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Tokall

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Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2022
Auf See
Enzensberger, Theresia

Auf See


sehr gut

Intellektuelle Dechiffrierarbeit
Wer gerne einen experimentellen und ungewöhnlichen Roman lesen möchte, der ist bei „Auf See“ von Theresia Enzensberger genau richtig. Die besondere Leistung der Autorin besteht in meinen Augen darin, dass sie auf eine Montagetechnik zurückgreift, die ich in der Form so noch nicht gelesen habe. In erzähltechnischer Hinsicht finde ich dieses literarische Experiment gelungen und innovativ.
In die Haupthandlung, über die ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten will, zumal der Klappentext alles Wichtige dazu verrät, werden sogenannte „Archiv-Kapitel“ integriert, die assoziativ und leitmotivisch miteinander verbunden sind. So entsteht eine Art Collage. Über die Frage, ob es sich aber tatsächlich um eine Montage handelt und ob die von Enzensberger gewählte Form von der klassischen Montage-Technik im Stile eines Alfred Döblin abweicht, darüber sollen sich die Literaturwissenschaftler streiten. Das soll im Rahmen dieser Rezension nicht weiter vertieft werden. Nach meiner Ansicht lehnt sich die Autorin hier an die Leitmotivmontage und assoziative Montage an, wie man sie aus Filmen kennt.
Der inhaltliche Zusammenhang zwischen den Archiv-Kapiteln und zwischen der Haupthandlung und diesen Kapiteln muss dann in einer Art intellektueller Dechiffrierarbeit vom Leser/von der Leserin erschlossen werden. So finden wir z.B. einen Text zu Hintergründen über Gregor MagGregor, einem Hochstapler aus dem 19. Jh. In einem weiteren Archiv-Kapitel erfahren wir etwas über die Insel Ascension, auf der im 19. Jh. durch Charles Darwin und Joseph Hooker eine Art Terraforming-Projekt durchgeführt wurde. Auch lernen wir in einer kurzen Skizze Leicester Hemingway kennen, den Bruder von Ernest Hemingway. In einem weiteren Archiv-Kapitel wird uns die Republik Nauru mitsamt ihrer Kolonialgeschichte nähergebracht. Die Scientology-Sekte wird ebenfalls in den Blick genommen. Die Entstehung des Neoliberalismus wird dargestellt. Und nicht zuletzt geht es um die Geschichte der Piratenkommune Libertatia. Letztlich kann man viele Parallelen zum Leben auf der Seestatt und zu Yadas Vater ziehen. Allerdings muss man sich auf diese Art von Lektüre einlassen wollen. Es ist schon durchaus herausfordernd, den einzelnen Textkomponenten einen Sinn zu entnehmen, ihnen einen Zusammenhang zu verleihen und sie mit der Haupthandlung in Beziehung zu setzen. Es ist also kein Buch, das man mal eben so schnell herunterliest. Ich empfand die Lektüre eher als eine intellektuelle Anregung, man lernt einiges dazu. Aber ich musste schon in Stimmung dazu sein.
Auch wenn ich die Erzähltechnik anspruchsvoll, innovativ und absolut anerkennenswert finde, sie ist die große Stärke des Buchs, so kann ich diesem Werk keine 5 Sterne geben. Dafür war die Darstellung der Haupthandlung einfach zu schwach, mit Ausnahme der Zäsur in der Mitte des Buchs. Sie hatte für mich zu wenig Triebkraft, ich hatte zu wenig offene Fragen im Kopf, vieles fand ich auch zu nebulös und vage dargestellt. Den Schreibstil empfand ich als zu nüchtern und zu pragmatisch-sachlich. Die Figurenzeichnung von Yada, von ihrem Vater und von Helena war mir zu hölzern, zu distanziert, zu wenig greifbar. Auch den Blickwinkel von Helena habe ich über lange Zeit als zu sperrig und zu wenig kontextualisiert wahrgenommen. Die Perspektive von Yada fand ich viel lesbarer. Die Darstellung der Beziehungsverhältnisse zwischen den Figuren hat mich nicht berührt. Mir fehlte auch eine weitere Vertiefung der Vater-Tochter-Beziehung. Das Lesen löste grundsätzlich zu wenige Emotionen bei mir aus. Auch die vielen Perspektivwechsel am Ende des Buchs fand ich unpassend. Mir fehlten genauere Beschreibungen der Handlungsorte, es kommt keine Atmosphäre auf. Weder die Seestatt noch das Festland werden sonderlich detailliert dargestellt. Bei mir wollte bei der Lektüre der Funke einfach nicht so recht überspringen, das mag anderen Leser:innen anders gehen. Für mich geht der Einsatz der Montageetechnik zu sehr auf Kosten de

