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Wetterfrosch

Bewertungen

Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2022
Das große Brotbackbuch
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Brotbacken mit Genussgarantie

Mich hat dieses Brotbackbuch total begeistert. Nicht nur die Fülle, sondern auch die Vielfalt der Rezepte ist außergewöhnlich. Dabei gibt es für alle Rezepte eine sehr übersichtliche Zutatenliste, leicht verständliche Backanleitungen, sehr ansprechende Fotos und fast schon eine Garantie für gutes Gelingen.
Die Autorin Christina Bauer hat die Rezepte in ihren Backkursen häufig erprobt und weiß wovon sie schreibt. Deshalb hat sie auch für zahlreiche Rezepte noch spezielle Tipps. Ich habe für unsere Familie die Körnerschnecken ausgesucht und nach Anleitung gebacken. Eigentlich sollte ein Spiralmehldrücker Verwendung finden. Das haben wohl die Wenigsten zu Hause, deshalb nennt Christina Bauer auch gleich super Alternativen in ihren Tipps. Ich habe mich für meinen Apfelteiler als Brötchenstempel entschieden und ich bin begeistert, wie perfekt meine Körnerbrötchen gelungen sind.
Zu Beginn des Buches gibt es eine motivierende Einleitung in die Grundsätze des Brotbackens. Frau Bauer schreibt von Glücksgefühlen und Lieblingsgebäck und spätestens wenn aromatischer Duft von selbstgebackenem Brot meine Küche erfüllt, erlebe auch ich mein wunderbares Brotbackfeeling.
Im Buch werden alle Grundkenntnisse für ein perfektes Gelingen vermittelt. Auch der Umgang mit Sauerteig ist selbst für Backanfängerinnen leicht nachvollziehbar.
Das sehr ansprechende Cover zeigt die Autorin glücklich und stolz lächelnd mit einem selbstgebackenen Brotlaib.
Dieses Buch empfehle ich allen, die gerne Brot und Brötchen essen und eine Bereicherung ihres Lebens durch den Genuss des eigenen Backens erleben möchten.

Bewertung vom 31.08.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


ausgezeichnet

Konfrontation mit der mörderischen Vergangenheit
 
Andrea Oliver hat das Training und die Prüfung zum US-Marshal hinter sich und wird im Personenschutz eingesetzt. In Longbill Beach, einer unspektakulären Kleinstadt, soll sie einer Richterin, die Morddrohungen erhielt zur Seite stehen. Das ist auch die Heimat des psychopathischen Vaters von Andrea und damit ist sie sofort emotional stark ergriffen. Ein ungeklärter Mord an einer jungen schwangeren Frau namens Emily Vaughn scheint mit ihrer eigenen Vergangenheit in direkter Verbindung zu stehen.
 
Karin Slaughter erzählt in sehr flüssigem und leicht lesbarem Schreibstil einerseits aus dem Leben von Emily im Jahr 1981, wie sie mit ihrer Clique den Alltag verbringt und andererseits beschreibt sie die Ermittlungen von Andrea, die heute den Mordfall Emily im Jahr 1982  akribisch aufarbeiten möchte. Immer stärker verstricken sich die familiären Bande der beiden Frauen und auch der Richterin.
Weitere Morde geraten ins Visier von Andrea und die ehemaligen Freunde von Emily und auch ihr Lehrer bergen tragische Geheimnisse. Andrea selbst lebte bisher distanziert von ihrer eigenen Vergangenheit, da sie in einem Zeugenschutzprogramm eine neue Identität erhielt.
 
Die Aufarbeitung des Falles Emily fesselt durch die mysteriösen Umstände des Opfers in der Story vom Anfang bis zur letzten Seite des Buches. Die Protagonistin Andrea lässt den Leser mitfiebern und der Verlauf des Buches nimmt unvorhersehbare und sehr spannende Wendungen.
Die Charaktere sind authentisch und geheimnisvoll, das Cover ist passend dazu mysteriös.
 
