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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1356 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2025
Die Pfirsichblütenschwestern
Morel, Susanne

Die Pfirsichblütenschwestern


ausgezeichnet

Die unterschiedlichen Leben der Schwestern Pauline und Konstanze

München, 1932: Nachdem der Vater vor einigen Jahren verstorben ist, hat die Mutter sich immer mehr zurückgezogen und wurde mit der tiefen Trauer und ihrer bekannten Depression nicht mehr fertig. Schließlich hat sie den Freitod gewählt und damit ihren drei Kindern Pauline, Konstanze und Lorenz auch den letzten verbliebenen Elternteil genommen. Nach der Beerdigung wird der neunjährige Lorenz sofort von seinem Onkel Gustav und dessen Frau mit auf den Bergbauernhof im Allgäu genommen. Doch das Leben, das ihn dort erwartet ist von Gewalt, Gehorsam und Arbeit geprägt - dem kompletten Gegenteil seines bisherigen Daseins. Für Pauline geht es mit der unverheirateten Cousine ihrer Mutter, Josette, in das kleine Dörfchen Jouques in der Provence, wo diese eine große Pfirsichplantage betreibt. Pauline gefällt es nicht in Frankreich und sie vermisst ihr Leben in München. Für sie bedeuten die Pfirsiche Tristesse, während Josette in der Gegenwart ihres Lebenswerks aufblüht. Pauline und ihr Ehemann, der von Josette ebenfalls schon ausgesucht worden war, sollen eines Tages die Plantage übernehmen und damit das Glück von Josettes Leben weiterführen und vergrößern. Konstanze dagegen bleibt in München bei Tante Gunde und Onkel Ludwig, wo sie herzlich als neues Familienmitglied aufgenommen wird und sich und ihre Träume verwirklich darf. So entdeckt sie ihre Liebe zur Kunst und bildet sich darin fort. Als sie ihre Schwester in der Provence besucht, ist schnell klar, dass sie das Land liebt. Aber auch Philippe, Paulines Verlobter, hat sich in ihr Herz geschlichen, was in Konstanze große innere Konflikte auslöst.

Susanne Morel beschreibt das Leben der beiden Schwestern und ihres kleines Bruders auf eine sehr eindrückliche und bewegende Weise, sodass sich die gelesenen Emotionen sofort auf die Stimmung der Leser übertragen. Da Lorenz eher am Rande der Handlung steht, dreht sich alles vorallem um Pauline und Konstanze. Diese sind beide unglücklich verliebt, wagen aber nicht den Schritt, ihre wahren Gefühle kundzutun und begeben sich damit in ein Leben, das für beide keine Erfüllung bringt. Wie sie selbst immer wieder feststellen, hat das Leben ihre Schicksale vertauscht.

Dieser Roman hat mich sehr schnell gefesselt. Denn Pauline und Konstanze sind sehr aufgeschlossene Charaktere, die durch so manche schwierige Prüfung des Lebens gehen müssen und dennoch ihren Weg finden. Trotzdem steht die tiefe Verbindung der Schwestern immer wieder auf dem Prüfstand, was mich sehr berührt und bewegt hat. Mit diesem Ende des Romans hätte ich aber nicht gerechnet und bin noch immer gefangen in den Geschehnissen. Daher kann ich das Buch nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 23.03.2025
Luna und die allerwunderbarste Zweibeinerfamilie / Luna Bd.3
Pryds Helle, Merete

Luna und die allerwunderbarste Zweibeinerfamilie / Luna Bd.3


ausgezeichnet

Luna findet ihre Zweibeinerfamilie

Luna und ihre fünf Geschwister kuscheln sich immer ganz eng zusammen und genießen die Nähe zueinander. Manchmal kommt auch ihre Mama kurz bei ihnen vorbei und sicht nach dem rechten. Doch dann werden eins nach dem anderen die Welpen von Menschen abgeholt bis schließlich Luna ganz alleine in dem großen Haus zurückbleibt. Da sie sich so einsam fühlt, macht sie sich auf den Weg, um nach einem neuen Zuhause zu suchen. Ihre Reise führt sie auch zu einem Pferd in einem Anhänger, wo sie ein ganzes Stück zurücklegt. Erst einige Kinder, die auf einem zugefrorenen See Schlittschuh laufen, nehmen sie mit zu sich nach Hause und geben Luna ein Heim, das Wärme und Geborgenheit ausstrahlt.

