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Ann-Katrin
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Enger

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Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 15.06.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (2 Audio-CDs)
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (2 Audio-CDs)


sehr gut

Agneta hat sich schweren Herzens von ihrer Familie losgesagt, um in Stockholm ein freies Leben als Malerin zu führen. Ihre Familie hieß diesen Schritt nicht gut. Nun wird sie durch ein Telegramm ihrer Mutter nach Hause gerufen. Dort erfährt sie, dass ihr Vater bei einem Brand ums Leben kam. Sie soll nun sein Erbe antreten und Gutsherrin des Löwenhofs werden. Obwohl ihre Träume andere sind, nimmt sie die Aufgabe an und stellt sich der Pflicht und Familientradition.

„Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ist der Auftakt einer dreiteiligen Familiensaga. Das Buch spielt 1913 in Schweden. Corina Bomann hat die Verhältnisse zur damaligen Zeit glaubhaft und authentisch dargestellt. Ich habe mich gut in die Zeit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts hinein versetzt gefühlt.

Der Einstieg in das Hörbuch gelang mir mühelos. Der Hörer ist sofort mitten im Geschehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Agneta erzählt. Als Hörer erhält man so gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die junge Frau ist eine sympathische Protagonistin, zu der ich schnell einen Zugang gefunden habe. Ich konnte mich gut in sie hinein versetzen, ihre Situation nachempfinden und mit ihr fühlen. Die Handlung war stellenweise ein wenig vorhersehbar, aber das hat mich eigentlich überhaupt nicht gestört. Sie konnte mich dennoch überzeugen.

Nora Jokhosha hat mir als Sprecherin sehr gefallen. Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht. Ich habe ihrer angenehmen Stimme gern zugehört. Ihre Stimme und ihre ansprechende, gefühlvolle Art, mit der sie die Geschichte vorträgt, passten sehr gut zum Erzählten. Sie schaffte es, mich mitzureißen und völlig in Agnetas Welt abtauchen zu lassen.

Mit dem Hörbuch „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ konnte mich Corina Bomann mal wieder begeistern. Wie auch schon die anderen Hörbücher, die ich bisher von der Autorin gehört habe, hat auch dieses mir sehr gefallen. Agnetas Geschichte zog mich schnell in ihren Bann, fesselte mich und unterhielt mich sehr gut. Ich freue mich schon sehr auf die beiden Folgebände der Familiensaga und bin gespannt, wie es den Bewohnern des Löwenhofs ergehen wird und mit welchen Schwierigkeiten sie es zu tun bekommen werden.

Bewertung vom 05.06.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


sehr gut

In Orïsha lebten einst viele Magier. Auch Zélies Mutter war eine davon, bis zu der Nacht an der die Magie verschwand und ihre Kräfte versiegten. In dieser Blutnacht ließ der machthungrige König alle Magier töten, darunter auch Zélies Mutter. Nun hat das Mädchen die einmalige Chance die Magie zurückzubringen. Ihre Mission verlangt ihr und ihren Begleitern alles ab. Sie muss ihren Feinden, besonders dem Kronprinzen von Orïsha, der mit aller Macht versucht zu verhindern, dass die Magie zurückkehrt, immer einen Schritt voraus sein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Zélie, der Königstochter Amari und dem Kronprinzen Inan erzählt. So ergibt sich für den Leser ein umfassendes Gesamtbild, da man durch Zélie Einblicke in die Welt der Magier, den Maji, und deren Nachkommen, und durch Amari und Inan in die Sichtweise des Königshauses bekommt. Außerdem sorgen die Perspektivwechsel für eine rasante Geschichte, sowie für den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Spannung.