Ich habe das Buch mit Begeisterung verschlungen und kann es allen Krimifans wärmstens empfehlen. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung von Andreas Recherchen hoffen.
Ein meisterhafter Thriller von Karin Slaughter mit Einblicken in das US-Polizeiwesen erhält meine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.08.2022
Wenn ich das kann, kannst du das auch!
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


ausgezeichnet

Ein Kochbuch mit griechischen Einflüssen für alle, die einfache und geschmacklich raffinierte Gerichte lieben

Linda Zervakis ist uns allen als seriöse Nachrichtensprecherin bekannt. Jetzt hat sie zusammen mit Freunden und vor allem mit Hilfe ihrer Mutter diesem Kochbuch ihre persönliche Note gegeben. Mit Rezepten, die in der Zubereitung vorwiegend schnell und einfach nachzukochen sind, können auch Ungeübte tolle griechische und orientalische Gerichte in der Küche zaubern. Zu allen Rezepten gibt es übersichtliche Zutatenlisten, gut verständliche Zubereitungsanleitungen, spezielle Tipps und immer appetitanregende Fotos, oft mit Urlaubsflaircharakter. Fotos ihrer Mutter und von Freunden unterstreichen die Gastlichkeit des gemeinsamen Kochens und des gemütlichen Genießens der Gerichte.
Den griechischen Kartoffelsalat und Mamas Pita habe ich bereits nachgekocht und beides kann ich sehr empfehlen. Das griechische Hähnchen aus dem Ofen mit Kartoffeln, Zitrone, Weißwein, Knoblauch und Oregano möchte ich demnächst ausprobieren.
Linda Zervakis hat es als Kochanfängerin geschafft, ein Kochbuch zu veröffentlichen, das einige griechische Gerichte in die leichte Alltagsküche einziehen lässt. Auch die Backrezepte sind sehr ansprechend und ich habe den supersaftigen Apfelkuchen bereits gebacken. Dieser war schnell zubereitet und er schmeckt wirklich vorzüglich.
Ich selbst hätte mir einige Rezepte mehr gewünscht.
Das Cover ist sehr ansprechend und zeigt Frau Zervakis am Kochtopf, eine gekochte Bolo testend und mit lobender Handstellung.
Gerne werde ich noch weitere Rezepte des Buches ausprobieren und ich kann dieses Kochbuch allen, die die griechische Küche lieben sehr empfehlen.

Bewertung vom 08.08.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Träume der Zukunft zweier Frauen - fesselnder historischer Roman
 
Es geht vor allem um das Leben zweier unterschiedlicher Frauen, die sich im Auswandererbereich von Hamburg um 1900 kennenlernen und anfreunden.
Die sehr ärmlich aufgewachsene Ava arbeitete lange auf einem Moorhof und hatte ein hartes Leben bisher. Von den Eltern wurde sie mit 5 Jahren alleine gelassen, als diese nach Amerika auswanderten und sie nie nachholten. Seither musste sie im Stall leben bei Pflegeeltern und sehr hart arbeiten. Sie träumte immer davon nach Amerika zu reisen um ihre Eltern zu finden.
Mit 14 Jahren geht sie mit der Pflegefamilie nach Hamburg, die dort jedoch an Cholera verstirbt. In dieser schweren Zeit muss sie lernen, alleine dort zurechtzukommen. Sie beißt sich durch und arbeitet in der Auswandererstadt, um sich eine Überfahrt nach Amerika leisten zu können.
Hierbei lernt sie Claire kennen, die in den Auswandererhallen arbeiten muss und eigentlich aus einer reichen Familie stammt und sich von den engen Konventionen der Gesellschaft lösen möchte. Im Verlauf freunden sich beide an und verfolgen ihre Träume.

