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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sina2608
Wohnort: 
Elsdorf

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2021
Piz Palü
Brunntaler, Marie

Piz Palü


ausgezeichnet

Worum geht es:
Piz Palü spielt 1957 in einem Hotel in den Schweitzer Bergen, dass seit Generationen im Familienbesitz ist.
In diesem Setting finden wir einen Familienroman und Krimi zugleich: Intrigen und Morde geschehen und alles ist wild ineinander verstrickt. Mehr mag ich hier gar nicht verraten, um dem Leser nichts vorweg zu nehmen.

Meine Meinung:
Marie Brunntaler schafft es durch Ihre Art zu erzählen, den Roman in das gewünschte Setting zu setzen, so dass man sich Leser sowohl im Jahr 1957 als auch in den Schweitzer Bergen wiederfindet.
Die Charaktere sind einzigartig und unverwechselbar gestaltet. Zu Beginn war ich mir bei der Anzahl an Charakteren nicht sicher, ob ich diese gut auseinanderhalten kann - aber die Unverwechselbarkeit hat dafür gesorgt, dass dies kein Problem war.
Die Handlung nimmt nach kurzem Anlauf und ankommen im Hotel ziemlich an Fahrt auf und hat mich persönlich sehr für sich vereinnahmt - ich fand es spannend und erschaudernd zugleich.
Der Schreibstil ließ sich flüssig und einfach lesen und die kurzen Kapitel erzeugten Spannung und Geschwindigkeit - für mich ein wirklich tolles Lesevergnügen, das ich gerne weiterempfehlen und auch verschenken werde.

Bewertung vom 04.05.2021
Wenn Haie leuchten
Schnetzer, Julia

Wenn Haie leuchten


sehr gut

Julia Schnetzer reist 2003 in die Südsee und verliebt sich dort in die Meereswelt. Daraufhin steht für sie fest, dass sie Meeresbiologie studieren wird, und das tut sie – ganz zu unserem Glück.

Julia schreibt in Ihrem Sachbuch über ihre Liebe zum Meer und zeigt uns sachlich fundiert aber verständlich und unglaublich mitreißend das ein oder andere Phänomen der Meere. Dazu gibt es immer wieder tolle kleine Illustrationen zur Veranschaulichung.

So geht es zum Beispiel um leuchtende Haie,
um unsterbliche Quallen,
um sprechende Delphine
um ein Café für Haie,
zählende Fische
aber auch um weniger schöne Themen wie
„Plastiksuppe“ in ozeanischen Wirbeln
und ganz wichtig auch um Kritik am Handeln/Verhalten von uns Menschen.

Insgesamt super informativ, lehrreich und ein wirklich großer Lesespaß, bei dem man auch das ein oder andere Mal lachen kann!

Falls ihr Euch für das Meer interessiert – lest das Buch unbedingt.

Bewertung vom 29.04.2021
Das Geschenk eines Regentages
Shinkai, Makoto;Nagakawa, Naruki

Das Geschenk eines Regentages


weniger gut

Miyu findet an einem Regentag einen Kater am Straßenrand, nimmt ihn bei sich auf und gibt ihm den Namen Chobi. Chobi und Miyu profitieren beide von dieser Beziehung, die die jeweilige Einsamkeit beendet.

Erzählt wird nicht nur Miyu und Chobis Geschichte, sondern 4 Geschichten, oder eher 8. In jeder Geschichte geht es um eine Mensch-Tier-Beziehung, erzählt aus zwei Perspektiven: aus Menschensicht und aus Katzensicht.

Die Geschichten laufen nicht völlig unabhängig voneinander, sondern finden in Teilen zusammen und sind miteinander verbunden.

Das Buch ist schön für Zwischendurch und leicht zu lesen. Es beinhaltet nette Weisheiten und eine schöne Erzählabsicht.

Mir persönlich hat es jedoch weniger gegeben, als ich mir nach Cover und Klappentext erhofft hatte. Ich hatte es etwas tiefgreifender erwartet...

Auch haben mir die Erzählungen aus der Katzenperspektive leider gar nicht gefallen, ich glaube es war mir einfach zu vermenschlicht- da hätte man, finde ich, besser noch die Menschen mehr erzählen lassen können...

