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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
JD
Wohnort: 
Kevelaer

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2021
Was ist Leben?
Nurse, Paul

Was ist Leben?


ausgezeichnet

Schritt für Schritt verstehen, wie das Leben zustande kommt

Ein schlichtes, farblich harmonisches und ansprechendes Cover mit einer klaren Frage. Der Baum, der das Leben symbolisiert, weist durch seinen Wuchs auf die Form einer Zelle hin, die Grundlage des Lebens.
In fünf aufeinander aufbauenden Kapiteln erklärt Paul Nurse auf verständliche Weise die Grundlagen des Lebens. Mit einem persönlichen Touch, etwas Humor, spannenden Fakten und verständlichen, wie alltäglichen Beispielen entführt der Autor jeden Interessierten in die Welt der Biologie und des Lebens. Was macht ein Lebewesen aus, wie entwickelt sich ein Lebewesen, woraus besteht ein Körper, wie sind seine Abläufe gesteuert und wer hat wie all dies entdeckt? Fragen, die auf eine Weise beantwortet werden, dass dieses Buch nachvollziehbare Antworten für SchülerInnen, Studierende und Neugierige liefert.

Bewertung vom 02.09.2021
Der Käfig: Entkommen ist tödlich
Chick, Mike

Der Käfig: Entkommen ist tödlich


gut

Wer nicht gehorcht wird bestraft

Ein schlichtes Cover, das viel Raum für Spekulationen lässt. Sobald man sich in die Story eingelesen hat, steht allerdings fest, dass man in diesem Käfig nicht gefangen sein möchte. Wie die Hühner hält der psychisch kranke Eddie Gal seine Gefangenen und wehe sie spurten nicht, dann warten fatale Folgen auf sie. Marcus Nolte ist durch ein unglückliches Schicksal in seine Fänge geraten und hat nur ein Ziel vor Augen, zurück zu seiner kleinen Tochter. Der ehemalig drogenabhängige Vater wünscht sich nichts sehnlicher als sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken und sitzt nun in der Falle. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Wird er sich aus dem Hühnerstall befreien können und ebenso seine Mitgefangenen? Viele „Hühner“ mussten dort bereits ihr Leben lassen. Ein turbulenter Kampf gegen die verschiedenen Gesichter des gestörten Eddies. Doch wieso fängt und quält er all diese Menschen? Das Buch zeigt im zeitlichen Verlauf wie Eddie zu dem wurde der er nun ist. Die vermeintlich bodenständigen Eltern prägen ihr Kind jeweils auf ihre Weise und zeigen dabei ihr Innerstes. Ein Familiendrama mit Folgen, die nun Marcus zu spüren bekommt.
Eine Geschichte mit spannenden Abschnitten, aber auch langatmigen Schilderungen und teils unglaubwürdigen Wendungen. Das Buch traf nicht ganz meinen Geschmack, allerdings denke ich, dass es eine unterhaltsame Geschichte für Psychothriller-Fans ist.

Bewertung vom 02.09.2021
Sternflüstern
Carlin, Paula

Sternflüstern


ausgezeichnet

Eine rührende und herzergreifende Reise, die die Phantasie anregt

Bereits das Cover begeistert durch die Haptik, das Design und die Farben. Dies trifft ebenso auf den Erzählstil, die Charaktere und die Geschichte zu. Ein Buch für jeden, der schon einmal einen besonderen Menschen kennenlernen durfte, der einen gewissen Zauber im eigenen Leben hinterlassen hat. Eine Geschichte über Verlust, Abschied, Neuanfang, Freundschaft, Liebe, Leben und Freiheit. Die Erzählung umweht ein melancholischer Hauch, wodurch sie einen umso stärker berührt. Der Erzählstil ist sehr liebevoll, die Worte sind gewissenhaft gewählt und die Beschreibungen sind bildhaft. Man hat die Szenerie genau vor Augen, obwohl sie sich bei jedem Leser unterschiedlich gestalten mag, da die Vorstellungskraft gefordert wird. Geschmückt wird das Ganze durch sympathische Charaktere, die unterschiedlich, auf ihre Weise besonders und leidenschaftlich sind.
Diese Geschichte zeigt deutlich, dass jede Begegnung in unserem Leben ihren eigenen Zauber hat und Spuren hinterlässt, egal wie lange die gemeinsame Zeit andauerte. Sie hat mich verzaubert, meine Phantasie angeregt und mich zum Nachdenken gebracht. Selten wird man beim Lesen eines Buches so berührt und eine andere Welt gesogen. Dieses Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Es eignet sich zudem wunderbar dazu einem besonderen Menschen eine Freude zu machen.

