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Insgesamt 324 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2023
Kannibal. Jagdrausch
Benecke, Mark

Kannibal. Jagdrausch


sehr gut

Für mich ist es das erste Buch von Mark Benecke, was ich lese. Er hat einige Bücher geschrieben und ein weiteres dieser Art. Es gibt hier auch gar nicht viel zu schreiben, denn das Buch war toll. Mich haben die Charaktere und die Geschichte in ihren Bann gezogen. Die Seiten flogen nur so dahin. Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil, bei dem man sich allein auf die Geschichte konzentrieren kann. Beim Thema Kannibalismus habe ich des öfteren den Mund verzogen, denn ich kann mir das nicht vorstellen Menschenfleisch zu essen. Auch, wenn es einige verdient hätten.

Es wird ein Koffer voller Knochen gefunden und die Polizei tappt im dunkeln. Deshalb holen sie Bastian Becker und Janina Funke zu dem Fall. Der Fall ist von vornherein sehr interessant weil er mehrere Fragen aufwirft. Zum einen „Wieso gibt der Täter sich nicht mehr Mühe, die Knochen zu entsorgen, sondern legt sie einfach in einen offenen Koffer neben eine Mülltonne?“ Und zum anderen „Wo ist der Schädel?“. Janina und Bastian ermitteln auf ihre ganz eigene Art und Weise, wobei Becker gerne sein eigenes Ding durchzieht. Wird er sich und seine Partnerin durch seine Alleingänge vielleicht in Gefahr bringen?

Zu den Charakteren in diesem Buch möchte ich gerne sagen, dass ich sie gerne wiedersehen mag.
Becker ist ein Privatermittler der seine eigenen Regeln macht. Die der anderen befolgt er äußerst selten und ungern. Er will immer recht haben und verliert sich oft in einem Fall. Durch seine Alleingänge wirkt er sehr kühl und unnahbar. Er denkt nicht nach und handelt oft unüberlegt. Doch eine Person lässt er ein wenig an sich heran und das ist Janina Funke. Seine Kollegin. Für sie hat er eine Menge Sympathie übrig auch, wenn er das nicht so gut zeigen kann. Aber Janina muss man einfach mögen. Sie hat sogar ein Herz für Becker, der nicht gerade einfach ist. Sie ist die Seele, die dieses Team zusammenhält. Es wäre schön, wenn sie in Zukunft noch ein wenig mehr zusammenarbeiten würden, anstatt nebeneinander her.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, ich hätte trotzdem ein paar Wünsche für die Zukunft. Nicht nur die Zusammenarbeit der beiden Ermittler war etwas zu wenig. Ich hätte es auch gerne, dass der Täter nicht ganz so offensichtlich wäre. Also zumindest war er das für mich. Ich wollte zwar immer Detektiv werden, habe allerdings kein Talent dazu und würde normalerweise immer alle verhaften, einer passt schon. Aber hier habe ich das doch als sehr offensichtlich empfunden. Und wo ist der Kopf? Vielleicht nicht ganz so wichtig, aber für mich irgendwie schon. Hätten diese Sachen noch gepasst, hätte ich die volle Punktzahl gegeben.

Bewertung vom 01.04.2023
Therapiert / Die Ira-Reihe Bd.1
Kaukonen, Martta

Therapiert / Die Ira-Reihe Bd.1


gut

In diesem Thriller ist fast nichts, wie es scheint.

Ira sagt, sie tötet um zu fühlen. Da dieses Gefühlt ausbleibt, tötet sie einfach weiter. Nun will sie sich helfen lassen. Doch wer ist sie ohne das Morden? Will sie wirklich Hilfe, oder plant sie etwas anderes? Sie selber sagt nämlich über sich selbst das sie eine Psychopathin und eine pathologische Lügnerin ist. Und eines davon ist nicht heilbar.

