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lenalovesbooks
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Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

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sehr gut

Ein schöner historischer Roman!
In diesem Roman geht es um den Bau des Gotthardtunnels in der Schweiz und um eine Liebe in dieser anstrengenden Zeit. Als Schweiz-Fan habe ich mich sehr darauf gefreut. Meine Erwartungen wurden gehalten.

Das wunderschöne Cover mit den Bergen und Farben passt perfekt zu der Geschichte.

Der Schreibstil ist locker, detailreich und die Sprache passt zu der damaligen Zeit. Die Protagonisten haben mir sehr gefallen. Helene und Piero sind sympathisch und intelligent. Ich habe das Leben der beiden gerne verfolgt. Auch die anderen Charaktere waren interessant, jedoch blieben diese eher oberflächlich. Manchmal fehlten mir tiefere Emotionen.

Die Geschichte um den Gotthardtunnel war sehr gut recherchiert und ich hatte eine gute Vorstellung von den Geschehnissen durch die bildliche Darstellung. Die Landschaft ist einfach atemberaubend schön. Die Reaktionen der Bewohner auf diesen großen Bau waren sehr unterschiedlich und es war spannend, das Verhalten darauf mitzuerleben. Im Nachwort erwähnt die Autorin noch einige Fakten. Ich bin immer noch begeistert, dass ein so langer Tunnel durch die Berge gebaut werden konnte.

Das Buch würde ich allen empfehlen, die Berge und die Schweiz lieben. Aber auch für Fans von historischen Liebesromanen ist es ein gelungenes Buch!

Bewertung vom 12.06.2023
Wo du mich findest
Barns, Anne

Wo du mich findest


ausgezeichnet

Ein wunderschöner und authentischer Liebesroman!

In ''Wo du mich findest'' macht Sophie eine schwierige Phase durch. Sie hat mit zwei Verlusten zu kämpfen und zusätzlich läuft die Ehe mit ihrem Mann Thomas nicht gut. Bei einem Urlaub auf Rügen trifft sie zufällig einen Mann im Café, mit dem sie nur ein paar Wörter wechselt. Die Begegnung vergisst sie schnell, doch plötzlich träumt sie ständig von diesem Fremden und kann ihn nicht mehr loslassen. Können diese Träume wahr werden?

Das Cover finde ich wunderschön und passend zum Sommer. Die Frau sieht glücklich und gelassen aus und hat bei mir ein Gefühl von Freiheit ausgelöst. Das genaue Gegenteil habe ich direkt beim Lesen am Anfang gespürt. Das hat mich begeistert, wie emotional ich durch den Schreibstil in die Geschichte einsteigen konnte. Der Text ist in Ich-Form verfasst und spricht den fremden Mann persönlich an. Selten hat mich ein Liebesroman sofort so stark gefesselt.

Leider hat das Buch nur 186 Seiten, denn ich hätte es gerne viel länger gelesen. Ich kannte von Anne Barns nur ein anderes Buch, das mich nicht unbedingt begeistert hatte. Deshalb war ich hier sehr positiv überrascht. Nicht nur der einzigartige Schreibstil, sondern auch die Idee mit den Träumen haben mich fasziniert. Ich liebe es zu träumen und deshalb ist es genau mein Thema gewesen.
Außerdem finde ich die Liebesgeschichte sehr authentisch und gar nicht klischeehaft oder unrealistisch, wie bei vielen anderen Liebesromanen. Sophie ist eine sympathische Frau, die sich zurück ins Leben findet und am Ende feststellt, dass die Liebe viele Gesichter haben kann.
Beim Lesen habe ich oft eine traurige und melancholische Stimmung gehabt. Zum Ende hin wurde es aber mit der Entwicklung von Sophie immer hoffnungsvoller. Jedes Gefühl konnte ich nachempfinden. Wie im Roman geschrieben wurde, war ich auch ''traurigfroh''. Ein passendes und schönes Wort.

Fazit: Ich habe das Buch wirklich geliebt. Für mich war es eine der schönsten realistischen Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Ich hoffe, dass noch mehr solcher Romane von Anne Barns kommen werden!

