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Benutzername: 
Gisel
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 1344 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


sehr gut

Zwischen-Welten

Zwischen zwei Ländern, zwischen Gehen und Ankommen, zwischen nahen Erinnerungen und ferner Gegenwart, zwischen einem redseligen Vater und einer schweigenden Mutter: Das Mädchen ist sechs Jahre alt, als es die DDR verlässt und mit den Eltern ein neues Leben im Westen beginnt. Zurück lässt es die Großmutter, die es aufnahm, als die Eltern bei der missglückten Flucht gefasst werden und ins Gefängnis gesteckt werden. So findet sich das Kind wieder zwischen all dem, was es bisher geprägt hat und was es in der neuen Heimat erwarten wird.

Das Buch stützt sich vermutlich auf die eigenen Erinnerungen der Autorin Constanze Neumann. So erzählt das Buch von einem Leben zwischen Ost und West, auf der Suche nach Heimat, von der Zerrissenheit des Kindes wie auch das der Eltern, von Hoffnungen, die keine Erfüllungen finden. Auch wenn sich das Mädchen gut zurechtfindet und auch lernt wie die Aachener zu reden, bleibt es weiter schweben zwischen der alten und der neuen Heimat. Die Geschichte gerät zu einer spannenden Erzählung über Zwischen-Welten, die das Leben zwischen Ost und West mit sich bringt.

Dieser Bericht einer Kindheit zwischen Ost und West aus einer noch recht nahen Vergangenheit ist sehr einfühlsam geraten. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 14.06.2024
Azmina, der Golddrache / Dragon Girls Bd.1
Mara, Maddy

Azmina, der Golddrache / Dragon Girls Bd.1


sehr gut

Magische Drachengeschichte für Erstleserinnen

Azmina und ihre beiden Freundinnen Willa und Naomi treffen sich in einer magischen Welt als Dragon Girls. Sie können fliegen, glitzerndes Feuer spucken und mit den Bewohnern des Zauberwalds sprechen. Sie erhalten auch gleich eine Aufgabe: Schattenkobolde sind über den Zauberwald hergefallen und wollen die Macht an sich reißen. Nun gilt es, die Kobolde zu vertreiben.

Das Kinderbuch wendet sich an junge Leserinnen ab sieben Jahren mit viel Interesse an Magie und Drachengeschichten. Begleitet wird die Geschichte von wunderschönen Illustrationen, so dass man sich die drei Dragon Girls gut vorstellen kann bei ihrem Abenteuer im Zauberwald. Die Geschichte ist eher einfach gehalten und sehr stringent geschrieben, ich hätte mir durchaus noch mehr Hintergrund vorstellen können. In diesem Band der Erzählung steht Azmina im Mittelpunkt; ich vermute mal, dass die weiteren Bände mehr auf ihre Freundinnen fokussieren. Da wartet die junge Leserin sicher gespannt auf die Fortsetzung.

Dieses Kinderbuch für Erstleserinnen bietet eine niedliche Drachengeschichte mit einem spannenden Abenteuer. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.06.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


sehr gut

Historischer Krimi mit besonderer Atmosphäre

Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie haben sich mit Schloss Artstetten einen schönen Landsitz geschaffen. Nun soll eine Familiengruft gebaut werden. Während der Bauarbeiten wird ein toter Säugling gefunden. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch werden aus Wien zum Tatort gerufen. Sie sollen möglichst diskret herausfinden, was es mit der Kindesleiche auf sich hat. Dabei erfahren sie einige Geheimnisse, die jede Menge Zündstoff in sich bergen…

Dieser Krimi versetzt seine Protagonisten in das Österreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Buch ist bereits der zweite Band um den Polizeiagenten Pospischil, wobei man ohne weitere Vorkenntnisse in diese Geschichte einsteigen kann. Der Kriminalroman lebt von den pikanten Geheimnissen, die dieser Ort birgt, da gibt es einiges zu entdecken. Dabei entsteht eine Geschichte mit besonderem Lokalkolorit, geprägt von der Zeit, in der die Geschehnisse stattfinden. Passend dazu gibt es einige Dialoge im Dialekt, sie sind immer gut lesbar. Die beiden Ermittler sind ein gutes Team, man rätselt gerne mit ihnen mit und amüsiert sich über so manche humorvoll geschilderte Erlebnisse der beiden.

