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Sakura
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Twist

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2023
True Crime Best of 2 (MP3-Download)
Langenscheid, Adrian; Maysenhölder, Fabian; Rickert, Benjamin; Berg, Caja; Schlosser, Heike

True Crime Best of 2 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ein Portfolio menschlicher Abgründe


Dies war mein erstes Werk von Adrian Langenscheid, welches ich kennenlernen durfte und ich muss gestehen nun meine Lese-Wunschliste gleich um einige seiner weiteren Werke ergänzt zu haben. In True Crime - Best of - Teil 2 - wahre Verbrechen - echte Kriminalfälle werden deutsche wie auch internationale Kriminalfälle geschildert.Am Abgrund der Menschheit wird die Entstehung des Tatgeschehens sowie der Schilderung unfassbarer Taten und all dem damit verbundenen Schrecken und der Tragödie, die mit der Tatbegehung einhergeht, wiedergegeben.
Dem Autor gelingt es die unterschiedlichen Kriminalfälle gut nachvollziehbar sowie verständlich zu schildern und gleichzeitig den Spannungsbogen Aufrechtzuerhalten. Die Wahl der Sprecherin tut darüber hinaus sein Übriges. Egal um welches Kapitel es sich handelt, aber man kann quasi gar nicht aufhören den Fällen zu lauschen.

Bewertung vom 30.07.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


gut

Heiter bis Trüb

Am 24.07.2023 bei „Hanserblau“ im Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG erschienen, kommt der Roman „Vom Ende der Nacht“ bald 450 Seiten stark daher. Passend zum Titel wurde auch das Buchcover gewählt.

Aus wechselnden Perspektiven erzählen die beiden Protagonisten ihre Geschichte. Von Klein auf kennen die beiden sich und könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch trotz dieser Unterschiede fühlen sich beide zueinander hingezogen; beharren aber beide auf rein freundschaftlichen Gefühlen. Der Verlauf ihrer Leben ist geprägt von Schicksalsschlägen, Missverständnissen und vielen unausgesprochenen Gefühlen und Worten, die der Leserschaft es nicht immer leicht macht diesem Liebes-Roman gebannt zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und der Autorin Claire Daverley gelingt es spannungsgeladene Atmosphären zu schaffen. Insgesamt ein Roman den man lesen kann, aber für mich persönlich kein „Muss“ ist.

Bewertung vom 15.01.2023
Rote Sirenen
Belim, Victoria

Rote Sirenen


sehr gut

Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Gegenwart

Bei „Rote Sirenen“ handelt es sich um die autobiographische Familiengeschichte von Victoria Belim. Die Autorin berichtet von ihren Erinnerungen und neuen Erfahrungen; reist zu ihrer Familie in die Ukraine zurück, wo sie geboren wurde und aufwuchs. Dort begibt sie sich auf die Spurensuche ihrer Familie. Besonders das Verschwinden ihres Onkels Nikodim wirft viele Fragen auf, da sich die anderen Familienmitglieder diesbezüglich in Schweigen hüllen. Es beginnt für Victoria eine Reise in die Vergangenheit – ihrer Familie, ihres Geburtslandes - sowie zu sich selbst. Eine ergreifende Familiengeschichte auf 350 Seiten, erschienen im Aufbau-Verlag, mit sehr passendem Cover, die sehr authentisch ist, sich sehr gut lesen lässt und einen gegenwärtig erneut tragischen Handlungsort hat. Meinerseits eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.11.2022
Die Stunde der Hyänen
Groschupf, Johannes

Die Stunde der Hyänen


gut

Mehr erwartet

Mit „Die Stunde der Hyänen“ brachte Johannes Groschupf einen knapp 260 Seiten langen Thriller raus, der sich dem Thema nächtliche Brandstiftung in der Großstadt widmet. In kurzen Kapiteln, mit gut gewähltem Cover und mit verschiedenen Charakteren ist es dem Autor gelungen, eine gut portionierte Story wiederzugeben. Mir fehlten ehrlich gesagt jedoch Spannungsbögen, Überraschungsmomente und ein klares Herausarbeiten der Charaktere. Teils sind diese doch sehr oberflächlich gehalten. Das Thema Brandstiftung bietet eigentlich eine reichliche Fülle für einen Thriller und das Potential wurde hier meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft, sondern im Gegenzug zu sehr sexualisiert. Dieser Thriller ist leider nicht mein Fall, aber die Grundidee ist gut. An dieser Stelle jedoch aber auch eher Leser:innen von Krimis zu empfehlen...

Bewertung vom 14.11.2022
Die Meerjungfrau von Black Conch
Roffey, Monique

Die Meerjungfrau von Black Conch


ausgezeichnet

Mythos vs. Realität
Mit „Die Meerjungfrauen von Black Conch“ hat Monique Roffey auf etwas über 200 Seiten einen sehr besonderen Roman verfasst. Die sagenumwobenen Meerjungfrauen treffen vor malerischer karibischer Kulisse auf die Jetztzeit. Hier werden Themen wie Liebe, Missgunst, Rassismus, Neid, Gier, Hass, Frauenrechte mit dem richtigen Maß durch die Autorin vereint. Es gelingt ihr eine wirklich sehr präzise Darstellung, die weder zu ausschweifend noch zu knapp geworden ist. Die beiden Protagonisten, die Meerjungfrau Aycayia und der Fischer David, leben eine besondere Liebesgeschichte, aus unterschiedlichen Welten heraus.

