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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 904 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2025
Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5


sehr gut

Ein ausbranntes Auto, darin eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche, das ist Alexas neuer Fall. Eine Zeugin, deren Glaubwürdigkeit angezweifelt wird, will auf der Fahrerseite eine Frau aussteigen und im Wald verschwinden gesehen haben. Alexas Kollege, Florian Huber, glaubt der Zeugin nicht. Doch kurze Zeit später geht in der Nähe von Bad Tölz ein luxuriöses Haus in Flammen auf. Auch hier wird eine verbrannte Leiche entdeckt. Hängen beide Fälle zusammen? Und hängen die Brände, die sich auch jenseits der Grenze in Österreich ereignen und damit in den Zuständigkeitsbereich von Alexas Vater, Bernhard Krammer, fallen, ebenfalls damit zusammen? Spannende Fragen, die wie immer in den Bänden des Grenzfalls in enger Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland aufgeklärt werden.
Obwohl ich die bisherigen Fälle alle gelesen habe, war ich der Autorin dankbar, dass sie mir die Hauptfiguren und ihre dienstlichen wie familiären Verflechtungen gleich zu Anfang ins Gedächtnis zurückgerufen hat. Denn so erfolgreich Alexa in ihrem Job auch ist, hat sie doch einige private Baustellen, die sie in Angriff nehmen muss.
Der Fall, eigentlich sind es ja 6 Fälle, die auf eine lückenlose Aufklärung warten, je drei auf der österreichischen und drei auf der deutschen Seite der Grenze, ist spannend und die Auslösung für die Ermittler schwierig. Hier den Überblick, als Polizist wie auch als Leser zu behalten ist nicht so einfach. Zudem greifen Auswirkungen aus alten Fällen, die noch eines richterlichen Urteils bedürfen, in das aktuelle Geschehen ein. In meinen Augen ist das etwas zu viel gewesen. Mehr Spannung hätte ich sicher empfunden, wenn die Autorin sich auf die Brandfälle fokussiert hätte. Spannend ist es trotzdem gewesen, da bis zum Schluss nicht zu erkennen war, ob die Drogen- oder die Holzmafia, Geldwäsche oder Fremdenfeindlichkeit hinter allem stecken. Insgesamt gibt es von mir 3,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 07.01.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