Bewertung vom 15.08.2021
Noch haben wir die Wahl
Neubauer, Luisa;Ulrich, Bernd

Noch haben wir die Wahl


gut

Ein dezent kontroverses Gespräch für eine abgesteckte Zielgruppe

Frau Neubauer und Herr Ulrich müssen reden, jedoch bleibt es bei diesem Gespräch recht harmonisch und es wird geringfügig kontrovers diskutiert, da die beiden Autoren ähnliche bzw. sich ergänzende Ansichten haben. Das Cover erweckt zunächst einen kontrastreichen Eindruck, Mann - Frau, alt – jung, grau – schwarz, doch ihr Ziel ist relativ deckungsgleich. Die Klimakrise ist ein bedeutendes und hochaktuelles Thema, deren Stopp für beide Autoren wichtig sind. So unterhalten sie sich in erster Linie darüber, welche politischen Ziele verfolgt werden müssen und wo Versäumnisse und Fehler entstanden sind. Die mediale Schiene ist hierbei auch sehr von Bedeutung und die Kraft jedes Einzelnen steht eher hinten an. So finden sich in dem Buch immer wieder Schuldzuweisungen, größtenteils von Frau Neubauer, denen ich nur bedingt zustimme. Die unterschiedlichen Sichtweisen werden in dem Gespräch deutlich, auch wenn manche Fragen unbeantwortet bleiben oder ausweichend beantwortet werden. Das Buch hat teilweise den Flair einer politischen Runde mit viel Rhetorik, Fachbegriffen und gehobener Aussprache. Dies macht es meiner Meinung nach auch weniger ansprechend für die breite Masse, die bei dem Thema in meinen Augen eher die Zielgruppe sein sollte. Auch hemmen manche Formulierungen und Abkürzungen den Lesefluss und ich finde es im Allgemeinen recht anstrengend einem Gespräch schriftlich zu folgen. Als Hörbuch ist diese Unterhaltung demnach sinnvoller. Auch ein Glossar zu fachlichen Begriffen und Abkürzungen hätte meines Erachtens weitergeholfen. Besondern fielen die Unterschiede in der allgemeinen Ausdrucksweise auf. Frau Neubauer drückt sich sehr jugendlich aus und gebraucht häufig englische Ausdrücke, wovon ich eher weniger ein Fan bin. So habe ich die Passagen von Herrn Ulrich bevorzugt, da er auf mich besonnener und auch sympathischer wirkte. Die Tatsache, dass sie vegan leben, weckt für beide zusätzliche Sympathien. Störend fand ich allerdings das häufige Ansprechen der Diskriminierung von Frauen und die Macht des Patriarchats. Auch das Thema Rassismus kam nicht zu kurz. Dies sind zweifellos wichtige Themen und stehen auch mit dem Klima in Verbindung, doch mir wurde hier stellenweise zu viel Fokus daraufgelegt.
Trotz alledem greift das Buch interessante Themen auf, ist aufschlussreich und durch manch neues Hintergrundwissen informativ. Es regt zum Nachdenken an und dies ist, so denke ich, in erster Linie das Ziel dieser Veröffentlichung, welches bei mir somit auch erreicht wird. In meinem Alter, in den Dreißigern, hat man noch einmal eine andere Sicht auf die Dinge und so war es interessant die Klimaproblematik aus der Sicht einer jüngeren und einer älteren Partei zu lesen.

