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Benutzername: 
chatita
Wohnort: 
Kiel
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 20.12.2017
Das Licht der Insel
Pendziwol, Jean E.

Das Licht der Insel


ausgezeichnet

Die Geschichte wird abwechselnd von den beiden Hauptprotagonistinnen hin und her erzählt: Eine davon ist Elizabeth, die jetzt blind im Seniorenheim lebt und sich an ihre Kindheit erinnert, welche geprägt war von ihrer aufopfernden und loyalen Liebe zu ihrer behinderten Zwillingsschwester Emily und die sie in der kargen, windgepeitschten aber wunderschönen Landschaft der Insel Porphyry am Lake Superior verbrachte, wo ihr liebevoller Vater jahrelang den Dienst eines Leuchtturmwärters leistete. Übrigens hat hier die Autorin die Arbeit, Mühen und auch Gefahren eines Leuchtturmwärters detaillert und liebevoll beschrieben. Sie erzählt von ihrer großen Liebe, welche aufgrund von Mißverständnissen keine Chance erhalten hat und versucht die Rätsel ihres eigenen Lebens zu lösen.
Die zweite ist Morgan, ein straffälliges Mädchen, die im Seniorenheim gemeinnützige Arbeit leistet und über ihr bisher verpfuschtes Leben berichtet. Als das Boot von Elizabeths älterem Bruder am Ufer des Lake Superiors Schiffbruch erleidet, werden nur die Tagebücher des Vaters geborgen und hier beginnt die Geschichte dieses wunderschönen Familienromans.
Morgan hilft Elizabeth die Tagebücher zu restaurieren und liest ihr jeden Tag daraus vor. Gemeinsam erkennen sie, dass ihr Leben miteinander und mit der Insel verbunden ist und lösen nach und nach die Rätsel ihrer Familie.
Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen. Die Landschaft, die Charaktere der Protagonisten, die Menschen, alles ist so bildhaft beschrieben, dass ich sie mir beim Lesen sehr gut mental vorstellen konnte.
Und der Roman selbst hat mich aufgrund der eindringlichen Familiengeschichte voller Geheimnisse und ihrer unerwarteten Wendung fasziniert und sehr bewegt.

Bewertung vom 25.09.2017
Sonntags in Trondheim / Die Lügenhaus-Serie Bd.4
Ragde, Anne B.

Sonntags in Trondheim / Die Lügenhaus-Serie Bd.4


gut

Der Roman handelt von einer norwegischen Familie und ihren Streitigkeiten. Alle Mitglieder dieser Familie zeichnen sich durch „schwierige“ Charaktere aus. Etwas was wohl jeder aus der eigenen Familie kennt, manchmal allerdings nur aufgrund eines einzigen Verwandten. Man trifft in diesem Roman also auf eine geballte Ladung eigenwilliger und gewöhnungsbedürftiger Protagonisten und ihren weit auseinandertrifftenden Lebensvorstellungen.

Leider sind mir die vorherigen drei Bände dieser „Familiensaga“ nicht bekannt. Somit war ich öfters gezwungen, den Buchumschlag zu Rate zu ziehen, um Personen anhand des hier aufgezeichneten Stammbaumes zu identifizieren. Eine gute Idee, denn ohne Kenntnis der Vorbände, hätte ich nicht erkannt, wer „Margido“ ist und aus welcher Beziehung „Torunn“ stammt; oder dass die Familien-„Tragödie“ ihre Wurzeln bereits bei den Großeltern auf Hof Neshov hatte bzw. auf das Verhalten der Großmutter zurückzuführen war. Deshalb ist es sehr empfehlenswert, das Lesen dieser Trilogie mit dem ersten Band zu beginnen. Trotzdem habe ich wohl das Ziel erkannt, welches die Autorin mit dem Schreiben dieses letzten Bandes verfolgte: Diese Familiensaga mit Hilfe der letzten Verwandten, d.h. mit dem Versöhnungsveruch der Nichte Torunn, zu einem guten Ende zu führen.
Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und die Handlung witzig. Die Protagonisten sind sehr liebevoll beschrieben. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen, da sehr flüssig und kurzweilig. Um zu entspannen und als Urlaubsliteratur sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 30.07.2017
Das Vermächtnis der Familie Palmisano
Nadal, Rafel

Das Vermächtnis der Familie Palmisano


ausgezeichnet

Das Vermächtnis der Familie Palmisano ist eine mit viel Gefühl erzählte Familien-, Kriegs- und Liebesgeschichte. Die herzlichen Charaktere der Romanfiguren haben mich sofort erobert.

