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Benutzername: 
elli1909
Wohnort: 
Soest

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


ausgezeichnet

die Faszination des Bösen

Inhalt:

Tom Bachmann seziert Seelen – von Mördern, Psychopathen, Sadisten. Dabei geht er akribisch vor, um das Böse, das diese Menschen in sich tragen, zu verstehen. Tom Bachmann ist ohne Zweifel der beste Profiler seiner Generation. Doch nun bekommt er es mit einem Killer zu tun, der dem Wort Grausamkeit eine neue Dimension verleiht: dem Blutkünstler.
Der Blutkünstler foltert seine Opfer lange und ausgiebig, ehe er ihre Körper dazu benutzt, um etwas Großes zu erschaffen. Ein Kunstwerk. Ein Vermächtnis. Ein Farbenspiel aus Fleisch und Blut.
Tom Bachmann, der „Seelenleser“ des BKA, setzt alles daran, den Blutkünstler zur Strecke zu bringen. Dabei muss er sich einer verstörenden Wahrheit stellen, einer Wahrheit, die erklärt, warum er der Einzige ist, der den Killer aufhalten kann.

Meinung:

Dieser Thriller lässt einem das Blut in den Adern gefrieren, denn mein Kopfkino lieferte mir Bilder, die mir eine Gänsehaut verursachten. Der fesselnde Schreibstil sorgt dafür, dass die Spannung immer weiter nach oben geschraubt wird, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte! Die Kapitel werden aus verschiedenen Blickwinkeln und teilweise in Rückblenden erzählt und die Protagonisten sind differenziert charakterisiert. Der Profiler Tom Bachmann ist ein Mann, der mit Dämonen aus seiner Vergangenheit kämpft und so nach und nach versteht man, was ihn umtreibt.
Wir erfahren aber auch, was den Blutkünstler antreibt, und das ist verstörend! Bis zum Schluss war ich auf dem Holzweg mit meiner Vermutung, wer der Blutkünstler sein könnte und der fulminante Showdown bescherte mir kurzzeitig Schnappatmung!

Fazit:

Dies ist ein blutiger Thriller, in dem es geht auch um Gewalt an Kindern geht, wer also damit seine Probleme hat, sollte die Finger davon lassen! Für alle anderen gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung, denn Chris Meyer kann gut mit namhaften Thriller-Autoren mithalten. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf eine Fortsetzung dieser Reihe.

Bewertung vom 26.08.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

wohin soll die Reise gehen?

Inhalt:

Heute bauen sie die Mauer. Du sitzt im Zug zurück in die DDR. Bleibst Du im Westen, oder fährst Du nach Hause?

13. August 1961, 8:10 Uhr. Pünktlich verlässt der Interzonenzug D-151 die bayrische Hauptstadt in Richtung Ostberlin. Die meisten Passagiere sind auf dem Weg zurück in ihre Heimat, die DDR. Plötzlich macht im Zug das Gerücht die Runde, dass die Grenze dichtgemacht wird - für immer. Unter den Reisenden sind Familien mit Kindern, eine Musikband, ein Kommissar, eine Spitzensportlerin. Sie alle haben ihre Vergangenheit, ihre Geheimnisse und ihre Sehnsüchte im Gepäck. Und jede und jeder Einzelne hat nun dreieinhalb Stunden Zeit, Halt für Halt, die Entscheidung des Lebens zu treffen: «Fahre ich zurück oder steige ich vor der Grenze aus und beginne neu?» Die Zeit läuft.

