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rolfi

Bewertungen

Insgesamt 102 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2023
Marschlande
Kubsova, Jarka

Marschlande


ausgezeichnet

Eine Hexe wird rehabilitiert
Diese fiktionale Erzählung beinhaltet die Geschichte der real existierenden Abelke Bleken, die im 16. Jahrhundert in Ochsenwerder als Hexe verbrannt wurde. Der zweite Handlungsstrang erzählt die Geschichte der 46 jährigen Britta, die mit ihrer Familie erst vor ein paar Monaten nach Ochsenwerder gezogen ist. Bei einem ihrer langen Spaziergänge entdeckt sie im Neubaugebiet von Ochsenwerder den Abelke-Bleken-Ring sowie die Information über Abelke Bleken. Sie betreibt im Internet Nachforschungen und stellt immer mehr Parallelen zu ihrem eigenen Leben her.
Das Thema klingt sehr spannend und mir hat die Umsetzung durch die Autorin Jarka Kubova sehr gefallen. Ich war von Anfang an von der Geschichte gefesselt. Mir hat der flüssige Schreibstil und die ständigen Zeitenwechsel zwischen dem 16. Jahrhundert und der Gegenwart gefallen. Die einzelnen Kapitel hatten auch eine angenehme Länge.
Im Nachwort gibt es noch einige sehr interessante Informationen. Meiner Meinung nach hätte die Gender-Sprache aber nicht sein müssen.
Fazit:
Dieses Buch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 18.08.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


ausgezeichnet

Die Garbo: von Schweden nach Hollywood
Als ich den Buchtitel las, musste ich sofort an die klassischen Hollywood-Filme mit Greta Garbo denken. Ich wusste bevor ich dieses Buch gelesen habe, nichts über ihr Privatleben, daher fand ich die Informationen, die ich darüber erhielt, sehr interessant. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen, da der Schreibstil von Kristina Lüding sehr gefällig ist. Die Seiten fliegen nur so dahin. Mir hat die Struktur des Buches auch sehr gut gefallen.
Ihr Mentor Mauritz Stiller, der schauspielerisch alles aus Greta holt, nimmt sie mit nach Amerika. Während er in Hollywood aufgrund seiner aufbrausenden Art keinen Erfolg hat, wird Greta ein Superstar. Die berühmte Pola Negri gibt Greta einige wichtigen Tipps, die diese beherzt. „Wenn Du möchtest, dass man dich bemerkt, musst du dafür sorgen. Nichts geschieht hier (in Hollywood) von allein“. Greta kämpft auch finanziell und so wird sie zur bestbezahlten Schauspielerin in Hollywood.
Sie wusste schon früh, dass sie nicht heiraten wird. Ihr Privatleben wird von der Autorin sehr empathisch beschrieben. Sie deuten in diesem Buch nur an, welche Art von Freundschaft Greta zu Salka und Mercedes hat.
Ich spreche eine Kauf- und Leseempfehlung für Leser aus, die sich für das wahre Leben der Greta Garbo interessieren.

Bewertung vom 08.08.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Mörderisches München zu Beginn des ersten Weltkriegs
Das wunderschöne Buchcover mit der in der Gerichtsmedizin arbeitende Anna sowie der fesche Friedrich von Weynand, der inkognito als Fritz Nachtwey den Beruf als Journalist ausübt, lässt einen wieder zu dem Buch greifen. Die Obduktionsassistentin Anna (aus einfachen Verhältnissen kommend) und der Klatschreporter Fritz Nachtwey (verarmter Baron), die sich inzwischen seit zwei Jahren kennen, beschäftigen sich dieses Mal mit einige Toten im Künstlerviertel Schwabing, beginnend mit einem strangulierten Säugling. Anna und Friedrich von Weynand sind auch privat freundschaftlich miteinander verbunden. So lebt Anna immer noch mit ihrer Schwester Franziska als Mieterin bei Friedrich.
Das Ermittler-Duo ist auch in dieser Fortsetzung sehr glaubhaft und sympathisch. Ich fand die kinderlose Christiane von Arnsberg nicht immer besonders sympathisch, auch wenn sie Franziska finanziell fördert. Die Art und Weise, wie sie ihren Willen durchsetzt, hat mir nicht besonders gefallen. Die Schwabinger Künstler sind authentisch.
Ich fand die Information, dass sich viele Polizeispitzel in Schwabingen aufhielten und der damals bekannte Schriftsteller Erich Mühsam wegen Geheimbündelei verhaftet und angeklagt wurde, sehr interessant.
Mir hat der flüssige Schreibstil von Petra Aicher sehr gefallen.
Fazit:
Es ist eine gelungene Fortsetzung des ersten Krimis und diese Fortsetzung hat mir sogar noch besser gefallen als der Auftakt.

