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Lesezauber

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Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2023
Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3 (1 MP3-CD)
Strobel, Arno

Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3 (1 MP3-CD)


sehr gut

Ein weiterer unterhaltsamer Teil der Reihe

Meinung:
Ich war sehr gespannt auf den dritten Teil der Mörderfinder-Reihe. Denn eigentlich mag ich die Figur von Max Bischoff sehr gerne und fand es in den letzten Teilen etwas schade, dass er nicht an sich geglaubt hat.

Dies war hier definitiv wieder besser, er vertraut auf seine Ermittlungen und setzt sich auch durch. Max wird zu diesem ungewöhnlichen Fall gerufen und seine Neugier wird schnell geweckt.

Die Ausgangslage fand ich durchaus interessant, wenn auch nicht so brisant, wie bei den ersten beiden Teilen. Aber auch hier ist lange alles recht undurchsichtig, es gibt immer wieder neue Erkenntnisse, die dafür sorgen, dass alles anders beleuchtet wird und diese Wendungen habe ich öfters so nicht kommen sehen. Auch dieses Mal gibt es wieder einen Täter, der uns auch an seiner Perspektive teilhaben lässt und insgesamt fand ich diese Einblicke auch wieder stimmiger, als beim letzten Mal. Vor allem einer ist mir wirklich nah gegangen.

Gut gefallen hat mir, dass Dr. Marvin Wagner eine größere Rolle bekommen hat. Ich mag den speziellen Schriftgutachter wirklich sehr gerne und finde, dass er mit seiner direkten, offen Art viel Persönlichkeit mitbringt. Auch Horst Böhmer hat wieder für ein paar nette Dialoge gesorgt und anscheinend wird Keskin nun auch endlich etwas zugänglicher was Max betrifft, zumindest hoffe ich das.

Die Ermittlungen an sich fand ich ganz solide und unterhaltsam. Das Ende kam auch hier etwas schnell und war dann doch etwas vorhersehbar für meinen Geschmack, wenn auch prinzipiell schon in Ordnung. Dass Max wieder selbst in große Schwierigkeiten gerät, finde ich langsam schon etwas zu viel des Guten, da es bisher bei jedem Teil so war. Da wäre ein anderes Finale irgendwie auch mal ganz nett.

Sprecher Dietmar Wunder hat wieder einen guten Job gemacht. Ich mag seine Stimme und seine Vorlesesart sehr gerne und er passt für mich auch einfach sehr gut zu Max, Böhmer und Wagner.

Fazit:
Ein weiterer unterhaltsamer Teil der Mörderfinder-Reihe. Max glaubt nun endlich wieder mehr an sich und ich finde es schön, dass auch Marivn Wagner eine größere Rolle hatte. Der Fall ist durchaus interessant und hat einige unerwartete Wendungen zu bieten, auch wenn das Ende nicht besonders überrascht und ich es langsam etwas zu viel finde, dass Max immer selbst in so große Gefahr gerät. Insgesamt hat es aber durchaus gepasst und mich zufriedengestellt zurückgelassen, weshalb es solide 4 Sterne gibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2023
Ein Geheimnis aus Magie und Eis
Bain Murphy, Emily

Ein Geheimnis aus Magie und Eis


ausgezeichnet

Tolles Cover und überraschend gute Geschichte

Meinung:
Ich muss gestehen, dass mich hier vor allem das tolle Cover angesprochen hat. Es ist ein wahrer Eyecatcher und sieht real noch viel besser aus.

Auch der Klappentext klang interessant, aber trotzdem hatte ich etwas Zweifel, ob mich die Geschichte wirklich packen kann.

Ich hatte nämlich etwas Sorge vor dem Schreibstil, da die Geschichte ja im 19. Jahrhundert in Dänemark spielt. Dieser ist aber gar nicht altbacken, oder schwer zu lesen, sondern recht jugendlich gehalten und trotzdem sehr passend zur erzählten Geschichte.