Marete Pryds Helle erzählt die Anfänge von Luna in ihrer Zweibeinerfamilie auf eine herzerwärmende Weise. Denn ihre Sprache ist kindgerecht und sehr einfühlsam. Gemeinsam mit den wunderschönen Illustrationen von Charlotte Pardi wird das Buch so zu einem perfekten Kinderbuch.

Meine Tochter und ich kennen bereits den zweiten Band der Reihe und finden Luna und ihre Familie einfach nur zauberhaft. Dass wir nun erfahren durften, wie die Zweibeiner und der kleine Hund zueinander gefunden haben, hat uns gefreut. Da das Buch eine wunderbare Wohlfühlstimmung verbreitet, passt es perfekt für unsere abendliche Kuschel-Vorlesestunde.

Bewertung vom 22.03.2025
Love will find you / Mountain Dreams Bd.1
Bennett, Isabell

Love will find you / Mountain Dreams Bd.1


ausgezeichnet

Emma & Noah - Liebe auf den zweiten Blick

Emma hat den Schritt gewagt und einen klaren Cut zu ihrer Vergangenheit und ihrem Leben in New York gezogen. Äußerlich soll es so scheinen, als hätte sie einfach keine Lust mehr auf das Großstadtleben gehabt und nun ihren Traum einer Alpaka-Farm verwirklicht. Dass mehr dahinter steckt, davon darf nie jemand erfahren, denn nur so kann sie sicher sein, dass ihr dunkelstes Geheimnis sie niemals einholt. Auf Noah trifft sie gleich auf dem Weg in die Kleinstadt, wo sie ihre Farm gekauft hat, und findet ihn schrecklich. Denn wer würde nicht für ein Kaninchen bremsen, wenn es mitten auf der Straße sitzt und dem Tod schon ins Auge blickt?! Noah sieht es aber gar nicht und stürzt sich sofort auf Emma, die in seinen Augen eine nervige Urlauberin aus der Stadt ist, die keine Ahnung vom Landleben, dem Autofahren und dem realen Leben hat. So können sie sich gegenseitig absolut nicht ausstehen. Trotzdem ist es in einer so kleinen Stadt wie Berryfield unumgänglich, sich immer wieder über den Weg zu laufen. Und Beide müssen schnell zugeben, dass der jeweils andere eigentlich gar nicht so übel ist. Doch kann Emma mit ihrem Geheimnis jemals wieder eine unbeschwerte Beziehung eingehen?

Isabell Bennett hat einen kurzweiligen und unterhaltsamen Erzählstil, der dafür sorgt, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Emma ist eine beeindruckende, starke, junge Frau, die versucht mit ihrem Trauma aus der Vergangenheit alleine fertig zu werden, was ihr aber nicht immer gelingt. Trotzdem kämpft sie für ihre Freiheit und ihre Träume, was sie umso sympathischer macht. Noah dagegen ist der Dauersingle, der nach einer enttäuschten Liebe, einem gebrochenen Herzen und vielen Vorurteilen Städterinnen gegenüber, seine Meinung Emma gegenüber kräftig revidieren muss.

An diesem Wochenende war für mich eine Cozy Romanace genau das richtige. Allerdings habe ich das Buch in nur einem Tag gelesen, was natürlich für das Buch spricht, aber auch dafür gesorgt hat, dass ich viel zu wenig Zeit in Berryfield mit Emma und Noah verbringen konnte, obwohl es mir dort so gut gefallen hat. Die Stimmung des gesamten Romans war einfach wunderschön und hat mich komplett vom stressigen Alltag abgelenkt. Ein bezaubernd schönes, romantisches Lesehighlight!

