Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nordwind
Wohnort: 
Bremen

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2023
Lenni und Lu werden Freunde
Schütze, Andrea

Lenni und Lu werden Freunde


ausgezeichnet

Der Beginn einer wundervollen Freundschaft

Da gibt es Lenni, einen kleinen Elefanten, der einen wunderschönen Garten sein eigen nennt. Lenni ist absolut strukturiert, er weiß genau wie viele Salatköpfe er besitzt, wieviel Ringelblumen - wenn diese sich nicht ewig vermehren würden - und wie viele Erdbeeren... Doch halt, was ist das, irgendjemand hat sich über seine Erdbeeren hergemacht. Und der "irgendjemand" ist Lu, ein kleines Luchsmädchen. Wie ein Wirbelwind tritt sie in sein Leben und wirbelt seine Strukturen absolut durcheinander. Können diese Beiden, die nicht unterschiedlicher sein könnten, tatsächlich Freunde werden?
Und so beginnt eine lustige Geschichte über Gemeinschaft und Zusammenhalt. Das quadratische Format des Buches in 18 * 18 cm ist so groß, dass es auch von ganz kleinen Kindern (meine Enkelin ist ein Jahr alt) gerne als Bilderbuch genutzt werden kann, die harten Pappseiten sind auch für sie unzerstörbar. Gleichzeitig gibt dieses Format auch Raum für sehr detailgetreue Zeichnungen mit meistens nur einer Aktion auf einer Seite. Die Illustrationen sind wunderschön, alle Figuren sind sehr freundlich gezeichnet und machen dadurch Lust auf gute Laune. Allein wegen der lustigen Mimik vom Elefanten Lenni und dem Luchsmädchen Lu lohnt es sich das Buch zu kaufen. Zu niedlich ist auch der „Verschwindezwerg“ der immer daran beteiligt ist, wenn Lu mal wieder ihre Brille verliert. Gut gefällt mir auch, dass für Kinder in diesem Lesealter nur zwei Hauptfiguren in dem Buch vorkommen, dadurch ist die Geschichte klar verständlich und kindgerecht geschrieben. Mein zweiter Enkel ist drei Jahre alt und hat ein sehr gutes Leseverständnis, so dass ich befürchtete, dass er für dieses Buch bereits zu groß sei. Aber die Geschichten um Lenni und Lu gehören zu seinen absoluten Lieblingsgeschichten, die ich ihm nicht oft genug vorlesen kann.
Fazit: „Lenni und Lu werden Freunde“ ist nicht nur wunderschön gezeichnet, sondern mit der Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt ein Kinderbuch mit Botschaft. Für Kinder im Kindergartenalter zum Vorlesen, aber kleinste Kinder zum Angucken gebe ich eine ganz klare Leseempfehlung! Und nicht nur Lenni der Elefant spürt „das Glück bis in die Rüsselspitze“, sondern alle Leser sind glücklich, nachdem sie dieses wunderschöne Bilderbuch beendet haben!

