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Benutzername: 
monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Atmosphärischer und spannungsgeladener Polarkreis-Krimi
Heiß ersehnt habe ich den zweiten Fall von Hanna Ahlander, denn die sympathische Ermittlerin und ihr Kollege Daniel Lindskog sind mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen. Dieses Mal gibt der Mord an dem einstmals berühmten Skifahrer Johan Andersson Rätsel auf. Johan war mit seiner offenen und empathischen Art allseits beliebt, wie sollte er sich da Feinde gemacht haben.

Dieser Fall spielt nur wenige Wochen nach dem ersten Einsatz von Hanna und so zeigt sich Schweden von seiner kältesten Seite. Dies vermittelt bereits das schön gestaltete Cover. Die bildhafte Beschreibung der Umgebung von Åre und die tolle Ermittlungsarbeit haben mich wieder ganz nah an dem Fall teilhaben lassen.

Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die fast zum Schluss ineinander übergehen. Die Autorin hat es mit ihrem Schreibstil und den Geschehnissen wieder geschafft, mich zu fesseln und den Spannungsbogen bis zum Ende ansteigen zu lassen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Hanna und Daniel als Hauptprotagonisten waren sehr authentisch und der Leser kann gut die Entwicklung der Charaktere verfolgen. Hanna, die allmählich Abstand von ihrem alten Leben nimmt und Daniels Zerrissenheit zwischen Familie und Beruf. Als Team sind die Beiden unschlagbar. Dieser Teil kann, dank kleiner Rückblicke, ganz unabhängig vom ersten Teil gelesen werden.

Mit diesem Buch ist Viveca Sten wieder ein sehr atmosphärischer Krimi gelungen, den ich absolut weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 04.09.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


sehr gut

Unerfüllte Erwartungen und Generationskonflikte
Für mich war es der erste Roman von Alena Schröder und ich muss sagen, dass er mir überraschend gut gefallen hat.

Die Geschichte von Evelyn Borowski und ihrer angeheirateten Familie bzw. ihrer Tochter Silvia spielt auf zwei Zeitebenen. Der eine Zeitstrang beginnt in der Nachkriegszeit 1950, wo alles im Aufbruch ist und die Menschen sich nach den vielen Jahren des Leidens und der Entbehrungen ein neues Leben aufbauen. Der andere Zeitstrang beginnt 1989, einige Monate vor dem Mauerfall. Eine Zeit des Umschwungs, in dem die Handlung um die zwei Protagonistinnen perfekt integriert ist.

Evelyn hat eher einen kühlen emotionsarmen Charakter und das ist es auch, was Silvia immer zu schaffen gemacht hat. Sie fühlte sich von ihrer Mutter nie richtig wahrgenommen und nach einem dramatischen Ereignis kurz vor ihrem 16. Geburtstag verlässt sie überstürzt die Familie.
Als sie mit ihrer kleinen Tochter Hannah 1989 nach Ildingen zurückkehrt, möchte sie sich dieser schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung stellen und die Vergangenheit aufarbeiten. Stück für Stück erfährt der Leser mehr über Hintergründe und Geschehnisse.

Schön beschrieben wird die sehr langsame Annäherung der beiden Frauen auf ihre ganz eigene Art und wie Hannah dabei eine ganz entscheidende Rolle spielt. Bei diesem klaren und bildhaften Schreibstil konnte ich mich sehr gut in Silvias Situation hineinversetzen. So unterschiedlich alle Charaktere der Handlung auch waren, sie blieben immer authentisch und haben diese scheinbare Kleinstadtidylle hervorragend widergespiegelt. Das Cover ist farblich sehr ansprechend gestaltet und macht Lust auf die Lektüre, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 30.08.2023
Das Chaos eines Augenblicks
Hunter, Becky

