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Bibliophil

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Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2021
Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2
Kellerhoff, Lutz W.;Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2


gut

Ab ins Berlin der 1960er

Der Kriminalroman "Teufelsberg" (Ullstein) von Lutz Wilhelm Kellerhoff handelt von einem Mord an einer Jüdin in den 1960er Jahren. Oberkommissar Wolf Heller übernimmt den Fall und fühlt sich dafür besonders verantwortlich, da dieser sich erst aufgrund einer eigenen Fehlentscheidung ereignen konnte. Jedoch stellt sich diese Mordermittlung komplexer da als üblich, denn auch ein russischer Spion, Alexander Poljakov, ist beteiligt.
Zudem ist Heller auch durch private Kontakte mehr involviert. So kennt er die Nichte der Verstorbenen, die amerikanische Studentin Louise Mackenzie, die ihrerseits den Mord an ihrer Tante rächen möchte. Auch bewegt sich seine Halbschwester Petra in den Kreisen, die in Verdacht stehen, etwas mit dem Mord zu tun zu haben.

Das Cover dieses Buches ist ansprechend gestaltet. Der Titel erklärt sich erst gegen Ende des Buches und der Teufelsberg spielt eine eher nachgeordnete Rolle. Der Text auf dem Buchrücken ließ bei mir einen anderen Eindruck von der Handlung entstehen als sie sich letztlich im Buch darstellt. Nichtsdestotrotz ist der Roman kurzweilig. Dieser ist in vier Teile unterteilt. Die Perspektiven der unterschiedlichen Charaktere (Heller, Louise, Petra und Poljakov) werden in den einzelnen Teilen abwechselnd eingenommen. Der Roman ist chronologisch aufgebaut. Die Sprache sowie die Ereignisse sind der Zeit angepasst und am Ende befindet sich ein Glossar zur besseren Einordnung von Begriffen und Personen. Die Schriftgröße ist gut lesbar.

Wer einen kurzweiligen Kriminalroman mit geschichtlichem Zusammenhang lesen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Jedoch sollte man sich vom Titel und Buchrücken lösen und einfach direkt mit dem Lesen beginnen. Die Stimmung und Ereignisse der Zeit sind meines Erachtens gut eingefangen. Manchmal steht das Zeitporträt mehr im Vordergrund als die Krimihandlung, die teilweise doch sehr konstruiert wirkt. Der Roman ist temporeich, lässt aber an einigen Stellen Tiefgang vermissen und kann sogar überladen und nicht ganz ausgearbeitet wirken. Daher würde ich diesen Kriminalroman eher im soliden Mittelfeld einordnen.

Bewertung vom 08.03.2021
Ich kann das
Schäfer, Bodo

Ich kann das


ausgezeichnet

Das 2021 erschienene Buch "Ich kann das" (dtv) von Bodo Schäfer ist ein etwas anderer Ratgeber. Statt trockener Fakten bekommt die Leserschaft hier eine Geschichte mit Märchenelementen erzählt.
Der unglückliche Student Karl trifft in einer unglücklichen Situation auf den selbstbewussten Marc, der die Akademie für Selbstbewusstsein leitet. Marc nimmt Karl unter seine Fittiche und hilft ihm zunächst dabei, seine Situation zu erkennen. Karl entwickelt den Wunsch auch so selbstbewusst zu werden wie Marc und seinen eigenen Träumen und Stärken (wie der Schauspielkunst) statt der anderer nachzugehen. Dabei trifft er auf unterschiedliche Menschen, die ihm das Thema näherbringen. Dazu gehören neben Marc seine große Liebe Anna, die mehr in Karl sieht als er selbst, der weise Don José sowie der todkranke Michael, der stark und furchtlos ist und die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen führt.

Das Thema Selbstbewusstsein und der Titel "Ich kann das" zieht sich durch das ganze Buch. Es werden jedoch immer neue, interessante Informationen geliefert, sodass die Geschichte auch nicht langweilig wird und immer weiter auf dem gewonnenen Wissen aufbaut. Es wird aber auch das Element der Wiederholung zur besseren Einprägsamkeit verwendet. Die Leser können sich mit Karl durch die einzelnen Etappen (Das Erkennen, Die Veränderung, Ich kann das) entwickeln und ihn als Vorbild für den eigenen Weg nehmen.

Das Cover des Buches ist sehr einprägsam und ansprechend gestaltet. Durch die 3D-Optik und die roten Buchstaben auf weißem Grund springt mich die Kernaussage "Ich kann das" immer wieder an.
Auch beim ersten Durchblättern des Buches hatte ich einen positiven Eindruck. Die Schriftgröße ist angenehm und die Seiten fühlen sich griffig an. Abbildungen zur Anschaulichkeit, Bilder zur Auflockerung und farbliche Hervorhebungen sind vorhanden, die das Lesevergnügen steigern.
Der Stil ist einfach gehalten und die Informationen aufs Wesentliche heruntergebrochen und erklärt, sodass wirklich jeder etwas mit diesem Buch anfangen kann (sofern man gewillt ist, eine Geschichte zu lesen und nicht nur Fakten). Kurze Geschichten, Vergleiche, Zitate und Weisheiten in der Geschichte verdeutlichen einige Sachverhalte.

Während der Lektüre hatte ich immer ein positives Gefühl. Es hat mir Freude bereitet, dieses Buch zu lesen. Daher empfehle ich dieses Buch allen, die etwas in ihrem Leben verändern wollen und positiven Input sowie hilfreiche Tipps gut gebrauchen können. Allerdings denke ich, dass man eine gewisse Bereitschaft/Offenheit mitbringen sollte, ansonsten könnte das Buch auch für den ein oder anderen unrealistisch oder enttäuschend sein. Wenn man sich jedoch mit dem Thema beschäftigen möchte und man sich darauf einlassen kann, ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert.

Als kleines Schmankerl bietet Bodo Schäfer für seine Leserschaft auch kostenfreie Unterstützung in Form von inspirierenden Kurznachrichten, einem Selbsttest und Video-Coaching bei Interesse an. Da zum Zeitpunkt meiner Lektüre diese noch nicht freigeschaltet waren, kann ich nichts weiter dazu bzw. darüber sagen, aber die Idee finde ich super. Denn positive Unterstützung ist bei dem großen Vorhaben notwendig, um wirklich dranzubleiben, und sich dabei nicht so allein zu fühlen. Daher stellen die Extras auch eine tolle Ergänzung zu diesem liebevoll geschriebenen und gestalteten Buch dar.