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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3486 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2024
Das Lächeln der Königin (eBook, ePUB)
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin (eBook, ePUB)


sehr gut

Seit 1913 befindet sich die Büste der Nofretete in Berlin und immer noch übt diese Büste eine besondere Strahlkraft aus. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis es Rückforderungen gab.
Der deutsche Architekt und Ägyptologe Ludwig Borchardt entdeckt diese Büste bei Ausgrabungen in Tell el-Amarna. Sie wird mit Genehmigung der ägyptischen Altertümerverwaltung nach Berlin gebracht und landet so beim Mäzen James Simon, welcher von der ägyptischen Kunst fasziniert ist. Simon ist ein erfolgreicher und angesehener Textilunternehmer, der viele soziale und kulturelle Projekte finanziell unterstützt, so auch die Grabungen von Borchardt. Er übergibt die Nofretete später der Berliner Kunstsammlung. Aber die politischen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg sind nicht einfach und setzen auch dem Juden James Simon zu.
Mir hat dieser Roman über die Büste der Nofretete und die Personen, die es ermöglichten, dass sie ans Tageslicht kam, gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und sorgt dafür, dass die Geschichte trotz der tragischen Aspekte und vieler Details interessant und spannend ist.
Mir hat dieser Roman über ein ganz besonderes Kunstwerk und ein Stück deutscher Geschichte gut gefallen. Lesenswert!

Bewertung vom 04.05.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Die Ärztin Nina fühlt sich ausgebrannt und spürt, dass sie so nicht mehr weiter machen kann. Sie kündigt und reiste mit ihrer Hündin Ayla an die Ostsee. Ayla gräbt bei einem Spaziergang menschliche Knochen aus.
Gine ist im Jahr 1936 erst vierzehn Jahre alt, als sie zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt wird und dort Schreckliches erlebt.
Die zwanzigjährige Sigrun lebt 1979 in der DDR. Sie versucht angepasst unter dem Radar der Stasi zu bleiben und doch träumt sie davon, dieser Einengung zu entkommen.
Die Autorin Tanja Weber verwebt die Handlungsstränge über drei sehr unterschiedliche Frauen, die zu verschiedenen Zeiten leben, zu einer interessanten und spannenden Geschichte. Das Cover passt hervorragend zum Buch und gibt die verschwommene Moorlandschaft im Nebel wieder. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und die Gegend am Stettiner Haff ist schön bildhaft beschrieben.
Auch die Protagonistinnen sind gut und authentisch dargestellt. Ich mochte sie alle drei, besonders aber hat mich das Schicksal von Gine berührt. Ich konnte mich gut in ihre Gedanken, Sehnsüchte, aber auch ihre Ohnmachtsgefühle hineinspüren. Aber auch die anderen Charaktere sind glaubhaft dargestellt.
Ich wollte natürlich wissen, was diese unterschiedlichen Frauen miteinander verbindet, aber erst so nach und nach werden Zusammenhänge aufgedeckt, so dass es spannend bleibt.
Mich hat diese Geschichte von Anfang an gefesselt und ich kann den Roman zur empfehlen.

Bewertung vom 30.04.2024
Die Insel des Zorns (eBook, ePUB)
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns (eBook, ePUB)


gut

Die Ex-Schauspielerin Lana Farrar lädt ihre Freunde für die Ostertage auf eine griechische Insel ein. Dann gibt es ein Unwetter, Schüsse und eine Leiche.
Der Erzähler der Geschichte ist Elliot Chase, der auch Gast von Lana Farrar war. Es wird in der Buchbeschreibung viel versprochen, doch mich konnte diese Psycho-Thriller nicht überzeugen. Eine gewisse Spannung ist schon da, aber die Geschichte ist so neu nun doch nicht. Der Erzählstil lässt sich gut lesen, ist aber manchmal auch etwas ausufernd.
Man lernt die Personen auf dieser Insel kennen. Jede scheint ihre Geheimnisse zu haben. Elliot Chase war mir überhaupt nicht sympathisch und ich konnte nachvollziehen, dass er bei den anderen nicht gut ankam. Er ist der Erzähler und so ist die Darstellung nicht gerade objektiv, denn er kann nicht alles wissen, sondern zieht Schlüsse. Auch die anderen Personen blieben für mich ziemlich blass.
Es sollten unbeschwerte Tage auf der Insel werden, doch schon bald ist zu spüren, wie die Anspannung steigt.
Auch wenn es immer wieder Wendungen gibt, so war mir doch recht früh klar, wohin die Reise geht und so konnte mich das nachvollziehbare Ende auch nicht mehr überraschen.
Ich hatte von diesem Buch mehr erwartet.

