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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MGS
Wohnort: 
Klipphausen

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2017
Das Weihnachtsmarktwunder
Günther, Ralf

Das Weihnachtsmarktwunder


ausgezeichnet

Sehr liebevoll erzählte Heimatgeschichte von der Armut einer erzgebirgischen Spielzeugmacherfamilie und der Reise des ältesten Sohnes nach Dresden zum Striezelmarkt, wobei er eine Entwicklung vom Buben zum Jugendlichen durchläuft. Hübsche detailreiche Erzählung, wunderschön zur Weihnachtszeit.

Bewertung vom 23.05.2017
Der Welt den Rücken
Heidenreich, Elke

Der Welt den Rücken


ausgezeichnet

Eine schöne Zusammenstellung von Geschichten. Folgende sind im Buch enthalten:
Die schönsten Jahre:Eine Geschichte über Annäherung von Mutter und Tochter und ein spätes Verständnis für das Leben der anderen
Silberhochzeit: Kurzgeschichte über das Fest der Silberhochzeit mit alten Freunden und überraschenden Einsichten
Der Tag, als Boris Becker ging: Rückblick einer Gruppe alter Freunde auf ihr Leben und Zeiten als Boris Becker noch ein aufstrebender Tennisprofi war
Ein Sender hat Geburtstag: Milieustudie beim Fernsehen
Karl, Bob Dylan und ich: Geschichte zum Thema Liebe, erkennt man diese wirklich und auf den ersten Blick?
Wurst und Liebe: Für ein Drehbuch wird noch emotionales Material benötigt und der männliche Regisseur muss sich bei einer Freundin Einfälle borgen.
Der Welt den Rücken: Wenn man für die große Liebe der Welt den Rücken zukehrt, können große Weltereignisse unbemerkt vorüberziehen.

Die Erzählweise von Elke Heidenreich hat mir schon immer gut gefallen, die Geschichten sind lustig und regen gleichzeitig zum Nachdenken an. Die Gedanken und Handlungen der Personen sind gut nachzuvollziehen, weil sie so oder ähnlich schon jedem selbst passiert sind. Am besten gefallen mir „Die schönsten Jahre“, „Silberhochzeit“, „Karl, Bob Dylan und ich“ und „Der Welt den Rücken“, vor allem deshalb, weil doch am Ende noch eine Wendung der Ereignisse erfolgt. Sehr lesenswert.

Bewertung vom 23.05.2017
Es geht uns gut
Geiger, Arno

Es geht uns gut


sehr gut

Die Geschichte einer österreichischen Familie wird in einzelnen Episoden erzählt. Die einzelnen Kapitel stellen immer einen Tag im Leben der Großeltern und Eltern von Philipp dar. Dazwischen sind immer Einflechtungen aus der Jetztzeit, in denen Philipp das Haus der Großeltern entrümpelt und sich mit Dingen der Vergangenheit konfrontiert sieht. Durch die Spotlicht-Erzählweise kann man die Zeit zwischen den Episoden nur erahnen oder dazu phantasieren. So stellt sich für jeden die Familiengeschichte der Erlachers individuell anders dar. Sehr gelungener Stil, gute Geschichte.

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Bewertung vom 23.05.2017
Lehrerkind
Bielendorfer, Bastian

Lehrerkind


weniger gut

Als Lehrerkind habe ich mich vom Titel angesprochen gefühlt, aber die Erwartungen wurden nicht erfüllt. Die Problematik wurde mächtig überzogen dargestellt, die Geschichtchen scheinen an den Haaren herbeigezogen. Das Ganze soll unbedingt witzig wirken, na gut manchmal habe ich geschmunzelt, aber es mutet doch wie eine konstruierte Comedy an. Für das Lesen ohne Nachzudenken und zur kurzweiligen Unterhaltung vielleicht geeignet, aber keine wirkliche Empfehlung.

