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Benutzername: 
Suedhessin
Wohnort: 
Odenwald

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2023
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


sehr gut

Mittelalterliches Klosterleben

Wir lesen hier die Geschichte des Mönchs Adrian von Bitterstedt im beginnenden 15. Jahrhundert, der sich auf der Suche nach einem Dokument, das die katholische Kirche zerstören könnte, in das Benediktinerkloster Ennswalden begibt. Was niemand weiß - Adrian ist eigentlich Adriana, eine sehr gebildete junge Frau. Nicht nur dieser Umstand sorgt dafür, dass sie bei Ihrer Mission mehrfach in tödliche Gefahr gerät.

Das Cover passt sehr gut zu einem historischen Roman. Der Schreibstil ist packend, es wird von Beginn an eine gewisse Spannung aufgebaut. Adriana ist eine für ihre Zeit sehr ungewöhnliche Frau, die in der Rolle des Mönchs gut zurecht kommt. Allerdings ist sie doch ein wenig leichtsinnig mit ihrer falschen Identität, sie hat ganz schön Glück, dass sie nicht auffliegt. Aus Guillermo jedoch werde ich nicht schlau - kein Wunder, wie ich jetzt weiß. Die beiden bilden ein gutes Team und lösen langsam aber sicher die Verwicklungen um das historische Dokument und seine Bewacher auf. Auch wenn ich mit den zahlreichen Namen sehr aufpassen musste, um nicht durcheinander zu kommen, konnte ich ihren Handlungsschritten gut folgen. Letztlich offenbaren beide sich gegenseitig auch ihre wahre Identität, denn auch Guillermo hat etwas zu verbergen.

Der historische Kern der Geschichte ist, dass es tatsächlich solche alten Dokumente gibt, die die Fundamente der katholischen Kirche angreifen. Ich denke, davon liegen einige verborgen in den Archiven des Vatikan. So klingt hier gut verpackt in die spannende Handlung eine leise Kritik an der Institution Kirche an, die doch sehr dogmatisch mit dem christlichen Glauben umgeht.

Insgesamt habe ich mich von diesem historischen Krimi in vermeintlich frommem Umfeld sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle ihn gerne weiter.

Bewertung vom 25.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

Nichts für sensible Gemüter

Wir lesen hier die Geschichte zweiter sehr brutaler Morde und ihrer Aufklärung. Die Ermittler Milosevic und Frey sind ein eingespieltes Team, das Schweres hinter sich hat. Dieser Fall bringt sie wieder an ihre Grenzen, ist er doch beispiellos blutig und verwickelt.

Der Schreibstil ist durchaus packend, wenn auch teilweise sehr drastisch. Die Schilderung der brutal zugerichteten Leichen ist wirklich nichts für schwache Gemüter. Die Darstellung der Protagonisten wirkt authentisch, wenn auch für meine Begriffe das Privatleben von Kommissarin Milosevic meiner Meinung nach zu viel Raum einnimmt. Es scheint der Autorin wichtig zu sein, die gleichgeschlechtliche Beziehung der Kommissarin herauszustellen.

Als weiteres Nebenthema wird sehr detailliert, um nicht zu sagen drastisch, die Vorgehensweise der Billig-Fleischindustrie geschildert. Zugegeben, das ist ein wichtiges und sehr aktuelles Thema, aber in diesem Ausmaß in einem Thriller, der ja zur Unterhaltungsliteratur gehört, fehl am Platz. Dazu kommt, dass diese Schilderungen die Spannung die sich hier ohnehin nur schwer einstellen will abbrechen.
Im Endeffekt wird diese Geschichte zu sehr von den Nebenthemen beherrscht, der eigentlich sehr spannende und verwickelte Kriminalfall tritt sehr in den Hintergrund. Durch die kursiv gedruckten Abschnitte, die aus Tätersicht geschrieben sind, und mit ein wenig Kombinationsgabe weiß man auch schnell, wer der Täter ist. Das ist der Spannung natürlich auch wenig zuträglich. Insgesamt bin ich von diesem Buch doch eher enttäuscht und kann es leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 28.11.2023
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