Bewertung vom 30.04.2024
Die Leiche bei der Geburtstagsfeier. Ostfrieslandkrimi
Olsen, Jan

Die Leiche bei der Geburtstagsfeier. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Gerichtsmediziner Frank Fixlmillner will seinen Geburtstag mit den Kollegen auf dem Ausflugsschiff Störtebeker feiern. Doch lange hält die gute Stimmung nicht vor, denn fast allen geht es schlecht, nachdem sie sich am Buffet gütlich getan haben. Dann entdeckt Felix Seitz, der Lebensgefährte von Kommissarin Ruth Fasan, dass am Kran des Schiffsanlegers eine Gestalt hängt. Ihr geht es gut, da sie nicht zum Essen gekommen ist und so übernimmt sie mit ihrem Kollegen Hagen Reese die Ermittlung, während die Kollegen ins Krankenhaus gebracht werden. Bei dem Toten handelt es sich um den alten Greetsieler Fischer Derek Lopper. Die Emder Kommissarin Anita Schadel will an den Ermittlungen beteiligt werden, obwohl sie Ruth scheinbar überhaupt nicht leiden kann. Derweil geht es den Patienten immer schlechter, so dass es sich wohl nicht um eine gewöhnliche Fischvergiftung handeln kann.
Dies ist bereits der elfte Fall aus der Reihe „Polizei Greetsiel ermittelt“. Dieser Krimi liest sich wieder schön flüssig und der Fall ist auch spannend.
Kommissarin Ruth Fasan und ihr Kollege Hagen Reese von der Polizei Greetsiel sind ein sympathisches Team. Ruth hat viel Erfahrung in ihrem Beruf und betrachtet ihre Fälle aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Doch dieses Mal ist sie persönlich betroffen, da es ihrem Lebensgefährten auch nicht gut geht. Hagen ist nicht immer ihrer Meinung, aber er weiß, dass er von seiner erfahrenen Kollegin viel lernen kann. Anita Schadel ist eine richtige Zicke, die Ruth ständig angiftet. Immer möchte sie informiert werden, trägt aber nicht viel zu den Ermittlungen bei. Der tote Lopper hat sich wohl mit einigen Leuten angelegt. Sein Nachbar ist nicht gut auf ihn zu sprechen und auch die Offshore-Windkraftanlage war Lopper ein Dorn im Auge. Außerdem gibt es auch noch Missgunst unter den Eignern der Ausflugsschiffe. Doch wie hängt das alles mit den Vergiftungserscheinungen zusammen?
Es dauert eine Weile bis Ruth den entscheidenden Hinweis entdeckt und Hagen lernt dann eine ganz neue Seite an seiner Kollegin kennen.
Dieser Ostfrieslandkrimi ist spannend und hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 29.04.2024
Inselnebel auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Menzel, Marlene