Dieser historische Krimi lebt von der Atmosphäre, in der seine Geschichte spielt. So erfährt der Leser einen interessanten Kriminalfall mit sehr viel Lokal- und Zeitkolorit. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.06.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Wochenende mit Horroreffekt

Die Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren fünf engsten Vertrauten in einem abgeschiedenen Retreat den einmillionsten Follower feiern. Es soll ein schönes Wochenende werden. Doch untergründig gibt es Geheimnisse und Spannungen. Während ein Sturm aufzieht und das Retreat völlig abgeschlossen wird von der Außenwelt, spitzen sich die Umstände dramatisch zu. Verdächtig zeigt sich hier jeder, von den Besuchern bis hin zum Hotelbesitzer und seinen Angestellten.

Es ist eine Ausgangssituation, die eigentlich ein schönes Wochenende verspricht, gibt es doch etwas zu feiern, bei dem alle Geladenen etwas dazu beigetragen haben. Doch schon bei der Ankunft der Gäste zeigt sich, dass hier nicht alles Sonnenschein ist. Nach und nach werden Geheimnisse aufgedeckt, die immer wieder eine neue Facette der Geschichte eröffnen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man kann spüren, wie das Unheil seinen Lauf nimmt. Spannend ist vor allem die Frage zum Motiv des Täters, wobei hier jeder eines zu haben scheint. Die Auflösung kam für mich nicht ganz so überraschend, man konnte gut miträtseln und so sich seine eigenen Ermittlungen zusammenreimen. Dabei gerät man immer mehr in den Sog der Geschichte und mag das Buch erst wieder nach der vollständigen Lektüre weglegen.

Mich hat die Geschichte sehr zum Miträtseln animieren können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.06.2024
Der ehrliche Finder
Spit, Lize

Der ehrliche Finder


sehr gut

Intensiv und bewegend

Tristan und Jimmy haben sich zu Freunden zusammengefunden, seit Tristan vor einem Jahr in Bovenmeer angekommen ist. Mit seiner Familie war er auf der Flucht gewesen vor dem Krieg im Kosovo, zu Fuß durch ganz Europa bis nach Belgien. Während Jimmy seinem Freund hilft beim Erlernen der Sprache und beim Lernstoff im Unterricht, ist er gleichzeitig fasziniert von der großen Familie seines Freundes, die ihm Halt und Geborgenheit bietet. Nun aber soll die Familie ausgewiesen werden. Jimmy darf zum ersten Mal bei Tristan übernachten, und dabei entsteht ein Plan, der dazu führen soll, dass die Familie Ibrahimi in Bovenmeer bleiben kann.

Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Das Buch erzählt aus der Sicht des Drittklässlers Jimmy, mit seiner Sicht auf die Welt. Diese Perspektive ist so nahe am Geschehen dran, dass man fast selbst mittendrin im Geschehen ist. Schnell ist man im Sog der Geschichte, bis man innehält am Ende des Buches, sprachlos hat es mich hinterlassen. Mehr erscheint mir nicht möglich zu schreiben ohne zu spoilern. Diese Geschichte verdient es unbedingt, gelesen zu werden!

Dieses schmale Büchlein komprimiert seine Geschichte auf das Wesentliche, kein Wort ist zuviel, keines zu wenig. Es hinterlässt den Leser sehr nachdenklich, der Inhalt hallt noch eine Weile nach. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.06.2024
Sturmmädchen / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.3
Benkau, Jennifer

Sturmmädchen / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.3


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung um die magische Welt von Ventusia

Während Fiona und ihre Freunde weiterhin Ausschau halten nach Prinzessinnen aus Ventusia, die in unserer Welt adoptiert wurden, versucht Sophie es recht erfolglos, ihrer Adoptivmutter alles recht zu machen. Doch dann entschließt Sophie sich, nicht nur ihre Frisur zu verändern, sondern zu sich selbst zu stehen. Ihr ist die besondere Verbindung zwischen Menschen und Tieren, und deshalb kann sie sich mit dem Reitunterricht in ihrem Reitstall nicht mehr zurechtfinden. Ein unbekannter schwarzer Hengst taucht im Reitstall auf, und Sophie ahnt, dass es mit ihm eine besondere Bewandnis hat. Und richtig, dieses Pferd wird sie nach Ventusia bringen, wo sie wie alle anderen Prinzessinnen am Pferderennen teilnehmen soll.