Bewertung vom 15.08.2021
Ein Prosit auf den Mörder / Clarissas feines Gespür Bd.1
Erlenkamp, Andreas

Ein Prosit auf den Mörder / Clarissas feines Gespür Bd.1


sehr gut

Ein Wohlfühlkrimi mit einem klassisch-britischen Touch

Ein Cover mit einem treffenden Titel und einer bildlichen Einladung ins Mosel-Gebiet wecken die Lust auf diese literarische Reise. Einladend ist ebenso die kleine Grafik zum Beginn eines jeden Kapitels. Die Kapitellängen sind durch ihre Kürze sehr angenehm und man fliegt quasi durch das Buch. Hieran ist ebenso der humorvolle, flüssige und angenehme Schreibstil beteiligt. So wird auch die Kulisse sehr bildhaft und idyllisch beschrieben und man fühlt sich in dem kleinen Städtchen an der Mosel direkt wohl. Die meisten Einwohner machen einen sympathischen Eindruck, zeigen aber auch ihre Skepsis gegenüber neuen Einwohnern. So wird Clarissa in erster Linie herzlich aufgenommen, aber auch kritisch beäugt und ausgefragt. Die adelige Ex-Kommissarin weiß mit ihrer taffen, selbstbewussten und aufmerksamen Art damit umzugehen und findet schnell Anschluss im Ort. Sie wird ungeplant Mitglied des hiesigen Krimi Clubs, der neben ihr drei weitere Mitglieder hat, die recht verschieden und auf ihre Weise sympathisch sind. Die ideale Gruppe zur Aufklärung des Mordes an dem arroganten und selbstherrlichen Opfer hat sich gefunden. Viele weitere Charaktere nehmen noch Einfluss bei der Suche nach der genauen Todesursache, dem Täter und dem Motiv. Eine vergnügliche Rätselei beginnt, deren schlüssige Lösung meiner Meinung nach nicht so leicht zu erahnen war. Gespickt durch vereinzelte spitze und humorvolle Bemerkungen ist das Buch dennoch unterhaltsam.
Insgesamt ein kurzweiliger Cosy-Crime, der an britische Klassiker erinnert und zum entspannten Miträtseln bei einem Tässchen Tee, oder auch Gläschen Wein

Bewertung vom 14.08.2021
Dich hab ich nicht kommen sehen
Resinek, Nina

Dich hab ich nicht kommen sehen


ausgezeichnet

Diesen Erzählstil hab ich nicht kommen sehen

Ein skurriles, witziges, aber auch emotionales Buch, worauf sich bei dem harmonischen Cover zunächst nicht schließen lässt.
Außergewöhnliche Charaktere laden zu einer emotionalen Achterbahnfahrt durch den Freundschafts-, Karriere- und Liebestunnel ein.
So lernt die etwas unsichere, unreife, aber auch überraschend schlagfertige Mari den bunten Familienhaufen um Tom, Alexandra, Leo und Tobi kennen. Sie nehmen sie quasi unmittelbar in ihren Kreis auf und zeigen ungeniert ihre lockere, verrückte, spendable und auch durchsetzungsstarke Seite. Ihr neuer Chef ist dagegen ein sehr strukturierter Charakter, was man von ihrer besten Freundin nicht behaupten kann. Auch ihre neuen Arbeitskollegen sind wie Tag und Nacht. Es treten in dem Buch nur allzu verschiedene Charaktere auf, die sehr für Unterhaltung sorgen und Maris Einstand in Berlin nicht langweilig werden lassen, nachdem sie vor persönlichen Problemen geflohen ist. Mari wird bei ihrem Neustart vor diverse Herausforderungen gestellt und muss ihren Weg finden und lernen eigene Entscheidungen zu treffen. Häufig wird hierbei auch ihr Gewichtsproblem angesprochen, das in dem Buch ein relativ großes Thema ist, jedoch nicht konstruktiv kritisch behandelt wird. Ansonsten ist die Story weniger ernst und stellenweise auch mit leicht schwarzem Humor gespickt. Nach etwa dem halben Buch gibt es einen Switch von der sehr humorvollen Schiene zu einer emotionaleren Ebene, die dennoch witzig und unterhaltsam bleibt.
Es ist eine Story bei der es nie langweilig wird und die beim Lesen etwas nervös, aber vor allem süchtig macht. Bei diesem unkonventionellen Liebesroman muss man darauf gefasst sein, dass er außergewöhnlich und einfach verrückt ist und von daher bestimmt nicht jedermanns Geschmack trifft. Also wer eine klassische oder gediegene Liebesgeschichte sucht ist hier leider falsch. Mich persönlich hat sie aus den Socken gehauen und ich freue mich bereits auf das nächste Buch von Nina Resinek.