Bewertung vom 13.08.2022
Der Geruch von Wut
Clima, Gabriele

Der Geruch von Wut


ausgezeichnet

Die Tragweite einer falschen Entscheidung
Was passiert, wenn man in seinem Leben eine verhängnisvolle Entscheidung trifft und den falschen Weg einschlägt? Genau um diese Frage geht es in dem Jugendbuch „Der Geruch von Wut“ aus der Feder von Gabriele Clima.
Alex hat einen tragischen Schicksalsschlag erlitten, sein Vater ist bei einem Autounfall verstorben. Und es entwickelt sich ein ungeheuerlicher Zorn in ihm. Er will sich an dem Fahrer rächen, dem er die Schuld für den Unfall gibt. Er durchstreift die Stadtviertel, immer auf der Suche nach seinem Feind. Blind und rasend vor Wut trifft er dann eine verhängnisvolle Entscheidung, er schließt sich den „black boys“ an und gerät damit auf die schiefe Bahn, mitten hinein in eine Spirale der Gewalt. Und es stellt sich die alles entscheidende Frage: Wie wird sich Alex entwickeln? Wird er seinen inneren Kompass verlieren? Oder findet er doch einen Weg hinaus?
Dem Autor gelingt es gut, den Kontrast zwischen der Liebe und Fürsorge der Mutter auf der einen Seite und der Härte der „black boys“ auf der anderen Seite zum Ausdruck zu bringen. Alex befindet sich in einem Zwischenraum, hin- und hergerissen zwischen seiner Mutter und der Jugendgang. Die Mutter ist der Anker im Leben von Alex. Beide vermissen schmerzlich den Vater bzw. Ehemann. Doch trotz dieser Verbundenheit im Schmerz erzählt Alex seiner Mutter noch lange nicht alles, was er so treibt. Doch seine Mutter fühlt intuitiv, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt. Sie redet ihm ins Gewissen. Und sie will wissen, was los ist. Und beim Lesen wird die Handlung vor allem dadurch gut vorangetrieben, dass man sich fragt, was aus Alex wird. Welchen Weg wird er einschlagen? Wird er die richtigen Entscheidungen treffen? Wird er sich seiner Mutter anvertrauen?
Der Schreibstil ist einfach und klar, so wie auch die schwarz-weiß-Sicht von Alex einfach und klar ist. Und am Ende des Romans gibt es eine überraschende erzählerische Wendung, über die ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten will. Der Inhalt noch einmal in ein anderes Licht gerückt. Das ist sehr gut gemacht!

Fazit: Ein gutes Jugendbuch mit einer überzeugenden Figurenzeichnung, das zum Nachdenken anregt und aufzeigt, wie schnell man auf die schiefe Bahn geraten kann. Man verfolgt die Entwicklung von Alex gebannt und hofft während des Lesens darauf, dass sich alles zum Guten wendet. Da ich nichts an dem Buch auszusetzen habe und den aufrüttelnden Inhalt gelungen umgesetzt finde, vergebe ich 5 Sterne und spreche eine Empfehlung aus!