ausgezeichnet

Saskia, Ellen Roths jüngere Schwester, ist es, die Ellen nach der Trennung von Christoph überredet wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren. Hier will Ellen die alte Praxis von Dr. Schwarz als Allgemeinmedizinerin übernehmen. Ob das die richtige Entscheidung war, bezweifelt Ellen zunehmend. Nicht ohne Grund ist sie damals nach dem Abitur von hier weggegangen, möglichst weit weg. Noch immer quälen Ellen die Geschehnisse von damals. Noch immer fällt sie in dunkle Löcher, hat Flashbacks, ritzt sich um den Schmerz und damit sich selbst zu spüren. Als sie beim Joggen dann gleich an ihrem ersten Abend die Leiche an der Skischanze sieht, brechen ihre alten Wunden noch weiter auf.
Es ist ein wirklich spannender Thriller. Lange bleibt offen, worin die traumatischen Erlebnisse von Ellen bestehen. Erlebnisse, mit denen sie damals als Jugendliche allein gelassen wurde. Wo ein jeder im Ort sich hinter Schweigen versteckt hat, der eigene Vorteil wichtiger war. Selbst ihr Vater begründet sein Schweigen damals mit ihrem Schutz vor der Öffentlichkeit, vor der Presse und ihrer Bloßstellung. Eine röstende Hand vom Vater, Fehlanzeige. Wenn wunderts, dass bis heute ihr Verhältnis nicht als solches bezeichnet werden kann.
Ellen ist sich sicher, dass der Schanzenmord im Zusammenhang mit den schrecklichen Geschehnissen damals zusammenhängt. Jetzt, wo sie wieder in ihren Heimatort zurückgekehrt ist, sieht die Polizei sie wegen des starken Motivs in ihr eine Tatverdächtige? Doch wenn sie es nicht war, wer ist dann der Rächer? Es sind Fragen über Fragen, die hier im Buch die Spannung in die Höhe treiben. Im Zusammenspiel mit vielen schrägen und unsympathischen Charakteren, hat das bei mir bis zum Schluss zu kribbelnder Spannung geführt. 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung sind da absolut gerechtfertigt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Oberst Karla Hofbauer vom Bundeskriminalamt in Wien arbeitet ehrenamtlich in Hamburg bei der Essensausgabe für die Ärmsten der Armen. Warum, stellt sich die Frage. Denn eigentlich leitet sie die 1-Mann-Abteilung für Cold Case in Wien und dann wird sie hier auch noch brutal in Hamburg ermordet. Da es sich um den Mord an einer Polizeibeamtin handelt ermittelt nicht nur das LKA in Hamburg auch das Bundeskriminalamt in Wien, in Persona Lea Wagner, nimmt eigne Ermittlungen auf. Ihr der Weg führt sie nach Bad Gastein, einem Ort, dessen beste Zeiten bereits länger zurückliegen. Aber genau diesen Ort hat Karla Hofbauer regelmäßig aufgesucht…
Jan Beck beweist mit diesem Thriller wieder einmal, dass er ein Meister der Verwirrung und der Spannung ist. Er lässt viel Raum für eigene Spekulationen und verrät den großen Zusammenhang erst ganz zum Schluss. So bleibt die Spannung auch bis zum Schluss auf hohem Level und die Seiten fliegen nur so dahin.
Die Figur des Kriminalpsychologen a.D., Simon Dorn, ist recht schräg, mir dabei aber nicht unsympathisch. Ein Mann, der unter den Verlusten in seinem Leben leidet, sie noch lange nicht verarbeitet hat und hier in dem düsteren, maroden Hotel seiner Familie einen Unterschlupf gefunden hat. Nicht komfortabel, aber für seine Zwecke durchaus ideal. Hier kann er in Ruhe die Cold Cases aufarbeiten, neu bewerten und womöglich lösen. Als Lea Wagner ihn in seiner Ruhe stört und Näheres zu seinem Verhältnis zu Hofbauer erfahren möchte, erkennt er, auch wenn er es nicht zugeben möchte, in ihr die toughe, intelligente Ermittlerin. Ich finde die beiden passen wunderbar zusammen und ich freue mich bereits auf weitere Fälle der beiden. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 01.01.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

Fünf Männer und eine Frau, eingeschlossen in einer Kammer und mit dem Auftrag Arbeiten an einer Ölpipeline in der Nordsee auszuführen, ist der Ausgangspunkt dieses Thrillers. Die sechs sind bis auf Tea-Bag alle erfahrene Sättigungstaucher und kennen die Risiken und Nebenwirkungen ihrer Arbeit. Und die lernt der Leser in diesem Buch auch sehr anschaulich beschrieben kennen. Ich fand es selbst beim Lesen beklemmend wie eng es für die sechs Sättigungstaucher in der beengten Kammer ist und wie jeder für sich die aufkommende eigene Panik am Anfang bekämpfen muss. Das zu vermitteln ist dem Autor sehr eindringlich gelungen. Doch es ist erst der Anfang das wahre Grauen wartet bereits in der Kammer, zeigt aber nicht sein Gesicht. Gegenüber bisherigen Tauchgängen, wo Teamgeist und gegenseitiges Vertrauen herrschte, ist jetzt der Umgang von Misstrauen und Spekulationen geprägt. Keine Kameradschaft und Vertrauen sind mehr zu spüren. Da kommt beim Lesen kribbelnde Spannung auf. An keiner Stelle war es langweilig. Selbst die Erzählungen der einzelnen Taucher von überstandenen Katastrophen bei anderen Tauchgängen fand ich erschreckend zu erfahren. Auch wenn alles nur dem Zweck diente die Dekompressationszeit zu überstehen und den Körper am Einschlafen zu hindern, sind es doch wahre Begebenheiten, die hier geschildert werden. Ellen Brooks Geständnis ihres Familiengeheimnisses ließ mich das Buch einige Minuten beiseitelegen. Noch immer bin ich mir nicht sicher, ob ich sie bewundern oder bedauern soll. Ja, der Autor schafft es den Leser mit seiner Geschichte zu verblüffen, zu schocken und zu fesseln. Darum von mir auch eine 100%ige Leseempfehlung. 5 Lese-Sterne sind da voll verdient.