Bewertung vom 05.03.2023
Lenni und Lu sagen Gute Nacht
Schütze, Andrea

Lenni und Lu sagen Gute Nacht


ausgezeichnet

Die etwas andere Gute-Nacht-Geschichte
Wer kennt das nicht? Nach einem anstrengenden Tag versucht man seine Kinder (Enkelkinder) ins Bett zu bringen und während man selber todmüde ins Bett fallen könnte, ist das Kind quietschfidel und gar nicht davon überzeugt, dass jetzt schon Schlafensgehzeit ist. Ähnlich ergeht es Lenni, dem kleinen Elefanten, ihm fallen die Augen zu und seine Freundin, das Luchsmädchen Lu, hat immer wieder eine neue Idee, was man jetzt noch anstellen könnte, denn sie ist ja wirklich überhaupt noch nicht müde. Gelingt es Lenni seine Freundin zum Schlafengehen zu annimieren?
Und so beginnt eine lustige Geschichte über die verschiedenen Tricks ein gar nicht müdes Mädchen ins Bett zu bringen. Das quadratische Format des Buches in 18 * 18 cm ist so groß, dass es auch von ganz kleinen Kindern (meine Enkelin ist ein Jahr alt) gerne als Bilderbuch genutzt werden kann, die harten Pappseiten sind auch für sie unzerstörbar. Gleichzeitig gibt dieses Format auch Raum für sehr detailgetreue Zeichnungen mit abwechselnd einer oder zwei Aktionen auf einer Doppelseite. Die Illustrationen sind wunderschön, alle Figuren sind sehr freundlich gezeichnet und machen dadurch Lust auf gute Laune. Allein wegen der lustigen Mimik vom Elefanten Lenni und dem Luchsmädchen Lu lohnt es sich das Buch zu kaufen. Die Aktion mit den Glühwürmchen ist wirklich spannend für kleine Kinder. Gut gefällt mir auch, dass für Kinder in diesem Lesealter nur zwei Hauptfiguren in dem Buch vorkommen, dadurch ist die Geschichte klar verständlich und kindgerecht geschrieben. Mein zweiter Enkel ist drei Jahre alt und hat ein sehr gutes Leseverständnis, so dass ich befürchtete, dass er für dieses Buch bereits zu groß sei. Aber die Geschichten um Lenni und Lu gehören zu seinen absoluten Lieblingsgeschichten, die ich ihm nicht oft genug vorlesen kann.
Fazit: „Lenni und Lu sagen gute Nacht“ ist nicht nur wunderschön gezeichnet, sondern mit der Geschichte über Kinder, die noch gar nicht müde sind, hilft es vielleicht auch diese ins Bett zu bekommen. Für Kinder im Kindergartenalter zum Vorlesen, aber kleinste Kinder zum Angucken gebe ich eine ganz klare Leseempfehlung! Und nicht nur Lenni der Elefant spürt „das Glück bis in die Rüsselspitze“, sondern alle Leser sind glücklich, nachdem sie dieses wunderschöne Bilderbuch beendet haben!

Bewertung vom 27.02.2023
Mascha das Betrügerhuhn - Der verrückte Eierklau
Bierkandt, Julia

Mascha das Betrügerhuhn - Der verrückte Eierklau


ausgezeichnet

Mascha, die listige Henne!

Wie niedlich! Und warum eigentlich nicht? Da soll das Huhn Mascha Tag für Tag ein Ei abliefern, damit es auf dem Markt verkauft werden kann und das obwohl es doch ihre Eier sind. So wunderschön, so glatt und so glänzend, ganz genau so, wie Mascha sie sich vorgestellt hatte. Als Krimileserin weiß Mascha natürlich, wie ein perfekter Plan aussieht und genau den hat sie sich überlegt. Kann Mascha ihre Eier vor der Bäuerin in Sicherheit bringen?
Und so beginnt eine lustige Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Das große Format lässt das Buch nicht nur wertiger erscheinen, sondern gibt auch Raum für sehr detailgetreue Zeichnungen mit gleich mehreren Aktionen auf einer Seite. Die Illustrationen sind wunderschön, alle Figuren sind sehr freundlich gezeichnet und machen dadurch Lust auf gute Laune. Allein wegen der lustigen Mimik vom Schwein Rosi, der Kuh Elvis und dem Schaf Wolle, lohnt es sich das Buch zu kaufen. Der Leser merkt sofort, dass Julia Bierkandt Design studiert hat und an den liebevoll gezeichneten Figuren, dass sie Kleidung für Kinder designt hat. Gut gefällt mir auch, dass für Kinder in diesem Lesealter nur insgesamt fünf Hauptfiguren in dem Buch vorkommen, dadurch ist die Geschichte klar verständlich und kindgerecht geschrieben. Nicht nur der Kükenzähler auf der letzten Seite, sondern auch Wortspielereien um das Wort „Ei“ machen dieses Buch zu einem echten „Mitmachbuch“.
Fazit: „Mascha das Betrügerhuhn“ ist nicht nur wunderschön gezeichnet, sondern mit der Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt ein Kinderbuch mit Botschaft. Für Kinder im Kindergartenalter zum Vorlesen, aber auch für Schulkinder in den ersten Klassen zum Selberlesen gebe ich eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.02.2023
Der kleine Ritter Kackebart
Safier, David

