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misspider

Bewertungen

Insgesamt 603 Bewertungen
Bewertung vom 21.10.2024
Lieferdienst
Hillenbrand, Tom

Lieferdienst


gut

Zynische Zukunftsvision mit vielen Parallelen und kritischen Kommentaren zum heutigen Ist-Zustand. Die Handlung fand ich interessant, aber der einfach-mal-drauflos-schreiben Stil des Autors, der mit dem spannenden Inhalt leider nicht konkurrieren kann, ist leider nicht meins.
Fazit: toller Inhalt billig verpackt.

Bewertung vom 21.10.2024
Ein Toter zur Bescherung
Eich, Eva

Ein Toter zur Bescherung


gut

Vier junge Leute hat der alte Arthur Kempendorff in sein abgeschiedenes Haus eingeladen, die in unterschiedlichen Verwandtschaftsverhältnissen zu ihm und zueinander stehen. Natürlich geht es um das Erbe des Schokoladenmoguls, aber es geht auch um die Schatten der Vergangenheit. Und um diese zu lüften, sollen die vier einige Rätsel lösen. Zu gewinnen gibt es nicht nur das vermeintliche Erbe, sondern auch die Wahrheit = und ein Gegengift, denn das Festmahl hatte es wohl "in sich". Und so rätselt man sich mit Max, aus dessen Perspektive erzählt wird, und den anderen durch das Haus, um auf immer neue Hinweise zu stoßen und dabei mehr über die Familie zu erfahren. Mehr als einmal bestätigt sich dabei der Spruch, dass man sich die Familie nicht aussuchen kann, oder auch: wer Familie hat, braucht keine Feinde. Die Rätsel waren bunt gemischt, auch was den Schweregrad angeht. Ein oder zwei Rätselaufgaben fand ich etwas willkürlich in den Möglichkeiten des Lösungsansatzes, aber letztlich war doch irgendwie jede Nuss zu knacken. Mit zunehmender Zahl geöffneter Seiten war das wiederholte Durchblättern des Buches etwas mühselig, da hätte ich mir zum Beispiel gewünscht, dass die bereits bearbeiteten Seiten nicht bloß aufgetrennt, sondern durch Abreißen eines kleinen perforierten Streifens gekürzt werden, so dass die restlichen Seiten hervorstehen und besser zu finden sind. Auch die Schrift hätte für meine Augen etwas größer oder der Font zumindest etwas kräftiger gedruckt sein können. Ansonsten bietet dieses Escape Adventskalenderbuch für geübte Fans dieses Formats wohl keine Überraschungen, kann aber mit einer interessanten und spannenden Geschichte aufwarten, die einem die Wartezeit auf Weihnachten auf angenehme Weise verkürzt.
Fazit: spannende Geschichte und knifflige Rätsel bieten wieder kurzweilige Unterhaltung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


gut

Ein atmosphärischer historischer Roman, der auf drei Zeitebenen eine verwobene Geschichte über Familie, Verrat, Freundschaft und Intrigen erzählt. Viele gute Zutaten und eine fesselnde Geschichte, aber so richtig gepackt hat sie mich über weite Strecken leider nicht. Erst zum Ende hin verdichtete sich die Handlung und ließ den Spannungsbogen in die Höhe schnellen.
Es gab eine ganze Riege von Charakteren, von denen einige sehr plastisch und anschaulich beschrieben waren, während andere immer nebulös und distanziert wirkten. Dadurch bedingt gab es Kapitel, die mich einfach viel weniger interessiert haben als andere.
Ich hadere immer noch mit der Wertung, aber wenn ich meine Erwartungshaltung, meine Erfahrungswerte mit der bisherigen umfangreichen Arbeit des Autors und meinen spontanen ersten Eindruck nach dem Lesen zurate ziehe, bleibt das Buch deutlich hinter anderen Titeln zurück und wirkt wie ein gezähmtes Wildtier, das sein Potential nicht ausleben kann. Das Buch ist natürlich deutlich reifer als die phantastischen Anfänge des Autors, in denen alles möglich war und jede Seite eine neue Überraschung bot, aber gerade mit diesen habe ich seine Werke kennen- und lieben gelernt und vermisse dementsprechend die überbordende Fantasie, in die ich auch als Erwachsene immer noch gerne eintauchen würde. So positiv eine Weiterentwicklung und Veränderung auch sein mag, fällt sie mir in diesem Buch zu ruhig und zurückgenommen, fast schon beliebig, aus.
Fazit: solider historischer Roman mit phantastischen Anklängen, dessen Inhalt der Länge des Buches leider nicht gerecht wird.

