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Benutzername: 
Robert
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2024
Frohbold und Schneesine
Böhm, Anna

Frohbold und Schneesine


ausgezeichnet

Als ich (und meine Söhne) das Buch "Frohbold und Schneesine" aufschlug, erwartete ich eine klassische Weihnachtsgeschichte. Doch schon nach den ersten Seiten wurde klar, dass dieses Buch viel mehr zu bieten hat. Es entführt in eine Welt, in der die Weihnachtszeit durch die Augen eines Kindes in einer Patchworkfamilie erlebt wird und magische Wesen eine entscheidende Rolle spielen.

Im Mittelpunkt steht Lolika, die mit ihrem Vater die Weihnachtszeit immer auf eine ganz besondere, traditionelle Weise feiert. Ihr geordnetes Leben gerät aus den Fugen, als Papas neue Freundin Paula und ihr Sohn Freddi plötzlich bei ihnen einziehen. Während Lolika versucht, mit den neuen Familienmitgliedern und deren anderen Weihnachtstraditionen zurechtzukommen, treten Frohbold, ein Lamettaling, und Schneesine, ein Weihnachtsengel, in ihr Leben. Diese Weihnachtswesen verkörpern die unterschiedlichen Vorstellungen von Weihnachten und sorgen für chaotische, aber auch heitere Momente.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lolika erzählt, was eine tiefgehende emotionale Verbindung schafft. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Besonders Lolikas innere Konflikte und ihre Entwicklung sind authentisch und nachvollziehbar. Die magischen Wesen bringen eine humorvolle und fantastische Komponente in die Geschichte, die nicht nur Kinder begeistern dürfte. Der Schreibstil ist flüssig und anpassungsfähig, mal ernst, mal leicht und humorvoll, was das Lesen zu einem Vergnügen macht.

"Frohbold und Schneesine" ist ein warmherziges und fantasievolles Buch, das die Weihnachtszeit in einem neuen Licht erscheinen lässt. Die Geschichte ist eine liebevolle Erinnerung daran, dass Weihnachten viele Gesichter hat und das Wichtigste die Liebe und das Zusammensein mit den Menschen ist, die einem am Herzen liegen. Eine empfehlenswerte Lektüre, die gerade in der Vorweihnachtszeit Kinderaugen zum Leuchten bringen wird. Ein Buch, das zeigt, dass das wahre Weihnachtswunder in der Fähigkeit liegt, unser Herz für andere zu öffnen.

Bewertung vom 04.01.2024
Glow Kids
Kardaras, Nicholas

Glow Kids


ausgezeichnet

"Glow Kids" von Dr. Nicholas Kardaras ist ein aufrüttelndes Werk, das die dunkle Seite der Abhängigkeit von digitalen Medien bei Kindern und Jugendlichen beleuchtet. Als Leser begab ich mich auf eine Reise durch erschütternde Fallbeispiele und wissenschaftliche Erkenntnisse, die der Autor nutzt, um die tiefgreifenden Auswirkungen der Bildschirmabhängigkeit zu diskutieren. Kardaras, ein erfahrener Psychotherapeut und Suchtexperte, versteht es, seine Botschaft eindringlich zu vermitteln und den Lesenden für die verborgenen Gefahren der Technik zu sensibilisieren.

Das Buch ist beeindruckend in seiner Informationsfülle und öffnet die Augen für ein Problem, das in unserer Gesellschaft oft übersehen wird. Besonders fasziniert haben mich die neurologischen Aspekte der Sucht, die Kardaras detailliert und verständlich erklärt. Die Beispiele, die er anführt, sind zum Teil herzzerreißend und zeigen, welche drastischen Auswirkungen exzessiver Medienkonsum auf die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern haben kann.

Trotz der Stärken in der Darstellung der Inhalte hatte ich beim Lesen auch meine Bedenken. Die Fälle, die Kardaras präsentiert, neigen dazu, sehr extrem zu sein und könnten bei einigen Leser*innen eher Angst als Aufklärung hervorrufen. Obwohl ich die Dringlichkeit des Themas durchaus anerkenne, hätte ich mir eine ausgewogenere Darstellung gewünscht, die auch die positiven Aspekte der digitalen Medien und erfolgreiche Bewältigungsstrategien einbezieht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der starke Fokus auf amerikanische Verhältnisse, der die Übertragbarkeit der Inhalte auf andere kulturelle Kontexte, insbesondere auf Deutschland, einschränkt. Hier hätte ich mir eine breitere Perspektive gewünscht, die der globalen Dimension des Problems besser gerecht wird.

