

Runde 1 für Fredrika Storm

Fredrika kehrt nach einer gescheiterten Karriere bei der Polizei in Stockholm nach Lund zurück und wird, kaum angekommen, schon mit ihrem ersten Fall konfrontiert. Eine junge Frau läuft wie im Wahn aufs Eis, bricht ein und stirbt. Was zunächst nach einem Unfall aussieht, entwickelt sich zu einer verzwickten Ermittlungsarbeit, die Fredrika bis in die eigene Familie führt.
Der Autorin gelingt es, den Leser auf spannende Art und Weise zu unterhalten. Sie präsentiert einen solide Krimi und erschafft zwei neue Ermittler, Fredrika und ihren Kollegen Henry Calment, die unterschiedlicher nicht sein können. Fredrika trägt noch schwer an den Ereignissen ihres letzten Einsatzes in Stockholm und versucht in ihrer Heimat neu Fuß zu fassen. Henry, der in den Augen seiner Mutter eigentlich zu Höherem im Polizeidienst geschaffen ist, fühlt sich sehr wohl in der Gesellschaft seiner neuen Kollegin. Beide Figuren wachsen dem Leser schnell ans Herz. Mit Spannung erwarte ich ihre die Fortsetzung.

Montag / Worst Week Ever Bd.1

ausgezeichnet

Absoluter Lesespaß

Da hat Justin echt nichts zu lachen, als seine Mutter einen Vampir heiratet. Er hat sich das Familienleben etwas beschaulicher vorgestellt, doch nun sieht er sich mit dem Umzug zu seinem Vater konfrontiert, der mit einem riesigen Klo auf Rädern als Klempner unterwegs ist. In seinem neuen Zuhause warten zudem noch Oma , Hund und Katz‘, die alle für viel Aufregung sorgen. Und dann noch seine neue Schule. Auch hier der Neue zu sein, ist für Justin nicht wirklich lustig. Dafür aber für uns. Beim Lesen dieses Comic-Romans wird oft und laut gelacht. Super Comic-Zeichnungen sorgen für volles Lesevergnügen, auch für Kinder, die mit dem Lesen nicht so viel am Hut haben. Hier erwartet uns eine tolle neue Reihe, die sich vor den berühmten Tagebüchern eines gewissen Gregs nicht zu verstecken braucht. Mit Ungeduld warten wir auf den Dienstag und alle weiteren Wochentage.

Anne auf Green Gables

ausgezeichnet

Classic meets Comic
Wer kennt sie nicht , die Geschichte des kleinen Mädchens, das ja eigentlich ein kleiner Waisenjunge sein sollte und fortan im Hause von Mathew Cuthbert und seiner Schwester Marilla leben sollte. Die Enttäuschung ist erst einmal groß bei den Cuthberts, doch Anne gewinnt ihre Herzen und das schöne Farmhaus mit den grünem Giebel wird ihr Zuhause werde. Vielfach in vielen Sprachen verlegt und natürlich auch verfilmt, findet die Geschichte nun Einzug in ein neues Genre und erfreut uns als Graphic-Novel . Die Illustrationen fangen das Leben auf Prince Edward Island wunderbar ein und man fühlt sich unmittelbar in die Geschichte über ein Mädchen mit viel Fantasie hineinversetzt. Das Buch sei großen und kleinen Lesern empfohlen und bietet als Comic auch Leseanfängern einen Einstieg ins Leseabenteuer.

Die Affäre Alaska Sanders

ausgezeichnet

Runde 2 für Marcus Goldman
Nun mussten Fan eine Weile warten, eher der Autor mit seinem Helden in die zweite Runde geht. Und das Warten hat sich gelohnt. Als die Joggerin Alaska Sanders 1999 nicht von ihrer Runde zurückkommt, wird rasch klar, wer sie auf dem Gewissen hat. Als der Verdächtige dann auch noch gesteht, wird der Fall schnell zu den Akten gelegt. Doch als der leitende Ermittler 11 Jahre später einen anonymen Brief bekommt, stellt sich die Frage, ob nicht ein Unschuldiger hinter Gittern sitzt. Und hier kommt der uns aus Band 1 schon bekannte Schriftsteller Marcus Goldman auf den Plan, denn gemeinsam mit seinem Freund Sergeant Gahalowood nimmt er den Fall wieder auf. Dem Autor gelingt eine spannende Unterhaltung. Durch die Abwechslung zwischen Vergangenheit und den gegenwärtigen Ermittlungen wird es nie langweilig zu lesen. Die Charaktere sind authentisch und man hat das Gefühl mit ihnen in der Kleinstadt an der amerikanischen Ostküste zu leben. Die Kenntnis des vorherigen Romanes ist nicht unbedingt notwendig, aber empfehlenswert.

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2

sehr gut

Interessante Zeitreise
Die Autorin führt die LeserInnen auf eine spannende Reise zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts und verbindet gesellschaftliche Umbrüche mit der Familiengeschichte einer berühmte Schokoladenmanufaktur in Halle/Salle. Reales und Fiktion fließt in den zweiten Band der „Salz und Schokolade Saga“ ein, die zeitlich gesehen jetzt die Jahre 1905 bis 1923 umfasst. So verweben sich geschichtliche Ereignisse wie der 1. Weltkrieg mit den Traditionen der alten Salzstadt . Wir haben einen Einblick in gutbürgerliches Leben und sehen aber auch die Schattenseiten für die Arbeiter und Handwerker.
Die Charaktere sind authentisch und an die realen Familiengeschichte angelehnt. Es wird anschaulich gezeigt, wie aus einer Handwerksstube eine Schokoladenmanufaktur geschaffen wird, die allen Wirren der Geschichte bis in die Gegenwart standgehalten hat. Freue mich auf eine Fortsetzung, denn der Bogen zu Band 1 und der neueren Geschichte muss noch geschlagen werden.

Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2

ausgezeichnet

Runde 2 für Privatermittler Kosuke Kindaichi

Kosuke Kindaichi hat eine schwere Aufgabe, als er auf die Insel Gokumon reist. Er muss einer alteingesessen und sehr wichtigen Familie die traurige Botschaft von Tod ihres Sohnes und erben überbringen. Auf dem Weg in die Heimat ist dieser auf einen Truppentransporter verstorben. Doch er konnte vorher noch Kindaichi anflehen auf seine drei Halbschwestern aufzupassen, da er deren Tod befürchtete. Auf der Insel angekommen, wird dem Detektiv schnell klar, dass er der seltsamen Prophezeiung auf den Grund gehen muss, denn es geschehen grausame Morde.
Auch Band 2 der Reihe unterhält den Leser in alter Agatha Christie Manier, denn der Autor wandelt im fernen Japan auf den Spuren von Miss Marple und Poirot und erschafft seinen Helden gemäß traditioneller klassischer Krimitradition. Einmal von seinem Fall Blut gelegt, verbeißt sich Kindaichi in die Ermittlungen und lässt selbst nicht davon ab, als er in Verdacht gerät. Empfehlenswert ist die Kenntnis des ersten Bandes, da man dort noch viel über den persönlichen Hintergrund des Privatdetektivs erfährt.

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2

ausgezeichnet

Runde 2 für die Unverbesserlichen
Eigentlich könnten die Tage für Monsieur Lipaire schön ruhig sein. Hatten er und seine kleine Gaunertruppe sich doch auf eine erholsame Zeit nach ihren ersten Coup gefreut, steht schon das nächste Abenteuer vor der Tür. Und wie man so schön sagt: Unverhofft kommt oft- gibt es ein Wiedersehen mit den Vicomtes. Schon in Band 1 der Reihe sind sie nicht gerade Freunde geworden. Nun will sich die Familie das kleine Lagunenstädtchen unter den Nagel reißen. Doch sie haben die Rechnung ohne Lipaire und seine Unverbesserlichen gemacht, die ihnen den Kampf ansagen.
Die Autoren liefern wieder eine humorvolle kleine Gaunerkomödie, die für viel Lesespaß sorgt. Die Figuren sind so sympathisch und punkten mit Skurrilität, liebevoller Einfältigkeit und viel Augenzwinkern bei ihren Aktionen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Delphine in ihrem Handyladen. Gerne mehr davon.

Ingenium

sehr gut

Von dunklem Zauber
Nach einem Unfall beim Fußball, bei dem sich Mike Brink als Jugendlicher eine schwere Hirnverletzung zuzog, verfügt er über eine seltene Gabe: In Sekundenschnelle löst er die kompliziertesten Rätsel und sieht in ihnen seinen Lebensinhalt. Als ihn eine Gefängnispsychologin um Hilfe bei einem Fall bittet, ist er neugierig und willigt ein. Jess Price, eine junge Frau und ehemalige Autorin, sitzt wegen Mordes ein und kommuniziert seit dem Ereignis mit niemandem, bis sie durch eine geheimnisvolle Zeichnung Kontakt zu Mike, dessen in Zeitungen veröffentlichte Rätsel sie immer löst, aufnimmt. Mike wird nun in sein größtes Abenteuer hineingezogen. Doch nicht nur er ist dem Rätsel hinter dem magischen Kreis auf der Spur.
Der Autorin gelingt es, ihre Leser zu faszinieren. Man blättert und blättert weiter und möchte nicht aufhören zu lesen. Schnell vermischen sich Elemente eines Thrillers mit mystischen Erzählpassagen, Zeit und Ort verschwimmen und man wird in den Strudel der Ereignisse hineingezogen. Die Auflösung des Rätsel am Ende ist jedoch nicht ganz überraschend. Empfehlen möchte ich das Buch jedem, der an Zahlen, Rätsel, alten Legenden und Übernatürlichem interessiert ist.

Genial normal

ausgezeichnet

Genialer Lesespaß

Eigentlich wollte Sam ja ein ganz normaler Junge sein, war er doch mit dem zufrieden, was er hatte. Doch als seine Eltern plötzlich zu Geld kommen, findet er sich im schicken London wieder und an der “Nord-London-Akademie für Begabte und Talentierte" angemeldet. Während seine Geschwister die neue Schule toll finden, ist für Sam nichts mehr normal. Was soll er unter all den Hochbegabten und Supertalenten? Ist er doch eigentlich ganz normal. Und so wird er schnell zum Außenseiter. Doch als er eines Tages beim Vorsprechen für das Schultheaterstück seine schauspielerische Begabung entdeckt, hat auch er endlich seinen Platz an der neuen Schule gefunden.
Dem Autor gelingt es, mit Sprachwitz und viel Humor den jungen Leser gut zu unterhalten. Die Figuren sind authentisch und der eine oder andere wird sich in ihnen wiederentdecken.