Sehr angenehm überrascht hat mich die Aufteilung des Buches. Es enthält ein Vorwort, dem Beginn der Geschichte und endet mit einem Epilog, dem eigentlichen Ende des Romans. Dazwischen hat der Autor den Roman in fünf Teile eingeteilt.

Im Vorwort, also dem Beginn des Buches, treffen wir 2012 auf ein Paar, das in Bellorotondo Urlaub macht. Sie sind von einem Monolithen, der den Toten des Ersten Weltkrieges gewidmet ist, tief beeindruckt, denn von den 42 hier eingravierten Namen trägt die Hälfte der Opfer denselben Nachnamen: Palmisano. Sie sind noch mehr überrascht, als sie erkennen, dass in einem zweiten Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges keine Opfer mit dem Namen Palmisano aufgeführt sind. Aber auch hier gehörten die meisten Gefallenen einer Familie an, der Familie Convertini. Auf dem Platz sitzt ein alter Mann auf einer Bank. Dieser wird ihnen, also uns Lesern, die Geschichte vom Fluch der Familie Palmisano erzählen.


Die Geschichte dreht sich um Donata und Francesca, Kriegswitwen und enge Freundinnen. Diese wollen versuchen, den sogenannten Fluch der Familie Palmisano zu beenden und ihre Kinder, Vitantonio und Giovanna davor zu schützen. Es ist eine Geschichte über das Leben und einer tiefen Liebe. Der Autor führt uns durch die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges in Italien, den Aufstieg des Faschismus und seine Folgen. Sehr aufschlussreich ist die Schilderung über den Beschuss der Stadt und dem Hafen von Bari und dem anschließenden Tod von Hunderten von Menschen sowie die bestehende Kluft zwischen den Anhängern des Faschismus und denjenigen, die die Alliierten in ihrem Kampf gegen die deutsche Besatzung unterstützt haben.

Die Schreibweise des Autors ist sehr angenehm, fast zart. Die Sprache ist einfach und klar, aber großartig in der Lage, die Gefühle und Stimmungen und alles was die Romanfiguren unserer Geschichte bestreiten, jederzeit wunderbar zu vermitteln. Auch die Persönlichkeit der Hauptfiguren wird sehr gut hervorgehoben. Ihre Charaktere sind sehr liebenswert dargestellt.

Die Beschreibung der süditalienischen Region Apulien, der Höhlenwohnungen in Malpera, ihrer umweltbedingten Problemen wie z.B. die Hitze und die sich daraus ergebende Wassenknappheit ist sehr bildlich beschrieben und erweckt den Wunsch diese Gegend zu besuchen. Auch die Menschen dieses Landstriches, ihre Gewohnheiten und Sitten, ihr Glauben und ihre harte Arbeit, der sie nachgehen, sind wunderbar bildlich beschrieben.

Ein sehr empfehlenswerter Roman. Nicht nur für Frauen.

Bewertung vom 06.06.2017
Der kleine Laden der einsamen Herzen
Darling, Annie

Der kleine Laden der einsamen Herzen


gut

Die Lonely Hearts Bookshop Reihe von Annie Darling ist das erste Buch der Autorin und handelt von einem kleinen Buchladen in Bloomsbury. Posy Morland erbt den Buchladen und sie will alles tun um den kleinen Laden zu retten.
Die Reihe erscheint als Taschenbuch und E-Book beim Penguin Verlag.

Posy arbeitet in einer Buchhandlung. Da ihre Eltern verstorben sind, übernimmt sie die Erziehung ihres kleinen Bruders Sam. Lavinia, die Besitzerin der Buchhandlung, half Posy wieder auf dieFüße zu kommen, als ihre Eltern starben. Als Lavinia dann stirbt, erbt Posy die Buchhandlung, allerdings das Grundstück auf dem diese Buchhanldung steht, erbt Sebastian, Lavinias Enkel. Posy übernimmt eine große Verantwortung und versucht den heruntergekommenen Laden vor dem Schließen zu retten. Allerdings wird ihr Vorhaben von Sebastian boykottiert. „Leider“ ist Sebastian ein sehr attraktiver Mann und Posy, obwohl sie sich dagegen wehrt, total in ihn verliebt. Davon ahnt Sebastian nichts. Posy möchte die Buchhandlung rosarot ändern und nur noch Liebesromane verkaufen. Damit ist Sebastian überhaupt nicht einverstanden. Die Fetzen fliegen nur so zwischen den Beiden. Posy träumt sich in ein ruhigeres und romantisches Leben und schreibt heimlich an einem Roman über sich und Sebastian: Der Wüstling, der mein Herz stahl.. Wird alles außer Kontrolle geraten?
„Der kleine Laden der einsamen Herzen“ ist eine romantische Geschichte. Posy ist süß und eine kleine Träumerin. Sie versucht allen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen und das ist nicht immer möglich, sondern es macht alles noch chaotischer. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmt, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen. Die Diskussionen mit Sebastian sind sehr erfrischend und die Art, wie sie miteinander kommunizieren ist der Autorin, Annie Darling, sehr gelungen.

