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Benutzername: 
gagiju
Wohnort: 
Kaiserslautern

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2024
Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1
Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover finde ich sehr gelungen, es ist bunt und provoziert Ferienlaune. Blaues Meer, dunkle Klippen am Strand, weiße Häuser, Palmengrün, im Hintergrund Bananenplantagen und schroffe Berge - so kennt man La Palma. Der Schriftzug der Autoren und der Himmel in lodernden Feuerfarben lassen sowohl an lodernde Sonnenuntergänge als auch an drohende Brände denken.

Ich kannte bisher die Autoren nicht, weiß auch gar nicht, ob es Vorgängerbände zu diesem Krimi gibt. Ich vermute es allerdings, weil einige der agierenden Personen doch eine Vorgeschichte haben, z.B. wird kurz berichtet, wie sie nach La Palma kamen, etc.

Der Schreibstil ist lebendig und flüssig, das Flair der Kanaren und speziell von La Palma ist m.E. sehr gut eingefangen, und natürlich begeistern mich die Buchhandlung und ihre Besitzerin...

Die Geschichte lässt sich gut und stellenweise fast beschaulich lesen, hat aber auch genug Spannung, um die Leser mit fiebern und mit rätseln zu lassen - um einen dann doch wieder mit einer unerwarteten Wendung zu konfrontieren, die alles Gedachte auf den Kopf stellt.

Vergnüglich zu lesen, spannend, appetitanregend - eine Empfehlung!

Bewertung vom 22.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Das Cover fand ich zunächst nicht sonderlich ansprechend, eher nichts sagend, auch der Titel klingt eher düster, und die Buchstaben versinken im Moor.

Und eine Geschichte, die 1936 beginnt, wollte ich zuerst auch nicht lesen. Auch wenn ich so was mit verschiedenen Zeitebenen mag.

Bei näherem Hinsehen haben mich aber schon die Farben des Einbandes gepackt, sie sind warm in Orange- und Brauntönen, das Wasser leicht reflektierend, der Himmel bedeckt, aber hell. Passt alles zum Inhalt...

Neugierig wurde ich, als ich las, dass Tanja Weber noch unter anderen Namen schreibt und dass ich - ohne es zu wissen - schon andere Bücher von ihr mit Begeisterung gelesen habe.

Der Text hat mich dann sofort mitgenommen. Nicht nur wegen des Hundes - ich habe auch einen aus einem rumänischen Tierheim - , der Charité - da war ich schon als Patientin - , und wegen Mecklenburg - da stammen meine zwei besten Freundinnen her.....

Nein, ich finde, die Geschichte ist stilistisch wunderbar und spannend geschrieben. Sie hat Tiefgang, liest sich trotzdem sehr flüssig, verliert sich nicht. Die drei Handlungsstränge und Zeitebenen sind SEHR gut miteinander verwoben und verbunden, alle drei Protagonistinnen sind mir sehr nahe gekommen.

Seit langem mal wieder für mich ein wunderbares Buch - unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.04.2024
Das Resort
Goodwin, Sarah

Das Resort


sehr gut

Die Geschichte geht von Anfang an gut ab. Sehr gut erzählt, die ohnehin anstrengende Reise, dann eine Panne nach der anderen, Schneesturm, die Knöchelverletzung, die Hoffnung auf eine menschliche Ansiedlung...und dann ein weiterer Absturz- die Häuser sind unbewohnt und halb verfallen.
Als dann auch noch Ethan verschwindet, das Auto abstürzt, der Sturm schlimmer wird, denkt man eigentlich, jetzt ist das Tief erreicht, aber nein... unheimliche Schatten- ein Mensch? - scheint um die Hütte zu schleichen. ..und das ist nur der Anfang.

Das Buch war insgesamt super spannend, beklemmend und gruselig. Ich habe mit Mila mit gefroren, gehungert und mich geängstigt.
In meinem Kopf spukten die ganze Zeit wildesten Theorien, was tatsächlich vorgefallen sein könnte. In den Rückblenden wird immer wieder vom Verhältnis der Schwestern zueinander berichtet.

Im zweiten Drittel nimmt das Buch noch einmal gewaltig Fahrt auf, es eröffnen sich ganz neue Aspekte und Möglichkeiten für Spekulationen. Atemlos habe ich das Geschehen weiter verfolgt, mit gelitten, gefürchtet, gegrübelt und gehungert….Und dann wird eine Lösung angedeutet, aufgefächert und präzisiert, die ich hier natürlich nicht verraten will, die sich ebenfalls gut und spannend liest, aber doch so EINIGES an Ungereimtheiten und logischen Mankos oder sogar Fehlern aufweist. Das fand ich sehr schade.

Der letzte Teil des Buches hat mich dann doch enttäuscht. Ich habe so auf die „Auflösung“ gefiebert, aber was uns die Autorin dann präsentiert, hat mich nicht überzeugt.

Insgesamt ist das Buch eine gute Geschichte, superspannend zu lesen, aber man muss als Leser über einiges hinweg sehen - die Autorin hättte sich bei des Rätsels Lösung m.E. mehr Mühe geben können - wäre nach meiner Meinung gar nicht so schwer gewesen.....