Zélie ist eine Devîné. Devînés zeichnen sich äußerlich durch dunkle Hautfarbe und weiße Haare aus. Sie verfügten vor der Blutnacht über magische Begabung. Nun handelt es sich bei ihnen um eine Minderheit, die von der Bevölkerung verachtet und unterdrückt wird. Die siebzehnjährige Zélie ist ein starker, kämpferischer Charakter, der häufig etwas unüberlegt und vorschnell handelt. Im Großen und Ganzen war sie mir sympathisch, auch wenn ich ihre Taten und Gedankengänge nicht immer nachvollziehen konnte oder mochte.
Amari, die Tochter des Königs, bricht aus ihrem Leben aus. Zunächst erscheint sie als unsicheres, verwöhntes Prinzesschen. Im Verlauf der Handlung macht sie die größte Verwandlung durch. Amari war mein Lieblingscharakter in diesem Buch, weil sie über sich hinausgewachsen ist und man immer das Gefühl hatte, dass sie sich dabei selbst treu geblieben ist.
Inan, der Kronprinz ist seinem Vater treu ergeben und will mit aller Macht verhindern, dass die Magie zurückkehrt. Er war mir von Anfang an unsympathisch. Er ist wankelmütig und bleibt sich selbst nicht treu.

Der Einstieg in die Geschichte war ein wenig holprig, da man in die fremde Welt einfach hineingeworfen wird und sich zunächst einmal zurechtfinden muss. Die anfänglichen Schwierigkeiten legten sich zwar schnell, dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Beschreibungen oder Erklärungen gewünscht.
Die Handlung nahm schnell an Fahrt auf. Die Seiten flogen nur so dahin. Ein Ereignis jagte das nächste. Atemlos verfolgte ich das Geschehen. Es war mir oft unmöglich aufzuhören und das Buch zur Seite zu legen.
Trotz aller Spannung gibt es auch kleinere Kritikpunkte. An einigen Stellen verlief mir alles ein wenig zu glatt. Einzelne Szenen wurden mir ein wenig zu schnell abgearbeitet. Beides führte dazu, dass man manchmal das Gefühl hatte, dass die Handlung nicht ganz ausgereift ist oder die Autorin etwas zu viel gewollt hat. Außerdem gab es ein paar inhaltliche Details, die sich mir von der Logik her nicht erschlossen haben und weiteren Erklärungen bedurft hätten.
Das offene Ende lässt einen zwar ein wenig ratlos zurück, macht aber neugierig auf den zweiten Band.

Die erst 24-jährige Tomi Adeyemi hat mit diesem Jugendbuch ein tolles Debüt vorgelegt. „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ ist ein toller Trilogieauftakt. Die Handlung ist kurzweilig, unterhaltsam und spannend. Trotz kleinerer Kritikpunkte schaffte die Autorin es, mich mitzureißen und so sehr zu fesseln, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was Zélie, Tzain und Amari im zweiten Band erleben werden und wie sich ihr Weg weiterhin gestaltet.

Fazit: Ein trotz kleinerer Kritikpunkte gelungener Trilogieauftakt

Bewertung vom 22.05.2018
Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5
Hülsmann, Petra

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5


sehr gut

Kurz vor den Sommerferien erhält Lehrerin Annika die Hiobsbotschaft. Nach den Ferien darf sie nicht weiter an ihrer Traumschule in einem Hamburger Elbvorort unterrichten, sie wird an eine Brennpunktschule in einem Hamburger Problembezirk versetzt. Ihre neuen Schüler sind nicht sehr am Lernen interessiert und die Teilnehmer der Musical-AG, die Annika ins Leben gerufen hat scheinen völlig talentfrei zu sein. Sie gibt aber nicht auf und bittet Tristan, ihre große Jugendliebe, der inzwischen Theaterregisseur ist, um Hilfe. Von nun an hat es Annika nicht nur mit dem Chaos ihrer Schüler zu tun.

Mit einem lockeren, schwungvollen Schreibstil erzählt Petra Hülsmann Annikas Geschichte aus der Ich-Perspektive. Der Charakter der Protagonistin ist sehr lebendig gezeichnet. Auch wenn mir Annika zwischendurch auch mal auf die Nerven ging, war sie eine sympathische Protagonistin, in die ich mich gut hinein versetzen und deren Gefühle ich nachempfinden konnte. Es war schöne ihre Veränderungen im Verlauf der Handlung mitzuerleben. Auch den übrigen Charakteren haucht die Autorin Leben ein, indem sie jedem einzelnen eine ganz eigene Art samt Ecken und Kanten verpasst. Neben den toll gezeichneten Charakteren lebt die Geschichte von viel Wortwitz, Situationskomik und spritzigen Dialogen.