Insgesamt habe ich sehr viele positive Überraschungen erlebt. Zum einen mochte ich erzeugte Atmosphäre sehr gerne. Auf der einen Seite ist Marit sehr verzweifelt, da sie ihren Vater und ihre Schwester verloren hat und nun auch noch nah dran ist, ihre Freundin Eve zu verlieren. Gleichzeitig wünscht sie ihr aber auch nur das Beste. Außerdem mag sie das, was sie mit ihrer Magie erschaffen kann, aber sie hat Angst, dass der Firn auch sie befällt und sie, wie ihre Schwester, sterben muss. Die Autorin hat es richtig gut geschafft eine tragische, etwas geheimnisvolle und düstere Geschichte mit viel Leichtigkeit und Hoffnung und später auch einiges an Spannung zu erzählen. Vor allem als Marit zu den anderen Bediensteten im Hause Vestergaard stößt und diese ihre Magie ganz frei einsetzen und die Ungereimtheiten bezüglich der Minen immer größer werden.

An sich hat mir auch die Stellung der Magie in der Geschichte sehr gut gefallen. Einerseits wird sie etwas mit vorgehaltener Hand benutzt, andererseits weiß jeder, dass es solche Menschen gibt und welche Gefahr davon ausgeht. Ein bisschen schade fand ich, dass es keine Hintergründe dazu gab, weshalb manche Magie besitzen und andere nicht, aber das ist wirklich kaum ins Gewicht gefallen, da die Autorin sonst viele interessante Details einstreut.

Ich mochte auch die Infos zum früheren Dänemark, da mir das Land und seine Geschichte doch relativ unbekannt sind. Und auch die Einflüsse der Schneekönigin und das Auftauchen von Hans Christian Anders als Figur fand ich sehr passend. Und wirklich gut gefallen hat mir einfach die Dynamik der Geschichte.

Obwohl sie relativ ruhig und gediegen startet, gab es immer was neues zu entdecken und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Dazu beigetragen haben auch die eingestreuten Kapitel aus der Sicht von Philip Vestergaard, die viel mit dem großen Geheimnis zu tun haben. Auch dieses fand ich übrigens sehr interessant aufgebaut. Die Geschichte entwickelt sich mit der Zeit etwas zu einem Krimi, hat durchaus einige interessante und unerwartete Wendungen und am Ende auch einiges an Action und Gefahren zu bieten.

Fazit:
Hier ist nicht nur das Cover eine Augenweide, auch die Geschichte konnte mich wirklich positiv überraschen und sehr gut unterhalten. Obwohl die Geschichte in der Vergangenheit spielt und eigentlich eher ruhig und gediegen erzählt ist, ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen und entwickelt eine tolle, fesselnde Atmosphäre. Es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken, die Charaktere fand ich sehr gut erarbeitet und sympathisch und das große Geheimnis ist durchaus wendungsreich aufgebaut und bringt einige Gefahren mit sich. Für mich hat sich das Buch unerwartet zu einem kleinen, unaufgeregtem Highlight entwickelt, weshalb ich verdient die vollen 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 07.03.2023
Skaterherz
Heijnis, Brenda

Skaterherz


ausgezeichnet

Emotional und überzeugend!

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sofort angesprochen, da ich schon länger auf der Suche nach einer richtig berührenden Geschichte war und „Skaterherz“ genau das versprochen hat. Etwas skeptisch war ich aufgrund der wenigen Seiten, da ich mit solch kurzen Geschichten meistens eher keine guten Erfahrungen gemacht habe.
Aber ich war neugierig, habe mein Glück versucht und bin auch wirklich froh darüber.

Denn „Skaterherz“ hat mich wirklich mitgenommen und überzeugt. In der Geschichte geht es um die beiden Jugendlichen Boyd und Elias, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Boyd ein Draufgänger ist, der es liebt, gefährliche Stunts mit seinem Skateboard zu machen, ist Elias schon lange Zeit ans Bett gefesselt und wartet auf ein Spenderherz.

Als einer von Boyds Stunts schief geht und er stirbt, erhält Elias endlich sein neues Herz. Doch auch Boyd kehrt als Geist zurück und versucht zu verstehen, weshalb sein Leben nun vorbei ist und was er in dieser Existenzform noch machen kann. Dies führt dazu, dass er Elias immer mehr dazu motiviert, etwas aus seinem Leben zu machen. Ganz kleine Dinge, die vorher nicht möglich waren und die er sich alleine nicht trauen würde, die aber viel Bedeutung haben.

Obwohl ich Boyd sehr leichtsinnig und teilweise auch etwas egozentrisch fand und Elias so vorsichtig ist, habe ich sie beide sofort in mein Herz geschlossen und sie haben sich trotz ihrer Unterschiede richtig toll ergänzt.