Das Cover ist wunderschön und ansprechend für einen historischen Roman, die zwei Protagonistinnen sind abgebildet und im unteren Teil des Covers ist ein Bild der Speicherstadt Hamburgs aus der Jahrhundertwende.
Mit dem flüssigen Schreibstil landet man sehr schnell in der Geschichte und wird von ihr gepackt. Bildhafte und authentische Beschreibungen zeigen ein gutes Bild der Vergangenheit und geben dem Leser eine lebhafte Vorstellung von dem harten damaligen Leben. Auch vor bildlichen Schilderungen der grausamen Realität und ekeligen Situationen wird nicht zurück geschreckt. Durchweg fesselnd ist bis zum Ende des Buches Spannung vorhanden und der Cliffhanger am Ende macht neugierig auf den zweiten Teil. Immer wieder gibt es Rückblicke auf die Überfahrt auf einem Schiff nach Amerika, was die Story bereichert.
Die Autorin beschreibt das damalige Leben sehr realistisch und man meint schon beinahe die stinkenden Gerüche riechen zu können.
Mit den liebenswerten und authentischen Protagonisten fiebert man mit, teilt ihre Gefühle und erlebt deren Entwicklung während des Buches.

Eine Leseempfehlung für alle Fans von guten historischen Romanen mit unterhaltsamer Story und liebenswerten Protagonisten.

Bewertung vom 17.07.2022
Violeta
Allende, Isabel

Violeta


ausgezeichnet

Die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau

In gewohnt flüssig erzählendem Schreibstil zieht Isabel Allende auch mit diesem neuen Roman einen sofort wieder in ihren Bann und die spannende Geschichte lässt einen nicht mehr los.
Die Hauptdarstellerin Violeta erzählt als Hundertjährige in einem Brief an ihren Enkel Camilo ihr bewegtes Leben. Geboren 1920 in Zeiten der Spanischen Grippe bis hin zu ihrem Tod in der Coronapandemie 2020. Als sechstes Kind bei fünf älteren Brüdern hatte sie es nicht einfach.
Sie schildert ihr Leben in der wechselvollen Geschichte Chiles der letzten 100 Jahre, das von vielen gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen geprägt war, von Verbannung und Armut, mit gefährlichen Zeiten der Diktatur, in denen oft jeder Schritt beobachtet wurde. Mit ihren persönlichen, emotionalen Erzählungen gibt sie einen tiefen Einblick in diese turbulenten Zeiten.
Anfangs war sie das vom Vater und den Tanten verwöhnte, aber doch sehr eigenwillige und wilde Kind. Die Begegnung mit ihrem Kindermädchen Josephine Taylor prägte sie und ließ ihre Persönlichkeit reifen. In den späteren Jahren zeigte sie, wie sie mit ihrer Klugheit, ihrem Mut und ihrer eigenen Art der Selbstbestimmtheit die schwierigen Eskapaden ihres aufregenden Lebens in einer patriarchisch geprägten Männerwelt meisterte. Dabei ist sie stets ihren eigenen Weg gegangen.

Schon das Cover des Buches mit dem dargestellten Kopf lässt auf eine starke Frau mit eigenwilligem Charakter schließen. Das Buch ist wieder sehr gut geschrieben. Eine faszinierende, vielschichtige Erzählung, die ich nur weiter empfehlen kann.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2022
Der Sturm auf die Rietburg / Andor Junior Bd.2
Baumeister, Jens

Der Sturm auf die Rietburg / Andor Junior Bd.2


ausgezeichnet

Vier mutige Freunde retten die Rietburg

Die Rietburg ist die Heimat von Thorn, der ein tapferer Krieger werden möchte. Zusammen mit seinen Freunden Kram, dem Zwerg, Chada der Bogenschützin und Eara, die sich für Zauberei begeistert, erledigt Thorn seine Aufgaben in der Burg. Dabei entdecken die vier Freunde ein Skralkind mit dem Namen Forn, das eigentlich die Rietburg ausspähen soll. Skrale sind eine Gefahr für die Burg und das Land Andor. Mit einer List wurde der König und seine Kämpfer aus der Burg gelockt. Die vier Freunde sind bereit die Burg zu verteidigen und Andor zu retten.

