Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Shambhara

Bewertungen

Insgesamt 122 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2015
Mein zauberhaftes Café
Seidel, Jana

Mein zauberhaftes Café


sehr gut

Alexandra steht kurz vor ihrem 30. Geburtstag und hat ihr Leben vollkommen unter Kontrolle. Sie ist seit acht Jahren in einer Beziehung und hat einen guten Job als Steuerberaterin. Als eines Tages ihre Tante Effie, die Alexandra seit sie ein kleines Mädchen war nicht mehr gesehen hat, stirbt, scheint das Schicksal ein böses Spiel mit Alexandra zu spielen. Zuerst wird sie gekündigt und kurz darauf erwischt sie ihren Freund in flagranti mit einer anderen Frau. In ihrer Verzweiflung trifft sie einen folgenschweren Entschluss und will das Cafe ihrer verstorbenen Tante übernehmen und weiterführen. Der kleine Haken: Sie hat keine Ahnung vom Backen, aber das will sie mit ihrer Geschäftstüchtigkeit, ihrem Organisationstalent und ihrem Elan wettmachen. Schnell stellt sie fest, dass es doch nicht ganz so einfach ist, aber sie bekommt Hilfe von ganz ungewöhnlicher Seite, denn der Geist ihrer verstorbenen Tante ist noch nicht im Jenseits, sondern will bevor sie vollständig verschwindet noch so einiges in der Welt der Lebenden erledigen.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Das Cover passt nicht ganz zum Buch, denn nicht Cupcakes, sondern eine ganz andere Spezialität nimmt einen ganz besonderen Stellenwert im Cafe ein. Dennoch sieht es wirklich schön und süß aus und trifft die Thematik genau. Auch mit dem Titel bin ich nicht ganz einverstanden, denn wirklich “zauberhaft” ist das Cafe nicht wirklich. Okay es spukt der Geist der ehemaligen Besitzerin darin herum, aber ob das nun wirklich zauberhaft ist, kann ich nicht sagen. Aber das sind nur ein paar kleine Minuspunkte.
Die Protagonistin Alexandra ist ein Kontrollfreak, schreibt sich jeden Abend eine To-Do-Liste für den nächsten Tag und arbeitet diese akribisch ab. Sie ist weder spontan noch kann sie gut mit anderen Menschen umgehen. Zusammen mit ihren kaum vorhandenen Fähigkeiten was das Kochen bzw. backen betrifft, scheint die Übernahme des Cafes unter keinem guten Stern zu stehen. Allerdings gibt es noch Effie, den Geist ihrer Großmutter, die ein äußerst herzlicher Mensch war und mit Alexandra das Backen übt, sowie Carlie, die machmal im Cafe aushilft und ebenso spontan ist wie aufgeschlossen. Alle drei zusammen sind ein hervorragendes Team und ergänzen sich gegenseitig. Die Idee hinter der ganzen Sache hat mir auch gut gefallen und da nur Alex Effie sehen konnte gab es auch den ein oder anderen sehr witzigen Moment bzw. einige Missverständnisse. Es ist ein Buch das man sehr schnell weglesen kann, denn es ist wirklich sehr flüssig geschrieben, hat keine Längen und animiert durch die gute Mischung aus Witz und kleineren sowie größeren Problemen einfach zum weiterlesen. Für alle die gerne ein witziges Buch für zwischendurch Lesen möchten kann ich es wirklich empfehlen und von mir bekommt es

4 von 5 Punkten.

Bewertung vom 01.04.2015
Der Schatz der Ahnen / Orks vs. Zwerge Bd.3
Orgel, T. S.