Dennoch ist "Glow Kids" ein Werk, das zum Nachdenken anregt und wichtige Diskussionen auslöst. Es hat mich motiviert, meinen eigenen Umgang mit digitalen Medien zu reflektieren und bewusster damit umzugehen. Ich empfehle das Buch Eltern, Pädagog*innen und allen, die mit Kindern arbeiten oder sie aufwachsen sehen. Trotz meiner Vorbehalte ist es eine wichtige Lektüre, die Licht auf ein kritisches Thema wirft, das in unserer zunehmend vernetzten Welt immer relevanter wird.

Bewertung vom 21.12.2023
Aktion Phoenix
Herzog, Christian

Aktion Phoenix


ausgezeichnet

Nach der Lektüre von "Aktion Phoenix" von Christian Herzog, hinter dem sich der deutsche Autor Ralf H. Dorweiler verbirgt, bin ich tief beeindruckt. Der historische Roman entführt uns in das Berlin des Jahres 1936, eine Zeit, die von politischen Unruhen und den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele geprägt ist.

Die Handlung, die geschickt mit den Ereignissen dieser Zeit verwoben ist, folgt mehreren fiktiven Personen, die das Leben in Nazi-Deutschland auf bewegende Weise darstellen. Hervorzuheben sind Hermann Schmidt vom Propagandaministerium, die mutige Kunststudentin Anna Kollmann aus der Widerstandsgruppe und der Zeppelin-Steward Georg Finkbeiner. Jeder von ihnen gerät auf seine Weise in ein gefährliches Netz aus politischen Intrigen und persönlichen Dramen, das mich bis zur letzten Seite fesselte.

Herzog gelingt es meisterhaft, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Die Spannung steigt kontinuierlich an, während man als Leser*in immer tiefer in die Intrigen und Geheimnisse der Handlung eintaucht. Besonders beeindruckend finde ich, dass historische Fakten und Fiktion perfekt miteinander verwoben sind, was dem Roman eine außergewöhnliche Authentizität verleiht.

Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig, so dass ich mich in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen kann. Ihre moralischen Dilemmas und die schwierigen Entscheidungen, vor die sie gestellt werden, zeigen eindrucksvoll die Komplexität des menschlichen Charakters und der damaligen Zeit.

Die Darstellung des Widerstands, die Vermischung von Fakten und Fiktion sowie die gründliche Recherche hinter dem Buch machen "Aktion Phönix" zu einem spannenden und nachdenklich stimmenden Leseerlebnis. Besonders fasziniert haben mich die verschiedenen Erzählstränge, die im Laufe der Handlung geschickt miteinander verwoben werden, und die lebendige Beschreibung Berlins während der Olympischen Spiele.

Alles in allem ist "Aktion Phoenix" ein meisterhafter historischer Thriller, der nicht nur die dunkle Vergangenheit beleuchtet, sondern auch tief in die menschlichen Abgründe und Machtspiele jener Zeit eintaucht. Ein absolutes Muss für alle, die spannende Geschichten mit historischem Hintergrund lieben.

Bewertung vom 20.12.2023
Verblüffende Zaubertricks
Küntzel, Karolin

Verblüffende Zaubertricks


ausgezeichnet

Ich habe mir vor kurzem das Kartenset "Verblüffende Zaubertricks" gekauft und muss sagen, es ist eine echte Bereicherung für unser Familienleben. Die Mischung aus Münzen-, Würfel-, Rechen- und anderen Tricks ist nicht nur unterhaltsam, sondern vor allem für Kinder ab acht Jahren auch lehrreich. Meine Kinder haben mit diesen Tricks eine kleine Zaubershow vorbereitet, die ein voller Erfolg war.

Die Anleitungen auf den Karten sind klar und verständlich, teilweise sogar mit Bildern, was das Erlernen der Tricks enorm erleichtert. Durch die Einteilung in verschiedene Schwierigkeitsgrade können sich die Kinder langsam steigern und auch für Anfänger ist etwas dabei.

Neben den klassischen Tricks erfordern einige auch etwas Bastelarbeit, was ich für eine tolle Möglichkeit halte, die Kreativität der Kinder zu fördern. Die Karten selbst sind handlich und ansprechend gestaltet, was sie auch für mich als erwachsenen Hobbyzauberer attraktiv macht :)

Was mir besonders gefällt, ist die Vielseitigkeit des Sets. Es gibt eine große Auswahl an kleinen Tricks, die in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt sind. So kann man sich gut vorstellen, für welches Alter welcher Trick geeignet ist. Außerdem sind die Karten in Kategorien wie Münz-, Tuch-, Seil- und Kartentricks eingeteilt, was die Auswahl erleichtert.

