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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 619 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


sehr gut

Alte Verletzungen, Flucht, Wut und Sprachlosikeit und vielleicht ein Schimmer Hoffnung

Jirka ist 19 und zurück. Nach fünf Jahren im Internat kommt er wieder auf den Hof, auf dem er aufgewachsen ist. Es ist eine bittere Rückkehr, denn gewollt wird er hier nicht. Seine ältere Schwester Malene schweigt ihn an, da er nicht da war, als sie seine Unterstützung gebraucht hätte, um sich gegen den schon in ihrer beider Kindheit despotischen und gewalttätigen Vater durchzusetzen und ihn dazu zu bewegen, ihr den Hof zu übergeben. Schon seit Jahren rackert sie sich für das Gehöfft ab und sie möchte es gerne gerne weiterführen. Die einstige Herrscherin über die Familie, die Großmutter, ist inzwischen dement und so nicht mehr wirklich präsent. Und der Vater ist gerade nicht auffindbar. Nur der Sohn des letzenVerwalters, Leander gibt Jirka Auskunft über all das, was sich verändert hat und über das Jetzt. Schon auf den ersten Seiten, wenn sich Jirka in der sengenden Hitze, vorbei an der ausgedörrten Landschaft, langsam diesem Zuhause nähert, erfasst einen als Leser dasselbe beklemmende Gefühl wie Jirka selbst. Dessen Kindheit war nicht schön, hat Narben hinterlassen und all die tief in ihm vergrabenen Verletzungen und Ängste, sie kommen nun wieder hervor. Gesprochen wurde darüber nie, damals nicht und jetzt scheint das auch nicht möglich zu sein, um so vielleicht doch wieder zueinander zu finden. Denn Geschwisterliebe ist stark und sie ist noch, tief vergraben, da. Und auch noch andere Gefühle stehen im Raum, sehr nuanciert und leise.
Nach außen hin passiert hier nicht wirklich viel. Die Kämpfe, das Aufbegehren, das Zweifeln, Hoffen, es erfolgt leise, aber in Jirkas Innerem ist der Tumult gewaltig. Esist so unendlich schmerzhaft, was eine solch durchlebte Kindheit mit diesem jungen Menschen gemacht hat und es jetzt noch tut.
Zutiefst bedrückend, in einem literarisch herausragenden Stil verfasst, geht diese Geschichte auf uns Leser über. Man kann gar nicht anders als dieses Erleben mitzugehen und mitzuleiden. Am Ende bleibt ein tiefes Durchatmen, nicht aus Erleichterung, sondern um aufzutauchen, zurück in eine hoffentlich schönere Welt. Und dann ist da noch diese Nuance der Hoffnung.
Ein starkes Werk.

Bewertung vom 21.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Ein würdiger David Copperfield Nachfolger, 150 Jahre später und unglaublich gut

Dieser Demon Copperhead wächst auf in den 1990er-Jahren, im vergessenen Teil von Amerika, in den Appalachen. Bei seiner Geburt ist sein Vater bereits tot und die drogensüchtige Mutter trifft, wenn man überhaupt davon reden kann, fortwährend die falschen Entscheidungen, einschließlich ihres neuen gewalttätigen Mannes. Als auch sie dann stirbt, beginnt Demons Odysee, durch Pflegefamilien, die sein Leben noch unerträglicher machen, ein amerikanisches Sozial- und Gesellschaftssystem, in dem die Ärmsten keine Chance bekommen, verbunden mit einer unerträglichen Aussichtslosigkeit von seiten dieser Menschen selbst. Auch wenn sie alles geben, werden sie als Abschaum der Gesellschaft gesehen und auch so behandelt. Und ja, Demon ist einer von ihnen und er erleidet all das, genauso, authentisch und bitter. Und doch steht er immer wieder auf, wenn, welche prekäre Situation auch immer, ihn niedergerungen hat. Und jedes Erheben, jedes sich hochstemmen aus den Abgründen, die sich auch dem Leser hier auftun, erfüllt ihn das mit einer zunehmenden Stärke seiner Person, seiner Persönlichkeit.
Mich hat dieses Buch, dieser Junge, sehr beeindruckt. Und die literarische Darstellung seines Lebens, mit dieser feinen humorigen Note, der Tiefe, der Intensität und Präzision, wie diese Zeit wirklich war, ohne einzuknicken gegenüber den Realitäten, dies alles so mitzuerleben, es hat einen schon während des Lesens geradezu berauscht und sich tief eingegraben, in das eigene Ich.
Dies ist eines 'der Bücher', das etwas mit einem macht, ein Leseerlebnis der Extraklasse und einfach grandios gut.