Bewertung vom 04.06.2023
Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


ausgezeichnet

In einem kleinen Dorf in Cornwall treffen sich ein Politiker und ein 19-Jähriger zufällig in einem Pub. Unter Alkoholeinfluss und vor Wut wird eine Wette abgeschlossen. Denn der Politiker ist ein Klimaleugner. Der 19-jährige Tom will diesen jedoch davon überzeugen und behauptet, dass sein großes Haus am Meer in 50 Jahren unter Wasser stehen und der Politiker darin ertrinken wird. Diese Wette beeinflusst nun das Leben der beiden.

Zuerst einmal bin ich sehr begeistert von dem Cover und dem Einband des Buches. Es ist hochwertig und wunderschön. Ich liebe Eisbären und freue mich darüber, einen auf dem Cover zu sehen. Natürlich passt das Cover zur Geschichte und zu den anderen Büchern von John Ironmonger.

Dies ist mein erstes Buch von dem Autor und ich werde definitiv auch die anderen Bücher lesen. Denn sein Schreibstil ist unverwechselbar. Er ist unterhaltsam, poetisch, humorvoll und oft ironisch. Eine Mischung, die ich selten gelesen habe.

Die meisten Charaktere im Roman werden nur kurz und oberflächlich erwähnt. Trotzdem wirken diese sympathisch, vor allem die Dorfgemeinschaft in St. Piran. Auf Tom und Monty geht der Autor näher ein. Der Politiker Monty ist mit seiner Einstellung natürlich sofort unerträglich gewesen. Im Laufe der Geschichte hatte ich jedoch sogar Mitleid mit ihm. Tom als Umweltaktivist hat dagegen mein Herz direkt gewonnen. Ein Mann, der sich immer für die Umwelt einsetzt und niemals Tiere verletzten möchte. Mit seiner Frau hat er viel für die Erde erreichen können und hat nie aufgegeben Menschen auf das wichtige Thema „Klimakrise“ anzusprechen. Das hat mich sehr fasziniert.

Beeindruckend und äußerst spannend!
Die Geschichte ist äußerst spannend. Ich konnte nicht vorhersehen, was als nächstes passieren wird und war oft überrascht oder sogar geschockt. Das Buch hat mich sehr gefesselt. Ich könnte ewig darin weiterlesen und war traurig, als es zu Ende war. Auch die Beschreibungen der Natur waren atemberaubend schön. Es gab so viel zu sehen: Eisberge, Gletscher, Flutwellen, Eisbären, etc. Und durch die bildliche Sprache fühlte ich mich wie vor Ort!

Fazit: Ein wichtiges und aktuelles Thema wird perfekt durch eine äußerst spannende Geschichte veranschaulicht! Das Buch könnte ich mir sogar gut als Film vorstellen. Eine große Empfehlung!

Bewertung vom 15.05.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


ausgezeichnet

Ein Lesehighlight!
Victoria ist 17 Jahre alt und lebt 1948 mit ihrer Familie in Iola am Gunnison River. Die Einwohner kennen sich alle untereinander. Doch dann taucht ein Fremder auf, in den sich Victoria verbotenerweise verliebt.

Das wunderschöne Cover hat meine Neugier geweckt, denn ich musste sofort an "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens denken. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und diese wurden definitiv erfüllt. Natürlich ist die Geschichte ganz anders als von Delia Owens. Jedoch gibt es gewisse Ähnlichkeiten bei den Protagonistinnen. Zum Beispiel die Liebe zu der Natur und den Tieren oder die Familienverhältnisse und die daraus resultierende Einsamkeit.

Der bildliche Schreibstil erschafft ein atmosphärisches Setting. Ich war noch nie in Colorado, hatte aber durch die Beschreibungen der atemberaubenden Natur, das Gefühl vor Ort zu sein! Durch die Verbundenheit der Autorin mit der Gegend, konnte sie alle Orte und Flüsse bis ins letzte Detail darlegen. Auch Victorias Leidenschaft zum Pfirsichanbau hat mich begeistert. Eine so gute Recherche bemerke ich nicht oft.

Die Protagonistin Victoria konnte mich von Anfang an durch ihr authentisches, empathisches und mutiges Verhalten überzeugen. Durch die Ich-Form konnte ich mich besser in sie hineinfühlen und jedes Gefühl nachvollziehen. Am Ende habe ich sogar mitgeweint. Man verfolgt ca. 23 Jahre Victorias tragisches Leben und möchte am liebsten gar nicht damit aufhören. Ich konnte das Buch kaum weglegen und habe es an einem Wochenende durchgelesen.