Ich fand es wahnsinnig bewegend, wie Boyd versucht, damit klar zu kommen, dass er nun tot ist und seinen größten Fehler vor seinem Tod nicht mehr rückgängig machen kann. Aber auch Elias Versuche zurück ins Leben zu kommen, konnte ich nachfühlen, mitsamt seiner Bedenken.

Auch das Ende fand ich super emotional, aber auch genau passend. Natürlich hätten ein paar Seiten mehr, etwas mehr Tiefe für die Nebencharaktere usw. der Geschichte nicht geschadet, aber ich ziehe echt den Hut vor der Autorin, dass sie es auf diesen wenigen Seiten geschafft hat, ihren Roman so präzise und gleichzeitig so berührend zu erzählen.

Fazit:
Eine sehr emotionale und tolle Geschichte von zwei unterschiedlichen Jungs, die sich genial ergänzen und sich gegenseitig helfen. Hier hat trotz der Kürze der Geschichte alles gepasst, weshalb es für mich ein wirkliches Highlight war und ich verdient die vollen 5 Sterne und eine Leseempfehlung aussprechen kann.

Bewertung vom 04.03.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


gut

Vom Ansatz her gut, lange Zeit unterhaltsam, aber zu oberflächlich und am Ende schwach

Meinung:
Ich mag Dystopien ja echt gerne und „Equilon“ klang von der Grundvoraussetzung ziemlich gut und mal wieder erschreckend nah an einer möglichen Realität.

Die Erde ist kollabiert und nur die besten haben ein tolles Leben, alle anderen versuchen alles, um auch dahin zu kommen. Dafür gibt es Equilon, einen Algorithmus, der alles fair bewertet.

Protagonistin Jenna hat es geschafft. Sie hat sich durch viel Leistung und dank eines tollen Projekts hervorgetan und darf nun nach New Valley. Wir begleiten sie von Anfang an dabei, wie sie ihr altes Leben hinter sich lässt und von ihrem neuen Leben überwältigt wird. Ich fand den Start in die Geschichte wirklich gut. Man kann Jennas Stolz und Vorfreude, aber auch ihre Unsicherheit und ihre Zweifel immer spüren. Die Autorin hat auch emotionale Punkte, wie das Kontaktverbot zum alten Leben usw. sehr gut eingebaut und ich fand den Anfang wirklich glaubhaft und unterhaltsam.

Auch bei Dorian, dessen Sichtweise sich mit Jennas abwechselt, ging es mir anfangs so. Er hat keine Aussicht auf einen Platz bei der einen Milliarde und hat sich und sein Leben eigentlich aufgegeben. Als er dann auf die besondere Maggie und ihre Mutter Hannah trifft, ändert sich sein Leben schlagartig. Auch bei ihm habe ich die Verzweiflung gut nachvollziehen können und auch die Unsicherheiten, wie es nun weitergehen soll. Seine Begabung für Gedichte/Texte fand ich ganz nett, auch wenn mir persönlich solche Texte eher wenig geben.

Obwohl ich den Anfang ganz gut fand, hat mir schon hier etwas Tiefe im Worldbuilding gefehlt. Die „neuen“ Ideen und Lebensweisen werden zwar aufgezeigt, aber nichts davon wird erklärt oder vertieft. Bei manchen Dingen ist dies auch ok, da es zur Handlung und zur Spannung beiträgt, aber bei vielem wäre doch etwas mehr sehr schön und vor allem auch nötig gewesen.

Nach dem starken Beginn flacht die Handlung teilweise etwas ab, vor allem in Jennas Geschichte. Es geht eigentlich nur um sie persönlich und relativ wenig ums große Ganze. Obwohl ich auch ihre persönliche Geschichte recht interessant und glaubhaft fand, auch wenn manches schon ziemlich vorhersehbar wurde.

Auch bei Dorian und Maggie ging es mir insgesamt doch etwas zu einfach und zu glatt, auch wenn sie natürlich einige Hürden meisten müssen.

Leider fand ich, dass die Autorin im letzten Viertel den Bezug zu ihrer Geschichte etwas verloren hat. Da ging dann alles plötzlich sehr schnell, es wurde etwas wirr und unlogisch, was auch mit daran liegt, dass es vorher eben so wenig Tiefe gab und ihr das im Showdown etwas um die Ohren geflogen ist. Auch wenn einzelne Szenen noch was zu retten versuchen und ich den Epilog aus Maggies Sicht noch ganz süß fand, hat mich das Ende einfach nicht überzeugt. Es bleibt zu viel offen und schwammig und die Geschichte an sich wird einfach schnell vergessen werden.