Inselnebel auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Ostfrieslandkrimi beginnt ziemlich schaurig. Hajo Osterkamp irrt durch den dichten Nebel, ihm ist kalt und er hat das Gefühl, nicht alleine zu sein. Am nächsten Morgen wird er in den Wattwiesen tot aufgefunden. Da Hauptkommissar Keller aus Wittmund nicht schnell genug vor Ort sein kann, übernehmen die Kommissare Anke Petersen und Reik Büttner sowie der Inselarzt Doktor Klaas Pannkok die Spurensicherung, da sonst die Flut sich den Leichnam geholt hätte. Osterkamp war kein angenehmer Mensch, daher konnte ihn niemand leiden. Aber wer hatte ein Motiv, ihn zu töten? Würgespuren an seinem Hals zeigen ein eigenartiges Muster, welches niemand zuordnen kann. Es wird keine leichte Ermittlung für Anke und Reik.
Eigentlich ist Spiekeroog ja eine ruhige und idyllische Insel, doch auch vor dieser Idylle macht das Verbrechen nicht halt. Die Autorin Marlene Menzel hat diese Insel sehr atmosphärisch beschrieben. Dabei geht es aber durchaus spannend zu.
Die Kommissare Anke Petersen und Reik Büttner sind sehr unterschiedlich, mögen sich aber und ergänzen sich auch bei der Ermittlung gut. Reik ist ein Hüne, der ruhig und nachdenklich ist. Er vergisst gerne mal sein Handy aufzuladen, aber Anke weiß genau, wo sie ihn finden kann, falls erforderlich. Sie ist eine Hamburger Pflanze, die sich aber hier auf der Insel sehr wohlfühlt. Mit Häkeln kann sie sich gut entspannen. Die Polizisten sind auf der Insel mit dem Fahrrad unterwegs, denn nur der Inselarzt ist motorisiert. Es gibt so einige Verdächtige im Umfeld des Opfers, auch wenn manchem so eine Tat eigentlich nicht zugetraut wird. Mir hat der alte Seebär Tjark gut gefallen, der seine eigene Meinung zum Täter hat.
Ich habe versucht, meine eigenen Ermittlungen anzustellen, war mir aber nie sicher, ob ich auf der richtigen Spur bin. Aber am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Ein spannender Krimi mit viel Inselatmosphäre.

Bewertung vom 25.04.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Ein Krieg hinterlässt immer viele Opfer. In diesem Roman geht es um ganz besondere Opfer, nämlich die, die aus einer Beziehung zwischen vietnamesischen Frauen und amerikanischen Soldaten entstanden sind. Sie können nicht für ihr Dasein, werden aber verachtet.
Die Schwestern Trang und Quỳnh gehen in die Stadt, um als Barmädchen zu arbeiten. So wollen sie ihre Eltern unterstützen, die hochverschuldet sind und kaum genug zum Leben haben. Wie es ihnen dort ergeht, darf die Familie nicht wissen. Trang lernt einen amerikanischen Soldaten kennen und das bleibt nicht ohne Folgen.
Phong wurde einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt. Nun möchte er mit seiner Familie in die USA auswandern, denn als Kind einer Vietnamesin und eines Amerikaners hat er es sehr schwer. Doch er erhält kein Visum, denn man verlangt einen Beweis, dass sein Vater Amerikaner ist.
Der einstige Hubschrauberpilot Dan ist ein Veteran, der auch nach vierzig Jahren immer noch unter dem Trauma leidet, das der Krieg ihm zugefügt hat. Er reist zurück nach Ho-Chi-Minh-Stadt, wo er einst die schwangere Kim zurückgelassen hat.
Dies ist ein beeindruckender Roman, der mich auch sprachlich angesprochen hat. Die Autorin beschreibt deutlich und sehr realistisch die Folgen des Krieges und was er mit den Menschen macht.
Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
Am Ende werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt.
Mir hat dieser bewegende Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.