Ein erfrischender, lustiger Roman mit humorvollen Dialogen. Wer lustige, wilde und romantische Erzählungen mag, liegt mit der Wahl dieses Buches goldrichtig. Für die Urlaubszeit am Strand sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 02.04.2017
Die Zitronenschwestern
Cebeni, Valentina

Die Zitronenschwestern


sehr gut

Dieser Roman spielt an einem Ort voller alter, harter Traditionen und altem Groll.
Es geht um eine Mutter- Tochter-Beziehung. Edda, die Mutter der Protagonisten, fällt ins Koma und hinterläßt eine Tochter, Elettra, voller Fragen und einer bankrotten Bäckerei zurück. Elettra findet beim Aufräumen in der Wohnung ihrer Mutter Hinweise auf eine Insel im Mittelmeer. Da sie sehr wenig über ihre Mutter weiß und über ihren Vater nie etwas erfahren hat, siegt ihre Neugier. Sie hat nichts zu verlieren und begibt sich auf die Reise, um das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften.
Bei ihrer Ankunft trifft sie auf unfreundliche, mißmutige Dorfbewohner und traurige, verschlossene, in schwarz gekleidete Frauen. Ihr Weg führt sie zu einem abgelegenen Kloster. Alles erinnert sie hier an ihre Mutter und sie fühlt ein starkes Band zwischen sich und dieser Insel. Hier trifft sie auf Lea, die Besitzerin des Klosters und die ihr anbietet, hier erstmal zu wohnen. Hier leben noch andere mutige und starke Frauen, aber auch Andreas, ein hilfsbereiter, geheimnisvoller Künstler. Von diesem Moment an beginnt für Elettra ein neues Leben.
Durch ihren positiven Charakter und starkem Durchhaltevermögen verliert sie nie den Mut, obwohl ihr nur Steine in den Weg gelegt werden und alle auf ihre Fragen in Schweigen verharren oder sich in Ausreden flüchten.
Ihre Mutter brachte ihr das Backen bei, und mit ihren leckeren Rezepten, die ihren Duft durch das ganze Kloster verströmen, erreicht sie das Herz der Menschen. Ihre wunderbar geschilderten Gedanken, zeigen eindringlich den wunderbaren Charakter einer starken Frau.
Die Beschreibung der schroffen Insellandschaft, der Gefährlichkeit des Meeres, der mißtrauischen Bewohner, ist der Autorin wunderbar gelungen.
Sehr schön fand ich die Art und Weise, wie die Backrezepte an die jeweiligen Kapitel eingefügt wurden. Alle Seiten des Buches riechen nach Anis und frisch gebackenem Brot und machen Lust darauf, die Rezepte gleich mal auszuprobieren.
Der Schreibstil ist sehr anschaulich, so dass ich mir die Landschaft, das Meer, die Bewohner, Elettra beim Backen und Kneten des Teiges fast bildlich vorstellen konnte.
Ein unkomplizierter Roman, herrlich duftend nach Gewürzen.