ausgezeichnet

Mörderische Freundschaften

Zum ersten Mal nach 10 Jahren trifft sich Caras Freundeskreis auf der abgelegenen Insel Inishmore um den Todestag von Caras Mann Cilian gemeinsam zu begehen. Ein Schneesturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Als dann noch eine Leiche in der stürmischen Bucht gefunden wird, beginnt Cara gegen die Anweisung ihrer Vorgesetzten im Sturm zu ermitteln. Sie muss erkennen, das in ihrer Clique ganz anders ist als sie immer geglaubt hat. Wem kann sie vertrauen?

Der eindringliche, detaillierte Schreibstil hat mich sofort gepackt, ich konnte den Sturm förmlich heulen hören und die Kargheit der Insel spüren. Auch die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben, so das sie mir gleich nahe waren. Besonders mit Cara kann ich gut mitfühlen, ihre Zerrissenheit im Verlauf der Ermittlungen ist sehr gut nachvollziehbar. Trotzdem hat sie hartnäckig Hinweis für Hinweis zusammengetragen, bis der Fall klar war. Sehr lange konnte ich nur vermuten, wer der Täter ist, dann war es derjenige, den ich am wenigsten verdächtigt habe. So mag ich das. Besonders gut gefallen hat mir auch, das Cara aus den Ereignissen gestärkt hervorgeht und optimistisch in die Zukunft schaut. Das lässt mich hoffen, dass es weitere Fälle mit der starken Inselpolizistin geben wird.

Mein Fazit: Ein Krimi vom Allerfeinsten, der in einer sehr ungewöhnlichen und interessanten Umgebung spielt. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 21.11.2023
Die Eisfischerin vom Helgasjön
Lamberti, Frieda

Die Eisfischerin vom Helgasjön


weniger gut

Total vorhersehbar

Nach einem Unfall kann Rieke nicht mit ihrem Freund Marco in den Skiurlaub. Mama schickt die zurück gelassene kurzerhand in den Norden, nach Lappland, wo sie prompt ihrer alten Liebe begegnet. Ab hier müsste man nicht weiter lesen, denn der Fortgang der Geschichte ist total klar. Lediglich bezüglich Riekes beruflicher Zukunft war ich vom Titel kurz auf den Holzweg geführt worden. Der Schreibstil ist anspruchslos einfach, die Geschichte plätschert sehr seicht dahin und lässt jegliche Spannung vermissen, so dass dieses Buch schnell gelesen ist. Hätte ich es nicht im Rahmen einer Vorablesen-Aktion bekommen, ich hätte es wohl nicht zu Ende gelesen. Ein bisschen mehr Tiefgang wünsche ich mir schon von meiner Lektüre. Ein weiterer Minuspunkt ist meines Erachtens die überhaupt nicht zeitgemäße Hin- und Herfliegerei der Protagonisten. Kaum in Hamburg angekommen, wird schon wieder in den Flieger zurück nach Schweden gestiegen und umgekehrt.
Rieke ist eine schwache Protagonistin. Sie schafft es weder sich gegen ihren egoistischen Freund abzugrenzen noch gegen ihre übergriffige Mutter. Vom Chef lässt sie sich genauso alles gefallen, sie läuft lieber davon statt zu kämpfen und eine klare Kante zu zeigen. Nervig!

So lautet mein Fazit leider: Zeitverschwendung!

Bewertung vom 15.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

Spionage für Kaiser Wilhelm

Johanna Gabathuler kommt nach ihrer Zeit als Krankenschwester an der Front ins väterliche Sanatorium in Davos zurück - schwanger von einem gefallenen deutschen Soldaten. Der Umgang des Vaters mit ihrer Schwangerschaft lässt sie das Vertrauen in die Menschen verlieren. Ihre privilegierte Stellung als Tochter des Hauses und Krankenschwester macht sich der deutsche Geheimdienst zunutze, der im Sanatorium ebenso seine Agenten platziert hat wie die Geheimdienste aller anderen Kriegsparteien. Nun sitzt sie zwischen allen Stühlen und muss sich in einem sehr gefährlichen Umfeld behaupten.

