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Isaopera
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Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2017
Die Tänzerin von Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.3
Abbs, Annabel

Die Tänzerin von Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.3


ausgezeichnet

"Die Tänzerin von Paris" ist vor einiger Zeit im Rahmen der Künstlerinnen-Reihe im Aufbau-Verlag erschienen, in der jedes einzelne Buch einen Blick wert ist. Die Geschichte der jungen Lucia Joyce ist unheimlich spannend, aber auch tragisch - das Schicksal einer jungen Frau, die selbst große Ziele im Leben hat, aber zwischen einem berühmten Vater und kaum weniger berühmten Liebhaberin schließlich den Wahnsinn findet.
Ich selbst bin mit dem Werk von James Joyce nicht wirklich vertraut, interessiere mich aber seit der Lektüre dieses Buches noch mehr dafür. Toll finde ich es, dass man im Internet selbst Fotos und Zusammenhänge dieser Geschichte recherchieren kann - dabei hilft auch das ausführliche Nachwort.
Besonders hervorzuheben ist für mich der wunderbare Schreibstil von Annabel Abbs. Ich war wirklich sofort von der Geschichte gefangen - von dieser Autorin würde ich alles lesen!
Obwohl die Geschichte zunehmend düsterer wurde und mir der fröhlichere Anfang vielleicht tatsächlich noch ein wenig mehr zugesagt hat, ist es unglaublich, wie intensiv man die Handlungsentwicklungen mitfühlt und was für eine Wut ich als Leserin auf meine Mitglieder von Lucias Familie entwickelt habe. Wirklich ein emotional intensives und authentisches Buch vor einer spannenden historischen Kulisse - Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2017
Und jetzt lass uns tanzen
Lambert, Karine

Und jetzt lass uns tanzen


ausgezeichnet

Liebe kennt kein Alter - davon bin ich überzeugt und genau das vermittelt uns auch diese wunderbare & besondere Liebesgeschichte.
Marcel und Marguerite: beide bringen ein schon fast komplett gelebtes Leben mit, eine vorherige Ehe, völlig verschiedene Erfahrungen. Sie finden sich an einem Ort, an dem sie beide niemals mit der Liebe gerechnet hätten und erleben einen zweiten Frühling.
Hierbei wird nicht nur die Liebesgeschichte der beiden in der Gegenwart sehr romantisch und für das Alter der Protagonisten absolut passend erzählt, sondern vor allem auch die Vergangenheit der beiden wunderbar aufgegriffen. Die Erzählweise ist so schön und sehnsuchtsvoll, dass es teilweise schon weh tut. Ich war emotional wirklich völlig dabei und trotz der einen oder anderen Übertreibung oder Kitschelementen ist dieses Buch einfach nur Balsam fürs Herz und ein Genuss :) Große Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.09.2017
Die Melodie meines Lebens
Laurain, Antoine

Die Melodie meines Lebens


sehr gut

Antoine Laurain ist mittlerweise im deutschsprachigen Raum durch seine vorherigen Romane sehr bekannt und immer für eine kleine Überraschung gut. "Die Melodie meines Lebens" kommt im Retroschick daher und auf den ersten Blick scheint auch die Story ein wenig Retro zu sein: ein alternder Arzt, der einen verloren geglaubten Brief erhält und sich auf die Suche nach seinen Bandkollegen aus den wilden 80ern macht.
Besagter Arzt heißt Alain und ist leider für mich kein Sympathieträger gewesen. Ich fand ihn eher anstrengend und gerade das erste Drittel des Buches zog sich daher für mich etwas. Die anderen Charaktere aus der Band sind speziell, teilweise gewöhnungsbedürftig, und nicht mit allen konnte ich spontan etwas anfangen. Wirkliche Highlights sind für mich JBM, ein Computergenie und Visionär à la Steve Jobs, und dessen Assistentin Aurore. Zwei ganz tolle Charaktere, über die ich auch einen 500 Seiten starken Roman lesen könnte.
Und als ich die beiden dann "gefunden" hatte, packte mich die Geschichte auch richtig und machte mir Spaß. Die letzten 100 Seiten waren dabei mein persönliches Highlight - ich möchte nichts verraten, aber der Autor löst alle Handlungsstränge auf spannende und teilweise herrlich groteske bis komische Art auf. Ich mag das sehr! Zudem fängt er dabei viele aktuelle Themen wie beispielsweise den aufsteigenden Rechtsextremismus auf. Wirklich stark!
Aufgrund dieser überzeugenden letzten 100 Seiten vergebe ich 4 Sterne!