Es kommen viele Themen vor, wie z.B. Familie, Liebe, Verlust, Rassismus und Ausgrenzung. Und einiges wird nicht direkt angesprochen, sondern regt zum Nachdenken an. Shelley Read hat durch den Spannungsbogen eine perfekte Mischung aus Tiefgründigkeit und Unterhaltung kreiert.

Der Debütroman hat mich gefesselt und sehr berührt. Eine große Empfehlung!

Bewertung vom 05.05.2023
Das Anti-Angst-Buch
Dobos, Gustav

Das Anti-Angst-Buch


sehr gut

Informatives und hilfreiches Buch für mehr Belastbarkeit und Resilienz!

Dieser Ratgeber befasst sich mit Unsicherheit, Hilfslosigkeit und Angststörungen vieler Menschen, die aufgrund der Pandemie, des Klimawandels, etc. immer weiter zunehmen. Hier soll die ganzheitliche Naturheilkunde und ein 6-Wochen-Programm entlasten, um gelassener mit alltäglichen Problemen umgehen zu können.

Die Gestaltung des Buches gefällt mir wirklich sehr. Der Aufbau, die Abbildungen, Bilder und die Farben geben ein rundes Bild ab. Es ist alles übersichtlich und professionell dargestellt. So weiß man, dass man ein Fachbuch in den Händen hält.

Der flüssige Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Ich bin bei vielen Sachbüchern schnell gelangweilt. Hier empfand ich die Informationen als sehr spannend und es waren nicht allzu viele komplizierte Fachbegriffe dabei. Laien, die sich mit dem Gebiet nicht auskennen, können hier auf fundiertes Wissen zugreifen und so seinen Körper besser verstehen. Zum Beispiel werden körperliche Angstsymptome, wie Spannungskopfschmerzen und Mundtrockenheit genannt, die man vielleicht nicht direkt auf seine Ängste bezogen hätte.

Mit verschiedenen Abbildungen und Beispielen aus der eigenen Praxis wird das Thema „Angst“ sehr gut erläutert. Dabei geht der Autor auf die Ursachen, die Symptome und den Umgang mit Angststörungen ein. Danach wird die Naturheilkunde vorgestellt und mit dem 6-Wochen-Programm gestartet. Es gibt sehr viele Übungen mit einem Übungsheft als Überblick und Erfassung der ausgeführten Übungen. Außerdem gibt es „Soulfood“-Rezepte, die mir geschmeckt haben.

Ich habe es leider nicht geschafft, das Programm durchzuziehen. Jedoch werde ich es definitiv nochmal versuchen. Veränderungen im Alltag sind nicht ganz leicht umsetzbar und der Autor schreibt auch, dass dieser Prozess bei jedem anders verlaufen kann.

Worauf der Autor nicht eingeht, ist, wie man sich z.B. bei einer akuten Panikattacke verhalten soll. Auch Phobien werden nur grob erwähnt. Da rät er zur psychologischen Begleitung.

Das Programm soll eher dabei helfen, gelassener mit Stress, Sorgen, Zukunftsängsten und negativen Gedanken umgehen zu können. Man muss nur Eigeninitiative zeigen und sich Zeit nehmen. Genau das erhoffe ich mit der Umsetzung der Übungen und kann deshalb das Buch empfehlen!

Bewertung vom 02.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


ausgezeichnet

Sehr spannender biografischer Roman!
Dieser biografische Roman handelt von der berühmten Schauspielerin Hedy Lamarr, die aber auch eine Erfinderin war. Als geborene Österreicherin mit jüdischer Herkunft war ihr Leben nicht einfach und deshalb floh sie 1937 in die USA. Doch ihre Geheimnisse verfolgten und motivierten sie zu Erfindungen für den Kampf gegen die Nazis.

Es ist nun mein viertes Buch von Marie Benedict und sie konnte mich auch diesmal begeistern. Ihre Bücher über starke und mutige Frauen aus der Vergangenheit empfinde ich als relevant für alle Frauen, die immer noch alles geben um sich in einer Männerwelt durchzusetzen!