Bewertung vom 12.08.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


sehr gut

Ein „bodenständiger“ Thriller mit Schwächen bei der Auflösung am Ende
Der Thriller „Das Letzte, was du hörst“ von Andreas Winkelmann verfügt über alle nötigen Zutaten, die ein guter Thriller braucht: gut ausgearbeitete Figuren wie eine toughe Kommissarin und einen kauzigen Gerichtsmediziner sowie interessant gestaltete Täter und Opfercharaktere. Hinzu kommt ein verzwickter Fall, bei dem der Spannungsbogen ebenfalls gut ausgeprägt ist. Bis zum Ende bleibt vieles offen, so dass ein gutes Maß an Spannung erzeugt wird.
Man fragt sich die ganze Zeit, ob man es bei dem Mord wirklich mit einer klassischen Beziehungstat zu tun hat oder ob nicht doch mehr dahinter steckt. Wie bei Thrillern üblich, gilt es im Verlauf der Handlung, einige Zusammenhänge aufzudecken, das treibt die Handlung zwar gut voran. Allerdings muss man sich schon sehr in Geduld üben, bis klar wird, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhängen. Hier hätte ich mir schon gewünscht, als Leser nicht ganz so lange auf die Folter gespannt zu werden.
Was mir nur aufgefallen ist: Der Thriller ist längst nicht so künstlerisch durchkomponiert wie z.B. die Thriller „Kaltherz“ von Henri Faber oder „Das Loft“ von Linus Geschke (vgl. frühere Rezensionen). Das muss jetzt aber nicht schlecht sein, das will ich damit nicht sagen. Es ist einfach nur auffällig. Auf mich wirkte dieses Werk einfach weniger durchkonstruiert, und dadurch irgendwie „natürlicher“ und „bodenständiger“. Die Perspektivwechsel ereigneten sich nach meinem Gefühl eher beliebig und zufällig, sie waren nicht auf den Punkt exakt „getimt“, nicht so systematisch. Auch die sprachliche Gestaltung kommt unauffälliger und weniger ausgefeilt daher, dadurch wirkt sie „gewöhnlicher“ und „authentischer“. Aber wie gesagt, das ist nichts, wodurch das Buch an Qualität einbüßt, denn die Spannung stimmt trotzdem. Der Schreibstil ist dynamisch und flott. Das Tempo ist hoch. Während des Lesens habe ich keine Längen verspürt.
Was mir auch gut gefallen hat: Die Täterperspektive kommt nicht zu blutrünstig daher. So etwas mag ich persönlich nicht. Deshalb war ich bei der Lektüre froh, dass ausführliche Details der Morde nicht zu sehr in den Fokus rückten.
Dennoch kann ich nicht die vollen fünf Sterne für diesen Thriller vergeben, denn die Auflösung am Ende war für mich nicht überzeugend. Nach meinem Empfinden sind nicht alle Zusammenhänge plausibel aufgelöst worden. Ich fand das Ende auch nicht so überraschend wie erhofft und es war mir auch zu konstruiert. Plötzlich greift eine Figur in die Handlung ein, die vorher keine große Rolle gespielt hat. Das hat mir nicht gut gefallen. Das Motiv des Mörders fand ich nicht plausibel dargelegt. Auch fehlten mir die überraschenden Wendungen im Stil eines Henri Faber.
Und noch ein Wunsch fürs nächste Mal: Aus anderen Thrillern kenne ich es, dass Kapitel oft den Namen der Protagonisten als Überschrift nutzen, um die Orientierung für den Leser/die Leserin zu erleichtern. Das hätte ich auch hier hilfreich gefunden. Denn zu Beginn eines neuen Kapitels musste ich mich oft kurz orientieren, welcher Perspektive ich nun folge.

Fazit: Ein Thriller, der ohne größere erzählerische „Tricks“ daherkommt, ein bodenständiger Thriller, handwerklich gut gemacht, mit einem guten Spannungsbogen, hohem Tempo, guter Dynamik und einer ansprechenden Figurenzeichnung. Wäre die Auflösung am Ende überzeugender gewesen, hätte ich volle fünf Sterne vergeben. So bleibt es bei vier Sternen. Empfehlenswert ist der Thriller auf jeden Fall, man wird gut unterhalten, es kommt keine Langeweile auf.

Bewertung vom 01.08.2022
Voll verzählt?
Burgess, Melvin

Voll verzählt?


ausgezeichnet

Förderung der Faszination für große Zahlen
Es gibt Kinderbücher, denen liegt manchmal einfach nur eine schöne, kreative Idee zugrunde. So auch hier. Melvin Burgess, vermutlich vielen durch „Billy Elliot“ bekannt, legt mit „Voll verzählt“ ein Buch vor, in dem er der Faszination großer Zahlen „huldigt“. Es ist ein unterhaltsames Buch. Paul, ein Angeber, behauptet, er könne bis 10 Millionen zählen. Und dann legt er los und hört nicht mehr auf. Und diese Idee erzeugt bei den jungen Leser:innen bzw. Zuhörer:innen Neugier. Denn sie wollen wissen, ob Paul es wirklich gelingt, so weit zu zählen, oder ob er vorher abbricht.
Noch dazu interessieren sich Kinder meiner Erfahrung nach spätestens ab der Einschulung für Zahlen und wollen wissen, wie weit man zählen kann. Diese Idee wird hier kreativ aufgegriffen. Auf diese Weise werden beiläufig die Lust am Zählen und die Faszination für große Zahlen gefördert. Immer wieder werden Zahlen in die Handlung eingeflochten, die beim Nachwuchs durchaus auf Interesse stoßen. Noch dazu wird das Vorstellungsvermögen für die Größe des Zahlenraums angeregt. So ist es schon sehr beeindruckend, wie der Lehrer, Mr. Clark, vorrechnet, wie lange man benötigt, um bis 10 Millionen zu zählen.
Einige wenige Leerstellen regen auch zum Nachdenken an. So kann man beispielsweise fragen, warum Paul so handelt, wie er es tut. Hier bieten sich einige Textstellen an. Im Buch gibt es z.B. einen schönen erzählerischen Wendepunkt, der zur Diskussion einlädt.
Sprachliche ist das Buch nicht schwierig zu verstehen, so dass man es auch schon Kindern ab 7 Jahren vorlesen kann. Es gibt lediglich einige abstraktere Passagen, die tatsächlich eher für ältere Kinder ab 9 bis 10 Jahren geeignet sind. Hier ist man dann schon als erwachsener Vorleser gefordert, Dinge zu erläutern. Auch die Kritik am Schulsystem, die immer wieder sehr deutlich wird, ist wohl eher etwas für Ältere.