Auch Knut, der sympathische, leicht verschrobene Taxifahrer, der bisher in jedem Buch von Petra Hülsmann eine mehr oder weniger große Rolle spielte, ist diesmal wieder Teil der Geschichte. Wie immer habe ich mich gefreut von ihm zu lesen.

Die Protagonistin Annika ist leidenschaftliche Bäckerin. Am Ende der Geschichte ist eines ihrer Rezepte abgedruckt. Ich habe es bereits ausprobiert. Die Muffins sind sehr lecker!

Ich habe alle Bücher von Petra Hülsmann gelesen und jedes hat mich wieder auf’s Neue begeistert. Auch „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ bildet hier keine Ausnahme. Es handelt sich wieder um einen tollen, kurzweiligen Roman, der mich schnell in seinen Bann zog. Ich habe mich während der gesamten Handlung gut unterhalten gefühlt, musste oft schmunzeln oder sogar lachen, hatte aber auch mal Tränen in den Augen. Einzig die Protagonistin konnte mich nicht immer überzeugen. Sie war ein wenig schwächer als die der Vorgängerbücher. Aber dies tat dem Lesevergnügen kaum einen Abbruch.

Alles in allem ist auch dieses Buch wieder sehr lesenswert und ich freue mich auf weitere Bücher von Petra Hülsmann.

Bewertung vom 17.04.2018
Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


ausgezeichnet

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In den Stollen wurde bei Kontrollgängen eine Leiche gefunden. Bauers katholsicher Amtskollege Rüdiger Vaals, der eigentlich die Beamten vor am Tatort betreuen sollte, ist beim Anblick der Leiche mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Kennt Vaals den Toten wohlmöglich? Hat dieser etwas mit seiner Vergangenheit zu tun? Martin Bauer macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Bei „Tiefer denn die Hölle“ handelt es sich um den zweiten Fall für den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Da es sich sowohl bei diesem Buch, als auch beim Vorgänger, um abgeschlossene Fälle handelt, kann man dieses Buch auch lesen ohne den ersten Band zu kennen. Für die Informationen zum Privatleben des Pfarrers wäre es nicht schlecht, den Vorgänger zu kennen, unbedingt nötig ist es aber auch nicht.

Schon im ersten Buch hat mir der Ansatz einen Polizeipfarrer mehr oder weniger die Ermittlungsarbeit durchführen zu lassen sehr gefallen. Auch diesmal hat dies wieder sehr gut funktioniert. Martin Bauer ist ein sympathischer Protagonist, der seine Arbeit sehr mag und sehr ernst nimmt. Seine Sorge um seinen Kollegen Monsignore Vaals ist glaubhaft dargestellt. Ich finde es toll, dass er alles daran setzt, dem Gerede des Geistlichen im Rettungswagen einen Sinn zu geben und ihn zu „retten“.

Der Schreibstil, den die Autoren Peter Gallert und Jörg Reiter gewählt haben, hat mir gut gefallen. Der Text ist flüssig geschrieben, im gut verständlich und lässt sich flott lesen. Der Plot ist logisch aufgebaut und das Ende schlüssig.

Wie auch schon beim Vorgänger „Glaube Liebe Tod“ handelt es sich bei „Tiefer denn die Hölle“ um einen sehr gelungenen, spannenden Kriminalroman, dessen Handlung mich überzeugt konnte und der besonders im letzten Teil zu fesseln vermochte. Die Geschichte hielt einige Überraschungen bereit. Die Auflösung am Ende war für mich nicht vorher zu sehen.

Fazit: Ein toller zweiter Band um den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 29.11.2017
Winterengel
Bomann, Corina

Winterengel


ausgezeichnet

Nach dem Tod des Vaters stehen Anna Hertel, ihre Mutter und ihre Schwester vor dem Nichts. Die Familie verliert ihre Glasbläserei im Schwäbischen Wald und Anna muss nun als Aushilfe bei einem Glasbläser im Nachbarort arbeiten. Um das Familieneinkommen etwas aufzubessern, fertigt Anna abends kleine Glasengel an, die sie auf dem Markt zum Verkauf anbietet. Eines Tages erhält sie eine überraschende Nachricht: Die englische Königin, Queen Victoria, zeigt Interesse an Annas Engeln und lädt die junge Frau nach England ein. Mit John, dem Diener eines englischen Lords, tritt Anna eine aufregende Reise an, die ihr Leben verändern wird.

