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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christiane
Wohnort: 
Bremen
Über mich: 
Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 377 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2024
Bode, Sabine

"Ich will aber Agnetha sein!"


sehr gut

Das Comedy-Sachbuch “Ich will aber Agnetha sein!” hat Sabine Bode im September 2024 gemeinsam mit dem Verlag Goldmann herausgebracht. Das lustige Cover wirkt auf mich lebendig und zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht!
Ich erinnere mich an meine ersten Berührungen mit ABBA. Ich war 8 Jahre alt und habe gemeinsam mit meiner älteren Cousine im Partykeller ihrer Eltern einen ABBA-Starschnitt geklebt. Sie hatte alle Teile und ich mußte besonders sorgfältig sein, dabei konnte ich mit den Vieren noch gar nichts anfangen.
Neugierig, wie Sabine Bode dieses Thema umsetzt, fange ich an zu lesen. Schnell finde ich in den Text und es bleibt nicht aus das ich schmunzeln muss. Die Autorin verbindet interessante, skurrile und manchmal auch völlig überflüssige Informationen über ABBA mit dem damaligen Zeitgeist, Schlaghosen, Fönfrisuren, Mottopartys, anderen Schlagerstars, ihrer Kindheit und politischen Themen. Klar ist: Sie hat viel Ahnung von ABBA und sicher sauber recherchiert.
Zügig schreite ich im Buch voran und mir wird und wird nicht langweilig. Seite für Seite freue ich mich über neue Informationen und ich denke, das ist mal etwas ganz anderes. Ein humorvolles Sachbuch über ABBA herauszubringen ist eine gute Idee. Das i-Tüpfelchen ist der unterhaltsame Schreibstil von Frau Bode, der mit dem ein oder anderen Gag garniert ist ohne dabei jemals albern zu werden.
Alles in allem präsentiert Sabine Bode in “Ich will aber Agnetha sein!” ein humorvolles Comedy-Sachbuch mit und über ABBA, das einfach gute Laune macht. Von mir bekommt die Autorin dafür verdiente vier Lesesterne.

Bewertung vom 23.09.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


sehr gut

Den Kriminalroman “Lückenbüßer” hat das Autorenduo Klüpfel/Kobr im September gemeinsam mit dem Verlag ullstein herausgebracht. Das tolle Cover macht Lust auf einen Ausflug in die Berge. Es passt gut in die Geschichte, in die Reihe und in das Genre. Es ist der dreizehnte Fall für Kommissar Kluftinger und sein Team. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Mit modernen Worten und einem humorvollen Schreibstil ist es dem Autorenduo mit nur wenigen Sätzen gelungen, meinen Geist in ihren Bann zu ziehen. “Klufti” folge ich bereits seit seinem ersten Kriminalfall und so war es mir eine Freude, ihn wieder zu begleiten. Positiv stelle ich fest, dass der Band ca. 432 Seiten hat. Für mich ist das eine angenehme Dicke. Das Buch liegt gut in der Hand und ist nicht zu schwer.
Einmal mit dem Lesen begonnen, ist es kaum noch möglich, diesen Krimi wieder aus der Hand zu legen. Geschickt hält die Autorin die Spannung in der Geschichte und lässt mich gelegentlich mal Schmunzeln. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weiter geht. Das Hauptaugenmerk des Autorenduos ist die Kandidatur von “Klufti” für das Bürgermeisteramt. Was ursprünglich als Lückenbüßer begann, beginnt ihm Freude zu bereiten. Vor allem, weil sein Nachbar und Erzrivale Dr. Martin Langhammer als Gegenkandidat antritt. Mir hat das richtig viel Spaß gemacht. Leider gerät der Krimi in den Hintergrund und ich hatte schnell die richtige Idee, wer den der Täter ist. Das Autorenduo hat mich an meiner Idee nicht zweifeln lassen und so wünsche ich mir für den nächsten Teil schlicht mehr Raffinesse für den Krimi und die Auflösung des Cliffhangers am Ende. Ich hoffe, ich muß nicht so lange warten.
Alles in allem hat das Autorenduo Klüpfel/Kobr einen spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht. Mir hat er viel Spaß gemacht. Ich habe mit ihm einige spannende Stunden ab vom Alltag verbracht und empfehle ihn gerne uneingeschränkt weiter. Von mir bekommt “Lückenbüßer” verdiente 4 Sterne.