Bewertung vom 19.02.2024
Der Wortschatz
Gugger, Rebecca

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Die Freude an Worten entdecken und welch lustvolle Kreativität

Wenn aus Buchstaben Worte werden, erst ganz bescheiden, beladen mit Eigenschaften, die man so kennt, dann führt schon das zu einem ganz großen Aha, wenn man diese, ganz spontan, Dingen und gar lebendigen Wesen anheftet, die man am Wegesrand erblickt. Was daraus entsteht, in fulminanten Bildern präsentiert, stellt euch mal einen quietschgelben Igel vor oder einen haarigen Baum, das ist herrlich abstrus, kreativ und einfach nur wunderschön. Genau das erfährt auch Oscar auf der Suche nach einem großen wertvollen Schatz. Denn die Kiste, die er ausbuddelt, ist, erst einmal rccht enttäuschend, nicht mit Spielzeug und einer goldenen Krone gefüllt, sondern mit Worten. Was kann man damit schon anfangen. Und so schmeißt er diese einfach in der Gegend herum. Doch die Worte, von der Welt drumherum lebendig gemacht, stehen plötzlich, sozusagen in voller Größe vor ihm und entlocken ihm, nach dem ersten Schreck, einen lustvollen Jauchzer und ganz viel Begeisterung für seinen Schatz, der wertvoller nicht sein kann, an Kreativität und Vorstellungskraft. Und Oscar wird, mit Hilfe einer Freundin, immer mutiger und seine neuen, alle der eigenen Fantasie entsprungen Wortgestaltungen, wer hat bisher schon eimal von Zauberhimmelschön oder Pflaumensommersüss gehört, sie erschaffen so viel Schönes, im eigenen Kopf und ganz groß, hier auf diesen Seiten, dass es einen zum Strahlen bringt und zu ganz viel Freude an diesem Buch.
Und für jeden Einzelnen von uns ist es ja erst der Anfang, denn jetzt wissen wir, der Fantasie der Worte sind keine Grenzen gesetzt. Also lasst sie sprießen, seid kreativ.

Dieses Buch, es ist ein wahrer Schatz.

Bewertung vom 11.02.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Familie, wie sie im Buche steht und der Kampf jedes einzelnen


Die Familie Padavano, amerikanisch mit temperamentvollen italienischen Wurzeln, das sind vier teils wilde, lebhafte, eigenwillige und gar nicht so einfache Töchter, eingebunden in ein wärmherziges Elternhaus, das familiäre Zugehörigkeit lebt. Als eine der Schwestern Julia den Basketballspieler William Waters mit nach Hause bringt, sie hat ihn, selbst Studentin, am dortigen College kennengelernt, wird dieser freundlich aufgenommen. Und der junge Mann, selbst von gefühlskalten, ihn wenig beachtenden Eltern aufgezogen, ist geradezu fasziniert von der positiven Familiendynamik, die er im Haus seiner baldigen Ehefrau vorfindet. Zugehörigkeit, gesehen zu werden, das hat er sich immer gewünscht und jetzt, eigentlich könnte alles so schön sein. Doch seine eigenen inneren Dämonen lassen ihn nie ganz los und auch sonst, die Zeit führt zu Veränderungen. Mit dem Tod des Vaters stellen sich die tiefen Bande zwischen den vier Padavano-Schwestern als doch sehr fragil heraus und bald schon entwickeln sich diese vier Perönlichkeiten in sehr unterschiedliche Richtungen, mit Entscheidungen, die Egoismus, Neid und Bitterkeit, nicht zu den glücklichsten machen. Und das Ergebnis ist, erst einmal, ein Bruch.
Diese Familiengeschichte, sie ist an Emotionen, Lebendigkeit, Authentizität, an Härten eines eigentlich ganz normalen Lebens und an der ausgemachten oft recht sturen Individualität seiner Protagonisten kaum zu überbieten. Und doch oder gerade deswegen ist dieses Buch ein Schatz, um sich als Leser regelrecht hineinfallen zu lassen, in das Aufregenste überhaupt, in den Kampf des Lebens. Und vielleicht sind die Wurzeln familiärer Zusammengehörigkeit doch stärker und langlebiger als man denkt.
Lesen kann schon sehr glücklich machen. Hier tut es das, auf seine ganz eigene Art.
Und die Geschichte klingt noch lange nach.