Bewertung vom 06.04.2024
Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
Neumayer, Silke

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung


ausgezeichnet

Bereits das Cover macht gute Laune und erfüllt alle Italien Klischees, Dolce far niente, Toskana, Cabrio, Castello, Spaghetti, bunte Blumen, ein Esel. Es ist fröhlich und ein wenig naiv und passt gut zu diesem "Feelgood"-Roman.

Die Autorin kannte ich nicht, der Stil ist spritzig und flüssig und macht von Anfang an neugierig darauf, was sich alles für Geheimnisse hinter Amelies Leben und dem der anderen verbergen.

Ziemlich direkt werden wir vom kühlen Hamburg in die warme Toskana geführt und lernen die Freundinnen sukzessive kennen. Dies finde ich gut gelungen, die Frauen werden vor meinem lesenden Auge lebendig, und ich konnte mit ihnen fühlen, mich ärgern, mich streiten, glücklich und verzweifelt sein.

Gut geschildert ist auch die Entwicklung, die jede einzelne auf ihre Weise durchmacht, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern gut nachvollziehbar und lebensnah.

Ein leichter schöner Roman, der sich gut liest und den ich gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 02.04.2024
Der Sommer, in dem alles begann
Léost, Claire

Der Sommer, in dem alles begann


ausgezeichnet

Das Cover wirkt gleichermaßen romantisch, aber auch leicht düster. Eine Frau steht im Dämmerlicht - ob mogens oder abends, kann ich nicht erkennen - auf einem kleinen Felsen am Strand, der bewachsen st mit knorrigen Bäumen mit lichtem Geäst. Die Meeresbucht wird von Bergen umrahmt, die Frau sheint in die Ferne zu blicken, sehnsuchtsvoll, abwartend, geheimnisvoll auf alle Fälle.

Dies und der schöne Titel haben mich zu dem Buch greifen lassen, die Schriftstellerin kannte ich nicht.

Ich finde, dass sowohl Cover als auch Titel sehr gut zum Inhalt des Buches passen

Der Text gefällt mir sehr gut, man ist neugierig von Anfang an, wer genau das ist und warum er bzw. sie beerdigt wird und warum die Trauergäste so und so reagieren.

Allem voran steht für mich Hélènes Geschichte, die sich mehr und mehr mit der Marguerites verwebt. Ich sehe die Charaktere, nicht nur diese beiden Frauen, sondern auch die weiteren Figuren, gut und deutlich vor mir, diese und die Handlung eingebettet in die faszinierende Landschaft der Bretagne.

Liest sich sehr gut.

Bewertung vom 31.03.2024
Die Tote am Kai / WaPo Cuxhaven Bd.2
Storm, Bente

Die Tote am Kai / WaPo Cuxhaven Bd.2


sehr gut

Das Cover finde ich sehr schön - es hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht, vorrangig in tiefen Blautönen gehalten, abendliche Stimmung an der Küste einfangend, aber irgendwie auch mit leise lauernder Bedrohlichkeit, nicht wirklich einladend.

Den Vorgänger Band habe ich nicht gelesen, auch keine anderen Bücher von Bente Storm.

Insofern fehlen mir sicher einige Informationen bzw. ein Stück "Gefühl" für die Hauptermittler. Die sind, obwohl immer wieder in kleinen Nuancen und detailliert beschrieben, nicht so richtig an mich ran gekommen. Genauer erklären kann ich das nicht.

Auch wenn man sich als "Binnenländler" die Arbeit der Wasser Schutz Polizei nur bedingt vorstellen kann, gibt das Buch einen guten atmosphärischen Eindruck.

Die Stimmung in Cuxhaven und an der Nordsee generell ist gut eingefangen.

Die Handlung selbst lässt sich gut lesen, die Spannungsbögen könnten allerdings besser ausgefeilt sein. Ungereimtheiten oder Unlogik habe ich nicht entdeckt, dafür bin ich inzwischen bei einem Krimi schon dankbar.

Insgesamt "leichter" Krimi - das meine ich NICHT abwertend mit viel Nordseeflair, mit vier Sternen von mir zu empfehlen!

Bewertung vom 18.03.2024
Der heimliche Beobachter
Unger, Lisa

Der heimliche Beobachter


ausgezeichnet

Bereits das Cover mit den wunderschönen Blumen in Tiefblau, Rot, sanftem Grün und Weiß hat mich sehr angesprochen, auch wenn ich dahinter nicht einen Krimi vermuten würde. Die Blüten erinnern mich an die Alpen...

Von Anfang an hat die Geschichte eine immense Spannung, und besonders amüsiert hat mich der Beginn, die "weihnachtlich" unweihnachtliche Stimmung mit dem aufgegessenen Truthahn, ausgepackten Geschenken und der typischen Tristesse, die jeder von Heiligabend kennt.
Dann die geheimnisvollen SciFi Geschenke, zu denen sich niemand bekennt.