Bewertung vom 19.09.2024
Appenzeller Abrechnung
Käser, Christian Johannes

Appenzeller Abrechnung


sehr gut

Den Kriminalroman “Appenzeller Abrechnung” hat Christian Johannes Käser im September 2024 gemeinsam mit dem Verlag atlantis herausgebracht. Das Cover macht Lust auf das Appenzeller Land.
Spannend startet die Erzählung. In einer modernen Sprache liest der Krimi sich leicht und locker. Schnell habe ich mich in die Geschichte vertieft und finde mich in der Schweiz wieder. Der Krimi startet spannend und schnell präsentiert Christian Johannes Käser die erste Leiche. Schnell ist klar, es handelt sich um Karin und Jock hatte ein Verhältnis mit ihr.
Den Kriminalroman habe ich in zwei Abschnitten gelesen. Einmal mit dem Lesen gestartet, ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Anhand von Rückblicken erzählt der Autor aus dem Leben von Karin und nutzt das Mittel der Briefe. Dadurch wird die Geschichte lebendig. Er verknüpft dies eng mit den politischen Ereignissen der Zeit und dem persönlichen Erlebnissen von Jock Kobel, der alles daran setzt, diesen Fall zu lösen.
Der Kriminalfall ist solide aufgebaut und lädt seinen Leser zum Rätseln ein. Neben spannenden Passagen gönnen mir ruhige Abschnitte zwischenzeitlich beim Lesen die notwendige Erholung. Am Ende ist der Krimi sauber gelöst und meine Fragen sind beantwortet.
Alles in allem hat Christian Johann Käser einen spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit dieser Erzählung habe ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht. Wer Lust auf ein kniffeliges Rätsel im historischen Appenzell hat, der ist hier gut aufgehoben.

Bewertung vom 15.09.2024
Bad Vöslau in Flammen
Ruhrhofer, Norbert

Bad Vöslau in Flammen


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Bad Vöslau in Flammen” hat Norbert Ruhrhofer im September 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das Titelbild passt gut in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind leicht lesbar. Es ist der vierte Band mit den Pokornys aus Bad Vöslau. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß. Ich empfehle diese gnadenlos komische Reihe von Beginn an zu lesen.
Als ich den neuen Krimi von Norbert Ruhrhofer entdeckt habe, da hat mein Herz vor Freude Rad geschlagen. Endlich Neues von den Pokornys. Toni, die beste Ehefrau von allen, und der schrecklich eingefahrene Willi Pokorny haben mit ihrer Beaglehündin Maxime längst einen reservierten Platz in meinem Krimiherzen. Völlig gespannt schlage ich das Buch auf und beginne zu lesen.
In Bad Vöslau brennt ein Hotel und in der abgebrannten Ruine findet sich ein Toter. Die Hotelbesitzer heißen Schrott und sind finanziell in einer angespannten Lage. Schnell ist von einem warmen Abriss die Rede. Die Nachbarin der Schrotts ist sich sicher, sie kennt den Namen des Täters, doch auch sie wird zum Schweigen gebracht. Die Pokornys sind gefordert und starten live und in Farbe in den bisher abenteuerlichsten Fall ihrer Ermittlerkarriere.
Schnell bin ich in die Geschichte eingetaucht. Als Schnellleser habe ich extra langsam gelesen, damit ich mehr von dem typischen Ruhrhofer-Humor habe. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben habe ich jede Zeile genossen. Den Schreibstil des Autors möchte ich mit den Worten modern und flüssig, leicht und locker, bildhaft und humorvoll beschreiben. Er ist etwas gemäßigter als in den früheren Bänden. Damit ist er massentauglicher geworden.
Herrlich amüsant sind die liebevoll ausgebauten Charaktere in Szene gesetzt. Frau Katzinger hält sich in diesem Abenteuer eher im Hintergrund und dennoch wird ihre Brille erwähnt. Die Zwatzel hat den Auftritt ihres Lebens und bei Bio-Berti möchte ich immer noch nicht einkaufen. Über das Treffen mit der Wehli freue ich mich und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit den skurrilen und leicht überzeichneten Bewohner von Bad Vöslau in Band 5. Hoffentlich muss ich nicht so lange warten.
Norbert Ruhrhofer hat mit “Bad Vöslau in Flammen” einen herrlich vergnüglichen Krimi aus Bad Vöslau auf den Büchermarkt gebracht, der einfach Spaß macht. Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen weiter, die auch bei einem Krimi auch mal lachen mögen. Wer Regionalkrimis liebt, kommt hier auf seine Kosten. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 11.09.2024
Ruhe sanft am Neusiedler See
Pellmann, Lukas

