Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
N.M.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2023
Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2 (MP3-Download)
Benkau, Jennifer

Wüstentochter / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.2 (MP3-Download)


sehr gut

"Die Seelenpferde von Ventusia. Wüstentochter" ist der zweite Band der Reihe um Seelenpferde in Ventusia. Hier bewerte ich das Hörbuch, gesprochen von Leonie Landa. Ihre Stimme ist sehr angenehm und ruhig und es ist ein Genuss, ihr zuzuhören.

Der zweite Band schließt an den ersten an und es werden weiterhin verschollene Mädchen von Ventusia überall auf der Erde gesucht. Nun sind Damian und Nikolan, zwei Jugendliche aus Ventusia, der Meinung, ein weiteres Mädchen entdeckt zu haben, und wollen sie nach Ventusia holen. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Mira gemacht. Mira, ein Flüchtlingsmädchen aus Syrien, lebt zusammen mit ihrer Schwester Fatima in einem Flüchtlingsheim in Frankfurt. Während Fatima sich gut eingelebt hat und die Freiheiten und das Leben genießt, ist Mira zurückgezogen und fühlt sich unwohl und fehl am Platz. Eines Tages taucht plötzlich ein großes Pferd auf ihrem Weg zur Schule. Mira ist außer sich und kann es nicht fassen, denn sie fürchtet sich vor Pferden und möchte keinem mehr nahe kommen...

Im zweiten Band erfahren wir mehr über die Jugendlichen in Ventusia sowie über Ventusia im Allgemeinen. Neben dem Pferdevolk treten nun auch Wolfswandler in Erscheinung und bedrohen Mira und womöglich alle Ventusier. Auch dieser Teil ist spannend, auch wenn es für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas zu langsam vorangeht, da es diesmal viel um die Gefühlswelt und Ängste von Mira geht und sie aus ihrem Gedankenkarussell nur schwer herausfindet. Nichtsdestotrotz finde ich es super, dass hier ein Flüchtlingsmädchen die Hauptperson ist und ihre Gefühlswelt gut durchleuchtet wird.

Sehr spannend finde ich nach wie vor die Beschreibung Ventusias und könnte mir auch eine Verfilmung ganz gut vorstellen.

Mein Fazit: Band zwei ist eine würdevolle Fortsetzung des ersten Bandes und ich freue mich bereits auf die nächsten Teile. Das Buch ist interessant für alle Pferdeliebhaberinnen und -liebhaber und solche, die es werden wollen.

Bewertung vom 27.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

„Der Schacherzähler“ von Judith Pinnow ist ein ruhiger Roman, der sich wunderbar liest und mir einige schöne Lesestunden beschert hat.
In der Mitte der Handlung stehen der 9-jährige Janne und seine Mutter Malu. Sie ist alleinerziehend, er etwas „schwierig“, aber die beiden kämpfen sich Tag für Tag durch. Eines Tages lernt Janne einen alten Mann namens „Oldman“ kennen und möchte von ihm das Schachspielen erlernen. Der alte grummelige Mann öffnet sich langsam immer mehr und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit...
Die Handlung wird immer wieder aus anderen Perspektiven erzählt, darunter von Malu und Janne, aber auch von Oldman, von Liv (Malus Freundin) und Hinnerk (Malus Arbeitgeber). So setzen wir uns mit der Gefühlswelt und Perspektiven dieser unterschiedlichen Charaktere auseinander und lernen diese kennen.
Die Protagonisten haben alle ihre Ecken und Kanten, keine und keiner von ihnen ist perfekt. Janne hat andauernd Probleme in der Schule, Malu ist als alleinerziehende Mutter auf sich allein gestellt und kämpft an vielen Fronten, Oldman ist einsam und verbittert und hütet ein Geheimnis, und weitere Charaktere, die im Roman vorkommen, haben auch so ihre Probleme und Problemchen. Eine Vielfalt von unterschiedlichen Menschen mit Stärken und Schwächen.
Das „Blue Hour“, das Café in dem Malu arbeitet, ist sehr schön gezeichnet und erinnert mich an die Cafés aus US-Sitcoms, mit den leckeren Kuchen und Kaffeesorten und tollen Gesprächen.
Das Cover gefällt mir sehr gut, zeigt es doch am Rand die Blätter eines Kastanienbaums, welches im Roman eine große Rolle spielt. In der Mitte ist das Bild von einem älteren Herren und einem Jungen, die nebeneinander laufen und ins Gespräch verwickelt sind. Das sind eindeutig Janne und Oldman.
Mein Fazit: ein schöner, unaufgeregter Roman, der zum Einkuscheln mit einem Becher Kaffee, Tee oder Kakao einlädt und wundervolle Lesestunden bietet.

