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Books of Tigerlily
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Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 154 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


ausgezeichnet

Die Autorin R. F. Kuang konnte mich bereits mit Babel richtiggehend begeistern. Ihr neuester Roman Yellowface entführt den Leser in die Welt der Buchbranche, bei dem sich menschliche Abgründe auftun.

Protagonistin June, eine bislang eher weniger erfolgreiche Autorin, bietet sich eine Chance, als ihre Freundin und Erfolgsautorin Athena verstirbt - und sie ihr bislang unveröffentlichtes Manuskript entdeckt. Schnell überwindet sie den Schock anhand der toten Freundin und entschließt sich, das Manuskript als ihr eigenes Buch zu veröffentlichen.

Durch Junes Erzählung ist man nah dran an ihren Entscheidungen und ihrer Denkweise - und ertappt sich als Leser ganz oft bei Sympathie und Verständnis für June, der dann allzu oft wieder in Abneigung umschlug.

June bietet dabei einen tiefen Einblick in die Verlagswelt und Buchbranche und wirft viele relevante Themen auf - Own Voices, Sensitivity Reading, dem gepushten Hype und welches Buch denn finanzielle und mediale Aufmerksamkeit verdient hat. Jedem Buchliebhaber wird hier schön der Spiegel vorgehalten, was für Auswirkungen die eigenen Vorlieben auf die Schaffenden, die Autoren haben können.

June verstrickt sich dabei immer mehr in ihre eigene Version der Entstehungsgeschichte zu "ihrem" Buch und man fiebert mit, ob sie nun endlich auffliegt oder nicht. Dabei ertappt man sich, wie man selbst von June als Erzählerin manipuliert wird. Oft geht sie dabei ganz banal und lapidar etwa mit rassistischen Strukturen über Probleme hinweg und wird nur selten outgecalled für ihre Handlungen.

R. F. Kuang hat hier wirklich ein total kluges und messerscharf analysierendes Buch geschrieben, dass total unterhalten kann und dabei dem Leser immer wieder in gewisse Denkfallen tappen lässt. Das Buch ist meines Erachtens zurecht zu gefeiert und sollte in jedem gut sortierten Buchregal stehen.

Bewertung vom 03.03.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


sehr gut

Ich habe von Alex Michaelides auch Die verschwundenen Studentinnen gelesen, sodass sein neuester Thriller Die Insel des Zorns natürlich gleich auf meiner Wunschliste gelandet ist.

Die Idee scheint bekannt und bewährt - auf einer einsamen Insel, abgeschnitten von der Außenwelt, geschieht ein Mord - und der Täter muss unter den Anwesenden zu finden sein. Doch hier erscheint kein brillanter Ermittler auf der Bühne, sondern der Leser wird von einer der anwesenden Charaktere an die Hand genommen.

Erzählt wird die Handlung aus Sicht von Elliot, einem guten Freund des Opfers. Dabei schlagen im Aufbau und im Stil Stilzüge des Theaters auf, die die enge Verbindung der Hauptfiguren zu den schaffenden Künsten betonen. Elliot bedient sich also diverser Stilmittel, die das Lesen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen. Er ist dabei selbst eine Figur, die in der Wahrnehmung des Lesers schwankt zwischen Sympathie und Antipathie, zwischen Verdächtigem und Unschuldigen.

Denn irgendwie sind alle auf dieser Insel verdächtig, oder Elliot lässt den Leser dies zumindest durch seine Erzählung denken. Es gibt zahlreiche Rückblenden und Einsichten in die Leben der Figuren sowie ihrer Beziehung zum Opfer, es entfalten sich so viele Geschichten innerhalb der Geschichte.

Das Buch fordert vom Leser eine gewisse Aufmerksamkeit, um allen Hinweisen und Finten von Elliot zu fongen. Im Gegenzug kann es dann mit einer wirklich außergewöhnlichen Wendung und einem tollen Finale aufwarten, dass ich so tatsächlich auch noch nie gelesen habe.

Bewertung vom 21.02.2024
Die geheime Gesellschaft
Penner, Sarah

Die geheime Gesellschaft


sehr gut

Ich mochte Die versteckte Apotheke der Autorin sehr. Ihr neues Buch Die geheime Gesellschaft widmet sich thematisch der Vorliebe der viktorianischen Gesellschaft für Seancen und Übernatürliches. Dieses Setting überzeugt durch die tolle Atmosphäre sowie die gute Recherche, die die Autorin hier abgeliefert hat.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei mysteriöse Todesfälle, die von einem Medium und ihrer Assistentin aufgeklärt werden sollen. Dabei stoßen sie auf die geheimnisvolle Londoner Seance Society.