Bewertung vom 23.05.2017
Liebe Sophie!
Sußebach, Henning

Liebe Sophie!


gut

Ich bin noch unentschlossen, ob es eher ein Briefroman oder ein „belletristisches Sachbuch“ ist. Es werden die Probleme unserer Zeit und die Wirkung, die sie auf die Heranwachsenden haben dargestellt. Man ist beim Lesen schon geteilter Meinung. Mir als Mutter von drei Kindern spricht das Buch in gewisser Weise aus dem Herzen, da ich mir dieselben Gedanken auch schon gemacht habe, dieselben Beobachtungen in meinem Umfeld machen konnte und meine Söhne über die Schule mehrmals stöhnen gehört habe. Andererseits ist das echt Jammern auf hohem Niveau. Viele Kinder werden von den Eltern nicht gefördert und kontrolliert, weil sie es nicht können (Arbeitszeiten bis abends spät, mehrere Minijobs usw.) oder weil sie es nicht wollen. Und das ist leider kein geringer Anteil in Deutschland! Solche Eltern lesen Herrn Sußebachs Buch aber nicht, ebenfalls aus Ignoranz oder Zeitnot. Schlimmstenfalls weil sie mehr als die Werbeprospekte aus dem Briefkasten nie lesen.
Jeder kann die Kindheit seiner Kinder so gestalten, wie er es für richtig hält. Manche Kinder wollen auch unbedingt lernen, die sollte man sicher nicht bremsen. Wichtig halte ich, dass man versucht eine gesunde Balance zwischen schulischen Aufgaben und Freizeit zu finden. Die schulischen Leistungen sind kein Gradmesser für den Charakter eines Kindes und seinen Wert für die Gesellschaft. Jeder hat seine Stärken und wem Lernen und Leistungsdruck nicht liegt, der sollte nicht verzweifeln, sondern überlegen, was einem besser liegt.
Das Buch ist leicht und schnell zu lesen und regt zu Diskussionen an. Gerichtet ist es jedoch an Erwachsenen und sicher nicht an eine Zwölfjährige, wie der Autor uns glauben machen möchte. Selbst mit 16 oder 17 könnte es den Jugendlichen zu ausschweifend und theoretisch sein. Denn sie leben im Jetzt, vielleicht mehr als wir denken.

Bewertung vom 23.05.2017
Am Schwarzen Berg
Hahn, Anna Katharina

Am Schwarzen Berg


ausgezeichnet

Ein bewegendes Thema als Grundlage für diese Geschichte - Depressionen und die Reaktion des Umfeldes auf diese Veränderung bei einem Menschen. Der erwachsene Peter kehrt in das Umfeld seiner Kindheit zurück. Da sind seine Eltern und das kinderlose Nachbarehepaar, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verbindet. Es ist brillant dargestellt, wie jeder dieser Elterngeneration mit dem depressiven Peter umgeht. Der Vater als Arzt vom medizinischen Standpunkt aus, der Therapiepläne aufstellt und rational alles Notwendige abarbeitet. Die Mutter, die ihn mit ihrer Fürsorge umgibt, ihn bekocht, duscht, Wäsche wäscht. Emil, der ihn motivieren will mit allerhand Dingen, die ihm als Kind Spaß gemacht haben und Veronika, die kaum richtigen Zugang mehr zu ihm findet und sich lieber hinter ihrer Arbeit versteckt.
Dabei werden viele Momente in Peters Kindheit und Jugend, aber auch aus seiner Ehe beleuchtet, die seine Einstellung zu den Fragen des Lebens erklären. Aber auch die vielen kleinen Schwächen der Elterngeneration werden beleuchtet und dienen als Erklärung dafür, warum der Sohn dieses Leben anders gestalten möchte.
Ein großes Buch, das zum Nachdenken über eigene Wertvorstellungen und Schwächen anregt, in einer wundervollen Konstellation erzählt. Trotzdem ist es ein „schwarzes“ Buch und endet tragisch.