Bewertung vom 09.02.2024
Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1
Noakes, Laura

Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1


sehr gut

Vier Freundinnen, Handicaps, besondere Begabungen und ein spannendes Abenteuer dazu

London, November 1899, Heim für beklagenswerte Mädchen, hier leben, zusamme mit vielen anderen gehandicapten Kindern, Cosima und ihre drei Freundinnen Cosima, Diya, Mary und Pearl. Es ist kein gutes Leben, denn die Betreiber der Einrichtung nutzen sie aus, lassen sie frieren und gehen sehr despektierlich mit den ihnen anvertrauten Schützlingen um.Doch die vier machen das Beste daraus und gestalten sich ihren Alltag mit gut geplanten Aktionen, wie dem Kuchenklau aus der Küche, etwas freundlicher. Als eines Tages der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy das Heim besucht und alle Kinder, gegen Geld, mitnehmen will, ist den Mädchen schnell klar, dass er nichts Gutes mit ihnen vor hat. Und das stellt sich dann auch als richtig heraus. Ein Gegenplan muss her, um sie alle zu retten und ihnen die 'Freiheit' zu geben. Und das sie das schaffen, ist gar nicht so abwegig, denn jede von ihnen kann etwas ganz besonders gut.
Dies ist eine tolle Geschichte, ein spannendes Abenteuer mit einem besonderen Bezug zum Thema Handicap. Darauf ist, sehr angenehm, jedoch nicht der Hauptfokus gelegt. Dieses 'anders sein', es ist einfach so. Es das macht den Menschen ja nicht aus. Und genauso wird es in diesem Buch auch gezeigt.
Es hat viel Spaß gemacht, mit Cosima und ihren Freundinnen unterwegs zu sein. Und irgendwie hat man das Gefühl, man könnte sie, nach dem gelungenen Ende, ja vielleicht wiedersehen. Potential für mehr hätte die besondere Konstellation und die vier, die dafür stehen, auf jeden Fall.

Bewertung vom 06.02.2024
Zeit der Bronze
Dielemans, Linda

Zeit der Bronze


ausgezeichnet

Hinein in die Bronzezeit und die Weiterentwicklung der Menschen

Vor mehr als 2000 Jahren begann die Bronzezeit, bestimmt von der Weiterentwicklung der Menschen, vorwiegend durch ihr Vermögen, Waffen und nützliche Geräte herstellen zu könnn, aus eben dieser metallischen Legierung, aus Kupfer und Zinn, die man Bronze nennt.
Ganz langsam, Schritt für Schritt wird man hineingeführt in diese Epoche der Menschheitsgeschichte. Man lernt viele Dinge, die auch, aber weit trockener und ohne Bezug zu einer tatsächlich einst existierenden lebendigen Welt, in einem Sachbuch zu finden wären und man erfährt, in kleinen feinen Geschichten ein absolutes Mehr, über die Menschen dieser Zeit. Sie haben geglaubt, gefühlt, haben sich Schmuck, aus Bronze, geschaffen. Und gerade dieser Schmuck, er hatte eine sehr persönliche, auch emotionale Bedeutung für sie. So hat man damals richtig wertvolle Stücke weggeworfen, in Gewässern versenkt. Und das Warum. Zweifelsfrei geklärt ist es bis heute nicht, denn auch schon damals war nicht alles rational und nur dem Überleben gewidmet. Also, warum? Darum, weil es Menschen waren, unsere Vorfahren eben.
Dies ist ein tolles sehr wertig gestaltetes Buch, das gerade die angedachte junge Leserschaft, auch visuell, sehr anspricht, mit seinen Bildern und den Farben, die Wärme, aber auch Härte und Überleben widerspiegeln und uns alle, damit meine ich auch die Erwachsenen, sehr gekonnt mitnimmt, in diese Zeit.