Der kleine Ritter Kackebart


sehr gut

Der kleine Ritter Kackebart – erfrischend anders ;-)

Pups, Kacke, Rülps…. das sind Wörter, die nimmt man nicht in den Mund- oder doch? Auf jeden Fall macht das der kleine Ritter Kackebart, der eigentlich ein Bauernjunge ist. Denn eigentlich ist in diesem Buch alles anders und doch nicht verkehrt. Babys und Mütter tragen Bart und damit nicht genug, sie tragen einen „Kackebart“. Aber das Nette an dem Buch ist, dass anders zu sein manchmal ganz hilfreich, aber in jedem Fall ganz normal ist.
Auch wenn die Wörter „Pups, Kacke, Rülps, Kackebart oder Windelpups nicht unbedingt Wörter sind, die wohlerzogene Kinder unbedingt zu ihrem Vokabular hinzufügen sollten, hat mir das Buch dennoch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist rund und die Illustrationen herzallerliebst. David Safier ist bei der Erwachsenenliteratur ein Bestsellerautor und beweist mit dem „kleinen Ritter Kackebart“, dass er durchaus gute Kinderbücher schreiben kann. Dass Oliver Kurt seine Stifte auch bei „Urmel aus dem Eis“ und „der Konferenz der Tiere“ geschwungen hat, zeigen seine treffenden und wunderschönen Illustrationen. Für Kinder ab 3 Jahren gebe ich gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.02.2023
SAMi - Die kleine Hummel Bommel
Sabbag, Britta;Kelly, Maite

SAMi - Die kleine Hummel Bommel


ausgezeichnet

Herzallerliebst über Mut und Gemeinschaft
Was für ein schönes Kinderbuch mit einer wichtigen Botschaft: Jeder Mensch oder Tier ist anders aber dafür einzigartig! Und Jeder kann alles, man muss sich nur trauen. Manchmal braucht man ein wenig Unterstützung von anderen, aber alle helfen gerne.
Das Bilderbuch ist wunderschön illustriert mit kleinen aber lustigen Details. So schmunzele ich über die vielen Füße von Dr. Weberknecht, die natürlich alle einen hübschen Halbschuh tragen.
Und wenn dann auch noch Sami die Geschichten vorliest, kann nichts mehr schiefgehen ;-) insbesondere wenn nicht nur gelesen, sondern auch Geräusche wie Lachen, Schnarchen, Pfeifen die Geschichte wunderbar untermalen. Und die beiden Lieder sind herzallerliebst!
Maite Kelly hat nicht nur drei eigene Kinder, sondern kennt das Leben in einer „Großfamilie“ aus ihrem Elternhaus. Dadurch ist sie geradezu prädestiniert dafür sich Geschichten für Kinder auszudenken, die etwas mit Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung zu tun haben.
Und in diesem Buch unterstützt Sami, der Lesebär. Er muss einmal im WLAN eingerichtet werden, kann dann aber kinderleicht genutzt werden. Er erkennt sogar auf welcher Seite man gerade ist.
Fazit ein wunderschönes Kinderbuch, das ich gerne für Kinder ab 3 Jahren weiterempfehle.

Bewertung vom 31.01.2023
Lotta entdeckt die Welt: Im Frühling
Grimm, Sandra

Lotta entdeckt die Welt: Im Frühling


ausgezeichnet

Lotta und Oma genießen einen Tag im Frühling
Heute begleiten wir Lotta und Oma an einem Frühlingstag. Katja Senner hat eine besondere Technik für ihre wunderschönen Illustrationen verwandt: Auf den sieben Doppelseiten hat sie wunderschöne Fotos als Hintergrund von den verschiedenen Orten gemacht, die Lotta und Oma besucht haben und in diese Fotos hat sie Protagonisten hineingezeichnet. Ein Bilderbuch der ganz besonderen Art!
Auf jeder Seite wird von Sandra Grimm beschrieben, was Lotta entdeckt. Und so lernen wir verschiedene Tiere und Pflanzen einfach erklärt kennen. Jedes Tier wird mit seinem typischen Zeichen (wie z.B. ein WauWau für den Hund) hervorgehoben gedruckt.
Das Buch ist wunderbar lustig illustriert. Die Farben sind klasse.

