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Juli

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2024
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

Wem kann man trauen?
1917 befinden wir uns mitten im ersten Weltkrieg, Johanna hilft als Krankenschwester an der Front. Als sie aus der Blutmühle Verdun nach Hause zurückkehrt, könnte der Kontrast nicht stärker sein. In Davos, einem noblen Bergkurort in der neutralen Schweiz, liegt das Kurhaus ihrer Familie. Doch auch hier trügt der Schein und Johanna merkt schnell, dass der Krieg gar nicht so weit weg ist. Um ihre uneheliche Tochter zurückzubekommen lässt sie sich auf den deutschen Geheimdienst ein und ist plötzlich wieder mittendrin.

In diesem historischen Roman sind wir zwar mitten im Krieg, aber einmal von einer etwas anderen Seite. Die neutrale Schweiz dient als Schauplatz für einen Machtkampf der einzelnen Kriegsparteien. Und zwischendrin Johanna, eine Krankenschwester, die von Anfang an direkt sympathisch ist. Durch ihre Erfahrungen im Krieg und ihrem Kampf als Mutter, um ihre Tochter zurückzubekommen, wird sie zu einer ernstzunehmenden Agentin, die von vielen jedoch oftmals unterschätz wird.

Oftmals hat die Geschichte Wendungen, sodass man kaum noch weiß, wer hier eigentlich auf welcher Seite steht. Und letztendlich fragt man sich sowieso, wer eigentlich Gut und Böse ist. Die kurzen Kapitel steigern die Spannung und spiegeln die Anspannung der damaligen Zeit perfekt wider. Der Schreibstil fesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Neben den fiktiven Elementen werden auch immer wieder politische Fakten in die Geschichte mit eingefädelt.

Auch interessant fand ich den Fakt, dass hier eine Frau in den Mittelpunkt gestellt wird. Denn immer wieder kommen in der Geschichte Momente, in denen eindeutig klar wird, dass von Frauen in der damaligen Zeit nicht erwartet wurde, dass diese irgendetwas von dem Krieg oder der Politik verstehen. Da kämpfen Parteien, die selbst noch nie einen Finger krumm gemacht haben und im Gegensatz dazu haben wir Charaktere, die direkt an der Front waren, die die Bluttaten gesehen und selbst getötet haben.

Ich habe das Buch nahezu verschlungen und kann daher nur eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Bewertung vom 18.01.2024
Run For Love
Dias, Nina

Run For Love


sehr gut

Sich selbst lieben ist gar nicht so einfach
Luca wollte eigentlich nur ihre beste Freundin verteidigen, die von einem Mann belästigt wurde, der kein Nein akzeptiert. Nachdem sie ihm die Nase blutig schlug kassierte sie Sozialstunden. Die muss sie in einem Jugendsportverein ableisten, dabei ist Luca alles, aber nicht sportlich. Und dann wird der Jugendclub auch noch von dem durchtrainiertem Noel geleitet, der fast zu perfekt ist. Und wieso sollte gerade er was von Luca wollen?

Der Schreibstil ist herzlich locker mit sehr viel Charme und an der ein oder anderen Stelle auch ein wenig spitz. Ich habe mich beim Lesen jedenfalls bestens amüsiert, auch wenn ich an der ein oder anderen Stelle auch manchmal etwas verärgert war.

Luca war für mich zu Beginn der Geschichte ein etwas unsympathischerer Charakter, die nicht nur an sich selbst gezweifelt hat, sondern auch keine gute Freundin war. Dabei hat sie selbst immer wieder bei anderen gepredigt, wie wichtig doch Selbstliebe ist und dass sie sich gut findet, so wie sie ist. Doch mit der Zeit hat sie sich zu einem wirklich liebenswerten Charakter entwickelt und immer mehr über Selbstliebe gelernt. Man konnte richtig mit ihr mitwachsen. Und auch die anderen Charaktere, egal wie groß ihre Rolle war, waren alle lebendig und authentisch.

Neben Selbstliebe behandelt das Buch aber auch viele weiterer wichtige Themen, wie Vorurteile, Freundschaft und die weibliche Authentizität. Dabei wird immer wieder der Zeigefinger auf eine liebevolle Art erhoben.

