Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
hulahairbabe
Wohnort: 
Bischofsheim

Bewertungen

Insgesamt 176 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2021
Heilsam kochen mit Ayurveda
Grönemeyer, Dietrich;Mehl, Volker

Heilsam kochen mit Ayurveda


sehr gut

„Heilsam kochen mit Ayurveda“ von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer und Volker Mehl ist kein Kochbuch, sondern ein fundiertes Nachschlagewerk für die gesunde Ernährung nach Ayurveda. Im Buch klären die beiden Experten über die heilsame Wirkung von Lebensmitteln auf den Körper auf und wie Ayurveda funktioniert. Man erhält einen anschaulichen Einblick in die Doshas und wie eine angepasste Ernährung sich heilsam auf den Körper auswirkt. Komplettiert wird das Buch durch einen umfassenden Rezeptteil mit 84 Rezepten.
Das Buch ist recht dick und sehr hochwertig verarbeitet. Das Cover ziert eine Suppe mit vielen Kräutern, was mich total anspricht. Toll finde ich auch, dass ein Band als Lesezeichen integriert ist, so kann man sich mal interessante Passagen oder Rezepte merken ohne einen Zettel zu suchen.
Das Buch hat einen „Theorie“-Teil von etwa 60 Seiten. Bei einem Gesamtumfang von 238 Seiten ist das weder zu kurz noch zu lang sondern genau richtig. Die Autoren erklären zuerst die Hintergründe des Ayurveda und ihre Bedeutung. Anschließend werden die Bioprinzipien (Doshas) erklärt und die Auswirkungen von Ernährung. Da ich Laie bin war ich erstmal skeptisch, aber die Autoren haben das Prinzip so gut erklärt, dass ich es gut verstanden habe. Die ersten 10 Seiten des Theorie-Teils waren sehr textlastig. Das hat sich aber danach aufgebrochen und die Aussagen der Autoren wurden durch wunderschöne Bilder und Grafiken unterstützt. Auch die Seitenkomposition fand ich ansprechend.
Der Rezeptteil war mein Highlight. Auch wenn ich die 10 Ernährungstipps von den Autoren nicht praktikabel fand (z.B. dass der Magen nur 750-1000 ml gefüllt sein sollte, inkl. Getränke…. Woher weiß ich denn wie groß die Füllmenge in meinem Magen ist? Oder dass man immer nur dann Essen sollte wenn man Hunger hat, gleichzeitig soll man aber seine Hauptmahlzeit um die Mittagszeit essen und eigentlich auch normal mit der Family kochen – ich bezweifle aber, dass alle zeitgleich Hunger haben und das immer mittags…), fand ich die Rezepte klasse und inspirierend.
Gegliedert sind die Rezepte nach den 3 Mahlzeiten (morgens, mittags, abends) plus ein Kapitel zu Getränken & Süßes. Nach Ayurveda sollte das Frühstück immer warm sein, was für Menschen schwer ist, die schon um 5 Uhr morgens anfangen zu arbeiten und auf der Arbeit keine Möglichkeit haben sich etwas aufzuwärmen, um dann dort zu frühstücken. Aber die Rezepte kann man sicher auch kalt genießen. Alle Rezepte sind vegan oder vegetarisch und man findet immer den entsprechenden Dosha Typ auf der Seite. Was mit gefehlt hat waren Angaben zu Zeit, Kalorien und auch den Personen. Klar, im Intro haben die Autoren im Fließtext mitgeteilt, dass alle Rezepte für 4 Personen angedacht sind, jedoch schaut man ja auch gerne nach 1-2 Jahren mal nur in den Rezeptteil und dann wird man sich daran nicht mehr erinnern.
Die Bilder zu den Rezepten lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Auf jeder Doppelseite findet man immer Links ein großes Tolles Rezeptbild und rechts das Rezept und die Zutaten. Die Zutaten selber sind manchmal etwas ausgefallen, aber sollten in großen Supermärkten zu bekommen sein. Ich habe insbesondere aus den Rezepten für mittags und Abends schon ein bisschen was nachgekocht und muss sagen: Es schmeckt.
Ich bin mit dem Buch sehr happy und freue mich in der Corona-Zeit mich einmal durch den Rezeptteil zu kochen.

Bewertung vom 02.05.2021
Der Algorithmus der Menschlichkeit
Buck, Vera

Der Algorithmus der Menschlichkeit


gut

"Der Algorithmus der Menschlichkeit" ist ein humorvoller Roman von Vera Buck. Im Zentrum der Geschichte steht der Fembot Mari. Mari ist einzigartig menschlich und hat nur eins im Sinn: Den Mensch glücklich zu machen. Getrieben durch ihr implementiertes Regelwerk schlittert sie in eine höchst unangenehme Situation und findet sich unverhofft in einer Nerd-WG wieder. Dabei lernt sie, dass die Menschen zutiefst irrational sind und es nicht einfach ist sie glücklich zu machen. Insbesondere wird ihr klar, dass die Welt nicht rein auf Fakten basiert und zieht daraus ihre Schlüsse.
Kurzum: das Buch hat mir ganz gut gefallen, war aber kein Highlight. Vera Buck hat einen sehr angenehmen Schreibstil und ich bin - trotz des ungewöhnlichen Einstiegs - gut in die Geschichte gestartet. Das ungewöhnliche, teils skurrile Setting hat mich im positiven Sinne überrascht. Mal wieder wird einem vor Augen geführt, was für ein "Mensch" der Mensch doch ist. Dabei scheut Vera Buck keine ausgefallenen Ideen und hat mir damit ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert.
Nach dem recht starken Start hat die Story für mich nachgelassen. Im mittleren Teil war mir nicht klar, was die Autorin mit ihrem Buch bezwecken will. Irgendwie war die Nerd-WG zwar lustig (zumindest ein paar Szenen), aber nach 100 Seiten dann doch etwas ausgelutscht. Zudem hat mich Maris ungefilterte Sicht auf die Welt anfangs gefangen, im Verlauf des Buches war sie aber vorhersehbar und abgedroschen. Da hätte ich mir eine Steigerung gewünscht.
Das Ende war dann wieder eine Überraschung. Damit hätte ich nicht gerechnet und ich fand die Situation elegant und schlüssig gelöst. Ein "big bang" Gefühl hat sich zum Ende trotzdem nicht eingestellt.
Zusammenfassend war das Buch für mich eine nette Lektüre für zwischendurch, aber weder ein Pageturner noch ein Highlight.

Bewertung vom 02.05.2021
Selbst investiert die Frau
Hardenberg, Christiane von

Selbst investiert die Frau


weniger gut

In "Selbst investiert die Frau" möchte Christiane von Hardenberg Frauen Mut machen ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und sinnvoll zu investieren. Dabei gibt sie Ratschläge zur Geldvermehrung und plaudert aus dem Nähkästchen.
Mit etwa 6 Stunden Hörzeit ist das Hörbuch nicht gerade kurz. Beate Rysopp hat eine sehr sympathische und eingängige Stimme. Christiane von Hardenberg selbst kam mir allerdings nicht so besonders sympathisch rüber. Etwa 2/3 des Hörbuches umfassen Frau von Hardenbergs Lebensgeschichte - ihre privilegierte Lebensgeschichte wohlgemerkt. Als Erbin einer Unternehmerfamilie hat sie ein weiches Bett in das sie fällt und viel Investitionskapital. Ich hatte bei ihren Erzählungen ständig Probleme die Inhalte auf mein Leben zu übertragen. Ich habe leider kein Au Pair Mädchen, keine Mietwohnungen, keinen Weinkeller... Und damit geht es mir wie 99% der Menschen, an die dieses Hörbuch eigentlich adressiert ist. Warum man sich 4 Stunden Frau von Hardenbergs Luxus Leben vorlesen lassen muss, weiß ich nicht. Mut hat mir das nicht gemacht, eher Frust.
Was ich auch schade fand war der hohe Zeitaufwand, den Frau von Hardenberg in ihre Finanzen steckt. Sie sagt zwar, dass die nach den Initialaufwänden nur noch 30 min pro Tag braucht, aber das finde ich auch schon extrem viel nur für Finanzen. Ich hoffe sie braucht 30 min weil sie einfach so viel Vermögen hat.
Das letzte Drittel dreht sich um konkrete Tipps. Die fand ich auch alle ganz okay, weil sie wenigstens konkret, nachvollziehbar und vor allem durchführbar waren. Irritiert hat mich aber, dass sie viel aus dem Buch von Bodo Schäfer zitiert hat... sollte man sich dieses Buch etwa besser direkt kaufen? Habe ich nicht verstanden.
Ich glaube nicht dass Frau von Hardenberg es mit diesem Buch bös' gemeint hat. Ich vermute eher, dass sie ihr Wissen preisgeben und dabei eine neue Ertragsquelle erschließen wollte. Der Schuss ist allerdings etwas nach hinten los gegangen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2021
Sylvia und der Vogel
Koomen, Gemma