Mit einer nicht alltäglichen Erzählweise gelang es Monique Roffey mich an diesen Roman zu fesseln. Beginnend beim Cover, über den Erzählstil, die Aufmachung, hin zur Handlung, ein sich sich stimmiger und fesselnder Roman. Ich gebe hier eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.11.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


ausgezeichnet

Farbenpracht
Cecelia Ahern ist eine meiner Lieblingsautorinnen, da hat es mich nicht überrascht, dass ich mich auch in „Alle Farben meines Lebens“ verlieren konnte.
Protagonistin Alice sieht die Farben der Menschen, genauer gesagt ihre Auren. Von der Reinheit des Gold, über die Stabilität der Farbe Grün hin zum magischen Rosa. Jede Farbe hat ihre eigene Eigenschaft und legt Alice ihr gegenüber quasi wie ein offenes Buch zu Füßen. Als Kind entdeckte Alice ihre Besonderheit und zeigte sich zunehmend dadurch belastet. Eines Tages bringt eine Nachbarin sie auf den richtigen Pfad und sie lernt immer besser mit ihrer Gabe umzugehen; sie zu verstehen. Und ab einem gewissen Zeitpunkt ist das Aura-Sehen für Alice mehr Segen als Fluch.
Ein, wie ich finde, typischer Cecelia Ahern-Roman, mit viel Gefühl, Schicksal, Herausforderungen, Empathie und Tiefe, der aber auch eine gewisse Leichtigkeit hinterlässt. Und am Ende bleibt die bunte Welt des Seins.

Bewertung vom 14.11.2022
Die Rotte
Fischer, Marcus

Die Rotte


sehr gut

Oben in den Bergen, in einer ganz eigenen Welt
Der Autor Marcus Fischer nimmt die Leserschaft auf knapp 300 Seiten mit ins Voralpenland der 70er Jahre. Mit dem Tod des Vaters der Protagonistin Elfi gerät das gesamte Dorf-Gefüge ins Wanken. Mit einem eindrücklichen Erzählstil (an das Österreichisch musste ich mich anfangs doch ein wenig gewöhnen) wird das harte, schroffe, teils brutale Leben der Dorfbewohner wiedergegeben, mit all der Missgunst, dem Neid und den Entbehrungen die ein solches Leben mit sich bringen. Etwas schwierig nachzuvollziehen waren die Zeitebenen.
Die Charaktere sowie die Handlungsorte sind jedoch prima beschrieben und es gelingt einem beim Lesen unumwunden in die Geschichte hineinzufinden. Ein Roman, der mit Cover, Erzählstil und Handlung überzeugt und der mir sehr viel Freude bereitet hat, sodass ich ihn sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 02.11.2022
Lukusch
Heisenberg, Benjamin

Lukusch


ausgezeichnet

Nicht jeder Zug ist vorhersehbar

Mit „Lukusch“ bringt der Autor Benjamin Heisenberg die Geschichte des Schach-Talents Anton Lukusch zu Papier. Dieser begab sich Ende der 1980er Jahre aus der Ukraine (auf Grund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl) nach Deutschland. Hier angekommen entpuppte er sich als Schach-Genie und erlangte zusehends internationale Berühmtheit; bis er eines Tages verschwand. Nun begeben sich Maria und Simon auf seine Fährte, erkunden seine tiefe Verbundenheit zu Igor und begeben sich und ihre Familien dabei in große Gefahr.
Die Aufmachung dieses Romans, sprich der Schreibstil, die Zeitsprünge, die eingeschobenen Zeitungsartikel, Fotos usw. lassen dieses Buch sehr lebendig wirken (mit einem Hang zum kriminalistischen) und es macht wirklich Freude es zu lesen. Eine wirklich tolle Darstellung und von meiner Seite eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.10.2022
Kerl aus Koks
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


ausgezeichnet

Aus Kohle und Stahl und mit ganz viel Herz
In „Kerl aus Koks - Die fast wahre Geschichte des beliebten Schauspielers aus »Hubert ohne Staller«“ gibt Michael Brandner auf knapp 300 Seiten die Biographie des Paul Brenner wieder, die teils seine eigene ist. Von der Idylle Bayerns mitten in den Kohlenpott gezogen, in der Nachkriegszeit aufgewachsen, muss sich Brenner immer wieder an Umstände anpassen, hält dabei aber stets an seinen Werten fest und gibt die Hoffnung nie auf. Ein sehr flüssiger Schreibstil und dadurch ein gut zu lesender Roman, der die verschiedenen Lebenswege des Protagonisten beleuchtet. Zwischen Belastung und Schmerz, hin zu den schönen Momenten des Lebens, die einen weitermachen lassen. Selbst aus dem Ruhrgebiet stammend, kann ich diesen rauen und zugleich ehrlichen und herzlichen Roman – auch an nicht Ruhrpottler - nur wärmstens empfehlen. Glück auf.