Clarissa Virtanen ist die auserwählte Therapeutin. Doch Ira hat sie auserwählt, weil sie sie falsch einschätzte. Sie sah sie zum ersten Mal im Fernsehen. Aufgetakelt im pinken Minirock und lachend über jeden Witz des Moderators. Doch was Ira nicht wusste war, dass auch Clarissa ihre Intelligenz tarnte, da sie sonst von den Männern gefürchtet wurde. Deshalb machte sie sich kleiner, als sie war. Als Ira ihre Praxis betrat, nahm sie sich vor diese junge Frau zu retten. Man hat den Eindruck sie bemüht sich zu sehr um ihre Patienten und von dieser neuen Patientin scheint sie fast besessen zu sein. Sie wirkt fasziniert von ihr. Je länger sie sie behandelt, desto mehr verliert die Therapeutin sich selber. Sie hat schon einmal einen Patienten verloren. Dies möchte sie kein weiteres Mal riskieren? Geht es Carissa hier um den Menschen oder um ihren Ruf?

Pekka ist Clarissas Ehemann und hat es sicher nicht immer leicht mit seiner Frau. Ihr Eheleben wird oft für ihre Patienten vernachlässigt. Beide trauen sich nicht wirklich über den Weg. Hat ihre Ehe überhaupt noch einen Sinn?

Arto ist ein Journalist der eine Enthüllungsstory über Clarissa Virtanen schreiben soll. Doch diese redet nie über ihr Privatleben. Schafft er es, sie umzustimmen? Bekommt er die Story, die er braucht, um nicht unter zu gehen? Oder bricht die Realität über ihn zusammen?

Das Buch ist in kurze Abschnitte unterteilt, weshalb man es gut lesen kann. Die einzelnen Abschnitte sind aus der Sicht von vier verschiedenen Menschen. Dies macht das ganze sehr interessant, weil man vier Blickwinkel hat. Die Charaktere sind alle sehr vielschichtig. Jeder versucht sein Gesicht zu wahren und etwas über den anderen herauszufinden. Aber ich wiederhole es gerne noch einmal – es ist hier fast nichts so, wie es scheint. Kannst du hinter die Fassaden schauen?

Bewertung vom 16.03.2023
Der Ernährungskompass
Kast, Bas

Der Ernährungskompass


ausgezeichnet

Ein Ratgeber dieses Kalibers ist immer eine harte Kost und dauert, bis man es gelesen hat. Dies ist allerdings nicht negativ zu bewerten, denn es soll ja auch haften bleiben, was man lernen möchte. Dies gilt auch für die Ernährung.
Ich bin (normalerweise) kein Fan von radikaler Ernährungsumstellung, sondern für das nach und nach austauschen mancher Lebensmitteln. Doch es gibt natürlich auch Situationen, die das sofortige, radikale Umstellen der Ernährung fordern. Da muss jeder natürlich für sich schauen, habe ich die Zeit Woche für Woche oder Tag für Tag einen kleinen Unterschied zu setzen, der am Ende einen großen macht? Oder muss ich jetzt sofort handeln. Passt da bitte gut auf euch auf.

Ich selber habe mir beim lesen dieses Buches zehn Seiten Notizen gemacht. Natürlich auch einige für die Rezension, andere aber für mich selber. Die Ernährung, die der Autor hier beschreibt, erinnert mich stark an Clean Eating – so unverarbeitet, wie möglich eben. Ich habe damals sehr gut mit dem Konzept abgenommen, doch wie das Leben so spielt, wenn man eine andere Veränderung durch macht – bei mir war es das Aufhören mit dem rauchen – lässt man andere wichtige Dinge vielleicht kurz aus den Augen. Oder lang. Dabei tat mir diese Ernährungsumstellung sehr gut und mir fehlte es an nicht. Ich muss dazu sagen, ich habe es auch nur 80% zu 20% gemacht. So spürte man den Druck nicht. Denn, solltet ihr bei einer Ernährungsumstellung einmal an einem Geburtstag oder unterwegs einem Käsekuchen nicht widerstehen können (vergesst nicht, mich einzuladen), dann ist das allerwichtigste daran - GENIEST IHN. Macht euch keine Vorwürfe, macht euch nicht verrückt. Dies sollte natürlich nicht täglich passieren. Dann ist es vielleicht doch schon eine Sucht. Und ja, Sport kann etwas Naschen ausgleichen, aber 80 % beim abnehmen machen eben die Ernährung aus und nicht der Sport.