Fazit: Ein kreatives, unterhaltsames Kinderbuch mit einer tollen Grundidee. Es werden die Lust am Zählen und die Faszination für große Zahlen gefördert. Auch das Vorstellungsvermögen für die Größe des Zahlenraums wird angeregt. Einige Inhalte sind noch etwas abstrakt, so dass die Altersangabe des Verlags durchaus gerechtfertigt ist (ab 9 Jahren). Sprachlich ist das Buch aber prinzipiell auch für jüngere Kinder gut zu verstehen und als Vorleselektüre geeignet.

Bewertung vom 19.07.2022
Bekenntnisse eines Betrügers
Raina, Rahul

Bekenntnisse eines Betrügers


gut

Starker Beginn, dann deutlicher Qualitätsverlust
Das Debut „Bekenntnisse eines Betrügers“ von Rahul Raina startet vielversprechend, die ersten 130 Seiten haben mir gut gefallen. Leider lässt das Werk dann nach meinem Dafürhalten aber stark nach. Nachdem Rudi durch die Hilfe des Bildungsberaters Ramesh ein rekordverdächtig gutes Ergebnis bei den Aufnahmeprüfungen der Universität erzielt, „driftet“ die Handlung für mich zu sehr in Richtung Gangster-Komödie ab. Dabei wird die scharfzüngige und bissige Gesellschaftskritik immer mehr zur Nebensache und rückt zu sehr in den Hintergrund. Stattdessen verändert sich die Handlung mehr in Richtung eines unrealistischen Trips im Stil einer Komödie wie „Hang Over“. Das entsprach nicht meinem Geschmack. Und leider empfand ich die Darstellung auch nicht als sonderlich witzig, anders als im Klappentext versprochen.
Das ist sehr schade, denn der Beginn dieses Romans ließ etwas anderes erwarten: eine satirische Aufsteigergeschichte. Die lieblose Beziehung zum Vater wird gut dargestellt, ebenso die Begegnung mit der Nonne Claire, die Ramesh fördert und ihm eine Aufstiegschance ermöglicht. Hinzu kommt ein grober, emotional-expressiver und teils vulgärer Erzählton, der Rameshs Wut aufs System sehr gut deutlich werden lässt. Man spürt die Verachtung des Ich-Erzählers gegenüber seinem eigenen Heimatland. Zu viele Enttäuschungen hat er erlebt, zu viele Ungerechtigkeiten mitangesehen. Dementsprechend drastisch sind die Worte, mit denen Ramesh Indien beschreibt. Er hadert mit den Zuständen im Land, er beklagt vor allem die soziale Ungleichheit, die Korruption und kritisiert das Bildungssystem. Das alles ist erzählerisch gut gemacht und interessant zu lesen. Lediglich ein Nachwort mit Informationen zum indischen Bildungssystem und zu den Aufnahmeprüfungen an den Universitäten hätte ich mir noch gewünscht. So habe ich mich beispielsweise schon gefragt, ob das Ansehen eines erfolgreichen All-India-Kandidaten tatsächlich so immens ist.
Leider entwickelt sich die Handlung dann nach 130 Seiten in eine Richtung, die ich längst nicht mehr so fesselnd und aufschlussreich fand. Die Tiefgründigkeit geht verloren, facettenreich geschilderte Beziehungsverhältnisse gibt es nicht mehr. Die Aufsteigergeschichte verliert an Bedeutung. Das fand ich sehr schade. Stattdessen: Wenig Ernsthaftes, wenig Gesellschaftskritisches.

Fazit: Ein Roman, der interessant und gesellschaftskritisch startet, dann aber ab Seite 130 in meinen Augen enorm an Qualität verliert. Aus der anfangs noch tiefgründigen Gesellschaftskritik wird eine turbulente und oberflächliche Gangster-Komödie. Leider entsprach das nicht meinem Geschmack, deshalb nur 3 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.07.2022
1:0 für Paul! Eine Fußballgeschichte - Leserabe ab 2. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren
Mai, Manfred

