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lolas_lesefieber

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 28.09.2020
Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5
Ahnhem, Stefan

Die Rückkehr des Würfelmörders / Fabian Risk Bd.5


sehr gut

Der Würfelmörder schlägt wieder zu und steht diesmal auch im Fokus des Buches. Zusammen mit Fabian Risk gehen wir den verwirrenden Spuren nach und kämpfen dabei gegen Zufall und Zeit. Dieses Buch sollte man wirklich nur lesen, wenn man den ersten Band kennt.

Die Cover des ersten und zweiten Teils passen einfach hervorragend zusammen. Sie ergänzen sich richtig gut und passen auch thematisch perfekt.

Der zweite Teil hat mir um einiges besser gefallen als der erste. Man war mit den Charakteren bekannt, welche auch um einiges mehr Tiefe gewonnen haben. Die Spannung war von Anfang an viel greifbarer und die Story konnte mich richtig mitreißen.
Die Abschnitte aus Fabians Leben gehen sehr nahe und bringen einen in traurig angespannte Stimmung, sodass man genau mit Fabian mitfühlt, auf dem so viel Druck lastet. Auch in die Leben der anderen Arbeitskollegen bekommt man nähere Einblicke. Bei manchen Abschnitten war ich etwas verwirrt, was das Ganze jetzt mit der Story zu tun haben soll und manche dieser hineingeschobenen Geschichten wurden dann auch gar nicht aufgeklärt.
Das Ende ging mir dann etwas rasant und irgendwie war ich nicht ganz zufrieden, wie der Fall abgeschlossen wurde, auch wenn der Schluss zum Thema gepasst hat.

Trotzdem ist dieser zweite Band einfach um einiges besser als der erste und gefiel mir wirklich gut. Die Spannung konnte mich mitreißen und die Charaktere gingen mir nahe.

Bewertung vom 28.09.2020
Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Der Würfelmörder / Fabian Risk Bd.4


gut

In Schweden hat die Mordkommission es nicht leicht, immer wieder geschehen rätselhafte Morde, die nicht miteinander in Zusammenhang zu stehen scheinen. Man lernt die Mitglieder der Abteilung, deren Familien und Probleme genauer kennen und kommt dabei den Tätern ebenfalls immer näher.

Die erste Hälfte des Buches konnte mich gar nicht überzeugen, es war einfach langweilig, zu viele Personen und Perspektivenwechsel auf einmal. Das verwirrt ziemlich und man braucht einiges an Zeit, um die Leute auseinander halten zu können. Die Charaktere sind aber gut ausgearbeitet und man sich in die meisten hineinversetzen, wobei die Täterperspektive immer besonders interessant ist. Allerdings hat es sich gelohnt durchzuhalten, denn nachdem die Hälfte geschafft war wurde es spannend, die Geschichte konnte mich fesseln und ich hatte endlich dieses "ich kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen"-Gefühl, womit ich gar nicht mehr gerechnet hatte.
Die Sprache ist sehr angenehm, auch wenn ich über einige schwedische Namen gestolpert bin.
Der Fall, der den Titel des Thrillers ausmacht, wurde quasi nur im Hintergrund erwähnt und nicht mal annähernd aufgelöst, doch dafür gibt es ja einen zweiten Band. Außerdem ist das Ende auch noch ein fieser Cliffhänger, der natürlich dazu animiert, den nächsten Band zu lesen.
Zum Cover muss ich sagen, dass es mir wirklich sehr gut gefällt und dass der zweite Band das Cover des ersten auch noch ergänzt ist richtig cool.

Alles in allem wäre es ein unglaublich guter Thriller, wenn die ersten 250 Seiten um einiges gekürzt worden wären und dabei auch etwas mehr Klarheit und Ruhe in die Charaktere gebracht worden wären.

Bewertung vom 28.09.2020
Omama
Eckhart, Lisa

Omama


sehr gut

In dem Buch "Omama" der Kabarettistin Lisa Eckhart wird es komisch. Sowohl positiv als auch negativ gesehen.

Lasst euch nicht von dem friedlich schönen blumigen Cover täuschen - das Buch hat es in sich. Es ist böse, es ist witzig, es ist übertrieben, es polarisiert und ist anstrengend.

Der Humor gefällt mir wirklich gut und trifft genau meinen Geschmack. Man wird mit keinem versautem Detail verschont und das Buch legt es wirklich darauf an, den Leser zu unterhalten (sei es indem er vor Ekel so schnell wie möglich von der Stelle wegkommen möchte oder sich so köstlich amüsiert, dass er nicht mehr aufhören kann). Viele Stellen sind zum Schreien komisch, selbst (oder vielleicht genau weil) es recht vulgär zugeht. Lisa nimmt bei der Beschreibung des Lebens ihrer Omama kein Blatt vor den Mund und schießt dabei das ein oder andere Mal auch etwas übers Ziel hinaus. Denn die Autorin gerät recht oft vom eigentlichen Thema ab und fasst so ausschweifend umfassend plötzlich ein ganz anderes Thema ins Auge, sodass man schon gar nicht mehr weiß, worum es jetzt eigentlich ging. So fängt das leider auch schon im Prolog an und zieht sich durch das ganze Buch. Wären diese Ausschweifungen einfach weggelassen oder gekürzt worden, hätte das der vielleicht Story ganz gut getan. Aktuell muss sich die Autorin mit Vorwürfen des Rassismus bzw. Antisemitismus konfrontiert sehen. Und auch in dieser Literatur blitzt das ein oder Sätzchen durch, das nicht ganz etisch vertretbar scheint. Jedoch weiß man nie, ob dies jetzt wirklich die Meinung der Autorin ist oder doch eher die Ansicht der Oma (denn Großeltern sind ja des Öfteren in dieser Hinsicht etwas einfacher gestrickt), sodass man vielleicht nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte. Da ich selbst zu diesen Zeiten noch nicht geboren war, finde ich die Umstände zu der damaligen Zeit sehr unterhaltsam dargestellt und tatsächlich auch so, wie ich mir das tiefste Dorfleben vorstellen würde. Außerdem wird quasi nur aus weiblicher Sicht gesprochen: die Männer sind die dummen Saufbolde, die den Frauen das Leben schwer machen, nur zum bumsen da sind und ein im Hintergrund mit dabei sind. Doch auch die Frauen werden nicht verschont und Stück für Stück auseinander genommen.
Vielleicht für den ein oder anderen wichtig: der Dialekt im Buch ist heftig. Ich selbst hatte keinerlei Probleme damit, doch möglicherweise kommen manche nicht auf eine Wellenlinie. Tatsächlich strotzen aber die Stellen, in denen die Autorin selbst "spricht", mit komplizierten hochdeutschen Satzkonstrukten, was mir den Eindruck verschafft, dass diese Frau wirklich intelligent ist. Das sprachliche Niveau ist also, trotz der Fäkalausdrucke, sehr hoch. Ein Buch für nebenbei ist es definitiv nicht. Man muss sich konzentrieren, um auch jedes Wortspiel zu verstehen und den Faden (der teilweise wirklich schwer zu finden ist) nicht zu verlieren.

Alles in allem konnte mich das Buch gut unterhalten, ist teilweise aber zu sehr abgeschweift und mit dem Humor übers Thema hinausgeschossen.