Dem Autor Jens Baumeister ist mit dem zweiten Band der Andorreihe wieder ein fesselndes Kinderbuch gelungen und die vielen Illustrationen von Michael Menzel veranschaulichen die Charaktere und die Burg. Dabei orientiert sich die Handlung des Buches stark am Andor Junior Spiel. Der Schreibstil ist für Kinder und Erwachsene sehr flüssig zu lesen und die Charaktere der Hauptfiguren sind liebenswert und einzigartig. Die vier Freunde werden zu Beginn des Buches mit Bild und Beschreibung vorgestellt.
Das sehr ansprechende Cover zeigt die Rietburg in der Abenddämmerung mit den Freunden im Kampf gegen die Skrale.

Der Sturm auf die Rietburg ist ein sehr spannendes Buch für Kinder, die das Abenteuer lieben. Wir waren so begeistert, dass wir uns auch das Spiel Andor Junior gekauft haben und mit großer Freude kämpft die ganze Familie im Spiel, wie die Helden im Buch.

Bewertung vom 06.07.2022
Die dunkle Leidenschaft
Haller, Reinhard

Die dunkle Leidenschaft


ausgezeichnet

Dunkle Abgründe in der menschlichen Gefühlswelt und deren Auswege
Was treibt einen Menschen zu Taten, die unvorstellbar grausam und brutal sind? Das ist eine der Fragestellungen, die zum beruflichen Feld von Prof. Dr. med. Reinhard Haller gehören. Als Psychiater, Psychotherapeut und Neurologe hat er in seinem erfahrungsreichen Berufsleben zahlreiche Menschen in psychischen Ausnahmezuständen erlebt, analysiert und therapiert. Als Autor dieses Buches zeigt er, wie Menschen negative Gefühle entwickeln und wie diese Auslöser für bestialische Gewaltverbrechen werden können. Die Aggression wird zur treibenden Kraft für Zerstörung, Schweigen, Fehlinterpretationen und Enttäuschung zu Grundlagen des Hasses. Kränkung, Neid, Eifersucht, Gier und Rache werden zum Zündstoff des Hasses ebenso wie Angst und Ohnmacht.
Prof. Dr. med. Reinhard Haller beschreibt in diesem Buch zahlreiche Fälle, die in gut verständlicher Sprache, die tiefen Beweggründe des Hasses erklären. Dabei nimmt er Bezug zu geschichtlichen und biblischen Erklärungen. Er beschreibt jedoch auch die Gefahren von Hass in unserer digitalen Welt im Netz, deren Beweggründe und mögliche Maßnahmen. Und er zeigt auch Wege für die Gesellschaft ein Klima des Hasses zu überwinden.
Als renommierter Gerichtsgutachter kennt der Autor Reinhard Haller spektakuläre Verbrechen und deren Täter. Dieses Buch kann zur Entschlüsselung negativer Gefühle beitragen und vielleicht auch Verbrechen verhindern.
Das schwarz-weiße Cover symbolisch die Härte des Hasses.
Ich fand die Aufschlüsselung unserer Gefühlswelt in diesem Buch hochinteressant und kann dieses Buch allen an der menschlichen Psyche interessierten Menschen sehr empfehlen

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2022
Wie man sich einen Lord angelt
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt


ausgezeichnet

Charmante Enemies-to-Lovers Story in der rauschenden Regency-Zeit

Wenn deine Geburt in die entsprechende Gesellschaftsschicht und dein Vermögen über Ansehen, Zukunft und Heiratskandidaten entscheiden, dann bist du eindeutig in der Vergangenheit gelandet. So ergeht es 1818 in England nämlich der jungen Katherine Talbot, alias Kitty, die kurzerhand von ihrem Verlobten sitzen gelassen wird und nun als Familienoberhaupt schauen muss, wie sie die Situation meistert. Beide Eltern sind bereits gestorben und sie hat vier jüngere Schwestern, um die sie sich sorgt und mit ihnen gemeinsam in einem Cottage auf dem Land wohnt. Leider hat ihr Vater der Familie hohe Spielschulden hinterlassen und sie hat nur wenig Zeit, die Schulden zu begleichen, sonst besteht die Gefahr das Cottage zu verlieren. Somit schmiedet Kitty den Plan, dass sie schnell einen reichen Ehemann braucht, der sie aus dieser Misere rettet. Um diesen zu finden schleicht sie sich in die adlige Londoner Gesellschaft ein, erlebt rauschende Bälle der Regency-Zeit und sucht passende Heiratswillige.

