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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 838 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2024
1943 – Das Projekt (eBook, ePUB)
Schüler, Paul

1943 – Das Projekt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In der Wüste von New Mexico, schwer abgeschirmt, versuchen Wissenschaftler eine Atombombe zu entwickeln. Die Zeit drängt, denn sie müssen schneller sein, als die Deutschen, um gegenüber Hitler und seinem Kriegstreiben ein Druckmittel zu haben und vor allem, müssen sie fertig sein, bevor Deutschland selbst im Besitz einer Atombombe ist. Deshalb versuchen die amerikanischen Wissenschaftler für ihr Projekt auch an deutsches Wissen zu gelangen. Da ist Margarethe von Brühl, eine gute Adresse. Denn sie hat auf diesem Gebiet als Physikerin promoviert und Forschungen durchgeführt. Margarethe selbst hat die Risiken und den tödlichen Missbrauch, den eine solche Waffe mit sich bringt erkannt und versteckt sich vor den Nazis unter falschen Namen. Als ihre Tarnung auffliegt, nimmt sie das Angebot der Amerikaner an, flüchtet aus Deutschland in die USA.
Ich fand die Geschichte, sehr spannend erzählt. Da wechseln sich unerwartete Wendungen mit Entsetzen über Skrupellosigkeit einiger machtgieriger Menschen ab, um anschließend von Menschen, die ich für gut hielt, negativüberrascht zu werden. Ich habe diese Entwicklungen als sehr rasant und spannend empfunden. Sehr gut fand ich die Beschreibungen während der wissenschaftlichen Versammlung auf Los Alamos. Da reden anfangs alle von der Entwicklung der Bombe als Druckmittel gegenüber den Deutschen. Abschreckung sei das Ziel, nicht der Einsatz. Doch recht schnell wird in der Runde klar, dass viele die Atombombe nur zu gerne zünden in Deutschland wollen. Diese Lippenbekenntnisse haben mich heutige politische Spannungen und Kriegstreibereien erinnert.
Mich hat der Thriller sehr spannend unterhalten und darum gibt’s von mir 5 Lese-Sterne sowie eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


sehr gut

Dreimal rettet Grace Kielty ihrem Mieter, Evan Moore, den Arsch. Sorry für diese Ausdrucksweise, aber genauso hätte Grace es selbst bezeichnet. Ja Grace ist schroff, direkt, meist sogar abweisend anderen Menschen gegenüber. Doch wenn man hinter die raue Fassade blicken darf, erkennt man ein Herz aus Gold. Natürlich würde sie das selbst nie zugeben.
Der Sohn ihres Mieters schafft es ohne Worte, denn er ist gehörlos, ihren Panzer aufzuweichen. Die Autorin hat hier in diesem Roman sehr überzeugend und eindringlich die schroffe Natur dieser Küstengegend, die scheinbar auch auf deren Bewohner abgefärbt hat, beschrieben. Wirken die Bewohner auf den ersten Blick sonderbar und eigenbrötlerisch, beweisen sie doch, dass in der Not alle zusammenhalten. Jeder wird mit seinen Eigenarten toleriert. Eine richtige Dorfgemeinschaft eben.
Auch die Einschränkungen durch die Pandemie, die hier im Ort nur wenige ernst nehmen, haben bei mir jetzt bereits verdrängte, negative Erinnerungen wieder aufkommen lassen.
Ich mochte Grace mit ihrem eigenartigen, farbintensiven Kleidungsstil, ihrer schroffen Art, die so eine Einheit mit der Natur und deren Gefahren bildet. Mich hat der Roman ganz wunderbar unterhalten, auch wenn ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte mich auf die Hauptfigur, Grace, einzulassen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.07.2024
Schattenjagd (eBook, ePUB)
Friewald, Gerlinde

Schattenjagd (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein amerikanischer Uni-Assistent wird in Konstanz ermordet – David Kingsley. Nick Stein soll als Berater helfen diesen Mord aufzuklären und arbeitet dabei eng mit dem leitenden Konstanzer Ermittler, Christian Mayer, zusammen. Beide verstehen sich auf Anhieb sehr gut, oft stimmen sie sich nur durch Gesten ab. Beim Lesen spürt man förmlich, wie gut die Chemie der beiden zusammenpasst. So lernen sie sich auch privat kennen, schätzen und kommen bei den Ermittlungen gut voran. Schnell stellen sie fest, dass Kingleys Ermordung mit der Universität im Zusammenhang steht und weitere Unis quer durch Europa ein unheimliches, mörderisches Band vereint.
Mich hat dieses Buch wieder wunderbar unterhalten. Einmal, weil die Charaktere so liebevoll beschrieben sind und man sie einfach mögen muss. Und zum anderen ist der jetzige Fall unheimlich spannend. Lange bleibt verborgen, was sich hinter dem weißen Kaninchen verbirgt. Sicher nicht Alice im Wunderland. Dafür gibt es zu viele Selbstmorde unter den Studenten. Es ist es spannend geschrieben und zwingt dem Leser damit zum Weiterlesen. Für mich ein Buch, das 5 Lese-Sterne voll verdient hat.