Kurzum, das Kartenset "Verblüffende Zaubertricks" hat uns nicht nur spannende Stunden beschert, sondern auch das Interesse meiner Kinder an der Zauberei geweckt.

Bewertung vom 07.12.2023
VITA
Dalcher, Christina

VITA


ausgezeichnet

Nach der Lektüre von "Vita" von Christina Dalcher bin ich tief beeindruckt von der Komplexität des Themas und der Art und Weise, wie Dalcher es umgesetzt hat. Die Geschichte handelt von Justine Callaghan, einer Staatsanwältin, die sich vehement gegen die Todesstrafe einsetzt. Sie ist mitverantwortlich für ein revolutionäres Gesetz, das besagt, dass ein Staatsanwalt, der irrtümlich ein Todesurteil verhängt, selbst mit dem Leben bezahlen muss. Diese Klausel wird für Justine zu einer schweren Bürde, als sie in einem Moment der Schwäche selbst ein Todesurteil ausspricht und später Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufkommen.

Das Buch wechselt gekonnt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und gibt Einblick in die komplexen moralischen Dilemmata, die mit der Todesstrafe verbunden sind. Besonders berührend und verstörend zugleich sind die Kapitel, die aus der Perspektive des zum Tode Verurteilten erzählt werden. Diese Passagen vermitteln ein beklemmendes Gefühl der Ausweglosigkeit und der Tragik des Justizsystems. Leider ist die Geschichte des Verurteilten aus meiner Sicht nicht ganz schlüssig bzw. die Figur extrem naiv.

Dalchers Schreibstil ist klar und nüchtern, was die schweren Themen erträglicher macht, ohne ihre Bedeutung zu schmälern. Die Charaktere, insbesondere Justine, sind tiefgründig und authentisch dargestellt, so dass die Leser*innen eine starke emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können. Insbesondere die inneren Dialoge der Hauptfigur tragen wesentlich zum Verständnis ihres Handelns, aber auch der Thematik bei.
Die Handlung ist spannend und regt zur Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens, der Schuld und der Gerechtigkeit an.

Das Buch ist ein aufrüttelndes, faszinierendes Werk, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Das Thema Todesstrafe wird mit einer Intensität behandelt, die lange nachwirkt. Auch wenn nicht alle Entscheidungen der Figuren für mich nachvollziehbar waren und die Organisation Vita eine sehr untergeordnete Rolle spielt, fand ich das Buch insgesamt sehr beeindruckend und empfehlenswert, insbesondere für Leser*innen, die sich für moralische Fragen und die Komplexität der Rechtsprechung - insbesondere der Todesstrafe - interessieren.

Bewertung vom 02.12.2023
Der Magische Fisch

Der Magische Fisch


ausgezeichnet

Im Mittelpunkt steht Tién, ein in den USA geborener Junge vietnamesischer Herkunft. Seine Verbindung zu seiner Mutter, die aus Vietnam geflohen ist, wird vor allem durch das Vorlesen von Märchenbüchern aus der Bibliothek genährt. Diese gemeinsamen Momente stellen nicht nur eine sprachliche, sondern auch eine emotionale Brücke dar, zumal Tién hofft, durch die Märchen seine Homosexualität thematisieren zu können.
Die Graphic Novel zeichnet sich durch ihre einzigartige Struktur aus, in der verschiedene Zeitebenen - Gegenwart, Vergangenheit und Märchen - durch Farbwechsel voneinander abgegrenzt werden. Diese visuelle Differenzierung hilft dem Leser, sich in den komplexen Erzählsträngen zurechtzufinden und verstärkt die Verbindung zwischen Tiéns Leben und den Märchen.
Ein weiteres Highlight ist der Zeichenstil. Er ist märchenhaft und detailreich, so dass man sich stundenlang in den Bildern verlieren kann. Die Illustrationen tragen wesentlich dazu bei, die tiefgründigen Themen wie kulturelle Identität, Familienzusammenhalt, Umgang mit Verlust und Freundschaft zu vermitteln.
Wer dieses Buch liest, erlebt eine wahre Achterbahn der Gefühle. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern regt auch zum Nachdenken an. Die Geschichten und Themen bleiben noch lange nach der Lektüre präsent.
Besonders hervorzuheben ist die sensible und vielschichtige Darstellung von Tiéns Homosexualität. Sein Umgang damit und die Reaktionen seiner Umwelt, einschließlich der Schule und seiner Familie, werden eindringlich dargestellt. Die Beziehung zwischen Tién und seiner Mutter, die von der Herausforderung geprägt ist, eine gemeinsame Sprache zu finden, ist tief bewegend.
"Der magische Fisch" ist eine beeindruckende Graphic Novel, die aufgrund ihrer Tiefe und Vielschichtigkeit besonders für Jugendliche ab ca. 14 Jahren und Erwachsene geeignet ist. Sie regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Wer Geschichten mag, die Realität und Märchen miteinander verweben und sich für die Themen Identität und kulturelle Zugehörigkeit interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 02.12.2023
Kunst? Kann ich! (Kunst für Kinder)
Seblon, Joséphine