Vaudeline und Lenna sind dabei zwei Protagonistinnen, die ihrer Zeit voraus waren. Sie verfolgen hartnäckig und ideenreich ihre Ziele und kommen sich dabei auch etwas näher. Dadurch gibt es eine süße, sehr dezent gehaltene queere Lovestory, die wirklich gut zur restlichen Handlung gepasst hat.

Die Auflösung konnte mich dann überraschen und hatte auch ein paar Gruselfaktoren parat.

Insgesamt vielleicht nicht ganz so stark wie der Debütroman, dennoch eine runde, sehr unterhaltsame und atmosphärische Geschichte.

Bewertung vom 14.02.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


sehr gut

Mit Thieves` Gambit liefert uns Autorin Kayvion Lewis eine atemberaubende Jagd um die Welt, bei einem Wettkampf, bei denen (fast) jedes Mittel recht ist.

Die Idee des Thieves` Gambit konnte mich gleich von Seite eins an fesseln, denn dank des rasanten und modernen Stils ist man sofort mitten im Geschehen. Dabei folgen wir zuerst Protagonistin Ross, die ganz eigene Beweggründe hat, am Wettkampf teilzunehmen. Sie war mir in manchen Situationen als Charakter ein wenig zu gewollt, in manchen zu naiv bzw. ungeschickt. Gemeinsam mit den übrigen Teilnehmern des Gambits sind die Charaktere aber bunt zusammengewürfelt, einige verfolgen ihre ganz eigene Agenda. Ich mochte hier vor allem auch die vielen humorvollen Szenen, die eine gute Balance zur Aktion schafften. Insgesamt waren die Charaktere wohl eher auf ein jüngeres Publikum ausgelegt, an mancher Stelle fehlte mir hier der Tiefgang.

Daneben überzeugt die Story im Großen und Ganzen durch einen soliden, spannenden Plot. Die Idee des Thieves` Gambit konnte mich begeistern, allerdings waren mir einige Twists zu vorhersehbar. Ich hätte mir hier tatsächlich noch mehr Tiefe bei den einzelnen Aufgaben gewünscht, die Geschichte hat meines Erachtens hier Potential für mehr. Dennoch konnte mich das Buch durchweg unterhalten, vor allem das Ende hat einen fiesen Twist, der Raum für eine Fortsetzung lässt.

Ein starker Auftakt zu einer actiongeladenen Abenteuer-Reihe mit kleinen Schwächen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht.

Bewertung vom 14.02.2024
Not Your Business, Babe!
Bogner, Verena

Not Your Business, Babe!


sehr gut

Da ich sowohl beruflich mit dem Thema Arbeitswelt befasst bin als auch als Frau auf meinem eigenen beruflichen Werdegang mit Hürden zurechtkommen muss, hat mich Verena Bogners Buch direkt angesprochen.

Die Autorin wirft in ihrem Werk viele Gesichtspunkte zum Thema moderne Arbeitswelt auf, viele davon speziell aus Sicht der Frau. Damit trifft sie sicherlich nicht nur meinen Nerv, steht doch einiges aufgrund moderner Entwicklungen im Umbruch - siehe Homeoffice-Revolution zur Corona-Zeit - gleichzeitig sehen sich aber viele Frauen im Berufsleben noch alten Rollenbildern und strukturellen Hürden gegenüber.

Verena Bogner arbeitet diese Entwicklungen heraus, geht Ursachen auf den Grund und bietet Lösungsansätze an, wobei ich mir an der ein oder anderen Stelle tatsächlich noch mehr konkrete Handlungsansätze für die Zukunft gewünscht hätte. Dabei verpackt sie die Informationen in einen unterhaltsamen und humorigen Stil sowie in Themenblöcke, sodass sicherlich viele Leser einen Zugang zu den gut recherchierten Inhalten erlangen.

Mit der modernen Sprache und ihrem Witz und Charme hat sie es mir dabei erleichtert, gewisse Mechanismen zu verstehen und ich konnte einige neue Denkansätze für mich mitnehmen. Für mich trifft die Autorin mit diesem Buch einen Nerv unserer modernen Zeit, der vielen als Denkanstoß dienen könnte.

Bewertung vom 27.01.2024
Threads of Power
Schwab, V. E.

Threads of Power


sehr gut

Ich habe die Weltenwanderer-Trilogie von V. E. Schwab damals verschlungen, die Reihe gehört für mich zu den innovativsten aus dem Fantasy-Genre.

Mit Threads of Power - Die feinen Fäden der Magie kehrt die Autorin ins Shades of Magic-Universum zurück. Die Handlung setzt einige Jahre nach dem Ende von Die Beschwörung des Lichts an. Dabei kehrt der Leser in die verschiedenen Londons zurück und trifft auf altbekannte Charaktere und neue Protagonisten. Dabei hat V. E. Schwab das Buch gut untergliedert - in übergeordneten Kapiteln bewegt sich der Leser hauptsächlich in einem London. Das hilft sicherlich vor allem neuen Lesern, sich in diesem komplexen Worldbuilding zurechtzufinden.