Während ich anfangs etwas skeptisch war, habe ich das Buch am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen wollen. Eine wirklich tolle Geschichte, für die es von mir eine klare Leseemfpehlung gibt!

Bewertung vom 18.01.2024
TV-Tod
Wieland, Roswitha

TV-Tod


gut

Mord im Live-TV
Bei einer Dancing Show verbrennt eine Kandidatin während des Finales und der Live Übertragung im TV. Bald gerät ihre Konkurrentin Lara in Verdacht und schon bald geschehen die nächsten Anschläge. Der Journalist Alexander kommt Lara im Zuge eines Interviews dabei näher als gedacht.

Man merkt, dass die Autorin selbst im Show Business unterwegs ist, denn ihre Beschreibungen versetzen einen direkt ans Filmset. Der Schreibstil beschreibt zwar alles richtig gut, allerdings war er für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da sich die Perspektiven sehr schnell ändern und das teilweise mitten im Absatz. Während man zunächst noch aus Sicht von Lara auf das Geschehen blickt, so ist man plötzlich bei Alexanders Sicht.

Die Ermittlungsarbeiten rücken für mich bei der Geschichte leider etwas in den Hintergrund und vielmehr kommt eine sich sehr schnell entwickelnde Liebesbeziehung in den Fokus der Geschichte. Und während am Anfang die Kapitel noch etwas ausführlicher waren, so hatte ich am Ende das Gefühl, dass die Zeit zum Schreiben knapp geworden ist. So verhält es sich dann leider auch mit der Aufklärung des Falles, die für mich teilweise etwas aus dem Zusammenhang gerissen wirkt.

Für einen Thriller fehlt mir hier leider die Spannung und der Nervenkitzel, was erst auf den letzten paar Seiten rasant aufkommt und genauso schnell auch wieder vorbei ist. Für mich war es eher ein Roman mit kleinen Krimi-Elementen. Die Geschichte und auch die Erzählart der Autorin haben sicherlich Potential. Da es sich hier um ein Erstlingswerk handelt bin ich gespannt, wie sich die Autorin weiterentwickelt und werde auch gerne andere Bücher von ihr lesen, dieses hier konnte mich jedoch nicht überzeugen.

Bewertung vom 18.01.2024
Die Weite des Horizonts
Walker, Noa C.

Die Weite des Horizonts


ausgezeichnet

Zwischen Krieg und Idylle
Cara Biber meldet sich freiwillig als Wehrmachtshelferin, obwohl oder gerade, weil sie dem Krieg kritisch gegenübersteht. Nicht ganz so freiwillig wird sie dann allerdings im Sommer 1942 in die Normandie versetzt. Die Alabasterküste kennt sie noch von Früher, hat sie doch gemeinsam mit ihrer Familie einige schöne Sommer hier verbracht. Die Küste weckt viele Erinnerungen, unter anderem auch an den jungen Nic Poulin, in den sie damals verliebt war. Ausgerechnet der befindet sich im Einsatz für die Engländer und soll bei der Operation Jubilee bei einem Angriff auf seine alte Heimat helfen.

Doch nicht nur in der Normandie braut sich einiges zusammen, auch bei Caras Familie im Schwarzwald stehen alle Zeichen auf Schwarz, als ihr Bruder wegen kritischer Äußerungen inhaftiert wird.

Nora C. Walker hat mich mit ihrem großartigen Schreibstil direkt an das Buch gefesselt. Wir begleiten Cara, die durch ihre Sommer an der schönen Küste keine Feinde in den Menschen dort sieht und doch irgendwie zwischen den Fronten steht. Und nicht nur ihr Bruder äußert sich immer wieder kritisch, auch Cara hat eine ziemlich spitze Zunge, womit sie nicht nur sich selbst in Gefahr bringt. Die Geschichte bringt hervorragend die damalige Zeit rüber, wer ist Freund und wer ist Feind, wem kann man wirklich trauen und gibt es selbst in der eigenen Familie Verräter?

Die Charaktere sind mir überwiegend sympathisch gewesen und durch wechselnde Perspektiven bekommt man einen guten Blick auf die gesamten Geschehnisse. Ich wusste beim Lesen gar nicht mehr, auf welche Perspektive ich mich am meisten freue, da sie alle super interessant waren.