1:0 für Paul! Eine Fußballgeschichte - Leserabe ab 2. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren


sehr gut

Freundschaft durch Sport
Das Erstlesebuch „1:0 für Paul. Eine Fußballgeschichte“ aus der Reihe „Leserabe“ vom Ravensburger Verlag ist eine Geschichte, die eine schöne Botschaft vermittelt: Durch die gemeinsame Ausübung des Sports lassen sich sprachliche Barrieren überwinden, es entstehen Freundschaften, unabhängig von der Herkunft. Das finde ich sehr gelungen. Schließlich soll man mit Hilfe eines Erstlesebuchs nicht nur das Lesen trainieren, sondern im Idealfall auch noch eine bereichernde Geschichte lesen. Hier sind es nun Amir und Paul, die zusammenhalten und Freundschaft schließen.
Vom Anspruchsniveau ist das Buch geeignet für Leser in der 2. Klasse. Für geübte Leser kann es aber auch schon am Ende der ersten Klasse zum Einsatz kommen. Ergänzend zum Text findet man am Ende jedes Kapitels auch nachbereitende Fragen zum Textinhalt und auch noch sog. Leserätsel am Ende der Lektüre.
Hierzu ein paar Anmerkungen: Die nachbereitenden Fragen zum Textinhalt sind ausschließlich recht geschlossen gehalten, das finde ich etwas schade. Mit Hilfe dieser geschlossenen Fragen wird das selektive Verstehen trainiert, d.h. die Kinder suchen gezielt nach der Antwort auf die gestellte Frage. Dafür dürfen sie natürlich auch ruhig noch einmal in das Kapitel schauen, sonst ginge es ja nur um die Überprüfung einer Gedächtnisleistung. Das ist ein absolut zulässiges Übungsformat! Alternativ dazu hätte man aber auch noch durch W-Fragen das Globalverstehen trainieren können.
In den Rätseln im Anschluss an die Geschichte wird dann durch eine Text-Bild-Zuordnungsübung die Lesekompetenz auf Satzebene gefördert, in Form eines Silben-Salats wird die korrekte Schreibung eines Worts trainiert („Schienbeinschoner“) und mit Hilfe eines Gitterrätsels wird die Identifikation von Wörtern gefördert. Nicht zuletzt gibt es noch einen recht simplen multiple-choice-Test, in dem Sätze vervollständigt werden müssen. Die Aufgaben sind insgesamt recht simpel, in meinen Augen keine wirkliche Herausforderung für eine:n Zweitklässler:in, denn die Übungen sind auf Wort- und Satzebene angesiedelt, nicht auf der Ebene des Textverstehens. Gut gefunden hätte ich z.B. Richtig-falsch-Aufgaben zum Textinhalt.
Abschließend möchte ich mir auch noch einen Bemerkung zur gendergerechten Gestaltung des Buchs erlauben. An einer Stelle des Buchs kommt die Schwester von Paul vor, über die gesagt wird, dass sie meistens nicht mit ihm Ball spielen will. Ich finde, hier wird ein typisches Klischee bedient. Man hätte an dieser Stelle z.B. auch schreiben können, dass sie lieber mit ihren Freundinnen Ball spielt o.ä.

Fazit: Eine Geschichte mit einem schönen „Völkerverständigungs-Gedanken“, die vom Niveau gut für Zweitklässler:innen geeignet ist. Bei den Aufgabenformaten sehe ich aber Verbesserungspotential! Deshalb vergebe ich „nur“ 4 Sterne!

Bewertung vom 08.07.2022
Ozeane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.8
Kessel, Carola von

Ozeane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.8


sehr gut

Kinder-Sachbuch mit Leseaufgaben
Ich beschränke mich bei meiner Rezension zum Erstleser-Buch „Ozeane“ aus der Reihe „Wieso, weshalb, warum?“ auf die Betrachtung der inhaltlichen Kohärenz der zu lesenden Informationstexte und die Beurteilung der Aufgabenformate.
Das Kinder-Sachbuch ist in vier große Kapitel unterteilt, zu denen jeweils sogenannte Leserätsel im Anschluss gelöst werden müssen: 1. Kapitel „Was sind Ozeane und Meere“, 2. Kapitel „Warum sind Ozeane so geheimnisvoll“, 3. Kapitel „Wer lebt in den Ozeanen“, 4. Kapitel „Weshalb sind die Ozeane in Gefahr?“.
Nach meinem Dafürhalten ist die inhaltliche Kohärenz der Kapitel 1, 2 und 4 gewährleistet. Lediglich beim dritten Kapitel hatte ich den Eindruck, dass die Inhalte recht unverbunden nebeneinander stehen. Hier würde ich die Übergänge zwischen den einzelnen Fragestellungen „glatter“ gestalten, indem eine stärkere inhaltliche Verknüpfung vorgenommen wird. Ein roter Faden sollte erkennbar sein. Sonst wirkt die Darstellung zwischen den einzelnen Unterkapiteln etwas sprunghaft.
Im Anschluss an Kapitel 1 findet man zwei Aufgaben, in denen vor allem die Identifikation von Wörter gefördert wird. Die Leser:innen sollen in einem Gitter Wörter erkennen und danach Buchstaben zu Wörtern sortieren und sie Bildern zuordnen. Klassische Aufgabenformate, die gelungen sind. Lediglich beim Gitterrätsel hätte die Arbeitsanweisung etwas verständlich ausfallen können, in dem noch die Leserichtung angegeben wird („waagerecht und senkrecht“). Die Aufgaben zu Kapitel 2 sind hingegen nicht so gelungen. So ist bei dem Labyrinth verwirrend, dass dort zwei Delfine abgebildet sind. Einer hätte gereicht, und zwar der untere. Das Aufgabenformat der Silbenschreibung in Form eines Gitters fand ich verwirrend und unlogisch, vor allem weil mir nicht klar geworden ist, in welcher Reihenfolge die Silben anzuordnen sind. Die Aufgaben, die sich an Kapitel 3 und 4 anschließen, sind hingegen wieder gelungen und durchdacht: z.B. ein Kreuzworträtsel als inhaltliche Nachbereitung des Gelesenen und die Verknüpfung von Substantiven zu inhaltlich korrekten Komposita. Auch das Lesequiz in Form von multiple-choice-Aufgaben am Ende ist gelungen, wenn auch etwas zu einfach. Lobenswert ist auch, dass auf den letzten Seiten die Lösungen angegeben werden, so dass eine Überprüfung möglich ist und kein Frust aufkommt. Und was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat: Das sogenannte Leselotto. Hier wird Lesekompetenz durch Text-Bild-Zuordnung gefördert. Klasse!

