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Benutzername: 
Rabena
Wohnort: 
Mittelfranken

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2021
Nur der Tod ist unsterblich
Gnettner, Reinhard

Nur der Tod ist unsterblich


sehr gut

Der Autor, Musiker, Werbetexter, Altenpfleger und Wahl-Wiener Reinhard Gnettner lässt in seinem Buch fünf Größen der österreichischen Literatur wieder auferstehen.

Erich Fried, Stefan Zweig, Heimito von Doderer, Friedrich Torberg und Leo Perutz treffen sich hochbetagt im Café Central in Wien und trauern dem alten Zeiten hinterher. Heutzutage mag keiner mehr ihre Bücher lesen und irgendwie ist auch die Atmosphäre im Kaffeehaus nicht mehr so wie sie früher einmal war. Spontan haben sie die Idee eine Alt-Herren-WG zu Gründen und wieder zu schreiben. Damit wieder Geld ins Haus kommt und vor allem aber um mit einem letztem Werk Unsterblichkeit zu erlangen.

Schnell wird ein Haus angemietet, eine Haushälterin, die sich auch mit der Altenpflege auskennt, eingestellt. Das Wohnzimmer wird zum Kaffeehaus umgestaltet und alle fühlen sich erstmal sehr wohl . Diskutierend und Kaffee trinkend basteln die fünf Literaten an ihrer Karriere, als plötzlich der erste Mord passiert.

Heimito von Doderer wird eines Morgens mitsamt seines Rollstuhls tot aufgefunden. Am Fuße der Strudelhofstiege!

Und bald darauf wird der nächste der alten Herren auf mysteriöse Art und Weise ums Leben gebracht.

Wer hat hier seine Hände im Spiel? Ist es Gevatter Tod, der hier sagt, es wird nun Zeit? Oder doch ein Killer?

Meine Meinung zum Buch:

Mir persönlich hat dieser doch sehr besondere Literaturkrimi viel Freude bereitet. Besonders diese genauen Beschreibungen der persönlichen Eigenheiten der fünf Literaten hat mir gut gefallen. Diese Kabbeleien und das Eigenbrötlerische kamen in meinen Augen sehr gut rüber.

Ich fand es auch sehr hilfreich für Leute, die diese Literaten (noch) nicht kennen, dass im Anhang bzw. Anmerkungen des Autors und Quellen noch Einiges über die fünf "unsterblichen " Schriftsteller zu erfahren ist.

Bewertung vom 09.07.2021
Gold, Gauner und türkischer Honig
Schreiber Pekin, Yasemin

Gold, Gauner und türkischer Honig


ausgezeichnet

Im Jahre 2021 beginnt Ayda ihrer Tochter zu erzählen... von einer Familiengeschichte, die sie selbst noch nicht so recht glauben kann. Es geht zurück, weit zurück!

Ayda begibt sich im Jahre 1999 ins Erdbebengebiet in die Türkei, wo sie ihrer angeblichen Pflegemutter zur Hilfe eilt. Doch es kommt alles anders als erwartet....



Meine Meinung:

Dieses Buch habe ich regelrecht verschlungen! Eine aberwitzige Fahrt in die Vergangenheit tut sich auf. Ich war wirklich hingerissen von diesem Schreibstil und der guten Gliederung in Kapitel und auch den einzelnen Absätzen auf den einzelnen Seiten. So ließ sich dieses turbulente Epos wirklich gut lesen, ohne dass es nur ein bisschen langweilig wurde. Ich bin echt begeistert!!

Wer mal ein wenig Ablenkung braucht vom alltäglichen Wahnsinn, ist hier gut bedient.

Vielen Dank, Yasemin Schreiber Pekin !

Es war mir ein Genuss dein Buch zu lesen!

Bewertung vom 10.06.2021
Den Kopf hinhalten
Rosteck, Jens

Den Kopf hinhalten


ausgezeichnet

Aus dem Leben eines Henkers

Der Schriftsteller, Muskwissenschaftler, Kulturgeschichtler, Publizist und Pianist Jens Rosteck legt mit diesem Buch sein Romandebüt vor.

Es geht um die Lebensgeschichten zweier ungleichen Männer in den 1950er Jahren, die das Schicksal letztendlich auf tragische Weise zusammenführt.

Rupert Beaufort stammt aus einer englischen Henkerdynastie und findet schon in jungen Jahren seine Berufung als Scharfrichter. Hauptberuflich ein Musik liebender Kneipenwirt wird er in seiner Laufbahn als Henker zum "Saubermann" der Nation hochstilisiert. Ihm, der großen Wert auf eine gewisse "Humanität" bei der Vollstreckung der Todesurteile legt, ist lange von der Rechtmäßigkeit seines Amtes überzeugt. Nach Kriegsende, auf dem Höhepunkt seiner Karriere kommen in ihm aber immer mehr Zweifel auf.

