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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 173 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2025
Wurzer, Maria

Kürbis - 130 geniale Rezeptideen


ausgezeichnet

Tatsächlich genial!
Das Buch „Kürbis – 130 geniale Rezeptideen“ von Maria Wurzer ist gerade rechtzeitig zur großen Kürbisernte bei mir im Garten herausgekommen.
Das wunderschöne Cover wirkt leider eher aus der Nähe, da vor allem die Illustrationen recht dezent sind, ich finde es dennoch stilvoll.
Zwei der Rezepte habe ich bereits ausprobiert, das Kürbisgulasch und das Pfeffersteak mit Kürbispüree und meine Familie war hellauf begeistert. Die Gerichte sind gut erklärt und ich finde die Tipps, die zu den jeweiligen Gerichten ergänzt sind, sehr hilfreich.
Die Warenkunde und allerlei Wissenswertes rund um den Kürbis in der Einleitung ist sehr interessant, ich wusste zum Beispiel nicht, dass man Butternusskürbisse bis zu einem Jahr lagern kann.
Bei einer weiteren Auflage könnte man hier einzig eine Übersicht über die verwendeten Kürbisse mit Bildern ergänzen, das fände ich förderlich.
Ich bin schon gespannt auf die süßen Varianten Kürbisse zuzubereiten, die Maria Wurzer verrät und freue mich schon aufs Ausprobieren weiterer Rezepte.
Für mich ist dieses Buch ein wertvoller Schatz in meiner Küche, den ich nicht missen möchte!

Bewertung vom 16.09.2025
Perry, Rob

Der Große Gary


ausgezeichnet

Eine besondere Freundschaft
Das Cover des Buchs Der Große Gary hat mich sofort angesprochen, ich finde es auch viel ansprechender als das Cover des englischsprachigen Originals Dog.
Zum Plot: Benjamin lebt, seit seine Oma im Krankenhaus ist, allein in einem Mobilheim. Die ständige Angst vor Keimen, Schmutz und Viren ist sein treuer Begleiter. Eines Tages folgt ihm ein Hund vom Strand nach Hause, der quasi alles verkörpert, wovor Benjamin sich fürchtet. Schreibt er zu Beginn noch Listen mit Gegenständen, die der Hund berührt oder abgeleckt hat, um sie dann zu desinfizieren, wächst ihm Gary, so heißt der Hund, schnell ans Herz und er vernachlässigt bald seine Vorsätze.
Der Essenszusteller Leonard erkennt in Gary den entlaufenen Windhund, den Sieger, der zurzeit alle Hunderennen gewinnt und warnt Benjamin vor den Leuten, die auf der Suche nach Gary sind.
Es beginnt ein Katz- und Mausspiel, bei dem nicht allzu klar ist, ob Leonard Benjamin wirklich helfen will, oder ob er seiner Kleingaunerehre getreu doch eher ein zweifelhafter Freund ist.
Das Ende des Romans lässt Raum für eigene Spekulationen offen.
Mir ist der schrullige Benjamin, der eindeutig das Herz am rechten Fleck hat, jedoch in zwischenmenschlichen Situationen eher unbeholfen und kauzig wirkte, recht schnell sympathisch gewesen. Er hat wohl die größte Entwicklung durchlebt und mit Hilfe von Gary seine Zwangsstörungen und Phobien ein wenig lindern können.
Leonard war schwer greifbar, einerseits war er sehr bemüht um Benjamin, anderseits jedoch durchtrieben und auf seinen Vorteil bedacht.
Gary war der erklärte Star der Geschichte, wie im richtigen Leben, wissen Hunde einfach, wie sie mit Menschen umgehen müssen, die ihnen skeptisch gegenübertreten.
Eine weitere wichtige Person war Camille, Benjamins Vorgesetzte auf seinem Arbeitsplatz im Supermarkt, sie erwies sich als wahre Freundin und gute Seele.
Witzig und schräg waren die vielen Dialoge zwischen Benjamin und Leonard, die beiden unterschiedlichen Charaktere, die doch einiges gemein zu haben schienen.
Ein Indiz dafür, dass es sich hier um keinen Thriller handelt, ist wohl, dass die Ganoven in diesem Buch eher dumm dastehen gelassen werden.
Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und um das Wohl des Vierbeiners mitgefiebert. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, vor allem für Hundebesitzer.