Das Buch spielt im Winter 1895. Corina Bomann hat die Verhältnisse zur damaligen Zeit glaubhaft und authentisch dargestellt. Ich habe mich gut in die Zeit Ende des neunzehnten Jahrhunderts hinein versetzt gefühlt.

Der Einstieg in das Hörbuch gelang mir mühelos. Der Hörer ist sofort mitten im Geschehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna erzählt. Als Hörer erhält man so gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die junge Frau ist eine sympathische Protagonistin, in die ich mich gut hinein versetzen und mit ihr fühlen konnte.

Zunächst war ich ein wenig enttäuscht, dass dieses Hörbuch nicht, wie die anderen, die ich von der Autorin bisher gehört habe, von Elena Wilms gelesen wird, aber Anne Abendroth macht ihre Sache ebenso großartig. Ich habe ihrer angenehmen Stimme gern zugehört. Ihre Stimme und ihre ansprechende, gefühlvolle Art, mit der sie die Geschichte vorträgt, passten sehr gut zum Erzählten. Sie schaffte es, mich mitzureißen und völlig in Annas Welt abtauchen zu lassen.

Das Hörbuch „Winterengel“ von Corina Bomann konnte mich, wie auch schon die anderen, die ich bisher von der Autorin kenne, wieder einmal begeistern. Annas Geschichte zog mich schnell in ihren Bann, fesselte und verzauberte mich. Anne Abendroth machte diese wirklich schöne Geschichte zu einem tollen Hörerlebnis.

Bewertung vom 16.11.2017
Origin / Robert Langdon Bd.5
Brown, Dan

Origin / Robert Langdon Bd.5


sehr gut

Milliardär und Zukunftsforscher Edmund Kirsch hat eine, nach eigener Aussage, bahnbrechende Entdeckung gemacht, die angeblich Auswirkungen auf alle Weltreligionen haben soll. Er enthüllt diese vor drei der bedeutendsten Kirchenvertreter. Diese sind entsetzt. Kirschs angekündigte Präsentation ruft Gegner auf den Plan, die mit allen Mitteln versuchen, deren Veröffentlichung zu verhindern. Robert Langdon, Symbolforscher und ehemaliger Lehrer Kirschs setzt alles daran, das Geheimnis um die Entdeckung seines Schülers zu lüften.

Nach „Illuminati“, „Sakrileg“, „Das verlorene Symbol“ und „Inferno“ ist „Origin“ das fünfte Buch um Symbolforscher Robert Langdon.

Ich mag den Schreib- und Erzählstil von Dan Brown sehr. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Handlung ist logisch aufgebaut und in sich schlüssig. Der Einstieg gelang mir mühelos. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen. Es wird früh Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt. Dan Brown versteht es, wie kaum ein anderer, den Leser mitzureißen und auf falsche Fährten zu locken, die Spannung konstant hoch zu halten und immer wieder Spannungsspitzen und Überraschungsmomente einzubauen. Einzig die Passagen, in denen über Edmund Kirschs Präsentation berichtet wurde, fand ich etwas langatmig Die Vortragsweise und die Ausschweifungen passten zwar zur Person und zum Charakter des Zukunftsforschers, dennoch fand ich diese Textstellen recht zäh. Dan Brown hat der Geschichte eine interessante und auch aktuelle, brisante Thematik zu Grunde gelegt. Die Informationen hierzu waren, wie immer, gut recherchiert

Ich habe alle Bücher um Symbolforscher Robert Langdon gelesen und bin ein großer Fan von ihnen. „Origin“ ist, meiner Meinung nach, nicht das beste Buch der Reihe. Der Schnitzeljagd-Charakter, die Deutung von Symbolen und das Lösen von Rätseln, also genau das, was ich an den anderen Büchern so sehr mochte, kam mir in diesem ein wenig zu kurz. Die angeführten Kritikpunkte sind allerdings Meckern auf hohem Niveau, denn „Origin“ hat mir trotz allem sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen gewohnt spannenden und mitreißenden Thriller, der den Leser zu fesseln vermag.