Bewertung vom 01.08.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

Ernst II Leitz: Es wird riskiert
Da ich von der Autorin bereits einen Roman gelesen habe, war ich gespannt, was sich hinter dem Buchtitel „ Das Licht im Rücken“ verbirgt. Der Klappentext hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Der Satz von Ernst II „Es wird riskiert“ läutet das Zeitalter der Leica ein und löst die alleinige Produktion der weltbekannten Mikroskope ab. Während des dritten Reiches bestimmten dann die Nazis, dass statt dessen Waffen produziert werden.
Mich hat das ganze Buch bis zum Schluss beeindruckt. Es gibt zwei Erzählstränge, die miteinander verwoben werden. Zum einen die Geschichte der Familie Leitz und damit eng verbunden die Firma bzw. die Mitarbeiter der Firma und zum anderen die fiktive Geschichte der Familie Gabriel, die als Juden unter den Nazis zu leiden haben und ihrerseits versuchen diese Zeit irgendwie zu überleben.
Mir haben die vielen historischen Photos, die im Anhang auch beschrieben sind, sehr gut gefallen. Das gilt auch für das sehr ausführliche Personenregister. Besonders gut hat mir die Erläuterung zu den fiktiven Personen gefallen, die ein Konglomerat aus mehreren Personen waren.
Sandra Lüpkes schafft es mal wieder einen beeindruckenden Roman zu schreiben, den ich auch den historisch interessierten Leser empfehlen kann, die sich nicht so sehr für Photographie interessieren.

Bewertung vom 06.07.2023
Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1
Rosslow, Barbara

Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1


ausgezeichnet

Spannendes Katzenabenteuer für Kinder
Das Buchcover ist ein Eyecatcher und macht neugierig auch den Klappentext zu lesen.
Dieses Buch ist für Kinder ab 9 Jahren geeignet. Mein Neffe und ich finden es mit 240 Seiten überhaupt nicht zu dick. Er hat es innerhalb weniger Tage gelesen. Dies lag nicht nur an den vielen Zeichnungen (teilweise sogar relativ groß), die eine dargestellte Situation erläutern und den Text entsprechend aufgelockert, sondern auch an dem gefälligen Schreibstil der Autorin. Die optische Aufmachung gefällt uns auch sehr gut.
Inhalt:
Bereits bei der Ausbildung von Cosmo zum Tiergefährten fällt auf, dass er anderes als die anderen Tiere ist. Mister Moon, ein Trainer meint sogar, dass er verflucht sei. Auch das Zaubermädchen Aywa fällt mit ihrer Zauberei aus dem Rahmen, da die Zaubersprüche nicht so wirken, wie sie eigentlich sollten. Wie es sich aber herausstellt, hat die Spiegelkugel die richtige Wahl getroffen, als sie Cosmo und Aywa zusammenbringt. Als diese gestohlen wird und damit ganz Wickfield bedroht ist, wollen die beiden diese wiederfinden und sie wachsen zu einem „Dreamteam“ zusammen.
Fazit:
Mein Neffe und ich sind von diesem ideenreichen Buch total begeistert. Von uns also eine klare Lese- und Kaufempfehlung (nicht nur) für junge Katzenfreunde.