Und auch wenn die Jugendliebe zwischen Nic und Cara eine wichtige Rolle in diesem Roman spielt, so steht sie doch nicht im Vordergrund. Für mich ist sie genau passend in die ganzen historischen Details eingearbeitet und auf das Aufgreifen der Operation Jubilee fand ich sehr gelungen.

Die Geschichte bringt Spannung und regt zum Nachdenken an. Auch zeigt sie zwischen der romantischen Idylle der Normandie auch ganz realistisch die Schattenseiten der damaligen Zeit. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.12.2023
Die geheime Gesellschaft
Penner, Sarah

Die geheime Gesellschaft


sehr gut

Mystische Mordermittlung
1873: Lenna Wickes kam von London nach Paris um bei der Spiritualistin Vaudeline D’Allaire die Kunst des Wahrsagens und der Séancen zu erlenen. Mit diesem Wissen möchte sie wieder zurück nach London und den Tod ihrer Schwester aufklären. Als Vaudeline selbst für eine Mordermittlung nach London eingeladen wird, begleitet Lenna sie. Dort angekommen arbeiten sie mit der Geheimgesellschaft »Séance Society« zusammen, bei der eigentlich keine Frauen erlaubt sind. Und während ihrer Ermittlungen geraten sie selbst in Gefahr.

Man kann von Séancen halten, was man möchte, als Leser bekommt man hier auf jeden Fall beide Seiten gezeigt. Jene, die daran glauben und jene, die dem ganzen kritisch gegenüberstehen und eine Erklärung für das Übernatürliche suchen. Lenna gehört eher zur kritischen Seite und obwohl sie mithilfe einer Séance den Tod ihrer Schwester aufdecken möchte, so zweifelt sie auch immer wieder an den ganzen Geschehnissen. Vor allem deshalb konnte ich mich sehr gut mit ihr identifizieren und empfand sie meist als sympathische Protagonistin.

Das Thema von Spiritualismus und Mordermittlung, vor allem im viktorianischen Zeitalter klang sehr interessant. Und auch wenn mich das Buch im Gesamten überzeugen konnte und vor allem im zweiten Teil noch einmal einiges an Spannung aufkam. Allerdings sind die Séancen meiner Meinung nach etwas zu kurz gekommen, hier hätten gerne ein paar mehr stattfinden können.

Der Schreibstil war sehr flüssig und durch die wechselnden Perspektiven von Lenna und Mr. Morley hat man auch einen guten Blick von allen Seiten auf die Geschichte bekommen. Dazu kommt noch eine etwas andere Liebesgeschichte. Insgesamt fand ich das Buch sehr gut gelungen und es wurde eine mystische Stimmung erzeugt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, egal ob für Spiritualismus Fan oder doch eher Skeptiker.

Bewertung vom 29.11.2023
Der Achte Tag
Salerni, Dianne K.

Der Achte Tag


sehr gut

24 Stunden voller Magie
Jax wacht eines Tages auf und findet sich in einer menschenleeren statt wieder. Am nächsten Tag ist wieder alles beim Alten und er kann sich nicht erklären was passiert ist. Dafür kann es Riley, ein 18-Jähriger, bei dem er seit dem Tod seines Vaters vor kurzer Zeit lebt. Dieser erklärt ihm, dass er ein Wechsler ist, für ihn gibt es einen zusätzlichen Tag zwischen dem Mittwoch und dem Donnerstag. Es gibt jedoch auch Menschen, die nur an diesem Tag existieren, so wie Evangeline von nebenan. Und es gibt Menschen, die alle Tage, bis auf den achten Tag, entfernen möchten.

Was würden manche Menschen für 24 zusätzliche Stunden geben, doch so traumhaft das auch klingt, für Jax bedeutet der achte Tag nicht nur Gutes. In diesem Buch geht es viel um Magie, weshalb es auch richtig gut passt, dass die Legende rund um Arthus und Merlin eine wichtige Rolle spielt.

Da es sich hier um ein Jugendbuch handelt, muss ich sagen, dass es für die entsprechende Zielgruppe super geeignet ist. Mir persönlich hat an manchen Stellen ein wenig die Tiefe gefehlt, ich hätte gerne mehr erfahren, mehr Details gelesen und mir vielleicht auch etwas komplexere Erklärungen gewünscht. Für Jugendliche empfinde ich es aber als super geschrieben, mit genau der richtigen Menge an Details, ohne zu verwirrend zu werden.