Bewertung vom 17.09.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


gut

Neu erschienen im Diogenes Verlag entführt uns dieser Jugendroman von Stefan Bachmann auf eine Reise in die Vergangenheit und eine außergewöhnliche Expedition in der Vergangenheit.
Im 18. Jahrhundert folgen wir Aurélie, die in den Wirren der französischen Revolution nicht nur den Status ihrer Familie schwinden sieht, sondern bald ganz anderen Bedrohungen ausgesetzt ist. Ihr Vater hat einen unterirdischen Palast geschaffen, in dem sie mehr als Gefangene denn als Tochter behandelt wird - was steckt dahinter?
In der Gegenwart nimmt die rebellische Anouk an einem Projekt teil, bei dem ebenjener Palast das erste Mal seit 200 Jahren geöffnet werden soll. Ihre Gefährten sind auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Jugendliche, die aber mit besonderen Talenten ausgestattet zu sein scheinen. Aber nicht alles ist, wie es scheint...

Die Geschichte klingt gut und in der sehr ausführlichen XXL Leseprobe (immerhin 1/4 des Buches) kann man sich schon einen guten Eindruck von der Handlung machen. Anouk ist für mich eine streitbare Heldin - einerseits nicht unbedingt sympathisch, aber sehr selbstironisch und auch selbstreflektiert, was gut in die Geschichte passt. Die anderen Jugendlichen in der Truppe sind mehr oder weniger angenehme Gefährten und erstmal weiß man nicht allzu viel über sie - später erfährt man dann mehr, aber der Fortgang der Handlung erschien mir leider häufig recht konstruiert.
Ich möchte hier nicht spoilern und kann daher nicht viel über die Handlung sagen. In jedem Fall hatte ich mir aufgrund des Settings (alter Palast etc) und aufgrund des Covers etwas mehr "klassischen Grusel" erhofft. Es hat schon sehr viele Fantasy-Elemente, aber leider auch einen ganz anderen Hintergrund, als man meinen würde. Für mich waren manche Details aus Anouks Leben oder Handlungsstränge insgesamt leider in sich nicht ganz schlüssig - zum Ende hin taten sich immer mehr logische Fehler auf und das hat es mir leider ein wenig verlitten.
Durchaus ein Lesevergnügen, aber man sollte nicht zu genau drüber nachdenken ;) 3/5 Sternen!

Bewertung vom 17.09.2017
Backen mit Christina
Bauer, Christina

Backen mit Christina


sehr gut

"Backen mit Christina" wirbt mit schnellen und gelingsicheren Rezepten und ich muss sagen, dass das auf viele Rezepte in diesem Buch wirklich zuzutreffen scheint. Sowohl süße als auch herzhafte Leckereien können zubereitet werden und ich finde die Rezepte sehr vielfältig. Mit den ausprobierten Rezepten habe ich insgesamt positive Erfahrungen gemacht, gerade das Toastbrot und die Topfengolatschen werde ich in jedem Fall noch einmal machen. Das Fladenbrot ist nicht so fluffig geworden, wie man es aus dem Laden kennt, aber die Füllung war wirklich sehr lecker.
Schön finde ich auch die Gestaltung des Buches und die klaren Erklärungen im vorderen Teil. Das ausreichende Kneten des Hefeteigs scheint wirklich Wunder zu bewirken!
Nicht verwendet habe ich das Backmalz, das recht teuer ist und nicht unbedingt notwendig zu sein scheint. Die Angaben bzgl. des Backens "mit Dampf" waren nicht ganz klar, hierzu musste ich bei der Autorin genauer nachfragen. Sie hat übrigens auch einen Blog, auf dem man die eine oder andere Anregung finden kann. Schade war, dass man für einige Rezepte einen 5tägig angesetzten Sauerteig benötigt - das fällt für mich nicht unbedingt in die Kategorie "schnell" ;)

Insgesamt ein sehr gelungenes und empfehlenswertes Backbuch zu einem angemessenen Preis. Wirklich gut!