Bewertung vom 28.06.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Mädchenpensionat am Holstentor
Die Geschichte beginnt im Jahr 1899 und Nora hat inzwischen Freundschaft mit ihren drei gleichaltrigen Mitschülerinnen geschlossen. Ursprünglich wollte sie gar nicht in das Pensionat. Sie ändert jedoch ihre Meinung, als sie erfährt, dass Karl, der Stallbursche auf dem Gut ihrer Eltern ist, ebenfalls nach Lübeck zieht. Die weltoffene Kapitänstochter und Lehrerin Gesche Petersen lernt Nora und ihren Bruder Henry per Zufall kennen.
Alle Hauptprotagonistinnen sind authentisch. Es gelingt der Autorin sehr gut, die Sorgen und Nöte der Pensionatsleiterin Dorothea Eggers zu beschreiben. Sie erhofft durch die neue adelige Schülerin Nora einen Prestigegewinn für das Pensionat und dass ihre finanziellen Sorgen verschwinden.
Die Schülerin Lotte verkörpert mit ihrer Meinung die damalige Sicht der höheren bürgerlichen Gesellschaft, die keine Empathie für die einfachen Leute hat. „Hans ist doch nur ein Hausknecht!“ Auch Noras Vater vertritt die damalige Sicht der Adeligen. „Darf das gemeine Volk einfach in unserem Haus ein und aus gehen, wenn ich nicht da bin?“
Die Lehrerin Gesche Petersen, die Komtess Nora und ihr Bruder Graf Henry verkörpern dagegen mit ihren Ansichten die fortschrittliche Denkweise und sind mir sehr sympathisch.
Mir hat der Schreibstil von Anna Perbandt sehr gut gefallen. Das Buch ist sehr gut strukturiert. So haben die einzelnen Kapiteln eine angenehme Leselänge; teilweise sind diese auch noch weiter unterteilt.
Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen.

Bewertung vom 16.06.2023
Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch


ausgezeichnet

Ideenreiches Wimmelbuch
Das kunstvolle Buchcover macht neugierig, das Wimmelbuch in die Hand zu nehmen. Die Geschichten um Asterix und seinem Freund Obelix kennen wir aus der Kindheit. Nun werden die bekannten Szenen der Asterix-Reihe aufgegriffen, wie die typische Prügelei um die (stinkenden) Fische. Es ist gar nicht so einfach, alle zu suchenden Figuren/Gegenstände auf Anhieb zu finden. Auch der typische Ausklang eines jeden Asterix-Hefts, der traditionelle Festschmaus, klingt auch in diesem Wimmelbuch aus. Falls man mal eine Figur nicht entdeckt hat, so kann man ganz hinten in der Auflösung nachschauen. Als ich dieses Wimmelbuch meinem Neffe geschenkt habe, war dieser ebenfalls sofort von den Bildern begeistert und wollte gleich mit mir alle Seiten anschauen und die Figuren suchen. Zusammen hatten wir einen vergnüglichen Nachmittag verbracht und haben letztendlich alle Figuren auf jeder Seite gefunden.
Fazit:
Eine tolle Geschenksidee und wir empfehlen dieses Wimmelbuch uneingeschränkt weiter.