Fazit:
Eine Dystopie, die vom Ansatz her sehr interessant ist und auch gut in die Geschichte startet. Ich fand die Figuren sehr gut beschrieben und mochte ihre glaubhaften Emotionen, sowie ihre Besonderheiten. Leider fand ich das Worldbuilding, trotz einiger guter Ideen, viel zu oberflächlich und in der Tiefe kaum vorhanden. Das hat trotzdem recht lange ganz gut funktioniert und solide Unterhaltung geboten, aber am Ende ist die Geschichte etwas in sich zusammengebrochen. Da wurde dann alles etwas wirr, unlogisch und total schnell abgehandelt und es bleibt einfach viel offen und total schwammig. Da hat leider auch der süße Epilog aus Maggies Sicht nicht mehr viel retten können. Da ich sonst eigentlich recht solide Unterhaltung hatte und mir auch auch immer wieder einige positive Aspekte aufgefallen sind, vergebe ich noch 3 Sterne.

Bewertung vom 22.02.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


gut

Eine Fortsetzung, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt - 3,5 Sterne

Meinung:
Da der Auftakt in diese Reihe recht komplex war und ich nicht mehr viel davon wusste, habe ich entschieden, den ersten Teil vorher nochmal zu lesen und das hat sich wirklich gelohnt, um einen Durchblick zu behalten.

Denn die Fortsetzung geht ohne größere Erinnerungsstützen da weiter, wo Teil 1 aufgehört hat. Darlington ist immer noch in der Hölle und Alex und Dawes versuchen alles, um ihn zurückzuholen.

Dabei schlägt auch Alex Vergangenheit wieder zu. Der Drogenboss von damals hat sie ausfindig gemacht und erkannt, dass sie was mit den Morden zu tun hatte. Er bedroht ihre Mutter und um sie zu schützen, übernimmt Alex Geldeintreibungen für ihn. Und auch im Verlauf der Geschichte spielen ihre Schuldgefühle ihrer toten Freundin Hellie gegenüber eine große Rolle.

An sich fand ich den Plot nicht ganz so spannend wie im ersten Teil, es war eher eine Mischung aus handfester Spannung und zu langatmigen Szenen. Es gibt zwar auch hier viele interessante Fragen, viel Magie und auch einige unerwartete Wendungen, aber vieles ist auch wirr, extrem detailliert und ich muss sagen, dass mir der Fokus nicht ganz so gut gefallen hat.

Es geht eben vor allem um die Hölle bzw. den Weg dorthin, sowie darum, was Dämonen sind und anrichten können. Die Verbindungen an sich, das Leben in Yale und die Aufgaben von Lethe spielen nur noch einen Nebenrolle. Auch die Infos zur Wanderin des Rads sind leider sehr gering, da hätte ich mir deutlich mehr davon erhofft. Der Aufbau ist ähnlich wie in Teil 1, also dass die Erzählweise nicht linear ist, sondern etwas in der Zeit hin und her gesprungen wird. Und an sich ist die Geschichte auch einfach düster und brutal, was aber gut passt.

Positiv fand ich die Charakter-Entwicklungen in diesem Teil. Nicht nur Alex muss über sich hinauswachsen und ist durch ihre Stärke, ihre Ehrlichkeit und gleichzeitig auch Verletzbarkeit eine besondere Protagonistin. Aber auch die anderen nehmen viele Gefahren auf sich um Darlington zu retten und man erfährt auch einiges aus ihrer Vergangenheit und sie wachsen immer mehr zusammen. Aber auch hier ist noch viel Tiefe möglich.

Das Ende lässt vermuten, dass die Autorin diesen Weg weitergehen will. An sich ist es zwar recht abgeschlossen, aber es bleiben noch Aufgaben offen, die auch Dämonen betreffen.