Sylvia und der Vogel


ausgezeichnet

„Sylvia und der Vogel“ von Gemma Koomen ist ein Kinderbuch für Kinder ab 5 Jahren. Sylvia verbringt ihre Zeit am liebsten allein. Statt mit den anderen Kindern zu spielen, beobachtet sie lieber vom Spielfeldrand. Doch unverhofft ist Sylvia nicht mehr allein. Sie findet dem kleinen Vogel Zausel in ihrem Geheimversteck. Kann es sein, dass es doch viel schöner ist nicht alleine zu sein?
Uns hat das Buch richtig richtig gut gefallen. Zwar sind meine Kleinen noch keine 5, aber da das Buch ohnehin mehr zum gucken als zum Vorlesen einlädt, ist das auch für Kleinere kein Problem. Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet und hält auch rabiaten Kinderhänden stand. Besonders hervorheben möchte ich die wundervollen Illustrationen im Buch. Die haben uns einfach sehr gut gefallen und man hat sehr viel mit den Kleinen zu entdecken. Auch die Idee finde ich sehr süß, weil die kleine lernen, dass es schön ist Gesellschaft zu haben.
Für uns ein echtes Bilderbuch-Highlight und Mutmacher Buch für schüchterne Kinder.

Bewertung vom 24.04.2021
Zwischen zwei Herzschlägen
Carter, Eva

Zwischen zwei Herzschlägen


gut

„Zwischen zwei Herzschlägen“ von Eva Carter ist kein klassischer Liebesroman, sondern gibt vielmehr einen Einblick in die Leben dreier Menschen, deren Zukunft miteinander verwoben ist. Zudem wird auf das sehr wichtige Thema „Ersthilfe“ und Reanimation hingewiesen. Der Titel ist also in zweierlei Hinsicht Programm.
Im Fokus stehen Tim, Kerry und Joel. Alles beginnt 1999. Tim und Kerry sind beste Freunde und teilen den Wunsch Medizin zu studieren. Während Tim sich mehr von Kerry erhofft, schwärmt diese für den Fußballer Joel. Als Joel während eines Spiels einfach zusammenbricht, wissen die beiden Freunde, dass sie handeln müssen. Während Kerry Joel rettet, schafft es Tim nicht sich aus seiner Starre zu befreien. Da Tim durch seine Familie viel Leistungsdruck ausgesetzt ist, stellen die beiden es so dar, als hätte Tim Joel gerettet Für Joel hat diese gute Tat allerdings ernste Konsequenzen. Er bekommt einen Herzschrittmacher und muss sein Profi Karriere an den Nagel hängen.
In dem Buch begleitet man die Drei durch 18 Jahre ihres Lebens – mit allen Höhen und Tiefen. Trotz der völlig unterschiedlichen Lebensentwürfe, begegnen sich die Drei aber immer wieder.
Ich muss sagen, dass ich etwas unentschlossen bin was das Buch angeht. Eine klassische Liebesgeschichte ist es nicht, dafür fehlt die Romantik. Stellenweise hatte ich auch den Eindruck Seiten über Seiten nur den Alltag der Protagonisten zu verfolgen. Das hat sich dann ziemlich gezogen, insbesondere ist das Buch mit knapp 600 Seiten ein dicker Schinken. Auf der anderen Seite haben die Drei so viele Downs in ihren Leben verkraften müssen, dass mir die Handlung manchmal sehr unwirklich vorkam. Drogen, ungewollte Vaterschaften, Kind verloren, Unfall, Krebs, Tod, Selbstzweifel – alles dabei. Fast wie bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten oder anderen Soaps.
Gut finde ich allerdings, dass im Buch unmissverständlich auf die Wichtigkeit der Ersthilfe hingewiesen wird. Das müssen wir uns alle hinter die Ohren schreiben. Ich bin ehrlich: Ich hätte sowas von keinen Plan! Ich werde das aber ändern.
Auch klasse ist der Schreibstil von Eva Carter. Ich finde die Art und Weise wie sie Dinge beschreibt sehr angenehm zu lesen und teils poetisch. Die ein oder andere Denkweise der Protagonisten hat mich an mich selbst erinnert und war dadurch sehr authentisch. Auch die Protagonisten an sich waren interessant gut ausgearbeitet.
Eva Carter kann schreiben – ohne Frage. Für mich war das Buch allerdings kein Highlight. Ich habe einfach was anderes erwartet befürchte ich. Dennoch gibt es 3 Sterne für den klasse Schreibstil und den Einsatz für die Ersthilfe.