Trotzdem denke ich, dass dieses Buch viele Liebhaber finden wird. Nur eben nicht mich... Schade

Bewertung vom 14.04.2021
Reise mit zwei Unbekannten
Brisby, Zoe

Reise mit zwei Unbekannten


weniger gut

Wenn der ungeplante Roadtrip zur vermeintlichen Entführung wird -

Alex leidet an Depressionen und möchte nach Brüssel fahren, weil er Liebeskummer hat. Maxine leidet an Demenz und möchte nach Brüssel, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Über eine Mitfahrzentrale finden die beiden zusammen und ein verrückter Roadtrip, der dann auch irgendwie zu einem Abenteuer wird, nimmt seinen Lauf.
Der Roman von Zoe Bisby erschien am 26.03.2021 als Hardcover beim Eichborn Verlag.
Die Geschichte von Alex und Maxine ist spaßig und rasant erzählt und lässt sich leicht lesen. Die Blicke, die Zoe Brisby durch ihre Protagonisten aufs Leben richtet sind grundsätzlich schön und zunächst hat mir das Lesen auch richtig gut gefallen.
Doch dann ist irgendetwas passiert. Das Buch konnte mich letztlich nicht mehr so recht packen, mitnehmen und überzeugen. Möglicherweise lag es daran, dass mir die Handlungen an der einen oder anderen Stelle ein bisschen überdreht vorkamen und es auf mich hierdurch manchmal ein wenig künstlich und ins Komische gezogen wirkte. An diesen Stellen fehlte mir das Authentische und das Herzergreifende ging hier für mich verloren. Diese Passagen haben mich ein herausgerissen, mitzufühlen.
Alles in allem war die Reise mit den zwei Unbekannten ein für mich durchschnittliches Lesevergnügen. Vermutlich wird mir das Buch jedoch nicht lange in Erinnerung bleiben.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es für Leser, die auf der Suche nach viel Witz in einer Story sind, sehr passend wäre!

Bewertung vom 12.04.2021
Nie, nie, nie
Strømsborg, Linn

Nie, nie, nie


ausgezeichnet

Bei „Nie, nie, nie“ handelt es sich um den im Dumont-Buchverlag erschienenen Roman von Linn Strømsborg. Es ist ihr vierter Roman, aber der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. (von Stefan Pluschkat)

Die namenlose Erzählerin ist Mitte dreißig und möchte keine Kinder – und damit sind wir auch schon bei der Hauptthematik des Buches angelangt.

Aus Sicht der Erzählerin erleben wir, wie unglaublich unsensibel die Welt damit umgeht, wenn eine Frau nicht den Wunsch verspürt, Kinder zu bekommen. Dies scheint doch einfach so zu gehören und eigene Wünsche und Empfindungen scheinen gesellschaftlich nicht akzeptiert zu sein. Wir erleben auch die Gedankenwelt der Protagonistin und das auf eine ganz direkte unmissverständliche Art und Weise.

Zunächst dachte ich, diese direkte Art empfinde ich als etwas zu heftig – dann merkte ich aber, dass es nicht die direkte Art sondern die Situationen waren, der die Erzählerin ausgesetzt war.

Ganz schön oft während des Lesens war ich wirklich genervt und wütend – aber tatsächlich nicht, weil das Buch schlecht ist. Nein, vielmehr weil es einfach so realistisch ist und ich mich an sehr vielen Stellen selber wieder finden konnte. Ich sah mich erneut konfrontiert mit den lapidaren Aussagen der Mitmenschen und der Erwartungen an eine Frau in einer Beziehung. Man muss Kinder bekommen, weil man das so macht und weil andere Menschen sich das wünschen!

Das Buch konnte ich nicht in einem durchlesen und habe es in vielen kleinen Happen gelesen und am Ende der Kapitel immer eine Pause zum sacken lassen eingelegt. Für mich eine gute Entscheidung – das hat das Leseerlebnis abgemildert und zu gleich intensiviert.

Meine Empfehlung: Dieses Buch sollten insbesondere die Menschen lesen – die nicht verstehen können, dass man sich keine Kinder wünscht und auch ohne ein erfülltes und glückliches Leben führen kann. Frauen, die sich für den eher unkonventionellen Weg entschieden haben, werden vermutlich, wie ich selber auch, an vielen Stellen eine Art Déjà-vu erleben.

Mein Vorsatz: Dieses Buch wird verschenkt – vermutlich nicht nur einmal!