Ruhe sanft am Neusiedler See


sehr gut

Als Autor sagt mir der Name Lukas Pellmann noch nichts. Da ich gerne Kriminalromane aus dem Verlag emons: lese und immer neugierig auf neue Autoren bin, habe ich gleich zugegriffen. “Ruhe sanft am Neusiedler See” hat Lukas Pellmann gemeinsam mit dem Verlag emons: im August 2024 herausgebracht. Es ist der 3. Teil mit dem Ex-Polizisten Nikolaus Lauda. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Gespannt starte ich in den Krimi. Nach ein paar Seiten hat mein Geist in der Geschichte Fuss gefasst und ich finde mich an der Seite von Nikolaus Lauda wieder. Er wird mit einem Erbschaftstreit einer Unternehmerfamilie konfrontiert. Das Unternehmen steht kurz vor dem Konkurs und dann taucht im Keller eine mumifizierte Leiche auf.
Der Kriminalfall ist solide aufgebaut und lädt seinen Leser zum Rätseln ein. Er ist zu jeder Zeit spannend. Geschickt setzt der Autor an die richtigen Stellen unerwartete Wendungen und übertreibt damit auch nicht. Nach und nach entblättert sich beim Lesen eine fesselnde Geschichte, die mich immer tiefer und tiefer in das Buch zieht. Je weiter ich lese, desto schwieriger wird es für mich, es auch mal wieder aus der Hand zu legen. Es ist einfach viel zu spannend.
Das Spiel mit dem Namen Nikolaus Lauda hätte ich nicht gebraucht und finde es auch nicht lustig. Sehr gut gefällt mir die sanfte Atmosphäre rund um den Neusiedler See und der sorgfältige Auf- und Ausbau seiner Charaktere.
Alles in allem hat Lukas Pellmann einen spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit dieser Erzählung habe ich viele unterhaltsame Lesestunden ab vom Alltag verbracht und somit empfehle ich ihn gerne ohne Einschränkungen weiter. Von mir bekommt er verdiente 4 Lesesterne.

Bewertung vom 05.09.2024
Die Mur schweigt
Wieser, Gudrun

Die Mur schweigt


sehr gut

Den historischen Kriminalroman “Die Mur schweigt” hat Gudrun Wieser im August 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover passt perfekt zur Geschichte und in das Genre. Es ist auf den ersten Blick als historischer Kriminalroman ersichtlich.
Dies ist mein erstes Buch von Gudrun Wieser. Da ich gerne neue Autoren kennen lerne, mache ich mich neugierig ans Werk. Der Einstieg gelingt mir schnell. Ihr Schreibstil ist der Zeit angepasst und lässt sich flüssig lesen. Ein freundlicher Humor blitzt mir durch die Zeilen entgegen. Ehe ich mich versehe, finde ich mich in der Kaiserzeit wieder.
Der Gendarm Wilhelm und die Hauslehrerin Ida gefallen mir auf Anhieb. Beide wirken sofort sympathisch und es macht Spaß, ihnen durch die Zeilen zu folgen. Wilhelm hat mit seiner Vergangenheit zu tun und Ida ist sehr damit beschäftigt, ihm zu Hilfe zu eilen. Sie sucht den Täter, denn in Graz sind mehrere Menschen, die mit dem ältesten Gewerbe der Welt zu tun haben, ermordet worden. Der Bevölkerung hingegen scheint völlig klar zu sein, dass der Tod die Strafe der Sünde ist.
Einmal mit dem Lesen gestartet fällt es mir schwer, den Roman wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so lese ich die ca. 254 Seiten in drei Abschnitten.
Gudrun Wieser hat mit ihrem Regionalkrimi ”Die Mur schweigt” einen historischen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, der im Jahr 1883 in Graz spielt. Mir hat dieser Krimi viel Spaß gemacht und ich empfehle ihn gerne weiter. Von mir bekommt die Autorin verdiente 4 Lesesterne.

