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BooksInMind

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2023
Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


gut

ES IST NICHT ALLES GOLD, WAS GLÄNZT (2. TEIL)

Nach dem Ende von Band 1 musste der 2. Band augenblicklich bei mir einziehen und wurde auch gleich im Anschluss gelesen.
Und hier ereignete sich der Schock: Das Problem des 1. Bandes wiederholte sich doch tatsächlich - wieder ein ewig langweiliger Beginn und eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von uninteressanten Szenen. Meine Meinung: 100 Seiten weniger hätten dem Buch vermutlich gut getan (Spoiler Alert: Band 3 und 4 ebenso - ja, ich habe so weit gelesen, weil irgendwas hat die Story dann doch). Anders als sonst ist bei mir der Funke auch nicht so richtig übergesprungen, was die Liebesbeziehung anbelangte.
Der Plot war trotz allem interessant genug, um mich durch die Längen zu kämpfen.
Auren hat mich in 2 von 3 Fällen genervt. Es ist echt eine Ewigkeit her, seit ich mich das letzte Mal so über eine Protagonistin und ihr Brett vor dem Kopf ärgern musste.
Interessanterweise ist trotz all dieser negativen Eindrücke relativ viel vom Plot hängen und kein wirklich schlechtes Gefühl geblieben, sodass es für mich am Ende ein gutes 3-Sterne-Buch wurde.

Fazit zu Band 1 und 2
Konsequentes Kürzen hätte ich dem Penguin-Verlag wirklich gedankt - einziger Vorteil ist vermutlich, dass man die Charaktere wirklich tiefgreifend kennenlernt, einfach weil man sooooo viele (auch unnötige) Einblicke bekommt. Bei Auren wäre weniger aber manchmal mehr gewesen, sie war wirklich unfassbar verblendet (...von all dem Gold?).

Nachwort: Fazit bis Band 4
Mein Rating für die Reihe insgesamt hat sich bei 4 Sternen eingependelt. Die Geschichte ist stark genug, um im Kopf zu bleiben. Ohne die wiederkehrenden Längen in sämtlichen bisherigen Bänden sowie einer etwas schnellerer Einsichtfähigkeit seitens Auren wäre The Darkest Gold vermutlich eine der besten Fantasy-Reihen der letzten Jahre für mich geworden.
Jetzt bin ich allerdings gespannt, wie Raven Kennedy es zu einem Abschluss bringt.

Bewertung vom 16.06.2023
Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


ausgezeichnet

ES IST NICHT ALLES GOLD, WAS GLÄNZT (1. TEIL)

Kaum ein erster Band hat mich in den letzten Jahren so zwiegespalten zurückgelassen wie The Darkest Gold Band 1: Die Gefangene.

Das Buch beginnt extrem zäh und kommt kaum zum Punkt. Mir ist durchaus bewusst, weshalb die Autorin hier über viele Seiten hinweg Aurens Leben im Palast unter Miras' Herrschaft darstellt - um dem Leser klarzumachen, wie naiv Auren zu Anfang und wie problematisch diese gesamte Situation ist. Das hätte man aber durchaus auch interessanter gestalten können. Tatsächlich hat das bei mir dazu geführt, dass ich dieses Buch erst einmal ein halbes Jahr (englisches Buch) pausierte und ihm erst Anfang dieses Jahr eine weitere Chance gab. Ich hab mit durch den Rest langatmiger Szenen gekämpft ... und dann wurde es irre gut. So gut sogar, dass ich überzeugt war, diese Reihe würde zu meinen absoluten Lieblingsreihen werden (Spoiler Alert: Nein - vgl. Band 2). Die aufgebaute Spannung war enorm, man lernt Auren endlich von einer angenehmeren, weniger passiven Seite kennen und die Geschichte gewinnt an Dynamik. In meinen Augen war gerade diese konstante, nicht immer unterschwellige Gefahr der Gewalt auch etwas, was die Spannung enorm erhöht und der Geschichte gleichzeitig nicht geschadet hat.
So unspektakulär Band 1 also begonnen hatte, so fantastisch endete er - und wurde daher zu einem völlig überraschenden 5-Sterne-Buch, obwohl Band 1 ganz ohne Romantik auskam (welche ich zumindest als Subplot fast immer brauche, um ein Buch zu mögen).

