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Bineira
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Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 182 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2024
Zischke, Vera

Ava liebt noch


gut

Ava ist 43. Sie lebt als Ehefrau eines erfolgreichen Anwalts und Mutter dreier Kinder ein auf den ersten Blick privilegiertes Leben. Doch sie leidet unter der Gleichförmigkeit ihres Alltags, den nie enden wollenden Pflichten als Hausfrau und Mutter und der mangelnden Unterstützung durch ihren Ehemann. Auch emotional fühlt sie sich wie eingefroren. Bis sie mit den 24 jährigen Studenten Kieran eine Affäre beginnt. Auf einmal steht ihr ganzes bisheriges Leben in Frage. Wie wird sie sich entscheiden?

Die Thematik des Romans fand ich spannend. Daraus hätte man viel machen können. Leider blieben die Personen und ihre Motive an der Oberfläche. Es ging viel zu oft nur um Äußerlichkeiten, und ich habe für keinen der Protagonisten Sympathie entwickeln können.

Das Klischee des karriereversessenen gefühlskalten Ehemanns wurde halt schon ebenso oft bemüht, wie das des schönen, einfühlsamen Jünglings aus armen Verhältnissen. Auch Ava selbst blieb leider blass.

Auftretende Probleme wie Avas Krebserkrankung oder ihre Jobsuche werden fast im Handumdrehen gelöst, was ich unrealistisch finde.

Der Schreibstil ist einfach und lässt sich schnell lesen, die Kapitel werden abwechselnd aus Avas und Kieran Sicht erzählt.

Mein Fazit: eine durchschnittliche Geschichte

Bewertung vom 13.08.2024
Murray, Lily

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal


sehr gut

Spannende Erkenntnisse aus dem Tierreich
Das Cover des großformatigen Sachbuchs für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene zeigt eine kleine Auswahl der Tiere, die darin porträtiert werden. Angefangen mit der extrem kurzlebigen Eintagsfliege steigert sich die Lebenszeitspanne der Protagonisten bis ins Unendliche, denn die unsterbliche Qualle kann sich immer wieder in einen Polypen zurückverwandeln und ihr Leben noch einmal von vorn beginnen. Dazwischen summt und brummt es, gackert und zirpt es von Säugetieren, Fischen, Insekten und Vögeln. Allen gemeinsam ist ihre Lebensaufgabe, nämlich die Art zu erhalten. Dafür stehen ihnen unterschiedlich lange Zeiträume zur Verfügung, die sie optimal nutzen.

Das Sachbuch ist mit farbenfrohen Illustrationen reich ausgestattet, mich erinnern sie an Buntstiftzeichnungen. Die Tiere und ihre Umgebung sind darauf sehr gut zu erkennen.

Die Texte dazu sind leicht verständlich geschrieben und spannend. Einziges Manko ist, dass man wegen des farbigen Hintergrunds die Schrift auf mehreren Seiten nur sehr schwer lesen kann. Sie ist, besonders für Leseanfänger:innen zu blass und zu klein.

Insgesamt ist es ein empfehlenswertes Buch für Kinder und Erwachsene.

Bewertung vom 04.08.2024
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


gut

Das Cover und die Beschreibung des Buches haben in mir die Hoffnung auf einen geistreichen witzigen Roman geweckt. Und genau so beginnt die Geschichte um die Freundschaft zwischen dem hochintelligenten leicht autistischen jungen Mathegenie Oscar und der mehrfach berufstätigen Großmutter und heimlichen Mathestudentin Monika auch.

Ein origineller Schauplatz, skurrile, überwiegend sympathische Protagonisten und ein Geheimnis aus der Vergangenheit sorgen für angenehme Unterhaltung und lassen die erste Hälfte des Romans wie im Flug vergehen. Erzählt wird aus der Perspektive von Oscar, dessen eigenwillige Sichtweise und Selbstironie mich öfter zum Lächeln brachten.

Doch in der zweiten Hälfte baut sich Klischee um Klischee auf. Monikas "benachteiligte" Familie wirkt wie aus einer Schablone gestanzt. Das Verhalten der Figuren wurde für mich immer weniger nachvollziehbar, die Dialoge wirkten zunehmend gekünstelt, und die Wendungen sprunghaft . Es wurde immer mühsamer, das Buch weiter zu lesen, ich verlor das Interesse an den Personen und dem Fortgang der Geschichte.

Das Ende wirkte überhastet, wie unter Zeitnot geschrieben. Insgesamt bin ich mit diesem Roman leider nur Hälfte glücklich geworden.

Bewertung vom 01.08.2024
Linke, Regina

Der kleine Hirtenjunge


ausgezeichnet

Das hochwertig gestaltete Buch mit seinen sanften Farben auf dem Cover und dem zarten Einband ist ein kleine Kostbarkeit.

