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kathi75
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2016
Der letzte Pilger / Kommissar Tommy Bergmann Bd.1
Sveen, Gard

Der letzte Pilger / Kommissar Tommy Bergmann Bd.1


sehr gut

Kommissar Tommy Bergmann wird zu einem grauenvollen Mord gerufen. Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wurde getötet. Und in der Nordmarka tauchen drei Leichen auf, die schon lange in der Erde gelegen haben müssen. Als Bergmann die Vermisstenmeldungen durchgeht, findet er drei passende. Agnes Gerner, das Dienstmädchen ihres Verlobten und seine Tochter. Ein Gefühl sagt Bergmann, dass die Skelette und der Mord an Krogh irgendwie zusammenhängen. Nun beginnt seine Jagd nach Beweisen.
Gleichzeitig wird die Geschichte von Agnes Gerner, einer Agentin des Widerstands, in der Kriegszeit erzählt.
Ein faszinierendes Buch in dem beide Geschichten immer wieder unerwartete Wendungen bringen. So wird es bis zuletzt ein unvorhersehbares Abenteuer auf das der Leser mitgenommen wird.

Bewertung vom 25.08.2015
Tod in Weimar
Horwitz, Dominique

Tod in Weimar


gut

Roman Kaminski, Kutscher in Weimar, bringt eigentlich auf seinen Fahrten Touristen die Geschichte der Stadt näher. Allerdings ist das Geld knapp und er müsste dringend den Stall, den er von seinen Eltern übernommen hat, renovieren. Da kommt ihm das Angebot einer guten Kundin gerade recht. Dr. Muffinger, die Leiterin der Altersresidenz "Villa Gründgens", braucht nach dem plötzlichen Tod des Hausmeisters dringend jemanden, der einspringt.
Kaminski ist zwar nicht begeistert, nimmt aber an. Dort trifft er auf ein recht eigenwilliges Völkchen von älteren Herrschaften. Als noch weitere überraschende Todesfälle eintreten, beginnt vorübergehend die Polizei zu ermitteln. Natürlich wird auch Kaminski verdächtigt und da der ermittelnde Kommissar einen "verdeckten Ermittler" im Altersheim haben will, lässt er Kaminski dessen Hilfsbereitschaft einem jungen Mädchen gegenüber zum Verhängnis werden. Auch wenn dem Kommissar klar ist, dass Kaminski nichts getan hat, erpresst er ihn und bringt ihn so dazu, für ihn zu "schnüffeln". Allerdings kommt die Polizei zu keinem Ergebnis und lässt die Ermittlungen fallen. Doch Kaminski ist neugierig geworden und führt die Ermittlungen auf eigene Faust weiter.

Die Geschichte um Roman Kaminski war für mich ganz nett zu lesen. Es gab viel Erheiterndes und die Spannung kam auch nicht zu kurz. Am besten gefiel mir jedoch der Epilog. Zumindest die Beschreibung einer Theateraufführung der älteren Herrschaften. Sie war so wunderbar beschrieben, dass ich mir das Geschehen vorstellen konnte, als wäre ich dabei gewesen. Für diesen Teil würde ich fünf Sterne geben. Der Rest des Buches war sehr unterhaltsam, aber nicht überragend. Daher vergebe ich nur drei Sterne.

Bewertung vom 17.06.2015
Die Suche
Louth, Nick

Die Suche


gut

Kurz vor der Präsentation ihrer großen Entdeckung, einem Heilmittel gegen Malaria, wird Erica Stroud-Jones in Amsterdam entführt. Ihr Freund, der Künstler Max Carver, macht sich auf die Suche nach ihr. Dabei scheucht er einen Typen auf, mit dem definitiv nicht gut Kirschen essen ist.

Der zweite Teil der Geschichte, dreht sich um eine frühere Entführung Ericas. Immer wieder werden Tagebucheinträge ihrer Erlebnisse während eines Forschungsaufenthalts in Afrika eingeschoben.
Dieser Teil des Buches ist durchweg nachvollziehbar und realistisch. Man lechzt schon fast danach zu erfahren, wie es weiter geht und ob Erica und ihre Mitgefangenen frei kommen.

Der Max Carver-Teil jedoch ist nur sehr begrenzt realistisch. Er baut überwiegend auf Action und Blut. Die Brutalität von Carvers Gegenspieler ist fast schon Stoff für einen Horrorfilm.
Für den, der es mag...
Mir persönlich sagt der so grausame, blutige und dabei relativ unrealistische Teil weniger zu.
Das einzige positive ist eigentlich, dass beide Teile letzten Endes auf unerwartete Weise miteinander verbunden sind. Und natürlich die Aufmerksamkeit, die die Krankheit Malaria durch dieses Buch bekommt.