Bewertung vom 21.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Wien 1938: Nach der Pogromnacht trifft Rachel Adler eine schwere Entscheidung. Sie will ihren 6-jährigen Sohn Samuel retten und lässt ihn mit einem Kindertransport aus dem von den Nazis besetzen Österreich nach England reisen und hofft, dass sie sich später wieder sehen. Doch es kommt anders.
Rund 80 Jahre später werden 7-jährige Anita Díaz und ihre Mutter bei der Flucht von El Salvador in die USA getrennt, da die amerikanische Regierung rigoros vorgeht. Anita kommt in ein Lager für unbegleitete Minderjährige. Sie flüchtet sich in eine Fantasiewelt.
Ich habe schon einige Romane von Isabelle Allende gelesen und sie hat mich jedes Mal mit ihren Geschichten packen können. Auch dieser ergreifende Roman hat mich wieder begeistert. Kinder sind in besonderem Maße Leidtragende, wenn die politisch Mächtigen ihre Entscheidungen treffen. Obwohl zwischen den beiden Handlungssträngen eine lange Zeit liegt, hat sich wohl nicht viel verändert.
Die Entscheidung Rachel Adlers, sich von ihrem Sohn zu trennen, zeugt von ihrer Liebe. Doch das wird nicht nur sie verfolgen. Auch ihr Sohn Samuel hat es nicht leicht. Er wird ein Leben lang darunter leiden, dass er seine Mutter nie mehr wiedergesehen hat. Die Trennung und die Ungewissheit, was mit ihr geschehen ist, belastet ihn. Genauso erschütternd aber ist auch das Schicksal der kleinen Anita, die durch gnadenlose Entscheidungen von Politikern von ihrer Mutter getrennt wird. Auch Anita kann die Trennung nicht verwinden. Glücklicherweise aber gibt es Menschen, denen derartige Schicksale nicht egal sind und die versuchen zu helfen.
Es ist ein wundervoller und berührender Roman, der zum Nachdenken anregt und den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 12.04.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


sehr gut

Die Familie Waldeck ist geschockt, als sie vom Tod Corinnas erfährt. Aber es warten weitere Überraschungen auf sie, denn Corinnas 14-jährige Tochter Hannah taucht in München auf und niemand wusste von dem Mädchen. Auch ist Isabelle verwundert, als sie erfährt, dass sie die Kaffeeplantage in Tansania geerbt hat. Sie reist nach Afrika, um auf der Plantage nach dem Rechten zu sehen. Doch dort warten eine Reihe von Problemen auf sie, aber auch eine neue Liebe, was sie zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnen kann.
Schon der Klappentext erinnerte mich ein wenig an „Jenseits von Afrika“ und ein bisschen in diese Richtung verläuft die Geschichte dann auch, obwohl die Autorin Katharina Fuchs hier auf ein Stück der eigenen Familiengeschichte zurückgreift. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Menschen, das Leben und die Landschaft in Tansania sind sehr gut und bildhaft beschrieben. Dabei driftet die Geschichte nie ins Kitschige ab.
Doris und Corinna sind Zwillingsschwestern. Während Corinnas Aufenthalten in Tansania hat sich Doris um Corinnas Villa in München gekümmert. Auch Doris‘ Tochter Isabelle, die eine erfolgreiche Architektin ist, hatte ein enges Verhältnis zu ihrer Tante. Als die Tochter von Corinna in München ankommt, nehmen Doris und Isabelle den unverhofften Familienzuwachs freundlich auf. Aber Moritz, Isabelles Bruder, ist überhaupt nicht begeistert, ganz besonders als er erfährt, dass Hannah alles erben soll, sobald sie einundzwanzig ist. Er hat wegen seiner Spielsucht erhebliche Schulden und könnte eine Finanzspritze gut gebrauchen. Er ist zwar von sich überzeugt und kann Menschen für sich einnehmen, aber er ist ein unsympathischer und sehr unangenehmer Mensch.
Über dem normalen Wahnsinn des Alltags hat Isabelle vergessen zu leben. Erst als ihr auf der Farm der Pilot einer Propellermaschine begegnet und damit eine neue Liebe, begreift sie, dass das Leben für sie noch einiges zu bieten hat.
Auf der Plantage erkennt sie, dass sie von ihrer Tante wohl ein falsches Bild hatte. Isabelle setzt sie sich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen dort ein und sorgt dafür, dass die Kinder die Schule besuchen können. Immer wieder hat sie mit Herausforderungen zu kämpfen, aber sie gibt nicht auf.
Mich hat diese Familiengeschichte gut unterhalten.

Bewertung vom 11.04.2024
Code Name Verity
Wein, Elizabeth E.