Vier Kernfragen, die in diesem Buch behandelt werden sind:
Wie nimmt man effizient ab?
Wie schützt man sich mit seiner Ernährung vor Krankheiten?
Wie lassen sich Ernährungsmythen von Fakten trennen? Und
Kann man mit einer sorgfältig zusammengestellten Kost die biologische Uhr austricksen und den Alterungsprozess aufhalten?

Das kleine Meckern vorweg. Die Anmerkungen, die mit Zahlen gekennzeichnet sind, stehen ganz hinten im Buch. Ich persönlich bin kein Fan davon, da ich diese (fast) nie nachschlage. Dies ist mir einfach zu kompliziert und zu viel Arbeit beim lesen immer nach ganz hinten, Zahl suchen und wieder nach vorne zu blättern. Andere mag es nicht stören. Ich finde es schade.

Wir alle haben eine grobe Ahnung, was wir bei der Ernährung falsch machen. Doch die Ernährungsforschung ist immer wieder verwirrend und nicht alles entspricht der Realität. Mal ist dies schlecht und das andere gut und dann doch wieder umgekehrt. Mal soll man nicht so viele Eier essen, dann sind sie gesund und man soll sich austoben. Low Fat oder Low Carb, oder doch Atkins? Proteine sind super, aber bitte nicht so viel Fleisch. Und so weiter und so fort.
Die ältere Generation empfinde ich da als viel aufgeklärter oder einfach intuitiver. Und das Erschreckendste – als viel fitter (körperlich), als meine Generation.

Es geht hier nicht um Kalorien oder Punkte zählen. Auch, wenn ein Kaloriendefizit natürlich immer wichtig beim Abnehmen ist. Und auch mit Punkte zählen kann man viel abnehmen. Aber sobald man aufhört zu zählen, kommt der Jojo Effekt. Also doch lieber die Ernährung umstellen. Und ich habe das Gefühl, wenn man sich zu 80% an dieses Buch hält, dass man nicht den Fokus auf jede einzelne Kalorie legen muss. Denn, eins hat der Autor hier super beschrieben. Eine Kalorie ist nicht immer nur eine Kalorie. Hier wird verständlich und interessant Aufgeklärt. Sogar die Erkenntnis, dass die Ernährung nicht nur körperliche Krankheiten positiv beeinflussen kann, sondern auch psychische. Am erstaunlichsten war für mich die Erkenntnis, dass Kartoffeln nicht so gesund sind, wie ich dachte und dafür Nudeln einen schlechteren Ruf haben, als sie verdienen. Es gilt eben immer: Die Menge macht es und das Wann. Allerdings ist es nicht so einfach den Tagesablauf danach zu Takten. Ich selber esse tatsächlich Abends so zwischen halb sechs und halb sieben meine warme Mahlzeit mit Kohlenhydraten. Andere sind ja erst Nachmittags zuhause und die Familie mag vielleicht zusammen essen.

Und er zwingt dir auch keine neue Diät/ Ernährung auf, denn Wichtig ist: Es gibt nicht DIE perfekte Ernährungsform für jeden. Für jeden ist etwas anderes besser geeignet. Dafür sollte man einfach ausprobieren und sich das Beste aus allem herausfischen. Die besten/gesündesten Proteine, die besten/gesündesten Kohlenhydrate und die besten/gesündesten fette. Und dieses Buch kann dir da wirklich weiterhelfen. Meine neue Einkaufsliste ist schon geschrieben. Und es muss keiner leiden oder verzichten. Nur austauschen. Deine Ernährung braucht keinen Namen, sie soll gut für dich sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2023
Meine Mutter sagt
Pilgaard, Stine