Das Buch ist bereits der dritte Band der Geschichten um die magische Welt von Ventusia. Wer die bisherigen Bände kennt, ist schnell wieder im Geschehen drin, denn Sophie ist bereits die dritte Prinzessin, die gefunden wird. Doch man kann das Buch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen, denn alles Wichtige wird im Verlauf der Geschichte ganz nebenbei erklärt. Es ist spannend zu lesen, wie Sophie sich in Ventusia zurechtfinden lernt, wie sie und ihr Seelenpferd sich finden. Als weiterer bedeutender Handlungsstrang sind die Vorbereitungen auf das Pferderennen sowie die Veränderungen in Ventusia von Bedeutung. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar, man kann durch das Buch einfach durchfliegen, weil man unbedingt wissen will, was noch geschieht. Die Prinzen und Prinzessinnen von Ventusia haben sich in Freundschaft zusammengefunden, sie haben alle unterschiedliche Temperamente und ergänzen sich untereinander und mit ihren Seelenpferden. Und wer dachte, das ist nun der dritte Aufklatsch der bisherigen Geschehnisse, wird überrascht von einer völlig unerwarteten Wendung.

Mich hat das Buch bestens unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle für alle pferdebegeisterten Mädchen ab 10 Jahren. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 10.06.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


ausgezeichnet

Keine normale Familie

Bergljot hat seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern. Der plötzliche Tod des Vaters löst einen Streit aus, der zunächst wie ein banaler Erbstreit aussieht. Doch für Bergljot geht es um eine jahrzehntelang verdrängte Wahrheit. Sie nimmt den schweren Weg und steht ein für diese Wahrheit, auch wenn sie dafür hart kämpfen muss in ihrer Familie.

Das Buch erzählt die Geschichte einer Frau, die nach Jahren des Nichtgehörtwerdens mit Vehemenz dafür eintritt, gehört zu werden. Das gelingt ihr nicht auf Anhieb. Auch braucht es eine Weile, bis der Leser den Hintergrund ihres Verhaltens erfährt. Denn Bergljot erscheint in vielem recht schwatzhaft, wie sie ihre Geschichte erzählt, sie teilt jeden ihrer Gedanken mit dem Leser, so dass es nicht immer einfach ist, beim Wesentlichen zu bleiben. Doch sie braucht dies vermutlich, um die Ungeheuerlichkeit ihrer Geschichte überhaupt erzählen zu können, um Kraft und Mut aufzubringen, dies gegen die Widerstände in ihrer Familie zu erzählen. Damit durchbricht sie die von den Eltern, vor allem der Mutter inszenierten „Aufführung einer glücklichen Familie“ (ebook S. 143) und beharrt darauf, dass ihre Familie keine normale Familie ist. Der Roman ist harte Kost, gerade weil der Leser immer ganz nah bei Bergljot bleibt, während der gesamten Geschichte, und mit ihr zusammen die vielen Tiefen ihres Lebens aufrollt.

Auch wenn die Geschichte nicht einfach zu lesen ist, geht sie doch sehr unter die Haut, erzählt sie so viele Facetten zu den Themen Inzest und Verwicklungen einer dysfunktionalen Familie, dass ich das Buch unbedingt weiter empfehle. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 10.06.2024
Der Nachtläufer
Fossum, Karin

Der Nachtläufer


sehr gut

Speziell

Die Polizei wird zu einem Toten gerufen, der junge Meidel Jonsson hat seinen Großvater morgens tot aufgefunden. Der junge Mann ist getrieben von Angst, denn demnächst wird sein Vater aus dem Gefängnis zurückkehren, und der steht für das Böse schlechthin. Zur selben Zeit wird die Polizei zu einigen Fällen gerufen, in denen die Bewohner einer norwegischen Kleinstadt nachts jemand an ihrem Bett stehen sehen, der mit der Waffe auf sie zielt… Drei Menschen haben diese Überfälle bereits überlebt, doch wann wird der erste sterben? Kommissar Eddie Feber muss das Rätsel darüber noch vor dem ersten Mordfall lösen…