Es sind so viele Kleinigkeiten auf jeder Seite zu entdecken, dass es anregt selber einen Spaziergang durch den Frühling zu machen.

Dieses Buch ist ein wunderschönes Buch über einen Frühlingstag. Es ist zum Vorlesen für kleinere Kinder und Selberlesen für größere Kinder.

Alles in allem ein ist es ein ebenso informatives wie lustiges Buch und sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 22.11.2022
Der eiserne Herzog
Schiewe, Ulf

Der eiserne Herzog


ausgezeichnet

Der Kampf um die englische Krone, bis heute immer wieder spannend

Wer besteigt den englischen Thron? Ein Bruderzwist, eine machtbesessene Frau, eine Geliebte, eine sexuelle Nötigung und ein Thronanwärter, der auch noch William (Guilhem übersetzt) heißt. Nein, wir befinden uns nicht beim britischen Königshaus im 21. Jahrhundert, sondern in einem Roman von Ulf Schiewe, der im 11. Jahrhundert spielt.
Spannend schildert Ulf Schiewe den Machtkampf zweier Männer, die ebenso fähig wie auch willig sind die englische Krone an sich zu reißen. Auf der einen Seite lernen wir Guilhem, den „eisernen Herzog“ der Normandie kennen. Seit frühester Kindheit ist er es gewohnt für sein Recht zu kämpfen. Guilhems Recht auf die Krone Englands hat König Eadweard in der Ratssitzung der Earls schon lange vor seinem Tod bestimmt. Wäre da nicht Guilhems Widersacher: der mächtige Earl Harold Godwin, der ebenfalls Anspruch auf die englische Krone erhebt. Und so kommt es, wie es kommen muss, der Kampf um die Krone beginnt.
Ulf Schiewe beschreibt mit beeindruckenden, ausführlichen und dichten atmosphärischen Darstellungen sehr bildhaft und lebendig die Vergangenheit, so dass der Leser hervorragend in die damalige Lebenswelt und in die verschiedenartigen Handlungen und Orte eintauchen kann. Die Namen und Orte machen zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, da der Autor es sich nicht nehmen lässt die historischen Begriffe zu verwenden. Durch ein ausführliches Personen- und Ortsregister am Anfang des Buches lernt der Leser jedoch schnell die handelnden Personen kennen und lieben und kommt entsprechend auch mit den vielen Namen und Begriffen gut zurecht.
Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches nicht statisch, sondern der Handlung angepasst dynamisch. Guilhem, den wir als ungestümen „Barbaren“ während der Schlacht von Brionna und der Brautwerbung um seine Matilde erleben, entwickelt sich zu einem anerkannten Herzog der Normandie, der sich eher durch geschicktes Taktieren, denn durch wildes unüberlegtes Handeln einen Namen macht. Er weiß die Massen zu begeistern, nur allein dadurch gelingt es ihm ein normannisches Heer von unerwarteter Größe zu requirieren. Sein Gegenpart Harold ist ebenfalls ein kluger Denker und diplomatisch geschickten Taktierer. Sehr spannend ist deshalb das Aufeinandertreffen der beiden bei einem Besuch Harolds in der Normandie. Das gegenseitige Beschnuppern und überlegte Handeln könnte man als „Schach“ – Spiel der Könige bezeichnen. Umso interessanter ist es, wie die beiden von ihrer unterschiedlichen Art der Kriegsführung berichten. Der Leser wartet gespannt auf ein kriegerisches Aufeinandertreffen der Beiden, wo sie ihre Ideen beweisen können. An dieser Stelle möchte ich erneut Ulf Schiewe loben, denn ich empfand die Schilderungen der Schlacht- und Kampfhandlungen besonders gelungen. Regelrecht mitgefiebert habe ich, als Guilhem nach einem Sturm beinahe einen Tag lang auf den Rest seiner Flotte warten musste, weil sein Schiff deutlich schneller war als die anderen. Neben diesen beiden Hauptfiguren treten noch weitere Charaktere hinzu, die genauso facettenreich gestaltet wurden: Matilde, die Ehefrau Guilhems könnte man als eine der ersten emanzipierten Frauen der Geschichte bezeichnen. Sie begegnet Guilhem auf Augenhöhe. Aber auch Ealdgyth, Harolds ohne den Segen der Kirche angetraute Ehefrau, zeigt deutlich mehr Mumm als es einer Frau in der damaligen Zeit zuzutrauen war.
Die handelnden Figuren sind insgesamt gut aufeinander abgestimmt und können beim Lesen absolut überzeugen. Die geschichtliche Fiktion bei der reale Charaktere mit fiktiven Charakteren miteinander in Interaktion getreten sind machen u.a. den Reiz dieses Romans aus. Dadurch wird der Spannungsbogen immer wieder hochgehalten. Und obwohl der Ausgang des Romans bereits durch den Geschichtsunterricht bekannt ist, fiebert der Leser bis zum Schluss mit. Das ist dem Autor hervorragend gelungen.
Fazit: Spannung pur, starke Figuren, ein äußerst lesenswertes Abenteuer, bei dem anschaulich historisches Wissen über die Lebensumstände und den Kampf um die Krone Englands im 11. Jahrhundert vermittelt werden, lassen mich für den diesen Roman eine absolute Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 31.10.2022
Der kleine Frosch will schwimmen gehen!
Schauenberg, Luisa