Bewertung vom 23.03.2021
Unter Wasser Nacht
Hauff, Kristina

Unter Wasser Nacht


ausgezeichnet

Atmosphärisch und emotional

Kristina Hauff nimmt uns mit ihrem Roman Unter Wasser Nacht nicht nur mit in die schönen Elbauen des Wendlandes sondern auch in die Tiefen der zwischenmenschlichen Beziehungen und Emotionen ihrer Romanfiguren.

Es geht um zwei Familien, die in der perfekten Idylle zu leben scheinen. Sie teilen sich einen Hof und es verbindet sie eine enge Freundschaft - bis der Sohn einer Familie auf ungeklärte Weise ertrinkt.

Die Familien, die Freundschaft zwischen den Familien und das scheinbar perfekte Leben scheinen nun an der Trauer und den ungeklärten Todesumständen und den in der Luft liegenden Geheimnissen zu zerbrechen.

Der Roman hatte auf mich eine starke Sogwirkung und präsentierte mir eine ganz schön düstere und traurige Atmosphäre. Diese war für mich als Leserin wahrnehmbar, sobald ich das Buch las.

Kristina Hauff schreibt in kurzen Kapiteln und aus wechselnden Perspektiven; sie beleuchtet das Geschehen(e) von allen Seiten, verrät dabei nie zu viel, so dass es für mich bis zum Ende spannend blieb.

Alles in allem ein sehr emotionaler und spannender Roman, auch darüber, dass nicht alles immer so ist, wie es zu sein scheint, wenn man einen Blick hinter die Kulissen wirft.

Bewertung vom 23.03.2021
Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)
Herzberg, Thomas

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)


sehr gut

Worum geht es:
Am einem Ostseestrand wird eine Leiche gefunden und das neue Ermittlerteam (Ina Drwes und Jörn Appel) der Mordkommission in Flensburg soll sich der Aufklärung annehmen.
Als die beiden erstmalig als Team aufeinandertreffen und erfahren, wer ihre neuen Partner sind, sind sie zunächst aus allen Wolken - denn sie kennen sich - und sind zunächst beide nicht begeistert.
Neben der Aufklärung des Mordes spielt hier in diesem Krimi die "Teamfindung" eine recht große Rolle.

Meine Meinung:
Der Schreibstil gefällt mir - flüssig und nicht zu rasant und genau passend zu dem ersten Fall einer möglichen neuen Reihe.
Sympathische und weniger sympathische Charaktere und auch Probleme, die neben den Ermittlungen auftauchen und sich im persönlichen Umfeld der Protagonisten abspielen, machen das ganze lebensnah und nachvollziehbar.
Während die Ermittler in diesem Fall als Team zusammenfinden müssen, steht für mich der eigentliche Kriminalfall etwas im Hintergrund - das fand ich aber gar nicht störend.

Mir hat das Lesen Spaß gemacht und ich fühlte mich gut unterhalten. Insbesondere das Setting, grenznah und rund um die Ostsee, mag ich sehr.

Bewertung vom 21.03.2021
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


sehr gut

Stay away from Gretchen, geschrieben von Susanne Abel, ist ein wirklich aufrührender Familienroman.

Es geht um Tom und Greta Monderath (Sohn und Mutter).
Während Tom ein vielgefragter und sehr beschäftigter Nachrichtenmoderator ist, erkrankt Greta an Demenz und ist mehr und mehr auf Hilfe angewiesen, was Tom ein wenig umständlich ist.

Während bei Greta das Vergessen beginnt, vergisst sie auch, was sie vergessen hatte und beginnt Tom gegenüber erstmals von ihrer Vergangenheit in Ostpreußen, dem Krieg und der Flucht nach Heidelberg zu berichten.
Als dann ein Foto auftacht, mit einem kleinen Mädchen mit dunkler Haut, beginnt Greta jedoch, sich zu verschließen.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, zum einen um das Jahr 2015. In diesem Handlungsstrang begleiten wir Tom und Greta und dem Entdecken der Familiengeschichte neben dem Umgang mit der Erkrankung.
Der zweite Strang beginnt 1939 und zieht sich bis 1953, hier geht es um Gretas Leben und Vergangenheit im Krieg, die Flucht und der Zeit danach.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und man kann sich durch das Geschriebene emotional unglaublich gut einfinden - auf beiden Zeitebenen. Das bedeutet aber auch, dass man als Leser viel Traurigkeit empfindet.
Der Schreibstil ist jedoch locker und leicht lesbar, trotz der emotional wirklich schwierigen Themen.