Bewertung vom 11.11.2023
Club der Honks
Uhrig, Betsy

Club der Honks


sehr gut

Gleich zu Beginn eine "Warnung": "Club der Honks" ist keine literarische Höchstleistung, aber es ist ein durchaus amüsantes Buch für alle Leserinnen und Leser ab ca. 11-12 Jahren. Es geht um eine Gruppe Siebtklässler, die sich alle in die Liste für ein neues, geheimnisvolles Club an der Schule eintragen. Niemand weiß, was sich hinter der Abkürzung H.A.A.R. verbirgt, selbst die betreuende Lehrerin nicht. Es stellt sich bald heraus, dass die Jugendlichen das sehr fortschrittliche neue Überwachungssystem überwachen sollen. Recht bald finden sie nicht nur heraus, wer der Mitternachtsdieb in der Schulkantine ist, sondern sehen plötzlich sich selbst, wie sie in fünf Jahren aussehen werden. Das Schlimme daran ist, dass es ihnen überhaupt nicht gefällt, was sie da zu sehen bekommen. Nun gilt es herauszufinden, ob sie die Zukunft irgendwie beeinflußen und bestenfalls verändern können.

Die Protagonisten sind vielfältig: die Geschichte wird aus der Sicht des Club-Chronisten Jason Sloan erzählt, einem "durchschnittlichen, ein bisschen dürren" Siebklässler, der "oft fälschlicherweise für einen Sechstklässler gehalten wurde". Die weiteren in der Gruppe sind Steve Hendricks, "der Coole", der wahnsinnig tolle Haare hat und eine tolle Ausstrahlung dazu, Nikhil Singh aus dem Geländelaufteam, Harriet "Hoppy" Hopkins, die Tochter der Eigentümer von Hopkins Haarnetze, Andrew Vernicky, ein kluger, großer rothariger Junge aus dem Kurs Naturwissenschaften, die äußerst friedfertige Sonia Patel, die schüchterne blonde Laura Andersen und Vincent Chen, der von seiner älteren Schwester genauso terrorisiert wird wie Jason von seiner jüngeren Schwester. Die jüngere Schwester ist der einzige Nebencharakter, den ich recht überspitzt sehe - die scheint zwar klug und lustig zu sein, aber vor allem richtig nervig und gemein gegenüber Jason. Und dass die Eltern so gut wie gar nicht eingreifen finde ich etwas unglaubwürdig.

Die Hauptcharaktere ergänzen sich alle in ihrer Unterschiedlichkeiten und haben die typischen Teenie-Probleme: der eine findet sich und sein Haar cool und ist super sportlich, der andere macht sich Sorgen um seine Körpergröße, das eine Mädchen möchte seine wahre Leidenschaft ausleben, während das andere Angst bekommt, wenn sie mitbekommt, dass sie sich wie ihre eigene Mutter benimmt.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten, so dass auch die Lesemuffel gut vorankommen. Der Schreibstil ist flüssig und hin und wieder etwas konfus. Aber da es sich um die Denkweise eines Siebtklässlers handelt, finde ich es vollkommen in Ordnung so, denn die Kinder haben mit der ansetzenden Pubertät auch lauter konfuse Gedanken und Gefühle im Kopf. Entsprechend finde ich es auch gut getroffen, worüber sich die Jugendlichen Gedanken machen und dass sie manchmal sehr unreife Entscheidungen treffen.

Am Ende geht es um Freundschaft, Selbstvertrauen, eigene Unzulänglichkeiten und den Umgang damit. Was mir richtig gut gefallen hat ist, dass es gleich zwei weibliche Charaktere gibt, die sich eindeutig für Naturwissenschaften und Technik interessieren und das auch feiern. Von mir eine klare Leseempfehlung für all diejenigen, die nichts tiefgründiges lesen wollen, sondern sich einfach nur unterhalten lassen möchten.