So ganz hat mich dieses Buch nicht überzeugt. Der Schreibstil ist sachlich distanziert, die Figuren sind mir seltsam fremd geblieben und ich konnte in die Handlung nicht wirklich eintauchen. Zudem gibt es einige Wiederholungen, was den Spannungsbogen immer wieder zusammenbrechen lässt. Warum muss ich z.B. jedesmal wenn eine bestimmte Person auftaucht, mehrfach lesen, das sie in ihren Taschenspucknapf spuckt? Auch finde ich die Rückblenden in das Vorleben einiger Personen überflüssig, das waren mir zu viele Nebenschauplätze, die nicht zur Spannung beigetragen haben. Aus diesem Stoff hätte man mehr machen können, so lässt mich das Buch leider unzufrieden zurück. Möglicherweise liegt es daran, das es auf die Fernsehserie zurückgeht und nicht umgekehrt? Eine klare Leseempfehlung kann ich jedenfalls nicht aussprechen.

Bewertung vom 06.11.2023
Der Cocktailmörderclub / Phyllida Bright Bd.2
Cambridge, Colleen

Der Cocktailmörderclub / Phyllida Bright Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gelungene Fortsetzung

Nach "Die Dreitagemordgesellschaft" haben wir es hier mit dem zweiten Band der Reihe um Agatha Christies Haushälterin Phyllida Bright zu tun. Hier ist sie beauftragt, einen Amateur-Wettbewerb von Kriminalschriftstellern zu organisieren Als Preis winkt eine Veröffentlichung. Nachdem bei der Eröffnungsveranstaltung der Pfarrer, der für die Bekanntgabe des Siegers verantwortlich ist, tot zusammenbricht, sind Phyllidas ermittlerische Fähigkeiten gefragt.

Der mitreißende Schreibstil ist gewürzt mit einer guten Prise des trockenen englischen Humors, den ich so mag. Die Personen sind auf den Punkt charakterisiert, ich kann sie alle förmlich vor mir sehen und ihre Aktionen vorausahnen. Trotzdem konnte ich mich bis zum Schluss nicht an einem Verdächtigen festbeißen, bin geschwankt wie ein Halm im Wind. Das hat Colleen Cambridge wirklich geschickt eingefädelt. So kann sie die Spannung von Anfang bis Ende hochhalten. Besonders gefallen hat mir die Auflösung im Stile eines Hercule Poirot, der ja immer alle Beteiligten versammelt und die Tat aufdröselt, bis allen klar ist, wer sie begangen hat. Phyllida - bekanntermaßen ein Fan des kleinen Belgiers aus der Feder ihrer Hausherrin - folgt seinem Beispiel. Und hier nochmal ein Kompliment an die Autorin - eine so verwickelte Geschichte so auf den Punkt zu bringen - Chapeau!
Ganz nebenbei bekommen wir einen Einblick in das soziale Gefüge der englischen Herrenhäuser dieser Zeit, was mich ein bisschen an die alte Fernsehserie "Das Haus am Eaton-Place" erinnert. Ich liebe es, zusammen mit Phyllida durch Mallowan Hall zu streifen. Es ist auch eindrucksvoll, zu beobachten, wie Phyllida sich ein Netzwerk von Informanten aufgebaut hat, indem sie mit allen, egal ob Dienstbote oder Herr, einen respektvollen Umgang pflegt. Das gelingt ihr nicht mit Mr. Dobble, dem Butler und mit Chauffeur Bradford, was immer wieder zu amüsanten Wortgefechten führt.

Mein Fazit: Dieser zweite Band der Reihe ist eine ebenso gelungenen Huldigung an Agatha Christie wie der erste. Coleen Cambridge braucht sich vor der Großmeisterin des englischen Krimis nicht zu verstecken. Diese Reihe ist ein Muss für alle Fans dieses Genres - unbedingt empfehlenswert.