Auch die Spannungen in der Familie werden sehr gut spürbar geschildert. Vorzeigepaare, bei denen es aber unter der Oberfläche grummelt, die Eltern, die ihr Sich-Nicht-Mehr-Nahe-Sein völlig unbekümmert zur Schau stellen, schwiegermütterliche Aversionen.

Das Faszinierende ist, dass nichts Böswilliges wirklich offensichtlich ist, aber man spürt es einfach...

Und es wird noch deutlicher, als es in den Sommer geht, in das bevorstehende Wellness-Wochenende.

Fast jeder scheint ein Geheimnis zu haben. Die unterschiedlichen Paare und Einzelpersonen standen mir immer sehr lebendig vor Augen. In die Dialoge und Handlungen wurde viel hinein gepackt, was die Persönlichkeiten gut charakterisiert.

Sehr gut geschildert finde ich die etwas unheimliche und angespannte Atmosphäre, sowohl rund um das Haus als auch zwischen den Paaren.

Man spürt unterschwellig und zwischen den Zeilen, dass so manches nicht stimmt, ohne dass zunächst etwas besonders Dramatisches passiert wäre.
Und dann nimmt die Geschichte gewaltig an Fahrt auf. Als Leser fängt man zwangsläufig an zu spekulieren, Verbindungen zu suchen, lässt sich in die Irre führen, durch Rückblenden verunsichern, man folgt falschen und richtigen Fährten, hat Ideen und verwirft sie wieder, zittert und fürchtet sich mit den Protagonisten.
Ich habe über die Zusammenhänge lange im Nebel gestochert, die wirkliche Auflösung erfolgte erst ziemlich am Schluss.
Ein paar lose Fäden bleiben für mich noch, aber das tut der Geschichte und der Gesamtlogik keinen Abbruch.
Die Hintergründe und die Motive finde ich zumindest originell. Und Lisa Unger findet sogar trotz aller stellenweise aufgezeigten Düsternis noch eine versöhnliche Schlussszenerie.
Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen. Superspannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 15.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


ausgezeichnet

Ich hatte bisher noch nie etwas von Luca Ventura gelesen, auch die Capri Krimis und somit die Vorgeschichte(n) waren mir nicht bekannt. Ich habe mir aber vorgenommen, dass sich das nun ändern wird.

Das schöne Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen, das Bild mit der Frau im roten Badeanzug, die im türkisblauen Wasser auf dem Rücken schwimmt, lässt sofort Urlaubsfeeling und Meeressehnsucht aufkommen.

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen.

Sehr schön eingefangen finde ich das italienische Lokalkolorit, und die auftretenden Personen sind sehr lebendig und anschaulich geschildert.

Die Handlung ist gut erzählt, sehr "italienisch"..., hat für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Beziehungsgeschichten, Ermittlungs-Rätselraten und angenehmem Ambiente, ohne zu brutal oder zu düster zu werden.

Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.03.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

Ich kannte den Autor nicht, und auch der Name "Gussie" hat mir zunächst gar nichts gesagt. Vielleicht ist die Adenauer-Ära doch für mich, politisch gesehen, zu weit weg.

Auch das Cover fand ich nicht sehr ansprechend, die blassen Farben, die Gitter-Aufteilung, das Gesicht der Frau mit dem kritischen Blick...Erst gerade habe ich allerdings gelesen, dass es sich um einen Ausschnitt aus dem Lieblingsportrait Adenauers von seiner Frau handelt.

Der Text hat mich sehr schnell absolut in seinen Bann gezogen.

Er ist sehr schön geschrieben, bewegend und klug, philosophisch und poetisch und bei alldem sehr menschlich. Wenn ich davon ausgehe, dass die erzählte Geschichte weitestgehend der Realität entspricht, wurden auch die historischen Fakten angemessen eingebaut und gewürdigt.

Auch die Tragik innerhalb der Familie, bedingt durch die politischen Umstände wird deutlich und gut geschildert, ohne dramatische Effekthascherei.

In meinen Augen eine sehr gelungene Romanbiographie!

Bewertung vom 03.03.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


ausgezeichnet

Ich liebe generell die Bücher von Friedrich Ani, auch wenn sie meist in einer innerlich und äußerlich trüben Umgebung spielen. Und noch mehr tue ich das, seit ich den klugen und gelassenen Autor einmal "live" auf einer Lesung erleben durfte - das hat seine Worte noch beeindruckender gemacht.

Das Cover ist wie der Titel und irgendwie auch wie der komplette Inhalt des Buches: schwarz und weiß, dunkler Hintergrund, Menschen, die über einen Zebrastreifen zu hasten scheinen, verwischt und irgendwie ziellos.

Friedrich Ani schreibt einfach wunderbar. Er kann mit seinen Worten, oftmals ganz wenigen und schlichten, so gut die Gefühle von Menschen beschreiben, dass man sie regelrecht spüren kann. Das Ganze ohne spektakuläres Tamtam, eher ruhig, gelassen, bescheiden.

Und dennoch erzeugt er eine große Spannung.

Hier begegnen wir Tabor Süden wieder, wie erfreulich.

Das Buch hat für mich genau die richtige Mischung zwischen menschlich, realistisch, tiefgründig und spannend.

Unbedingte Leseempfehlung.