Bewertung vom 12.05.2015
Girl on the Train
Hawkins, Paula

Girl on the Train


sehr gut

Das Buch wird eigentlich aus der Sicht dreier Frauen in einer Art Tagebuchstil erzählt.
Da wäre als erstes natürlich die Hauptperson Rachel. Die inzwischen arbeitslose Rachel pendelt nach wie vor täglich mit dem Zug nach London. Da der Zug stellenweise nicht sonderlich schnell unterwegs ist, hat sie genug Zeit, sich die Häuser an der Bahnstrecke anzusehen. Und zum Teil auch ihre Bewohner. Am meisten interessiert sie sich für ein junges Paar, das in der gleichen Straße wohnt, in der sie früher mit ihrem Ex-mann lebte.
Die zweite Person, aus deren Sicht erzählt wird ist Anna. Die neue Frau an der Seite von Rachels Ex, und neue Bewohnerin in Rachels ehemaligem Haus. Die dritte im Bunde ist Megan. Der weibliche Part des jungen Paares und das Mordopfer der Geschichte.
Als Rachel von dem Mord an Megan erfährt, beginnt sie damit, sich in die Ermittlungen der Polizei einzubringen. Nicht ganz einfach, wenn man als Alkoholikerin als nicht ganz glaubwürdig angesehen wird, und selbst auch krampfhaft versuchen muss, die Erinnerungen an den Mordabend wieder zu erlangen. Und da sie immer wieder in der Nähe ihres alten Hauses auftaucht, in dem ihr Ex jetzt mit seiner neuen Frau wohnt, verbessert sich ihre Situation auch nicht gerade.

Das Buch von Paula Hawkins hat mir recht gut gefallen. Anfangs hatte ich gehofft, dieser Tagebuchstil würde irgendwann vorbei sein. Nach einer Weile war er mir dann sogar sehr angenehm, da das Buch so in kurze Abschnitte aufgeteilt wird, die sich prima im Bus und in der Bahn lesen lassen.
Und für unterwegs, abends im Bett oder auch als leicht Urlaubslektüre würde ich das Buch sehr empfehlen. Es ist spannend und fesselnd, dabei aber nicht zu düster und beklemmend. Das Buch hat mich überzeugt und ich bin dem Erwerb eines weiteren Buches der Autorin definitiv nicht abgeneigt.

Bewertung vom 26.03.2015
Deine letzte Spur
Barr, Emily

Deine letzte Spur


ausgezeichnet

Lara ist das Leben an der Seite ihres langweiligen Mannes Sam leid. Da kommt ihr ein Jobangebot aus London gerade recht. In der Woche in London, am Wochenende daheim in Cornwall. Schon bald lernt sie auf den regelmäßigen Fahrten im Nachtzug Guy kennen, mit dem sie eine Affäre beginnt. Auf einer der Fahrten findet Lara Guy tot in seinem Abteil. Sie weiß, sie muss verschwinden. Als sienicht nach Hause kommt, beginnt ihre Freundin Iris, sie zu suchen. Die Suche führt Iris nich nur in Laras dunkle Vergangenheit, sondern auch nach Thailand, wo sie hofft, Lara zu finden.

Ich hätte das Buch am liebsten von der ersten bis zur letzten Seite durchgelesen, ohne es auch nur einmal aus der Hand zu legen. Fesselnd, spannend, perfekt.

Bewertung vom 02.03.2015
Die Falle
Raabe, Melanie

Die Falle


ausgezeichnet

Nachdem sie ihre Schwester ermordet aufgefunden hat, ist Autorin Linda Conrads nicht mehr in der Lage ihr Haus zu verlassen. Als einzige hatte sie damals das Gesicht des Mörders für einen Augenblick gesehen. Über die Jahre der Isolation hinweg, aber auch bedingt durch die Zweifel einiger ermittelnder Polizisten, begann Linda selbst daran zu zweifeln, ob der Täter real war, oder ob er ihrer Autorenphantasie entsprungen ist. Bis zu dem Tag, an dem sie sein Gesicht im Fernsehen sieht. Darauf hin entwickelt Linda einen Plan, den Mörder doch noch zu überführen.