Bewertung vom 10.10.2024
Das verborgene Weihnachtskind
Müller, Titus

Das verborgene Weihnachtskind


ausgezeichnet

Eine Weihnachtsgeschichte, in der eine KI mitspielt, hat mich neugierig gemacht, genauso wie das wunderschöne Cover, das diese ungewöhnliche Kombination auf subtile Weise darstellt. Der Umstand, dass das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, hat mich skeptisch gemacht. Aber ich bin positiv überrascht worden: die Rolle der KI, die Mitgefühl entwickelt, ist richtig gut umgesetzt worden, und es werden nebenbei sowohl positive als auch negative Aspekte von Künstlichen Intelligenz dargestellt, ohne zu werten. Ein christlicher Aspekt mag auch enthalten sein (wie schon der Verlag vermuten liess), jedoch nicht so aufdringlich dass es mich gestört hätte. Und so entwickelt sich eine wunderbare Geschichte über Menschen, die zwar im selben Haus nebeneinander her wohnen, aber nicht miteinander.. Bis zu diesem Weihnachten, wo sich die Ereignisse überschlagen und die Menschen zwingen, zusammenzuhalten. Dabei lernen sie nicht nur ihre Nachbarn, sondern auch sich selbst besser kennen. Der Schreibstil hat mich sofort begeistert und die Geschichte war absolut ungewöhnlich - und ungewöhnlich gut.
Fazit: für mich schon jetzt die beste Weihnachtgeschichte des Jahres.

Bewertung vom 09.10.2024
Das Wunder der Tannenbäume
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume


gut

Das Buch hat zwei besondere Hauptpersonen: zum einen ist da Anneliese, die nach dem frühen Tod des Vaters das Holzfällergeschäft weiterführt, um die Familie zu versorgen. Doch der Hof ist hoch verschuldet und die Mutter wird schwer krank, und so muss Anneliese immer neue Möglichkeiten finden Geld zu verdienen. Hier kommt der zweite stille Akteuer ins Spiel: der Weihnachtsbaum, von dem Anneliese gehört hat. Die Idee, eine geschmückte Tanne in die Stube zu stellen um Licht und Hoffnung in die dunkle Winterzeit zu bringen, gefällt Anneliese so gut dass sie ein kleines Bäumchen für genau diesen Zweck herrichtet. Und so soll genau dieser Weihnachtsbaum ihr nicht nur Hoffnung bringen, sondern auch einen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage.
Anneliese ist eine starke junge Frau die in schwierigen Zeiten nicht den Mut verliert und es ist bewundernswert wie sie sich immer wieder aufrappelt und weitermacht - und dies in einer Zeit, in der es für Frauen besonders schwer war sich alleine durchzukämpfen. Der kleine Weihnachtsbaum dient ihr dabei nicht nur als tröstender Freund, sondern auch als Ritter in glänzender Rüstung. Ausgerechnet er liefert ganz unverhofft die Lösung für Annelieses Existenzprobleme, denn Licht und Zuversicht können alle Menschen in diesen grauen und kalten Zeiten gut brauchen.
Die Geschichte ist herzergreifend und herzerwärmend zugleich und das Buch ist somit genau das richtige, um es sich an einem kalten grauen Tag damit gemütlich zu machen.
Fazit: eine mitreißende Geschichte über eine starke Frau und ihren kleinen grünen Helden.

Bewertung vom 08.10.2024
Vampirische Weihnachten
Niebisch, Jackie

Vampirische Weihnachten


sehr gut

Dieses Buch passt gleichermaßen zu Halloween und Weihnachten und stimmt somit perfekt auf die kalte Jahreszeit ein. Auch kleine Vampire wollen Weihnachten feiern, und bei dieser bunten Truppe geht es besonders wild zu. Ich liebe die Bücher über die kleinen Vampire und freue mich, dass es eine weitere Ergänzung zur Reihe gibt. Mit gewohntem Wort- und Bildwitz werden die kurzen Episoden perfekt in Szene gesetzt, in denen jeder der kleinen Vampire einmal selbst Weihnachtsmann spielen möchte. Natürlich verursacht das ein ordentliches Chaos, aber gerade die frechen Einfälle machen die kleinen Vampire ja auch so unterhaltsam. Allen voran ist da natürlich Fletscher, der wilde Draufgänger. Besonders angetan hat es mir aber auch Krümel, das liebenswerte Nesthäkchen der Klasse. Oder Ashley, der nach einer unsanften Begegnung mit dem Sonnenlicht sein Dasein als Aschehäufchen auf einem Kehrblech fristet. So verschieden die kleinen Vampire auch sind, so halten sie letztlich als Gemeinschaft immer zusammen, vor allem wenn es darum geht den Lehrer oder den Hausmeister auszutricksen. Sei es das Stibitzen der leckeren Blutwurst oder das Verbrennen des Klassenbuchs: bei den kleinen Vampiren ist immer etwas los.
Fazit: Mit gewohntem Wort- und Bildwitz setzt dieser Band die Reihe der Kleinen Vampire fort, die ich vor zwanzig Jahren kennen und lieben gelernt habe.