Meine Mutter sagt


weniger gut

Vom Klappentext ganz angetan, freute ich mich darauf, dieses Buch zu lesen. Doch leider war ich durch den Schreibstil schon ab Seite 13 genervt. Das ganze Buch zieht sich durch mit „Ich sage und du sagst ,sage ich, sagst du, ich sage du sagst“ und „ du, die und du die und du dort und du...“. Zudem erkennt man nicht sofort, dass jemand spricht und wer etwas sagt, was die ganze Sache etwas schwieriger macht. Man hätte doch wörtliche Rede mit einbauen können. Der Inhalt an sich hätte wirklich toll sein können, wenn man nicht ständig auf das Ende des Satzes warten müssen, um das Geschehene zuzuordnen. Für die Charaktere konnte ich kaum Emotionen aufbauen auch, wenn ich Mal schmunzeln musste. Wenn …
So, da ist schon das erste Problem. Ich weiß nicht einmal, wie der Hauptcharakter heißt. Wurde überhaupt ihr Name erwähnt? Schien mir anscheinend nicht so wichtig zu sein. Egal.
Wenn sie nur erzählte, ohne das eine weitere Person involviert war, gab es sogar Momente in denen ich dachte „Wow, wie tiefgründig, das müsste ich mir mal merken“. Doch durch den Schreibstil verschwindet das ganze dann auch schnell wieder. Ich kann nicht mehr sagen, was mich in dem Moment so fasziniert hat. Denn die meiste Zeit habe ich mich gefragt, worauf dieses Buch nun genau hinaus möchte. Was ist der Sinn dieses Buches? Es ist wirklich schade. Angenehm empfand ich dagegen die kurzen Abschnitte.

Diese Geschichte plätschert so monoton vor sich hin, dass sie mich einfach nicht erreichen konnte. Zudem war mir dieser Hauptcharakter so unsympathisch, weil sie einfach nur egoistisch war und herumjammerte. Sie ging mir einfach nur auf die Nerven. Ich konnte ihre Mutter also sehr gut verstehen.Sie sieht in allem nur das Schlimme und dramatisiert ihr eigenes Leben. Jeder wird in seinem Leben verletzt und nicht nur ein Mal. Und auch, wenn man Tage hat, in denen man keinen sehen mag, keinen hören mag oder denkt, dass das Leben jetzt zu Ende ist. Man erlebt auch immer positive Dinge. Die Frage ist nur, ob man sie sieht. Und sollte man wirklich keine positiven Dinge erleben, dann macht man etwas falsch im Leben und sollte dringend etwas ändern. Denn wenn du nichts änderst, ändert sich nichts.

Bewertung vom 31.01.2023
Zweistimmig (eBook, ePUB)
Graf, Werner; Kolla, Claudia

Zweistimmig (eBook, ePUB)


weniger gut

Der Klappentext versprach ein interessantes Buch und es hätte auch wirklich großes Potenzial gehabt. Allerdings konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Recht schnell fielen mir viele Schreibfehler auf. Ich mache selber genug und wenn mir so viele auffallen ist das kein gutes Zeichen. Allerdings bin ich jemand, der diese auch gut mal für den Inhalt ausblenden kann. Andere sind da etwas kritischer.
Andere Dinge sind mir da mehr aufgefallen. Am Anfang trennt sich Alena von ihrem Freund um zu ihrer Oma zu ziehen und sich um diese zu kümmern. Schwupp – Freund vergessen. Wenn es wirklich so ist, bewundernswert, aber irgendwie fehlen mir so ein paar kleine Gedanken, um sie nicht als Maschine wahrzunehmen. Und dann verschwindet ihre Oma. Die Beschreibung dazu finde ich sehr dürftig, vor allem weil es von solch einer Wichtigkeit ist. Und schwupp – Todesursache abgehakt. Weshalb verschwand sie? Was ist passiert? Keine nähere Aufklärung. Natürlich erst vorerst, aber wo sind die Fragen von Alena? Dies fehlt mir ein wenig. Auch der Hinweis am Anfang oder recht weit am Anfang, worum sich dieses Buch handelt. Das hätte super in den Prolog eingearbeitet werden können, da wir da noch aus der Sicht der Großmutter lesen. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Ist es eine Demenz, die die Familie heimsucht, eine Schizophrenie, eine Krankheit oder etwas ganz anderes. Alles interessante Themen, die man super behandeln kann. Und natürlich wird es nach und nach aufgeklärt, da auch Alena keine Ahnung hat, was nun genau Sache ist. Schließlich fängt sie auch noch an Stimmen zu hören und allmählich merkt sie, dass das nicht normal sein kann und forscht nach. Allerdings kam mir das ganze Buch eher wie eine halbherzigen Erzählung vor. Kein brennen für die eigene Geschichte, keine Spannung, kein Herzblut.
Auch die Logik fehlt mir hier an einigen Stellen. Die Protagonisten wissen, wie wichtig manche Geschehnisse sind, denken nicht nach und handeln unüberlegt, obwohl sie andere darum bitten aufmerksam zu sein. Oder es passiert etwas unerklärliches und alle tun so, als ob es das normalste der Welt ist. Reicht ja wenn man am nächsten Tag nachfragt, weshalb die ganze Welt verschlungen wird (ich übertreibe hier natürlich). Das Buch hält sich viel mit unwichtigem auf, anstatt das Thema mehr zu behandeln um das es geht. Später wird es dann kurz vertieft und es kommt etwas Pep rein, aber dann überschlägt sich alles und schwupp – Ende.
Ich mag jetzt auch nicht alles schlecht machen. Es gab, wie gesagt, Potenzial und wenn man das Buch noch mal überarbeitet, ein paar Sachen ausarbeiten und in den Fokus stellt, ein paar Seiten mehr einbringt, dann kann es echt was werden.