Bewertung vom 06.02.2024
Fred in der Eiszeit
Tetzner, Birge

Fred in der Eiszeit


ausgezeichnet

Wenn man plötzlich 40000 Jahre vor der eigenen Zeit lebt, braucht man Freunde

Fred ist der junge Erforscher, der in so manch andere Zeit zurückversetzt wird. Diesmal nimmt er gerade an einer Höhlentour auf der Schwäbischen Alb teil, als er plötzlich, nur durch einen Feuerrfunken, 40000 Jahre zurück, in einer Eiszeit landet. Das ist eigentlich gar nicht gut, denn wie will ein Junge von heute in dieser unwirtlichen Welt überleben, Nahrung finden, sich gegen Tiere verteidigen und der Kälte trotzen. Doch er hat Glück und trifft auf Bo und dessen Schwester Lu. Die Drei werden schnell Freunde und Fred lernt das harte Leben zu dieser Zeit kennen. Teilweise wird es auch richtig gefährlich, aber zusammen schaffen sie das. Obwohl, als sie auf einen Höhlenlöwen treffen, könnte das auch nicht gut ausgehen.
Eine tolle und auch spannende Geschichte, begleitet von direkten und indirekten Informationen zur Eiszeit vor 40000 Jahren und jeder Menge interessanter zusätzlicher Fakten, das macht dieses Buch aus. Es wird auf eine sehr lockere Art Wissen vermittelt, das Interesse von Kindern geweckt für eine Zeit, die schon so lange vergangen ist und von der man heutzutage doch eher weniger hört. Aber hier funktioniert die Kombination von echtem Geschehen und Lernen perfekt und aus Lernen sollen wird auf eine ganz leichte natürliche Art die Lust darauf. Und die schön gestalteten Bilder dazu, die oft über eine ganze Seite gehen, sie machen alles noch viel lebendiger und präsenter wie das allein durch die Sprache möglich wäre.
Ganz viel Wissen, toll verpackt, machen zudem Lust auf mehr, auf mehr Abenteuer zu Zeiten, von denen wir leider inzwischen nicht mehr so viel vermittelt bekommen. Und weil die Erwachsenen, wenn sie in ihrem Gedächtnis kramen, merken, das da nicht sehr viel parat ist zu diesen uralten Zeiten, ist ein Mitlesen hier eine gute Sache.
Wohin Freds nächste Reise geht, schauen wir mal. Auf jeden Fall lohnt es sich, dann wieder mit dabei zu sein.

Bewertung vom 31.01.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


ausgezeichnet

Spannend, temporeich und verbunden mit vielen Wendungen, bis zum Ziel

Eine kleine griechische Insel, sieben mehr oder weniger eng verbandelte Personen, eine beklemmende sturmdurchzogene Atmosphäre und dann, der Mord. Das Szenario ist verheißungsvoll, nach altbekanntem Muster, denkt man sich. Doch es wird sich zeigen, es kommt anders. Und das beginnt schon damit, dass uns gleich zu Beginn der Mann begrüßt, der uns hier, als einer, der direkt dabei war bei dieser Mordtragödie, als Erzähler durch das Geschehen führt, rückblickend natürlich. Er kommt sehr munter daher, schweift auch ganz gerne mal ab von der direkten Handlung und ergießt sich in Eigenem. Das ist aber gar nicht schlimm, sondern nur der Anfang der Außergewöhnlichkeiten, die man so bei einem mit Thrillerelementen durchgetakteten Kriminalroman nicht erwarten würde. Mit langsamem Kennenlerntempo wird man herangeführt, an die einzelnen Charaktere, lässt die Spannung kommen bis es dann irgendwann einer weniger ist. Und dann geht es rund. Aber natürlich nicht Schritt für Schritt geradeaus, nein, so viele Wendungen, falsche Fährten, manchmal auch bewusst für die Leser gelegt, den Eindruck hat man zumindest, erlebt man selten bei einer 'Mordermittlung'. Da heißt es schon, dabeibleiben. Aber das tut man auf jeden Fall, denn diese Geschichte ist nicht nur spannend. Es macht auch einfach Spaß, sich mitnehmen zu lassen auf diesen Ritt, den der Autor hier für uns kreiert hat.
Klasse Leseunterhaltung für Krimifans und für alle anderen auch.