Bewertung vom 10.07.2024
Schöner Schein (eBook, ePUB)
Jacobi, Gabi

Schöner Schein (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nele Eriksson und ihr Kollege Amar Ghosh von der Kripo in Flensburg werden nach List beordert. Dort wurde im Kofferraum eines Autos eine weibliche Leiche gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass die Tote Sandra Keller und die Besitzerin des Corsa ist. Die junge Frau arbeitete stundenweise in einer Bar, lieferte für ein Blumengeschäft Bestellungen aus und hatte die Betreuung und Reinigung von 5 Ferienwohnungen übernommen. Trotz aller Jobs gelang es ihr nicht nach der Trennung von ihrem Freund eine eigene kleine bezahlbare Wohnung zu finden. Ihre Kollegin und Freundin, Paula Kleinfels, berichtet der Polizei, dass Sandra darum illegal bei Abwesenheit der Besitzer in deren Ferienhäusern übernachtet hat. Liegt hierin ein Mordmotiv oder hat ihr Exfreund, der sie noch immer stalkt, noch eine Rechnung mit ihr offen?
Nele und Amar vernehmen die Besitzer der Ferienhäuser und treffen dabei auf recht unterschiedliche Charaktere und auf ein Meer voller Lügen. Reichtum ist kein Garant für ein glückliches Leben und ein herzliches Miteinander. Die Autorin hat die unterschiedlichen oftmals zwielichtigen Charaktere sehr lebendig beschrieben. Von Arroganz bis blanken Hass hat jeder auf seine Art versucht den äußeren Schein zu wahren. Doch mindestens einer lügt. Bis der enttarnt wird, waren es für mich spannende Lesestunden, bei denen die Seiten nur so dahinflogen.
Auch in diesem Teil hat mich die Herzlichkeit zwischen Nele und ihrer Großmutter berührt. Wie herzlos dagegen sind Neles Mutter und ihre Schwester. Durch die einfließenden persönlichen Erlebnisse und familiären Probleme finde ich Nele noch sympathischer. Sie ist nicht nur eine brillante Ermittlerin, sie hat auch das Herz am rechten Fleck. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.07.2024
Du sollst leiden (eBook, ePUB)
Falkner, Tom

Du sollst leiden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Wunder, dass der junge Mann, der nachts während eines Gewitters auf der Landstraße vom LKW erfasst wurde, nur leichte Verletzungen erlitten hat. Doch leider kann er sich an nichts erinnern, nicht einmal an seinen Namen. Darum bittet die leitende Ermittlerin, Kayra Davari, Dr. Robert Forster, den forensischen Psychologen um Unterstützung.
Da die Kleidung des Unfallopfers benzindurchtränkt war, stellt sich den Ermittlern die Frage, handelt es sich um einen Selbstmordversuch oder gar einen Terrorakt. Auch wenn gerade jetzt, wo Kayras Vater im Krankenhaus bisher erfolglos auf eine Spenderniere wartet und immer schwächer wird, lieber an seinem Bett sitzen würde, um die noch verbleibende gemeinsame Zeit mit ihm zu verbringen, übernimmt sie den Fall. Leicht fällt es ihr nicht, doch vielleicht braucht sie auch die Arbeit, um sich von den Trennungsgedanken abzulenken. Sympathisch fand ich sie dadurch allemal.
Auch Robert Forster hat mir gefallen. Es ist für ihn eine schwierige Gradwanderung. Auf der einen Seite die Behandlung von Tristans Amnesie und auf der anderen die Verfolgung polizeilicher Ermittlungsansätze, also Ermittler versus Therapeut. Immer wieder stellt Robert sich die Frage, wieviel kann er Tristan von den laufenden Ermittlungen mitteilen ohne seine retrograde Amnesie noch zu verfestigen. Man merkt beim Lesen, dass der Autor sehr tief in dieser Materie steckt und dabei gelang es ihm mich als Laien nicht zu überfordern. Für mich war das sehr spannend zu lesen. Dabei stellt Forster seine Schlussfolgerungen aus der Therapie, aus Befragungen von Zeugen und Bekannten immer wieder in Frage. Alles was er ableitete erschien mir so logisch und doch war alles ganz anders. Dieser Thriller ist wirklich gelungen. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.07.2024
Schweigende Freunde
Jensen, Robin D.