Bewertung vom 15.01.2023
Füttere den weißen Wolf
Schweppe, Ronald;Long, Aljoscha

Füttere den weißen Wolf


ausgezeichnet

Ich liebe Kartendecks. Jeder, der öfter von mir liest, weiß das. Hin und wieder nutze ich sie als Anleitung, Bestätigung oder sogar als Hoffnungsschimmer. Bei diesen Impulskarten ist mir sofort das kleine, ausklappbare Heft mit einer Kurzanleitung aufgefallen. Natürlich braucht es keine große Erklärung, jedoch finde ich es immer besser eine Richtlinie zu haben, die man dann für sich ausbauen kann. Gerade für jemanden, der solche Karten vielleicht zum ersten Mal nutzt, kann es sehr hilfreich sein. Nicht jeder kennt sich in der Welt der Karten gut aus.

Es gibt viele Möglichkeiten, diese Karten zu legen oder zu nutzen. Wenn ihr (euch) regelmäßig die Karten legt, mit einem anderen Kartendeck ( Tarot, Skart, Lenormand) zum Beispiel, könntet ihr noch eine Impulskarte von füttere den weißen Wolf ziehen. Somit bekommt ihr noch eine weitere Hilfestellung für euer Vorhaben oder eurer Zukunft generell. Ich habe zum Beispiel beim ersten Mal eine Frage gestellt und so lange gemischt, bis eine Karte fällt. Es fielen aber zwei und wenn das passiert, sollte man sie auch lassen. Beim zweiten Mal habe ich mich für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftslegung entschieden. Und auch dort fiel für die Zukunft eine weitere Karte heraus. Zusätzlich habe ich sogar noch Kopfebene, Herzebene, Handlungsebene je drei gelegt. Dies funktioniert mit diesen Karten auch sehr gut. Man kann reflektieren, sich bewusst machen und das ganze als Hilfe nutzen, wie man damit umgehen kann.
Natürlich sind hier keine Grenzen gesetzt. Man kann die Karten rein Intuitiv nutzen. Dies ist manchmal sogar am besten. Und sobald man eine Karte liest, wird man auch intuitiv wissen/spüren, was deine persönliche Botschaft dahinter ist.

Die Karten sind sehr schön und schlicht gestaltet. Man wird von den Farben nicht erschlagen. Jede Art von Karten hat ihre eigene Farbe, so kann man sofort erkennen, wo man vielleicht noch aufpassen muss. Der weiße Wolf hat die grünen Farben. Worauf solltest du dich konzentrieren?
Der schwarze Wolf hat die roten Karten. Wovor solltest du dich hüten? Worauf solltest du deine Gedanken eher lenken?
Die Handlungskarten sind gelb. Manchmal fragt man sich „Was soll ich machen? Soll ich handeln, soll ich nicht handeln oder soll ich es auf mich zukommen lassen?“ Ziehe einer dieser Karten. Sie können dir die Antwort geben. Bei einer anderen Legung wirst du spüren, was die Karte dir damit sagen will.
Und die Meisterkarten sind blau. Was ist jetzt/heute für mich wichtig? Worauf sollte ich zur Zeit meinen Fokus lenken?