Bewertung vom 15.06.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Ich war versucht, dieses Buch trotz des Hypes zu ignorieren, denn ich bin definitiv kein Fan von Drachen. Die unfassbar positiven Rezensionen im englischsprachigen Raum haben mich dann überzeugt, Fourth Wing doch eine Chance zu geben.

DER PLOT
Dieses Buch erfindet das Fantasy-Gerne keineswegs neu. Es wird konstant und ohne Unterbrechung auf alten Pfanden getreten. Wirklich keiner der Twists war eine Überraschung - jeder, der eine gewisste Anzahl an Fantasy-Büchern im NA-Bereich gelesen hat, wird mit den Kniffen vertraut sein.
Insg. fühlte sich der Plot irgendwie zusammengewürfelt an aus einem Funken Avatar, bzgl. Vibe und der Liebesgeschichte hatte ich ganz starke Erinnerung an ACOTAR und es steckte wirklich viel von Divergent / Die Bestimmung drin. Und zusätzlich gab es, um das Ganze etwas aufzufrischen, noch Drachen.
Nichtsdestotrotz habe ich dieses Buch VERSCHLUNGEN. Mir war zu keiner Sekunde langweilig, ich fühlte mich von der ersten Seite an in der Geschichte wohl, und obwohl für mich jede Wendung schon gefühlt 100 Seiten vorher offensichtlich war, habe ich total mitgefiebert und das Buch in weniger als zwei Tagen als Hörbuch beendet.
Es gab eigentlich nur einen einzigen Haken an der ganzen Story - dazu aber im Fazit, v.a. da darin ggf. für manche ein Spoiler enthalten sein könnte.

DIE CHARAKTERE
Die Protagonistin Violet ist ein Underdog, der sich nicht unterkriegen lässt - ihre Willensstärke hat mir sehr gefallen und ihr Charakter war insg. dynamisch, auch wenn mir ihre Entwicklung manchmal etwas zu schnell ging.
Wo das Buch aber wirklich geglänzt hat, war Xaden. Als Leser weiß man zwar schon, in welche Richtung sich sein Charakter im Laufe der Story "entwickeln" wird, trotzdem war ich überrascht, wie gut seine Person am Ende ausgearbeitet war. Die Einblicke in seine Vergangenheit verbunden mit seinem Verhalten während des Buches haben einen sehr komplexen und glaubwürdigen Protagonisten geschaffen.

FAZIT
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört - und ich habe das Gefühl, ich könnte es sofort nochmal als Buch lesen, ohne dass ich mich dabei langweilen würde (was bei mir wirklich nicht oft der Fall ist). Die Welt war gut ausgearbeitet, die Charaktere liebenswürdig (soweit das in einem Buch über Kriegsakademien eben möglich ist), die Romance fantastisch und der Plot hat das Ganze irgendwie zusammengehalten, war aber bei Weitem nicht der stärkste Part des Buches.
JETZT VORSICHT SPOILER:
Einziges wirkliches Manko in Fourth Wing war Violets Aufstieg: der Werdegang von ihr als Todgeweihter hin zu einer angesehenen Drachenreiterin war für mich an den Haaren herbeigezogen und auch widersprüchlich. Andauernd wurde erwähnt, dass Drachen nur die Stärksten als ihre Reiter auswählen würden und es für die meisten praktisch unmöglich sein wird, das Procedere überhaupt zu überleben etc. - aber nein, Violet als offensichtlich Schwächste bekommt nicht nur einen, sondern sogar zwei Drachen; das gab es übrigens auch noch nie. Haha - nein wirklich, das macht einfach überhaupt keinen Sinn. Das wäre ein guter Zeitpunkt für ein subtiles Foreshadowing gewesen und es wäre nicht einmal kompliziert gewesen, das gut anzudeuten - aber ohne fundierte Begründung einfach die "Regeln" zu ändern, die über das ganze Buch hinweg aufgestellt wurden, fühlt sich für mich etwas nach "Weg des geringsten Widerstands" an und hat mich daher auch enttäuscht.
Interessanterweise hat es mir das Buch trotzdem nicht verdorben.
SPOILER ENDE

Daher: verdiente und unbestrittene 5 Sterne - es war ein riesiger Spaß und ich freue mich auf die nächsten Bände.