Das Cover gibt einen Einblick in die Mode der Regency-Zeit, mit der Protagonistin Kitty und einem geheimnisvollen unbekannten Lord. Die rosa Farbgestaltung ist sehr feminin und passend für den ersten Band der Lady‘s Guide Reihe.
Der Autorin Sophie Irwin gelingt es mit ihrem bildhaften Schreibstil, die Story mühelos in die Vergangenheit zu versetzen und uns ein Familienmitglied von Kitty sein zu lassen. Bereits auf den ersten Seiten taucht man in die Geschichte ein und landet im historischen England von 1818. Ohne dass durchweg spannende Handlung nötig ist, fesselt das Buch und übt bis zum Schluss Sogwirkung aus, da Kitty als Protagonistin wunderbar schlagfertig, gerissen und liebenswert ist. Mit ihr die rauschenden Bälle der Regency-Zeit zu erleben hat große Freude bereitet und das Buch in kurzer Zeit lesen lassen. Einige zusätzliche spannende und ereignisreiche Momente erhöhen den Lesegenuss. Arm wie eine Kirchenmaus muss Kitty den Pragmatismus der Liebe vorziehen und ihr Mut und ihr Einfallsreichtum sind bewundernswert.
Alle Charaktere wurden tiefschichtig gestaltet und lassen beim Lesen Amüsement und Emotionen aufkommen. Hierbei spielt auch Cecily, Kittys belesene Schwester, eine Rolle und diverse Adlige und Lords, vor allem Lord Radcliffe. Die Dialoge zwischen Kitty und Lord Radcliffe sind humorvoll, teils stichelnd und sorgen unter anderem für die Sogwirkung.
Aber auch Tante Dorothy spielt eine großartige Rolle und greift Kitty, nach anfänglicher Warnung, unter die Arme wo sie nur kann und beginnt das Leben in der feinen Gesellschaft zu genießen.
Die Story selbst hat mich von Anfang bis Ende gut amüsiert und unterhalten, auch wenn sie teilweise ein klein wenig seicht und vorhersehbar war.

Mir hat dieses Buch wundervolle, unterhaltsame Lesestunden beschert und ich kann es allen Lesern, die gerne in die Regency-Zeit eintauchen möchten ,weiter empfehlen.
Ich freue mich auf den nächsten Band der Lady‘s Guide Reihe.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


ausgezeichnet

Cosy Rätselkrimi in schwedischer Urlaubsidylle

Jeder braucht mal eine Pause und Erholung, doch das will der bekannte Mordermittler Peter Vinston aus Stockholm eigentlich nicht hören und wird somit in eine Zwangspause geschickt und krank geschrieben. Im idyllischen südschwedischen Ort Österlen macht er mit seiner Familie Urlaub und schlittert dort prompt in einen ungeklärten Todesfall. Die ehrgeizige Star-Maklerin Jessie Anderson wird tot in einer Luxusvilla aufgefunden. War es ein Unfall oder gar Mord ? Denn die Einwohner der Stadt waren nicht damit einverstanden, dass Jessie Anderson ihr Bauprojekt Luxusvillen an einen der schönsten Strände zu bauen fortführt. Einige Personen scheinen deshalb in Österlen ein Motiv zu haben. Schnell beteiligt sich Peter Vinston an den Mordermittlungen, was der jungen Kommissarin vor Ort Tove Esping zunächst nicht gefällt, doch im Verlauf werden sie ein gutes Ermittler-Duo.