Der Nachtläufer wird er genannt, der rätselhafte Unbekannte, der seine Opfer des Nachts im Bett bedroht. Doch wer dahinter steckt, ahnt niemand von der Polizei, er sucht sich seine Opfer sehr willkürlich aus. Kann die Polizei ihn überhaupt fassen, wenn er so gar keine Hinweise auf sich selbst hinterlässt? Eine spannende Frage, die den Roman stetig vorantreibt. Die Nebenhandlungen lockern die Geschichte humorvoll auf, man erfährt recht viel aus dem Privatleben des Kommissars, dessen Ehefrau Kriminalromane schreibt und ganz nebenbei bei ihrem Ehemann abklopft, ob die oder jene Kriminaltat Sinn macht oder nicht. Im Gegensatz zum Kommissar weiß der Leser, wer der Täter ist, erhält er doch Einblick in dessen Gedanken. Und doch habe ich sehr lange gerätselt nach seinem Motiv, so richtig überzeugend wollte das für mich nicht sein. Will dieses Buch eher Kriminalroman sein oder vergnüglich? Auch das kann ich nicht so richtig beantworten nach der Lektüre dieser Geschichte. Eigenartig, ja sonderlich sind auf jeden Fall die Charaktere des Buches, jeder für sich ein bisschen skurril und manchmal auch recht schräg.

Diese Geschichte ist recht speziell geraten, sie strahlt aber einen besonderen Reiz aus, der mich durch die gesamte Erzählung trug. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.06.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


ausgezeichnet

Eine besondere Familiengeschichte

Issa sitzt im Flugzeug nach Douala, denn ihre Mutter fürchtet um das Leben ihrer schwangeren Tochter. Deshalb soll sie in Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, den heilsamen Weg der Rituale gehen. Doch während Issa in Frankfurt zu schwarz ist, ist sie in Buea zu deutsch. Issas Besuch bei ihrer Herkunftsfamilie gerät zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte.

Gekonnt verwebt die Autorin Mirriane Mahn das Leben der Frauen in fünf Generationen miteinander – und mit der Geschichte des Landes Kamerun seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit Issa erlebt der Leser das Eintauchen in die Rituale der Bevölkerung von Kamerun, so befremdlich für den deutschen Anteil in Issas Leben, so vertraut durch die Geschichte ihrer Vorfahrinnen in diesem Land. Der Autorin, selbst in Kamerun geboren und in Deutschland aufgewachsen, gelingt es, einfühlsam Issas Geschichte zu erzählen und dabei authentisch in jeder erzählten Szene zu bleiben. Issa reift dabei zu einer Frau, die zu sich selbst findet und so ihr Schicksal in die eigene Hand nimmt.

Dieses bemerkenswerte Debüt der Autorin möchte ich unbedingt weiter empfehlen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 07.06.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Romanbiografie einer begabten Wissenschaftlerin

Rosalind Franklin ist eine brillante Wissenschaftlerin. Doch in Großbritannien ist nach dem Krieg die Welt der Wissenschaften männlich dominiert. Etwas mehr Freiheit findet sie in Paris, dennoch kehrt sie bald wieder nach Hause zurück. Sie erhält den Auftrag, das Geheimnis der menschlichen DNA zu entschlüsseln. Schnell arbeitet sie sich in dieses für sie neue Arbeitsfeld ein. Doch einer ihrer Kollegen, der sich an diesem Feld bereits erfolglos versuchte, verweigert ihr die kollegiale Zusammenarbeit und legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Und so kommt es, dass sie die nötige wissenschaftliche Arbeit erledigt, drei Männer aber für ihre Ergebnisse geehrt werden…

Das Buch ist bereits das fünfte in Marie Benedicts Reihe über „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte einer brillanten Forscherin, die sich in einer von Männern dominierten Welt der Wissenschaften durchzusetzen versucht. Dass sie dabei vorsätzlich von Männern um ihren Erfolg gebracht wurde, ist wenig bekannt. Als Frau und als Wissenschaftlerin war sie mir schnell sympathisch beim Lesen, mehrmals fühlte ich die Wut in mir, wie wenig Respekt ihr die meisten Männer in ihrem Umfeld entgegenbrachten. Die Autorin verwebt hier die eher wenigen bekannten Fakten zu einer spannenden Romanbiografie. So hätte das Leben der Forscherin tatsächlich verlaufen können. Dabei lässt die Autorin ihre Wissenschaftlerin selbst aus ihrem Leben erzählen. Die wissenschaftlichen Hintergründe ihrer Arbeit werden so erzählt, dass man das Buch auch ohne weitere Kenntnisse der Materie verstehen kann. Das Ende des Buches kam mir dann aber sehr abrupt vor, die Geschichte taucht für mein Empfinden zu wenig in die emotionale Welt der Forscherin ein.

Diese Romanbiografie einer verkannten Wissenschaftlerin hat mir eindrücklich gezeigt, wie schwer es eine begabte Frau in einer männlich dominierten Wissenschaftswelt hatte (und vielleicht auch heute noch hat…). Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.