Fazit:
Eine Fortsetzung, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Ich mochte die unvorhersehbaren und oft auch extrem spannenden Plot-Twists, Alex als Protagonistin und auch die anderen Charakterentwicklungen. Und auch die Grundidee fand ich weiterhin interessant, aber mir war der Fokus etwas zu sehr auf dem Weg in die Hölle bzw. die Hölle selbst. Leider gabs kam noch was zu den Verbindungen und auch wenig zu Alex als Wanderin des Rads selbst. Insgesamt gabs doch auch einige langatmige Szenen und für mich wurde nicht das volle Potential genutzt. Deshalb reicht es auch nur für 3,5 Sterne, die auch eher ab-, statt aufrunden würde.

Bewertung vom 18.02.2023
Die Goldflügel-Prüfung / Skyborn Bd.1 (1 MP3-CD)
Khoury, Jessica

Die Goldflügel-Prüfung / Skyborn Bd.1 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Ein großartiger Auftakt!

Meinung:
Die Kurzbeschreibung und das Cover haben mich sofort angesprochen. Und auch die Welt an sich ist interessant, da alle Menschen mit Flügeln leben und je nach Flügeln und Größe bestimmten Vogelarten zugeteilt sind. Und je nach Vogelart hat man auch einen bestimmten Platz in der Hierarchie.

Protagonistin Ellie ist eine vom Spatzenklan und eine Bäuerin. Aber sie träumt schon als Kind davon, eine Goldflügel-Ritterin zu werden und ist bereit alles für ihren Traum zu riskieren. Von den anderen wird sie dafür nicht nur belächelt, sondern es wird auch versucht, sie aktiv daran zu hindern.

Somit bleibt Ellie nichts anders übrig, als sich auf den Weg in die Hauptstadt zu machen. Als sie dabei auf den Dieb Nox und seine Gefährten trifft, lernt sie einiges vom Leben und auch, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Ich fand Ellie als Protagonistin wirklich toll. Sie hat einen Traum, für den sie wirklich viel in Kauf nimmt und den sie sich auch nicht von Regeln oder anderen Ansichten ausreden lässt. Aber auch der zweite Protagonist Nox ist eine wirklich interessante Persönlichkeit. Er kommt aus dem Krähenklan, der in der Vergangenheit komplett zerschlagen wurde und nun kann er sich nur als Dieb über Wasser halten. Er und Ellie sind eigentlich grundverschieden, aber doch ergänzen sie sich richtig toll. Und auch die anderen beiden aus Nox Truppe mochte ich unglaublich gern. Die begabte und experimentierfreudige Gussie und den tierlieben Twig.

Die Handlung ist teilweise etwas vorhersehbar, hat aber doch einiges an Spannung, unerwartete Wendungen, interessante Details und auch einige emotionale Momente und viele wichtige Botschaften zu bieten. Die wichtigste dabei ist wohl, auf sich selbst zu vertrauen und sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Ellie und Nox Perspektive in der 3. Person. So kann man sich beide Welten gut vorstellen und bekommt auch Einblicke in ihre Gedanken und Hintergründe. So wechseln sich Maditha Kelling Bergner als Ellie und Stefan Kaminski als Nox kapitelweise ab und die beiden passen perfekt zu den jugendlichen Figuren. Es wirkt alles extrem lebendig, schwungvoll und mit einer tollen Atmosphäre. Später kommt dann noch Timo Weisschnur als Prinz Corion hinzu. Wobei wir von ihm in diesem Auftakt noch eher wenig erfahren.

Das Ende fand ich sehr passend und zufriedenstellend für einen Auftakt und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Fazit:
Hier stimmt einfach alles. Ansprechendes Cover, interessante Grundidee, richtig tolle und liebevoll gestaltete Charaktere und auch die Handlung bietet einiges an Spannung, Emotionen, unerwarteten Entwicklungen und vor allem auch viele wichtige Botschaften. Und auch die Sprecher machen einen tollen Job. Ich bin rundum begeistert und hoffe, dass wir auf die Fortsetzung nicht so lange warten müssen.

Bewertung vom 23.01.2023
Book of Night
Black, Holly

Book of Night


sehr gut

Ein interessanter, wenn auch nicht ganz leicht zu lesender Auftakt...

Meinung:
Ich wollte schon lange mal ein Buch von Holly Black lesen und da die Kurzbeschreibung von „Book of Night“ ziemlich interessant klang, hat sich dieses Buch angeboten.