Diese Impulskarten eignen sich wunderbar für sich selber und zum Verschenken. Dafür muss man gar nicht spirituell sein, denn als Achtsamkeitskarten sind sie auch wunderbar einzusetzen. Jeder sollte achtsamer sein, um sich nicht zu verlieren. Ich könnte mir die Karten auch sehr gut für Therapeuten vorstellen, die ihren Klienten eine Aufgabe geben. Und wenn es nur darum geht, über das Gefühl zu sprechen, dass die jeweilige Tageskarte gerade in dem Klienten auslöst.

Bewertung vom 02.01.2023
Geh schon mal in dich, das Glück kommt dann nach
Lambert, Paula

Geh schon mal in dich, das Glück kommt dann nach


ausgezeichnet

Paula hat eine wunderbare Ausstrahlung und ich bin bei den meisten ihrer Aussagen ganz bei ihr.
In diesem Buch gewährt sie uns auch einen Einblick in ihr Leben. Sie hat Dinge, die negativ in ihrem Leben verlaufen sind, ins positive umgewandelt und viel daraus gelernt/mitgenommen. Sie zeigt und einen Weg, wie unser inneres Chaos uns nicht mehr gänzlich in den Abgrund ziehen kann. Falls ihr nur ein bestimmtes Thema angehen mögt, gibt es ja die Inhaltsangabe. Ich empfehle aber einmal das ganze Buch durchzugehen. Paula Lambert hat hier ein Buch geschrieben mit dem man an sich arbeiten und Aufgaben für sich umsetzen kann. Am besten ist es, wenn man diese Aufgaben schriftlich festhält. Dies kann das Unterbewusstsein besser verarbeiten. Jeder kann hier etwas für sich mitnehmen. Wir wissen vielleicht alles, was hier drin steht, müssen aber immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden. Auch ich muss in einigen Punkten noch an mir arbeiten und hier werden mir wieder die Augen geöffnet. Auch ich vergesse mich immer wieder selber.

Mut zur Ehrlichkeit ist zum Beispiel einer dieser wichtigen Lernaufgaben. Für sich und seine Bedürfnisse einstehen, egal wie andere das finden. Denn entweder eine Person in deinem Umfeld akzeptiert dich so, wie du bist oder hat es nicht verdient, Teil deines Lebens zu sein. Achtsamkeit ist genau so wichtig. Lebe in der Gegenwart. Auch ich ertappe mich oft dabei „Was wäre gewesen, wenn...?“ oder dabei, wie schön manches war. Und ich erwische mich bei Tagträumen. Was wünsche ich mir für meine Zukunft? Natürlich darf man noch träumen, das ist sogar ganz wichtig, aber das hier und jetzt darf man nicht vergessen. Die Realität. Die Gegenwart ist das, was die Vergangenheit aus mir gemacht hat. Was ich in der Vergangenheit erlebt, durchgemacht und gefühlt habe. Was mich geformt hat. Und in der Gegenwart stelle ich die Weichen für meine Zukunft. Also ist die Gegenwart das Wichtigste und wir sollten so oft wie möglich Achtsam sein. Das klappt natürlich nicht immer. Stell dir selber ein paar Fragen. Bin ich gerade glücklich oder was würde mich glücklich(er) machen? Was kann ich dafür tun?

Paula Lambert animiert dazu seine Komfortzone zu verlassen, um glücklicher zu werden. Die Komfortzone ist nicht unbedingt ein Wellnesshotel, sondern kann auch eine toxische Beziehung sein. Es gibt Menschen, die geraten immer wieder in die gleichen Beziehungsmuster. Ich kenne zwei davon. Sie haben noch Lernaufgaben. Müssen sich mehr wert sein. Ihnen wird aufgezeigt, dass sie sich mehr um Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge kümmern sollten. Sie schaffen sich Partner an, die sie so schlecht behandeln, wie sie sich selber sehen. Wenn diese Person die Wahrheit noch nicht anschauen mag, wird derjenige immer Ausreden finden wie „Das ist gar nicht so.“; Das bildet ihr euch ein.“ oder „Wenn wir alleine sind ist alles toll.“. Das ist sehr unglaubwürdig für Menschen, die einen kennen. Allerdings dienen diese Aussagen sicher auch nur der Selbstlüge.
Klasse finde ich auch die Erklärungen, warum manche Menschen in genau dieser Beziehung sind. „Ich bin da so rein gerutscht“. Kann sicher mal passieren, aber macht das einen glücklich, oder schützt man sich nur selber, weil diese Person einen nicht verletzen kann, wenn man diesen verliert?