Bewertung vom 30.01.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


sehr gut

Bewertungstitel: Spannend, magisch und durchdacht

Plot:
Nachdem mich das Buch von der ersten Seite an völlig in den Bann gezogen hat, hatte ich große Hoffnungen, dass es ebenso weitergehen würde. Leider braucht es nach diesem ersten Aufhänger doch etwas länger, bis die Geschichte wirklich ins Rollen kommt.
Nach dieser kleinen Länge wird man als Leser allerdings mitten ins Geschehen geworfen. Die Geschichte hat sich vor meinem inneren Auge abgespielt wie ein Film, was sowohl für den Plot als auch den Schreibstil spricht. Auch der Verlauf hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es passieren unglaublich viele Dinge, vieles davon habe ich kommen sehen - mich kann mittlerweile ohnehin kaum noch etwas in Jugendbüchern überraschen, und diese kleinen "Vorhersehbarkeiten" haben auch nicht weiter gestört oder der Story an sich geschadet.
Dementsprechend unvorbereitet haben mich die letzten Kapitel getroffen. Diese haben mir gezeigt, dass ich bei all den „offensichtlichen“ Entdeckungen einige Hinweise übersehen habe, die am Ende für mich ein sehr gut durchdachtes Gesamtbild ergeben haben. Je länger ich an das Buch zurück- und darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir der Aufbau der Geschichte, die Idee, ihre Ausgestaltung und zu was das alles letzten Endes geführt hat.

Charaktere:
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet, wenn auch nicht so vielschichtig, wie sie vielleicht sein hätten können. Hier hat mir aber vor allem gefallen, dass Avery nicht die 0815-Ich-habe-keine-Angst-Protagonistin war, sondern tatsächlich (zumindest meistens) mit den nötigen Respekt ihren Problemen entgegengetreten ist. Nach den ganzen abgebrühten Protagonisten in Jugendbüchern war das wirklich erfrischend.
Hayes und Avery funktionieren in meinen Augen wunderbar - ohne dass viel über ihre Vergangenheit erklärt wird und ohne dass ihre Beziehung groß im Mittelpunkt steht, haben die beiden ihre Chemie.

Fazit:
Ich schwanke zwischen 4 und 4,5 Sternen - der letzte Funke hat mir dann aber doch gefehlt.
Allerdings hatte ich hier schon während des Lesens und vor allem, da ich es nun beendet habe, das Gefühl, hier an ein Buch geraten zu sein, das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Die Geschichte und ihre Figuren sind in meinem Kopf regelrecht lebendig geworden.

Jetzt heißt es wohl oder übel warten bis September, um herauszufinden, wie die Misere aus Band 1 hoffentlich noch aufgelöst wird und die Geschichte ihr Happy End findet.

Bewertung vom 25.09.2022
Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1
Flint, Alexandra

Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1


sehr gut

Wohlfühlbuch mit Kleinstadt-Feeling
Cover:
Kurz vorab und ohne viele Worte: Das Cover (beider Bände, ehrlich gesagt) ist traumhaft und die Gestaltung insgesamt (Buchrücken, Farbschnitt) einfach nur zum dahinschmelzen.