Der Schatz der Ahnen / Orks vs. Zwerge Bd.3


sehr gut

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Das Cover passt hervorragend zum Buch und es zeigt einen Ork und einem Zwerg, die ihre Klingen kreuzen. Da der Hintergrund eine verschneite Berglandschaft ist, könnte es eine Szene des letzten Gefechts darstellen. Auch der Titel ist an sich stimmig und erklärt sich im Laufe der Geschichte. Es gibt eine ganze Reihe von Protagonisten, wobei ich erstmal mit den Anführern beiden Gruppen beginne. Das wären Glond und Kendrar. Ein Zwerk und ein Ork, eigentlich Feinde, aber trotzdem haben sie eine ganze Menge gemeinsam. Beide haben eigentlich überhaupt keinen Bock darauf das Kommando zu haben, sondern wollen am liebsten ihre Ruhe haben, aber irgendwie stehen sie am Ende doch wieder an vorderster Front und haben eine ganze Schar hinter sich. Ich habe die beiden ins Herz geschlossen, weil sie einfach so herrlich anders sind. Keine große Helden, die auf Ruhm und Ehre aus sind, sondern immer wieder in Abenteuer verwickelt werden und sich durchbeissen müssen. Allerdings stehen sie zu sich selbst und auch zu ihren Kameraden und wenn es hart auf hart kommt, wachsen sie über sich hinaus. Die anderen beiden Protagonistinnen die ich erwähnen möchte sind Nyorda und Syen. Erstere ist ein Mensch, die einen enormen Hass auf die Zwerge hat und auch nicht davor zurückschreckt mit den Orks zusammen zu arbeiten um möglich viele von den “Wühlern” umzubringen, während die andere die Vertreterin des erkrankten Generals der Zwerge ist. Auch diese beiden liefern sich einen erbitterten Kampf, auch wenn sie sich nur einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Die Grundidee hinter der Geschichte ist zwar nicht wirklich etwas Neues, denn es gibt schon einige Geschichten in denen Zwerge gegen Orks kämpfen, aber was mir an diesem Buch wirklich zugesagt hat, ist der schwarze Humor. Vor allem von dem Oger Modrath, dessen derbe Sprüche mir das ein oder andere schmunzeln abverlangt haben. Aber auch der Aufbau der ganzen Handlung, die Beschreibung der Kämpfe, sowie der Spannungsbogen haben mir sehr zugesagt und deshalb gab es auf den ganzen 620 Seiten weder Längen noch Langeweile. Erwähnenswert ist außerdem, dass sowohl die Zwerge, als auch die Orks ihre eigene Kultur, ihre Geschichte und ihre Bräuche haben und von beiden Seiten etwas gezeigt wird. Es gibt in dieser Geschichte keine gute und keine Böse Seite, denn beide Völker lieben den Krieg, wollen ihren Territorien ausbauen und die andere Rassen vernichten. Es gibt ehrenhafte Orks und hinterlistige Zwerge.
Das einzige was mir leider nicht gefallen hat war das Ende. Es ist anders, als ich es mir erwartet habe und meiner Meinung nach wird es vor allem Glond nicht gerecht. Auch werden die weiteren Entwicklungen nach der letzten Schlacht auf ein paar wenigen Seiten abgehandelt. Auch hier hätte ich mir mehr gewünscht. Dennoch ist es ein hervorragender Abschluss der Trilogie und ich werde sicher auch die ersten beiden Bände lesen, da ich irgendwie diesmal von hinten eingestiegen bin. Selbst wenn man keine Ahnung von Band 1 und 2 hatte, kam man klasse ins Buch und es lies sich flüssig und sehr angenehm lesen. Für alle Wörter der Zwergen- und Orksprache war ein Glossar vorhanden, so dass man auf jeden Fall immer genau wusste, was da nun gerade Sache ist.

Für alle Phantasyfreunde, die auch derbe Sprüche und schwarzen Humor stehen, kann ich das Buch nur empfehlen und es gibt von mir

4 von 5 Punkten,

da das Ende für meinen Geschmack einfach zu sehr wirkte, als wolle man nur fertig werden.

Bewertung vom 30.03.2015
Landpartie / Hauptkommissar Eike Hansen Bd.3
Seibold, Jürgen

Landpartie / Hauptkommissar Eike Hansen Bd.3


sehr gut

Bad Hindelang. Kurz vor dem alljährlichen “Jochpass-Memorial”, einem Rennen für Oldtimer” wird Veranstalter Schlitter erpresst. Als dann auch noch der Favorit des Wettbewerbs, Rudi Groß, in einer Kurve verunglückt, steht bald fest, dass an seinem Wagen manipuliert wurde. Kommisar Hansen und sein Team ermitteln mitten in der Oldtimerszene. Auf den ersten Blick mag diese eher nostalgisch und friedlich wirken, doch tatsächlich sind hier Besessenheit, Neid und Missgunst ebenso an der Tagesordnung wie überall anders. Dennoch steht eins fest: Es Bedarf mehr als nur der harmlosen Nachfrage, um aus diesen Kreisen brauchbare Informationen zu erhalten. Ob das Team um Hansen es wohl schaffen kann sich das Vertrauen dieser eingeschworenen Gruppe zu verdienen?