Bewertung vom 04.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

"Das Klugscheißerchen" ist, wie man es von Marc-Uwe Klings Bücher gewohnt ist, witzig, kurzweilig und voller Buchstabenverdrehungen. Es geht um zwei Geschwister, Tina (mit T) und Theo (mit Th) Theufel. Die beiden sind echte Klugscheißer und bringen ihre Eltern damit regelmäßig auf die Palme. Allerdings sind diese selbst Klugscheißer und somit ergänzen sie sich wunderbar. Als Tina und Theo auf dem Dachboden spielen, erscheint plötzlich ein kleines Wesen, welches sich als das Klugscheißerchen vorstellt. Die Kinder sind begeistert und wollen schnell herausfinden, ob auch ihre Eltern das Klugscheißerchen sehen können. Dafür gehen sie sogar eine nicht ganz ungefährliche Wette mit ihrem Vater ein...

Die Geschichte ist kindgerecht, witzig und das einzige ernsthafte Manko ist, dass sie zu kurz ist und man zu schnell mit dem Buch durch ist. Aber als ein kurzer Nachmittagslesespaß (für Erwachsene und geübte Leserinnen und Leser) oder ein wenige-Tage-langes-Leseabenteuer (für die Jüngeren) ist es auf jeden Fall sehr gut geeignet.
Die Illustrationen stammen wieder von Astrid Henn (wie in anderen Büchern von Marc-Uwe Kling) und sind erfrischend und witzig.

Mein Fazit: ein wunderschöner und kurzweiliger Lesespaß für alle großen und kleinen Klugscheißer und all diejenigen, die bereits Bücher von Marc-Uwe Kling kennen und lieben.

Bewertung vom 25.10.2023
Ginger und die Bibliothek der magischen Pflanzen Bd.1
Allert, Judith

Ginger und die Bibliothek der magischen Pflanzen Bd.1


sehr gut

Das Buch "Ginger und die Bibliothek der magischen Pflanzen" von Judith Allert ist offenbar der erste Teil eines magischen Abenteuers um das 12-jährige Mädchen Ginger, welches auf unerklärliche Weise ihre Eltern verliert und sich plötzlich in einem fremden, kahlen, nach Desinfektionsmittel riechendem Haus wiederfindet. Sie erinnert sich an nichts mehr außer an ihren Namen und ihre Pflegeeltern scheinen ganz streng und auch ein wenig steril zu sein. Ginger sehnt sich nach Erklärungen und nach der Natur, aber beides wird ihr verwehrt. Plötzlich taucht ein merkwürdiger Vogel im Haus auf und Gingers neues Leben gerät ins Wanken... sie begibt sich auf ein magisches Abenteuer, in dem viele außergewöhnliche Pflanzen, magische Wesen und mutige Kinder vorkommen...

Der Schreibstil ist recht flüssig und die Handlung kommt ziemlich schnell in Fahrt. Hin und wieder ist der Satzbau etwas gewöhnungsbedürftig, so dass ich an manchen Stellen mehrfach lesen musste, um den Sinn des Satzes erfassen zu können. Aber die meiste Zeit liest sich das Buch sehr leicht, wozu auch die schöne Schriftart beiträgt.

Das Cover ist wunderschön illustriert und auch haptisch eine Augenweide. Illustriert wurden das Cover und das Buch von Florentine Prechtel, die viele weitere Kinderbücher auf wunderschöne Weise illustriert hat, darunter "Liliane Susewind" oder "Der zauberhafte Wunschbuchladen". Besonderes Schmankerl sind Illustrationen und Namen von Bewohnern und Pflanzen in den magischen Gärten. Die Namen sind sehr schön und richtig schön und laden zum Schmunzeln ein.

Das Buch ist unterteilt in 28 Kapitel und gut zu lesen für geübtere Leserinnen und Leser ab ca. 10 Jahren. Ohne zu viel von der Handlung zu verraten, geht es um den Kampf des Guten gegen das Böse, um Umweltverschmutzung und andere unschöne Klimaveränderungen der heutigen Zeit, aber auch um die Macht der Natur, der Freundschaft und des Muts, Dinge gemeinsam anzupacken. Der Titel ist ein klein wenig irreführend, da die Bibliothek der magischen Pflanzen zwar äußerst wichtig, jedoch nur zu einem geringen Teil im Buch vorkommt.