Bewertung vom 01.01.2025
Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße
Miglar, Astrid

Die Schwarze Gräfin. Geheimnisse an der Eisenstraße


gut

Magdalena, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, ist in der arrangierten Ehe mit dem 20 Jahre älteren und dem Alkohol stark zusprechenden Gustav Schweiger mehr als unglücklich. Sie will aus dem elenden Leben raus. Hier in Windischgarsten in Österreich, ist man eine kleine Dorfgemeinschaft in dem Klatsch und Tratsch auf fruchtbaren Boden treffen. Es hat mir Spaß gemacht mitzuerleben, wie Gerüchte zu Wahrheiten werden, wie Gerüchte gezielt gestreut werden und das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft zum Spießrutenlauf werden kann. Das Buch hat mich sehr kurzweilig unterhalten und die Figur der Magdalena ist eine interessante Persönlichkeit. Um ihr Ziel zu erreichen kämpft sie mit den Mitteln einer Frau, was sie in meinen Augen recht lustgesteuert wirken ließ. Auch habe ich nicht alle Entwicklungen als realistisch nachvollziehen können. Sympathisch war mir Oskar Schneeberg, der reiche Unternehmer. Dieser Mann hat mich mit seinen Entscheidungen immer wieder überrascht und manchmal auch zum Schmunzeln gebracht. Insgesamt gebe ich 3,5 Lese-Sterne für diesen Roman um eine starke, aber auch berechnende Frau, die sogar über den Tod hinaus noch das letzte Wort hat.

Bewertung vom 30.12.2024
Der Seher
Haller, Elias

Der Seher


ausgezeichnet

Arne Stiller stehen harte Zeiten bevor. Seine Kollegin Inge Allhammer macht es nun wahr und geht in den wohlverdienten Ruhestand, feiert ihren Abschied. Dabei sind die Zwei so ein eingespieltes Team. Aber viel Zeit zum Trauern hat er nicht, denn im Außenbereich des Dresdner Zwingers wird bei Bauarbeiten eine Zeitkapsel gefunden. Leider kein vergrabener Schatz, sondern menschliche Knochen, die eines Säuglings. Wurden hier jetzt endlich die sterblichen Überreste des seit 17 Jahren verschwundenen Jan Köpke gefunden? Auf der Zeitkapsel ist ein Zahlencode eingestanzt. Ein Code den Arne knacken muss, denn gleichzeitig erscheint eine Traueranzeige mit noch einem Code, genau wie damals bei Jans Verschwinden. Nicht nur die Presse stürzt sich auf die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Fund der Zeitkapsel, auch Moritz Schrader, der sich selbst als Seher bezeichnet, will unbedingt seine Hilfe anbieten. Sehr medienwirksam preist er seine hellseherischen Fähigkeiten im Internet an und sucht die Zusammenarbeit mit der Polizei.
Doch Arne hat ganz andere Probleme. Sein Chef hat ihm die Praktikantin, Sandy Rosenberg, von der Polizeihochschule zur Seite gestellt und wer Arne aus alten Fällen kennt, weiß wie schwer es diese junge Frau bei ihm haben wird. Sandy ist zu seinem Ärger auch noch Veganerin und damit für ihn im wahrsten Sinne ein gefundenes Fressen. Um die loszuwerden hilft, so Arne, nur eine fettige Bratwurst. Ich finde es immer wieder herrlich, wie Arne mit seinem trocknen Humor alles auf den Punkt bringt. Neben der bis zum Ende anhaltenden Spannung und den unvorhersehbaren Wendungen bei der Auflösung seines neuen Falls, sind also auch immer einige Schmunzelmomente beim Lesen dabei. Ich habe mich jedenfalls wieder sehr spannend unterhalten gefühlt und gebe 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 30.12.2024
Zwanzig Jahre - 1933
Just, Roman