Dabei finden sich sowohl Kenner der Reihe als auch neue Leser gut in der Handlung zurecht, man wird nicht vom Setting erschlagen. Man kann Threads of Power sicherlich auch gut ohne Vorkenntnisse lesen und Freude daran haben.

Denn geboten wird ein atmosphärisches Setting, eine spannende, mysteriöse Handlung, sympathische Charaktere und ein einzigartiges Worldbuilding. Ich habe vor allem gegen Ende mitgefiebert um herauszufinden, was es mit den mysteriösen Geschehnissen und Tes Fähigkeiten auf sich hat.

Ein gelungenes Fantasybuch einer Autorin, die toll schreiben kann und genau weiß, wie sie ihre Leser begeistert.

Bewertung vom 27.01.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


ausgezeichnet

Mayfair House war mein erster Überraschungshit aus dem Jahr 2024 und ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem empfehlen!

Alex Hay hat mit Mayfair House wirklich ein beeindruckendes und durchweg unterhaltsames Buch abgeliefert, das mich so gut unterhalten hat wie eine spannende Serie oder ein Kinofilm.

Das Buch spielt in London im Jahr 1905 hauptsächlich in besagtem Herrenhaus. Dabei nutzt der Autor einen rasanten Stil in kurzen Kapiteln, bei denen man sich mit einem Countdown dem geplanten Coup nähert - während eines Balls soll das üppig ausgestaltete Herrenhaus ausgeraubt werden - und das durch die Dienstmädchen!

Doch die Dienstmädchen sind nicht das, was sie auf den ersten Blick scheinen. Vielmehr offenbart sich dem Leser nach und nach ein ausgetüftelter Plan, bei dem ein Potpourri an skurrilen Charakteren mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten beteiligt sind.

Und zugleich offenbart sich, dass irgendwie jeder ein eigenes Motiv zu haben scheint, um den Coup durchzuziehen. Denn auch im Herrenhaus tun sich Abgründe auf und lassen tief hinter die Kulisse der feinen Gesellschaft blicken. Zwischen der Hausherrin und den Dienstmädchen entbrennt ein unbewusster Kampf um die jeweilige Zukunft.

Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten und vielfach überraschen. Man liest es schnell runter, die Spannung bleibt auf einem extrem hohen Niveau. Und auch die Gestaltung ist sehr gut gelungen. Ein köstlich amüsantes Werk voller Spannung und Witz.

Bewertung vom 30.12.2023
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


ausgezeichnet

Lucy Score hat mich mit dem ersten Teil der Knockemout-Reihe, Things we never got over, zurück zur Romance gebracht. Ich liebe die Reihe, umso mehr habe ich mich auf den dritten Teil Things we left behind um Lucian und Sloan gefreut.

Die Autorin hat es auch im dritten Teil vermocht, dass sich dieses Buch anfühlt wie nach Hause kommen. Es hat tolle cosy Kleinstadt-Feelings und man hat das Gefühl, als würde man auf viele alte Bekannte treffen, da einem die Charaktere bereits sehr vertraut sind. Deshalb gefielen mir auch die vielen kleinen Nebenhandlungen und Einsichten rund um die übrigen Charaktere so gut.

Im Fokus dieses Teils stehen Bibliothekarin Sloane und Unternehmer Lucian, die bereits in den vorigen Bänden eine unterschwellige Dynamik miteinander hatten. Nun erfährt man in abwechselnden Perspektiven und in einigen Rückblenden ihre Geschichte und die Vergangenheit, die sich bis heute auf beide auswirkt. Dabei spricht die Autorin auch einige härtere Themen an und bereitet diese passend zur Handlung auf.

Daneben gibt es natürlich die Rahmenhandlung, die alle Bände um Knockemout bisher lose umspannt hat und die auch im dritten Teil für den Spannungsaspekt sorgt. Einzig kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass sich für mich hier ein gewisser Wiederholungseffekt eingestellt hat. Dennoch mochte ich auch diesen Teil des Buches und es tut der Spannung auch keinen Abbruch.

Sloane und Lucian sind ein explosives Paar, bei dem sowohl die Fetzen fliegen als auch Funken sprühen. Ihre Wortgefechte haben mir ebenso großen Spaß gemacht wie ihre spicy Szenen, für die die Autorin wirklich ein Händchen hat. Es wird wirklich sehr heiß zwischen den beiden! Dabei kommt aber das Gefühl auch nicht zu kurz und ihre Liebesgeschichte entwickelt sich nachvollziehbar und voller Emotionen.

Insgesamt kann Things we left behind an die Vorgänger anknüpfen und ich bin echt traurig, dass wir wohl vorerst nicht nach Knockemout zurückkehren werden. Ich kann diese Reihe jedem Romance-Liebhaber nur ans Herz legen!