Bewertung vom 03.09.2017
Der Frauenchor von Chilbury
Ryan, Jennifer

Der Frauenchor von Chilbury


ausgezeichnet

Singen ist etwas Wunderschönes und nicht umsonst ein beliebtes Hobby. Häufig assoziieren wir Musik mit positiven Gefühlen, mit Fröhlichkeit und Glück, aber natürlich wissen wir alle, dass Musik auch sehr traurige Gefühle transportieren und in schweren Zeiten stärken kann. Die Frauen in Chilbury erleben schwere Zeiten, denn in diesem ausgezeichnet recherchierten Roman werden die verschiedenen Perspektiven ganz unterschiedlicher Frauen beleuchtet, die im (fiktiven?) Städtchen Chilbury den zweiten Weltkrieg erleben und dabei nicht nur um ihre Lieben, sondern auch um ihr eigenes Leben fürchten müssen.
Die Geschichte hat viele traurige Momente, denn natürlich ist es eine harte Zeit und ich konnte mich mit den Frauenfiguren (größtenteils) unglaublich gut identifizieren. Gerade Mrs. Tilling, die geheime Heldin der Geschichte, ist für mich eine wunderbare Protagonistin. Trotz aller schweren Ereignisse strahlt die Geschichte aber auch eine unglaubliche Hoffnung aus, die das Buch für mich auszeichnet. Man wünscht den Charakteren nur das Beste, aber alles erscheint authentisch und fassbar. Die Liebe zur Musik ist wirklich merklich und ich denke, dass dieses Buch auch als Hörbuch ganz hervorragend ist!
Für mich mal eine ganz andere Geschichte über und aus dem zweiten Weltkrieg, die mich sehr bewegt hat. Dass ein Dorf einem in so kurzer Zeit so ans Herz wachsen kann, schafft nur eine wirklich tolle Erzählerin.

Bewertung vom 03.09.2017
Sonntags fehlst du am meisten
Drews, Christine

Sonntags fehlst du am meisten


ausgezeichnet

Nicht nur weil heute Sonntag ist, berührt mich der melancholische Titel von "Sonntags fehlst du am meisten" immer wieder. Sonntag ist für viele Familientag, Zeit für gemeinsames Frühstück, Partnerschaft und Gespräche. In Caros Familie bleibt Vieles - schon lange! - ungesagt. Die Autorin Christine Drews erzählt eindrücklich von Ausflüchten, Traumata und aufgeschobenen Gesprächen.
Ein Roman, der Generationen überspannt und auf unglaublich vielen Zeitebenen spielt, ohne dabei jemals zu episodisch oder verwirrend zu sein. Das finde ich eine wirkliche Leistung!
Alkoholsucht ist eine schwere Erkrankung und aus der Sicht der Protagonistin Caro wird schonungslos der Alltag einer alkoholkranken Mutter berichtet, die im Nachhinein Vieles bereut. Ihr Vater, Karl, schleppt Traumata aus dem Weltkrieg mit sich und hat das unbedingte Bedürfnis, die Frauen seiner Familie vor Leid zu beschützen. Der Satz "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint" wird in diesem Roman aufs Trefflichste verifiziert, ohne jemals belehrend zu wirken.
Caro ist keine typische Heldin, dennoch konnte ich ihre Sicht an vielen Punkten verstehen und finde so gut, dass die Charaktere eben einfach schrecklich menschlich sind - wie wir alle!
Ein Buch mit großen Themen, das mich absolut positiv überrascht hat und mich sicher noch beschäftigen wird. Ich konnte es nicht aus der Hand legen! Bitte mehr von dieser Autorin!