Meinung zum Inhalt:
Der Klappentext lockt mit Untergrund und Düsternis – aber Band 1 war für mich eigentlich trotzdem eher ein Wohlfühlbuch.
Die Geschichte kommt recht langsam ins Rollen, aber selbst dieser sehr gemächliche Einstieg hat keine Langeweile aufkommen lassen. Denn meines Erachtens lebt dieses Buch nicht unbedingt vom Plot, sondern vielmehr von seinen Charakteren und dem Vibe.
Ich hatte echte Herbstgefühle, während ich mich in der Geschichte in Maple Creek befand. Dementsprechend hätte mir ein wenig mehr Fallington auch gut gefallen.
Nichtsdestotrotz habe ich ein genaues Gefühl, wie Maple Creek aussieht und wirkt. Die Autorin hat hier eine wunderbare Wohlfühl-Oase geschaffen, die für mich genauso lebendig wirkt wie Green Valley (New Beginnings) oder Pelion (Archer’s Voice). In solchen Fällen spreche ich gerne davon, dass das Buch eine Seele hat – dass ich, ohne genau sagen zu können, woran es liegt, einfach das Gefühl habe, dass ich dort zu Hause bin. Ich habe genaue Bilder im Kopf, wie alles aussieht, und weiß genau, wie es sich anfühlt, durch die Straßen zu gehen, auf die Berge zu steigen, dort auf die Einwohner zu treffen. Maple Creek ist so ein Ort für mich.
Noch viel wichtiger sind mir allerdings die Charaktere und ihre Handlungen, Entwicklungen und Beziehungen. Und Maple Creek hat hier etwas Wunderschönes geschaffen. Ich habe sämtliche Charaktere geliebt. Ich fand es schön, ausnahmsweise einmal von Personen zu lesen, die trotz ihrer hässlichen Vergangenheit nicht von ihr bestimmt werden, sondern den Mut haben, trotzdem Menschen an sich heranzulassen.
Erwartet habe ich viel Drama und Theater (wogegen ich auch absolut nichts habe!), bekommen habe ich stattdessen dramatische Lebensgeschichten und wunderbar starke und verständnisvolle Protagonisten, die keinen Wirbel machen, sondern die Menschen um sich herum einfach so akzeptierten, wie sie sind. Dinge, die gerne in Büchern problematisiert werden, wurden hier ganz natürlich dargestellt, was mir persönlich total gut gefallen hat (um Spoiler zu vermeiden, werde ich hier nicht konkreter).
Nun zu der Liebesgeschichte: Sie ist weder explosiv noch spannungsgeladen – sie ist ruhig. So ruhig sogar, dass ich bis ca. dreiviertel des Buches nicht mit Überzeugung sagen konnte, dass es sich hierbei um einen NA Romance Titel handelt. Für mich fühlt es sich nach wie vor nicht wirklich wie der typische Liebesroman an, ich wüsste gleichzeitig aber auch nicht, in welches Genre ich das Buch sonst stecken würde.
Gerade hier liegt auch mein einziger (kleiner) Kritikpunkt: Während ich die Annäherungen noch total schön fand, kam die plötzliche Anziehung zwischen Mira und Joshka für mich dann doch etwas überraschend. Durch die lange Einführungsphase, ohne dass sich Mira und Joshka kannten, fehlten diese Seiten bereits, um eine wirkliche Basis für Gefühle zu schaffen. Zwei bis drei Szenen, die ihre Kommunikation und den Umgang miteinander nochmal etwas hervorgehoben hätten, wären nicht falsch gewesen. Aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau.

Schlussworte:
Vielleicht hat der ein oder andere bereits gemerkt, dass ich kaum auf die Untergrund-Thematik eingegangen bin. Der Grund ist ganz einfach der, dass das für mich beinahe im gesamten Buch nur Nebengeplänkel war – bis auf ca. die letzten 50 Seiten. Es war zwar immer präsent, aber doch hat es nicht wirklich den Ton angegeben. Für mich ist und bleibt Band 1 ein Wohlfühlbuch. Allerdings habe ich stark das Gefühl, dass sich das in Band 2 ändern wird – ob das gut ist, wird sich noch zeigen. Ich für meinen Teil freue mich jedenfalls darauf, Maple Creek und die Protagonisten wiederzusehen.

Bewertung:
4,5 Sterne – abgerundet auf 4, denn so sehr ich diese Geschichte während und nach dem Lesen auch geliebt habe,

Bewertung vom 02.05.2021
Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1
Halle, Karina

Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1


gut

TEILWEISE ECHT GUT, TEILWEISE ... NICHT_____________________Dieses Buch macht es mir sehr schwer, mir eine eindeutige Meinung dazu zu bilden. Ich mochte den Anfang, war von einem Stück des Mittelteils schwer enttäuscht und ab der Hälfte des Buches wieder recht beeindruckt. Meine Gründe:
Dieses Buch ist meines Erachtens keine Romanze. Daran sind nicht unbedingt die vielen expliziten Szenen schuld, sondern vor allem der Mangel an Charakter-Interaktion: Die beiden Protagonisten haben v. a. am Anfang kaum irgendetwas gemeinsam erlebt, ihre Gefühle füreinander haben keine Basis und sind plötzlich einfach da. Auf emotionaler Basis verbindet Sadie und Olivier über die Hälfte des Buchs rein gar nichts – und so etwas kann ich nicht als Romantik bezeichnen.
Allerdings hat die Geschichte ab der Hälfte des Buchs rasant Fahrt aufgenommen. Zum einen hat man hier das erste Mal den Eindruck, dass Olivier und Sadie sich wirklich näher kennenlernen, zum anderen sind die wirklich guten Actionszenen nicht zu kurz gekommen.
Dennoch ist dieses Buch einfach von Anfang bis Ende zu kurz. Die Autorin hat sich bei der Charakterdarstellung, Charakterentwicklung, den Dialogen und der Handlung einfach zu wenig Zeit genommen, um dem Leser alles realistisch zu vermitteln – die Geschichte auf gut 300 Seiten zu erzählen, funktioniert leider nicht wirklich. Alles in allem blieb das Buch oberflächlich, was mich traurig macht, weil es mit 100-200 Seiten mehr richtig gut hätte werden können.
Zusätzlich denke ich, dass viele von diesem Buch (so auch ich) eine Liebesgeschichte – was es meiner Meinung nach nicht ist – erwarten, allerdings einen Erotik-Action-Roman bekommen.