Fazit: Auch wenn es sich vielleicht nicht das beste Buch der Reihe um Symbolforscher Robert Langdon handelt, ist es dennoch absolut lesenswert und ein Muss für alle Fans der Reihe.

Bewertung vom 15.11.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


sehr gut

Björnstadt ist ein kleiner Ort im Norden Schwedens, umgeben von dunklen Wäldern. Die Menschen dort haben eine gemeinsame Leidenschaft: Eishockey. Ein Erfolg in diesem Bereich könnte eine Zukunft für Björnstadt und seine Bewohner bedeuten: mehr Aufmerksamkeit, wirtschaftlicher Aufschwung, neue Arbeitsplätze. Somit setzen die Björnstädter all ihre Hoffnungen in die recht erfolgreich spielende Juniorenmannschaft. Die Bewohner ahnen nicht, dass ein einziger Vorfall ihre Gemeinschaft für immer verändern wird.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht schwer. Im ersten Kapitel wird direkt Spannung aufgebaut, so dass man sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung wird. Direkt im zweiten Kapitel folgt dann aber schon der Spannungseinbruch. Ein auktorialer Erzähler erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Das ist grundsätzlich gut, da der Leser so ein umfassendes Gesamtbild erhält. Zu Beginn der Geschichte wurden allerdings ziemlich viele Personen eingeführt, was mit häufigen Perspektivwechseln, manchmal schon nach wenigen Zeilen, verbunden war. Dies störte meinen Lesefluss erheblich. Ich kam nur langsam voran. Das Thema Eishockey war mir am Anfang ein wenig zu präsent.
Zum Glück traten recht schnell die einzelnen Personen mehr in den Vordergrund. Das Thema Eishockey wurde ein wenig zurückgestellt. Auch mit den vielen Perspektivwechseln kam ich nun besser zurecht. Die Handlung begann mich zu fesseln.

Dies war mein erstes Buch von Fredrik Backman. Zunächst hatte ich ein paar Probleme mit dem Schreib- und Erzählstil des Autors. Ich gewöhnte mich aber zum Glück ziemlich schnell daran, so dass ich gut in das Leben in Björnstadt eintauchen und das Buch in vollen Zügen genießen konnte. Die Handlung war teilweise recht harte Kost, aber durchaus realistisch und in sich stimmig. Die einzelnen Charaktere waren zwar nicht alle sympathisch, aber überzeugend und glaubhaft dargestellt. Jeder einzelne hatte seine Ecken und Kanten und einige vermochten mich zu überraschen.

Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten überwunden hatte, offenbarte sich mir ein großartiger Roman. Selten hat ein Buch so viele unterschiedliche Empfindungen bei mir hervorgerufen, wie dieses. Die Handlung riss mich mit, fesselte und berührte mich, machte mich wütend, ließ mich aber auch das ein oder andere Mal schmunzeln.
Fredik Backman hat mit „Kleine Stadt der großen Träume“ einen sehr gelungenen, tiefgründigen Roman voller Emotionen geschaffen, der den Leser nicht kalt lässt.
Es handelt sich um ein sehr lesenswertes Buch – auch für Nicht-Eishockey-Fans!

Bewertung vom 27.10.2017
Niemals / Jenny Aaron Bd.2
Pflüger, Andreas

Niemals / Jenny Aaron Bd.2


sehr gut

Jenny Aaron soll wieder Mitglied der international operierenden geheimen Sondereinheit der Polizei werden, bei der sie vor ihrer Erblindung gearbeitet hat. Sie muss sich entscheiden, ob sie wieder ein Leben aus purem Adrenalin führen möchte. Da erhält sie die Nachricht, dass ihr Todfeind ihr sehr viel Geld hinterlassen hat, auf einem Konto in Marrakesch. Aaron macht sich auf die Reise und wird in Marrakesch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Bei „Niemals“ handelt es sich um den zweiten Fall für Jenny Aaron. Ich habe gelesen, dass man das Buch auch lesen kann, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich würde davon eher abraten. Für das bessere Verständnis sollte man „Endgültig“ vorher gelesen haben.