Den Einstieg fand ich ziemlich schwer. Eigentlich spielt die Geschichte in unserer Welt, aber die Gegebenheiten haben ich geändert. Es gibt Magier, sogenannte Gloamisten, die ihre Schatten manipulieren und benutzen können und diese haben nun das Sagen. Ich fand das Magiesystem ziemlich kompliziert und habe es irgendwie auch immer noch nicht vollständig verstanden, auch wenn es mit der Zeit deutlich besser wurde.

Dazu kommt, dass Protagonistin Charlie auch kein leichtes Leben hat. Ihre Kindheit war sehr speziell, sie ist Trickbetrügerin, will aber eigentlich ihre Machenschaften ruhen lassen. Aber das Geld ist knapp und neugierig ist sie auch. So kommt das eine zum anderen und Charlie ist mitten in einem Kampf, den sie eigentlich gar nicht kämpfen möchte, der ihr aber Rache für einen prägenden Teil ihrer Kindheit bringt.

Erzählt wird die Geschichte größtenteils in der Gegenwart, aber es gibt oftmals auch Rückblenden von Damals, die Charlies Kindheit näher bringen und erklären, weshalb sie so ist, wie sie ist, aber später auch die Vergangenheit einer anderen Person aufzeigen.

Nachdem ich etwas in der Geschichte drin war, fand ich die Ausgangslage interessant, aber wusste nicht so ganz, wohin die Geschichte führen wird. Das kam erst ab ca. der Hälfte, da kam dann auch handfeste Spannung hinzu. Spannung, aufgrund der Frage, ob Charlie sich aus dem Dilemma befreien kann, in das sie sich hineinmanövriert hat und auch die Spannung, was es mit einer bestimmten Person auf sich hat.

Diesen Teil fand ich wirklich gut gemacht und vor allem auch sehr überraschend. Auch, wie Charlie daran wächst und sich ihre Gefühle eingestehen kann. Natürlich handelt sie oft nicht ganz rational, aber das wäre auch wirklich komplett gegen ihren Charakter. Auch wenn sie nicht die klassische Sympathieträgerin ist, habe ich ihre Geschichte ganz gerne begleitet und am Ende extrem mitgefiebert. Ich fand den Schluss durchaus traurig, aber mit einem Funken Hoffnung garniert.

Den Schreibstil fand ich durchaus etwas anspruchsvoller, auch dank der vielen fremden Begrifflichkeiten. Somit habe ich etwas länger zum Lesen gebraucht, aber ich finde, dass es sich gelohnt hat.

Fazit:
Ein interessanter, aber nicht ganz einfacher Auftakt in eine neue Reihe von Holly Black. Das Magiessystem ist recht kompliziert, was sich durch die ungewohnten Begriffe auch im Schreibstil widerspiegelt. Außerdem dauert es etwas bis Spannung aufkommt und die Figuren sind alle keine klassischen Sympathieträger, aber trotzdem habe ich ihre Geschichte gern begleitet. Als der Plot dann auch noch Fahrt aufnimmt, gibt es einige Gefahren, viele interessante Entwicklungen und auch unerwartete Wendungen, die mir gut gefallen haben. Auch das Ende gehört dazu, das zwei Seiten hat und mich etwas traurig, aber auch mit einem Funken Hoffnung zurückgelassen hat und die Neugier auf die Fortsetzung weckt.

Bewertung vom 08.12.2022
Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3
Kodiak, Frank

Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3


sehr gut

Ein zufriedenstellender Abschlussband mit den ersehnten Antworten
Meinung:
Nach dem eher offen gehaltenem Ende von Teil 2, hat mich dieser Klappentext regelrecht schockiert. So startet die Geschichte vier Wochen nach Ende von Band 2 auch erstmal mit viel Trauer und Unglauben, vor allem auch weil die flüchtenden Frauen in Begleitung von Kommissarin Maja Krebsfänger gleich wieder Probleme bekommen.

Auch dieses Mal gibt es wieder viele verschiedene Perspektiven. Neben der Haupterzählung gibt es auch Rückblenden in die Vergangenheit die mit „Damals“ überschrieben sind und sich mit Jungen in einem rumänischen Kinderheim beschäftigten. Außerdem die Sicht von Hans Zügli, dem Unternehmer, der Amissa nach dem Verschwinden seines Sohnes gegründet hat und von dem bisher nicht klar war, ob und wenn ja wie, er in die Machenschaften von Missing Order verstrickt ist.