Das Buch hat mir insgesamt ganz gut gefallen. Auf dem Cover sieht man einen der Oldtimer um die es in dem Rennen gehen wird vor einer typischen Kulisse des Allgäus. Auf die Katze, welche auf dem Auto sitzt komme ich später noch einmal zurück. Jedoch passt das Cover großartig zum Buch und auch der Titel ist gut gewählt, denn eine “Landpartie” bezeichnet ja eine Spritzfahrt mit dem Auto durch die schöne Landschaft. Für Letztere haben die Leute zwar meistens keinen Blick, aber dafür wird reichlich Auto gefahren.

Hansen ist mir ein sehr sympathischer Protagonist gewesen und auf jeden Fall ist er ein gewitzter Ermittler. Er hat viele Talente, stellt auch knifflige Zusammenhänge leicht her und teilt natürlich wie alle Männer schon ein wenig den Hang dazu Autos zu lieben. Außerdem ist er als Chef ein ziemlich klasse Typ, so dass man ihn leicht ins Herz schließen kann. Ein wenig gestört hat mich an ihm dann nur, dass er schon mal gerne bechert und für meine Begriffe ein wenig zu oft be- und angetrunken war. Nicht vergessen sollte man im Zusammenhang mit ihm Ignaz, die auf dem Cover abgebildete Katze. Ich bin normalerweise ein absoluter Tierfreund, aber dieses Exemplar hat sich so fies und teilweise bösartig benommen, dass ich ihm am liebsten den Hals umgedreht hätte. Zumindest hatte ich dann so immer wieder Stellen an denen ich das Buch gut beiseite legen konnte, denn das gelang mir nicht immer so einfach.

Ich kannte von diesem Autor bereits “Der arme Konrad”, welcher ein historischer Roman ist, und habe mich daher schon im Vorfeld sehr darüber gefreut, dass ich von ihm wieder etwas lesen durfte, da ich seinen Stil sehr angenehm zu lesen fand. Daran hat sich, obwohl ein Krimi etwas ganz anderes ist als etwas historisches, nichts geändert und ich hatte wieder sehr viel Freude daran durchs Buch zu gleiten. Ja genau gleiten. Anders kann man es nicht nennen. Man konnte richtig eintauchen und war mitten in der Handlung drinnen. Nicht nur ein stiller Beobachter, sondern ein Teil des Teams. Mir hat die Idee der Geschichte ebenso gefallen wie die Umsetzung und auch, dass mit manch einem Vorurteil einmal gründlich aufgeräumt wurde, hat mir sehr zugesagt. Das Ende war überraschend. Mit diesem Ausgang hätte ich nicht gerechnet, allerdings hat mir stellenweise ein wenig die Spannung gefehlt. Der Pegel war zwar immer auf einem mittelhohem Pegel, aber der Ausschlag nach ganz oben zu einem richtigen Hohepunkt hat mir etwas gefehlt. Dennoch insgesamt eine gute Lektüre, die ich auch weiterempfehlen würde und von meiner Seite gibt es

4 von 5 Punkten.

Bewertung vom 29.03.2015
Leo und der Fluch der Mumie
Frieser, Claudia

Leo und der Fluch der Mumie


ausgezeichnet

1933. Leo und seine Familie wollen auswandern und zwar von Berlin nach New York. Dafür checken sie in Bremerhaven auf dem Dampfschiff “Columbus” ein. Schon auf den Weg dorthin findet Leo Buch in dem es um einen Fluch einer Mumie geht. An Bord lernt er dann Luise und Émile kennen und erzählt diesen auch von seinem Fund. Doch als dann an Bord wirklich eine Mumie auftaucht wird das Ganze gruselig. Zusammen mit dem Schiffsjungen Wilhelm versuchen sie dem Spuk auf die Schliche zu kommen und geraten dabei ganz schön in Gefahr. Ob das gut gehen kann?

Diese Rezension schreibe ich wieder einmal mit meinem Sohn zusammen, da er das Buch zusammen mit mir gelesen hat. Es hat uns insgesamt sehr gut gefallen. Das Cover war schön bunt und zeigt eine Szene wie sie in dem Buch hätte stattfinden können. Es passt perfekt zu Buch und Titel und beide halten genau das, was die Außengestaltung verspricht. Daher ist hier auf jeden Fall alles richtig gemacht.

Die Hauptfiguren Leo, Luise und Èmile sind eine Bande sehr neugieriger Kinder, welche das ganze Schiff zu ihrem Spielplatz machen. Sie sind hilfsbereit, schlau, haben eine Menge gute Ideen und finden für alles eine Lösung, aber dennoch sie sind auch Meister darin sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Insgesamt waren sie uns aber sehr sympathisch und mein Sohn konnte sich gut in sie hineindenken.

Die Geschichte an sich war sehr spannend und wir haben richtig mitgefiebert. Auch die Idee dahinter fanden wir sehr gut. Geschichten mit Mumien gibt es viele, aber bis jetzt kannten wir keine, welche auf hoher See spielt. Auch konnte man ein wenig über die Zeit damals erfahren. Dies war allerdings mit etwas mehr Aufwand für mich verbunden, da es viele Wörter gab, welche mein Sohn von alleine nicht verstanden hat und immer wieder Erklärungen brauchte. Insgesamt finden wir das aber nicht schlecht, denn nun hat er einige neue Begriffe gelernt. Dennoch ist das schon ein kleines Manko, gerade wenn die Kinder lesen wollen und die Eltern vielleicht nicht die Zeit haben immer alle Fragen sofort zu beantworten. Dann kann es schon zu kleineren Verständnislücken kommen. Diese sind aber nicht so gravierend, dass man den Fäden der Gesamthandlung verliert.

Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß mit dem Buch und würden es auch weiterempfehlen. Von uns gibt es

5 von 5 Punkten.

Bewertung vom 28.03.2015
Rätsel um das Schneemonster / Die Knickerbocker-Bande Bd.1
Brezina, Thomas

Rätsel um das Schneemonster / Die Knickerbocker-Bande Bd.1


ausgezeichnet

Kitzbühl. Eine erschreckte Touristin erzählt Anfang Dezember, dass sie von einem Schneemonster am Skihang angegriffen worden sei. Zeitgleich treffen die 4 Gewinner des Knickerbockerdesignwettbewerbs in Innsbruck ein. Sie schließen schnell Freundschaft und treffen sich nach Weihnachten bei ihrem gewonnen Skiurlaub in Kitzbühl wieder. Kaum sind sie da, überschlagen sich die Ereignisse. Erst wird in ihre Zimmer eingebrochen und dann erfahren sie auch noch von diesem dubiosen Schneemonster. Neugierig wie Kinder eben sind, kommen sie einfach nicht umhin, selbst Detektiv zu spielen und der Sache auf den Grund gehen zu wollen. Ob das gutgehen kann?

Diese Rezension haben mein Sohn und ich wieder einmal zusammen verfasst, denn schließlich war das ein Buch, welches genau für sein Alter passend war. Es hat uns auch gut gefallen. Das Cover hat thematisch sehr gut gepasst und auch der Titel war treffend. Eigentlich alles genau so wie wir es bei einem Kinderbuch erwarten.

Die Protagonisten waren ebenfalls sehr “cool”. Sie haben die Eigenschaften von Kindern und machen auch ganz typisch kindliche Fehler, sind aber auch schlau, halten zusammen und lassen sich nicht so schnell unterkriegen. Das hat vor allem meinem Sohn sehr gut gefallen, da er sich gut in die Figuren reindenken konnte. Auch die Geschichte war für ihn sehr spannend. Auch wenn es am Anfang etwas träge losging, so war es doch spätestens ab dem Moment, wo die Kids in Kitzbühl eintreffen vorbei mit Langeweile. Dann ging es Schlag auf Schlag spannend durch das Buch und erst zum Ende hin löste sich alles auf. Trotz der Spannung konnte mein Sohn jedoch immer noch gut einschlafen, wenn er vorm Schlafen gehen gelesen hatte. Also war die Spannung perfekt dosiert. Auch die Kinderfreundlichkeit des verwendeten Wortschatzes war gegeben und auch an der Verständlichkeit gab es nichts auszusetzen. Insgesamt waren wir begeistert und mein Sohn hat auch schon beschlossen, dass er den zweiten Band auch lesen will.

Wir empfehlen es daher und vergeben auch

5 von 5 Punkten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2015
Die Heilerin und der Feuertod
Lind, Christiane

Die Heilerin und der Feuertod


ausgezeichnet

Braunschweig, 1374. Aleke, welche als uneheliches Kind eines städtischen Patriziers bei den Betschwestern im Konvent lebt, hat ohnehin kein einfaches Leben. Wegen ihrer unehrenhaften Herkunft ist sie immer wieder ein Opfer von Hohn und Spott. Als auf einmal ihr Vater auftaucht und sie um Hilfe bittet, weil sein Sohn Kersten unschuldig wegen Mordes an seiner Ehefrau im Gefängnis sitzt, sieht sie ihre Chance, endlich seine Anerkennung zu verdienen. Während ihrer Nachforschungen trifft sie auf Ringhert von Anhald und dieser hat nur eines im Kopf: Rache und zwar an der Familie von Alekes Vater, welche angeblich seine Familie auf dem Gewissen haben soll. Um an Alekes Familie heranzukommen ist ihm jeder Weg recht. Ob es ihr gelingen kann nicht nur die Unschuld des Bruders zu beweisen sondern sich auch vor Ringherts Ausnutzung zu schützen?

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Das Cover hat mich allerdings etwas irritiert, da die Frau auf der Abbildung ein ziemlich aufwendiges Kleid in roter Farbe trägt. Zu Aleke passt diese Kleidung auf keinen Fall. Die einzige Frau aus der Geschichte, welche solche Kleidung tragen könnte, wäre die Frau von Alekes Vater Acchem. Warum sollte man allerdings eine kleine Nebenfigur auf das Cover machen? Hinter dieses Geheimnis bin ich leider nicht gekommen. Der Titel macht auf jeden Fall neugierig und vor allem verrät er alles und nichts. Er setzt sich zwar aus zwei Kernelementen der Geschichte zusammen, bringt sie allerdings so miteinander in Verbindung, dass man zwangsläufig überrascht werden wird. Also hier dafür dann alles richtig gemacht.

Die Protagonisten Aleke und Ringhert haben sich was die Sympathien angeht sehr schnell zu Protagonistin und Antagonist entwickelt. Während Aleke eine herzensgute Frau ist, die im Leben viel durchstehen musste, stests mutig, hilfsbereit und fleissig ist, ist Ringhert ein eher unangenehmer Zeitgenosse. Seine Rachelust hat ihn verblendet, so dass er richtig und falsch schon lange nicht mehr unterscheiden kann. Er benutzt andere Menschen nur, hat Scheuklappen vor den Augen und ignoriert konsequent die schwachen Warnungen seines Gewissens. Zumindest gegen Ende hin kann er ein paar Pluspunkte sammeln. Dennoch: Ich mag es, wenn Protagonist und Antagonist eng mit einander verbunden sind und das gibt der Geschichte erst den richtigen Touch.

Was die Inhalte angeht, kann ich wirklich nur sagen: Hut ab. Das Buch ist wirklich klasse recherchiert, hat die nötige Tiefe und ist doch so geschrieben, dass man es wunderbar lesen kann. Man fliegt förmlich über die Seiten und ist angezogen vom mittelalterlichen Braunschweig. Es gab ein paar Stellen an denen ich es mir gewünscht hätte, dass es die Protagonisten nicht ganz so einfach gehabt hätten, aber im Gesamtbild war es sehr stimmig. Auch die alte Sprache hat die Autorin verwendet und ein schönes Glossar angehängt, so dass man ohne Mühe alles nachschauen konnte.

Mich persönlich hat es am meisten begeistert, dass man einfach schon vom Prolog an gefesselt war und gar nicht mehr von dem Buch ablassen konnte. Auch das Ende war anders als gedacht und hat mich sehr positiv überrascht. Nicht unbedingt, was den Ausgang der Geschichte an sich anging, sondern einfach die Tatsache, wie die Dinge letztlich alle zusammenhingen und wie sich manche Charaktere noch entwickelt haben.

Ich kann es euch daher einfach nur empfehlen und vergebe hierfür auch sehr gerne

5 von 5 Punkten.

Bewertung vom 23.03.2015
Der dunkle Fluss
Obioma, Chigozie

Der dunkle Fluss


sehr gut

Der zehnjährige Benjamin lebt zusammen mit seinen Eltern und 5 Geschwistern in der Nähe eines verfluchten Flusses in Nigeria. Als ihr Vater aus beruflichen Gründen die Familie verlässt verstoßen er und seine drei älteren Brüder gegen das Verbot sich dem Fluss zu nähern und fangen an darin zu fischen. Eines Tages, als sie von einer weiteren Angeltour nach Hause zurück kehren, treffen sie auf den verrückten Abulu der Ikenna, dem ältesten Bruder, einen gewaltsamen Tod prophezeit. Kurz darauf beginnt sich Ikenna zu verändern. Was wird geschehen? Tritt die Phrophezeiung wirklich ein?

Das Buch hat mir ganz gut gefallen. Das Cover passt von der Farbgebung her nicht nur zur Thematik sondern auch allgemein zu Afrika, auch wenn mir der braune Kreis in der Mitte ein Rätsel ist. Vielleicht soll er eine sandige Sonne darstellen. Der Titel passt auch zum Buch, auch wenn der Fluss eigentlich nicht wichtig ist. Trotzdem dient er in einigen Schlüsselszenen als Schauplatz, was die Titelgebung rechtfertigt.

Der Protagonist Benjamin erzählt uns als Erwachsener die Geschichte, die er als Zehnjähriger erlebt hatte, und deshalb ist das ganze Buch in der Ich-Form geschrieben. Man erlebt alles aus seiner Sicht der Dinge, wie er sie als schüchterner und nachdenklicher Zehnjähriger erlebt hat. Es ist ein Buch, dass zum Nachdenken anregt, ein Buch über die Abgründe der Menschen und was der Glaube an eine Sache bewirken kann, egal ob zum Guten oder zum Bösen. Von Wünschen und Träumen, die durch die harte Realität zunichte gemacht werden. Gleichzeitig erfährt man einiges über die Lebenweise und die Kultur Nigerias in den frühen 1990er Jahren. Wie politische Unruhen das Land erschütterten und welche Ängste die Menschen durchzustehen hatten. Es war zwar nicht besonders spannend, aber trotzdem fesselte mich dieses Buch mit seiner ganz eigenen Art. Was mir besonders gefallen hat, waren die Vergleiche der einzelnen Familienmitgliedern mit Tieren und Symbolen, der Hoffnung, der Kraft, der Angst oder Zerstörung, auch wenn ich mit einem Symbol nicht wirklich einverstanden bin. Aber das ist eine andere Geschichte. Ebenso haben mich die Entwicklungen auf den letzten Seiten verwundert, aber das Ende passt insgesamt zu der ganzen Geschichte. Abschließend gibt es noch eine Leseempfehlung für alle die gerne (Familien-)dramen lesen oder einfach Geschichten, die dem realen Leben entsprungen sein könnten, aber kein Friede-Freude Ende haben. Abschließend gibt es von mir noch

4 von 5 Punkten.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.03.2015
Der David ist dem Goliath sein Tod
Sträter, Torsten

Der David ist dem Goliath sein Tod


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich mir ausgesucht, weil mich der Titel ansprach bzw. an das Buch “Der Genetiv ist dem Dativ sein Tod” erinnert hat, welchen ich eigentlich schon immer sehr cool fand. Da meine letzten Kurzgeschichtenkritiken allesamt nicht sonderlich gut ausfielen, dachte ich mir, dass ich das ändern muss und so habe ich mich auf die Suche nach Kurzgeschichtensammlungen gemacht. Dabei habe ich dann diesen witzigen Titel entdeckt und mir die Lösung für mein Problem erhofft.

Auf dem Cover ist der Autor abgebildet und er macht einen sympathischen aber auch sehr verschmitzen Eindruck. Das passt auch zum Inhalt des Buches, welches Kurzgeschichten aus dem Leben des Autors beinhaltet. Einiges ist sicher herrlich übertrieben – oder ich hoffe das zumindest für die Beteiligten- aber alles ist einfach total witzig. Zum ersten Mal seit langem habe ich mich beim Kurzgeschichten lesen wieder amüsiert und gelacht. Allein die Geschichte um den Tod des verhassten Hundes der Oma war schon eine Nummer für sich aber auch die Urlaubs- und Parktikumsanekdoten waren zum wegwerfen.

Der Stil des Buches ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings nach einer Weile gut zu lesen und für Kurzgeschichten geeignet. Ich hatte endlich einmal wieder das Gefühl, dass bei den Geschichten alles gehört zu haben, was ich hören wollte. Meistens ist es ja so, dass eine Kurzgeschichte so aufhört, dass man sich immer denkt, dass man etwas verpasst hat und ein unbefriedigtes Gefühl nach dem Lesen zurückbleibt. Bei diesem Buch hatte ich das überhaupt nicht. Irgendwie hat einfach alles zusammengepasst und harmoniert.

Natürlich ändert das nichts an der Tatsache, dass man Kurzgeschichten an sich mögen sollte, damit man Spaß mit diesem Buch haben, aber wer es einmal ausprobieren will, weil er noch nicht weiss, ob er mit dieser Art Buch etwas anfangen kann, der hat hier sicherlich genau das richtige Büchlein in der Hand um sich mal daran zu versuchen.

Für mich war es jedenfalls ein wahres Vergnügen und ich kann nicht umhin

5 von 5 Punkten

zu vergeben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.