Mit diesem Band beginnt eine neue Cosy-Crime Reihe, die in der traumhaften schwedischen Idylle spielt.
Das besondere schwedische Autoren-Duo Anders de la Motte und Måns Nilsson versteht es in seinem ersten Band Humor, Spannung und die schöne Landschaft Südschwedens gelungen zu kombinieren. Als ehemaliger Polizist steuert de la Motte sein Hintergrundwissen bei und der Komiker Nilsson den Humor. Diese Mischung verspricht spannende, unterhaltsame Lesestunden, wozu bereits das farbenfrohe Cover mit Urlaubsmotiv einlädt. Der Sprachstil ist flüssig und angenehm, was das Buch zur idealen Lektüre in jedem Liegestuhl werden lässt und der Leser sich mittels anschaulicher Beschreibungen nach Österlen träumen kann.
Zur besseren geografischen Vorstellung ist vorne im Buch eine Karte von Österlen abgebildet.
Die Handlung ist unterhaltsam und spannend, sodass man stets miträtseln kann, wer der Mörder ist.
Die Charaktere sind sympathisch und mit ihren verschiedenen Eigenheiten authentisch und liebenswert.

Ein spannender Cosy-Crime in der schönen Urlaubsatmosphäre Südschwedens, mit liebenswerten Charakteren und viel Gelegenheit zum Miträtseln.
Eine klare Leseempfehlung für alle Cosy-Crime Fans für die kommende Sommersaison.

Bewertung vom 15.04.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Ägyptischer Totenkult im historischen Wien

Im zweiten Band der Totengräberreihe von Oliver Pötsch stehen Inspektor Leopold von Herzfeldt und Augustin Rothmayer, der Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs, vor der Auflösung mehrerer ganz unterschiedlicher Mordfälle. In einem Sarkophag des Kunsthistorischen Museums wird die mumifizierte Leiche des berühmten Archäologen und Professors Alfons Strössner entdeckt und schnell wird klar, dass noch weitere Mitarbeiter aus seinem Umfeld in den letzten Jahren verstarben. Gibt es einen Fluch des Pharaos?
Der Totengräber Augustin Rothmayer betrachtet die Einbalsamierung eher nüchtern. Als Spezialist für Leichen und Autor eines Werkes über Totenkulte verschiedener Völker unterstützt er Leopold bei der Aufklärung erheblich.
Doch Leopold und seine Freundin, die Tatortfotografin Julia Wolf beschäftigt auch eine aktuelle Mordserie in Wien. In unterschiedlichen Bezirken der Stadt werden verstümmelte Leichen gefunden, scheinbar ohne Zusammenhang. Die ausnahmslos männlichen Opfer haben jedoch eine äußert ungewöhnliche Gemeinsamkeit, allen wurden die Genitalien abgeschnitten und nach einigen Recherchen zeigt sich, dass sie alle zur Prostituiertenszene Wiens gehörten. Treibt hier ein perverser Triebtäter sein Unwesen?
Oliver Pötsch beleuchtet in diesem Buch die sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten der Stadt Wien im Jahr 1894. Die überaus Reichen mit ihren Ausschweifungen, die Welt der Prostituierten, in der auch Julia mit ihrer Tochter ein Zuhause gefunden hat und den Antisemitismus, der auch in der Wiener Polizei gegenwärtig ist und Leopold als Jude zu spüren bekommt. Auch die Zurschaustellung afrikanischer Menschen im Wiener Tiergarten und ihre Haltung in käfigartigen Behausungen wird Teil der Handlung.
Mit den polizeilichen Ermittlungen Leopolds in unterschiedlichen Stadtteilen Wiens wird schnell klar, wie detailliert der Autor sich mit der Geschichte der Stadt im Zuge der Entstehung dieses Buches auseinander setzte.
Ich liebe den fesselnden Schreibstil von Oliver Pötsch und nachdem ich alle Bücher der Henkerstochterreihe und auch den ersten Band des Totengräbers verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf den neuen Band. Er hat alle meine Erwartungen übertroffen. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und eine Auflösung, die ich nie erwartet hätte. Dabei tauchte ich in die Geschichte der Stadt Wien, die auch auf dem sehr ansprechenden Cover angedeutet und von einem leuchtenden Engel überragt wird.
Meine absolute Leseempfehlung dieses Buches gilt allen Krimi-Liebhabern und auch allen Fans von historischen Romanen und ich freue mich schon auf weitere Bände des Totengräbers.