Bewertung vom 03.06.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Österreichische Jüdin wird ein Hollywood-Star
Der ungewöhnliche Buchtitel, die geheimnissvolle Frau auf dem Buchcover und vor allem der Klappentext hat mich veranlasst, auch das Buch zu lesen. Der gefällige Schreibstil von Marie Benedict habe ich bereits in ihrem Buch „Mrs Agatha Christie“ kennen gelernt. Auch dieses Buch besticht vor allem durch seinen Schreibstil und den ersten Teil der Geschichte.
Die interessante Lebensgeschichte um die (jüdische) Schauspielerin Hedy Lamarr gefällt mir ganz gut. Leider werden viele Teile ihres Lebens nur angerissen. Mich hätte interessiert, ob sich das Verhältnis zwischen Hedy und ihrer Mutter in Amerika verbessert. Hedys Liebhaber werden auch nur am Rande erwähnt. Anscheinend waren die Beziehungen so uninteressant, dass es sich nicht einmal lohnt zu schreiben, wie Hedy mit diesen Männern zusammenkommt.
Marie Benedict schafft es einen guten Roman zu schreiben. Da der Klappentext bereits verrät, dass sie eine Idee hatte, wie sie dem Land hätte helfen können die Nazis zu bekämpfen..wenn ihr nur jemand zugehört hätte, ist dem Leser bewusst, dass ihre Erfindung, die sie zusammen mit George Antheil gemacht hat, damals abgelehnt wurde. Das Buch besticht weniger durch den Spannungsbogen als durch die Erzähltechnik.
Ich spreche eine Kauf- und Leseempfehlung für Leser aus, die sich für Hedy Lamarr interessieren.

Bewertung vom 12.05.2023
Träume aus Eis
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


ausgezeichnet

Toller Roman um Josef Pankofer
Diese Geschichte um die Eisträume von Josef Pankofer, der Erfinder des JOPA-Eises, gefällt mir sehr gut. Sie beginnt mit der Eröffnung eines Eissalons 1929 in München. Josef hatte zuvor mit seinem italienischen Freund Mario ihr selbsthergestelltes Eis im Eiswagen verkauft. Auf einer Tanzveranstaltung lernt die älteste Tochter Frieda den sympathischen Erich Bachmann kennen. Sie verliebt sich unsterblich in ihn und will ihn auch entgegen von Josefs Widerstand heiraten. Weitere private Probleme gibt es um die jüngere Tochter Lotte, die nach einem schweren Unfall, nach der Erstdiagnose vermutlich für immer ein Krüppel bleiben wird.
Die Freunde und auch die Familie um Josef werden als sympathische Personen dargestellt. Ich fand, dass alle vorgestellten Figuren authentisch sind.
Franziska Winkler schafft es einen großartigen Roman zu schreiben und den Spannungsbogen bis zum Ende des Buches zu halten. Ich war von ihrem Schreibstil begeistert und ich denke, dass dieser Roman sicherlich viele Leser findet.
Absolute Kauf- und Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.05.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

Eine U-Bahn-Station wird umfunktioniert
Das schöne Buchcover, der interessante Buchtitel und der Klappentext haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Da ich bisher noch keinen Roman von Kate Thompson gelesen habe, war ich auf ihren Schreibstil gespannt und ich war total begeistert. Mich hat das ganze Buch bis zum Schluss begeistert. Es gibt eine Rahmengeschichte, die in der Gegenwart beginnt und auch endet, anschließend wird der Leser in das Jahr 1944 entführt. Im Prolog erfährt man noch, dass eine 88 jährige Dame – wie es sich später herausstellt ist es Beatty - ein Bündel Briefe in der unterirdischen Bücherei gelagert hatte. Dann taucht der Leser in die eigentliche Geschichte ein. Die junge Witwe Clara und ihre rebellische Freundin Ruby sind von Schuldgefühlen geplagt, haben aber trotzdem für andere Menschen immer ein offenes Ohr und helfen, wo sie nur können. So bringt zum Beispiel Clara dem Arbeiterkind Sparrow nicht nur das Lesen und Schreiben bei. Sie kümmert sich auch rührend um die geflüchteten Kinder Beatty und Marie. In ihrem Privatleben hat Clara per Zufall den zurückhaltenden Billy kennengelernt und sich in ihn verliebt. Ihre Freundin Ruby hat bei ihren vielen ausschweifelnden Partys einen Amerikaner kennengelernt, der es Ernst mit ihr meint. Nebenbei erfährt man auch etwas über das Schicksal der Leute, die auf der Kanalinsel Jersey lebten.
Mir haben die Zitate von Bibliothekarinnen am Anfang von jedem Kapitel und die Informationen über die wahre Geschichte der Bethnal Green Station am Ende des Buches sehr gefallen.
Fazit:
Ein beeindruckendes Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.