Zwanzig Jahre - 1933


gut

Otto von Dannenburg betreibt ein Gestüt in der Nähe von Greifswald. Er war bereits im ersten Weltkrieg an der Front und sieht die Veränderungen in Deutschland im Jahr 1933 sehr kritisch. Er weiß was der Krieg mit den Soldaten und ihren Angehörigen macht. Alles deutet auf intensive Kriegsvorbereitungen durch die Nationalisten unter Führung von Adolf Hitler hin. Immer mehr werden die demokratischen Rechte der Bürger durch Gesetze untergraben, anders Denkende zu Außenseitern und Feinden erklärt. Diese Entwicklungen machen auch vor der Familie Dannenburg nicht halt…
Eines muss man dem Autor lassen, er hat sich sehr intensiv mit den Veränderungen die mit dem zunehmenden Machteinfluss der Nazis in Deutschland einhergehen auseinandergesetzt. Da gibt es viele Erläuterungen im Buch, von denen ich bisher noch nie etwas gehört oder gelesen habe. Zum Beispiel die Ausführungen zum schulischen Werdegang von Adolf Hitler, das war mir bisher nicht bekannt. Sehr viele historisch belegte Schauplätze und Begebenheiten des Machtmissbrauchs durch die Nazis belegen wie dunkel dieses Kapitel deutscher Geschichte wirklich gewesen ist.
Vieles wird im Buch sehr, sehr ausführlich erläutert. So viele Fakten wie hier auf mich eingestürmt sind, konnte ich mir gar nicht alle merken. In meinen Augen gerät dabei aber die eigentliche Geschichte der Familie von Dannenberg in den Hintergrund. Schade, denn Otto von Dannenburg ist eine sehr sympathische, vorausschauende und empathische Persönlichkeit und das Schicksal seiner Familie und seiner Freunde sehr interessant. Der Gegensatz zu seinem Bruder birgt sehr viel Spannungspotential, was noch ausbaufähig wäre. Insgesamt gebe ich 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.12.2024
One Perfect Couple
Ware, Ruth

One Perfect Couple


ausgezeichnet

Lyla lebt mit Nico zusammen. Doch die Beziehung ist schwierig, sie sind so unterschiedlich. Lyla ist Virologin, Wissenschaftlerin und damit ein Kopfmensch und Nicos größter Wunsch ist es erfolgreicher Schauspieler zu werden. Ein Wunsch, der sich bisher leider nicht erfüllt hat und um ihn zu erreichen bittet er Lyla bei der Reality-TV-Show One-Perfect-Couple mit ihm gemeinsam mitzumachen. Ihm zu liebe sagt sie zu und geht sehr blauäugig davon aus, dass sie spätestens nach zwei Wochen ausscheidet und Nico alleine auf der Trauminsel bleibt. Doch ihr Plan geht so gar nicht auf….
Ich bin ehrlich gesagt kein Freund von solchen Realityshows, aber die Autorin hat mich mit diesem Thriller gefesselt. Die unterschiedlichen Paare, die bis auf Lyla alle das Ziel haben zu gewinnen und medial durchzustarten, werden von ihr sehr anschaulich vorgestellt. Es bilden sich Gruppen. Doch mit der Zerstörung der Insel durch den Sturm wird Zusammenarbeit und Zusammenhalt lebensnotwendig. Das tägliche Überleben bis Hilfe zur Insel kommt wird zur Herausforderung, denn nicht jeder spielt mit offenen Karten. Wut, Intrigen und Ängste bringen hier im Buch die Spannung. Es hat mich aufgeregt mitzuerleben, wie hier Einzelne mittels der Kraft des Stärkeren versuchen sich durchzusetzen und andere die Auseinandersetzung scheuen und sich bedingungslos dem Stärkeren unterordnen. Alles erscheint beim Lesen so realistisch, dass ich es der Autorin abgenommen habe. Ja, so könnte es gewesen sein. Ich habe mich sehr spannend und kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.12.2024
Wer aus dem Schatten tritt
Metzenthin, Melanie