Bewertung vom 31.01.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


ausgezeichnet

12 Stunden bis zur Hinrichtung und die beschadeten Menschen, die zurückbleiben

Ansel Packer hat gemordet und nun ist es soweit. Man hat ihm seine Hinrichtung mitgeteilt. Der Countdown läuft. Ansel ist ruhig und aufgewühlt zugleich, denn so gerne würde er der Welt erklären, Verständnis erfahren für das, was geschehen ist. Die Uhr tickt und man bekommt Gelegenheit, diesen Mann zu begleiten, duch diese letzten Stunden, einen Einblick zu bekommen, in sein innerstes Sein. Doch hierauf liegt nicht der Hauptfokus in dieser Erzählung. Die Autorin stellt einen anderen Aspekt in den Vordergrund. Was hat dieser Mann, der Sohn, der Tatverdächtige, auf seinem Lebensweg, auf dem Weg durch seine Taten, in all der Zeit, die die Ermittlungen zu seiner Ergreifung angedauert haben, ausgelöst, was hat er den Seelen der Frauen angetan, die ihm sehr nahe waren oder gekommen sind. Seine Mutter, die Ermittlerin, die Opfer, wie sind sie gegebenenfalls zurückgeblieben, mit welchen Beschädigungen müssen sie weiterleben. Ist eine Art Befreiung möglich, ein Leben, das ganz und gar ihres ist. Wie das aufgegriffen wird, wie man tief hineinsieht in die Seelen dieser Frauen, die irgendwie alle Opfer sind, das ist intensiv und sehr berührend. Und es ist beeindruckend aufgearbeitet für uns Leser. Und auch die Varibilität der unterschiedlichen Perspektiven trägt seinen Teil dazu bei, um diesen Roman zu etwas Großem zu machen
Ein beeindruckendes Buch, dem man sich unbedingt annehmen sollte. Es bietet Intensität und Tiefe. Und das Verarbeiten danach bleibt nicht aus.

Bewertung vom 26.01.2024
Tegan and Sara: Junior High - Chaos im Doppelpack
Quin, Sara;Quin, Tegan

Tegan and Sara: Junior High - Chaos im Doppelpack


ausgezeichnet

Mitten hinein in den Sturm der Jugend, im Zwillingsdoppelpack und sehr authentisch

Die eineiigen Zwillinge Tegan und Sara, in und über Kanada hinaus ein bekanntes Musikerduo, erzählen eine Geschichte. Leicht abgewandelt und in der Gefühlswelt Jugendlicher sehr authentisch ist es die ihre, als sie nach einem Umzug die Schule wechseln müssen. Neue Umgebung, Selbstbehauptung in dem diversen Pool der neuen Mitschüler, ein bisschen Liebe und natürlich das eigene Gefühlschaos, das mit der Pupertät und dem Erwachsenwerden so einhergeht, das ist heftig, turbulent und mit jeder Menge Höhen und Tiefen angefüllt.Und wenn man zudem, so nahe miteinander verbunden, in getrennte Klassen geschickt wird, dann macht das diese Zeit, nicht gerade leichter.
Diese Geschichte, die ist einfach toll, wunderbar echt rübergebracht in dieser besonderen Graphic Novel-Form, in der die Bilder eben nicht mit Farbe überfrachtet sind und es einem so noch viel mehr Fokussierung auf die Personen und die Handlung selbst erlaubt. Als jugendlicher Leser fühlt man sofort eine Verbindung zu dem, was diese zwei jungen Menschen hier erleben. Und das Buch macht auch ein bisschen Mut, das dies eben jedem so geht und das es okay ist, wenn es in der eigenen Gefühlswelt in mehr wie einem Bereich mal eine Weile ganz schön drunter und drüber geht.