Das Chaos eines Augenblicks


ausgezeichnet

Die einzigartige Kraft der Freundschaft – sehr bewegend
Der Debütroman von Becky Hunter erzählt die ergreifende Geschichte von den allerbesten Freundinnen Scarlett und Evie. Sie wohnen zusammen in London und seit Evie’s MS-Diagnose gibt Scarlett ihr Rückhalt. Doch durch eine einzige Entscheidung wird Scarlett jäh aus dem Leben gerissen und für Evie bricht eine Welt zusammen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive beider Freundinnen erzählt, was ich anfangs eher befremdlich fand, hat sich schnell zu einer besseren Sichtweise auf die Dinge herausgestellt. Hat mir als Leser verdeutlicht, wie tief doch diese Freundschaft war. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich durch die Seiten hat fliegen lassen. Der Aufbau der Charaktere ist hier ganz fantastisch gelungen, authentisch, lebensnah. Man konnte Evie richtig nachempfinden, wie schwer die Multiple Sklerose ihr Leben belastet und mit welchen Symptomen sie zu kämpfen hat. Aber auch mit Trauer und Krankheit ist ein Weiterleben möglich, es muss nur Menschen geben, die einen aus dem Schneckenhaus herausholen und Mut zusprechen, um so manches Mal über sich hinaus wachsen zu können.

Das schön gestaltete Cover ist zwar sehr minimalistisch gehalten, doch der Betrachter erkennt sofort, dass es hier um eine ganz innige Freundschaft zweier junger Frauen geht. Die warmen Farben unterstreichen dies noch.

Ein sehr bewegender Roman voller Hoffnung, Vertrauen, Trauer und die Magie der Liebe. Meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.08.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


sehr gut

Den letzten Tagen und Stunden mehr Leben geben
Ein Roman der unter die Haut geht und sehr bewegend die Freundschaft zweier Frauen, Ashley und Edith, erzählt, die sich seit über 40 Jahren kennen. In dieser Zeit haben sie viele gemeinsame Erinnerungen angehäuft. Kindergarten, Schule, tolle Urlaube, Hochzeiten, Kinder und auch Krisen. Alles, was gute Freundinnen verbindet und eine Freundschaft so wertvoll macht. Seit 3 Jahren ist Edi an Krebs erkrankt, austherapiert und wird bald sterben. Der Umzug in ein Hospiz steht an. Nachdem ein Hospizplatz in der Nähe zu Ash’s Haus gefunden wurde, kümmert sich Ash aufopfernd um ihre Freundin. Sie versucht Edi’s letzte Wünsche zu erfüllen, ob Melonenwürfel, Pringles oder den einzigartigen Zitronen-Polenta-Kuchen von Daisy.

Es wird geweint, gelacht, gesungen und mit jedem Kapitel nähert man sich Edi’s letztem Atemzug. Die Autorin beschreibt diese Zeit so intensiv, dass mir ganz warm ums Herz wird. Wie schwer es ist das Unausweichliche zu akzeptieren und loszulassen, denn man hatte doch noch so viel vor. Den letzten Stunden mehr Leben geben und gemeinsam verbringen, Familie und Freunde um sich haben, ist doch das Einzige, was dann noch zählt.

Der Schreibstil war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig und mir teilweise etwas zu flapsig, aber ich denke diese Lockerheit macht dieses schwere Thema des Sterbens etwas erträglicher.

Die Charaktere waren gut ausgearbeitet, wobei Ash’s Befindlichkeiten etwas zu sehr dominiert haben. Die Gestaltung des Covers finde ich sehr passend, die Farben sind frisch aber gedeckt. Es ist doch das was übrig bleibt, wenn wir gehen, unser vielleicht letztes Lieblingsgetränk auf dem Nachttisch und die letzte Blume die bereits verwelkt. Für die herzzerreißende schöne Lektüre gebe ich meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.08.2023
Simone
Reich, Anja

Simone


ausgezeichnet

Großartig, ergreifend und nachhallend
Die Autorin Anja Reich begibt sich nach über 20 Jahren nach dem Tod ihrer Freundin Simone auf Spurensuche, warum sich Simone im Alter von nur 27 Jahren das Leben nahm. Anja stellt sich die Frage, ob sie es hätte erkennen müssen, dass Simone selbstmordgefährdet war, oder hätte sie sogar den Tod verhindern können, wenn sie beim letzten Telefonat für Simone Zeit gehabt hätte. Fragen für dessen Antworten sich Anja auf eine Reise in Vergangenheit macht. Mit Hilfe von Simones Familie, ihren Tagebüchern, Bildern, Kalendern, Freunden, Weggefährten und Ärzten erstellt sie eine Biographie ihrer Freundin. Sie stellt Fragen, versucht die Ursachen zu ergründen, forscht in ihren eigenen Erinnerungen nach und taucht dabei auch in ihre eigene Vergangenheit ein.