Bewertung vom 12.09.2016
Auf Null
Junk, Catharina

Auf Null


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Nina ist an Leukämie erkrankt und verbringt ein Jahr im Krankenhaus. Sie wird als gesund aber nicht geheilt entlassen.
Zum Buch:
Der Umschlag zeigt einen Fallschirm. Vielleicht der Wunsch einfach abzuheben oder auch sich fallen zu lassen… Auf jede Fall sehr bunt und fröhlich gestaltet, so dass man es überhaupt nicht mit so einem traurigen Thema in Verbindung zu bringen vermag.
Das Buch wechselt zwischen der Zeit der Behandlung im Krankenhaus und der Zeit nach der Entlassung. Die von Nina geschilderten Geschehnisse im Krankenhaus gehen sehr unter die Haut; ihre humorvolle und freche Art gegenüber ihrer Ärztin und dem Personal lässt aber das traurige und angstvolle Thema fast vergessen.
Ein trauriges, aber für andere an so einer schweren Krankheit leidenden Menschen auch Hoffnung gebendes und humorvolles Buch. Nina zeigt einen sehr starken Charakter. Während ihrer Krankenhauszeit hatte sie die Außenwelt ausgeschlossen. Nach ihrer Entlassung merkt sie, dass die Welt da draussen für ihren Bruder, Eltern und Freundinnen nicht stehen geblieben ist. Sie alle haben selbst Probleme zu bewältigen und sind in ihrem Verhalten ihr gegenüber voller Unsicherheit. Ninas aufkommende depressiven Momente haben kaum eine Chance zu wachsen, da sie trotz ihrer eigenen Ängste immer für die Familie und Freunde ansprechbar ist und ihnen hilfreich zur Seite steht. Eigentlich sollte Nina mit der Diagnose „geheilt“ zufrieden sein, der Gedanke an einen neuen möglichen Ausbruch der Erkrankung schwebt aber immer wie eine dunkle Wolke über ihr. Aber dann trifft sie Erik und verliebt sich.
Fazit:
Der Schreibstil des Buches ist sehr flüssig und unterhaltsam. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Leser in die Gefühlswelt der Protagonisten Nina gleiten zu lassen. Ein trauriges Thema aber durch die lockere und humorvolle Art der gehaltenen Dialoge vertrockneten meine aufkommenden Tränchen immer ganz schnell und ich musste immer wieder auflachen. Es hat mich von der ersten Seite an sehr gefesselt und berührt. Das Buch kann ich wirklich weiter empfehlen, weil es einen tröstlichen Einblick im persönlichen Umgang mit einer so schrecklichen Krankheit gibt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2016
Verführt / Calendar Girl Bd.1
Carlan, Audrey

Verführt / Calendar Girl Bd.1


sehr gut

Zum Inhalt:
Mia braucht viel Geld da ihr Vater Schulden in Höhe von einer Million Dollar gemacht hat. Er kann dieses Geld nicht termingerecht zurückzahlen, wird zusammen geschlagen und fällt in Koma. Sie hat nur ein Jahr Zeit, um dieses Geld zurück zu zahlen und damit ihr Leben und das ihres Vaters und ihrer Schwester zu schützen. Sie akzeptiert somit das Angebot ihrer Tante als Escort Girl für sie zu arbeiten. Sie verkauft ein Jahr ihres Lebens für eine exorbitante Summe Geld und begleitet jeden Monat einen anderen Mann in einer anderen Stadt, führt ein Leben in Luxus und macht unglaubliche sexuelle Erfahrungen…und vielleicht wird sie dabei dem Mann ihres Lebens begegnen.

Zum Buch:
Der Umschlag ist wunderschön gestaltet und fühlt sich samtig weich an.
Calendar Girl ist witzig und sehr erotisch geschrieben. Die Idee der Handlung ist einfach und doch sehr origenell. Die Männer, welche Mia jeden Monat buchen, weisen völlig verschiedene Charaktere auf, verfügen über viel Geld, so dass sie Mia einen wunderschönen Monat bereiten können und sind körperlich so vollkommen, dass Mia ihre Absichten, mit ihnen keinen Sex zu haben - obwohl dieser sehr gut honoriert wird -, aufgrund ihrer gesunden Libido bereits bei der ersten Begegnung fallen lässt. Diese sich oft wiederholenden sexuellen Begegnungen sind so erotisch und leidenschaftlich beschrieben, dass man diese Momente wie einen Film vor Augen hat.
Mia selbst erweist sich als eine starke Protagonistin. Humorvoll nimmt sie sich was sie will. Sie ist bestrebt unabhängig zu bleiben, das Leben zu genießen und sich nicht zu verlieben. Dies fällt ihr bereits beim ersten Kunden sehr schwer, da sie erkennt, dass sie ihr Herz nicht belügen kann.

Fazit:
Ein Buch voller Emotionen und leidenschaftlichem Sex. Ein frischer Roman für einen kurzweiligen Urlaub. Die Originalität dieses Romans basiert auf der Idee, dass Mia jeden Monat einen anderen faszinierenden Mann begleitet und dabei verschiedene Lebensformen kennenlernt. Auch der Wortschwall zwischen Mia und ihrer Freundin hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht.