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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 856 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2024
All die gestohlenen Erinnerungen
Nohant, Gaëlle

All die gestohlenen Erinnerungen


ausgezeichnet

Bisher hatte ich noch nie vom International Tracing Service (ITS) und seiner so wichtigen wie schwierigen Aufgabe gehört. Hier entspinnt die Autorin eine spannende und berührende Geschichte zur Arbeit dieser Organisation. Ein Stoffperrot und ein Medaillon, beides Effekten wie die Fundstücke im Archiv des ITS bezeichnet werden, sind Ausgangspunkt für Irènes Suche nach den ehemaligen Besitzern oder deren Angehörigen.
Mich hat die Autorin mit diesem Roman eingefangen. Die Schwierigkeit bei dieser Suche, eine Aufgabe die für Irène nicht nur Beruf, nein in meinen Augen ist es ihre Berufung, darf der Leser sehr eindrucksvoll miterleben. Aus einer aufgenommenen Spur ergeben sich weitere, die mitunter auch auf andere Schicksale weist. Hier den Überblick zu behalten und die Geduld, wenn die Antworten mitunter Jahre dauern, wie auch mit Enttäuschungen und Ablehnung umzugehen, wenn man in eine Sackgasse gerät, dafür habe ich Irène Martin bewundert. Keines der Schicksale lässt Irène kalt. Die Schwierigkeit ihrer Arbeit besteht darin die richtigen noch vorhandenen Quellen zu finden, geschichtliche Zusammenhänge richtig einzuordnen und den Überblick über alles zu behalten.
Dabei beweist die Autorin nicht nur wie tief sie sich mit der Arbeit des IST, mit der Geschichte der NS-Zeit und deren Parallelen zu heutigen politischen Entwicklungen auseinandergesetzt hat. Sie regt den Leser gleichermaßen an hinter die Gruppierungen zu schauen. Ich fand dieses Buch wunderbar. Eine 100%ige Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient.

Bewertung vom 02.09.2024
Deine größte Angst (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Deine größte Angst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Falk Hagedorn ist gerade in Konstanz unterwegs, als ein Amokfahrer auf dem dortigen Weihnachtsmarkt für Fassungslosigkeit und Entsetzen sorgt. Falk versucht noch einem schwer verletzten kleinen Jungen zu helfen. Doch jede Hilfe kommt zu spät wie für noch viele weitere Opfer. Der Oberbürgermeister bittet Falk eine Gruppe traumatisierter Opfer und Angehöriger therapeutisch zu betreuen. Nur widerwillig stellt sich Falk dieser schwierigen Aufgabe. Gemeinsam mit Falk kann der Leser miterleben, wie unterschiedlich die Opfer auf diesen Anschlag reagieren. Durch diese Einblicke fand ich den Aufbau dieses Thrillers sehr spannend gemacht.
Die Gespräche in der Opfergruppe gehen Falk Hagedorn zunehmend sehr nah, wecken sie bei ihm doch eigene, schreckliche Erinnerungen. Doch wie immer beweist er wieder einmal wie gut er in seinem Job ist. Ich finde diese Figur sehr sympathisch und ihre Darstellung auch lebensnah.
Überhaupt war mit der Rückkehr von Kriminalrätin Nadine Adler, Kriminalhauptkommissar Marius Bannert und Falk Hagedorn ein erfolgreiches Trio am Werk. Sie können zwar nicht alle retten, aber eine noch größere Katastrophe können sie verhindern. Mich hat dieser Thriller sehr spannend unterhalten. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne wie auch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.08.2024
Die Gräfin
Nelles, Irma