Mit einem klaren, präzisen und emotionalen Schreibstil arbeitet die Autorin die Geschichte von Simone von der Geburt bis zu ihren Suizid auf. Privilegiert aufgewachsen, hübsch, intelligent, weltoffen und doch aus dem System gefallen.

Das Buch verdeutlicht sehr gut, wie manche Menschen von den vorgegebenen Strukturen der DDR abhängig waren und nach dem Mauerfall ihren Halt verloren, sich umorganisieren mussten oder wie Simone, die ewig Suchende war. Der Satz "Ich bringe mein Leben in Ordnung" hallt nach.

Trotz des traurigen und schweren Themas konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist ein sehr persönliches Werk und ich bin beeindruckt, dass die Autorin nach so vielen Jahren, wahrscheinlich war der Abstand auf die Sicht der Dinge notwendig, ein so bewegendes Buch über ihre Freundin Simone geschrieben hat. Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 29.07.2023
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


gut

Altes Stück auf neuer Bühne
Doris Knecht ist mir als Autorin ein Begriff, doch ich kam noch nie in den Genuss, ein Buch von ihr zu lesen. Titel und Cover haben mich sehr angesprochen und so habe ich mich auf die Geschichte der namenlosen Protagonistin eingelassen.

Dieses Buch beschreibt den Prozess vom Gedanken sich verändern zu müssen bis zum Ankommen in einem neuen Leben.
Nachdem die Zwillinge der alleinerziehenden Ich-Erzählerin ihre Matura gemacht haben und das heimische Nest verlassen wollen, steht sie vor einer lebensveränderten Entscheidung. Grundsätzlich sind ihr Veränderungen zuwider, doch die viel zu große und nicht bezahlbare Wohnung kann sie nicht behalten, andere Wohnungen sind kaum erschwinglich und so macht sie sich mit dem Gedanken vertraut, in ihre sehr kleine Werkstatt umzuziehen.

All die Dinge, die sie eine lange Zeit begleitet haben, müssen sortiert, aussortiert, verkauft oder verschenkt werden. Die damit verbundenen Erinnerungen lassen sie auf ihr bisheriges Leben zurückblicken und für den Leser noch einmal Revue passieren. Kindheitserlebnisse, ihr Verhältnis zu den Eltern und Geschwistern, Studienzeit, eine gescheiterte Ehe und die Herausforderungen einer berufstätigen alleinerziehenden Mutter von Zwillingen. Ausdrucksstarker Schreibstil, sachlich, schonungslos, sehr authentisch und realitätsnah, aber wenig emotional.

Die Handlung fokussiert sich auf die starke Protagonistin, alle weiteren Charaktere werden nur oberflächlich karikiert. Diesen klar strukturierten Schreibstil mag ich sehr, da ich mich als Leserin nicht mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten auseinandersetzen muss.

Ich habe wirklich überlegt, ob einige Passagen hier vielleicht autobiographisch sind, denn ich konnte mich mit einigen Gedanken, Gefühlen und Betrachtungsweisen der Ich-Erzählerin gut identifizieren.
Dies ist eine schöne Lektüre für zwischendurch, kurze Kapitel, schnell zu lesen – empfehlenswert.

Bewertung vom 23.07.2023
Wenn ein Satz dein Leben verändert
Pignitter, Melanie

Wenn ein Satz dein Leben verändert


ausgezeichnet

Die Magie der Worte
Können Sätze ein Leben verändern? Ja, mit der richtigen positiven Affirmation, den stetigen Wiederholungen und dem Glauben an sich selbst ist dies möglich.