Das Cover sieht anders aus, als bei ihren bisherigen Büchern. Doch es passt wirklich sehr zu der glamourösen Zeit der Schauspielerei in den USA.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir jedes Mal. Aufgrund der Ich-Form konnte ich mich in Hedy Lamarr hineinversetzen. Die Figur wirkt sehr authentisch und symptahisch. Durch die Aufteilung der Kapitel nach Monaten und Jahren wird die Spannung aufgebaut. Ich konnte das Buch kaum weglegen und wollte unbedingt wissen wie es weitergeht.
Besonders gefällt mir, dass die Autorin bei der Fiktion authentisch bleibt. Die Gespräche und Gedanken zu Gefühlen sind nicht klischeehaft oder kitschig, wie bei manch anderen Romanen.

Die Geschichte von Hedy Lamarr war mir unbekannt und ich bin begeistert, dass es Bücher über solche Frauen gibt! Für mich ist es wichtig über solche mutigen und starken Persönlichkeiten zu erfahren. Durch diesen Roman wird man nicht nur unterhalten, sondern erfährt viele Fakten aus der Vergangenheit. Auch im Nachwort fügt Marie Benedict noch einiges hinzu.
Fazit: Eine große Empfehlung!

Bewertung vom 09.04.2023
Und morgen ein neuer Tag
Alexander, Claire

Und morgen ein neuer Tag


sehr gut

Bewegender Debütroman über Traumabewältigung!

Meredith ist 39 Jahre alt und hat seit mehr als drei Jahren ihr Haus nicht verlassen. home office, Online-Einkaufen und ihre Freundin machen diese Situation möglich. Denn Meredith leidet an Panikattacken, sobald sie nur einen Fuß über die Türschwelle setzt. Doch welches Ereignis aus der Vergangenheit hat diese Reaktion hervorgerufen?

Das wunderschöne Cover hat meine Neugier sofort geweckt. Es sieht wie ein gemaltes Gemälde aus und man erkennt blühende Kirschbäume. Es ist ein passendes Cover, da es eine Verbindung zu Meredith gibt!
Aufgrund des flüssigen und lockeren Schreibstils habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Ich liebe kurze Kapitel und hier durchlebt man zusammen mit Meredith ihren Alltag. Dazwischen kommen Kapitel aus Ihrer Vergangenheit, die nicht chronologisch sind. So ist der Spannungsbogen gegeben, da man sich langsam an das schlimme Ereignis herantastet.
Meredith hatte keine gute Kindheit und hat danach eine dramatische Erfahrung machen müssen. Ich hatte Mitleid mit ihr und war teilweise geschockt beim Lesen. Die Charaktere im Buch sind alle authentisch und Meredith eine sehr sympathische Frau.

Die Autorin hat hiermit einige wichtige Themen angesprochen, mit denen viele Frauen zu kämpfen haben. Es ist ihr gelungen zu zeigen, dass Freundschaften und Willenskraft bei Traumabewältigungen helfen können. Merediths Vergangenheit war sehr düster und hat mich etwas runtergezogen. Ich hätte mir mehr hoffnungsvollere Abschnitte gewünscht.

Insgesamt ist es ein gelungener Debütroman, der aber auch eine Triggerwarnung beinhalten müsste!

Bewertung vom 27.03.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


sehr gut

Beeindruckende Geschichte über eine mutige Frau!

Dieser Roman handelt von einer Frau, die 1894 auf einem Fahrrad die Welt umrundet. Das Überraschende für mich war, dass Annie Londonderry nicht erfunden ist und sie diese Reise tatsächlich angetreten ist. Da es leider nicht allzu viele Aufzeichnungen von ihr gibt, musste die Autorin auch vieles Fiktives hinzufügen. Das hat sie sehr gut umgesetzt, denn Annie ist zwar mit ihrem Handeln eine widersprüchliche Person, doch ich habe Annie gerne auf ihrer Reise verfolgt und ihre Gefühle nachempfunden!

Das wunderschöne Cover passt perfekt zum Inhalt. So kann man immer mal wieder darüber nachdenken, wie Annie damals auf ihrem Fahrrad aussah. Denn ihre Kleidung war auch ein heikles Thema. Der bildliche Schreibstil konnte mich auch überzeugen. Die abwechselnden Perspektiven haben die Spannung aufgebaut. Die unterschiedlichen Orte konnte ich mir gut vorstellen. Nur die Gedanken von Annie zu anderen Landschaften in den unterschiedlichen Ländern haben mir etwas gefehlt. Es war ja nicht selbstverständlich für eine arme Amerikanerin nach Europa und Asien zu reisen.