Kunst? Kann ich! (Kunst für Kinder)


ausgezeichnet

Nachdem ich das Buch "Kunst? Kann ich!" gelesen habe, bin ich wirklich begeistert von der Idee, Kinder auf spielerische und kreative Weise an die Welt der Kunst heranzuführen. Das Buch, geschrieben von der Kunsthistorikerin Joséphine Seblon, bietet eine wunderbare Einführung in verschiedene Kunstformen - von der Höhlenmalerei bis zur zeitgenössischen Kunst. Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie das Buch die Kinder nicht nur über bekannte Kunstwerke informiert, sondern sie auch dazu anregt, selbst Kunst zu schaffen.

Die bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind klar und einfach zu befolgen und ermöglichen es Kindern, mit wenigen Materialien, die meist im Haushalt vorhanden sind, eigene Kunstwerke zu schaffen. Die Projekte sind so konzipiert, dass sie schnell auf- und abgebaut werden können, so dass kein Chaos entsteht - ein Aspekt, den ich besonders schätze.

Was dieses Buch wirklich auszeichnet, ist die Kombination aus lehrreichen Informationen über Kunst und der Aufforderung, selbst kreativ zu werden. Die Naturkunstprojekte zum Beispiel eröffnen einen ganz neuen Blickwinkel und bieten eine einzigartige Möglichkeit, Kunst zu erleben und zu schaffen.

Der Autorin ist es gelungen, ein Buch zu schaffen, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anspricht. Es bietet zahlreiche Anregungen und Ideen, die nicht nur zu Hause, sondern auch in Schulen und Kindergärten wunderbar umgesetzt werden können. Die inspirierenden Bastelanleitungen, die sich an berühmten Kunstwerken orientieren, sind eine hervorragende Möglichkeit, Kinder an Kunst heranzuführen und ihre Kreativität zu fördern.

Alles in allem ist Kunst? Kann ich!" ein inspirierendes, gut strukturiertes und äußerst anregendes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der Kinder auf kreative und unterhaltsame Weise an Kunst heranführen möchte.

Bewertung vom 02.12.2023
Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen
Becker, Carola

Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen


ausgezeichnet

"Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen" von Carola Becker erzählt die Geschichte des Schafes Mäc Mief, das am liebsten in Ruhe auf seiner Weide liegen und Gras fressen möchte. Doch als die besonderen Unterhosen seines Lieblingsmenschen Finn gestohlen werden, begibt es sich zusammen mit dem Hütehund Bonnie auf eine spannende und humorvolle Ermittlung. Die Geschichte ist geprägt von überraschenden Wendungen und führt das Ermittlerduo durch verschiedene Abenteuer.

Die Geschichte besticht durch Humor und spannende Wendungen. Sie fesselt sowohl Vorleser*innen als auch junge Leser*innen. Die Erzählweise ist bildhaft und lebendig, was das Buch besonders ansprechend macht. Die Figuren, vor allem Mäc Mief, sind liebevoll gestaltet und gewinnen schnell die Herzen der Leser. Die Mischung aus Spannung und Humor macht die Geschichte zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis für Kinder.

Die Zeichnungen im Buch sind detailreich und liebevoll gestaltet. Sie ergänzen die Geschichte hervorragend und tragen wesentlich zur Visualisierung der Handlung bei. Die schwarz-weißen Illustrationen sind ansprechend und fügen sich nahtlos in den Erzählfluss ein. Sie sind dabei nicht nur dekorativ, sondern unterstützen auch das Verständnis der jungen Leser*innen.

Fazit
"Mäc Mief und die stinkbesonderen Unterhosen" ist ein bezauberndes Kinderbuch, das durch seine humorvolle und spannende Erzählweise besticht. Die Illustrationen sind ein echter Hingucker und bereichern das Leseerlebnis. Das Buch ist ideal für junge Leser*innen, auch für Leseanfänger*innen, und bietet eine wunderbare Mischung aus Abenteuer, Freundschaft und Humor. Es ist nicht nur unterhaltsam, sondern regt auch die Kreativität und Fantasie der Kinder an. Insgesamt verdient das Buch eine klare Empfehlung und fünf Sterne für die gelungene Kombination von Geschichte und Illustration.