Der erste Teil des Buches vermittelt dem Leser ein spannendes Hintergrundwissen. Die Autorin erzählt von persönlichen Begebenheiten in diesem Buch, wie unser Denken von der Umwelt geprägt wird und wir lange Zeit in diesem Denken festsitzen können. Sie gibt uns einen klitzekleinen Einblick in die Gehirnforschung und räumt mit Mythen und Zweifeln auf. Um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu kommen, hat die Autorin acht Regeln aufgestellt, sie nennt sie Erfolgsbausteine. Eine positive Wirkung haben auch in Kombination mit den Glaubenssätzen Farben, Musik und Bewegung auf uns. Sicherlich wird man nicht von einem auf den anderen Tag eine Veränderung bei sich feststellen, doch die positive Grundeinstellung, die Kontinuität und die richtige Anwendung der methodischen Impulse werden zum Erfolg führen.

Der zweite noch größere Teil beinhaltet einen reichhaltigen Schatz von Affirmationen für jeden Lebensbereich, schön gegliedert nach Themen und Problemen. Die Autorin hat hier wirklich an alles gedacht.

Das Buch hat eine handliche Größe, eine harmonische Farb- und Bildgestaltung und ich habe festgestellt, dadurch nehme ich es öfters zur Hand und lasse die Impulse, die mir diese Lektüre bietet, sehr gerne auf mich wirken. Einfach der Magie der Worte vertrauen und den Blick für das Positive entdecken.

Bewertung vom 10.07.2023
Vitamin D
Sander, Susanne;Schweiger, Beatrix

Vitamin D


ausgezeichnet

Vitamin D - Ein Booster für unser Immunsystem
Durch die eigene Krankengeschichte ist die Autorin Susanne Sander erst auf die essentielle Wirkung von Vitamin D bei Autoimmunerkrankungen aufmerksam geworden. Begleitet wird ihre Therapie von der zertifizierten Protokollärztin Dr. med. Beatrix Schweiger, die hier im Buch auch als Co-Autorin auftritt. Dieses Buch vermittelt in unvergleichlicher Weise, dass durch gezielte Therapieoptionen mit dem Coimbraprotokoll Autoimmunerkrankungen in Remission gebracht werden können. Grundlegende Daten und Fakten, die hier eindrücklich dargestellt werden, vermitteln dem Leser, es ist Zeit selbst zu handeln, denn wir Deutschen sind in der Regel mit Vitamin D unterversorgt. Auch wenn uns glauben gemacht wird, dass unsere Blut-Analyse-Befunde keine Auffälligkeiten aufweisen, so sollte jedem klar sein, dass gerade die Vitamin D Werte nicht gemessen werden, da sie keine Kassenleistung sind. Aktuelle Studien zeigen bei Vitamin D-Mangel sogar Zusammenhänge zu Demenz, Krebs und sogar Covid-19 auf und sehen darin ganz neue Behandlungsansätze.

Betroffene Autoimmunerkrankte finden hier Lösungsansätze, um ihre eigene Krankheit durch die Supplementation mit Vitamin D zu verbessern und im besten Fall in Remission zu bringen. Leider wird es für die Betroffenen eine Herausforderung sein, einen Arzt zu finden, der zusätzlich zum zertifizierten Protokollarzt, die begleitende Behandlung übernimmt und dem Coimbraprotokoll aufgeschlossen gegenübersteht. Gerade die Krankengeschichte der Autorin zeigt doch, dass immer noch viele Ärzte auf die Schulmedizin fixiert sind und alternative Behandlungsmethoden ablehnen.

In jedem Fall hat das Buch dazu beigetragen, dass ich meine eigene Medikation mit Vitamin D überdenken werde, denn die von meinem Arzt verschriebene Dosis ist schon seit Jahren zu gering und keiner hat es für nötig gehalten, mich mal darüber aufzuklären. Ich kann nur sagen, lassen Sie sich von dem sonnengelben Cover leiten, um es in die Hand zu nehmen und ihren eigenen Weg zu einer Therapie oder den Erhalt ihrer Gesundheit zu finden. Ich kann es nur empfehlen und werde es in meinem Freundes-, Bekannten- und Literaturkreis schnellstmöglich vorstellen, damit auch andere Betroffene von der Wirkungsweise des Vitamin D’s und dem Coimbraprotokoll erfahren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