Der kleine Frosch will schwimmen gehen!


ausgezeichnet

Was macht ein Frosch, der etwas zu früh aus der Winterstarre erwacht? Richtig, er will schwimmen gehen.

Nur schade, dass der See noch zugefroren ist. Und so landet der Frosch mit einem gekonnten Kopfsprung mitten auf dem Eis. Nicht nur die Beule, die er sich dabei zuzieht verärgert ihn, sondern auch, dass er nicht schwimmen gehen kann. Wofür sind Freunde da? Um ihm in schweren Zeiten beizustehen. Entsprechend versuchen die anderen Waldtiere den Frosch aufzuheitern. Jedes von ihnen denkt sich eine Aktion für ihn aus, für die der Winter mit seinem Schnee und Eis gerade recht kommt. Aber der kleine Frosch will lieber schwimmen gehen! Gelingt es ihnen den Frosch doch noch für den Winter zu begeistern?

Nicht nur diese Geschichte von dem kleinen Frosch wurde von Luisa Schauenburg wunderschön erzählt, sondern die Illustrationen von Pina Gertenbach passen haargenau zum Geschehen. Insgesamt gefällt es mir auch, dass jede Doppelseite eigentlich eine eigene Geschichte für sich hat. Jedes Waldtier hat seinen eigenen Auftritt und der Abschnitt endet dann immer mit: "Aber der Frosch wollte lieber schwimmen gehen“ mit dem Bild eines sichtlich genervten Frosches. Der Frosch ist dabei so illustriert, dass ich mir bildlich vorstellen kann, wie der genervte Frosch bockig von dannen schleicht.

Gut finde ich auch am Ende des Buches eine zusätzliche Erklärung, wie Waldtiere den Winter verbringen, wobei das eher für die etwas älteren Leser bestimmt ist.

Das Lesealter wurde mit ab 4 Jahren angegeben. Ich habe es meinem Enkel, der erst knapp 3 Jahre alt ist, vorgelesen und er war sichtlich begeistert.

Fazit: „Der kleine Frosch will schwimmen gehen“ ist ein wunderschönes Bilderbuch, für das es von mir in jeder Kategorie 5 Sterne gibt!