Die Gräfin


weniger gut

Auf der Hallig Südfall lebt die Gräfin Reventlow-Criminil mit nur einem Hausmädchen sowie Kurt Maschmann einer Art Hausmeister und nicht zu vergessen Hunter, ihrem treuen wachsamen Gefährten. Der ist es auch, der den abgestürzten englischen Piloten als Erster bemerkt. Die Gräfin versteckt ihn auf ihrer Warft. Wie schon viele andere, die ins Visier der Gestapo geraten sind, versorgt sie ihn, versteckt ihn vor den Blicken Fremder, denn die Augen der Nazischergen sind überall. Doch irgendwie bringt dieser junge Mann auch ihre Gedanken durcheinander, ruft ferne Erinnerungen wieder hervor. Ein gewisses Misstrauen ihm gegenüber bleibt aber doch.
Ich habe mich mit der Lektüre sehr schwergetan und bin etwas enttäuscht. Die Autorin hat zwar in diversen Dialogen die Gedanken der Gräfin geschildert, es ergab für mich aber keinen Sinn. Episoden aus ihrer Vergangenheit, mal von rauschenden Bällen, dann vom strengen herrschsüchtigen Vater, ein andermal von ihrer englischen Verwandtschaft, empfand ich als losgelöst und zusammenhanglos. Mir fehlte hier der rote Faden, wo die Reise hingehen soll. Einzig Kurt Maschmann mit seinem Plattdeutsch, hat mir als Figur gefallen.
Das abrupte Ende, ich habe es jedenfalls so empfunden, hat mich dann endgültig enttäuscht.
Mehr als 2 Lese-Sterne kann ich leider nicht geben.

Bewertung vom 18.08.2024
Der Plan der Gefährten
Carsta, Ellin

Der Plan der Gefährten


ausgezeichnet

Es ist nun bereits der 10 Band der Falkenbach-Saga und noch immer macht es mir unwahrscheinlich Spaß die weiteren Entwicklungen der Familien Falkenbach und Lehmann zu verfolgen. Hauptgrund ist hier sicher, wie glaubhaft Ellin Carsta die Gegebenheiten der damaligen Zeit in die Geschichte einfließen lässt und wie liebevoll und lebendig sie die Figuren entwickelt und beschreibt. Ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, möchte ich hier einige meiner Eindrücke schildern. Ich fand es einfach herrlich, wie Wilhelmine ihrer Vermieterin sowie ihrer neidischen Nachbarin Paroli bietet. Ich habe mich köstlich über ihre Schlagfertigkeit und ihre Spitzen amüsiert.
Meinen Blutdruck hat Elisabeth um einiges in die Höhe getrieben. Diese verblendete Frau, empfinde ich für alle Bewohner von Falkenbach als Bedrohung. Dabei ist es doch gerade sie, die so düstere Geheimnisse hat.
Die Silvesterfeier, die alle auf Gut Falkenbach zusammen feiern, jeder seine Erwartungen, Ängste und Hoffnungen gedanklich Revue passieren lässt, empfand ich als sehr gelungenen Rundumblick. Denn diese Zeit der Bespitzelung, der ständigen Bedrohung anders Denkender und der Ausweitung des Krieges zum Flächenbrand waren sicher alles andere als leicht.
Den gewaltsamen Tod von Paul-Friedrichs Vertrauten, Constantin Trost, fand ich schockierend. Zeigt das doch einmal mehr auf wie gefährlich eine andere Gesinnung damals war. Constantin kannte seinen Mörder. Doch wer die heimtückische Tat begangen hat, verschweigt die Autorin. Richtig so, denn so wird die Vorfreude auf Band 11 geweckt.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.08.2024
Blinder Zorn: Ostsee
Kliewe, Karen

