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Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2019
Klartext: Impfen!
Schmitz, Thomas;Siebert, Sven

Klartext: Impfen!


ausgezeichnet

Informativ, umfassen, auf den Punkt

Über das Thema Impfen wird in jüngster Zeit verstärkt debattiert und dieses Thema ist so gewaltig, dass es die Menschen spaltet.

Meine kleine Tochter wurde erst vor kurzem geimpft und auch ich stand somit vor der Problematik "Impfen". Bevor sie geimpft werden sollte, habe ich mich nie sonderlich mit dem Thema befasst. Ich wurde schon immer geimpft, mir geht es bestens und ohne Grund gibt es wohl keine Impfungen. Das war alles was ich bis dahin zum Thema impfen sagen hätte können. Doch wenn man sich auch nur ein klein wenig mehr damit befasst, wird schnell klar, dass dieses Thema reichlich Diskussionsbedarf bietet. Auf der einen Seite stehen die Ärzte und Institutionen, die allerdings allesamt von der Pharma-Industrie gekauft wurden, damit sie Propaganda für das Impfen machen, sodass die Konzerne riesige Gewinne einnehmen. Auf der anderen Seite stehen die irrationalen Impfgegner, die durch ihr asoziales Verhalten die Gesundheit der gesamten Bevölkerung aufs Spiel setzen, nur weil sie alle Fakten hinterfragen und niemandem Vertrauen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen… Was nach einer umfassenden Recherche bleibt? Jede Menge Fragen und große Ungewissheit.

"Klartext Impfen" ist ein Sachbuch, welches das heiß diskutierte Thema "Impfen" auf eine objektive Weise beleuchtet, dabei aber eine gewisse Gelassenheit wahrt. Es wird nicht nur auf die aktuell empfohlenen Impfungen und die Krankheiten eingegangen, gegen die dadurch Vorgegangen werden soll, sondern es wird auch mit vielen Vorurteilen und Argumenten der Impfgegner aufgeräumt. Für mich persönlich hat es viele meiner offenen Fragen beantwortet, und meine Verunsicherung zerstreut.

Bewertung vom 21.08.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

An einem stürmischen Tag in Kopenhagen wird die grauenvoll entstellte Leiche einer jungen Frau entdeckt. Als Hinweis hat der Mörder ein Kastanienmännchen über dem Leichnam aufgehängt. Auf diesem befindet sich der Fingerabdruck eines seit längerem verschwundenen Mädchens. Kommissarin Naia Thulin und ihr Partner Mark Hess nehmen die Fährte auf, doch schon bald taucht ein weiteres Männchen auf, sodass nun klar ist, sie müssen den Fall schnellstmöglich lösen und den Täter fassen, bevor dieser wieder zuschlagen kann.

Meinung:
Die beiden Protagonisten konnten mich vollends überzeugen. Ihre Charaktere passen gut in das Szenario und ihr Verhalten sowie die Entwicklung, die sie durchlaufen wirken rund und stimmig.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich schnell und flüssig lesen. Durch die gewählte Sprache kann der Leser sehr gut und auch sehr schnell in die Handlung eintauchen. Trotz der relativ hohen Seitenzahl schafft es der Autor, den Spannungsbogen stets aufrecht zu erhalten. Immer neue Fährten und Spuren tragen ihren Teil dazu bei. Dabei wirkt die Handlung allerdings nie extra in die Länge gezogen.

"Der Kastanienmann" ist ein sehr spannender Thriller, der den Leser sehr schnell in seinen Bann zieht. Trotz seiner gut 600 Seiten bleibt die Handlung stets spannend und aufregend und auch die Auflösung des Falls ist dem Autor sehr gut gelungen.
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Bewertung vom 22.08.2018
Der Horror der frühen Medizin
Fitzharris, Lindsey

Der Horror der frühen Medizin


sehr gut

Zeitreise zu den Anfängen der Chirurgie

Mit "Der Horror der frühen Medizin" hat es Lindsey Fitzharris auf unterhaltsame und schockende Art und Weise geschafft eine Biographie mit einem Sachbuch zu verbinden.