Die Charaktere haben mir super gut gefallen, jedoch hatte ich bei Jax ganz oft das Gefühl, dass wir es hier nicht mit einem 13-jährigen, sondern eher einem 16-jährigen zu tun haben, vor allem bei den Handlungen, die er am achten Tag tätigt. Die Geschichte selbst ist für mich in sich bündig, man wird nicht mit 100 Fragen zurückgelassen, aber man hat direkt auch Lust auf den zweiten Teil, um noch mehr über die Geschichte des achten Tages zu erfahren. Ein wirklich gelungener Reihenauftakt!

Bewertung vom 29.11.2023
Ausgelöscht
Prammer, Theresa

Ausgelöscht


sehr gut

Woran erinnerst du dich?
Zwei Frauen tauchen 3 Wochen nach ihrem Verschwinden wieder auf, beide haben identische Erinnerungen und denken, dass sie nur zwei Tage vermisst waren. Dabei kommt eine Frau aus Berlin und die andere aus Wien. Was hat es mit ihrem rätselhaften Verschwinden auf sich und was verbirgt sich hinter ihren Erinnerungen? Lea Goldberg wird als Psychologin hinzugezogen und schnell wird klar, dass die Entführungen auch etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben.

Der Schreibstil dieser Geschichte hat mir richtig gut gefallen, so dass ich über die Seiten geflogen bin. Die Kapitel sind aufgeteilt in die Gegenwartshandlung und dem Damals einer unbekannten Frau. Aus den zwei zunächst zusammenhanglos wirkenden Perspektiven setzt sich immer mehr ein Bild zusammen. Fand ich den ‚Damals‘ Teil zunächst noch relativ interessant, so hatte ich in der Mitte des Buches mal einen kurzen Durchhänger, da mir die Ermittlungen in der Gegenwart zu kurz kamen und ich nicht das Gefühl hatte, das wir hier irgendwann auf einen sinnvollen Abschluss kommen werden.

Am Ende nahm die Geschichte jedoch nochmal einiges an Fahrt auf und die Wendung am Ende kam relativ unerwartet. Man rätselt relativ lange, wer die unbekannte Frau ist und die Autorin weiß auch, wie sie auf teils falsche Fährten lenken kann, die bei tiefergehender Betrachtung aber auch schnell wieder verschlagen werden.

Das tolle an diesem Thriller ist die psychologische Tiefe, die hier als Spannungselement genutzt wird. Dabei gibt es wenig Mord und Totschlag, sondern es werden Entführungsopfer genutzt, die lebend wieder auftauchen. Auch die Erinnerungspsychologie hat hier einen großen Stellenwert und es wird aufgezeigt, wie leicht Erinnerungen manipuliert werden können. Bis auf den kurzen Durchhänger habe ich das gesamte Buch mit äußerster Spannung gelesen und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Und das großartige: Am Ende wird ein möglicher zweiter Teil angeteasert. Vielleicht lesen wir also bald schon mehr über Lea Goldberg.

Bewertung vom 29.11.2023
Nie mehr
Ebert, Dorothee

Nie mehr "Ladies First"


ausgezeichnet

Wir sollten langsam mal die alten Denkmuster durchbrechen
‚Ladies first‘… wer kennt diesen Satz nicht? Und die meisten denken sich nicht einmal etwas Böses dabei. Dabei stecken bereits hier einige eingeprägte Denkmuster drin, die uns unbewusst beeinflussen. Dorothee Ebert geht auf dieses und noch viele weitere sogenannte Biases ein.

Dieses Buch bietet eine Reflexion diverser Geschlechterklischees, sehr gut recherchiert und mit einer Priese Humor verfeinert. Die Kapitel sind übersichtlich gehalten, Beginnend mit einem Zitat, der Erklärung der Situation und Beispiele, wie man darauf reagieren oder anders handeln kann. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine kurze Zusammenfassung, sodass man jederzeit kurz und knackig alle wichtigen Infos auf einen Blick hat und alles immer wieder Auffrischen kann.