Blinder Zorn: Ostsee


ausgezeichnet

Johanna Arnold hatte bisher in schwierigen Situationen mit ihrem inneren Ich intensive Dialoge geführt. Nun findet Sie findet heraus, dass sie einen Halbbruder hat, Joris. Ist er es, den sie bereits früher gespürt und liebevoll immer Eigil genannt hat? Joris ist kein Kind der Liebe. Bleibt die Frage, warum ihre Mutter oder wenigstens ihre heißgeliebte Oma Rosa ihr nie davon ihm erzählt haben. Also beginnt Ann, wie Johanna von allen genannt wird, wie es sich für eine gewissenhafte Journalistin gehört, der Sache auf den Grund zu gehen. So kommt sie nicht nur einem Familiengeheimnis auf die Spur. Doch da gibt es noch so viel mehr…
Auch dieser letzte Band hat mich wieder ganz wunderbar spannend unterhalten. Schon allein was Ann in Unterlagen im Bankschließfach findet, heizt die Spannung unwahrscheinlich an. Nur den direkten Zusammenhang zu ihrer Familie daraus zu erkennen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, ist für Ann eine fast unlösbare Aufgabe.
Mir hat auch sehr gut gefallen, wie Karen Kliewe dem Leser im Buch immer wieder Einblicke in das Jahr 1990 und damit in das Leben von Gesa und Henning Jessen gegeben hat. Mein Spürsinn hat mir leider nicht geholfen, hier einen Zusammenhang zu Ann oder ihrer Familie zu erahnen. Auf jeden Fall hat das aber dazu geführt, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Ich kann es allen Krimifans uneingeschränkt weiterempfehlen und gebe 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.08.2024
Am Ende des Lichts
Hartung, Alexander

Am Ende des Lichts


ausgezeichnet

Ich liebe dieses mitunter am Rande der Legalität arbeitende Team um Jan Tommen. Darum habe ich mich auch gleich auf den neuen Band gestürzt und wurde wieder einmal, was spannende Unterhaltung betrifft, nicht enttäuscht. Der Fall ist sehr bizarr. Der Täter lädt das Video eines angeketteten Mannes im Internet hoch und verlangt innerhalb von 24 den Tod von Paul Wank. Sonst wird das Entführungsopfer durch Stromschläge getötet. Paul Wank ist Rentner, gut situiert und kennt das Opfer nach eigenen Angaben nicht. Die Berliner Polizei steht vor einem Rätsel, weil sich kein Motiv ableiten lässt und das Schlimmste ist, die Zeit drängt. Diesen Zeitdruck konnte ich beim Lesen regelrecht spüren. Auch wenn Chandu wieder seine Kontakte zur Unterwelt anzapft, Max seine Rechner zu Höchstleistungen bringt, kommen sie dem Täter nicht einen von Schritt näher. Er ist IT-versiert und hinterlässt zu Max Unwillen im Internet keine Spuren. Alle müssen mit ansehen, wie der angekettete Mann vor laufender Kamera ermordet wird. Und kurz danach gibt es ein zweites Video, ein weiteres Entführungsopfer. Wieder liegt ein Mann in Ketten und das Ultimatum beträgt 24 Stunden für den Tod von Paul Wank. Der Weg zur Auflösung des Falls ist so unglaublich spannend geschildert und die Wendungen im Fall so überraschend, dass ich total begeistert bin. Darum klare Leseempfehlung von mir und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 15.08.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Nicht zum ersten Mal verschwindet in Katzenbrunn ein Junge. Jetzt, 1986 während des alljährlichen Jahrmarkts, verschwindet wieder ein Junge. Hans Jörg Stahl, der bereits vor 10 Jahren erfolglos nach dem Täter gesucht hatte, kommt kurz vor dem Verschwinden eines weiteren Jungen, nun als Kriminalkommissar a.D. wieder hier her. Wie groß die Bedrohung hier noch immer ist zeigt sich, als kurz nach Stahls Ankunft erneut ein Jugendlicher verschwindet.
Gleich zu Anfang des Buchs wird der Leser mit einem hinterwäldlerischen kleinen Dorf im Odenwald und so einigen skurrilen Bewohnern von Katzenbruch bekanntgemacht. Die Beschreibungen hinterließen bei mir das Bild einer trostlosen Gegend. Schöne Natur und Stille, ja, aber die Atmosphäre ist Dorf empfand ich als erdrückend. Wen wundert‘s dass ich da Gänsehaut beim Lesen bekam. Gleichzeitig wurde aber meine Neugier geweckt. Es gibt einfach zu viele seltsame Bewohner. Jeder scheint im Dorf über jeden Bescheid zu wissen und doch weiß angeblich keiner, wer hinter dem Verschwinden der Jungen steckt. Die psychiatrische Klinik direkt im Umfeld des Dorfes mit ihrem seltsamen Leiter tut ein Übriges um die Spannung weiter anzuheizen. Ich fand den Thriller spannend von Anfang bis Ende und kam ihn allen Thriller-Fans uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 14.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