Bewertung vom 29.10.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


ausgezeichnet

Verboten spannend

Ein Unwetter legt in der Nähe von Heidelberg zwei vergrabene Frauenleichen frei. Eine weitere findet sich in der Nähe in spektakulärer Position. Die Frauen sind nummeriert, doch Nummer 2 fehlt. Der Heidelberger Kommissar Jakob Krohn zieht schnell die Fallanalytiker des BKA, Nova Winter und Magnus Herzberg hinzu, um diesen kniffeligen Fall zu lösen. Zunächst treten sie alle gemeinsam auf der Stelle, erst als sich das Schicksal von "Nummer 2 " klärt, macht das ungleiche Ermittlerteam Fortschritte.

Mit ihrem mitreißenden, einfühlsamen Schreibstil gibt Svenja Diel Einblick in die Psyche nicht nur der Ermittler, sondern in gesonderten Kapiteln auch der Täter und hat mich damit wirklich das Gruseln gelehrt. Ich war immer nahe beim Geschehen, was durch die Tatsache, dass die Geschichte nur etwa 50 km von mir entfernt spielt, noch verstärkt wurde. Von der ersten bis zur letzten Seite ist das Spannungsniveau sehr hoch, stellenweise fast nicht zu ertragen. Sehr geschickt führt mich die Autorin zu einem Verdacht, nur um ihn ein paar Seiten weiter zu widerlegen. Lange tappe ich im Dunkeln, was den Haupttäter, den Mentor angeht - und das obwohl einige wenige sehr kurze Kapitel sich mit ihm und seiner Denkweise befassen. Seine Handlanger sind relativ früh bekannt, was der Spannung keinen Abbruch tut. Ich habe sehr mitgefiebert mit den auserkorenen Opfern, aber auch mit einer Person aus dem Täterkreis.
Mein Fazit: Ein Thriller, der diese Bezeichnung verdient und den ich nicht aus der Hand legen konnte. Ich habe es wirklich bedauert, als er zu Ende war. Ich wünsche mir ausdrücklich eine Fortsetzung und kann dieses Buch aus ganzem Herzen empfehlen.

Bewertung vom 27.10.2023
Deine Küche kann nachhaltig!
Hirsch, Verena

Deine Küche kann nachhaltig!


ausgezeichnet

Lebensmittel verschwenden verboten

Dieses Kochbuch ist ein umfassendes Nachschlagewerk zum sehr aktuellen Thema Lebensmittelverschwendung. Übersichtlich geordnet nach Themenbereichen finden wir Rezepte und Tips zum Umgang mit den wertvollen Resten. Von der persönlichen Geschichte der jungen Autorin über die Küchenorganisation, das Haltbarmachen, Rezepten für Neues aus Resten und die Vermeidung von Resten beim Auswärts Essen ist an alles gedacht. Besonders gut gefällt mir die Tabelle, in der ich nachschauen kann wie eine fehlende Komponente zu ersetzen ist.

In leicht verständlicher Sprache und ohne den erhobenen Zeigefinger bekommen wir die Anleitung zur Vermeidung oder zur sinnvollen Verwertung von Resten. Die Rezepte sind ausführlich erklärt und schön bebildert, so dass das Nachkochen auch dem ungeübten Koch gelingen sollte.

Die Autorin Verena Hirsch gehört zu der jungen Generation, die mir Hoffnung macht, dass unsere Welt doch noch nicht ganz verloren ist. Sie gibt uns mit diesem Buch und ihrem Blog wichtige Anleitungen zur besseren Nutzung der wichtigsten Ressourcen unseres Lebens. Ich möchte hier nicht nur eine Leseempfehlung aussprechen, sondern lege dieses Buch auch allen Eltern ans Herz, deren Kinder in die Selbstständigkeit starten.

Bewertung vom 25.10.2023
Die Mission des Goldwäschers
Dorweiler, Ralf H.