Bewertung vom 17.10.2022
Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4 (1 MP3-CD)
Schuster, Stephanie

Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4 (1 MP3-CD)


gut

Die Wunderfrauen – The Next Generation

Weihnachten 1991. Beinahe 20 Jahre nach dem Ende des 3. Bandes der Wunderfrauen treffen wir unsere Freundinnen: Annabel, Luise, Marie und Helga wieder. Ich darf sie doch so nennen, denn wir begleiten sie und ihre Schicksale bereits seit den 50er Jahren. Vieles hat sich in der Zwischenzeit getan. Luise hat ihren geliebten Gemischtwarenladen aufgegeben und betreibt nun eine kleine Pension mit Gaststätte und Marie ist ihrer großen Liebe, den Pferden treu geblieben, ihren Reiterhof gibt es immer noch. Dieser Band kreist auch sehr viel um ein gemeinsames Weihnachtsfest, welches unsere Freundinnen erleben möchten. Da unsere Freundinnen bereits zwischen 60 und 70 Jahre alt sind, erfahren wir hier auch viel von „The Next Generation“, es muss ja weitergehen.
„Die Wunderfrauen – Wünsche werden wahr - ist der vierte Teil der Wunderfrauen-Reihe. Ich habe die drei vorangegangenen Bände gelesen, was zwar nicht unbedingt notwendig, aber hilfreich wäre. Es werden zwar immer wieder Rückblicke auf die vorangegangenen Bände gegeben, aber durch die lange Spanne von 50er Jahren bis in die 90er Jahre ist einfach so viel passiert, dass der Neu-Leser sich nicht unbedingt gleich zu recht findet.
Stephanie Schuster schreibt lebendig, spannend und ausdrucksstark, so dass der Leser ihr gerne folgt. Im vierten Teil der Wunderfrauen-Reihe verbindet die Autorin geschickt diverse Lebensläufe mit den breit gefächerten Handlungssträngen. Und da wir uns in den 90er Jahren befinden, erinnert man sich auch gerne an den Discman oder selbstgebrannte CDs zurück, die wir durch die beginnende Digitalisierung bereits aus dem Gedächtnis gestrichen haben. Stephanie Schuster lehrt uns mit ihren Wunderfrauen immer ein wenig Zeitgeschichte.
Ehrlicherweise haben mir die drei vorangegangenen Bände besser gefallen, weil einfach ein längerer Zeitraum abgedeckt wurde und die Geschichte aus allen drei Vorgänger-Bänden in sich rund war. Hier hat man ein wenig das Gefühl, als sei für Weihnachten noch ein Extra-Roman geschrieben worden. Ein wenig versöhnt wird der Leser dann aber wieder durch ein schönes Weihnachtsfest der Freundinnen, dass uns auch viele alte Bräuche zurückbringt. „Die Wunderfrauen – Wünsche werden wahr“ ist nicht der ganz große Wurf wie die drei Vorgängerbände aber ein Lesevergnügen ist es trotzdem.