Bewertung vom 04.09.2024
Blutrotes Weimar
Miglar, Astrid

Blutrotes Weimar


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Blutrotes Weimar” hat Astrid Miglar gemeinsam mit dem Greifenverlag im März 2024 herausgebracht. Das Cover erinnert mich an den Vorspann im sonntäglichen Tatort. Die komplementären Farben gelb und lila lassen mich genauer hinsehen. Ich frage mich, was es mit der Frau auf sich hat, wende das Werk und beginne zu lesen. Das Buch hat ein handliches Format und lässt sich trotz kleiner Buchstaben gut lesen. Es liegt gut in der Hand und ist in viele, kurze Kapitel gegliedert. Das macht das Lesen angenehm. Die Kapitel sind nummeriert und viele sind mit einem Zitat unterlegt. Jedes einzelne ist passend ausgesucht.
Astrid Miglar kenne ich bereits aus “Die schwarze Gräfin”. Die Erzählung hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich mich gleich auf “Blutrotes Weimar” gestürzt habe. Die Autorin startet mit dem Tod von Margaux. Auf ihrer Hochzeit wird sie in der Kirche von dem herabstürzenden Jesus erschlagen. Ein Zufall? Sicher nicht! Wer schon einmal ein Buch von Astrid Miglar gelesen hat, der ahnt bereits, dass eine spannende und facettenreiche Geschichte darauf wartet erzählt zu werden. Mit einer spitzen Feder und einer ordentlichen Portion Sarkasmus lese ich von Elsbeth, der es immer schlechter geht. Ihre Chefin Margaux, die eigentlich Margot heißt, mobbt sie auf Teufel komm raus. Das geht so weit, dass Elsbeth den Freitod wählt. Das jedoch gefällt Eva ganz und gar nicht. Als Kosmetikerin im 1000schön schwört sie Rache für Elsbeth und macht sich hochmotiviert ans Werk. Sie will jeden rächen, der ihre Freundin in den Tod getrieben hat. Und das sind gar nicht so wenig.
Mit einem erfrischenden schwarzen Humor und einem Schreibstil, der Wiedererkennungswert hat, gelingt es der Autorin mit nur wenigen Sätzen, meinen Geist in die Geschichte zu ziehen. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben hat mich diese Erzählung so sehr gefesselt, dass ich die ca. 392 Seiten in drei Abschnitten gelesen habe. Wer einmal mit dem Lesen beginnt, wird Schwierigkeiten haben, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Mir ist das kaum möglich. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weiter geht.
Ähnlich wie in “Die schwarze Gräfin” fasziniert mich Astrid Miglar wieder mit ihren facettenreichen Persönlichkeiten. Die Rachegöttin Eva, Elsbeth und Margaux werden nach und nach immer plastischer, bis sie in meinem Kopf lebendig werden.
“Blutrotes Weimar” von Astrid Miglar ist eine wunderbar erfrischend bitterböse erzählte Geschichte, die mich an “Die Apothekerin” von Ingrid Noll erinnert. Mir hat dieser Kriminalroman soviel Spaß gemacht, dass ich ihn gerne weiterempfehle. Von mir bekommt er von 5 verdiente Lesesterne.

Bewertung vom 29.08.2024
Rübentod
Rosenbauer, Dagmar

Rübentod


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Rübentod” hat Dagmar Rosenbauer im Juli 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover ist kriminell gut. Es wirkt atmosphärisch düster auf mich. Der perfekt platzierte schwarze Rabe kündigt Unheil an. Das ländliche Brandenburg wird durch das Gatter und den Hof im Hintergrund betont. Die nebelige Landschaft sorgt bei mir für eine Gänsehaut. Der Titel passt perfekt zur Geschichte und ist gut lesbar. Nina Schäfer präsentiert sich mit diesem Cover wieder als Anwärterin für das Cover des Jahres.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich in die Geschichte vertieft. Der Schreibstil von Dagmar Rosenbauer liest sich leicht und locker. In einer Rübenmiete in Brandenburg wird eine verweste Leiche gefunden. Marley Leonhardt, frisch gebackene Polizeichefin in Neuruppin, benötigt dringend einen Erfolg. Leider sieht es zunächst gar nicht danach aus. Lange ist unklar, wer denn die Tote ist. Doch da ist noch Richard Said Wagner, der freigestellte Berliner Polizeisprecher. Können die beiden gemeinsam den Fall lösen?
Dagmar Rosenbauer hat ihre Haupt- und Nebenfiguren entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein und ausreichend gezeichnet. In ihren Persönlichkeiten agieren sie logisch und nachvollziehbar, das lässt sie lebendig werden. Mit Marley und Richard hat sie zwei Charaktere an den Start geschickt, die mir beide gut gefallen. Marley kämpft mit ein wenig Übergewicht und den unterschiedlichsten Anforderungen, die an sie gestellt werden. Richard kämpft mit seiner persönlichen Geschichte. Beide gefallen mir auf Anhieb. Es macht mir Spaß, den zweien durch den Krimi zu folgen.
Lange habe ich keine gute Idee, wer denn der Täter sein könnte. Dagmar Rosenbauer ist geschickt und lässt mich fleißig rätseln. Sie führt mich in die Irre und überrascht an sorgfältig ausgesuchten Stellen mit unerwarteten Wendung. Ihren Kriminalfall löst sie kurz vor Schluss auf. Meine Fragen sind beantwortet und es bleibt die Neugier auf ihr neues Werk. Ich hoffe, ich muss nicht so lange warten.
Alles in allem hat Dagmar Rosenbauer mit “Rübentod” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Von mir bekommt die Autorin für ihr erstaunlich ausgereiftes Erstlingswerk verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 25.08.2024
Tod in der Wiek
Schlennstedt, Jobst