Bewertung vom 24.04.2021
Das Mädchen und der flüsternde Wald
Anderson, Sophie

Das Mädchen und der flüsternde Wald


ausgezeichnet

"Das Mädchen und der flüsternde Wald" ist eine weitere zauberhafte Geschichte von Sophie Anderson. Im Fokus steht Janka, die aufgrund ihrer Stärke "Janka die Bärin" genannt wird. Als Kind wurde sie vor einer Bärenhöhle im Schneewald gefunden und von einer lieben Dorfbewohnerin aufgenommen. Immer wieder schweifen Jankas Gedanken zurück zum Schneewald und manchmal scheint es so, als würden dessen Bewohner mit ihr sprechen. Durch ein Unglück wacht Janka eines Tages mit Bärenbeinen auf. Sofort weiß sie, dass sie ihre Antworten nur im Schneewald finden kann...
Wer sich nach einer poetischen und fantasievollen Geschichte sehnt, der wird hier fündig. Das Buch ist für die Altersgruppe ab 10 Jahren empfohlen und durchaus angemessen. Ich hatte aber auch als Erwachsene meinen Spaß, Janka auf der Suche nach ihrer Vergangenheit zu begleiten. Alle Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und interessant. Besonders hat es mir Mäusefänger angetan. Ich fand ihn und seine quirlige Art einfach klasse.
Besonders gefallen hat mir, dass das Buch so viel wertvolles vermittelt. Zum einen, dass es immer Menschen gibt, die einen lieben wie man ist. Man neigt oft dazu, zu hart mit sich ins Gericht zu gehen und jemand anderes sein zu wollen. Auch klasse fand ich, dass die Bande der Freundschaft im Buch eine große Rolle gespielt haben. Janka findet auf ihrer Reise eine Menge Freunde und hat im Grunde ihre eigene "Herde". Im Finale kommt ihr dazu gute und ihre Freunde geben ihr Sicherheit. Klare Botschaft: Gemeinsam kann man alles schaffen - und das stimmt.
Dritter Punkt, der mich an den Buch begeistert hat, war die fantasievolle Geschichte. Ich fand die Ideen und die slawischen Einschläge einfach egal. Ein Haus auf Hühnerbeinen? Klasse! Zudem hat mir der Stil gefallen. Es wurden immer wieder Märchen und Geschichten erzählt, die sich über die Reise von Janka mehr und mehr zu ihrer eigenen Geschichte entwickelt haben. Das war extrem genial gelöst. Fast wie ein Puzzle.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 11.04.2021
I am Elektra
Handel, Christian