Bewertung vom 17.10.2022
Drachenbanner / Waringham Saga Bd.7
Gablé, Rebecca

Drachenbanner / Waringham Saga Bd.7


ausgezeichnet

Drachenbanner – ein Kampf für die Freiheit

Was soll ich über ein Buch erzählen, dass mehr als 900 Seiten hat? Lest es – unbedingt – es lohnt sich in jedem Fall!
Waringham im Jahr 1238. Die junge Adela of Waringham teilt das Schicksal vieler Frauen ihres Standes, sie soll „gut“ verheiratet werden. Aber dafür fehlt ihr das nötige Rüstzeug: „höfische Manieren“. Und diese Manieren soll sie als Hofdame von Eleanor Plantagenet, Tochter des grausamen Königs John von England und Schwester des derzeitigen Königs Henry III., erwerben. Eleanor ist nicht nur die Schwester des Königs Henry, sondern auch die Ehefrau des charismatischen Simon de Montfort. Henry der III. ist ein schwacher König, der sein Volk trotz Seuchen und Hungersnöte ausquetscht, um seine spektakulären Bauwerke, oder eine Krone für seinen zweitgeborenen Sohn zu finanzieren.
„Jeder König kann ein Tyrann werden, wenn seine Macht unbegrenzt ist, ganz gleich, mit welch guten Vorsätzen er seine Herrschaft beginnt. Denn Macht vergiftet die Seele“
Simon dagegen ein Ehrenmann, Reformer und die Stimme des Volkes, sieht nur eine Möglichkeit diesen Wahnsinn zu stoppen: eine Rebellion gegen die Krone, was schließlich in einem Krieg und einem Zwist, der sich quer durch viele Familien zieht, mündet.
Zwischenzeitlich wurde Adela mit einem Ritter von Simon de Montfort verheiratet, aber leidenschaftliche Gefühle hegt sie nicht für ihren Gatten, sondern für Bedric, ihrem Milchbruder, der als Leibeigener auf den Feldern von Waringham schuftet. Gibt es eine Hoffnung für diese verbotene Liebe und kann Bedric sich aus dem Joch der Leibeigenschaft befreien? Welche Bedeutung kommt dabei Simon de Montfort zu, gelingt es ihm die Rebellion gegen Henry erfolgreich zu beenden und was hat es mit dem legendären Drachenbanner auf sich?
„Drachenbanner“ ist der siebte Teil der Waringham-Saga, und knüpft nahtlos an die „Teufelskrone“ an, die zeitlich dem Zwist von Richard Löwenherz und dem grausamen König John, dem Vater von Eleanor und Henry III., zuzuordnen ist. Wobei jeder Band der Waringham-Saga eine abgeschlossene Geschichte für sich ist und deswegen auch einzeln zu lesen ist.
Im Mittelpunkt vom „Drachenbanner“ stehen sowohl Adela of Waringham und Bedric, als auch Prinzessin Eleanor und ihr Gatte Simon de Montfort, dem Anführer der revolutionären Bewegung in England. Adela und auch Eleanor leben in einer Zeit, in der Frauen für das, was ihnen wichtig ist, kämpfen müssen: Für die Liebe aber auch für die Freiheit, denn ohne Freiheit gibt es keine Liebe! Beide sind starke Frauenfiguren, mit denen sich der Leser gerne identifiziert, mit denen er hofft, liebt und „kämpft“ oder für sie für die eine oder andere geschickte Intrige bewundert, die für ihre Sache nötig ist. Diesen zwei starken Frauenfiguren stehen zwei ebenbürtige Männerfiguren gegenüber: der charismatische Simon de Montfort aber noch mehr Bedric, ein wahrer aber unscheinbarer Held! Rebecca Gable hat auch die übrigen Charaktere, die sie hilfreich in einem dem Roman vorangestellten Personenregister erklärt, wunderbar authentisch entwickelt.
Rebecca Gable ist eine Meisterin in der historischen Fiktion. Es gelingt ihr perfekt, historische Personen (Prinzessin Eleanor und Simon de Montfort) und Ereignisse mit Fiktion zu vermischen, so dass der Leser sich in seiner Phantasie durchaus vorstellen kann, dass sich die Geschichte um Adela und Bedric tatsächlich so abgespielt hat. Die Autorin schreibt spannend und lässt den Leser in dem Roman aus verschiedenen Perspektiven auf das Geschehen blicken, so dass er sich mitten im Geschehen fühlt.
Fazit: Rebecca Gable gelingt es überzeugend, den Leser zu fesseln und auf eine emotionale Reise mitzunehmen. „Drachenbanner“ ist ein abwechslungsreicher, gut ausgefeilter historischer Roman und bietet einige Überraschungen. Er hat alles, was der Leser erwartet: Eine epische Geschichte voller politischer Verstrickungen in Zeiten des Umschwungs, dramatische Schicksale und leidenschaftliche Gefühle inclusive einer verbotenen Liebe. „Drachenbanner“ macht deutlich Lust auf mehr und ich kann es kaum erwarten, eine Fortsetzung der Waringham-Saga in meinen Händen zu halten.