Fazit: Ein weitestgehend gelungenes Kinder-Sachbuch. Lediglich die inhaltliche Kohärenz des dritten Kapitels sowie die Aufgaben am Ende des zweiten Kapitels hätten durchdachter sein können. Wegen dieser „kleineren“ inhaltlichen Schwächen vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 06.07.2022
PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag

PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag


ausgezeichnet

Motivierendes Erstlesebuch mit geringem Anspruchsniveau
Die „Paw Patrol“ ist aktuell eine der beliebtesten Kinder-Fernsehserien. Fast jedes Kind kennt diese kanadische Action-Abenteuer-Serie mit den niedlichen Welpen, die in mehr als 160 Ländern weltweit ausgestrahlt wird. Und sie spricht beide Geschlechter gleichermaßen an. Aus diesem Grund halte ich das Erstlese-Buch „Die Fellfreunde retten den Tag“ vom Carlsen Verlag für besonders motivierend, um das Lesen zu üben.

Anspruchsniveau und Zielgruppe
Vom Anspruchsniveau halte ich es für leichter als die mir bekannten Lesebücher aus der Leserabe-Reihe für die 1. Klasse vom Ravensburger Verlag. Es ist also gut geeignet für Leseanfänger, die eher noch am Anfang des Leseerwerbs stehen. Das liegt daran, dass auf einer Seite nicht so viele Zeilen zum Selbstlesen abgedruckt sind. Meistens sind es nur zwei bis drei Zeilen, maximal sind es fünf Zeilen, die auf einer Seite präsentiert werden. Umfangreiche Seiten mit fünf Zeilen kommen aber nur selten vor. Auch sind die Zeilen nicht zu lang geraten, meist sind es drei bis vier Wörter pro Zeile, die erlesen werden müssen. Das kommt gerade Leseanfängern zu Beginn des Leseerwerbs entgegen. Auch wurde vom Verlag darauf geachtet, dass die Sätze knapp ausfallen. Oft umfasst ein Satz eine Zeile, maximal zwei Zeilen. Kurzum: Das Buch ist so gestaltet, dass Lesebeginner:innen nicht von zu viel Text frustriert werden. Das ist gut! Für Leser:innen, die schon fortgeschrittener sind (z.B. am Ende von Klasse 1) ist dieses Buch aber ebenfalls motivierend, weil die Kinder merken, dass sie zügig viele Seiten schaffen. Ich finde eine solche Herangehensweise sinnvoller, als Kinder zu Beginn des Leseerwerbs zu überfordern. Nach meiner Erfahrung sind Lerner:innen gerade mit solchen Texten, die über fünf Zeilen pro Seite hinausgehen, noch etwas überfordert.

Bebilderung und Sprachgestaltung
Zum Bildmaterial muss ich nicht viel sagen, es handelt sich um großformatige Bilder aus der Serie. Schon allein dieser Umstand ist ebenfalls motivierend. Die zu lesenden Satzkonstruktionen sind alle sehr einfach gehalten, auch der Wortschatz ist sehr simpel. Es gibt also keine Stellen mit langen, schwer zu erschließenden Wörtern. Das garantiert den Leser:innen schnelle Erfolgserlebnisse. Und auch an die Ausspracheproblematik wurde gedacht: So wird auf den ersten beiden Seiten die Aussprache der englischsprachigen Namen geübt. Auf diese Weise wird einem möglichen Stolpern vorgebeugt, vor allem weil die Namen im zu lesenden Text auch andersfarbig markiert sind.