Wer aus dem Schatten tritt


sehr gut

Renate Schwarz tritt nach Studium und Promotion ihre erste Stelle in der Psychiatrie in Ochsenzoll an. Sie ist sehr motiviert und freut sich auf die Arbeit. Nur leider sieht Oberarzt Dr. Kleinschmidt, seit Jahrzehnten im Beruf tätig, in ihr nur die Frau und die Frau gehört seiner Meinung nach hinter den Herd und hat sich um die Kinder zu kümmern. Ein Bild der Frau, das auch noch 13 Jahre nach dem Krieg in vielen Köpfen verankert ist. Ich fand es sehr anschaulich beschrieben, wie 1958 Frauen mit der Eheschließung noch immer entrechtet wurden. Arbeitsverträge bedurften der Zustimmung des Ehemannes und bei Erbschaften fiel ihm die Verwaltung des Erbes zu. Kein Wunder, dass Renate da ausbrechen und ihren eigenen Weg gehen will.
Mir hat es Spaß gemacht mitzuerleben, wie Renate ohne Berufserfahrung, jedoch mit viel neuem Fachwissen und großer Motivation an ihre Aufgabe als Stationsärztin auf der Männerstation herangeht. Sich bei den Schikanen der „alten Hasen“ Unterstützung und Bestätigung von anderer Seite holt. Manchmal waren mir ihre Rückversicherungen etwas zu viel, zumal sie gegenüber fast Fremden erfolgten und mich an Renates Selbstbewusstsein zweifeln ließ. Dabei gibt es im Buch so viele Situationen und Konflikte in denen diese junge Ärztin die richtigen Worte findet und ihren Widersachern Paroli bietet.
Als Fels in der Brandung habe ich ihren Onkel Heinrich empfunden. Ein so herzlicher Mann, der nicht am ewigen gestrigen hängt und der Renate in allem unterstützt und berät. Ich habe mit diesem ersten Teil gut unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.12.2024
Stumme Knochen
White, Loreth Anne

Stumme Knochen


sehr gut

Showreview Six, das ist der Name der sechs Jugendlichen, die damals in den 70er Jahren gerade in der Pubertät waren und ihre Grenzen austesten wollen. Die erste Liebe erleben und Zukunftspläne schmieden. Wer zu ihnen gehört, der hat es geschafft. So denkt Mary jedenfalls, die sich ihrer Gefühle nicht sicher ist und sich selbst in der Gruppe als Außenseiterin fühlt. Doch alles ändert sich am 03.09.1976 als Annelise und Darryl nach einer Partynacht spurlos verschwinden. Jetzt, 47 Jahre später, werden bei Abrissarbeiten unter einer alten Kapelle im Skigebiet menschliche Knochen gefunden.
Für den Leser beginnt damit eine spannende Geschichte. Denn die Knochen sind sehr alt und ein Zusammenhang zu den Vermisstenfällen von damals nicht ausgeschlossen. Unter Leitung von Jane Munroe beginnt die Suche nach der Wahrheit was 1976 wirklich geschah. Jane, schwanger und wegen des Verschwindens ihres Freundes vor einigen Monaten psychisch angeschlagen fand ich sehr überzeugend. Wie schwer es den Angehörigen fällt mit dem ungeklärten Verschwinden umzugehen, kann sie aus eigener Erfahrung verstehen. Darum setzt sie und ihr Team alles daran die Leiche zu identifizieren und den Hinterbliebenen Gewissheit zu bringen. Die Tote hat einige Geheimnisse bis heute bewahrt. Das Ganze hat mich sehr spannend unterhalten. Insbesondere das panisch anberaumte Treffen der ehemaligen Shoreview Six-Mitglieder, so viele Jahrzehnte nach der alles verändernden Septembernacht fand ich sehr gelungen beschrieben. Jeder der sechs hat seine Bedenken ob das Geheimnis weiter gehütet bleibt. Das Zusammengehörigkeitsgefühl von damals gibt es nicht mehr, aber alle haben viel zu verlieren. Jeder geht mit dem Geheimnis anders um.
Ich finde diesen Thriller sehr unterhaltsam und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.