Die Handlung zog mich schnell in ihren Bann und fesselte mich. Es wird früh Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt und sogar immer mal wieder gesteigert wird. Zwischendurch streut der Autor immer wieder Geschehnisse aus der Vergangenheit ein, die zum besseren Verständnis der Handlungen der Akteure und der Geschehnisse beitragen.

Ich kenne die Protagonistin Jenny Aaron bereits aus dem Vorgänger. Sie ist mir immer noch sympathisch. Sich als Sehende in eine Blinde hineinzuversetzen war nicht immer leicht, dennoch gelang es mir ganz gut. Jenny beeindruckt mich nach wie vor sehr. Sie ist eine Kämpferin und scheut keine körperliche Auseinandersetzung, obwohl sie als Blinde vermeintlich unterlegen ist. Dass sie in privaten Momenten auch mal Schwäche zeigt, macht sie sehr menschlich.

Ich mag Andreas Pflügers Schreib- und Erzählstil sehr. Die Geschichte ist flüssig und spannend geschrieben, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Die Idee einer blinden Polizistin finde ich nach wie vor toll und auch in diesem Buch wurde dies toll umgesetzt. Der Autor beschreibt Jenny Aarons Welt so umfassend, dass ich mich als Leser gut in diese, für mich völlig fremde, Welt einfinden konnte. Für diese Beschreibungen hat Andreas Pflüger tolle Recherchearbeit geleistet.

Ich gehe nur sehr selten auf die Cover von Büchern ein, aber dies find ich sehr gelungen. Es ähnelt dem von „Endgültig“ sehr, sodass ein Wiedererkennungswert gegeben ist. Toll finde, ich dass der Titel auch in Blindenschrift auf dem Cover zu finden ist. Der gelbe Schnitt ist ein toller Hingucker.

Auch wenn mir „Endgültig“ noch einen kleinen Tick besser gefallen hat, fand ich „Niemals“ trotzdem sehr gut. Auch bei diesem Buch handelt es sich wieder um einen tollen, spannenden Thriller mit einer gut durchdachten, packenden Handlung.

Für mich ist die Geschichte von Jenny Aaron noch nicht beendet. Im Internet las ich, dass es sich um eine Trilogie handeln solle. Ich hoffe sehr auf einen dritten Teil und freue mich schon sehr darauf.

Bewertung vom 18.09.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


ausgezeichnet

Nach seinem letzten Fall wurde Kommissar Huldar von seinen Leitungsaufgaben entbunden und muss wieder ganz unten anfangen. Die meisten seiner früheren Untergebenen meiden ihn. Auch die Beziehung zu der Kinderpsychologin Freya ist gescheitert. Bei der Arbeit muss er niedere Aufgaben verrichten. So bekommt er es mit einer unheimlichen Botschaft aus einer Zeitkapsel zu tun. Schüler sollten 2006 aufschreiben, wie sie sich Island und das Leben dort in zehn Jahren vorstellen. Eins der Kinder listete Initialen von Personen auf, die 2016 nicht mehr leben würden. Kurz darauf werden in Reykjavik zwei abgetrennte Hände aufgefunden. Die Herkunft ist unklar. Dann wird eine Leiche gefunden, schon bald darauf eine zweite. Huldar wird klar, dass die Nachricht aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist.

Bei „Sog“ handelt es sich nach „DNA“ um den zweiten Fall für Kommissar Huldar. Auch bei diesem zieht er wieder die Kinderpsychologin Freya als Beraterin hinzu. Da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt, ist es durchaus möglich, dieses Buch zu lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Um die privaten Verstrickungen und den Grund für Huldars Degradierung zu verstehen, ist es aber schon ratsam, ihn gelesen zu haben.

Die Geschichte beginnt mit dem zwölf Jahre vor der eigentlichen Handlung spielenden Prolog direkt spannend. Ein achtjähriges Mädchen verschwindet, nachdem sie mit zu einer Klassenkameradin nach Hause ging, m dort zu telefonieren. Zu Beginn der Handlung gibt es einen kurzen Spannungseinbruch, aber spätestens nach dem Auffinden der abgetrennten Hände, ist sie wieder da und bleibt während der gesamten Geschichte erhalten. Die Verbindung zum Prolog ist zunächst unklar, wird aber im Verlauf der Handlung ersichtlich. Es gab immer wieder Hinweise auf mögliche Täter, aber erst am Ende hatte ich eine konkrete Vermutung, die sich dann auch mehr oder weniger bestätigte.