Regina Linke erzählt darin von einem Ochsen, einem Hirtenjungen und einem Kaninchen, die die drei Säulen der chinesischen Philosophie verkörpern. Aber keine Sorge, es ist überhaupt nicht schwer zu verstehen, was die drei Freunde vermitteln wollen, es sind die ewig gültigen Werte Liebe, Mitgefühl und friedliches Zusammenleben, um die es geht. Sie werden in Szenen des täglichen Lebens dargestellt oder in kurzen Gesprächen behandelt.

Ich habe mich unsterblich in die wunderschönen Illustrationen im Gonghi-Stil verliebt. Sie strahlen eine Lebendigkeit, Tiefe und Erdverbundenheit aus, die dem Auge und der Seele gut tun. Die poetischen Texte regen zum Nachdenken an, trösten und machen Mut.

Mein Fazit: Dieses Buch ist ein Genuss für die Sinne und ein Geschenk an alle, die etwas über das fernöstliche Lebensverständnis lernen wollen. Sie können dabei viel über sich selbst lernen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2024
Kitzing, Constanze von

Jetzt gehe ich in die Kita


sehr gut

Juna kommt in die Kita. Was sie dort an ihrem ersten Tag erlebt, ist Thema dieses liebevoll gestalteten Pappbilderbuchs. Mit seinen stabilen Seiten hält das Buch auch robusteren Umgang aus, und die Größe ist genau richtig, damit kleine Kinder den Überblick behalten.

In kurzen einfachen Texten wird der Tagesablauf in der Kita erzählt. Die fröhlichen nicht zu überfrachteten Bilder unterstreichen die freundliche Grundstimmung der Geschichte.

Die Autorin hat auf wichtige Themen der Gegenwart geachtet. So bringt der Papa Juna und ihren Bruder Oskar in die Kita und bleibt an diesem Tag dort, während die Mama den großen Bruder Emil zur Schule bringt und dann zur Arbeit fährt. Es gibt ferner Erzieherinnen und einen Erzieher, und die Kinder haben viele Nationalitäten.

Die Idee, etwas Gebärdensprache einfließen zu lassen, ist sehr schön, leider wird sie nicht logisch eingebaut, denn Juna, an die sich die Gebärden richten, kann hören und sprechen. Das sorgt für Verwirrung.

Mein Fazit: Das Buch ist eine positive Einstimmung auf die Kita.

Bewertung vom 15.07.2024
Große Holtforth, Isabel

Das dicke Quatsch-Rätselbuch


sehr gut

Das stabile großformatige Buch mit dem quirligen Cover enthält 150 Rätsel und Suchbilder für 4-6 jährige Kinder.

Die Vielfalt der liebevoll und witzig illustrierten kleinen Lernaufgaben ist beeindruckend. So findet man zum Beispiel verschiedene Szenen im Zoo, auf der Baustelle oder im Garten, in die Quatsch eingebaut ist (Eine Maus fährt Laster. Ein Hund wohnt im Vogelhaus. Schweine mit Flügeln.). Diese logischen Fehler zu finden macht den jungen Leser*innen sicher Spaß, und es fördert die Wahrnehmung.

Daneben gibt es Nachmalbilder, leichte Zählaufgaben, Schwungübungen und, und, und. Das Buch ist eine einzige kunterbunte Wundertüte.

Die Zahlen 1-4 am oberen Bildrand zeigen vermutlich den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an, denn das Buch wurde ja für mehrere Jahrgänge konzipiert.

Schade finde ich, dass man wegen des flexiblen Einbands die Seiten sehr weit auseinander biegen muss, um alles auf den Bildern sehen zu können. Das ist für Kinderhände zu schwer. Zudem ergibt sich so keine stabile Unterlage zum Malen und Schreiben.

Alles in allem ist das Buch eine schöne und sinnvolle Beschäftigung für 4-6 Jährige.

Bewertung vom 15.07.2024
Gorelik, Katerina

Das Superteam 1


sehr gut

Zuerst ist mir der Einband dieses Kinderbuchs aufgefallen. Er wirkt hochwertig und fühlt sich richtig gut an. Auf dem Cover sind all die Tiere abgebildet, deren Superkräfte wir im Buch kennen lernen.

Die beiden Hobbydetektive Pete und Bob, die als Hunde mit hervorragenden Spürnasen ausgestattet sind, wollen ein Team aus Superhelden zusammen stellen und mit diesem die Abenteuer erleben, die sie so gern in Comics lesen. Dafür besuchen sie nacheinander 13 verschiedene Tierarten und erfahren dabei, was Gepard, Honigdachs, Adler, Python und Co besonders gut können.

