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Stein

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Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2020
Die Kunst des stilvollen Wanderns - Ein philosophischer Wegweiser
Graham, Stephen

Die Kunst des stilvollen Wanderns - Ein philosophischer Wegweiser


weniger gut

In den 1920ern hat der schottische Autor Stephen Graham diesen Reiseführer über das richtige und stilvolle Wandern geschrieben. Dabei geht er auf alle wichtigen Punkte ein, über die sich ein Wanderer im klaren sein muss: Angefangen beim richtigen Schuhwerk und die Reisekasse bis hin zu den Landkarten bekommt jedes Thema sein eigenes Kapitel.
Vom Schreibstil aber auch vom Inhalt her ist offensichtlich, dass das Buch schon älteren Datums ist. Besonders die sehr geschwollene Schreibweise ist mir recht schnell auf die Nerven gefallen. Seine Metaphern gehen auch gerne Mal am Thema vorbei. Graham verwendet zudem sehr viele Querverweise zu anderen literarischen Werken von der griechischen Mythologie bis zur damaligen Zeit. Ohne die umfangreichen Anmerkungen am Ende des Buches, wäre der Leser hier aufgeschmissen. Es ist es ganz nett zu lesen und viele Punkte können problemlos in die heutige Zeit übertragen werden wie das Kapitel zu den Wanderschuhen oder zum Inhalt des Rucksacks. Man muss sie sich halt rauspicken. Andere wiederum kann man getrost vergessen.
Was mich aber neben Schreibweise sehr stört, ist das Preis-Leistungsverhältnis. Mit gerade Mal 220 Seiten Text in einem Format, was kleiner als das eines üblichen Buches ist, kostet es stolze 16,00 €. Da hilft auch er schöne Einband nicht mehr.
Daher ist mein Fazit auch insgesamt eher durchwachsen. Ich würde es nicht kaufen.

Bewertung vom 08.03.2020
Ein Sommer auf Sylt
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt


sehr gut

Julia benötigt dringend eine Auszeit. Daher kommt ihr das Haus, was sie von ihrem Vater geerbt hat, gerade recht. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren zwei Tanten macht sie sich auf den Weg nach Sylt. Doch so einfach, wie sie sich alles vorgestellt habt, ist es nicht. Auf der Insel warten einige Überraschung auf sie.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die in sich abgeschlossene Handlungsstränge beinhalten. Die Ereignisse und Charaktere sind liebevoll beschrieben, auch wenn die Protagonistin häufig ein Brett vor dem Kopf zu haben scheint.
Inhaltlich weist das Buch keine großen Höhen und Tiefen auf. Die Handlung plätschert zum Teil vor sich hin und viele Ereignisse sind vorhersehbar. Trotzdem kann man das Buch sehr gut lesen. Am interessantesten fand ich die Charakterbeschreibung, da sich die verschiedenen Personen im Laufe des Buches weiterentwickeln bzw. man immer mehr von der Hintergrund Geschichte erfährt. Außerdem wird Sylt bei vielen Gelegenheiten sehr schön beschrieben.
Zusammengefasst muss man sagen, dass das Buch trotz einiger vorhersehbarer Ereignisse eine schöne Geschichte ist und definitiv Lust auf Urlaub auf Sylt macht.

Bewertung vom 08.03.2020
Der Sommer, in dem Einstein verschwand
Hermanson, Marie

Der Sommer, in dem Einstein verschwand


ausgezeichnet

1923: Albert Einstein soll nach Göteborg kommen, um einen Vortrag zu halten. Doch bevor er ankommt, stellen Ellen und Nils bereits fest, dass es jemand auf den Nobelpreisträger abgesehen hat. Sie versuchen, dem Rätsel auf en Grund zu gehen, besonders als Einstein zum angekündigten Zeitpunkt nicht in der Stadt eintrifft.
Die Autorin beschreibt das Geschehen aus vier Blickwinkel, was durch die Kapitelüberschriften nochmals verdeutlicht wird. Da ist Otto, der junge vom Land, der mit seinem Esel an der Ausstellung teilnimmt und denn wir auch 2002 wiedertreffen; Ellen, die ihre erste Anstellung als Journalistin bei der Ausstellungszeitung hat; Nils, der bei der Polzei Karriere machen möchte und Albert (Einstein) selbst. Jeder Blickwinkel zeigt eine ganz eigen Facette der Ereignisse, was ein sehr schönes vielschichtiges Bild abgibt. Der Schreibstil ist flüssig und durch die Kapitelüberschriften findet sich der Leser/die Leserin auch zurecht, wer die Ereignisse schildert und wann sie spielen. Das ist wichtig, das es sich über einen längeren Zeitraum erstreckt und viele Details auch aus dem damaligen Leben auftauchen und erklärt werden so z.B. was den neuen Typ Frau ausmacht oder wie die politischen Stimmungen in einzelnen Ländern sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich kann es nur empfehlen. Die Autorin hat auch sehr gut die historischen Hintergründe und Personen recherchiert und dies geschickt mit den fiktiven Personen und Ereignissen vermischt. Zudem wird es nie langweilig, das immer neue Situationen und Themen auftauchen. Daher ein rundum gelungenes Buch!