Die Charaktere von Huldar und Freya sind interessant. Beide haben ihre Macken und Fehler. Freya ist recht sympathisch. Sie wurde ebenfalls degradiert und hat damit zu kämpfen. Huldar wollte die Leitungsposition nie und ist nicht böse darum diese los zu sein, Dass er wieder ganz unten anfangen muss und von seinen Kollegen gemieden wird, stört ihn aber schon. Er ist ein guter Ermittler, aber nicht immer sympathisch. Ich mag ihn dennoch und habe ihn gerne bei den Ermittlungen begleitet.

Yrsa Sigurdardóttirs Schreib- und Erzählstil haben mir sehr gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Einzig über die isländischen Namen bin ich das ein oder andere Mal gestolpert. Die Handlung ist logisch aufgebaut und die Auflösung am Ende schlüssig.

Der zweite Band der Reihe um Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freya, „Sog“, hat mir, genau wie der erste, sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden, inhaltlich gar nicht aus der Hand legen. Ich hoffe sehr auf weitere Fälle für die beiden und freue mich sehr darauf.

Bewertung vom 13.09.2017
Tausend kleine Lügen
Moriarty, Liane

Tausend kleine Lügen


sehr gut

Seit der Geburt ihres Sohnes Ziggy vor fünf Jahren ist Jane ständig umgezogen. Nirgendwo konnte sie es lange aushalten. Nun hat es sie ins australische Küstenstädtchen Pirriwee verschlagen. Schnell schließt sie Freundschaft mit Madeline und Celeste, deren Kinder in die gleiche Vorschulklasse gehen wie Ziggy. Jane gefällt es in Pirriwee. Sie scheint endlich angekommen zu sein. Doch Jane, Celeste und Madeline geraten in ein Geflecht von Geheimnissen, Intrigen und Lügen. Dann kommt bei einem Elternschulfest ein Mann zu Tode…

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Der Leser lernt zunächst die drei Frauen Jane, Madeline und Celeste kennen. Die drei sind sehr unterschiedlich, aber jede auf ihre Art sympathisch. Jede der Frauen hat ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen. Auch wenn ich an Stelle der einzelnen Frauen nicht immer unbedingt so gehandelt hätte, wie sie es getan haben, konnte ich mich gut in ihre jeweilige Situation hinein versetzen und mit ihnen fühlen, leiden und fiebern. Ich habe jede von ihnen gern durch die Handlung begleitet.

Der Schreib- und der Erzählstil von Liane Moriarty haben mir sehr gefallen. Die Geschichte war flüssig geschrieben und ließ sich flott lesen. Die Autorin baut geschickt Spannung auf, indem sie Hinweise auf Geheimnisse einzelner Charaktere gibt, die erst nach und nach enthüllt wurden. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Gesprächsauszüge, vermutlich aus Polizeivernehmungen, in denen in erster Linie Eltern und Lehrer aus Pirriwee zu Wort kommen. Auch hier lässt die Autorin Hinweise einfließen, die den Leser neugierig auf die weiteren Ereignisse werden lassen.

Der Roman „Tausend kleine Lügen“ von Liane Moriarty hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Es gab zwar auch eine Passage, die ich ein wenig langatmig fand, weil wenig passierte, diese war aber zum Glück nur kurz. Ansonsten zog mich die interessante und spannende Handlung schnell in ihren Bann. Sie bot alles, von Lügen, Geheimnissen, Intrigen, schwerwiegender familiärer oder privater Probleme, bis hin zu Freundschaft und auch Liebe. Ich habe mich über den gesamten Handlungsverlauf sehr gut unterhalten gefühlt und kann für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich kann mir gut vorstellen, noch weitere Bücher der Autorin zu lesen und die auf dem Buch basierende TV-Serie, „Big Little Lies“, zu schauen.