Bewertung vom 21.03.2025
Superstark & Superschlau. Bakterien und Viren
Mould, Steve

Superstark & Superschlau. Bakterien und Viren


ausgezeichnet

Ein spannender Blick durch das Mikroskop

Bei einem Blick durch das Mikroskop gibt es so einiges zu entdecken. So sieht man so manches, was sich bewegt, aber dessen Name erst einmal unbekannt ist. Diese kleinen Zellen nennt man Mikroben, hierbei handelt es sich um Pilze, Bakterien, Viren, Algen, Archaen oder Protozoen. Doch was sind Bakterien und Viren? Was können sie und warum können sie nicht nur krank machen, sondern dem Körper auch positiv von Nutzen sein?

Diese und viele weitere Fragen beantwortet dieses Buch sehr bildreich und mithilfe von kurzen, in einfacher, verständlicher Sprache formulierten Texten. So wird diese, ferne und doch so nahe Welt der Mikroorganismen verständlicher.

Meine achtjährige Tochter und ich lieben Kindersachbücher, die auf unkomplizierte und schnell verständliche Weise Themengebiete erschließen, die sonst wirklich schwierig zu verstehen und vorzustellen sind. Diesem Kinderbuch gelingt es perfekt und wir hatten unterhaltsame und intensive Lesestunden mit ihm. Daher empfehlen wir das Buch gerne weiter!

Bewertung vom 20.03.2025
Ein Geheimnis in Pommern / Die Frühstücksfrauen Bd.1
Seifert, Eva

Ein Geheimnis in Pommern / Die Frühstücksfrauen Bd.1


ausgezeichnet

Marlenes bisher unbekannte Familiengeschichte

Marlenes Leben steckt in der letzten Zeit voller Überraschungen - und nicht alle sind positiv. Denn erst wurde ihre Mutter Editha immer pflegebedürftiger, bis sie schließlich in ein Altenheim musste, dann hat ihr Ehemann Karsten sich von ihr getrennt, um mit einer anderen Frau zusammenzuleben und schließlich ist sie nun nicht nur alleinerziehend, sondern auch noch beruflich nicht sonderlich erfolgreich. Das alles ist absolut unbefriedigend für Marlene, aber so genau weiß sie auch nicht, wie sie das ändern soll. Schließlich war das wichtigste, was sie von ihrer Mutter beigebracht bekam, dass die Familie im Mittelpunkt zu stehen habe, der Mann immer zufrieden sein solle und wenn er das nicht ist, liegt der Fehler allein bei der Frau. Das zeigt Editha ihr auch bei den regelmäßigen Besuchen im Pflegestift, was nun in einem Streit gipfelte. Der darauffolgende Herzinfarkt, den Editha erlitten hat, sorgt nun für weitere Aufregung in Lenes Leben. Den Wunsch ihrer Mutter, bitte einmal in ihre alte Heimat in Pommern zu fahren, um das Kästchen unter der losen Bodendiele zu holen, kann sie deshalb nur schlecht abstreiten und macht sich gemeinsam mit ihrer Frühstücksfreundin Alix auf den Weg nach Polen. Doch auf was sie dort stößt ist unfassbar und wirft noch mehr Fragen auf...

Eva Seifert erzählt diesen Roman in zwei Zeitebenen. So erlebt Marlene die Gegenwart mit den Schwierigkeiten mit ihrer Mutter, dem komplizierten Familienleben und den Nachforschungen in Polen, während Editha in wirren Träumen von ihrer Vergangenheit träumt und so den Lesern ihre Erlebnisse ab den Jahren 1940 mitteilt. Die Sprache der Autorin liest sich sehr flüssig, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Zudem ist die Handlung so fesselnd und berührend, dass die Neugier immer weiter ansteigt und das Buch kaum mehr aus der Hand gelegt werden kann.

Da ich Romane liebe, die zwischen der Gegenwart und Vergangenheit wechseln, war dieses Buch perfekt für mich. Obwohl Editha eine sehr schwierige Persönlichkeit ist und es Marlene niemals leicht macht, ist es faszinierend, deren Vergangenheit gemeinsam mit ihrer Tochter aufzudecken und so die schwierigen Lebenssituationen und die herbeigeführte charakterliche Härte nachzuvollziehen. Dieser Roman hat mich sehr berührt, gefesselt und mitgerissen - absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 19.03.2025
Greekish
Hayden, Georgina

Greekish


ausgezeichnet

Griechische Küche - modern, alltagstauglich und so lecker!

Die Foodautorin Georgina Hayden hat zypriotische Wurzeln und ist mit der griechischen Küche aufgewachsen. Daher liebt sie alles, was mit dieser Art zu Kochen zu tun hat. Obwohl die griechische Küche - vollkommen zu unrecht - lange den Ruf hatte, einfach und wenig elegant zu sein, vorallem verglichen mit dem Nachbarland Italien, ist sie viel mehr als nur alltagstauglich und einfach in Zubereitung und Zutaten. Georgina Hayden kennt das Leben mit Kindern, wie chaotisch und stressig der Alltag manchmal sein kann und wie wenig man dann Lust hat, bei Einladungen die ganze Zeit in der Küche zu stehen. Und genau diese Punkte wurden in diesem Kochbuch berücksichtigt oder sind sogar teilweise schon immer so gemacht worden in der traditionellen Küche dieses Landes, sodass die Rezepte alltagstauglich, familienfreundlich, vielfältig und dennoch ausgewogen sind.

Die Einteilung des Buches ist wie folgt: Kleines & Snakcs, Alltagshelden, Dinge am Spieß, Festmahl, Salate, Beilagen & Gemüse und Etwas Süßes. Die Rezepte sind allesamt mit einem Appetit machenden Foto abgedruckt und mit kleinen Markierungen versehen, wenn sie vegan, vegetarisch, glutenfrei oder lactosefrei sind. Der Aufbau der Rezepte ist sehr übersichtlich und immer gleich, sodass einem schnellen Nachkochen nichts mehr im Wege steht.

Meine Familie und ich sind große Fans von griechischem Essen, sodass wir uns sehr über dieses Kochbuch gefreut haben. Die nachgekochten und -gebackenen Gerichte waren allesamt lecker und vorallem alltagstauglich und perfekt für die Familie. Am allerbesten hat uns das "Klassische Bifteki mit Pommes Frites" geschmeckt, aber auch sämtliche andere Rezepte waren sehr gut und vorallem gelingsicher. Insgesamt haben wir ganze acht Rezepte von den insgesamt über hundert ausprobiert, weil wir uns einfach nicht auf weniger Essen einigen konnten, so lecker hat alles ausgesehen. Daher bekommt das Buch die allerbeste Bewertung und wird auch weiterhin ganz vorne im Kochbücherregal stehen bleiben.

Bewertung vom 18.03.2025
Geysirnebel
Schönberg, Clara

Geysirnebel


ausgezeichnet

Zwei bewegende Liebesgeschichten zu unterschiedlichen Zeiten

2024: Lia hat vor einiger Zeit den attraktiven Isländer Per in einer Bar kennengelernt. Da ihre beste Freundin Anna bereits vor einem Jahr den Schritt nach Island gewagt hat und seither dort lebt, war auch Lia schon häufiger dort im Urlaub und hat dabei nicht nur Anna, sondern auch Per immer wieder gesehen. Nachdem sie nun in Hamburg immer unglücklicher ist, wagt auch sie den Schritt einer Auswanderung. Innerhalb kürzester Zeit packt sie ihre Sachen und lässt ihr Leben in Deutschland hinter sich. Allerdings ist das Zusammenleben mit Per alles andere als einfach, denn er ist sehr verschwiegen und lässt Lia kaum hinter die Fassade blicken, was zu einer immer größeren Belastung für die Beziehung wird. Auch Pers beste Freundin Elín sorgt für so manchen Zweifel bei Lia. Kann ihre junge Liebe diese Schwierigkeiten überstehen oder zerbricht sie daran?

1771: Alva lebt mit ihrer Familie auf Island und hat die Insel noch nie verlassen. Das harte Leben mit den beiden Jahreszeiten Sommer und Winter ist für sie normal und sie liebt die raue Natur und ihre Freiheit. Dieses freie Leben endet aber bald, denn Alva soll den Händler Ólafur heiraten. Natürlich ist sie sich ihrer Pflichten bewusst, wozu auch diese arrangierte Ehe gehört, dennoch kann sie sich nicht für den stattlichen Mann erwärmen, den ihr Vater für sie auserwählt hat. Dass sie ihn nicht liebt, dessen ist sie sich leider nur zu bewusst, weshalb sie die verbotene Liebe zu Máhttu lange zu unterdrücken versucht. Doch als sie ihren Gefühlen nachgibt, verändert sich ihr ganzes Leben und Alvas Gedanken an eine Flucht wachsen...

Clara Schönberg erzählt in diesem Roman auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen von zwei Liebespaaren. Für Lia und Per ist die freie Entscheidung, wen sie lieben möchten, selbstverständlich, allerdings kämpfen sie mit anderen Problemen. Wohingegen Alva unglücklich ist, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll und einen Mann heiraten soll, den sie nicht liebt, nur weil er die Existenz der Familie sichern und positiv beeinflussen kann. Dass beide Zeitebenen in der Gegenwart zusammengeführt werden, passt sehr gut und sorgt für mehr Tiefe der gesamten Handlung.

Da mir erst nach einigen Seiten bewusst wurde, dass ich hier mit dem zweiten Band einer Reihe gestartet habe, habe ich einfach weitergelesen, denn ich mochte Lia sofort und war gespannt auf ihr neues Leben in Island. Da die Autorin sehr athmosphärisch und bildreich von Island, der rauen und wunderschönen Natur und dem extrem wetterabhängigen Leben dort erzählt, habe ich mich sofort wohlgefühlt und wäre nun gerne selbst auf dieser ganz besonderen Insel, um alles mit meinen eigenen Augen zu sehen. Auch die Kombination aus Gegenwart und Vergangenheit ist perfekt gelungen, sodass die Seite zwischen den Zeitenwechseln immer nur so dahinfliegen. Ich werde demnächst auf jeden Fall noch den ersten Band über Anna und die Suche nach ihrem Verwandten lesen, denn die Andeutungen auf den Roman sind immer wieder da und machen mich sehr neugierig darauf, was ich denn wohl alles verpasst habe. Trotzdem ist es kein Problem, den Roman unabhängig vom Vorgängerbuch zu lesen, denn wichtige Fakten werden so in der Handlung wiederholt, dass niemals Fragen aufkommen.

Bewertung vom 17.03.2025
Kleine Lesehelden: Der Ernst des Lebens
Jörg, Sabine

Kleine Lesehelden: Der Ernst des Lebens


ausgezeichnet

Ernst und sein Fahrrad

Ernst liebt Fahrräder, allerdings besitzt er nur die "alte Rostmühle". Dieses Fahrrad ist nicht nur zu klein, sondern auch verrostet und gar nicht mehr schön. Da wäre ein neues, glänzendes und supercooles Mountainbike schon was ganz anderes. Und seine Freundin Annette bringt ihn auf eine gute Idee. Denn er kann sich zum Geburtstag ja nur ein neues Rad wünschen und sonst gar nichts, dann bekommt er es bestimmt. Und sie hat recht, denn seine Mama überrascht ihn mit einem ganz besonders schönen Mountainbike. Ernst ist so glücklich und hat auch sofort einen Plan, wie er es gegen einen Diebstahl sichern kann. Und so macht er es, immer wenn er sein Bike irgendwo abstellen muss. Doch dann ist es trotzdem verschwunden und Ernst richtig traurig. Obwohl er überall sucht, findet er es nicht mehr. Erst als er ein altes, schwarzes Herrenrad geschenkt bekommt, entdeckt er plötzlich wieder sein Rad. Aber kann das sein, dass innerhalb eines Tages die Reifen bereits so abgefahren sind?! Ernst weiß es nicht, aber er muss sich sowieso mehr darauf konzentrieren, die Kette wegzubekommen. Erst die Polizisten, die zufällig vorbeikommen, bringen ihn auf die Idee, dass es vielleicht gar nicht sein Rad ist, sondern nur eins, das genauso aussieht wie seines. Schlussendlich haben die Polizisten recht und Annette findet Ernsts Fahrrad in der Hecke hinter dem Haus von Paul und Finn. Doch wer hat es dorthin gebracht und versteckt?

Sabine Jörg erzählt die Geschichte über Ernst und sein neues Fahrrad in kindgerechter Sprache, die auch für Erstleser perfekt geeignet ist, denn sie enthält keine schwierigen Wörter. Da auf jeder Seite Illustrationen von Anne-Kathrin Behl zu sehen sind, ist das gesamte Buch farbenfroh und lädt dazu ein, gelesen zu werden. Auch die Rätsel nach jedem Kapitel sind abwechslungsreich und runden das Erstleserbuch super ab.

Meine Tochter und ich lesen gerne gemeinsam. Deshalb haben wir auch dieses Buch zusammen gelesen, allerdings hat meine Tochter vorgelesen und ich nur zugehört. Die Texte lassen sich so wunderbar flüssig vorlesen, dass ich nicht einmal helfen musste. Auch die Rätselseiten haben uns überzeugt und sehr sehr gut gefallen. Somit ist das Buch rundum perfekt gelungen und bekommt eine ganz klare Leseempfehlung von uns.

Bewertung vom 16.03.2025
Antoinette und das Funkeln der Edelsteine / Der Schmuckpalast Bd.1
Bast, Eva-Maria

Antoinette und das Funkeln der Edelsteine / Der Schmuckpalast Bd.1


sehr gut

Die interessanten Anfänge der Schmuckdynastie Cartier

Paris, 1792: Bei einem spektakulären Raub wurden in den Wirren der Französischen Revolution beinahe alle Kronjuwelen des Königshauses gestohlen. Mittendrin die drei Freunde Pierre, Paul und Manon. Doch angestachelt von einigen geglückten Rauben, werden sie übermütig...

Paris, 1934: Antoinette ist nun zwölf Jahre alt und geht ab nun nicht mehr in die Schule, sondern muss die Mutter beim Verkauf des selbst angebauten Obst und Gemüses auf dem Markt unterstützen. Antoinette ist untröstlich, denn sie liebt die Schule und möchte immer noch mehr lernen. Doch der Vater bleibt auch dann hart, als die Lehrerin sogar anbietet, die Zwölfjährige kostenfrei weiter zu unterrrichten. Trotzdem findet sich eine Gelegenheit und Antoinette bleibt so wissbegierig, wie sie es seit jeher war. Als eines Tages ein junger Mann beinahe mit dem Marktwagen der Familie zusammenstößt, begegnet Antoinette das erste Mal dem Goldschmiede-Lehrling Louis-Francois Cartier und sie sieht sein Gesicht immer wieder vor sich. Als sie sich überraschend an einem Sonntag am Ufer der Seine begegnen, fühlen sie sofort eine tiefe Verbundenheit, die schließlich, nach einigen Jahren, in Liebe mündet. Denn sie verstehen sich und sind nicht nur Liebende, sondern auch beste Freunde mit gemeinsamen Zielen - nämlich einer eigenen Goldschmiede-Werkstatt. Da Antoinette wunderbar zeichnen kann und Louis sehr gewissenhaft arbeitet, gelingt es ihnen nach sehr entbehrungsreichen Jahren, das Geschäft von Louis früherem Lehrmeister zu übernehmen. Obwohl sie nun eine etwas sicherere Zukunft haben, bringt das Leben und die politischen Unruhen in Paris immer wieder neue Unwägbarkeiten, die von den Beiden bezwungen werden müssen.

Eva-Maria Bast erzählt in diesem ersten Band der Trilogie rund um die Schmuckdynastie Cartier die Anfänge der Familiengeschichte. Von historischen Begebenheiten geprägt schildert die Autorin auf anschauliche Weise die Firmengeschichte. Immer bemüht um zeitliche Korrektheit, erzählt sie so die vielen Ereignisse, die Antoinette und Louis in ihrem Leben bestreiten mussten.

Die Autorin ist mir bereits von anderen Werken bekannt und ich war sehr gespannt auf diese neue Reihe. Obwohl mir der Roman sehr gut gefallen hat und ich voller Begeisterung immer wieder in das historische Paris eingetaucht bin, hatte ich manchmal den Eindruck, aufgrund der vielen historischen Details und Begebenheiten, in einer Geschichtsstunde gelandet zu sein. Auch deshalb hat mir manchmal die charakterliche Tiefe der beiden Protagonisten gefehlt, die ja dafür sorgt, dass Personen realistisch und nahbar wirken. Obwohl ich nun kleine Schwächen aufgezählt habe, finde ich den Auftaktband der Reihe durchaus vielversprechend und bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt.

Bewertung vom 15.03.2025
Das alles kann mein Körper
Engler, Michael

Das alles kann mein Körper


ausgezeichnet

Lars, die Phage und der menschliche Körper

Lars hat heute seinen großen Auftritt und darf beim Theaterstück in der Schule mitspielen. Seine Rolle als Ritter kann er eigentlich perfekt, aber jetzt fühlt sich sein Kopf ganz leer an und ihm wird schlecht. Sofort nimmt seine Lehrerin ihn mit, bringt ihn in den Sanitätsraum und macht sich auf den Weg, um seine Mama zu holen. Als Lars plötzlich ein Geräusch neben sich auf der Liege hört, erschrickt er. Doch die kleine Phage stellt sich sofort vor und nimmt Lars vor sich. Nachdem sie ihm erklärt hat, welche Funktion sie und die anderen Milliarden Phagen im menschlichen Körper haben, machen sich die Beiden auf eine Erkundungstour durch den Körper. Und Lars entdeckt viel Neues. Erst als Lars Freundin Lina zu Lars ins Zimmer stürmt, bemerkt er, dass es ihm nun besser geht und sie nun zusammen auf die Bühne können.

Der Autor Michael Engler und die Kinderbuchillustratorin Julianna Swaney haben schon so manches Kinderbuch gemeinsam erschaffen, nun widmen sie sich dem menschlichen Körper und seinen bewundernswerten Fähigkeiten. Gemeinsam mit Lars und einer kleinen Phage geht es los auf eine Reise durch den menschlichen Körper. Die Informationen werden allesamt während der Geschichte vermittelt, sodass Kinder ganz spielerisch neue Dinge lernen. Auch anhand der vielen Schaubilder, Skizzen und der gesamten Illustrationen werden wissenswerte Fakten vermittelt und verdeutlicht.

Meine Tochter und ich haben uns sofort in dieses Bilderbuch verliebt, denn es erklärt so vieles über den Menschen, seinen Körper und dessen Funktionen ganz spielerisch und dennoch detailreich. Wir haben die Geschichte bereits mehrmals gelesen und waren jedes Mal wieder total begeistert. Deshalb empfehle ich dieses Buch unheimlich gerne weiter!