Viele, die sich in Narzisstischen Partnerschaften bewegen denken, dass sich das Verhalten vielleicht noch ändert, oder der Mensch. Doch das sind meist leere Versprechungen. Man kann miteinander arbeiten und Kompromisse eingehen, aber die Menschen ändern sich nicht grundlegend. Wenn ein Mensch dich schon früh schlecht behandelt, kleinmacht etc. lass dir eines von mir sagen – Es wird nicht besser, nur schlimmer.
Aber das Gute ist – Jeder kann sich aus diesem Mustern befreien und an dieser Erfahrung wachsen. - Auch du!
Es braucht nur den ersten Schritt in die richtige Richtung.

Menschen, die selbst tief verletzt wurden, verletzen häufig auch andere. Vielleicht sehen sie irgendwann, woran es lag. Sie sind keine schlechten Menschen, sondern haben nur den richtigen Weg für einen Augenblick verloren. Nicht falsch verstehen. Es gibt auch einfach schlechte Menschen, die dich belügen oder dich beleidigen, um sich besser zu fühlen und weil sie Freude daran haben. Von denen ist hier nicht die Rede. Diese Menschen sollten schnell zu deiner Vergangenheit gehören, um dich selber zu schützen.
Aber vergebe anderen, aber auch dir selber. Wann waren andere nicht fair zu dir oder wann warst du selber nicht fair zu dir? Du musst es nicht gutheißen, aber vergebe, um keinen Groll zu hegen.

Es gibt in diesem Buch noch viel mehr Lesenswertes. Unter anderem den Mut „Nein“ zu sagen, die fünf Sprachen der Liebe und noch vieles mehr. Paula Lambert schreibt tiefgründig und ehrlich. Sie beschönigt nichts und bleibt doch positiv. Natürlich liegt es am Ende immer noch an einem selber, ob man wachsen möchte oder nicht. Traut euch.

Bewertung vom 24.11.2022
Wenn der Nebel schweigt
Klementovic, Roman

Wenn der Nebel schweigt


gut

Jana war 16 Jahre alt, als ihre Mutter ermordet wurde. Sie hat an diesem Tag nicht nur ein Elternteil verloren, da alle ihren Vater für den Mörder ihrer Mutter hielten. Jana hingegen ist sich da nicht so sicher. Ihre Eltern haben oft gestritten, aber wäre er dazu fähig? Anstatt ihm diese eine Frage zu stellen, flüchtete Jana direkt als sie volljährig wurde aus dem Tal und kehrte nie zurück. Bis jetzt. 13 Jahre später wird sie von dem letzten verbleibenden Freund der Familie zurückgerufen. Um ihren Vater soll es schlimm stehen, doch in inwiefern, ist dieser Freund nicht bereit zu erzählen. Dies müsse Jana sich selber anschauen. Also kommt sie zurück ins Tal und der Nebel schweigt. Anstatt in das Haus ihrer Familie zurückzukehren, in dem sie sich bis zum Tod ihrer Mutter so wohl gefühlt hat, bekommt sie die Haustür nicht mal mehr auf. Ihr Vater hortet alles. Nicht nur brauchbares, sondern auch Müll. Sie ist fassungslos über den Zustand des Hauses und ihres Vaters. Dieser will sie nicht bei sich haben und auch der Rest ihrer Familie scheint sie nicht mit offenen Armen zu empfangen.
Es ist nicht so das sie lange bleiben mag. Sie will sogar so schnell wie möglich wieder aus diesem Tal verschwinden, aber nach einem unbedachten Satz ihres Onkels scheint in ihr neue Hoffnung aufzukeimen endlich die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter zu erfahren. Doch sie bringt sich dabei selber in Gefahr.