weniger gut

Die beiden Ermittler, Juha Korhonen und sein Kollege Lucas, fand ich gewöhnungsbedürftig. Juha, der Ältere, mit dem punkigen Stiefvater und der holprigen Beziehung zu seiner Freundin Maria, scheint ein gutes Herz zu haben, zeigt es seinem jungen Kollegen, den er immer nur Lux nennt, viel zu selten. Der wiederum scheint auch so einige Probleme zu haben. Provoziert auf abendlichen Streifzügen Schlägereien mit Jugendlichen und das als Polizist. Sympathien habe ich für keinen der beiden gehabt und bis beide diesen Vermisstenfall gelöst haben, braucht der Leser sehr viel Geduld. Die vielen Nebenbaustellen der beiden Ermittler, die die beiden Autoren akribisch im Krimi erläutern, waren mir zu umfangreich. Die eigentliche Handlung und die Auflösung des alten Boysen-Falls kommen dadurch nach meinem Empfinden zu kurz. Jegliche Spannung wurde erstickt. Da hatte ich mir mehr erhofft. Somit gebe ich auch nur 2 Lese-Sterne.

Bewertung vom 09.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


gut

Ein 13jähriger Teenager wird in einer sozial schwachen Gegend von Malmö vor einem Imbiss erschossen. Ein Zufallsopfer, so der erste Eindruck der Ermittler. Sie gehen davon aus, dass die Schüsse den beiden Imbissbesuchern galten, die nur wegen des schnellen Agierens von Andrey Akimow nur leicht verletzt wurden. Doch so einfach stellt sich die Lösung dieses Falls nicht dar. Das hört sich spannend an, jedoch hat der Schreibstil der Autoren bei mir nicht zu Spannung geführt. Das lag in meinen Augen daran, dass die persönlichen Probleme, die beide Ermittler mit sich herumtragen, zu sehr in den Vordergrund gerückt wurden. Von den vielen Wiederholungen dabei ganz zu schweigen. Das hat mir die beiden auch nicht unbedingt sympathischer gemacht.
North und Karhuu müssen mehr zwangsweise zusammenarbeiten, eine Art Bewährungsprobe. Vom Erfolg bei dieser Mordermittlung hängt ihr weiterer beruflicher Weg ab. So macht jeder seine eigenen Ermittlungen und erst Stück für Stück bildet sich Vertrauen auf die Fähigkeiten des Partners. North stellt recht bald fest, dass Karhuus Bauchgefühl durchaus zu trauen ist.
Auch wenn die Entwicklungen nicht vorhersehbar sind, kam trotzdem bei mir keine richtige Spannung auf. Darum gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 09.08.2024
Junge aus West-Berlin / Kat Menschiks Lieblingsbücher Bd.18
Leo, Maxim;Menschik, Kat

Junge aus West-Berlin / Kat Menschiks Lieblingsbücher Bd.18


sehr gut

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Die Geschichte ist einschmeichelnd und hat in mir alte Jugenderinnerungen wieder hervorgeholt. WG’s in Ostberlin, Nächte durchfeiern und
nicht an die Einschränkungen durch den Staat denken. Einfach das Leben lieben. Auf so eine Gruppe trifft Marc, der in Westberlin lebt und bisher nicht wirklich viel mit seinem Leben anfangen konnte. Aber hier in Ostberlin ist er mit seinem Westgeld schon wer. So macht er sich mit dem Mitbringen der Mangelware schnell beliebt und erfindet eine berufliche Erfolgsstory für sich. Hier trifft Nele. Von ihr fühlt er sich angezogen, denn Nele ist anders. Sie ist eine Seelenverwandte, mit ihr kann er träumen, über den Dächern von Berlin zu ihrem kleinen, geheimen Schloss steigen und dort ihrer Fantasie freien Lauf lassen.
Die Geschichte ist unterlegt mit passenden Bildern und Zeitzeichen aus der DDR der 80er Jahre. Die betten sich passend in die Handlung ein und wecktem bei mir alte Erinnerungen. Ich habe mich mit diesem Buch sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.