In diesem Buch wird sicherlich jeder eine Situation finden, in der er oder sie selbst schon einmal war. Alle Beispiele sind aus dem alltäglichen Leben gegriffen und sind keine Seltenheiten. Und auch wenn einem nicht alles selbst so passiert ist, so kennt man sicherlich jemanden, der bereits in so einer Situation war. Die Autorin selbst lädt mit ihrem Buch zum Reflektieren ein und macht einem erst einmal bewusst, welche vermeintlich normalen Situationen eigentlich einiges an Vorurteilen mit sich bringen.

Erst dachte ich, dass das Buch wahrscheinlich leider nicht die erreicht, für die diese Lektüre eigentlich sehr sinnvoll wäre, nämlich genau die, die Tag ein Tag aus klare Vorurteile gegenüber Frauen im Berufsleben haben. Aber auch wenn diese Leute das Buch nicht lesen, so erreicht es doch die richtigen, denn wirklich jeder kann etwas daraus mitnehmen. Die Tipps laden nicht nur zu einem anderen Denken und Handeln ein, sondern zeigen auch auf, wie man als Betroffener selbst reagieren kann. Sie zeigen die tief verwurzelten Denkmuster, die jeder in sich trägt und die sicherlich nicht von heute auf morgen umgemodelt werden können. Aber wichtig ist es, dass man damit anfängt etwas zu ändern, erst an sich selbst und dann kann man auch sein Umfeld immer mal wieder auf die Biases aufmerksam machen, nach denen sie gerade handeln.

Also wieso die Kollegen beim nächsten Mal nicht einfach darauf aufmerksam machen. Und wenn es mal wieder heißt „Ladies first!“ kann der Ball auch ganz leicht an die Männer zurückgespielt werden, denn „Men before!“.

Dorothee Ebert hat hier eine wirklich fantastische und lesenswerte Lektüre geschrieben, die bei mir definitiv öfter Mal in die Hand genommen wird. Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.11.2023
Hunt / THE TALE OF WYCCA Bd.2
Brandt, Sandy

Hunt / THE TALE OF WYCCA Bd.2


sehr gut

Nach dem Herzenskrieg leben Menschen und Wycca beinahe in Frieden miteinander. Dennoch ist der Unterschied stark zu spüren zwischen den normalen Menschen und den mächtigen Wycca, die nicht nur magische Fähigkeiten haben, sondern auch noch unsterblich sind. Raevan Tennyson wird aufgrund eines tragischen Schicksals gegen seinen Willen König von Avasontes. Doch die Menschen versuchen Raevan vom Thron zu stoßen und um sein Leben und den Thron zu retten, begibt er sich auf die Suche nach der Blutkrone.

Ich bin ehrlich, ich hatte Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen und habe nach den ersten 30 Seiten erstmal eine Pause eingelegt, da mich die Geschichte gar nicht fesseln konnte. Auch der Erzählstil in der dritten Person, mit springenden Perspektiven mitten im Kapitel hat mich anfangs etwas verwirrt. Dazu kamen dann häufig Wiederholungen, die mich anfangs noch gestört haben, im Laufe der Geschichte aber immer mehr verblasst sind. Nachdem ich mich da dann langsam zurechtgefunden hatte und Spannung in der Geschichte aufkam, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen-

Die Charaktere sind total unterschiedlich und doch schließt man jeden davon früher oder später ins Herz. Die Magie kommt in der Geschichte auch auf keinen Fall zu kurz, selbst wenn die Mehrheit der Hauptprotagonisten tatsächlich überhaupt keine besitzen.

Daneben gibt es auch noch eine Liebesgeschichte, die verbotene Züge annimmt, da es für Rae den Tod bedeuten könnte. Die düstere Atmosphäre, die sich wundervoll durch das ganze Buch zieht, wird immer wieder vom sarkastischen Humor aufgelockert. Die Twists geben dem ganzen einen gewissen Reiz und am Ende des Buche bleibt man tatsächlich nicht nur mit tausend Fragezeichen zurück. Dennoch eröffnet vor allem der Epilog noch einmal eine Wendung, deren Antwort man wohl erst im zweiten Band herausfinden wird. Ich hoffe, dass dieser nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Dem Anfang des Buches würde ich wohl nur 3 Sterne geben, aber wenn man die ersten 50 Seiten geschafft hat (und bei knapp 450 Seiten ist das wohl überschaubar), dann wird man mit einem wundervollen Buch belohnt. Von mir gibt es eine klare Leseemfpehlung.