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Benutzername: 
Sakura
Wohnort: 
Twist

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2022
Die Meerjungfrau von Black Conch
Roffey, Monique

Die Meerjungfrau von Black Conch


ausgezeichnet

Mythos vs. Realität
Mit „Die Meerjungfrauen von Black Conch“ hat Monique Roffey auf etwas über 200 Seiten einen sehr besonderen Roman verfasst. Die sagenumwobenen Meerjungfrauen treffen vor malerischer karibischer Kulisse auf die Jetztzeit. Hier werden Themen wie Liebe, Missgunst, Rassismus, Neid, Gier, Hass, Frauenrechte mit dem richtigen Maß durch die Autorin vereint. Es gelingt ihr eine wirklich sehr präzise Darstellung, die weder zu ausschweifend noch zu knapp geworden ist. Die beiden Protagonisten, die Meerjungfrau Aycayia und der Fischer David, leben eine besondere Liebesgeschichte, aus unterschiedlichen Welten heraus.

Mit einer nicht alltäglichen Erzählweise gelang es Monique Roffey mich an diesen Roman zu fesseln. Beginnend beim Cover, über den Erzählstil, die Aufmachung, hin zur Handlung, ein sich sich stimmiger und fesselnder Roman. Ich gebe hier eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.11.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


ausgezeichnet

Farbenpracht
Cecelia Ahern ist eine meiner Lieblingsautorinnen, da hat es mich nicht überrascht, dass ich mich auch in „Alle Farben meines Lebens“ verlieren konnte.
Protagonistin Alice sieht die Farben der Menschen, genauer gesagt ihre Auren. Von der Reinheit des Gold, über die Stabilität der Farbe Grün hin zum magischen Rosa. Jede Farbe hat ihre eigene Eigenschaft und legt Alice ihr gegenüber quasi wie ein offenes Buch zu Füßen. Als Kind entdeckte Alice ihre Besonderheit und zeigte sich zunehmend dadurch belastet. Eines Tages bringt eine Nachbarin sie auf den richtigen Pfad und sie lernt immer besser mit ihrer Gabe umzugehen; sie zu verstehen. Und ab einem gewissen Zeitpunkt ist das Aura-Sehen für Alice mehr Segen als Fluch.
Ein, wie ich finde, typischer Cecelia Ahern-Roman, mit viel Gefühl, Schicksal, Herausforderungen, Empathie und Tiefe, der aber auch eine gewisse Leichtigkeit hinterlässt. Und am Ende bleibt die bunte Welt des Seins.

Bewertung vom 14.11.2022
Die Rotte
Fischer, Marcus

Die Rotte


sehr gut

Oben in den Bergen, in einer ganz eigenen Welt
Der Autor Marcus Fischer nimmt die Leserschaft auf knapp 300 Seiten mit ins Voralpenland der 70er Jahre. Mit dem Tod des Vaters der Protagonistin Elfi gerät das gesamte Dorf-Gefüge ins Wanken. Mit einem eindrücklichen Erzählstil (an das Österreichisch musste ich mich anfangs doch ein wenig gewöhnen) wird das harte, schroffe, teils brutale Leben der Dorfbewohner wiedergegeben, mit all der Missgunst, dem Neid und den Entbehrungen die ein solches Leben mit sich bringen. Etwas schwierig nachzuvollziehen waren die Zeitebenen.
Die Charaktere sowie die Handlungsorte sind jedoch prima beschrieben und es gelingt einem beim Lesen unumwunden in die Geschichte hineinzufinden. Ein Roman, der mit Cover, Erzählstil und Handlung überzeugt und der mir sehr viel Freude bereitet hat, sodass ich ihn sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 06.11.2022
Verliebt in Coldriver
Sommer, Veronika

Verliebt in Coldriver


sehr gut

liebliche Wohlfühlunterhaltung

Mit „Verliebt in Coldriver – Stürmischer Neuanfang“ schuf Veronika Sommer einen herrlichen leichten und lieblichen Wohlfühlroman, der sich wunderbar lesen lässt und in welchem man sich ganz prima beim Lesen verlieren kann. Eine bedingungslose Liebe zweier Charaktere die einfach zum dahin schmelzen ist und pures Glück versprüht.