Der erfolgreiche italienische Pianist Sandro Magazzono, aus ärmlichen Verhältnissen in Ligurien aufgewachsen. Ein Romantiker, der Zeit seines Lebens nie richtig glücklich wird. Auch er leidet auf dem Höhepunkt seiner Karriere an einer inneren Zerissenheit. In Paris verliebt er sich sehr unglücklich in eine für ihn nie richtig erreichbare Musikerin und fühlt sich zunehmend unterjocht von seiner besitzergreifenden, eifersüchtigen Ehefrau.

Meine Meinung:

Die Porträts der beiden Protagonisten sind sehr ausführlich beschrieben, auch die Familienmitglieder wurden mit einbezogen. Dadurch entsteht eine große Nähe zu den beiden Familien. Der liebevolle, poetische Schreibstil hat mich wirklich absolut beeindruckt und mir viel Wärme und Menschlichkeit vermittelt.

Jens Rosteck hat ohne moralische Bewertung ein sehr schwieriges Thema um Todesstrafe, Menschenwürde, Recht und Gerechtigkeit verarbeitet.

Die Lebensgeschichte des Rupert Beaufort orientiert sich unter anderem an historisch belegten Fakten der britischen Henkerdynastie Pierrepoint.

Ich empfehle dieses Buch allen, die gute Literatur lieben und sich der Thematik nicht scheuen.

Bewertung vom 26.05.2021
Ein Appell gegen Tierleid und Naturzerstörung
Zwilling, Jürgen

Ein Appell gegen Tierleid und Naturzerstörung


ausgezeichnet

Ein leidenschaftlicher Apell von Dr. jur. Rdolfo und Katze Mimi an die Menschen endlich aufzuwachen und aufzustehen um dem Leid der Tiere, der Zerstörung unserer Umwelt und den Menschenrechtsverletzungen Einhalt zu gebieten!

Ein wirklich eindringlich geschriebenes Buch, das fast alle Themen zu Tier- und Umweltschutz umfasst. Sehr gut in verschiedene Kapitel eingeteilt, mit Gedichten und philosophischen Gedanken zum Thema aufgelockert. Auch einige Gerichtsurteile in Sachen Tierhaltung etc. werden beleuchtet. Ein sehr vielseitiges Werk, das nicht einfach zu lesen ist und sehr nachdenklich macht.

Meine Meinung:
Mir persönlich hat das Buch durch seine Vielschichtigkeit sehr gut gefallen. Es ließ sich gut lesen, da zwischen den Kapiteln ein paar Gedanken des Autors diese doch recht unbequeme Thematik etwas auflockern. Obwohl ich persönlich seit Jahrzehnten im Tier-und Naturschutz aktiv bin, musste ich beim Lesen doch oft ziemlich schlucken. Schön fand ich, dass der Autor am Ende doch noch Worte der Hoffnung für die Zukunft gefunden hat.

Leute, kriegt endlich den Hintern hoch und werdet aktiv!

Bewertung vom 26.05.2021
Creszentia (11 Schauergeschichten) (eBook, ePUB)
Golling, Alexander Lorenz

Creszentia (11 Schauergeschichten) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Sammlung
uneimlicher und übernatürlicher Geschichten aus der Heimat des Autors, dem Donaumoos, welches in früheren Zeiten noch ein Hochmoor gewesen ist. Teilweise werden alte Legenden mit in die Geschichten mit einbezogen. Im Stil angelehnt an Klassikern wie Poe, King, Blackwood oder James.

Mein Eindruck:

Schon beim Lesen des informativen und interessanten Vorwortes "Wie die Geister mich fanden" fühlte ich mich gut eingestimmt auf den nun folgenden Grusel. Zudem gibt es zu jeder Story noch eine kurze Info.

Alexander Lorenz Golling schreibt nicht zu überladen und manche Geschichte ist erfrischend salopp formuliert. Mir persönlich haben die unterschiedlichen Erzählformen und Schreibstile sehr gut gefallen. Die Storys haben trotz ihrer Kürze einen hohen Spannungsbogen und manchmal kam das Ende doch so überraschend, dass mir schon mal die Luft weg blieb!; Gänsehaut inclusive! Atmosphärisch dicht erzählt fand ich die Titelgeschichte um Creszentia, und auch "Irrlicht" sowie "Schneetreiben" ließen eine wohlige Gruselstimmung aufkommen. Am besten gefallen hat mir "Creszentia", auch wegen des auf die Epoche des ausgehenden 19. Jahrhunderts angepassten Schreibstils. Sowie "Adele", erzählt aus der Sicht eines Kindes, hat mich sehr berührt. Auch an sozialkritischen Aspekten sowie Horrorelementen in einigen Geschichten mangelt es nicht.

Alles in allem eine tolle Anthologie und eine absolute Leseempfehlung wert!