Die Chirurgen des 19. Jahrhunderts waren weniger Ärzte als Handwerker. Operationen fanden in, mit Schaulustigen gefüllten Sälen statt, an Hygiene wurde kein Gedanke verschwendet und da noch keine Anästhetika bekannt waren, mussten die Patienten die Operationen bei vollem Bewusstsein ertragen. Das Buch handelt von dem Leben und Wirken des Joseph Lister, welcher einer jener Chirurgen des 19. Jahrhunderts war. Er war höchst ambitioniert Lösungen für die vielen Probleme der frühen Medizin zu finden, was ihm glücklicherweise auch gelang und so ist es auch Joseph Lister zu verdanken, dass die moderne Medizin so fortschrittlich ist, wie wir sie heute kennen.

Auch wenn es sich hierbei um eine Biographie/ ein Sachbuch handelt, liest sich das Buch gut und wird auch nie trocken oder langweilig. Die Informationen sind gut recherchiert und als Quellen am Ende aufgeführt. Lindsey Fitzharris schafft es perfekt den Horror der frühen Medizin einzufangen, mit interessanten Fakten zu unterfüttern und ihn mit einer teilweise erschreckenden Detaillierung dem Leser zu vermitteln.
"Der Horror der frühen Medizin" ist ein informatives Sachbuch in biographischem Stil, das nicht nur für professionelle Mediziner, sondern auch für medizininteressierte Laien bestens geeignet ist. Es sind jede Menge interessanter Fakten enthalten, die interessant und unterhaltsam vermittelt werden. Allerdings muss ich anmerken, dass hier der Name Programm ist. So Manche detaillierte Schilderung kann schon einmal für ein flaues Gefühl im Magen sorgen.

- by valid_username

Bewertung vom 22.08.2018
Ed ist tot
McLean, Russel D.

Ed ist tot


sehr gut

Ein durchaus solider Krimi

Jen Carter ist Buchhändlerin und eine unbescholtene Bürgerin, die sich noch nie etwas zu Schulden kommen ließ. Ambitionierte Ziele wie das eigene Buch veröffentlichen oder gesünder zu Kochen hatte Jen schon öfter, allerdings bleiben diese stets unvollendet und enden unter Anderem in einem unfertigen Roman oder einem noch unbenutzten Messerset. Eben typisch Jen. Ihre Beziehung zu Ed, einem totalen Chaoten, der sich so manches Mal in zwielichtiger Gesellschaft aufhält, ist seit längerem ein ständiges auf und ab und so beschließt sie die Beziehung zu beenden. Endgültig. Und das macht Jen auch, allerdings endgültiger als ihr lieb ist, denn durch ein unglückliches Missgeschick ist Ed nun tot. Völlig neben der Spur trifft Jen eine folgenschwere Entscheidung und muss sich nun mit einer ganzen Schar von Gangstern herumschlagen.

Der Schreibstil von „Ed ist tot“ ist leicht verständlich und somit schnell zu lesen. Trotzdem aber auch sehr detailreich und lädt somit ein, vollkommen in die Welt von Jen Carter der „gefährlichsten Serienkillerin Schottlands“ abzutauchen. Jen die Protagonistin wird zunächst als völlig gewöhnliche, mittelmäßig Erfolgreiche Frau beschrieben, in deren Leben jegliche Art von Aufregung fehlt. Das einzig aufregende an ihr ist Ed. Als dieser schließlich tot ist, verdaut Jen den Vorfall meiner Meinung nach außergewöhnlich gut. Natürlich war sie nie sonderlich glücklich mit Ed, was ihr Verhalten ein wenig erklären könnte aber an so manch anderen Stellen ist Jens Kaltherzigkeit und Abgebrühtheit für mich absolut unerklärlich. Auch verlaufen die Morde (ob beabsichtigt oder nicht) etwas zu glatt für eine einstige Vorzeigebürgerin wie Jen. Auch das Ende wirkt etwas gezwungen. Natürlich muss die Geschichte genau so enden wie sie auch endet (der Charaktere und der Story willen). Von außen betrachtet wäre ein anderes Ende aber viel sinnvoller (Lebenslang mit Sicherheitsverwahrung).