Bewertung vom 02.11.2022
Lukusch
Heisenberg, Benjamin

Lukusch


ausgezeichnet

Nicht jeder Zug ist vorhersehbar

Mit „Lukusch“ bringt der Autor Benjamin Heisenberg die Geschichte des Schach-Talents Anton Lukusch zu Papier. Dieser begab sich Ende der 1980er Jahre aus der Ukraine (auf Grund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl) nach Deutschland. Hier angekommen entpuppte er sich als Schach-Genie und erlangte zusehends internationale Berühmtheit; bis er eines Tages verschwand. Nun begeben sich Maria und Simon auf seine Fährte, erkunden seine tiefe Verbundenheit zu Igor und begeben sich und ihre Familien dabei in große Gefahr.
Die Aufmachung dieses Romans, sprich der Schreibstil, die Zeitsprünge, die eingeschobenen Zeitungsartikel, Fotos usw. lassen dieses Buch sehr lebendig wirken (mit einem Hang zum kriminalistischen) und es macht wirklich Freude es zu lesen. Eine wirklich tolle Darstellung und von meiner Seite eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.10.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Aus Kohle und Stahl und mit ganz viel Herz
In „Kerl aus Koks - Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«“ gibt Michael Brandner auf knapp 300 Seiten die Biographie des Paul Brenner wieder, die teils seine eigene ist. Von der Idylle Bayerns mitten in den Kohlenpott gezogen, in der Nachkriegszeit aufgewachsen, muss sich Brenner immer wieder an Umstände anpassen, hält dabei aber stets an seinen Werten fest und gibt die Hoffnung nie auf. Ein sehr flüssiger Schreibstil und dadurch ein gut zu lesender Roman, der die verschiedenen Lebenswege des Protagonisten beleuchtet. Zwischen Belastung und Schmerz, hin zu den schönen Momenten des Lebens, die einen weitermachen lassen. Selbst aus dem Ruhrgebiet stammend, kann ich diesen rauen und zugleich ehrlichen und herzlichen Roman – auch an nicht Ruhrpottler - nur wärmstens empfehlen. Glück auf.

Bewertung vom 18.10.2022
Die Mauersegler
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


gut

Bewegend
Auf knapp 800 Seiten wird von Fernando Aramburu in „Die Mauersegler“ das melancholische Tagebuch eines Mittfünfzigers, dem Protagonisten Toni, satirisch dargestellt, dessen Ziel es ist in 365 Tagen Suizid zu begehen. Es wird die Lebensgeschichte von Toni beleuchtet und die Bedeutung von Mauerseglern für ihn erläutert. An dieser Stelle sei das schöne Cover lobenswert erwähnt. Mauersegler sind stets in Bewegung, frei und anmutig. Eine philosophisch dargestellte Lebensgeschichte, in welcher das hin- und hergerissen sein ausgearbeitet ist, die diversen Gefühle der Menschheit an- und besprochen werden und vor allem eine ordentliche Portion Selbstmitleid, die neben der ausbaufähigen Spannung auf die Länge des Romans mir den Lesespaß doch etwas dämpfte. Zudem waren mit die Sprünge teils doch etwas zu durcheinander. Letztlich bleibt eine satirische Darstellung die für meinen Geschmack auch auf einer geringeren Seitenzahl hätte erzählt werden können.

Bewertung vom 16.10.2022
Die Klügere gibt ab
Liussi, Michele;Spangler, Katharina

Die Klügere gibt ab


sehr gut

von Frauen für Frauen

Mit „Die Klügere gibt ab - Verantwortung teilen, Erschöpfung vermeiden. Dein Weg zu mehr Mamafürsorge“ – gelang Michele Liussi und Katharina Spangler ein lebensnaher und vorallem gut anwendbarer Ratgeber für Mamas. Fundierte Infos werden hier an die Frau gebracht und gleich versehen mit Tipps und Tricks diese auch an die Frau zu bringen. Themen wie Selbstfürsorge, Netzwerk oder auch psychische Belastung (und vor allem Entlastung schaffen) werden hier angesprochen. Sehr gut strukturiert, toll illustriert, top Qualität und einfach nur jeder Mama zu empfehlen, denn hier kann wirklich jede Mama ihren Mehrwert raus ziehen.

Bewertung vom 16.10.2022
Madame Beaumarie und der Winter in der Provence
Walther, Ingrid

Madame Beaumarie und der Winter in der Provence


ausgezeichnet

Mord mit Lavendelduft

Mit etwas über 400 Seiten entführt die Autorin Ingrid Walther die Leserschaft in die Provence und das Leben der Protagonistin Florence Beaumarie, eine ehemalige Pariser Kommissarin, die mit ihrem charmanten Freund auf stille Stunden hofft. Doch als plötzlich eine Frau erschossen wird, ist es mit der Ruhe vorbei und sie stürzt sich in die Ermittlungen.
Florence Beaumarie ist eine sehr authentische und sympathische Protagonistin, die in malerischer Kulisse ermittelt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, das Cover hätte nicht passender gewählt werden können, die Spannungsbögen sind durchgehend gut gestaltet und es fließen aktuelle Themen in die Handlung mit ein. Ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mir eine gehörige Portion Fernweh beschert hat. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.10.2022
Élises Geheimnis
Druart, Ruth

Élises Geheimnis


ausgezeichnet

Geht ins Herz
Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit kennen. Der Vater wurde eingezogen und die beiden Töchtern lernen ihren Alltag in Kriegszeiten zu meistern. Ein Drahtseilakt zwischen purem Überleben und Vergnügen, Fügung und Aufbegehren, Gewalt und Romantik. Als die ältere von den beiden Töchtern, Élise, einen deutschen Soldaten kennenlernt stellt sich letztlich die Frage: Wie viel Mensch-Sein bleibt unter solchen Umständen eigentlich noch über?
Der Autorin gelingt es auf eine wunderbare Weise die Erzählkomponenten zusammenzufügen und einen in sich stimmigen Roman zu zaubern, der einem noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird. Eine Abwechslungsreiche und facettenreiche Darstellung der Charaktere, ein Schreibstil der Lesefluss garantiert und eine grundlegende Geschichte über die Folgen von Krieg und der Frage was am Ende bleibt. Eins meiner Lese-Highlights im Jahr 2022.