Fazit: 3,5 Sterne

Bewertung vom 28.01.2021
Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1
Hasse, Stefanie

Küsst du den Feind? / Matching Night Bd.1


gut

Matching Night zu bewerten hat sich als schwerer herausgestellt als zunächst gedacht. Das liegt vor allem daran, dass dieses Buch sehr viel richtig gemacht hat ... aber trotzdem irgendwie etwas fehlt.

Anfang & Charaktere:
Bereits nach wenigen Seiten fühlt man sich wohl in der Geschichte. Stefanie Hasse schafft ein angenehmes Ambiente, in dem man sich fast augenblicklich zu Hause fühlt. Zum großen Teil ist dies dem sehr angenehmen Lesefluss geschuldet. Die Autorin versteht es, gute Szenen zu schreiben, ohne aber zu sehr in diesen „vereinfachten“ Jugendstil abzurutschen.
Soviel beim Anfang aber auch richtig gemacht wurde, er war lang. Knapp 100 Seiten wartet man vergeblich auf die Matching Night, die praktisch von der ersten Seite an angeteasert wird. Diese 100 Seiten sind nicht unbedingt langweilig, aber im Rückblick hatten sie einfach zu wenig Inhalt. Dabei hätte dieser Platz so gut genutzt werden können, beispielsweise um die Protagonistin besser auszuarbeiten. Insgesamt fehlte es den Charakteren allerdings durchweg an Tiefgang, was vor allem daran liegt, dass man kaum Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erlangt.

Romantik:
Auch hier – wer hätte es gedacht – störte mich in erster Linie wieder der fehlende Tiefgang. Die Charaktere verstanden sich gut oder fühlten sich zueinander hingezogen, und während des Lesens hatte ich damit auch noch keine Probleme. Aber im Nachhinein muss ich mir immer wieder die Frage stellen: „Warum eigentlich?“ Wenn ich Liebesgeschichten lese, dann brauche ich Kontext, Details, Hintergrundinformationen – einfach gesagt: Diese Menschen brauchen eine gemeinsame Geschichte, damit ich ihnen ihre Gefühle abnehme.
Vor allem in Bezug auf Taylor hätte die Autorin dabei sehr viel tiefer schürfen können, denn Cara kennt ihn zu dem Zeitpunkt, in dem das Buch einsetzt, bereits. Man hätte Rückblicke und Insider einbauen können, jedenfalls irgendetwas, was die Figuren verbindet – abgesehen von gemeinsamen Fernsehabenden und gelegentlichen Ausflügen ins Café. Aber es gab während des gesamten Buchs wirklich nicht ein Gespräch zwischen den beiden, welches in irgendeiner Weise tiefer gegangen wäre, und damit wirkt ihre gesamte Beziehung im Rückblick erzwungen und konstruiert.
Auch bezüglich Josh hätte mehr Tiefgang definitiv nicht geschadet, andererseits habe ich bei Cara und Josh zumindest eine gewisse Chemie erkennen können. Trotzdem kamen meines Erachtens auch hier viel zu schnell Gefühle ins Spiel.
Zusätzlich – und dabei war mir wirklich unwohl – werden Charaktere im Laufe der Geschichte durch ihre Studentenverbindungen praktisch in Beziehungen gedrängt: unter anderem müssen sie über einen kürzeren Zeitraum hinweg vorspielen, ein Paar zu sein, was für Personen mit tatsächlichen Beziehungen einfach nur bescheuert ist.

Ende:
Das Ende hat mich wiederum mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen: Einerseits war mir klar, auf was es hinauslaufen und wer am Ende „der Böse“ sein würde. Alle Bruchstücke, die man im Laufe des Buches erfährt, fügen sich am Ende wirklich perfekt ineinander – an manchen Stellen auch durchaus unerwartet. Gleichzeitig hatte ich bei der tatsächlichen Auflösung aber keinen wirklichen Moment der Erleuchtung, weil sie einfach keine großen Überraschungen bereithielt.