sehr gut

Ein Trauma und seine Folgen - spannend
Eine weitere schwedische Autorin, die mit ihren Debütroman einen guten Auftakt hingelegt hat. Ich würde die Handlung eher in die Krimi-Kategorie einordnen.
Ein Mord und zwei Entführungen. Die Autorin beschreibt die Geschichte in zwei Handlungssträngen, so dass sich die Gegenwartsabschnitte mit den Geschehnissen, die 1975 ihren Anfang nahmen, abwechseln. Mich haben tatsächlich die vielen Namen sehr irritiert. Manche Kapitel haben gleich mit einem neuen Namen bzw. Person begonnen, den/die ich nicht gleich zuordnen konnte.
Die Protagonisten wurden gut mit ihren Eigenheiten und Stärken charakterisiert. Sie waren mir nicht unsympathisch, leider konnte ich keinen direkten Bezug zu ihnen aufbauen, da hat wirklich noch das letzte Quäntchen gefehlt. Alle weiteren Personen waren gut beschrieben und ausgearbeitet, so dass sie der Geschichte eine ganz eigene Individualität verliehen haben. Grundlage dafür ist eine fundierte Recherche der Autorin über Glaubensgemeinschaften und der schwedischen Gesetzgebung.
Ich mag Handlungen, die auf zwei Zeitebenen beginnen und sich dann zum Ende hin zu einer Einheit verbinden. Da bleibt die Spannung lange konstant erhalten, hier auf einem guten mittleren Niveau.
Auch der flüssige Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. An der einen oder anderen Stelle war die Geschichte etwas zu langatmig, doch der Showdown am Ende hat mich als Leser wieder dafür entschädigt.
An die Covergestaltung muss man sich erst gewöhnen. Ich finde den Autorennamen etwas zu überdimensioniert, aber das ist Geschmackssache und hat auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert. Das Hintergrundbild und der Titel, mit dem ich erst nicht sehr viel anfangen konnte, sind sehr genre- und schwedentypisch. Nachdem ich jetzt das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass der Titel wirklich sehr passend gewählt wurde, gefällt mir gut. Alles in allem ein guter Kriminalroman. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 18.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

Spannung mit nur fünf Wörtern

Dies war tatsächlich mein erster Winkelmann und er hat mich überzeugt, noch weitere Bücher von ihm zu lesen. In diesem spannenden Thriller geht es um Morde, die der Literatur angegliedert sind und Personen aus der Buchbloggerszene betreffen. Wem fällt auf die Schnelle eine geeignete spannende Geschichte ein, um weitere Morde zu verhindern? Jedes der Opfer hätte mit einer spannenden Geschichte aus nur fünf Wörtern gerettet werden können.

Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt, wobei die Abschnitte so gut ineinander greifen, dass man nie den Anschluss verliert. Jeder einzelne Abschnitt endet mit einem Cliffhänger, so dass die Spannung dauerhaft auf einem hohen Niveau gehalten wird und der Leser nicht umhin kommt, zügig weiter zu lesen, auf jeden Fall ging es mir so.

Jede Person wurde individuell und authentisch charakterisiert und den Hauptprotagonisten konnte ich sehr schnell meine Sympathie entgegenbringen. Die Idee einen Thriller zu schreiben, in dem Bücher eine entscheidende Rolle spielen, finde sehr interessant und ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gelesen zu haben.

Die Schreibweise ist flüssig und akzentuiert. Die Ermittlungen wurden gut ausgearbeitet und szenisch dargestellt, so dass der Leser sich die Handlungen gut visualisieren konnte. Das Cover ist schlicht und mit seiner Farbgebung doch sehr auffällig. Durch die angenehme Haptik und Größe liegt es sehr gut in der Hand. Die Gestaltung hat nicht ein Wort zu viel und auch keines zu wenig. Für mich ein echter Eyecatcher, gefällt mir ausgesprochen gut. Sehr auffällig betitelt sind die einzelnen 5 Abschnitte des Buches – mehr möchte ich aber an dieser Stelle aber nicht verraten. Für mich war es ein Lesegenuss. Meine absolute Empfehlung!