Der Ruf des Eisvogels

ausgezeichnet

Was ist Familie und wieviel bedeutet sie uns? Wer ist Familie und wieviel in uns ist Familie? Diesen Fragen geht der äußerst lesenswerte Roman nach und verbleibt dabei nie an der Oberfläche. Die Figuren sind komplex aufgebaut und entwickeln sich im Fortlauf des Geschehens glaubwürdig und schlüssig weiter. Die Sprache ist poetisch, entbehrt aber nicht der nötigen Klarheit, um den Roman gut lesbar zu machen. Der Plot entfaltet sich nach und nach und hält den Leser bzw. die Leserin mehr und mehr gefangen. Eingebettet ist alles in gut recherchierte historische Zusammenhänge, die sowohl das Exemplarische als auch das Besondere an dieser Familiengeschichte hervorscheinen lassen. Besondere Beachtung verdient auch das Cover mit seiner ansprechenden Illustration, die den Titel aufnimmt und die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Frankie

ausgezeichnet

Der Roman von Michael Köhlmeier ist ein zweifaches Lesevergnügen. Zum einen ist er sprachlich versiert und äußerst lesbar, ohne dabei jedoch ins Triviale abzugleiten. Die gewählte Bildhaftigkeit passt zum Plot, die Metaphern sind nie überladen und die Dialoge sitzen perfekt. Die Figuren werden dadurch sehr plastisch und sind für den Leser und die Leserin wirklich überzeugend. Die andere große Qualität ist der Plot des Romans, dessen Spannungsbogen nie abflacht. Das Interesse am Schicksal des Jungen und der Lebenserfahrung des Alten wird vom Autor gekonnt aufrecht erhalten, in dem er viele Informationen erst nach und nach in die Geschichte verwebt. Optisch ist die Ausgabe ansprechend gestaltet, das Cover macht neugierig auf den Inhalt und ist frisch und sehr modern. Eine absolute Leseempfehlung und ein guter Einstieg in das Werk Köhlmeiers.

Rote Sirenen

ausgezeichnet

Das Buch von Victoria Belim ist kein Roman im klassischen Sinne, es ist mehr ein Zwischending zwischen Reisebericht und Familiengeschichte. Man erfährt viel über die Ukraine, ihre Geschichte, Bräuche und Traditionen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Thematik der Auswanderung der jüngeren Generation in die USA oder nach Europa. Die eigentliche Handlung beschreibt die Suche nach einem entfernten Verwandten der vor einigen Generationen spurlos verschwunden ist. Das liest sich spannend und ist sehr aufschlussreich, was die inneren Spannungen in der ukrainischen Gesellschaft betrifft. Sprachlich gesehen ist der Roman nicht kompliziert, man kann ihn leicht an einem Wochenende lesen. Die Ausgabe ist wunderschön gestaltet und nimmt das Motiv des Hahnenhauses, das im Buch eine wichtige Rolle spielt auf. Eine klare Leseempfehlung!

Das Vermächtnis / Keeper of the Lost Cities Bd.8

ausgezeichnet

Der letzte Band der Keeper of the Lost Cities-Reihe wartet noch einmal mit allem auf, was der geneigte Leser oder die geneigte Leserin von der Autorin dieser spannenden Fantasy-Romane erwartet: eine rasante Handlung, einige Plot-Twists und lebendige Dialoge, die das Buch zu einem echten Page-Turner machen. Besonders hervorzuheben ist die Sprache der Autorin, die auch anspruchsvollere Leserinnen und Leser zufrieden zurücklassen wird. Schade ist nur, dass die Kultserie aus den USA mit diesem Band ihr Ende findet - man darf nur hoffen, dass es bald neues Lesefutter für alle kleinen und großen Fantasy-Fans aus der Feder dieser Schriftstellerin geben wird. Die Covergestaltung ist gewohnt opulent und fügt sich schön in die Reihe der bisher erschienenen Bände ein. Eine ganz klare Kaufempfehlung (nicht nur zu Weihnachten)!

Gangsta-Oma schlägt wieder zu! / Gangsta-Oma Bd.2

ausgezeichnet

Dieser Roman ist eine äußerst gelungene Fortsetzung der Gängsta Oma. Darauf haben Groß und Klein lange gewartet. Wie auch im ersten Band kann man wenig schreiben, ohne Details der Handlung zu verraten oder spannende Wendungen vorwegzunehmen. Aber soviel vielleicht schon: Es ist ein literarisch hochwertiges Buch, das Kinder fordert und viel zu bieten hat. Aber auch Erwachsene werden an der einen oder anderen Stelle laut lachen müssen. Dabei ist es aber weder Klamauk noch Slapstick, was dieses Buch ausmacht. Eher ein feiner, manchmal sogar etwas schwarzer Humor, der dem Roman auch seine Britishness verleiht. Insgesamt einfach ein riesiger Spaß für die ganze Familie. Das Buch ist so erfrischend anders, dass es in jedes Bücherregal gehört. Dabei ist es noch wundervoll gestaltet und bildet mit Band 1 eine optische Einheit.

Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7

ausgezeichnet

Wie die gesamte Reihe "Keeper of the Lost Cities" besticht auch dieser Roman durch einen spannenden Plot, plastisch gestaltete Figuren und gut geschriebene Dialoge. Die Welt, in der die Handlung spielt, wird bis ins Detail erzählerisch ausgestaltet, so dass man durchaus auch eine gewisse literarische Qualität attestieren kann. Dazu sind viele Themen wie Freundschaft und Vertrauen in das Buch integriert, was beim gemeinsamen Lesen gute Gesprächsanlässe bietet. Das Buch kann also auch vorgelesen oder als Lektüre im Klassenzimmer eingesetzt werden. Darüber hinaus muss man auch den optisch sehr ansprechend gestalteten Einband loben. Er fügt sich in das Gesamtbild der Reihe ein und ist somit ein echter Hingucker im jugendlichen Bücherregal. Eine klare Leseempfehlung für Jungs und Mädchen, die Spannung lieben, aber auch einen gewissen Anspruch mitbringen.

Fischers Frau

ausgezeichnet

Die Autorin ist mit jedem Buch ernster zu nehmen, ich würde gar sagen, sie ist auf dem Weg zum echten Meisterwerk. Dieser Roman hat alles, was einen anspruchsvollen Leser oder eine Leserin erfreut. Eine komplexe Handlung, einen durchaus spannenden Plot und geistreiche Beobachtungen, die dem Buch eine philosophische Metaebene geben. Dabei kommt Karin Kalisa ihr historisches Wissen zugute, das sie kurzweilig in das Geschehen verwebt - Wortspiel beabsichtigt. Das Buch ist außerdem enorm hochwertig gestaltet, der Einband ist ansprechend illustriert und zum Inhalt stimmig. So darf es weitergehen, damit sich eine treue Leserschaft für diese spannende Stimme bildet. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass dieser Roman eine Empfehlung für Menschen ist, die gerne und viel lesen. Die unterhalten und belehrt werden wollen und zwar am besten, ohne es so richtig zu merken.

Eine Feder auf dem Atem Gottes

ausgezeichnet

Sigrid Nunez ist die gefeierte Autorin des ungewöhnlichen Romans "Der Freund". In ihrem neuesten Roman lässt sie sich tief in die eigene Biographie blicken. Die Protagonisten, die unverkennbar Züge der intellektuellen Autorin trägt, sucht ihren Platz in der Welt. Dabei treibt sie durch New York, die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten, und lotet ihre Position zwischen Familie, Herkunft und verheißungsvoller Zukunft aus. Für Fans der amerikanischen Autorin ist diese Ausgabe ein Traum: Wunderschön gestaltet fügt sie sich in die Reihe der bereits erschienenen Werke ein. Wer mit diesem Buch die spannende Autorin erst neu entdeckt, der sei beglückwünscht, denn vor ihm oder ihr liegen geistreiche und pointierte Sprachkunstwerke, wie sie einem nur selten begegnen. Für mich ist dieser Band die Neuerscheinung des Jahres 2022!

Papyrus

ausgezeichnet

Dieses Sachbuch schafft, was nur wenigen vergönnt ist. Es belehrt und unterhält gleichermaßen. Die Autorin teilt ihr umfangreiches Wissen zur (Kultur-)Geschichte der Bücher so faszinierend mit, dass man das Werk kaum aus der Hand legen kann. Dabei behandelt sie verschiedene Aspekte äußerst kenntnisreich und amüsant. Die Lektüre gestaltet sich kurzweilig und viele konkrete Beispiele illustrieren die teils großen, historische Bögen, die die Wissenschaftlerin aufspannt. Dazu ist das Buch auch noch sehr hochwertig gestaltet, schon der Einband wirkt edel und die Illustration ist perfekt gewählt. Man kann sich dieses Buch auch gut als Geschenk für Bücherliebhaber und -liebhaberinnen vorstellen, die sonst schon (fast) alles zu Hause haben. Damit macht man auch anspruchsvollen Leserinnen und Lesern bestimmt eine große Freude.

Coco Stolperbein

ausgezeichnet

Was für ein herzallerliebstes Bilderbuch. Die Illustrationen sind wunderschön, nicht überladen und trotzdem gibt es viel zu entdecken. Die Texte sind flüssig gereimt, mit viel Witz und dem ein oder anderen Augenzwinkern. Das Thema dieses Buches lautet: Ordnung ist nicht alles im Leben. Das lernen auch die sehr korrekten Frau Richtig und Herr Wichtig, die penibel auf Ordnung bedacht sind. Eines Tages zieht Familie Stolperbein bei ihnen unters Dach. Tochter Coco und ihre Katze wirbeln das geordnete Leben der beiden mit viel Herz und Farbe ordentlich auf. Mit lebendigen, farbenfrohen Bildern erzählt Coco Stolperbein von neuen Freundschaften, Toleranz und einrr gelingenden Begegnung verschiedener Kulturen. Man bekommt direkt Lust, bei Coco mit einzuziehen und sich das eigene Leben ein wenig bunter gestalten zu lassen. Perfekt zum gemeinsamen Vorlesen!