Bewertung vom 13.08.2021
Sturmgepeitscht
Kleinknecht, Markus

Sturmgepeitscht


sehr gut

Ein aufregendes Rennen gegen die Zeit

Ein ansprechendes Cover mit einem treffenden Titel. So spielt ein Großteil der Geschichte an einem stürmischen Tag auf Sylt. Die Story ist von Beginn an packend und die Spannung steigert sich kontinuierlich. Der Erzählstil ist flüssig und die kurzen Kapitel ziehen beim Lesen das Tempo zusätzlich an. Etwas ungewöhnlich und auch auffällig beim Schreibstil ist der Ausdruck von Zahlenwerten, indem Worte und Zahlen gemischt werden. Dies hat dennoch keinen Einfluss auf die Erzählung.
Die Geschichte ist temporeich und hält gelegentliche Überraschungen parat. Obwohl das Ende ein wenig zu viele aufregende Ereignisse bietet, möchte man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Zudem ist es durch die Aktualität interessant, da die Möglichkeiten und Schattenseiten der sozialen Medien aufgegriffen werden. Ebenfalls finden kritische Themen wie beispielweise Sexismus ihren Platz in der Geschichte und regen ein wenig zum Nachdenken an.
Die Charaktere sind vielseitig und auch wenn manch einer zunächst Sympathien weckt, so zeigt sich nachher das wahre Gesicht. Bei manchen Charakteren ist zudem eine Entwicklung zu sehen und so entwickelt das zunächst naive Opfer eine starke, selbstbewusste Seite. Auch der Journalist Jan lernt aus seiner Unvorsichtigkeit und zeigt seine couragierte und ehrliche Art. Seine Freundin und Kollegin Charlotte hingegen ist eine taffe Frau, die sich nichts gefallen lässt.
Der Handlungsort lädt zu einer Reise auf die schöne Nordseeinsel ein und für Sylt-Fans ist auch ein wenig Lokalkolorit vorhanden. Beim Lesen spürt man direkt Fernweh, wobei es durch das beängstigende Verhalten einiger Insulaner etwas gemindert wird.
Insgesamt ist es eine neue und außergewöhnliche Story, die sehr spannend erzählt wird und von mir eine klare Leseempfehlung bekommt. Das Buch hat mich überzeugt und bekommt, nach einem kleinen Abzug aufgrund des Übermaßes an Ereignissen, von mir 4,5 Sterne.
Ich freue mich schon auf weitere Geschichten mit den Journalisten!

Bewertung vom 09.08.2021
Verloren
Morus, Liv

Verloren


ausgezeichnet

Ein Roman mit Thriller-Charakter

Ein Cover, das einerseits Sehnsucht weckt und andererseits etwas schauderhaftes an sich hat. So spielt die Story auch an einem idyllischen Setting auf einem alten Bauernhof mit einem See, an dem es zu unerwarteten Vorfällen kommt.