Verbesserungsvorschläge
Kürzere Kapitel wären sinnvoll. Auch die Unterteilung eines Kapitels in kürzere Unterkapitel wäre denkbar. Kinder lesen gerne ein ganzes Kapitel zu Ende und sind stolz auf sich, wenn sie ein ganzes Kapitel gelesen haben. Hier finde ich die beiden Geschichten mit einem Umfang von 28 Seiten und 17 Seiten zu lang geraten. Am Ende fände ich andere Aufgabenformate zur Nachbereitung des Textes besser. Auch dürfen es nach meinem Dafürhalten ruhig mehr Aufgaben sein.

Fazit:
Ein sehr motivierendes Erstlese-Buch mit Paw Patrol Setting, das vom Anspruchsniveau v.a. solchen Kindern entgegenkommen dürfte, die noch am Beginn ihres Leseprozesses stehen. Die Sprach- und die Zeilengestaltung sind bewusst einfach gehalten und durchdacht. Sie ermöglichen beim Lesen rasche Erfolgserlebnisse. Klare Empfehlung und 5 Sterne!

Bewertung vom 23.06.2022
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


sehr gut

Dezente Science-Fiction-Literatur
Der Autor Walter Tevis ist spätestens seit dem „Damengambit“ wieder in aller Munde. Sein Werk wird aktuell wiederentdeckt und neu übersetzt. Dazu gehört nun auch der Roman „Der Mann, der vom Himmel fiel“, der ursprünglich 1963 erschienen ist. Und man merkt dem Werk den Zeitgeist der 60er Jahre an, z.B. wenn die Hauptfigur Thomas Jerome Newton über die Gefahr der Kriegsführung spricht. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man das Buch liest.
Was das Buch in meinen Augen auszeichnet, ist die starke Hauptfigur des Außerirdischen Newton, der mysteriös wirkt. auf der einen Seite besitzt er eine den Menschen überlegene Intelligenz, doch auf der anderen Seite ist er körperlich so verletzlich und gebrechlich. Von Beginn an fragt man sich bei der Lektüre, was er vorhat, was sein Plan ist, welches Ziel er verfolgt. Das treibt die Handlung gut voran. Seine Fremdartigkeit wird nur recht dezent angedeutet, hin und wieder erfahren wir auch vage etwas über seine Heimatwelt. Das finde ich gut gemacht. Auch die psychischen Auswirkungen seines Aufenthalts auf der Erde kommen gut zum Ausdruck. Er vermisst seine Heimat, fühlt sich einsam, gibt sich dem Alkohol hin und wirkt in dieser Phase orientierungslos. Kurzum: Die Figur ist nicht statisch angelegt, sondern entwickelt sich. Das ist ebenfalls gelungen.
Auch die Figur des Nathan Bryce fand ich interessant angelegt, er schöpft schon früh Verdacht, dass es sich bei Newton um eine außergewöhnliche Person handeln muss. Später überschneiden sich dann auch die Wege von Newton und Bryce. Was mich während des Lesens aber etwas gestört hat, ich habe nie ganz ergründen können, was er denn nun eigentlich vorhat. Gleichzeitig treibt aber diese Uneindeutigkeit wieder die Handlung voran. Als Highlight des Buchs habe ich das Gespräch zwischen den beiden Protagonisten empfunden, in dem Newton Bryce seine Ziele offenlegt. Und hier zeigt sich, dass die Botschaft des Buchs durchaus Aktualitätsbezug aufweist.
Betty Jo hingegen blieb mir insgesamt zu blass. Wird das Kennenlernen mit Newton noch ziemlich ausführlich beschrieben, tritt sie danach für mich zu sehr in den Hintergrund. Das fand ich schade, hier wäre mehr drin gewesen.
Dass man wenig über das Innenleben der Figuren erfährt, liegt an der gewählten Erzählperspektive. Die Handlung wird aus einem distanzierten personalen Blickwinkel berichtet. Dadurch ist man nicht so nah dran an den Figuren und an ihren Gedanken und Gefühlen. Und gerade das lässt Leerstellen entstehen. Als Leser:in steckt man eher in der Beobachterrolle. Wie man das nun empfindet, muss jede/r für sich selbst beantworten. Für den einen mag genau das den Reiz beim Lesen ausmachen, ich hätte hingegen gern mehr über die Beweggründe von Newton und vor allem auch Bryce erfahren.
Das Ende des Buchs war für mich überraschend und zugleich irritierend. Der Umgang mit Newton und auch Newtons Handlungen waren nach meinem Dafürhalten nicht gänzlich plausibel. Das fand ich etwas schade.