Mein Fazit: ein schönes Buch für alle ab ca. 10 Jahren, die sich für fantastische Geschichten interessieren, Pflanzen und Natur allgemein lieben.

Bewertung vom 15.10.2023
Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1
Möhle, Nelly

Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1


sehr gut

Das Buch "Kaya Silberflügel: Das Geheimnis der magischen Federn" ist der Auftakt einer neuen Fantasyreihe für Kinder ab ca. 10 Jahren. Es geht um 10-jähriges Mädchen Kaya Silber, welches seit ihrem zehntem Geburtstag plötzlich so ein Kribbeln in den Händen verspürt. Und kurz darauf erfährt sie, dass sie zum Volk der Avanosten gehört und sich in einen Vogel verwandeln kann. Das stille und schüchterne Mädchen kann es erst einmal gar nicht glauben, aber bald überschlagen sich die Ereignisse und sie muss ihre Angst und Schüchternheit überwinden, um eine Freundin zu retten und mehr über ihren verschollenen Vater zu erfahren.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, wobei ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten hatte, um in die Geschichte reinzukommen. Es liegt vermutlich daran, dass ich bereits viele Bücher aus dem Genre kenne und von daher nicht ganz unvoreingenommen bin. Je länger ich allerdings gelesen habe, umso besser gefiel mir die Geschichte und umso mehr wollte ich zu Ende lesen. Am Ende des Buchs war ich ein wenig enttäuscht, da ich jetzt noch eine ganze Weile warten muss, bis der zweite Band erscheint.

Die Charaktere gefallen mir sehr gut - da ist die schüchterne und ängstliche Kaya, dann ihre beste Freundin Merle, die das totale Gegenteil von Kaya ist - ungestüm, quirlig und mutig. Und dann gibt es noch die "kleine Dame" und Milan, einen Jungen aus der Schule, der wunderschön singen kann und zu Beginn recht geheimnisvoll ist.

Das Cover ist sehr schön gestaltet und die wenigen Illustrationen im Buch, insbesondere zu Beginn der Kapitel, sehr schön und umrahmen die Geschichte auf eine wunderbare Weise.

Ich empfehle das Buch sehr gerne für alle Leserinnen und Leser ab ca. 9-10 Jahren, die gerne fantasievolle Geschichten über Freundschaft und Mut mögen, und bin mir sicher, dass die Buchreihe sehr erfolgreich wird. Um mit einem schönen Zitat aus dem Buch abzuschließen: Allein kannst du fliegen, gemeinsam erobern wir den Himmel!

Bewertung vom 06.10.2023
Jungs müssen draußen bleiben! (Band 1) ... und trotzdem zieht das Chaos ein
Schröder, Patricia

Jungs müssen draußen bleiben! (Band 1) ... und trotzdem zieht das Chaos ein


ausgezeichnet

"Jungs müssen draußen bleiben... und trotzdem zieht das Chaos ein" ist ein witziges Lesevergnügen für alle Leserinnen und Leser, insbesondere aber für Teenager-Mädels und ihre Eltern, denn alle finden sich hier auf diese oder jene Weise wieder.

Worum geht es? Hannah ist ein ziemlich gewöhnliches 13-jähriges Mädchen, das kaum ohne ihre Beanie zu sehen ist, eher zierlich und klein geraten ist und sich noch nicht für Jungs (oder wen auch immer) interessiert. Mit ihren zwei besten Freundinnen Sophie und Elif fühlt sie sich pudelwohl und von ihr aus kann es immer so bleiben. Die Jungs in der Klasse sind eh alle ziemlich doof und hauen nur dumme Sprüche raus. Doch als die drei Freundinnen eines Tages auf dem Fußboden in der Klasse eine komische Liste mit allen Mädchennamen aus der Klasse entdecken (und Hannah auf der Liste einen unvorteilhaften Platz "ergattert"), gerät ihre Laune ins Wanken. Zumal sie ausgerechnet an dem Tag auch noch mit fettigen Haaren in die Schule kam. Ausgerechnet! Aber eine Katastrophe jagt bekanntlich die nächste und an dem Abend taucht urplötzlich auch ein wildfremder Junge aus ihrem Schrank auf. Huh! Was ist nun los? Das gesamte Familienleben gerät völlig durcheinander, Chaos ist vorprogrammiert, der Krach mit ihren Freundinnen ebenso und Hannah mittendrin. Schafft sie es, alles auseinanderzuklamusern und die Wogen wieder zu glätten? Und wer ist der Typ und was will er überhaupt bei ihr? Und warum geht er nicht wieder? Oder sollte er doch lieber bleiben?