Die Handlung ist erneut spannend, temporeich, brutal und von Verlusten geprägt, aber gleichzeitig spielen zwischendurch auch positive Emotionen eine Rolle. Zusätzlich gibt es auch mehr zu den Hintergründen und zu den Charakteren zu erfahren, so lernen wir z.B. auch einen Teil von Ricas Familie kennen. Und das beste daran ist, dass es nun endlich Antworten und Verbindung zu den Vorgängern gibt. Dabei wäre es wohl besser die Reihe recht nah hintereinander weg zu lesen, damit man auch wirklich alle Zusammenhänge herstellen kann, aber auch so fand ich es größtenteils zufriedenstellend und passend. Ein paar mehr Infos über den perfiden Drahtzieher hätte ich mir zwar schon noch gewünscht, aber es war schon ok so.

Der Schreibstil ist wie gewohnt mitreißend und schonungslos, durchzogen von den passenden hoffnungsvollen Momenten.

Einzig das Cover finde ich leider nicht schön. Da das A die gleiche Farbe hat, wie der Hintergrund, passt es nicht zu den anderen beiden Teilen der Reihe und ich finde es auch nicht so ansprechend.

Fazit:
Ein guter Abschlussband, der die erwarteten Antworten und weitere Einblicke in die Hintergründe liefert, aber auch wieder sehr komplex, temporeich und brutal ist. Man kann den Pageturner kaum aus der Hand legen und trotz weiterer Verluste fand ich das Ende größtenteils zufriedenstellend und passend. Somit vergebe ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die komplexe und eher brutale Thriller mögen und den Rat, die Reihe ohne große Pausen dazwischen zu Lesen.

Bewertung vom 22.11.2022
Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe) / #London Whisper Bd.2 (1 MP3-CD)
Ley, Aniela

Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe) / #London Whisper Bd.2 (1 MP3-CD)


sehr gut

Eine unterhaltsame Fortsetzung

Meinung:
Nachdem der Auftakt ja mitten in der Geschichte geendet ist, steigt die Fortsetzung auch genau da wieder ein. Zoe und Hayden verfolgen die Diebe des Spiegels durch die Stadt und treffen dabei auf die geheime Gesellschaft.

Nach diesem fulminanten Einstieg, geht es aber wieder etwas ruhiger weiter. Zoe versucht mehr über den zweiten Spiegelsplitter herauszufinden, verbündet sich mit der Marquise de Minuit, von der wir im Auftakt ja schon erfahren haben, dass sie auch eine Zeitreisende ist und steht ihrer Herrin und Freundin Miss Lucie mit Rat und Tat zur Seite. Was in diesem Teil aber auch auf Gegenseitigkeit beruhigt, da Miss Lucie immer selbstbewusster wird.

Prinzipiell entwickelt sich die Geschichte stimmig weiter, wenn auch eher langsam, was das Zeitreiseproblem betrifft. So kommen ein paar neue, interessante Figuren hinzu und die einzelnen Liebesgeschichten der Damen werden konkreter. Wobei natürlich Zoe und Hayden im Vordergrund stehen. An sich fand ich die Liebesgeschichte süß und glaubhaft, auch wenn ich nicht ganz so viel Fokus darauf gebraucht hätte.

Dieser Teil punktet erneut mit seinem locker-leichten, humorvollen und oftmals auch etwas frechem Schreibstil und der starken Protagonistin. Auch wenn Zoe dieses Mal auch ein paar Unsicherheiten zeigt, die aber glaubhaft dargestellt werden. Aber auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte und es macht einfach Spaß, Zoe bei ihrem Abenteuer zu begleiten.

Sprecherin Dagmar Bittner macht wieder einen tollen Job und erweckt Zoes Abenteuer, aber auch ihre Gefühlswelt glaubhaft zum Leben, wozu natürlich auch die Erzählweise aus der Ich-Perspektive beiträgt.

Das Ende bietet wieder einen Cliffhanger, aber zumindest nicht mitten im Satz, was ich schon mal als Fortschritt betrachte. Die Whisper-Whisper Briefe sind erneut ein nettes Gimmick, haben für die Handlung an sich aber wenig Bedeutung.