Bewertung vom 07.10.2024
Tod auf den Wellen
Sophie Heinig

Tod auf den Wellen


gut

Natürlich war ich neugierig, wie sich ein Krimi auf dem wohl berühmtesten Kreuzfahrtschiff entwickelt, und inwieweit der Untergang dabei eine Rolle spielt - letzteres bitte selbst herausfinden... Nach dem Fund einer weiblichen Leiche ermittelt Anais gemeinsam mit ihrer Stewardess Viona. Also diesmal eine gar nicht betagte "Miss Marple", und das merkt man leider auch oft am Verhalten der jungen Dame, die sich entgegen ihrer Erfahrung bei der Polizei vor allem im Sozialverhalten sehr naiv und für die Zeit oft typisch weiblich verhält, gerade was den Umgang mit Männern angeht. Zwar macht ihr - im Gegensatz zu Viona - der Anblick der Toten nichts aus, dafür ist sie (jugendlich) arrogant und überheblich und nicht unbedingt feinfühlig im Umgang mit anderen Menschen. Viona dagegen ist herzlich und mitfühlend. Aber gerade diese Gegensätze machen die beiden auch zu einem besonders guten Team, und mit viel Ausdauer und Schnüffelei kommend die beiden dem Mörder auf die Spur.
Der Schreibstil war wohl der Zeit angepasst, wirkte aber zuweilen altbacken und Beschreibungen der Örtlichkeiten, Dinge und Kleidung vermitteln zwar ein vielleicht authentisches Gefühl von der Opulenz der Titanic, bremsen die Spannung des Kriminalfalls aber immer ein wenig aus. Anais fand ich nicht immer überzeugend und nur bedingt sympathisch, sie wirkte auf mich zu verwöhnt und selbstbezogen, wie auch ihre wenig selbst reflektierenden Gedanken ein ums andere Mal zeigten. Da half auch die schlimme Erfahrung in ihrer Vergangenheit nicht drüber weg. VIona dagegen stand mitten im Leben und wirkte absolut authentisch und ehrlich.
Fazit: eher beschaulicher Krimi mit einer etwas unreifen Ermittlerin - ob sich das künftig noch ändern könnte bleibt allerdings ungewiss.

Bewertung vom 02.10.2024
Still / Alex Carter Bd.3
Henderson, Alice

Still / Alex Carter Bd.3


sehr gut

Der dritte Teil der Reihe führt Alex Carter nach Washington, wo sie nach Karibus Ausschau halten soll, die möglicherweise wieder das Land besiedeln. Natürlich bleibt es aber nicht dabei, durch den Wald zu stapfen, Spuren zu lesen und Tiere zu beobachten - schon bald wird Alex verfolgt und angegriffen. Zudem taucht eine Frauenleiche auf, andere Frauen werden vermisst. Hinzu kommt der eskalierende Konflikt zwischen Baumschützern und Holzfällern - also mehr als genug Material, um eine weitere action-geladene Story zu füllen. Zwar nutzt sich der Überraschungseffekt der vorigen Bücher inzwischen doch etwas ab, und Alex übermenschlich scheinende Überlebenskünste strapazieren einmal mehr die Glaubwürdigkeit, aber Spaß macht es trotzdem und zudem lernen wir einmal mehr etwas über die Tierwelt und Natur, die der Autorin so am Herzen liegen.
Fazit: Die Reihe hat einfach das gewisse Etwas, das mich jedes Mal aufs Neue fesselt.

Bewertung vom 01.10.2024
Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
Günak, Kristina

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben


gut

Nachdem Ella sich von sämtlichen Verpflichtungen - Mann, Kinder, Arbeit - losgemacht hat, teils freiwillig, teils unfreiwillig, zieht sie für ein Jahr in ein Tiny House, um sich "zu reduzieren" und vielleicht auch wieder selbst zu finden - und nebenbei eine Reportage darüber zu drehen. Natürlich kommt es ganz anders als gedacht, doch nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten blüht Ella auf und findet nicht nur sich selbst, sondern auch viele neue Freunde. Klar dass eine Romanze mit Hindernissen dabei nicht fehlen darf. Das Buch liest sich absolut locker-leicht, hat an einigen Stellen aber durchaus Tiefgang und brauchbare Erkenntnisse zu bieten. Zwar ist die Romanze absolut stereotyp aufgebaut, aber das wie und warum ist nicht immer vorhersehbar, so dass ein Unterhaltungswert gegeben ist. Die Leute, die Ella in der Tiny House Siedlung kennenlernt, haben alle eine Geschichte und im zweiten Teil des Buches fand ich diese oft noch interessanter als Ellas Entwicklung.
Fazit: weniger ist mehr - Ella reduziert sich und gewinnt dabei eine neue große Freundesfamilie.