Bewertung vom 15.09.2025
Knochenhauer, Maja;Tjäder, Jonas

Buchstabenhausen


ausgezeichnet

Faszinierende Welt in Buchstaben
Das Bilderbuch „Buchstabenhausen“ von Maja Knochenhauer und Jonas Tjäder ist ein besonderes Juwel.
Hier ist jedem Buchstaben eine ganze Seite gewidmet, außerdem werden die Buchstaben durch Gebäude dargestellt und sind mit jeweils einigen Zeilen, nett gereimt charakterisiert.
Wie Wimmelbilder sind die einzelnen Gebäude mit allerhand Details versehen, zu denen es auch im Anhang noch Fragen gibt. Dieses Buch kann man immer wieder zur Hand nehmen und wird auch jedes Mal wieder neue Details entdecken. Dadurch ist es viel mehr ein Michbuch als nur ein Vorlesebuch.
Ein richtiges Bilderbuchhighlight! Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 15.09.2025
Gidali, Orit

BRAVO!


ausgezeichnet

Ein Bravo – Balsam für die Seele
Das Bilderbuch „Bravo!“ der Autorin Orit Gidali ist ein ganz besonderes Meisterwerk.
Die Illustrationen von Keren Katz bestechen durch farbliche Brillanz und Detailgetreue. Unglaublich was es alles zu entdecken gibt.
Die Geschichte lässt Raum für Spekulationen offen, der kleine Junge, der es zurzeit schwer hat, die Mutter, deren Gesellschaft nur ein schlechter Kompromiss für den Tag mit dem Vater ist. Obwohl er anfangs nicht ins Theater möchte, wird genau dieser Theaterbesuch der Anlass, der seine Sicht auf die Dinge und vor allem auf seine Mutter verändert.
Mit wenigen Worten, wird eine negative Grundstimmung durch Lob und Anerkennung in eine fröhliche, versöhnliche Atmosphäre transferiert.
Gut gefallen hat mir auch der Anhang, in dem die Personen der Geschichte realen Personen mit deren Kurzbiographie zugeordnet wurden.
Ein ganz besonderes Bilderbuch, das auch für Literaturvermittlerinnen empfehlenswert ist!

Bewertung vom 14.09.2025
Keweritsch, Katja

Das Flüstern der Marsch


ausgezeichnet

Alte Wunden
Das Buch das Flüstern der Marsch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Anlässlich der 80er Feier von Karl treffen seine Söhne und seine Enkelin Mona bei ihm ein, um noch Vorbereitungen zu treffen. Schnell wird klar, dass Karls Ehefrau Annemie spurlos verschwunden ist.
Es vergehen einige Tage, bis endlich die Polizei verständigt wird. Mona und ihr Kindheitsfreund Jon beginnen auf eigene Faus zu ermitteln.
Die Erzählung passiert auf verschiedenen Zeitebenen und es werden die Kapitel jeweiligen Personen zugeordnet.
Wobei Annemies Geschichte für mich am Berührendsten war. Sie hat in den Sechzigerjahren von ihrem Lehrer ein Kind zur Welt gebracht. Dazu wurde sie zu einer Verwandten gebracht, damit niemand davon erfährt. Nachdem das Kind geboren wurde und sie noch minderjährig war, musste sie das Kind auf Drängen ihrer Mutter der Fürsorge zur Adoption übergeben. Diese Lücke hat Annemie zeitlebens nicht losgelassen und sie macht sich auf die Suche nach ihrem Kind.
Der Roman ist in einer wunderbaren Sprache verfasst, malerische Naturschilderungen der Marsch machen Lust darauf, diese Gegend zu erkunden. Was jedoch grundlegend war, waren die Traumata, die früher nicht thematisiert oder aufgearbeitet wurden und bis in die Gegenwart nachreichen. Auch die Stellung der Frauen in der Vergangenheit und auch heute noch wird kritisch betrachtet.
Ich gut durchdachter Plot, mit ergreifendem Thema, das einen nicht so schnell loslässt.