Fazit:
Insgesamt bietet dieser Zwischenband ein paar kleinere Antworten im Bezug auf das Zeitreiseproblem, aber vor allem wieder viel Einblick in das private Leben der damaligen Zeit und eine Zeitreisende, die mit ihrer modernen und frechen Art alles auf den Kopf stellt und dabei aber doch nur das beste für die viktorianischen Damen möchte.
Dazwischen gibt es doch auch ein paar Gefahren, spannende Momente und auch die Romantik nimmt zu. Diese Fortsetzung hat mir gut gefallen, auch wenn etwas mehr Fokus auf die Zeitreiseproblematik schön gewesen wäre. Somit vergebe ich solide 4 Sterne und bin gespannt, was für Abenteuer der letzte Teil der Reihe noch bringen wird.

Bewertung vom 19.11.2022
Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


gut

Hat ein paar Längen, aber auch richtig tolle Elemente - 3,5 Sterne

Meinung:
Cover und Kurzbeschreibung haben mich sofort angesprochen. Und auch den Einstieg in die Geschichte fand ich gelungen. Protagonistin Wendy ist 18 Jahre alt geworden, jedoch kann sie den Tag nicht richtig genießen, genauso wenig wie die letzten fünf Jahre ihres Lebens. Denn damals Jahren kam sie ohne ihre Brüder aus dem Wald zurück. Ihre Brüder sind seitdem verschwunden, aber Wendy hat keine Erinnerungen mehr an die damaligen Ereignisse.

Als wieder Kinder verschwinden und der geheimnisvolle Peter auftaucht, gibt es endlich die Möglichkeit zu erfahren, was damals passiert ist.

Jedoch sträubt Wendy sich etwas dagegen, aus Angst, was sie erfahren könnte. Sie braucht lange um wirklich annehmen zu können, dass Peter wirklich der Peter Pan aus ihren Geschichten ist und traut sich auch nicht ihn direkt zu fragen, was damals passiert ist. Dies ist zwar wirklich glaubhaft dargestellt, hat mich doch auch manchmal etwas genervt.

So dreht sich die Geschichte teilweise etwas im Kreis, vor allem im Mittelteil, da auch Peter ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigt. Er schwankt zwischen Kind und Erwachsenem, was auch erneut wirklich glaubhaft an die Geschichte angepasst ist, aber auch hier konnte ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln, da sie so viel Zeit mit Unnötigem verschwenden.

An sich ist die Atmosphäre sehr düster. Das merkt man z. B. auch im Umgang des Vaters mit Wendy, den ich schon echt grenzwertig, aber doch auch wieder realistisch fand. Alle sind einfach gebrochen durch das Verschwinden der beiden Brüder. Ein Lichtblick ist Wendys beste Freundin Jordan, die positive Stimmung mitbringt und auch Wendy eine riesige Stütze ist. Und auch Peter hat trotz seiner Gespaltenheit auch wirklich tolle und lichtbringende Momente.

Auch die Parallelen zur Originalgeschichte fand ich dafür, dass die Geschichte komplett in unserer Welt spielt, sehr deutlich und es hat mir gut gefallen, wie der Autor bekannten Elementen neue Bedeutungen gegeben hat. So bringt das letzte Drittel einige neue und überraschende Entwicklungen mit, die ich so wirklich nicht erwartet hatte.

Das Ende fand ich zufriedenstellend und passend.

Fazit:
Eine eher düstere Märchenadaption, die erzählt, wie es mit Wendy und Peter fünf Jahre später weitergeht. Dabei ist die Grundstimmung durch das verschwinden ihrer Brüder beklemmend und die Figuren doch sehr belastet, was sich auch in ihren Verhaltensweisen zeigt. Diese sind wirklich sehr glaubhaft dargestellt, aber auch nicht immer einfach und von außen und objektiv betrachtet manchmal etwas schwer nachvollziehbar. So braucht Wendy ewig, um sich dem Kern des Problems zu nähern, weshalb sich die Geschichte teilweise etwas im Kreis dreht. Aber dazwischen gibt es ein paar nette, helle Szenen und vor allem im letzten Drittel nimmt die Spannung nochmal deutlich zu. So gibt es einige überraschende Wendungen und mir hat es sehr gut gefallen, wie der Autor bekannten Elementen neue Bedeutungen gegeben hat. Insgesamt eine glaubhafte Geschichte, mit tollen Highlights, die für mich aber doch auch einfach ein paar Längen hatte. Deshalb würde ich solide 3,5 Sterne vergebe.