Mehr verrate ich nicht, außer, dass es sich hierbei um ein turbulentes und witziges Buch über einige Tage aus dem Leben einer 13-jährigen geht. Die Anspielungen an das Durcheinander der Gefühle, der eigenen Körperwahrnehmung und das plötzlich schwierige Verhältnis zu anderen Familienmitgliedern sind gelungen und man findet sich recht schnell wieder, ob als Elternteil oder als Teenie. Aber auch andere Erwachsene können sich wunderbar wiederfinden.

Neben Hannah sind alle weiteren Figuren wunderbar dargestellt. Da ist die schlagfertige und coole Elif, die richtig gut Skateboard fahren kann, Sophie, die eher mit Beliebtheit und Social Media Auftritt punkten kann, Hannahs kleine Schwester Lilly, die zwar häufig nervig und nörgelig ist (wie die kleinen Schwester manchmal so sind), aber auch sehr liebenswürdig. Mein heimlicher Star ist aber der Wellensittich Karlchen, der witzige Sachen macht, wie Wörter nachplappern (bevorzugtes Wort: Mist!) und Geräuchte nachmachen (beispielsweise Kabeleinziehgeräusche vom Staubsauger). Absolut goldig!

Mein Fazit: Ein witziges Lesevergnügen mit einer Prise Teenagerleiden und Magie. Empfehlenswert für alle ab etwa 12 Jahren.

Bewertung vom 01.10.2023
Magische Welt der Dinge (Bd. 2): Das Geheimnis von Henrietta Handy
Wagner, Alexandra

Magische Welt der Dinge (Bd. 2): Das Geheimnis von Henrietta Handy


ausgezeichnet

Das Buch "Die magische Welt der Dinge: Das Geheimnis von Henrietta Handy" ist ein Buch über die Geschwister Lucy und Anton, die wie viele andere Kinder in ihrem Alter, von Smartphones fasziniert sind. Sobald sich die Gelegenheit ergibt, möchten sie am liebsten mit Papas Handy spielen, denn ein eigenes haben sie noch nicht. Als Lucy dann wissen will, was in so einem Handy alles drinsteckt, erwacht das Handy zum Leben und plötzlich steht Henrietta Handy vor ihnen. Und sie nimmt die Geschwister auf eine abenteuerliche Reise ganz weit weg von Zuhause...

Alexandra Wagner gelingt es, den jungen Leserinnen und Lesern auf eine kindgerechte Art zu erklären, welche Teile es in einem Handy gibt und wozu sie gut sind. Außerdem geht sie auf die Herkunft der Teile bzw. der darin enthaltenen Metalle ein und zeigt auch die unschönen Seiten unseres Konsums, wie die schwierigen Bedingungen, unter den Arbeitskräfte in chinesischen Fabriken arbeiten müssen, oder die Umstände, unter denen in Gold-, Kupfer- und Kobaltminen gearbeitet wird. Dabei ist natürlich zu beachten, dass es sich hier um kein Sachbuch handelt. Die Tatsachen sind in eine abenteuerliche Geschichte gepackt und entsprechend nicht vollständig. Aber die enthaltenen Informationen reichen allemal, um bei den Kindern die Neugier zu wecken, um mehr darüber erfahren zu wollen.

Der Schreibstil ist flüssig, für mein Geschmack hier und da ein wenig zu schnell, so dass ich selbst am Anfang Schwierigkeiten hatte, reinzukommen. Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, hat das Lesen Spaß gemacht. Die Kapitel sind recht kurz, was für die junge Zielgruppe gut geeignet ist, damit das Lesen auch leichter fällt und die Erfolge schneller sichtbar sind. Das Ganze wird mit schönen Illustrationen abgerundet. Insbesondere die Illustrationen der einzelnen Handyteile fand ich sehr schön und ganz witzig. Henrietta Handy, die heimliche Hauptfigur, ist geduldig und zugewandt und erklärt Kindern gerne alles über sich.

Mein Fazit: ein schönes Buch für alle Kinder ab etwa 8 Jahren mit Interesse an Technik und Nachhaltigkeit. Neben einer spannenden Geschichte, enthält das Buch auch einige wichtige Botschaft über Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenverschwendung.

Bewertung vom 29.09.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Das Cover verrät ja bereits, worum es im Buch geht, nämlich um die Graue Stadt. Entsprechend ist auch das Cover grau mit hier und da einigen Farbtupferln.

Es geht um das Mädchen Robin, welches mit ihrem Vater in die Graue Stadt zieht. Sie kann es nicht fassen, dass hier alles tatsächlich grau ist - zwar in verschiedenen Grautönen, aber eben grau: die Kleidung, die Häuser, die Straße, sogar gefühlt der Himmel. Den Menschen in der Grauen Stadt scheint es nichts auszumachen, aber Robin liebt Farben und möchte sie nicht missen. Deswegen geht sie auch selbstbewußt mit ihrer Lieblingsjacke, die zufälligerweise in einem quietschgelben Ton ist, zur Schule. Dort gucken sie alle Kinder etwas verdattert an, aber keiner sagt etwas laut. Gleich in der ersten Stunde fängt sie sich Nachsitzen ein, weil sie ein buntes Bild malt, während alle ihre Klassenkameraden nur graue Bilder malen. Beim Nachsitzen freundet sie sich schnell mit Alani an, der Farben auch gerne mag. Gelingt es Robin, die Graue Stadt wieder mit Farben zu füllen?

Wie die anderen Bücher von Torben Kuhlmann ist auch "Die graue Stadt" ein wunderbar illustriertes Buch mit einer starken Botschaft. Neben den wunderschönen Illustrationen gefällt mir unbedingt, dass Robin so ein selbstbewußtes Mädchen, das sich nicht so leicht einschüchtern lässt und mutig ihren Weg geht. Die anderen Charaktere sind auch super, allen voran Alani, Robins neuer Freund. Zusammen mit den Bandmitgliedern von Alanis Onkel schaffen die beiden das vermeintlich Unmögliche.

Das Buch vermittelt auf eine sehr subtile Weise, wie viel schöner eine bunte Welt ist, in der nicht alle gleich aussehen und sich gleich verhalten, sondern jeder so sein kann, wie er/sie möchte. Ganz nebenbei gibt es auch eine Einführung in die Optik und Farbenlehre, was sicherlich für viele Kinder auch sehr spannend ist.

Alles in allem ein wunderschönes Bilderbuch für große und kleine Kinder ab 8 Jahren. Von mir eine klare Lese- und Schauempfehlung.

Bewertung vom 16.09.2023
Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit
Schmidt, G.Z.

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit


ausgezeichnet

Wundersame Zeitreisegeschichte mit klugen Erkenntnissen

Das Buch "Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit" ist ein sehr spannendes Buch über Magie, Zeit, Freundschaft und Zusammenhängen in der Welt.

Es handelt von Adam, einem 12-jährigen Jungen, dessen Eltern einige Jahre zuvor auf tragische Weise verstarben. Adam lebt seitdem mit seinem Onkel Henry, hilft ihm so gut er kann, und führt ansonsten ein sehr zurückgezogenes Leben. Eines Tages taucht plötzlich ein merkwürdiger Mann auf und überbringt ihm eine zu dem Zeitpunkt unverständliche Botschaft...

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber Adam bekommt die Möglichkeit, mehrmals in die Vergangenheit zu reisen, und trifft dort auf sehr unterschiedliche Menschen. Das Buch behandelt auf wundersame Weise unseren Umgang mit Verlust und Trauer, aber auch die Bedeutung von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und weiteren Tugenden. Und ganz nebenbei zeigt es auch auf, wie alles mit allem zusammenhängt und wie komplex und miteinander verwoben die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sind.

Es ist ein Buch, welches man sehr schnell lesen kann, da es einen recht schnell in seinen Bann zieht. Ganz nebenbei ist es auch eine wunderbare Geschichte über das Böse und das Gute mit vielen liebevollen Charakteren.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle ab 10 Jahren, die sich von fantastischen Geschichten mitreißen lassen.