Bewertung vom 26.08.2017
Gegen alle Regeln
Levy, Ariel

Gegen alle Regeln


sehr gut

"Gegen alle Regeln" schockiert mit einem sehr dramatischen Klappentext und im ersten Moment hätte ich gedacht, das wäre für mich ein wenig zu viel. Doch zum Glück habe ich trotzdem in die Leseprobe hineingelesen, denn der Stil der Autorin hat mich spontan begeistert! Ich finde, sie schreibt sehr authentisch (keine Überraschung bei einem autobiographischen Roman einer Journalistin) und auf eine besondere Art selbstironisch. Gerade ihre Darstellung ihres Arbeitsumfeldes in der großen Stadt hat mich sehr beeindruckt und ich mag es, wenn Schilderungen quasi stellvertretend für einen ganzen Berufsstand stehen.
Ariel hat es nicht leicht - sie verliert ihr gewünschtes Kind auf grausame und drastische Weise, ganz allein, und erfährt so gut wie keinen Rückhalt von ihrer Partnerin, die Alkoholikerin ist. Das sind Themen des Buches, allerdings nicht die ganze Zeit über, weswegen es für mich auch nicht unbedingt ein extrem trauriges Buch ist. Es ist eine Erzählung, die sehr unter die Haut geht und ich habe oft mit ihrem Schicksal gehadert, so wie auch sie es sehr oft getan hat, und ihr Verlust hat mir für sie wehgetan. Dennoch ist es nicht durchgehend negativ, sondern eine Geschichte, die für mich eher Stärke und sogar etwas Hoffnung vermittelt, da die Autorin einfach eine Kämpferin ist.
Warum ziehe ich einen Stern ab? Ich denke, es hat einfach ein Funken für mich gefehlt - die Geschichte hat mich sehr interessiert, aber ich war nicht 100% dabei. Der tolle Stil, den ich am Anfang so geschätzt habe, blieb für mich nicht über das ganze Buch so faszinierend und am Ende wurde es für mich ein wenig anstrengend - sicherlich auch, weil die Geschichte natürlich hart ist und man mit der Protagonistin leidet.

Ich finde es gut und mutig, dass diese Erfahrungen von ihr geschildert wurden. Eine Leseempfehlung für jeden, der sich diesen schwierigen Themen gewachsen fühlt!

Bewertung vom 26.08.2017
Meeresblau & Mandelblüte
Becker, Elke

Meeresblau & Mandelblüte


gut

Meeresblau - so ist nicht nur das Cover bei diesem sommerlichen Roman, sondern das blaue Meer vor der Küste Mallorcas erscheint beim Lesen quasi vor dem inneren Auge. Wer auf der Suche nach einer lebensfrohen Lektüre für den Urlaub ist, wird hier fündig werden.
Begleitet Leonie bei ihren ersten Schritten als unverhoffte Hotelbesitzerin und den Begegnungen mit dem einen oder anderen charmanten Herren ;) Die Handlung ist dabei zugegebenermaßen nicht unbedingt unvorhersehbar und auch das plötzliche Ende hat mich etwas gestört - die tollen Schilderungen der Autorin und der humorvolle Stil machen es aber wieder wett und ich denke, das Buch ist genau richtig für zwischendurch.
Es lohnt sich, mit der anfangs etwas spröden Protagonistin warm zu werden und sich in die Sonne Mallorcas zu träumen - mehr als ein einmaliges Lesevergnügen ist es für mich aber nicht. Solide 3 Sterne!

Bewertung vom 07.08.2017
Die Elite / Selection Bd.2 (4 Audio-CDs)
Cass, Kiera

Die Elite / Selection Bd.2 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Nachdem ich den 1. Band der Reihe ganz gut fand, aber nicht weltbewegend, habe ich mich nun mit längerem Abstand mal an den 2. Band gewagt. Ich habe ihn als Hörbuch gehört und muss sagen, dass mir der 2. Teil nicht nur insgesamt besser gefallen hat (es kam deutlich mehr Spannung auf!), sondern dass die Erzählung vor allem durch das Hörbuch-Format gewinnt. Die Sprecherin Friederike Wolters finde ich ganz ausgezeichnet und habe ihr wirklich gerne zugehört. Sie verkörpert für mich die Stimme von America perfekt und so manche sprachliche Einfachheit oder Formulierungsschwäche, die das Buch nun mal hat, wird dadurch überspielt und ist schnell vorbei ;)
Den 3. Band möchte ich in jedem Fall auch nicht lesen, sondern hören!