Schweigende Freunde


sehr gut

Der Autor hat diesen Thriller in zwei Zeitebenen angelegt. Er wechselt immer zwischen den aktuellen Ermittlungen und Rückblenden auf das Jahr 2012 als Niklas erschlagen wurde und seine Freundin Anna-Lena verschwunden ist. Die Polizei glaubte damals, dass Anna-Lena ihren Freund, nachdem der sie vergewaltigen wollte, im Affekt erschlagen hat und anschließend untergetaucht ist. Doch das ist bereits 11 Jahre her und von Anna-Lena fehlt noch immer jede Spur. Kriminalkommissarin Bianca Seifert war bei den Ermittlungen 2012 dabei, glaubte bereits damals nicht an Anna-Lenas Schuld. Doch ihr älterer Kollege, Bernhard Willner, ließ keine Einwände ihrerseits zu. Jetzt, 11 Jahre später, wird an fast der gleichen Stelle eine junge Frau am Ufer gefunden und recht schnell als Anna-Lena identifiziert.
Jens Jacobsen übernimmt die aktuellen Ermittlungen. Wie bereits auch im ersten Band, arbeitet er inoffiziell wieder mit dem Journalisten Steffen Baumann zusammen. Ich mag dieses Team und finde es interessant wie eingespielt die beiden sind, wie sie sich ergänzen, einander vertrauen und zu ihrem Wort stehen. Bianca Seifert, die wegen des damaligen Falls ein persönliches Interesse hat, die Ermittler zu unterstützen, ist anfangs gegenüber dem Arrangement skeptisch. Doch auch sie erkennt bald, dass hier die bisher gelebte Skepsis gegenüber der Presse fehl am Platz ist. Ohne den alten Fall neu aufzurollen, das wird recht bald klar, kommen die Ermittlungen im aktuellen Leichenfund nicht voran. So heißt es für die Ermittler wieder alle Mitglieder der damaligen Clique erneut zu befragen. Für mich waren es wieder spannende Lesestunden, bei denen neben der Spannung auch noch Platz für Gefühle übrig war. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.07.2024
Den Tod belauscht man nicht
Schulman, Ninni

Den Tod belauscht man nicht


gut

Ingrid Wolt, ehemals Polizistin in Stockholm, wird aus dem Gefängnis entlassen und zieht sich in die Kleinstadt Våmhus zurück. Ihre kleine Tochter lebt in einer Pflegefamilie. Was Ingrid dringend braucht ist ein Job. Ohne den bekommt sie ihre siebenjährige Tochter Anna nie zurück. Doch leider bekommt Ingrid immer wieder nur Absagen. Sehr ausführlich beschreibt die Autorin wie schwierig es für Ingrid ist in Dalarna Fuß zu fassen. Mir war das ehrlich gesagt zu ausführlich.
Immer wieder gibt es im Buch Rückblenden aufs letzte Jahr. Das Jahr in dem Mattias und Kaj beste Freunde waren, sie sich fantasievolle Spiele ausgedacht haben und nebenbei Dinge mitbekommen, die eigentlich niemand wissen durfte. Für die beiden Jungen eine unbeschwerte Zeit. Doch aus kindlichem Spiel wird jedoch lebensbedrohlicher Ernst.
Mattias verschwindet plötzlich. Die Polizei nimmt an, dass er ertrunken ist. Doch seine Mutter glaubt nicht daran, erzählt Ingrid von ihren Zweifeln und engagiert sie schlussendlich als Privatermittlerin. Was Ingrid herausfindet, ist schon überraschend. Doch richtig spannend fand ich es nicht, denn die Geschichte zog sich hin. Leider kann ich darum nicht mehr als 3 Lese-Sterne geben.