Tod in der Wiek


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Tod in der Wiek” hat Jobst Schlennstedt im August 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das unheilvoll wirkende Cover passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar.
Von Jobst Schlennstedt habe ich schon einige Regionalkrimis gelesen. Sie haben mir alle gut gefallen. So habe ich nicht gezögert, als mir “Tod in der Wiek” in die Hände gefallen ist. Gespannt fange ich an zu lesen.
Am Ufer des südlichen Priwalls treibt eine Leiche im Wasser. Es handelt sich um einen Restaurantbesitzer. Das Lübecker Ermittlungsteam stößt auf eine zerstrittene Familie und auf viele Verdächtige. Morton Sand, Kommissar, kämpft noch mit seinem persönlichen Trauma. Er hat einen Menschen erschossen. Dann bekommt der ehemalige Ermittler Birger Andresen einen Anruf und es wird klar, das noch mehr Menschen in Gefahr sind.
Jobst Schlennstedt startet mit einem Prolog, der mir Gänsehaut verursacht. Früh präsentiert er seine erste Leiche. Der erste Verdächtige ist schnell ausgemacht und lange deutet alles darauf hin, das er es auch gewesen sein könnte. Mir ist diese Lösung jedoch zu einfach und so beschäftige ich mich mit der Suche nach dem wahren Täter. Der Autor ist geschickt. Er liefert dem Lübecker Ermittlungsteam und mir viele Hinweise. Gerne auch falsche. Er führt mich in die Irre, lässt mich neu denken und löst zum Schluss seinen Kriminalfall mit einem spannenden Showdown auf, der mir heute schon Lust auf den nächsten Band macht.
Der Schreibstil des Autors liest sich gewohnt flüssig. Er nutzt die modernen Worte und geizt nicht mit Spannung. Das Tempo ist hoch und ich bin vom ersten bis zum letzten Buchstaben voll dabei. Einmal mit dem Lesen begonnen, ist es kaum noch möglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so habe ich die ca. 288 Seiten in nur zwei Abschnitten gelesen.
Alles in allem hat Jobst Schlennstedt mit “Tod in der Wiek” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden ab vom Alltag verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 23.08.2024
Die Quokka-Insel
Vorndran, Helmut

Die Quokka-Insel


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Die Quokka-Insel” hat Helmut Vorndran im Juli 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das Titelbild mit dem Mammutbaum passt gut zur Geschichte. Der Name des Autors und der Titel sind gut lesbar.
Es ist mein erstes Buch mit Helmut Vorndran und ich bin bereits nach den ersten Sätzen von seinem feinen Humor und dem irrsinnigen Sprachwitz restlos begeistert. Der Autor zwingt mich zum langsam lesen. Normalerweise lese ich ca. 100 Seiten in einer Stunde. In dieser Erzählung habe ich 50 Seiten gelesen, damit mir auch nichts entgeht.
In der Bamberger Gegend verschwinden Menschen. Sie tauchen an anderen Stellen wieder auf. An fremden Stränden in der Südsee. Allerdings nicht im Originalzustand. Dann gibt es Tote und die Bamberger Polizei ist gefordert. Kommissar Haderlein, Lagerfeld und die Neukommissarin Kira Sünkel versuchen einem wahnsinnigen Mörder Einhalt zu gewähren.
Mit Spannung geizt der Autor nicht. Es gelingt ihm, seine Erzählung so zu gestalten, dass ich vom ersten bis zum letzten Buchstaben gebannt im Buch bleibe. Mal wechselt er den Erzählstrang, mal präsentiert er mir neue Informationen und dann versucht er mich abzulenken, was ihm durchaus auch gelingt.
Nach und nach lerne ich die Protagonisten kennen und lieben. Besonders Kira Sünkel hat es mir mit ihrer herrlichen direkten Art angetan und ich habe jede Szene mit ihr genossen. Der Dachdeckergeselle hat mich zum Schmunzeln gebracht und der kleine Alexsander hat mein Herz berührt. Dieser Krimi hat einfach alles, was eine gute Geschichte ausmacht.
Helmut Vorndran hat mit “Die Quokka-Insel” einen erstaunlich guten Krimi aus Franken auf den Büchermarkt gebracht, der einfach lesenswert ist. Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen weiter, die auch bei einem Krimi auch mal lachen mögen. Von mir bekommt der Autor verdiente 5 Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.