Bewertung vom 11.09.2025
Die Michalskis;Böttcher, Shari

Muckdiwupp - Auf nach Pifo


ausgezeichnet

Jeder ist wichtig und gleich wertvoll
Im Buch „Muckdiwupp – Auf nach Pifo“ werden Kinder feinfühlig an das Thema Inklusion herangeführt.
Muckelino ist mit seinen/ihren polyamoren Eltern in Urlaub auf Pifo. Die Geschlechtsbezeichnung von Muckelino darf sich dabei der Vorleser selbst aussuchen.
Nachdem sich eine Sandburg schlecht alleine bauen lässt, ist Muckelino auf der Suche nach Freund*innen, die dabei unterstützend mithelfen. Da Muckelino zuvor von den Eltern eingeschärft bekommen hat, dass er vorsichtig sein solle, da manche das Anderssein seiner Familie womöglich nicht gutheißen würden, ist Muckelino umso verwunderter, verschiedenste andersartige Familienkonstellationen vorzufinden, die aus deren eigenen Sicht jedoch völlig normal sind.
Gemeinsam bauen die Kinder dann eine riesige Sandburg, wobei jedes Kind seine Stärken beim Bau einsetzen kann.
Anderssein muss nicht unbedingt im negativen Sinn aufgefasst werden. Dieses Buch vermittelt kindgerecht die wichtige Botschaft, anderen gegenüber unvoreingenommen und tolerant zu sein.
Unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 08.09.2025
Razavi, Parvin

Ein Fest für Gemüse


ausgezeichnet

Ein orientalischer Küchenschatz
Das Buch „Ein Fest für Gemüse“ ist ein wahres Kunstwerk. Schon der Einband ist wunderschön gestaltet und die Bilder im Inneren sind wahre Kunstwerke.
Im Vorwort gibt es eine kleine Einleitung von Parvin über Warenkunde und zwischendurch kommen jede Menge Tipps und Tricks zur Zubereitung der verschiedenen Gemüsesorten vor, bevor es dann zu den Rezepten geht.
Gerade jetzt im Herbst gibt der Garten so viele Zutaten her, die für die Gerichte benötigt werden, da kommt dieses Buch gerade recht. Zu meiner Freude habe ich festgestellt, dass ich viele der verwendeten Gewürze ohnehin schon zu Hause habe, da ich orientalische Gerichte liebe, daher freue ich mich schon richtig aufs Nachkochen der Gerichte.
Richtig hilfreich finde ich die kurzen Tipps zu den Rezepten, die verraten, was ideal dazu passen würde bzw. wie man die Gerichte haltbar machen kann oder wie man Reste verwerten kann.

Bewertung vom 08.09.2025
Hennig, Markus

Waschbär Willi Wunderquatsch - Die Erfindung der Trompetenwurst und weitere verrückte Abenteuer


ausgezeichnet

Originell, witziges Vorlesebuch
Das Cover zu Waschbär Willi Wunderquatsch zeigt einen Ausschnitt aus dem großen Rennen der Geschichte – Die Erfindung der Trompetenwurst - einer der sieben Vorlesegeschichten rund um Willi Waschbär und dessen Freunde, die zu Beginn des Buchs liebevoll charakterisiert und vorgestellt werden.
Die lustigen Geschichten sind tatsächlich ein lesenswerter Quatsch und sie eignen sich hervorragend zum Vorlesen für Kinder ab ca. 5 Jahren. Die süßen Illustrationen im Buch lockern dazu den Text gelungen auf und sie dienen dazu, sich Willis Welt im Stiefelkarton und im Park ein wenig besser vorstellen zu können.
Auf jeden Fall wird es im Park mit den vielen tierischen Freunden nie langweilig, der Lageplan am Beginn des Buchs zeigt übersichtlich die Orte, die in den Geschichten dann auch vorkommen. Außerdem wird nach jeder Geschichte einer von Willis Lieblingsorten näher beschrieben.
Die Geschichten sind ausgesprochen lustig, kunterbunt und ein wenig verrückt und sie regen die Phantasie an.
Auf jeden Fall wünsche ich den großen und kleinen LeserInnen viel Spaß beim Herausfinden, was bei Willi und seinen Freunden alles möglich ist und wie turbulent es bei ihnen zugeht.