Meinung:

Dieses Buch beleuchtet ein wichtiges Stück deutsch-deutscher Geschichte, denn der Mauerbau am 13. August 1961 bedeutete für ganz viele Familien einen dramatischen Einschnitt in ihr Leben, auch meine Familie war davon betroffen. Zu Beginn des Buches lernen wir die verschiedenen Menschen kennen, die vorhaben, mit dem Interzonenzug D 151 von München in Richtung Ost-Berlin zu fahren. Da die kurzen Kapitel jeweils mit dem Ort, dem genauen Zeitpunkt und dem Namen der Person übertitelt sind, die gerade agiert, konnte ich recht schnell mit den verschiedenen Protagonisten warm werden. Sehr authentisch und lebendig schildert uns Robert Krause die einzelnen Lebensgeschichten dieser Menschen, die sich in diesem Schicksalszug begegnen und die nun eine Entscheidung treffen müssen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzten und spürte die Zweifel und die innere Zerrissenheit, die jeden auf die eine oder andere Art bis zum Schluss umtreibt und ich fragte mich ein ums andere Mal, wie ich mich wohl entschieden hätte! Der lebendige, fesselnde Schreibstil zog mich direkt in den Bann dieser spannenden Geschichte und ließ mich nicht mehr los, da ich unbedingt wissen wollte, wie die verschiedenen Zuginsassen sich letztlich entscheiden, und tatsächlich wurde ich von der einen oder anderen Entscheidung am Ende überrascht...

Fazit:

Dieser Roman beleuchtet eindrucksvoll, emotional und aufwühlend diesen Tag im August 1961, als die DDR sich einmauerte und das Schicksal vieler deutscher Familien beeinflusste. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 26.08.2021
Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


ausgezeichnet

stark, stärker, Lily Rose

Inhalt:

New York, 1942: Immer mehr Männer werden an die Front gerufen, auch die Köche im Valentino’s, wo die junge Lily Rose arbeitet. Mit viel Ehrgeiz und großer Leidenschaft setzt Lily nun alles daran, die erste Küchenchefin der Geschichte zu werden. Bei ihrer Suche nach neuen Rezepten in Zeiten der Rationierung verliebt sie sich in den Chef de Cuisine Tom, bis auch er eingezogen wird. Gegen große Widerstände versucht Lily, das Valentino’s durch die Jahre der Krise zu bringen. Dann ist der Krieg vorbei, und die Männer kehren zurück – nur von Tom gibt es keine Nachricht …

Meinung:

Mit dieser Geschichte entführt uns Ella Carey in das New York der 40-ger Jahre. Sie zeichnet ein reales Sittengemälde dieser Zeit und der Leser erfährt, was für Auswirkungen der 2. Weltkrieg auf die dort lebenden Menschen hatte und wie sie damit umgingen. Sehr interessant war es zu erfahren, wie die Menschen mit der aufkommenden Mangelwirtschaft umgingen und wie, gerade auch in der Gastronomie, mehr und mehr improvisiert werden musste. Das Setting, was mir das New York der 40-ger Jahre bildhaft vor Augen geführt hat, ließ mich mitten Geschehen sein, ich sah Lily Rose im Valentino’s beim Ausprobieren neuer Kriegsrezepte über die Schulter und war dabei, wie sie Gemüse in ihrem Victory Garden anbaute. Ein sehr angenehmer Schreibstil und die Neugier, ob Lily Rose es mit ihrer zupackenden Art und ihrem Optimismus schafft, ihren Weg zu gehen, ließen mich das Buch in kürzester Zeit lesen. Die Protagonisten wurden alle differenziert und authentisch gezeichnet. Allen voran mochte ich Lilys Großmutter Josie, die mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen ist, sie unterstützte und förderte ihre Enkelin in jeder Beziehung, was vor allem bei Lilys Mutter nicht auf Gegenliebe stieß. Diese ignorierte den Krieg nämlich, so gut es ging und hielt an den gesellschaftlichen Konventionen fest, was sie auch von ihrer Tochter forderte, kurz und gut, sie war mir einfach unsympathisch. Eingebettet in die Story um taffe Frauen in den Kriegsjahren ist eine zarte, bittersüße Liebesgeschichte und ich habe zusammen mit Lily Rose gebangt und gehofft, dass diese Liebe ein Happy End finden möge.

Fazit:

Glanz der Freiheit ist der erste Teil einer Trilogie um starke Frauen aus New York, packend und gefühlvoll geschrieben, und hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich bin gespannt auf die anderen beiden Teile und gebe sehr gern eine Leseempfehlung.