Bewertung vom 30.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Mit Der Teufel stirbt zuletzt legt Richard Osman den mittlerweile vierten Teil um den Donnerstagsmordclub vor und hat sich damit nicht nur in mein Leserherz geschrieben. Die Truppe um Ex-Spionin Elizabeth löst mit solch einem Charme und Witz jeden Fall und lässt die Polizei dabei alt aussehen.

Der große Reiz des Donnerstagsmordclubs liegt dabei auf den wild durchgewürfelten Charakteren, die auch mal in der moralischen Grauzone agieren, die man aber dennoch alle schnell ins Herz schließt. Genau dieser Mix an Charakteren und ihre amüsante Interaktion ist eine der großen Stärken dieser Reihe. Ebendiese Charaktere verstehen es dabei, zugleich so viel Emotionen zu transportieren und das Leben als ältere Person in all seinen Facetten einzufangen. Besonders berührt hat mich in diesem Teil etwa der Blick auf das Thema Alzheimer und Demenz, das mit großem Fingerspitzengefühl aus der Sicht eines Betroffenen und seinen Angehörigen erzählt wird.

Daneben liefert Richard Osman für seine Renter-Ermittler aber auch jedes Mal einen spannenden Kriminalfall ab, der tief in Englands Untergrund und Milieu blicken lässt. So auch in Der Teufel stirbt zuletzt, der sich mit dem Thema Kunstschmuggel und Drogenkriminalität auseinandersetzt.

Wie immer ist es ihm auch im vierten Teil gelungen, eine perfekte Melange aus Spannung, Witz und Cosy Feelings zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass dies nicht der letzte Fall für den Donnerstagsmordclub war!

Bewertung vom 10.12.2023
Die verbannte Macht / Seven Faceless Saints Bd.1
Lobb, M. K.

Die verbannte Macht / Seven Faceless Saints Bd.1


sehr gut

Seven faceless Saints - Die verbannte Macht bildet den Auftakt zu einer neuen Dilogie, der mit einem mysteriösen Mord und einem magischen Worldbuilding aufwarten kann.

Die Handlung spielt in Ombrazia, bei denen sich die Gesellschaft in die mächtigen Magiebegabten und die ausgebeuteten ohne magische Fähigkeiten aufteilt. Die Autorin hält sich zu Beginn nicht mit ausschweifenden Erklärungen auf sondern nimmt mit ihrer Erzählung gleich Tempo auf, wodurch direkt Spannung entsteht. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich in dieser neuartigen Welt zurechtzufinden, das Verständnis kam aber mit dem Lesen. Dennoch hätte ich mir hier mehr Hintergrundwissen gewünscht, eben weil ich das Worldbuilding und die Fantasy-Elemente so aufregend und neu empfand.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Roz und Damian, die sich beide in Jugendjahren liebten, deren Leben und deren Beziehung sich dann aber aufgrund der Ereignisse auseinander entwickelt hat. Nun sind sie gezwungen, aufgrund der mysteriösen Todesfälle zusammen zu arbeiten. Ihre Interaktion hat mir gut gefallen und es stoben einige Funken - zum einen durch die hitzigen Wortgefechte, zum anderen aber auch durch die Gefühle, die irgendwie doch nicht ganz weg zu sein scheinen. Die Autorin hat hier ein schönes Tempo vorgelegt, um die Handlung um Damian und Roz zu erzählen, ich fand diese Entwicklung sehr glaubwürdig und nachvollziehbar.

Getragen wird die Handlung für mich aber vor allem durch Damian, der als Charakter wirklich sehr gelungen ist. Seine Beweggründe, seine Zweifel und sein Zwiespalt sowie die Entscheidungen, die er zu treffen gezwungen wird, sind so glaubhaft dargestellt, seine Emotionen haben mich berührt. Dagegen blieb Roz etwas eindimensional, bzw. habe ich ihr ihren Gedankenwandel nicht so ganz abgekauft. Damian hingegen gerät in einen echten Interessenskonflikt und muss so einige schockierende Wahrheiten verkraften.

Eben diese sind dabei allzu oft starke Wendungen in der Handlung, die ich nicht vorausgeahnt habe. Auch der Handlungsstrang um die Todesfälle ist spannend gestaltet und führt den Leser ebenso wie Damian und Roz einige Male in die Irre. Die dickste Überraschung hielt allerdings die Auflösung, folglich das Finale bereit, hier war ich nicht mal ansatzweise auf dem richtigen Dampfer - das schafft selten ein Buch! Und das Ende lässt auch einiges für den abschließenden Teil der Dilogie befürchten.

Ein starker Auftakt für Leser, die eine spannende Story in einer magischen neuartigen Welt lesen wollen.