Bewertung vom 14.11.2023
Autismus - 15 Dinge, die dir niemand gesagt hat
Elley, Debby

Autismus - 15 Dinge, die dir niemand gesagt hat


sehr gut

Debby Elley hat zwei Söhne im Autismusspektrum. In ihrem Buch erzählt sie von ihrem Leben mit den beiden. Dabei geht sie in 15 "Tipps" auf verschiedene Themen ein. Sie tut dies immer in einer lockeren Sprache, mit vielen praktischen Beispielen, reflektiert und mit einem großen Augenzwinkern. Mit Leichtigkeit, ohne die harten Herausforderungen des Alltags zu verschweigen. Eingerahmt wird das Buch von einer Einführung, was heute unter Autismus verstanden werden kann, und einem abschließenden Plädoyer, die Perspektive der Betroffenen zu stärken.
Ich habe beruflich mit Kindern im Autismus-Spektrum zu tun und konnte feststellen, dass dieses Buch ein weiterer Puzzlestein ist, um Verständnis für das Leben dieser jungen Menschen zu entwickeln. Die Perspektive der Eltern finde ich immer sehr spannend, da sie viel intensiver mit ihren Kindern "arbeiten", als ich es als Pädagoge könnte. Insofern sind die hier beschriebenen Herausforderungen, aber vor allem auch die 'Lösungen' eine große Bereicherung. Anderen Eltern von Kindern im Autismus-Spektrum kann ein solches Buch sicherlich Mut machen, gerade kurz nach der Diagnose.
Einen Punkt Abzug gibt es für die aus meiner Sicht unzureichende Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Ergebnissen. Natürlich handelt es sich nicht um eine akademische Abhandlung, aber wenn man schon Studien zitiert, dann sollte man das auch richtig machen (Literaturangaben). Ausführungen wie, dass die Autorin irgendwo etwas gelesen hat, sich aber nicht mehr genau erinnern kann, halte ich für unzureichend. Dann hätte sie lieber darauf verzichtet. Auch die Erwähnung von Therapieansätzen ohne deren Beschreibung lässt mich etwas ratlos zurück.
Dennoch ein starkes Buch von einer starken Mutter!

Bewertung vom 13.11.2023
Club der Honks
Uhrig, Betsy

Club der Honks


sehr gut

Das Buch "Club der Honks" von Betsy Uhrig richtet sich an Leser*innen ab etwa 11 bis 12 Jahren und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Siebtklässlern, die sich an ihrer Schule in einen mysteriösen Club eintragen. Was zunächst als 'Überwachungsclub' beginnt, entwickelt sich schnell zu einer faszinierenden Geschichte über Zukunftsvisionen und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
Die Charaktere sind vielfältig und sehr realistisch in ihren Teenagerproblemen. Der Hauptprotagonist fungiert als Chronist des Clubs und verleiht der Geschichte eine amüsante Note. Die verschiedenen Persönlichkeiten in der Gruppe bringen eine interessante Dynamik in die Geschichte und ich konnte mich gut in ihre unterschiedlichen Herausforderungen hineinversetzen.
Der Schreibstil von Betsy Uhrig ist flüssig und passt aus meiner (erwachsenen) Sicht gut zur Denkweise eines Siebtklässlers. Die kurzen Kapitel machen das Buch zugänglich, besonders für junge Leser*innen. Der Wechsel zwischen Spannung, Humor und nachdenklichen Momenten sorgt für ein durchaus abwechslungsreiches Leseerlebnis.
Allerdings empfand ich die Darstellung von Jasons jüngerer Schwester Alice als etwas übertrieben und unrealistisch. Ihre Art, ihren Bruder zu schikanieren, ohne dass die Eltern eingreifen, wirkte auf mich nicht ganz authentisch. Auch die (zu) späte Einführung der pädagogischen Elemente gegen Ende des Buches hätte meiner Meinung nach früher erfolgen können. Kritisch anzumerken ist auch, dass der Realismus in der Geschichte zunehmend verloren geht. Aber das mag Jugendliche weniger stören.
Insgesamt hat mir "Club der Honks" aber recht gut gefallen. Die Geschichte über Freundschaft, Selbstvertrauen und die Auseinandersetzung mit den eigenen Unsicherheiten ist ansprechend verpackt. Die humorvollen Momente und die originelle Prämisse des Buches machen es zu einer empfehlenswerten Lektüre für junge Leser*innen, die auf der Suche nach einer unterhaltsamen Geschichte sind.