Beim Lesen musste ich oft darüber nachdenken, wie mutig diese Frau sein musste! Es ist ein gutes Beispiel, dass man für seine Träume und Rechte kämpfen muss, egal wie schwer es manchmal ist. Susanna Leonard hat mich nach ihrem wunderbaren Buch über Dian Fossey wieder mit einer Geschichte über eine andere starke Frau begeistert!

Bewertung vom 23.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Großartig!

Dr. Stotz, ein kranker alter Mann stellt den Juristen Tom als seinen Nachlassverwalter ein. Dieser soll auch im Haus leben, um alle alten Unterlagen durchzugehen und negative Geschehnisse aus der Vergangenheit wegzuschmeißen. Doch was hat es mit der geheimnisvollen Frau auf sich, die überall auf Bildern im Haus zu sehen ist?

Das ist mein erster Roman von Martin Suter und ich bin begeistert! Sein flüssiger und bildlicher Schreibstil hat mich gefesselt. Ich konnte das Buch kaum weglegen. Die Erzählungen von Dr. Stotz und die Erlebnisse von Tom haben sich abgewechselt und damit den Spannungsbogen aufgebaut. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und war fasziniert von den Erzählungen. Suter hat es geschafft die Leser zu verunsichern! Wer sagt die Wahrheit und wer erfindet die Geschehnisse. Zusammen mit Tom geht man dem Rätsel nach.

Die Charaktere waren mir direkt sympathisch. Auf unterhaltsame, geheimnisvolle und humorvolle Art hat mich dieser Roman überzeugt und ich wünschte mir ich würde den nochmal zum ersten Mal lesen können. Denn das Ende hatte ich so nicht erwartet! Definitiv eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.03.2023
Agnes geht
Keweritsch, Katja

Agnes geht


ausgezeichnet

Unterhaltsamer Roman über das Rollenklischee der tüchtigen Hausfrau!
Agnes ist eine 40 jährige Frau und Mutter von zwei Teenagern. Sie ist mit einem erfolgreichen Arzt verheiratet und natürlich liegt der ganze Haushalt in ihren Händen. Sie tut alles für ihre Familie und bemerkt nicht, wie sehr sie ihre eigenen Bedürfnisse verdrängt. Bis es zu einem großen Streit mit ihrem Mann Tom kommt und sie einfach nicht mehr so weiter machen kann. Deshalb kommt ihr der Einfall, eine Wanderung von Hamburg nach Berlin entlang der Elbe zu machen.

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Das Cover passt perfekt zum Inhalt und sogar die Innenseiten haben ein schönes Blumenmuster. Ich habe es geliebt, das Buch immer wieder durchzublättern beim Lesen!
Den Schreibstil der Autorin kannte ich bereits aus ihrem anderen Buch "Die wundersame Reise der Bienen" und war auch hier wieder begeistert. Sie schreibt mit Humor, aber auch gefühlvoll. Dieser Roman hat mich sehr gefesselt, ich habe mit Agnes bis zum Schluss mitgefiebert und das Ende war für mich überhaupt nicht vorhersehbar!

Ich bin begeistert, wie Katja Keweritsch dieses wichtige Thema der Rollenklischees in einen unterhaltsamen und tiefgründigen Roman verpackt hat. Agnes und Tom waren in ihren festgefahrenen Gedanken gefangen und haben nicht gemerkt, wie beide immer unglücklicher werden. Hier wird sehr gut dargestellt, wie wichtig Kommunikation in einer Ehe und Unterstützung des Partners bei der Erfüllung der Bedürfnisse und Träume sind. Es wird gezeigt, dass die Arbeit im Haushalt mehr wertgeschätzt werden muss und dass die typischen Rollenbilder veraltet sind!

Nicht zu vergessen, ist die traumhafte Natur in der Agnes wandert und die sympathischen Menschen, denen sie begegnet.
Dieses Buch verdient mehr als 5 Sterne, denn es regt zum Nachdenken an und ich bin gespannt auf weitere Bücher von Katja Keweritsch!