Melanie Raabes Thriller "Die Falle" ist das beste Buch, das ich seit längerem in die Finger bekommen habe. Ich dachte schon, es gibt keine Autoren mehr, die es noch schaffen, dass sich mir beim Lesen die Nackenhaare sträuben. Hier wurde ich eines Besseren belehrt.
Absolut empfehlenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2015
Die Quelle
Chanter, Catherine

Die Quelle


gut

Die Quelle ist das einzige Stück Land in ganz England, auf dem es noch regnet. Im Rest des Landes herrscht anhaltende Dürre. Ruth, die Eigentümerin der Quelle, lebt dort von Soldaten streng bewacht, unter Hausarrest. Ihre Gedanken driften immer wieder in die Vergangenheit ab. Zu den Gründen, die sie und ihren Mann veranlassten, die Quelle zu kaufen und aus London weg zu gehen, zum wachsenden Hass der Nachbarn, weil nur die Quelle noch Wasser und Regen hat, zum überraschenden Erscheinen ihrer Tochter, die mit ihrem Sohn und einer Gruppe von Travellern herumzieht, zu einer religiösen Gruppierung von Frauen, die sich auf Ruths Land breit macht, zum rätselhaften Tod ihres Enkels und schließlich zum Verlassen Werden von ihrem Mann Mark.

Die Geschichte um Ruth und die Quelle ist eine ausgezeichnete Idee für ein Buch.
Leider kommen die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart sehr plötzlich, so dass ich oft Schwierigkeiten hatte, der Geschichte zu folgen. Diese Sprünge mögen gut, zum geistigen Zustand der Hauptperson passen, aber es brauchte mehr als die Hälfte des Buches, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Aber nicht nur diese unerwarteten Sprünge machten es mir schwer, in die Geschichte eintauchen zu können. Catherine Chanters Schreibstil ist mir persönlich zu oberflächlich. Ich hatte lange Zeit den Gedanken: "Komm doch mal zum Punkt." Erst im letzten Drittel des Buches hat es die Autorin geschafft, wirklich ins Thema des Buches einzutauchen und mich als Leser mitzuziehen. Die ersten beiden Drittel waren zwar nicht belanglos für das Buch, hinterließen aber das Gefühl der Banalität.
Für diese weniger gute Umsetzung der tollen Idee kann ich leider nur drei Sterne geben.

Bewertung vom 02.01.2015
Kellerkind / Kommissar Waechter Bd.1
Neubauer, Nicole

Kellerkind / Kommissar Waechter Bd.1


sehr gut

Mit dem Buch Kellerkind wird man nicht enttäuscht. Mir persönlich haben zwar etwas die Gänsehautmomente gefehlt, dennoch war das Buch bis zur letzten Seite sehr angenehm zu lesen.
Das Münchner Ermittlerteam wühlt in einem Sumpf aus Misshandlungen und Missbrauch, Liebe und Gefühlen. So viele Personen hätten ein Motiv Rose Benninghoff zu töten. Aber nicht nur den Ermittlern im Buch bleibt schleierhaft, wer es getan hat. Denkt man, man hätte den Täter, zerfließt die Gewissheit mit jeder weiteren gelesenen Seite. Bis kurz vor Schluss bleibt die Frage, wie die einzelnen Personen zu der Toten standen. Und was hat der Tod eines alten Mannes mit dem Mord zu tun? Oder steht er in keinem Zusammenhang mit der Tat?
Fragen über Fragen, die sich den ermittelnden Beamten stellen und in dem ganzen Ermittlungswahnsinn werden sie auch noch mit ihrem eigenen Ich konfrontiert. Verdrängte unschöne Seiten der Persönlichkeit, sei es aus der Vergangenheit oder aus der Gegenwart, kommen wieder hoch und belasten die Ermittlungen. Und doch tragen genau diese Seiten dazu bei, den Fall abzuschließen.

Nicole Neubauer hat mit Kellerkind ein Buch geschrieben, das offen mit Themen umgeht, bei denen oft weggeschaut wird. Es zeigt, dass jeder eine andere, "dunkle", Seite hat. Egal, wie er sich nach außen hin gibt.
Leider sagt mir ihr Schreibstil nicht ganz so zu. Auch wenn die Geschichte durchgehend spannend geschrieben ist, "plätschert " mir persönlich alles etwas zu sehr dahin. Wie schon erwähnt, fehlen mir die Gänsehautmomente. Spitzen, in denen es so spannend wird, dass sich die Haare aufstellen und man lieber mehr Licht, als nur eine Leselampe, anmacht... .
Eher leichte Kost, also.
Sehr schön finde ich die Beschreibung Münchens. Zu der Zeit, als ich noch in München lebte, war die Stadt genau so, wie es Nicole Neubauer beschrieben hat. Bis auf ihre kleinen schriftstellerischen Freiheiten natürlich.

Mein Fazit: Alle, die einen guten, nicht zu grausligen Krimi suchen sind mit Kellerkind bestens bedient.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.