I am Elektra


ausgezeichnet

„I am Elektra“ von Christian Handel ist die von mir langersehnte Fortsetzung von „Becoming Elektra“. Im Fokus steht dieses Mal wirklich Elektra, die sich in einem anderen Körper wiederfindet. Was würdest du tun, wenn jemand anderes dein Leben lebt?
Die Inhalte des zweiten Teils haben mich doch überrascht. Elektra ist doch nicht tot, sondern befindet sich in einem anderen Körper? Als ich dann angefangen habe zu lesen, was aber alle Bedenken zerstreut und ich habe Christian Handel dafür gefeiert und Lesern solch einen tiefen Einblick in Elektras Leben und Gefühle zu gewähren. Aus Band 1 „Becoming Elektra“ kennt man ausschließlich Isabels Perspektive, da Elektra ja tot gewähnt wird. Zudem kommt Elektras Persönlichkeit nicht allzu gut weg.
Band 2 hat mich eines Besseren belehrt. Zu Beginn haben sich meine Vorurteile bestätigt und ich habe Elektra für eine verzogene Göre gehalten. Desto tiefer die Einblicke in ihr Leben werden, desto mehr entwickelt man ein Verständnis für sich. Und nicht nur das! Auch Elektra entwickelt sich im Laufe des Buches weiter und wächst über sich hinaus. Insbesondere lernt sie, dass nicht alles was ihr beigebracht wurde der Wahrheit entspricht. Diese charakterliche Entwicklung hat Christian Handel wunderbar aufgearbeitet und damit auch einen wichtigen Impuls für dieses Jugendbuch gesetzt. Es soll den Leser zum nachdenken und Hinterfragen anregen. Und das tut es meiner Meinung nach.
Neben der Perspektive von Elektra, kommt der Leser auch noch eine weitere neue Perspektive zu lesen. Welche verrate ich an dieser Stelle nicht. Ich sage nur eins: Das Buch kann manchmal ganz schön aufreibend sein und es dauert nicht lange bis man sich selbst mental zwischen zwei Stühlen befindet.
Vom Schreibstil her ist dieser Teil ebenso gut wie Band 1. Christian hält den Spannungsbogen konstant hoch und schafft es den Leser ohne viel chi chi in seinen Bann zu ziehen. Für mich ist „I am Elektra“ eine tolle Fortsetzung, die ich allen Fand von „Becoming Elektra“ ans Herz legen kann.

Bewertung vom 11.04.2021
Becoming Elektra
Handel, Christian

Becoming Elektra


ausgezeichnet

„Becoming Elektra“ ist ein Jugendroman von Christian Handel, der im Sommer 2019 beim Ueberreuter Verlag veröffentlicht wurde. Im Fokus steht die junge Elektra Hamiltons, die bei einem Reitunfall ums Leben kommt. Die stinkreichen Hamiltons haben natürlich vorgesorgt und Klone von Elektra machen lassen. Um einen wichtigen Deal nicht zu vermasseln, bitten sie kurzerhand Klon Isabel Elektras Platz einzunehmen und den Politikersohn Philipp von Halmen zu heiraten. Doch statt einem Leben im Luxus erwartet Isabel eine Welt voller Lügen und Intrigen.
Ich habe dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen. Von Beginn an hat mich Christian Handel durch seine dystopische Welt und seinen sehr flüssigen und kurzweiligen Schreibstil in seinen Bann gezogen. Ich fand die Ideen, dass Klone als Ersatzteillager für Reiche fungieren furchtbar. Furchtbar grausam, aber auch furchtbar spannend und sehr gesellschaftskritisch. Auch in der heutigen Zeit spielen Genmanipulationen eine zunehmende Rolle, insbesondere in der Lebensmittelindustrie. Christian Handel geht mit seiner Jungend-Dystopie einen Schritt weiter und regt zum Nachdenken an.
Protagonistin Isabel war mir von Beginn an sympathisch. Ich fand es sehr mutig, dass sie sich bereiterklärt hat den Platz von Elektra einzunehmen. Zudem hat sie ein sehr starkes Wertesystem und bleibt auch dabei, was mir sehr gefallen hat. Besonders gelungen fand ich die Beschreibung von Isabels inneren Konflikt. Einerseits hasst sie alles und jeden der mit dem Klonprogramm zu tun hat, andererseits sind manche Menschen in der neuen Welt sehr gut zu ihr und unterstützen sie. Isabels Emotionen werden sehr gut eingefangen.
Der Spannungsbogen hat sich langsam gesteigert und im Finale seinen Höhepunkt gefunden. Für mich war das Buch ein absoluter Pageturner und ein absolutes Jugendbuch Highlight.