Bewertung vom 04.09.2025
Hemkentokrax, Katja

Felina Fingerhut und der verflixte Schmetterlingseffekt / Felina Fingerhut Bd.2


ausgezeichnet

Total verhextes Chaos
Felina Fingerhut und der verflixte Schmetterlingseffekt der Autorin Katja Hemkentokrax war mein erstes Buch der Reihe um Felina Fingerhut, was aber aufgrund der kurzen Einführung zu Beginn des Buchs kein Problem darstellte.
Die Hexennovizin Felina Fingerhut, darf, begleitet von ihrem Kater Knopf, der mein erklärter Lieblingsnebencharakter ist, ein eintägiges Praktikum bei Patina Grünspans Versandhandel für Scherzartikel, Glücksbringer und Hexenutensilien aller Art.
Gemeinsam mit Kater Knopf stellt sie sich der Herausforderung und man hält es kaum für möglich, wieviel Chaos eine Praktikantin an nur einem Tag stiften kann und das gerade an dem Tag, an dem der Versandhandel an der Hexenbörse eingeführt werden soll. Ob Felina das wieder in Ordnung bringen kann?
Die Geschichte besticht durch die humorvoll gezeichneten Charaktere und auch die schwarz-weiß-Illustrationen, die den Text auflockern, haben mir richtig gut gefallen.
Es sind so viele witzige Details eingebaut, die auch Erwachsene zum Schmunzeln bringen und der Wortwitz ist teilweise unschlagbar.
Die schusselige Felina, der ihre Aufgaben nie so gelingen wollen, wie sie das gerne hätte, fand ich einfach liebenswert und natürlich ist da noch Kater Knopf zu erwähnen, der eine Marke für sich ist.
Klare Leseempfehlung für witzig, verhext-chaotische Lesestunden!

Bewertung vom 03.09.2025
Schlee, Ann

Die Rheinreise


ausgezeichnet

Auch eine Reise für den Geist
Das Cover des Buchs „Die Rheinreise“ der bereits 2023 im Alter von 89 Jahren verstorbenen Autorin Anne Schlee ist wunderschön gestaltet, allein die Haptik passt perfekt in die Zeit, in der die Geschichte spielt.
Für den Leser fühlt es sich an, als wäre er mit auf dieser Reise mit dem Raddampfer über den Rhein um die Familie des Reverends, der mit seiner Frau, Tochter und mit seiner Schwester Charlotte unterwegs ist, zu begleiten.
Charlotte ist eine unverheiratete Frau, die nach dem Ableben ihres Dienstherrn für ihre Verhältnisse ein kleines Vermögen geerbt hat, das ihr eine gewisse Unabhängigkeit ermöglicht. Auf der Reise entdeckt Charlotte einen Mann, der ihrem ersten und einzigen Verehrer unheimlich ähnlichsieht und so kommen Erinnerungen an verpasste Chancen ans Licht.
Die Sprache ist detailgetreu und bildhaft und in ihrer Melodie um beinahe zweihundert Jahre zurückversetzt, Schlee schildert sehr lebhaft die Konventionen und Lebensumstände vor allem der Frauen in der Zeit um 1851, für unsere Wertvorstellungen kaum mehr tragbar.
Mir hat das Buch gut gefallen, ich mag Bücher mit historischem Bezug, es ist zwar vom Umfang her eher schmal, aber sein Inhalt ist dafür umso gewichtiger.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!