Code Name Verity


gut

Im Oktober 1943 stürzt ein britisches Flugzeug über dem besetzten Frankreich ab. Die Pilotin Maddy und die Agentin Julie mit dem Codenamen „Verity“ sind Freundinnen. Maddie kann entkommen, aber Julie wird von der Gestapo festgenommen. Ihr bleiben nur zwei Möglichkeiten, entweder freiwillig alles über ihre Mission zu verraten oder aber gefoltert zu werden. Was wird Verity tun? Wird sie ihre Freundin verraten?
Der Schreibstil ist der jeweiligen Situation angepasst, aber nicht immer ganz leicht zu lesen. Die Geschichte ist interessant, hat aber Längen und konnte mich daher nicht so recht fesseln.
Julie und Maddie sind sehr unterschiedlich und doch verstehen sie sich auf Anhieb. Maddie war schon immer an technischen Dingen interessiert und daher ist sie Pilotin geworden. Verity dagegen kommt aus einer schottischen Aristokratenfamilie und hat daher eine gute Ausbildung genossen. Sie spricht mehrere Sprachen.
Nach der Gefangennahme beginnt Verity Berichte für die Deutschen zu schreiben. Dabei lässt sie sich Zeit in der Hoffnung, dass sie damit ihrer Freundin helfen kann. Ihre Gedanken sind zwiespältig und kamen mir daher oft recht wirr vor.
Auch Maddie hält ihre Erlebnisse in berichten fest. Sie kommt bei einer französischen Familie in der Normandie unter, was aber auch nicht ganz ungefährlich ist, da sie mangels französischer Sprachkenntnisse direkt auffällt. Auch Maddie sorgt sich um ihre Freundin.
Die Geschichte spielt in einer Zeit, in der es schrecklich und gewalttätig zugeht und überall Misstrauen herrscht, da man immer mit Verrat rechnen musste. Die Freundschaft der beiden jungen Frauen ist aber sehr stark und beide sorgen sich um die andere, dennoch hätte das für mich viel stärker zum Ausdruck kommen müssen. Die Grundidee dieser Geschichte ist gut, wurde aber nicht überzeugend umgesetzt.
Kann man lesen, aber ich hatte mehr erwartet.

Bewertung vom 10.04.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Schiff der Hurtigroute von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Viele Menschen sterben dabei, auch der Reeder Thor „Store“ Falck. Seine Frau Vera und der kleine Sohn Olav werden aber gerettet. Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Sie hat sich kurz zuvor das Testament aushändigen lassen, das ebenfalls spurlos verschwunden ist. Olav macht sich Sorgen um das Erbe. Außerdem wurden Veras Memoiren vor Jahren vom Staatsschutz einkassiert. Olavs Tochter Alexandra, genannt Sasha, will die Wahrheit herausfinden, auch wenn sie damit ihrem Vater auf die Füße tritt.
Dies ist er erste Band aus der Falck-Saga-Reihe. Ich lese sehr gerne Thriller und mir hat dieses Buch gefallen, aber ich würde es eher nicht ins Genre Thriller einordnen. Der Erzählstil gefällt mir gut, auch wenn die volle Aufmerksamkeit beim Lesen gefordert ist, denn die Handlung ist komplex und die Handlungsorte und Zeiten wechseln immer wieder. Außerdem gibt es recht viele Personen, die auseinandergehalten werden müssen, doch da hilft der Familienstammbaum am Anfang des Buches.
Früher besaß die Familie Falck eine Reederei. Nun führt Olav Falck die einflussreiche Saga-Stiftung. Neben dem reichen Zweig der Familie in Oslo gibt es aber noch einen verarmten Teil in Bergen. Olav sorgt sich, dass seine Mutter das Testament geändert und die Familie in Bergen bedacht hat. So wirklich sympathisch war mir niemand in der Familie, aber genau das macht es interessant. Wie in vielen reichen Familien geht es auch hier um Macht und Geld. So kommt es auch zu Zwistigkeiten zwischen den Familienmitgliedern aus Oslo und Bergen. Jeder hat seine eigenen Interessen, die ihn antreiben. Sasha möchte die Wahrheit herausfinden und holt sich dazu die Unterstützung des norwegischer Soldaten John Omar Berg, der für den Geheimdienst gearbeitet hat und lange in einem Gefängnis im Irak gewesen war.
Zwischendurch gab es Wendungen, die mich überraschten, aber manches war auch vorhersehbar.
Mir hat diese komplexe und spannende Geschichte gut gefallen und ich bin gespannt, wie es mit den Falcks weitergeht.