„Ed ist tot“ ist ein durchaus unterhaltsamer und solider Krimi, der Spaß macht zu lesen. Auch wenn sich die Wandlung von der unbescholtenen Buchhändlerin zum abgebrühten und eiskalten Ganovenschreck für meinen Geschmack etwas zu schnell vollzieht und Jen an der ein oder anderen Stelle zu abgebrüht für das eben Geschehene ist, kommt man hier voll auf seine Kosten und ist als kurzer Krimi für zwischendurch bestens geeignet.

- by valid_username

Bewertung vom 07.07.2018
Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund
Seitz, Erwin

Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund


weniger gut

Exquisite Zutaten und spezielle Infos

„Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund“ von Erwin Seitz umfasst 223 Seiten die sich aufteilen in einen Warenkunde- und einen Rezeptteil.

Von dem Warenkundeteil bin ich etwas enttäuscht. Es zwar wird auf einen Großteil der gängigen Zutaten eingegangen allerdings werden nicht die Informationen vermittelt, die ich erwartet hätte. Anstatt Informationen zur Qualität und wichtige Informationen zur richtigen Handhabe werden historische Hintergründe und Infos zur Kultivierung der Zutaten geliefert. Zu den meisten Zutaten gibt der Autor Vertriebe oder Händler an, die mit den entsprechenden Waren in der gewünschten Qualität handeln. Das ist bei Gewürzen noch halbwegs nachvollziehbar aber ich denke jeder weiß selbst am besten wo man frische Zutaten wie Eier oder Fisch kaufen kann.

Nach dem Warenkundeteil verbleiben etwas mehr als 110 Seiten, auf denen aber leider nur 24 Rezepte festgehalten wurden, die mich jedoch auch nicht wirklich überzeugen konnten (darunter einfaches Haferflockenmüsli, Rührei mit Kräutern und 3 Salatrezepte). Zu jedem Rezept gibt es zwei mehr oder weniger appetitliche Bilder und eine kleine Hintergrundinfo rund um das entsprechende Gericht bzw. die verwendeten Zutaten. Von den Rezepten ist zwar vom Haferflockenmüsli, über Salate bis hin zu Fleisch, Fisch, Wurst und auch Süßspeisen alles dabei, allerdings leider meist nur eines oder mit Glück auch ein zweites Rezept. Auch frische und gesunde Rezepte würde ich mit naturnah verbinden, nicht aber Bratwürste mit Sauerkraut oder Blutwurst mit Kartoffelstampf.

Unter naturnahem Kochen hätte ich mir Rezepte erhofft, die mit vielen frischen und knackigen Zutaten arbeiten, die ich frisch vom Wochenmarkt und dem Bioladen oder möglichweise sogar aus dem eigenen Garten bekommen könnte. Stattdessen werden teilweise sehr spezielle Zutaten verwendet, mit denen ich sicher niemals kochen werde (Saibling-Kaviar, Safran oder Weißtannenhonig). Hinter den Zutaten sind oft Zusätze wie „vorzugsweise von Firma XY“ hinzugefügt. Eigentlich ein ganz nettes Feature, das sicherstellt, dass das Rezept am Ende genau so schmeckt, wie sich der Erfinder das Gericht vorgestellt hat, doch manchmal sind diese Zusätze sehr absurd. Ich bin mir sicher, dass der Basmati Reis trotzdem gut schmeckt, auch wenn er nicht „vom Fuße des Himalayas“ stammt.

Fazit:
Dieses Kochbuch hat mich als solches nicht wirklich überzeugt. Im Warenkundeteil werden zu viele historische Informationen zu den Zutaten gegeben und zu wenig Infos über die Güte und die richtige Verarbeitung der Zutaten. Die Rezepte sind mir allgemein zu „muffig“ für naturnahes kochen. Darunter verstehe ich Rezepte mit frischen und knackigen Zutaten, die am besten aus der Region stammen und keine Exquisiten Zutaten, die ich mir quer über den halben Erdball schicken lassen muss, damit ich sie auf Linsen oder Sauerkraut anrichten kann.

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