Fazit:
100 bis 200 Seiten mehr hätten diesem Buch nicht geschadet, um die Charaktere weiter auszubauen. Das hätte Matching Night nicht nur zu einem soliden, guten Buch, sondern zu einem echt genialen Buch verholfen. So jedoch ging alles entweder zu schnell oder Seiten um Seiten wurden (gerade zu Anfang) für komplett Irrelevantes verschenkt.
Nichtsdestotrotz konnte mich dieses Buch ohne Frage unterhalten. Es hat Spaß gemacht (insbesondere nach dem ersten Drittel) und war damit ein schnelles Lesevergnügen für Zwischendurch.
Alles in allem war im Bezug auf die Charakterentwicklung und Dramatik noch viel Luft nach oben, welche die Autorin hoffentlich in Band 2 noch nutzen wird.

3,5 / 5 Sterne

Bewertung vom 27.10.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Womit will ich beginnen? Vielleicht mit Nicole Böhms unbestreitbarem Talent, Charaktere zu kreieren, Situationen zum Leben zu erwecken und sich perfekte Gespräche auszudenken. Meines Erachtens stehen und fallen New-Adult-Bücher mit der Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere. Riley und Julien? Jackpot! Sie führen interessante, tiefgründige Gespräche, sind sich ihrer Sache teilweise so sicher und haben doch Schwächen, was sie gleich noch sympathischer macht. An manchen Stellen hätte ich mir Juliens Charakter noch etwas greifbarer und besser ausgearbeitet gewünscht, denn trotz seiner ruhigen, besonnenen Art hatte ich nicht immer den Eindruck, wirklich zu wissen, wer er ist. Allerdings macht Rileys einerseits so zielgerichtete und getriebene, andererseits so wenig von sich selbst überzeugte Persönlichkeit das wett. Grundsätzlich sind vor allem die Widersprüche, die Riley und Julien in sich tragen, so interessant und machen sie zu starken Charakteren.
Dialoge und Thematik:
Selten habe ich so fantastische Dialoge zwischen Charakteren gelesen. Ich konnte mich in ihren Worten verlieren und es mir so bildlich vorstellen, als wäre ich daneben gestanden, während sie über Kaffee und Musik und Vertrauen und ihre eigenen Unsicherheiten sprachen.
Die Thematik wurde meines Erachtens von sehr vielen Seiten beleuchtet, man merkt, dass Nicole Böhm sich nicht nur mit dem Musik- und Musical-Business auseinandergesetzt hat, sondern auch zum Teil eigene Erfahrungen mit in die Geschichte einfließen lassen konnte. Ganz besonders mochte ich dabei die unterschiedlichen Lebensabschnitte, in denen sich Riley und Julien während des Buches befanden: er bereits Mitglied einer bekannten Band, sie noch immer im Kampf um jede noch so kleine Rolle am Broadway. Dieser Unterschied und der Umstand, dass Riley und Julien dennoch so viel voneinander lernen konnten, hat mir sehr gut gefallen.
Plot:
Erfrischend war die geschickte Leichtigkeit, mit der die Autorin ihre Leser durch den Plot führt. Für die knapp 450 Seiten gab es gar nicht so viele große Ereignisse, aber das ist für New Adult normal. Geschichten wie ONE LAST SONG sollten vom Subtext und von den Beziehungen zwischen den Charakteren leben, und nicht unbedingt in erster Linie von einem aufregenden Plot. Dennoch hat diese Geschichte von der ersten Seite an eine unglaubliche Anziehungskraft und Spannung aufgebaut, die sich fast bis zur letzten Seite hält. Nicht nur die Entwicklung zwischen Julien und Riley wurde gut auf- und ausgebaut, auch Rileys und Juliens Persönlichkeitsentwicklungen waren gut durchdacht und interessant. Die eingebauten und zur Situation passenden Songtext-Passagen waren ein sehr schönes Extra.
Fazit:
Warum ist dieses Buch so viel besser als viele andere desselben Genres? So ganz genau kann ich das auch noch immer nicht sagen. Aber Fakt ist, dass ONE LAST SONG vormittags bei mir eintraf und ich noch am selben Tag die letzte Seite umgeblättert habe. Ich konnte und wollte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen, und genau das macht eine wirklich fantastische Geschichte aus. Definitiv eins der besten Rockstar-Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe.
Bewertung:
5/5