Fazit: Ein Science-Fiction-Roman mit Aktualitätsbezug, in dem die Fremdartigkeit des Außerirdischen Thomas Jerome Newton nur sehr dezent thematisiert wird. Durch die gewählte Erzählperspektive ergeben sich einige Leerstellen. Klare Stärke des Werks: die Konzeption der Figur Newton. Es ist ein sehr gutes Buch, aber kein herausragendes. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 14.06.2022
Lowinda Löwenzahn und der Vergissmeinnicht-Zauber / Lowinda Löwenzahn Bd.2
Pfeiffer, Marikka

Lowinda Löwenzahn und der Vergissmeinnicht-Zauber / Lowinda Löwenzahn Bd.2


sehr gut

Für magieinteressierte Kinder mit grünem Daumen
Das Kinderbuch „Lowinda Löwenzahn“ von Marikka Pfeiffer, mit Illustrationen vom Miriam Koch, besticht mit einer warmherzigen Geschichte über eine Fee, die zusammen mit ihren menschlichen Freunden ihren Garten beschützen will.

Zielgruppe
Nach meinem Dafürhalten ist dieses Buch perfekt geeignet für Eltern und Kinder mit einem grünen Daumen, die auch dem Thema „Umweltschutz“ etwas abgewinnen können. Auch sollte sich der Nachwuchs für magische Wesen und Magie interessieren. Wer z.B. „Petronella Apfelmus“ von Sabine Städing kennt und für gut befindet, der wird auch an diesem Buch seine Freude haben, zumal es in meinen Augen viele Parallelen gibt. Das Buch wird für junge Zuhörer:innen ab 8 Jahren empfohlen und dieses Alter halte ich auch für passend.

Inhalt
Gelungen ist, dass vor Beginn der eigentlichen Geschichte die handelnden Figuren in Form kleiner Zeichnungen und einem kurzen Porträt vorgestellt werden. So erhält man direkt eine Übersicht und kann bei Bedarf auch noch einmal zurückblättern. Die Namen der Protagonisten sind kreativ gewählt. Schöne Alliterationen kommen dabei zum Einsatz: z.B. „Berna Brombeere“, „Moro Mohn“.
Auch ist es möglich direkt mit Band 2 in die Reihe einzusteigen, weil die wichtigsten Inhalte aus dem vorherigen Band rekapituliert werden.
Im Kern geht es in diesem Band darum, dass durch ein Missgeschick ein „Vergiss-mein-doch-Zauber“ außer Kontrolle gerät und Lowinda Löwenzahn sowie die befreundeten Menschenkinder Luk und Polli Schaden vom Garten abwenden müssen. Es geht also mehr um die Gefahr des Schlafzaubers, weniger um das Mondscheinfest und die Betonierung des Gartens. Hier finde ich den Klappentext etwas irreführend. Denn Herr Birnbaum taucht erst spät auf und greift erst ab S. 98 relevant in die Handlung ein. Ich hätte es gut gefunden, wenn schon früher mehr spannungserregende Momente eingebaut worden wären. So wird es erst im letzten Drittel des Buchs richtig spannend.

Bebilderung und Sprachgestaltung
Der Text wird unterstützt durch einige schwarz-weiße Illustrationen, die textunterstützend sind, sich also auf den Inhalt des Gelesenen beziehen. Meistens sind es recht kleine Zeichnungen, großflächige Formate, die mehr als eine halbe Seite einnehmen, findet man kaum (ich habe insgesamt 7 solcher Zeichnungen auf den 144 Seiten gefunden). Das Buch ist also schon „textlastig“, es gibt auch einige Seiten ganz ohne Bild. Für Kinder ab 8 Jahren ist das aber altersangemessen. Dennoch hätte ich mehr Zeichnungen und auch mehr großformatige Illustrationen gut gefunden.
Positiv ist, dass ein Wortschatz aus Flora und Fauna vermittelt wird. Ohne überladen zu sein, findet man auch hin und wieder anspruchsvolle Lexik. Den verbalen Wortschatz empfand ich als vielfältig. Auch die Satzkonstruktionen sind punktuell mal etwas fordernd, so stößt man auch mal auf längere und komplexere Satzreihen oder Satzgefüge. Durch Sprechpausen sind diese aber gut auflös- und vermittelbar. Das finde ich grundsätzlich gut, weil die jungen Zuhörer:innen auf diese Weise beiläufig ihr sprachliches Repertoire erweitern können. Vielfältiger sprachlicher Input ist dafür hilfreich.

Fazit: Eine warmherzig erzählte Geschichte mit gut ausgearbeiteten, gutartigen Figuren, die beiläufig eine schöne Umweltschutz-Botschaft vermittelt. Ideal geeignet für solche Kinder, die sich für Magie und magische Wesen interessieren und auch noch einen grünen Daumen haben. Mehr Illustrationen und spannungserregende Momente hätten dem Buch mehr als 4 Sterne beschert.