Jana wirkt für mich nicht sonderlich sympathisch. Auch wie sie am Anfang mit ihrem Vater umgeht ist sehr befremdlich. Sicher hat sie viele Fragen und ist erst einmal geschockt, was aus ihrem alten Zuhause geworden ist. Aber hätte sie sich nicht bemühen können? Keiner weiß, wie behilflich ihm die Bewohner des Tals nach dem Vorwurf des Mordes an ihrer Mutter waren und nachdem Jana verschwand und dies wird auch nicht aufgeklärt. Hat ihn vielleicht sogar die Müllabfuhr gemieden, oder hatte er Angst? Auch anderen gegenüber ist sie nicht besonders feinfühlig. Auch wenn ich sie auf eine Weise verstehe, handelt sie nicht besonders schlau. Abends oder Nachts alleine durch die Gegend laufen und die Wahrheit herausfinden wollen geht selten gut aus. Macht das doch bitte Tagsüber, falls ihr das mal vorhabt. Da ist vielleicht so ein dunkel gekleideter Mensch, der auch herum läuft gar nicht mehr so gruselig. Denkt mal drüber nach.
Ich lese den Autor sehr gerne, denn er hat es wirklich drauf Spannung aufzubauen und diese zu halten. Wenn das Licht gefriert ist zum Beispiel eines, was ich verschlungen habe, da gab es kein durchatmen. In diesem Buch jedoch kommt die wirkliche Spannung erst sehr spät auf. Sie hält sich dann zwar bis zum Ende, aber so wirklich umhauen konnte der Thriller mich nicht.

Bewertung vom 31.10.2022
Verbrenn all meine Briefe
Schulman, Alex

Verbrenn all meine Briefe


sehr gut

Alexander will lernen seine Wut zu verstehen und sucht Antworten in der Vergangenheit seiner Familie. Anhand großer Recherche legt er das Leben seiner Großeltern und dessen Verhältnis zueinander offen. Anscheinend hat die Wut ihren Ursprung dort gefunden. Er selber hatte auch schon immer Angst vor seinem Großvater, doch zu was er alles fähig ist, wird er erst nach und nach erfahren und es wird ihn schockieren...


Tatsächlich möchte ich hier gar nicht mehr von dem Buch vorwegnehmen. Am Anfang fand ich es recht schleppend und weniger ansprechend. Dies änderte sich aber nach und nach. Ich tauchte in die Geschichte ein und sah parallelen. Man sieht das sich Geschichten wiederholen. Nicht nur in den Familien und was man von ihnen mitgegeben bekommt, sondern auch in jedem Jahrzehnt. Es ist nichts neues und doch geraten immer wieder Menschen in Narzisstische Beziehungen. Diese merken es erst gar nicht und dann ist es meist zu spät. Gefangen in einem unglücklichen Leben, haben sie Schwierigkeiten auszubrechen. Ich habe es mittlerweile mehrmals miterlebt und es schmerzt, Menschen dabei zu beobachten, wie sie immer wieder in das selber Muster hineingezogen werden. Nur sie allein können ausbrechen, wenn sie es wollen. Es wird erst einmal schwer sein, aber sie können so viel dazu gewinnen. In dieser Geschichte wird deutlich wie Opfer narzisstischer Menschen behandelt werden und wie die Opfer sich fügen. Auch, wenn es sich komisch anhört, aber manchmal fühlen Opfer sich wohl in ihrer Rolle. Dass ist das, was sie kennen. Neues macht ihnen Angst. Menschen, die sie gut behandeln machen ihnen Angst. Manchmal glauben sie nicht einmal das andere sie wirklich lieben können, weil sie die schlechte Sicht über sich vom Narzissten übernommen haben. Nur in diesem Fall geht es tatsächlich darum. Alexanders Großmutter wird aufrichtig geliebt, nur nicht von ihrem eigenen Mann. Und sie will ausbrechen. Sie will mit diesem Mann einen neuen, glücklichen Weg gehen, denn auch er ist derjenige, den sie liebt. Aber sie traut sich einfach nicht. Sie will den Mann, den sie liebt schützen. Aber was sie nicht sieht. Mit ihrer Entscheidung zerstört sie nicht nur ihr Herz, sondern auch das eines weiteren Menschen. Es muss einer ausbrechen, damit sich was ändern kann, auch für weitere Generationen. Denn wenn du nichts änderst, ändert sich nichts. Aber hast du den Mut dazu wird es sich lohnen...

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