Die Mission des Goldwäschers


ausgezeichnet

Auf der Suche nach dem Schatz der Nibelungen

Eleonore und ihr Vater sind immer unterwegs auf der Suche nach alten Schriften, mit denen sie handeln. In einem besonders alten Buch finden sie Hinweise auf den Verbleib des Nibelungenschatzes. Sofort machen sie sich gemeinsam mit dem gelehrten Mönch Melchior auf den Weg, um den Schatz zu finden. Dass sie dabei verfolgt werden, ist nicht überraschend, denn eine solche Schatzsuche weckt natürlich Begehrlichkeiten. Frieder und seine Freunde retten sie aus höchster Gefahr und schließen sich der Schatzsuche an. Auf geht’s ins Abenteuer.
In packendem Schreibstil erzählt uns Ralf H. Dorweiler die Geschichte der abenteuerlichen Schatzsuche und nebenbei das Lied der Nibelungen. Die detaillierten Beschreibungen der Orte und Bauwerke sprechen für eine akribische Recherche. Auch die handelnden Personen sind sehr einfühlsam und detailreich beschrieben, so dass ihre Handlungen jederzeit schlüssig und nachvollziehbar sind. Besonders gut gefällt mir Bruder Melchior, der zwar sehr dem Alkohol zugetan ist und häufig jammert, aber seinen Mann steht wenn es gilt und eine gesunde Weltsicht hat. Auch die Einbindung des jungen Goethe, der für die Geschichte zwar nicht zwingend notwendig, aber doch bereichernd ist, hat mir sehr gut gefallen.
Von Anfang bis Ende ist die Spannung hoch, die Schatzsucher geraten immer wieder in brenzlige Situationen, Verrat und die Wirrungen der Liebe tun ihr Übriges. Am Ende kann man feststellen, dass der rote Faden, der sich durch die Geschichte zieht, die unermessliche Gier des Menschen ist und dass diese sich nicht lohnt.
Mein Fazit: Ein hochspannender historischer Roman, der mir nicht nur die Nibelungensage, sondern auch Goethe näher gebracht und damit noch einiges für meine Bildung getan hat und für den ich sehr gerne eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 17.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Großartiger Krimi

An verschiedenen Orten in Norddeutschland werden ältere Menschen auf brutalste Art umgebracht. Ein Zusammenhang ist zunächst nicht zu erkennen. Um die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden zu fördern, werden die Dänin Lykke Jensen und der Deutsche Rudi Baumann zum zweiten Mal als Ermittlerduo zusammengespannt. Die beiden ergänzen sich gut, so dass es relativ schnell zu ersten Ergebnissen kommt. Doch erst die Tatsache, dass die Entdeckung dreier Leichen in einem aufgelassenen Berliner Bunker mit ihrem Fall zusammenhängt, bringt sie der Auflösung des Falles entscheidend näher.

Der eindringliche, bildhafte Schreibstil hat mich schnell gefangen, Spannung ist von Anfang bis Ende garantiert. Obwohl der erste Band sicher auch lesenswert ist, ist es nicht zwingend notwendig, ihn gelesen zu haben, dieser zweite Band kann gut für sich alleine stehen. Die Art wie Lykke und Rudi zusammen arbeiten, gefällt mir sehr gut. Sie sind ein bisschen wie Vater und Tochter und stehen einander auch bei einfließenden privaten Problemen, die aber nicht zu viel Raum beanspruchen, zur Seite. Besonders interessant, aber auch ein bisschen gruselig finde ich die Kapitel aus der Sicht des Täters, in denen die Taten fast ein bisschen zu genau geschildert werden. Der Spannung tut es aber keinen Abbruch, dass der Mörder relativ früh schon bekannt ist. Durch die Mordfälle und ihre Auflösung wird ein Bogen geschlagen vom freien Leben im heute und dem Geschehen in Ostberlin und der DDR, das bis heute zahlreiche Spuren in unserem Leben hinterlassen hat.

Diesen spannenden deutsch-dänischen Krimi kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Jeder Leser der gerne Krimis liest wird damit seinen Spaß haben.