Mir persönlich hat das Buch wirklich gut gefallen und der Wechsel zwischen Gegenwart und Zukunft hat dem ganzen eine unglaubliche Lebendigkeit verliehen.

Bewertung vom 21.03.2021
Die kleine Bücherei in der Church Lane
Lucas, Rachael

Die kleine Bücherei in der Church Lane


ausgezeichnet

Die kleine Bücherei in der Church Lane hat mich aufgrund des Covers angesprochen. Zusätzlich bin ich ein Fan des Inselverlages und lese durchaus gerne ab und an mal einen schönen Feel-Good-Roman, als welcher das Buch beworben wird.

Inhaltlich geht es hier um Lucy, die sich als Lehrerin in Ihrem Job übernommen und ausgebrannt hat. Nach einem Zusammenbruch, der im Krakenhaus endete, beschließt sie, sich eine mehrmonatige Auszeit auf dem Land zunehmen.

Kurzerhand bewirbt sie sich auf eine Annonce um ein Häuschen auf dem Land zur Miete, die im Gegenzug dazu, dass Lucy sich täglich etwas um die 96 Jahre alte Bunty kümmern soll, erheblich verringert.

Lucy kommt schnell in dem Dörfchen mit all seinen liebenswürdigen und besonderen Bewohnern an und verliebt sich in Sam, ihren Nachbarn und Ihre Auszeit neigt sich schneller dem Ende, als ihr lieb ist.

Meine Meinung zu diesem Feel-Good-Roman:

Das ganze hört sich ziemlich vorhersehbar an, findet ihr? Ja, das stimmt - das ist es in gewisser Weise auch. Aber wollen wir nicht genau das, wenn wir eine solche Geschichte lesen? Auch wenn man in etwa weiß, wo der Weg hinführen wird, ist dieser nicht weniger schön zu lesen. Und in diesem Buch überraschte mich persönlich die eingeschobenen Geschichte rund um 96 jährige Bunty und ihre Vergangenheit. Dies hat dem Roman nochmal etwas besonderes gegeben.

Ich mochte das Setting und die Charaktere und auch der Schreibstil war locker und leicht, passend zum Rest.
Anfänglich war ich etwas genervt von Lucys Hund, aber auch das gehörte zur Geschichte und fügte sich letztlich ins Bild.

Ein schönes Buch für eine gemütliche und entspannte Lesezeit zwischendurch.

Ich hatte für mich allerdings ein nicht so schönes Thema - das Schriftbild war mir fürs Auge unangenehm anzusehen, leider konnte ich mich hieran auch nicht im Verlauf des Buchs gewöhnen.

Bewertung vom 08.03.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

Svea Jensen liefert uns hier einen klassischen und guten Nordseekrimi.

Neu aufeinander treffen als Ermittlerteam in St. Peter Ording Anna Wagner und Hendrik Norberg.

Während Anna sich aus persönlichen Gründen von Bayern nach Kiel hat versetzen lassen, übernimmt Hendrik nach einem persönlichen Schicksalsschlag die Leitung der örtlichen Diensstelle und verlässt seinen Posten bei der Mordkommission. Zusammen versuchen Sie, den Fall um die verschwundene Nina - Tochter einer reichen Hoteliersfamilie und Umweltaktivistin - aufzuklären.

Der Krimi wird aus vielen verschiedenen Sichten erzählt, so dass wir Einblick in alle Winkel und Ebenen des Geschehens erhalten. Die vielen Persepektivwechsel machen es besonders spannend und abwechslungsreich. Die Charaktere, besonders Anna und Hendrik, finde ich wunderbar gestaltet und sympathisch. Mir machte es Spaß, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten.

Der Fall greift aktuelle Umweltthemen auf, aber auch Fragen der Zugehörigkeit spielen eine Rolle (wo ist mein Platz und mit welchen Menschenumgebe ich mich?).
Auch hat nahezu jeder Charakter sein Päckchen zu tragen - ich finde es wirkt aber nicht übertrieben, sondern realistisch und mitten aus dem Leben gegriffen.

Insgesamt blieb der Krimi bis zum Ende spannend und ich wurde super unterhalten.

Svea Jensens Art zu schreiben hat zusätzlich dazu geführt, dass man das Buch sehr flüssig lesen konnte und nicht mehr aus der Hand legen mochte.

Ich freue mich auf einen nächsten Teil!