Bewertung vom 27.06.2024
Zorniges Herz / Kate Burkholder Bd.15
Castillo, Linda

Zorniges Herz / Kate Burkholder Bd.15


sehr gut

Kate Burkholder ist Polizeichefin in Painters Mill, einem kleinen Ort, der zu einem Drittel von traditionell lebenden Amisch bewohnt wird. Sie selbst ist auch in dem Glauben aufgewachsen, hat sich aber davon abgekehrt. Trotzdem ist es für sie von Vorteil, beherrscht sie doch noch immer deren Sprache, kennt deren Glaubensgrundsätze und die damit verbundenen Riten. Im aktuellen Fall ist ein junger amischer Mann, Aden Karn, auf einer wenig frequentierten Landstraße tot aufgefunden worden. Der Leichenbeschauer stellt fest, dass Aden mit einer Armbrust erschossen wurde. Der junge Mann ist beliebt in der Gemeinde, gilt als fleißig und freundlich. Doch Kates Nachforschungen, die wegen der Verschwiegenheit der Amische sehr schwierig ist, bringt völlig neue Erkenntnisse hervor. Erkenntnisse, die auch ich so nicht erwartet hätte und die das Lesen spannend machte.
Fast bei jeden neuen Kapitel erzählt Katie von ihren Erfahrungen als Polizistin und ihren Gedanken zu dem Fall. Es kam mir vor, als würde sie mich an ihrem Wissen teilhaben lassen und sich mit mir unterhalten. Das hat mir gefallen, irgendwie fühlte ich davon angesprochen. Man merkt Katie an, dass sie eine Vollblutpolizistin ist. So konnte ich auch verstehen, dass sie ihre Hochzeit in nur wenigen Tagen bei der Brisanz der aktuellen Ermittlungen völlig verdrängt hat. Ich habe mich sehr kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2024
Totenhändler
Esser, Frank

Totenhändler


ausgezeichnet

Es ist mein erstes Buch dieses Autors, das ich lese. Ich kann nur sagen, er hat mich als Autor überzeugt. Die Geschichte ist spannend, wendungsreich und zeigt dem Leser menschliche Abgründe verpackt in spannender Handlung auf. Es ist ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Doch nun zum warum. Den Ermittlern stellt sich in diesem Fall die Frage, ob die beiden Opfer durch ein und denselben Täter umgebracht wurden. Beiden Frauen wurden Organe entnommen, einer eher professionell, bei der anderen metzgermäßig. Und dann ist da ja auch noch diese Münze in der Luftröhre bei der einen gefunden worden. Genau das stellt eine Parallele zu einem bislang ungeklärten Kieler Mordfall. Jana Bringhorst und ihr Team stellen sich nun die Frage, ob Satanisten am Werk waren oder gar Organhandel auf Bestellung. Ich fand es sehr spannend zu lesen, wie die Hamburger Ermittler Stück für Stück die Wahrheit ans Licht bringen. Daher gibt’s von mir 4,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 25.06.2024
Die falsche Patientin
Calden, Saskia

Die falsche Patientin


ausgezeichnet

Judith Lennard wacht auf und findet sich in einem Alptraum wieder. Sie ist in der geschlossenen Abteilung in der Gottwald-Klinik. Angeblich hat sie sich umbringen wollen, dabei würde sie das ihrer kleinen Tochter Lilly niemals antun. Und dann spricht man sie hier auch als Laura Jansen an. Sie kennt keine Laura Jansen. Die Schilderungen der Autorin zu Judiths Aufenthalt in der Klinik, wie brutal die Mitarbeiter mit den kranken Menschen umgehen, aber auch wie die Kranken untereinander agieren, da kann man schon eine Gänsehaut bekommen. Trotzdem unterlässt Judith nichts, um aus dieser Hölle auszubrechen, ihr zu entkommen.
Im zweiten Erzählstrang untersucht die engagierte Ermittlerin Evelyn Holm von der Mordkommission Freiburg den gewaltsamen Tod der Rechtsanwältin Mona Westing. Als wäre die Ermittlung nicht schon verzwickt genug, wird ihr auch noch ein Mitarbeiter des LKA Stuttgart zugeteilt. Ein Mann, der so selbstherrlich und arrogant alles an sich reißt, dass nicht nur Evelyn Emotionen gekocht haben. Meine auch. Bewundernswert, wie bestimmt und wortgewandt sie sich ihm immer wieder entgegenstellt.
Spannend entwickelt Saskia Calden in diesem Thriller, wie schlussendlich der Mord und das Verschwinden von Judith Lennard zusammenhängen. Bis dahin waren es für mich spannende und sehr unterhaltsame Lesestunden. Ich kann diesen Thriller uneingeschränkt empfehlen und gebe 5 Lese-Sterne.