Die kurzen Texte erläutern in einfacher Sprache Phänomene, die auch Erwachsene in Erstaunen versetzen. Das Axolotl kann sich zum Beispiel komplett wieder herstellen, wenn es verletzt wurde.

Wunderschön gezeichnete farbenfrohe Bilder verdeutlichen das Geschriebene. Sie zeigen witzige Szenen, die zum Anschauen und Lachen einladen. Auch abseits des Textes kann man dort viele lustige Details entdecken.

Mein Fazit: eine gelungenes Kinderbuch, das mit viel Spaß spannendes Wissen vermittelt.

Bewertung vom 03.07.2024
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


sehr gut

Bad Oeynhausen ist von Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont geblieben. Die elegante Innenstadt mit ihren Kurhotels wird nach der deutschen Kapitulation zum Hauptsitz der britischen Rheinarmee. Die meisten Einwohner werden in Baracken außerhalb der Stadt verbannt, wo sie ein Elendsleben führen. Das ist der spannende Schauplatz dieses historischen Romans.

Die wichtigsten Protagonistinnen Anne und Rosalie versuchen jede auf ihre Weise, das beste aus der Situation zu machen. Obwohl beide völlig verschiedene Hintergründe und Pläne haben, werden sie zu Freundinnen und unterstützen sich in der schweren Zeit. Und dann sind da natürlich noch die unvermeidlichen Liebesverwicklungen.

Das Cover und der Titel des Buches haben mir beide nicht zugesagt, doch ein Blick ins Buch hat mich hoffen, lassen dass es nicht so kitschig ist, wie ich zuerst vermutet habe. Ich sollte Recht behalten. Die Autorin hat sehr gut die geschichtlichen Hintergründe recherchiert. Sie beschreibt bildhaft und lebendig die Schauplätze und Stimmungen des Romans. Die Personen blieben mir dagegen zu farblos; ihr Verhalten empfand ich besonders in dramatischen Situationen als zu rational, ihre Gefühle haben mich nicht erreicht.

Der Schreibstil ist flüssig und liest sich angenehm. Allerdings hätte ich mir das Buch um einiges kürzer gewünscht, denn die detaillierten Schilderungen auch nebensächlicher Szenen waren manches Mal einfach zu lang und haben die Spannung ausgebremst.

Insgesamt ein gut recherchierter Roman mit Längen.

Bewertung vom 17.06.2024
Kun Hoo, Rhee

Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein


gut

Zuerst das Positive: das schöne Cover und der hochwertige Einband des Buches machen richtig Freude. Sie ließen mich zusammen mit dem Klappentext humorvolle tiefsinnige Gedanken eines klugen alten Herrn erwarten.

Diese Erwartung hat sich leider erfüllt.

Obwohl das Buch in fünf Kapitel unterteilt ist, habe ich es nicht als strukturiert erlebt. Vielmehr erzählt der Autor munter drauflos und wiederholt sich dabei auch schonmal. Die nur mäßig interessanten Anekdoten aus seinem Leben lesen sich zäh, und an ihrem Ende stehen Lebensweisheiten, die jeder Erwachsene hierzulande schonmal gehört hat.

Ich hatte mehr Geist erwartet und weniger Geschwätzigkeit. Auch den Humor habe ich vergeblich gesucht. Es war eine Lektüre, die mir keine Freude gemacht und keine neue Erkenntnis gebracht hat. Ich weiß nicht, inwieweit das den doch sehr unterschiedlichen Kulturen Asiens und Europas geschuldet ist.

Bewertung vom 26.05.2024
Hart, Marisa

So bist du - Wähle das, was zu dir passt


sehr gut

Das stabile Buch mit den dicken Seiten aus Pappe hält auch ungestümen Kinderhänden stand. Die Protagonisten sind auf dem Cover versammelt. Es ist eine bunt gemischte Schar von Tierkindern, darunter auch das Phantasietier Knut. Diese fröhlichen Gestalten begleitet das Buch durch ihren Alltag. Mal spielt eine Szene im Kinderzimmer, mal geht es zu einem Ausflug oder Oma kocht. Nach jedem Kapitel werden dem Kind Fragen gestellt. Es soll entscheiden, was es gern essen, womit es spielen oder was es anziehen möchte. Die Texte sind kurz und zum Vorlesen für Kinder ab zwei Jahren sehr gut geeignet. Die Illustrationen sind liebevoll, detailreich und in schönen Farben gehalten.

Mir gefällt das Konzept dieses Kinderbuchs gut. Die Vorlesenden kommen mit den Kindern ins Gespräch, und die Kinder nehmen aktiv teil, statt nur zuzuhören. Die Altersangabe ab 12 Monaten ist jedoch zu jung. Unter Zweijährige werden die Zusammenhänge kaum verstehen.