Hier finden sich zunächst vier alte Freundinnen mit ihren Kindern nach Jahren zusammen, zu denen noch ein Ehemann, zwei seiner Freunde, der Hofbesitzer und seine beiden Kinder treffen. Die alten Freunde, die ein trauriges Ereignis aus der Vergangenheit verbindet, haben sich seit Jahren nicht gesehen und treffen sich nun über den Jahrestag des Todes ihres damals verunglückten Freundes wieder. Doch dieses Treffen öffnet alte Wunden und bringt neue Details zum Drama ans Tageslicht. Auch werden weitere Geheimnisse gelüftet und seltsame Vorkommnisse ereignen sich. Wer steckt dahinter und welches Motiv hat diese Person? Verdächtige gibt es genügend. So muss man sich zunächst einen Überblick über alle Figuren und ihre Beziehung verschaffen. Die Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein und so reichen die Charakterbeschreibungen der Cliquenmitglieder von ruhig, fürsorglich, bodenständig, über egoistisch, rücksichtslos, dominant, bis freiheitsliebend, vergnügungs- und arbeitssüchtig. Auch die Männer sind sehr verschieden und bei den vielen unterschiedlichen Charakteren bedeutet dies nicht immer Harmonie. So geraten einzelne Figuren aneinander. Die Gründe dafür liegen nicht nur in der Gegenwart, da sie unterschiedliche Geschichten verbinden, die nicht alle offengelegt werden sollten. Einen Einblick in die Vergangenheit bieten die Tagebucheinträge einer Figur, die in der Geschichte immer mal wieder auftauchen und so weitere Informationen, aber auch Fragen liefern. Die Dynamik in der Gruppe verändert sich nach und nach und es baut sich in der Story immer wieder Spannung auf, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Der Erzählstil ist sehr angenehm zu lesen, bildhaft und flüssig. Man fühlt sich wunderbar in die Story hineinversetzt und rätselt akribisch mit, wer für die gefährlichen Ereignisse verantwortlich ist und was damals wirklich geschah. Die Abschnitte erzählen abwechselnd die Erlebnisse und Sichtweisen der Freundinnen. Die unterschiedlichen Perspektiven runden das Bild der einzelnen Charaktere und der Vorfälle ab, sodass man die Gedanken und Gefühle jeder Einzelnen im Blick hat.

Die finale Auflösung der Ereignisse ist schlüssig, überrascht und hält nicht für alle Figuren ein Happy End parat.

Ein Buch für jeden, der eine aufregende und einladende Sommererzählung sucht. Durch den tollen Erzählstil, die sich immer wieder aufbauende Spannung und das idyllische Setting, gibt es von mir eine klare Leseempfehlung..

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


gut

Wie weit würdest du gehen, um Rache zu nehmen?

Das Cover und der Titel stellen die anfängliche Story gut dar. So haben auch der Klappentext und die ersten Seiten bei mir Erwartungen geweckt, die leider nicht erfüllt wurden. Ich ging von einer geschickten Erzählung aus, die größtenteils im Setting Auto stattfinden würde und so trieb der Beginn des Buches meinen Puls in die Höhe, der sich leider mit dem Ende der Fahrt wieder beruhigte. Somit ein starker Einstieg mit viel Potential, das im Laufe des Buches leider nicht ausgeschöpft würde. Stellenweise würde ich das Buch durch die ermittlungslastigen Abschnitte eher mit einem Krimi gleichsetzen, da der Nervenkitzel meiner Meinung nach für einen Thriller nicht durchgängig ausreichte.
Der Erzählstil war flüssig und die Sätze waren kurz und verständlich formuliert. Angesprochen hat mich die knackige Kapitellänge, die durch wechselnde Einblicke in die Situationen einzelner Charaktere das Buch belebten. So verfolgte man die Story aus der Sicht des Opfers Dina, ihrer Freundinnen, ihres Mannes, dem Ermittler, einer Journalistin und dem Täter. Die einzelnen Personen blieben für mich allerdings relativ oberflächlich und man bekam nur wenige Informationen zu ihrem Leben, sodass man keinen richtigen Draht zu ihnen aufbauen konnte. Dina schien für mich naiv überhaupt erst in die Fänge des Täters geraten zu sein. Der Täter nutzte dies aus, um seine sadistische Seite auszuleben. So wurden in dem Buch brutale Details beschrieben, aber auch recht unappetitliche, sich wiederholende Aussagen beispielsweise zur Absonderung von Körperflüssigkeiten. Dies war für mich nicht sonderlich ansprechend.
Der Schluss legte das Motiv offen. Die ein oder andere Frage blieb für mich jedoch ungeklärt. Mir war die abschließende Erläuterung der persönlichen Hintergründe zu ausführlich und psychoanalytisch.
Dieses Buch lässt sich durchaus gut lesen, erfüllte allerdings nicht meine Erwartungen und bot keine übermäßige Spannung, somit Geschmackssache.