Bewertung vom 23.05.2017
Knietief im Paradies (eBook, ePUB)
Schütz, Helga

Knietief im Paradies (eBook, ePUB)


sehr gut

Erzählt wird die autobiografische Geschichte der Kindheit der Autorin in Dresden in der Zeit nach 1945. Es ist unterhaltsam geschrieben. Alle Dresdner und ehemaligen Dresdner werden auf ihre Kosten kommen, denn die kleine Heldin ist zu Fuß durch die ganze Stadt unterwegs und beschreibt auch die Wege und Gebäude ausführlich. Aber auch Gartenfreunde werden ihre Freude haben, denn die Einführung in den Beruf der Gärtnerin wird ebenfalls recht anschaulich geschildert.
Die erzählende Beschreibung ist in diesem Buch wunderbar umgesetzt worden, die Geschichte dahinter ist aber etwas flach. Für alle Dresdner eine Empfehlung, andere könnten sich aufgrund des fehlenden Handlungsstranges etwas langweilen.

Bewertung vom 23.05.2017
Alle, alle lieben dich
O'Nan, Stewart

Alle, alle lieben dich


sehr gut

Das Buch erzählt die Geschichte einer Familie, deren fast erwachsene Tochter verschwindet. Es ist anfangs nicht sicher, ob sie von sich aus verschwunden ist oder einem Verbrechen zum Opfer fiel. Jeder, der heranwachsende Kinder hat, kennt die Situation. Man möchte eigentlich immer wissen wo und mit wem sie unterwegs sind, aber die Kontrolle geht immer mehr verloren, je mehr sich die jungen Erwachsenen abnabeln. Am Anfang ist man selbst nicht sicher, ob die Gefühle mit den Jugendlichen wieder einmal durchgegangen sind und sie morgen wieder auftauchen. Bei der Familie im Buch ist es relativ schnell Gewissheit, dass da etwas nicht stimmen kann. Interessant ist vor allem, wie O´Nan die einzelnen Personen bei ihrem Umgang mit dem Verlust beschreibt. Manchmal sind subtile Andeutungen, so dass man denken könnte, manch einer hat mit dem Verschwinden etwas zu tun.
Die Geschichte für sich ist nicht so interessant und fantasiereich, die Erzählweise ist aber sehr gut und dadurch lohnt es sich durchaus, das Buch zu lesen.

Bewertung vom 23.05.2017
Der Tag, an dem ich fliegen lernte
Kremser, Stefanie

Der Tag, an dem ich fliegen lernte


sehr gut

Eine durchaus nette Geschichte von einem kleinen Mädchen, das von Vater in einer WG großgezogen wird, weil sich die Mutter nach der Geburt auf und davon machte. Die Geschichte ist aus Sicht von Luisa geschrieben, die eine schöne Kindheit hatte und von vielen Menschen beeinflusst und erzogen wurde. Nur eine echte Mutter hat noch gefehlt. Deshalb machen sich Vater und Tochter nach Jahren auf den Weg, um die brasilianische Mutter zu suchen. Dabei gibt es allerhand Überraschungen, aber am Ende findet Luisa ihre Mutter und ihr Vater erhält eine Erklärung für deren Verschwinden.
Das Buch ist leicht zu lesen, hat eine unkomplizierte frische Sprache. Die Geschichte ist ganz gut, allerdings manchmal erscheint alles etwas konstruiert. Das mindert jedoch nicht den Lesegenuss.

Bewertung vom 23.05.2017
Die Chance
O'Nan, Stewart

Die Chance


sehr gut

Ein Ehepaar mit erwachsenen Kindern ist völlig verschuldet und nach den Jahren auch illusionslos. Trotzdem machen sie ihre Hochzeitsreise zu den Niagarafällen noch einmal. Nett geschrieben, leicht zu lesen. Die Schwächen beider Partner werden gut beschrieben. Während ihrer Zeit in Niagara Falls finden sie wieder zueinander und ihr Traum, beim Roulette zu gewinnen, geht in Erfüllung.
Meines Erachtens ist die Geschichte etwas flach, aber trotz allem wird die Spannung bis zuletzt aufrechterhalten.